Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Volltext

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. (Der allgemeine Geschichtsunterricht) - S. 48

1885 - Berlin : Gaertner
- 48 mm I. 4|.. verfall des rmischen Heidentums. Es beginnt jetzt fr mzr olins r^afl; Grausamkeit und Sinnenlust gewinnen immer 1$ ; mragenhnbime und griechische Bildnng treten in den Vnrder-Si i !. Kaisertum scheiueu die Auflsung des Reichs her. bxftmh Jk #"? T,' tu"te uch ick etmaneit, bestehende Sl- Lr ^ ^tet d-s Staats; die alte römisch- Religion nebst ihrem mut,-"?' '"Verfall, Der gransam- Cmmdns (180 bis Sohn des Aurelius, wurde ermordet. Septimius Severus (193 bis lt ?mhrs^r Und tap[rer fdtbat' hellte nach Besiegung mehrerer Gegenkaiser Zucht und Ordnung wieder her; er grndete das Beamtenregiment (Ulpian Paplnian berhmte Juristen). Sem grausamer und thrichter Sohn Caracalla Saw *5. I'-. Um bje steuern zu erhhen, allen Freigebornen im ganzen Burgerrecht; Heliogablus (218222) fhrte den syrischen Mrr V? eml unter Alexander Severus (222235) grndete ^ Artaxerxes) auf den Trmmern des parthischen Reichs das neuper-Lift f^sanlde^ das sich glcklich gegeu Rom zu behaupten Sunm'f ^U.nter Wtu*P** Arabs (243-249) die 1000jhrige Sauer Rom s gefeiert worden war, und unter Decius (249251) eine blutige /abgefunden Hatte, erhoben sich zur Zeit des G allienus i! "7^1 Lmma^en Womsen Kaiser, sodass Rom der Auflsung nahe schien, da zugleich die Reichsgrenzen von allen Seiten bedroht waren (Zeit der dreiia rjrnlen^ Der Pannonier Aureliauus (270-275) ward Wiederhersteller Reichs; er besiegte die Alemannen und Gothen an der Donau, umaab Rom mit einer Ringmauer und zerstrte das mchtige Palmyra in Syrien, die Hauptstadt emes Reichs, m dem die Knigin Zenobia orientalisches, griechisches u"b Wesen zu verschmelzen suchte. Diocletian (284305) besestiate H^>e der Beamtenherrschaft die monarchische Gewalt in noch hherem Grade als sein Borgnger, glaubte aber die Verwaltung des Reichs nicht mehr allein ubernehmen zu knnen und leitete, sich selbst Auguftus" nennend, mit Hilse des Kalmus, der den Titel Csar" erhielt, den Osten; Maximian, ebenms nnt dem ^itel Angustus, regierte mit Hilfe des Csar" Konstantins den Westen. Diocletian kmpfte tapfer gegen die Perser und gypter, befleckte aber seine rhmliche Regierung durch eine blutige Christenverfolguna; in Gallien und Britannien brachen gefhrliche Aufstnde aus. Diocletian legte 305 die Neuerung nieder; es folgte eine Periode der Auflsung des Reichs; Konstan-ttnus, Sohn des Konstantins, unterwarf sich 312 den Westen und herrschte seit 323 der das ganze rmische Reich. ^ 43. Das Christentum. Die erste Christengemeinde bildete sich in Jerusalem; Paulus predigte das Evangelium in Kleinasien, Makedonien und Griechenland; wichtig ward die Bestimmung des Apostel - Kollegiums, dass die Heldenchristen nicht an das mosaische Gesetz gebunden seien. Trotz der Berfol-gungen (es werden deren von den Kirchenvtern 10 angegeben; Mrtyrer, Tr abhren; d. h. Auslieferer heiliger Bcher an die Regierung), die teilweise durch den zur Schau getragenen Hass der Christen gegen alles Heidnische hervor-gerufen wurden, breitete sich das Christentum immer weiter in Asien, Afrika und Europa aus; die Armen und Niedrigen fanden sich in einer Lehre befriedigt, die jedem ein gleiches Recht zusprach; die Gebildeten jener Zeit neigten sich dem Phantastischen und Wunderbaren zu und wurden daher ebenfalls durch das Christentum angezogen. Die erste Einrichtung der Christengemeinde war demo-kratifch; der Presbyter und der Diaconus wurden von der Gesamtheit

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Volltext

1. Der allgemeine Geschichtsunterricht - S. 53

1873 - Berlin : Gaertner
- 53 - Sohn Caracalla (211 — 217) verlieh, um die Steuern zu erhöhen, allen Freigebornen im ganzen Reich das römische Bürgerrecht; Heliogabälus (218 — 222) führte den syrischen Baaldienst in Rom ein; unter Alexander-Severus (222—235) gründete Ardschir (Artaxerxes) auf den Trümmern des parthischeu Reichs das neupersische Reich der Sassauiden, das sich glücklich gegen Rom zu behaupten wusste. Nachdem unter Philippus Arabs (243 — 249) die 1000jährige Dauer Roms gefeiert worden war, und unter Decius (249—251) eine blutige Christenverfolgung stattgefunden hatte, erhoben sich zur Zeit des Gallien ns (259 — 268) in allen Provinzen Kaiser, sodass Rom der Auflösung nahe schien, da zugleich die Reichsgrenzen von allen Seiten bedroht waren (Zeit der dreißig Tyrannen). Der Pannomer Aure-lianus (270—275) ward Wiederhersteller des Reichs; er besiegte die Alemannen und Gothen an der Donau, umgab Rom mit einer Ringmauer und zerstörte das mächtige Palmyra in Syrien, die Hauptstadt eines Reichs, in dem die Königin Zenobia orientalisches, griechisches und römisches Wesen zu verschmelzen suchte. Diokletian (284—305) befestigte mit Hilfe der Beamtenherrschaft die monarchische ^Gewalt in noch höherem Grade, als sein Vorgänger, glaubte aber die Verwaltung des Reichs nicht mehr allein übernehmen zu sönnen und leitete, sich selbst „Augustus" nennend, mit Hilfe des Galerius, der den Titel „Cäsar" erhielt, den Osten; Maximian, ebenfalls mit dem Titel Augustus, "regierte mij Hilfe des „Cäsar" Konstantins den Westen. Diokletian kämpfte tapfer gegen die Perser und Ägypter, befleckte aber seine rühmliche Regierung durch eine blutige Christenverfolgung; in Gallien und Britannien brachen gefährliche Aufstände aus. Diocletian legte 305 die Regierung nieder; es folgte eine Periode der Auflösung des Reichs; Konstantinns, Sohn des Konstantins, unterwarf sich 312 den Westen und herrschte seit 325 über das ganze römische Reich. §. 43. Das Christentum. Die erste Christengemeinde bildete sich in Jerusalem; Paulus predigte das Evangelium in Kleinasien, Makedonien und Griechenland; wichtig ward die Bestimmung des Apostel-Kollegiums, dass die Heidenchristen nicht an das mosaische Gesetz gebunden seien. Trotz der Verfolgungen (es werden deren von den Kirchenvätern 10 angegeben; Märtyrer, Traditoren, d. h. Auslieferer heiliger Bücher an die Regierung), die theilweife durch den zur Schau getragenen Hass der Christen gegen alles Heidnische hervorgerufen wurden, breitete sich das Christentum immer weiter in Asien, Afrika und Europa aus; die Armen und Niedrigen fanden sich in einer Lehre befriedigt, die jedem Menschen ein gleiches Recht zusprach; die Gebildeten jener Zeit neigten sich dem Phantastischen und Wunderbaren zu und wurden daher ebenfalls durch das Christentum angezogen. Die erste Einrichtung der Christengemeinde war demokratisch; der Presbyter und der Diaconus wurden von der Gesamtheit gewählt, besondere Priester gab es nicht; über den Presbytern stand der Bischof, der die Kirchenzucht übte (Excommunication). Allmählich aber entwickelte sich eine auserwählte Priesterherrschaft (hierarchische Aristokratie), ein Klerus, den Laien gegenüber. Mit der Zeit verlor die Gesamtheit das Wahlrecht, und die höchste Gewalt erlangten die Erzbischöfe oder Metropoliten, von denen die zu Rom, Antiochia, Alexandria, Konstantinopel und Jerusalem das höchste Ansehen

2. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für höhere Unterrichtsanstalten - S. 161

1872 - Hannover : Hahn
161 tnianu zum Mitaugustus (286), und wenige Jahre darauf den Valerius und Constantius Chlorus zu Csares, d. i. zu Mitregenten in der Verwaltung des Reichs und zu Nach-folgern in der kaiserlichen Gewalt. 2) Die Regierung des Reichs war unter diese vier Männer so vertheilt, da Maximianus Afrika und Italien mit derre-sidenz Mailand; Valerius Illyrien, Griechenland und die Donaulnder mit der Hauptstadt Sirmium (an der Save); Constantius den Westen mit der Hauptstadt Trier an der Mosel (spter Bork in England); Diocletian aber den Osten des rmischen Reichs mit der Residenz Nicomedien in Kleinasien verwaltete. Diese Theilung der Regierungsgewalt, womit Rom aufhrte, der eigentliche Mittelpunkt des Reichs zu sein, sicherte zwar auf einige Zeit die Ruhe der rmischen Lnder, konnte aber nur so lange bestehen, als ein Mann von berlegener Geistes-kraft, wie Diocletian, die Oberleitung des Ganzen und die Einheit unter den Regenten zu erhalten wute. 3) Zur Mehrung des kaiserlichen Ansehens fhrte Diocletian das orientalische Diadem und Hofce remoni el ein, das sich von nun an immer weiter verbreitete, und sich mit den Sitten und der Sprache der Abendlnder verband. Im Jahre 303 begann eine mehrjhrige groe Verfolgung der Christen 303 im rmischen Reich. Diocletian, krnklich und der Regierung^ng^in-r mde, legte zu Nico medien, seiner Residenz, die Krone nieder allgemeinen (305), und endigte, mit Landbau sich beschftigend, seine Tagevmgung. auf seiner Villa bei Salona in Dalmatien (313). Dasselbe hatte Maximianus gethan. 4) Nach Diocletians und Maximians gemeinsamem Rcktritt (305) wurden Valerius und Constantius Augusti, jener im Morgenlande, dieser im Abendlande. Valerius erhob seine Freunde, die beiden Illyrier Severus und Maximinus zu Csaren, während in Rom Maxentius und bald auch wieder sein alter Vater Maximian den Purpur annahmen. Gegen diese beiden fiel Severus im Kampfe (307), worauf Valerius den Licinius an dessen Stelle erhob, so da nun (seit 308) sechs Augusti waren. In Folge dieser Vielherrschaft trat wieder fr einige Zeit groe Verwirrung ein, bis es Constantinus dem Groen gelang, die Alleinherrschaft herzustellen. . 77. Constantin der Groe und sein Haus. 1) Constantin der Groe (306337) folgte nach dem 306 Tode seines edlen Vaters, Constantius Chlorus (306), als n. Chr. Csar von Britannien, Gallien und Spanien. "lffr.1"" 2) Gegen Maxentius, der in Rom als Tyrann und Feind Beck, Lehrb. d. Geschichte, ir Curs. 10. Aufl. 11

3. Das Altertum - S. 268

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
268 die Volksmassen aufregte, oder wo ein gewaltthtiger Statthalter sein Gelste an den Christen auslassen wollte, da gab es eine Verfolgung, bald hier, bald da. So wurde der Brand Roms die Veranlassung zur ueronischen Christenverfolgung, aber nur gegen die Christengemeinde in Rom. So starb der Bischof Ignatius von Antiochien den Mrtyrertod (um 115) und besiegelte Polykarp, Bischof von Smyrna, seinen Glauben auf dem Scheiterhaufen (um 155). Unter Marc Aurel fllt die blutige Verfolgung im sdlichen Gallien, die von der Christengemeinde zu Lyon zahlreiche Opfer sorderte. Von einer allgemeinen, gegen die Christen berall vorgehenden Verfolgung war also noch bis in die Mitte des dritten Jahr-Hunderts keine Rede. Nun aber begann der planmige, mit allen Mitteln gefhrte Angriff der rmischen Staatsgewalt gegen die hochverrterischen Christen, deren Zahl unaufhrlich gewachsen war, der das ganze Reich hin. Der Kaiser Decius (24951) machte den Anfang. Er befahl eine allgemeine Christenverfolgung und ordnete an, da smtliche Christen zum Opfern gentigt werden sollten. Es kam eine furchtbare Zeit, die zahllose Mrtyrer forderte. Der Tod des Decius brachte nur vorbergehende Er-leichterung, bis endlich nach dem Tode des Kaisers Aurelian (260) eine Ruhepause von etwa vierzig Jahren eintrat. Nun aber erhob sich das rmische Reich unter Diokletian noch einmal gegen die verhaten Christen, um die Allgewalt des Staates zu behaupten, und es brach die schwerste Verfolgung aus, die die Kirche je gesehen hatte. Im Jahre 303 erschien ein kaiserlicher Befehl, da alle christlichen Offiziere aus dem Heere, alle christlichen Beamten aus dem Dienst entlassen werden sollten; alle christlichen Kirchen sollten zerstrt und alle heiligen Bcher der Christen ausgeliefert und verbrannt werden. Weiterhin wurde allen Christen die Opferung bei Todesstrafe befohlen. Nach blutigster Christenverfolgung legte Diokletian die Regierung nieder, aber der Augustus Valerius fetzte die Schlchtereien fort. Nach vier langen, bangen Jahren mute er indes, schwer erkrankt, eingestehen, da die Christen den Sieg davongetragen htten, und er erlie am 30. Mai 311 zugleich im Namen seiner Mitkaiser ein allgemeines Toleranzedikt. Das Christentum wird durch Konstantin den Groen (323337) Staatsreligion. Von Konstantin, dem Sohne des christenfreundlichen Konstantins, der als Csar im Westen, in Trier, regiert hatte, wurde das begonnene Werk vollendet. Nachdem er unter dem Zeichen des Kreuzes in seiner Heerfahne in siegreicher Schlacht seinem Gegner Maxentius Italien entrissen hatte, erlie er noch in demselben Jahre 312 von Rom aus fr das von ihm regierte westrmische Reich und das Jahr darauf von

4. Lehrbuch für den ersten Unterricht in der griechischen und römischen Geschichte - S. 107

1894 - Bamberg : Buchner
Kaiserzeit. 107 neuen Mauer zu schtzen. Es veranlate ihn dazu die Furcht vor den Germanen, die bereits die Provinz Dacien weggenommen hatten und der die Donau drngten. Auch im Osten drohte dem Reiche Gefahr. Aus seinem ersten Zuge dorthin besiegte Aurelian die tapfere Zenobia und verwandelte . ihre Residenz Malmlra (Thadmor) in ein groes Trmmerseld. Aus seinem zweiten Zuge, der gegen die (226 an Stelle des Partherreiches erstandene) Herrschast der Neuperser gerichtet war, wurde Aurelian ermordet (275). Septimius Severus (193211). Severus Alexander (222235).Der riesige Maximinus Thrax (235238) war der erste Barbar auf dem rmischen Kaiserthron. Diocletian und Konstantin der Groe. (284337.) 119 Nach dem raschen Wechsel der vorausgehenden Herrscher bietet endlich die Regierung Diocletians (284305) einen Ruhepunkt. Diocletian sah ein, da die Aufgabe, die er bernommen hatte, die Kraft eines einzelnen Mannes weit bersteige. Um das alte Weltreich, das bereits aus den Fugen zu gehen anfing, zusammenhalten zu knnen, letzterer sich zunchst einen, spter noch zwei Mitregenten: Diocletian selbst beherrschte von Nikomedien aus den Osten, sein Schwiegersohngalerius die Balkanhalbinsel nebst den angrenzenden Donaulndern, Maximianus von Mailand aus Italien und Afrika, Constantius endlich von Trier aus den Westen. ber-dies wurde ein Heer von Beamten geschaffen, um den kaiserlichen Willen berall zur Ausfhrung zu bringen. Der rmische Senat und das Volk verlor endgltig jeglichen Einflu auf die Regierung. Diocletian ist der Grnder der absoluten Monarchie. Fortan ist der Kaiser unumschrnkter Herr Dominus ist seine Anrede , der auer sich nur Untergebene und Diener kennt. Doch hing das Herz Diocletians keineswegs an Krone und Szepter; freiwillig legte er im Jahre 305 die Herrschaft nieder. 305 Diocletian ist eine der denkwrdigsten Gestalten der Geschichte. Aus niedrigem Stande hervorgegangen, schwang er sich durch die berlegenheit feines Geistes auf den Thron der Csaren, und was vielleicht mehr ist, er brachte es der sich, frei-willig der Herrschaft teilweise und zuletzt ganz zu entsagen. In seiner dalmatinischen Heimat zu Salon baute er sich einen herrlichen Palast, in dessen Grten man den einstigen Herrn der Welt sehen konnte, wie er mit eigener Hand seinen Kohl pflanzte. Dort beschlo er in stiller Zurckgezogenheit fein Leben 313. Nach Diocletians Abdankung brachen neue Throustreitigkeiten aus, bis Konstantin, der Sohn des Constantius, im Jahre 324 den letzten feiner fnf Gegenkaifer beseitigte. Einige Jahre daraus (330) verlegte er seine Residenz und damit den Schwerpunkt des Reiches nach Byzanz, das seitdem den Namen Konstantinopel erhielt. Nach dem Beispiel Diocletians zer- 330 legte er das Reich in vier groe Teile (Orient, Jllyrien, Italien, Gallien),

5. Geschichte des Altertums, des Mittelalters und der beginnenden Neuzeit - S. 118

1898 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 118 - Religion des alten Staates wiederherstellen will, und dem die in Asien befindlichen Römer weichen sollen. Die germanischen Stämme haben sich zu großen Völkerverbänden vereinigt; sie drängen gegen die römischen Grenzen und besetzen römisches Gebiet. Die Kaiser vergeuden Kraft und Zeit bei schwelgerischen Gelagen oder in dem Cirkus; sie erkaufen den Purpur von den Prätorianern, die den Fürsten bald beseitigen, um den Handel wiederholen zu können. Manche Kaiser kommen nicht einmal nach der Hauptstadt, sondern residieren in der Provinz, in der sie geboren; von einigen ist es fraglich, ob sie freier Geburt gewesen. 2. Septimius Severus (200) besiegte die Parther und verherrlichte diesen Sieg durch einen dreithorigen Triumphbogen von großer Schönheit; Alexander Severus (225) hinderte Artaxerxes den Euphrat zu überschreiten; unter Decius (250) fielen die Goten in das Reich ein, Aurelian (275), der „Wiederhersteller des Reichs", gab ihnen feste Wohnsitze auf römischem Boden; Diocletian (300) nahm einen Mitkaiser (Augustus) und zwei Unterkaiser (Cäsares) als Helfer bei der schweren Aufgabe an, die Grenzen gegen die Barbaren zu schützen und versuchte durch ein Edikt alle Christen zum Opfer vor der Kaiserstatue zu zwingen; nach einem langen Kampfe zwischen den Cäsares besiegte Konstantin seinen Nebenbuhler an der Mulvischeu Brücke, bestieg dcu Thron und befreite die Christengemeinden von dem schweren Drucke, indem er ihnen gestattete Erbschaften anzunehmen, eigene Güter zu besitzen und Streitigkeiten durch ihre Bischöfe schlichten zu lassen. Er selbst ist erst kurz vor seinem Tode Christ geworden (337). Rom, die alte Hauptstadt der Welt, hatte indessen ihr Ansehen im Reiche eingebüßt, Konstantin verlegte den Sitz der Regierung nach Byzanz am Bosporus, das fortan Konstantinopel hieß und bald zu einer der bedeutendsten Städte des Orients erwuchs. Konstantin teilte das Reich in vier Präfekturen: Orient, Jllyrien, Italien, Gallien. Zur Regierung dieser Gebiete bedurfte er eines zahlreichen Beamtenstandes; die für die Beamtengehälter erforderlichen Gelder wurden durch Besteuerung des Volkes aufgebracht: Grund-, Gewerbe- und Kopfsteuer mußten in barem Gelde im ganzen Reiche gezahlt werden. Unter seinen Nachfolgern geriet das Heidentum immer mehr in Verfall; trotz der Bemühungen Julians des Abtrünnigen (Apoftata), der, sonst ein einsichtiger Fürst, die altrömischen Zustände und den Kultus der alten Götter wiederherstellen wollte, gelangte das Christentum zu allgemeinem Ansehen. Freilich fehlte es unter den Christen nicht an dogmatischen Streitigkeiten. Der Zwist über die Natur Christi

6. Die Alte Geschichte - S. 271

1902 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
271 die Volksmassen aufregte, oder wo ein gewaltthger Statthalter sein Gelste an den Christen auslassen wollte, da gab es eine Verfolgung, bald hier, bald da. So wurde der Brand Roms die Veranlassung zur neronischen Christenverfolgung, aber nur gegen die Christengemeinde in Rom. So starb der Bischof Ignatius von Antiochien den Mrtyrertod (um 115) und besiegelte Polykarp, Bischof von Smyrna, seinen Glauben auf dem Scheiterhaufen (um 155). Unter Marc Aurel fllt die Hutige Verfolgung int sdlichen Gallien, die von der Christengemeinde zu Lyon zahlreiche Opfer forderte. Von einer allgemeinen, gegen die Christen berall vor-gehenden Verfolgung war also noch bis in die Mitte des dritten Jahr-Hunderts keine Rede. Nun aber begann der planmige, mit allen Mitteln gefhrte Angriff der rmischen Staatsgewalt gegen die hochverrterischen Christen, deren Zahl unaufhrlich gewachsen war, der das ganze Reich hin. Der Kaiser Decius (24951) machte den Anfang. Er befahl eine allgemeine Christenverfolgung und ordnete an, da smtliche Christen zum Opfern gentigt werden sollten. Es kam eine furchtbare Zeit, die zahllose Mrtyrer forderte. Der Tod des Decius brachte nur vorbergehende Er-leichterung, bis endlich nach dem Tode des Kaisers Aurelian (260) eine Ruhepause von etwa vierzig Jahren eintrat. Nun aber erhob sich das rmische Reich unter Diokletian noch einmal gegen die verhaten Christen/ um die Allgewalt des Staates zu behaupten, und es brach die schwerste Verfolgung aus, die die Kirche je gesehen hatte. Im Jahre 303 erschien ein kaiserlicher Befehl, da alle christlichen Offiziere aus dem Heere, alle christlichen Beamten aus dem Dienst entlassen werden sollten; alle christlichen Kirchen sollten zerstrt und alle heiligen Bcher der Christen ausgeliefert und verbrannt werden. Weiterhin wurde allen Christen die Opferung bei Todesstrafe befohlen. Nach blutigster Christenverfolgung legte Diokletian die Regierung nieder, aber der Augustus Valerius setzte die Schlchtereien fort. Nach vier langen, bangen Jahren mute er indes, schwer erkrankt, eingestehen, da die Christen den Sieg davongetragen htten, und er erlie am 30. Mai 311 zugleich im Namen seiner Mitkaiser ein allgemeines Toleranzedikt (Duldungsgesetz). Das Christentum wird durch Konstantin den Groen (323-337) ^taatsreligion. Von Konstantin, dem Sohne des christenfreundlichen Konstantins, der als Csar im Westen, in Trier, regiert hatte, wurde das begonnene Werk vollendet. Nachdem er unter dem Zeichen des Kreuzes in seiner Heerfahne in siegreicher Schlacht seinem Gegner Maxentins Italien entrissen hatte, erlie er noch in demselben Jahre 312 von Rom aus fr das von ihm regierte westrmische Reich und das Jahr darauf von

7. Alte Geschichte - S. 82

1888 - Heidelberg : Winter
82 Rom unter Kaisern (31 vor Chr. 476 nach Chr.). Beendigung des Kriegs zu Vindobona (Wien) starb und das Reich seinem unwrdigen Sohne Commodus hinterlie, der von den Markomannen in schimpflicher Weise den Frieden erkaufte. 34. Verfall des Reichs unter den Soldatenkaisern (von Commodus bis Aurelian) 180270. Mit Commodus, dem grausamen Sohne Mark Aurels, ging das Reich schnell seinem Versall entgegen. Fast alle Kaiser wurden durch die Prtorianer erhoben daher Soldatenkaiser genannt und gestrzt; die meisten starben eines gewaltsamen Todes. Whrend im Inneren die Sittenlosigkeit einen erschreckenden Hhegrad erreichte, wurden die Grenzen des Reiches im Osten durch die fortwhrenden Einflle der Neuperser, im Westen durch die der Germanen (Alemannen, Franken und Goten) beunruhigt. Unter den 25 Soldatenkaisern, welche von 180270 herrschten, sind die bekanntesten Commodus, Septimius Severus, Caracalla, Severus Alexander und Decius. Erst Aurelian (270275) steuerte dem Verfalle des Reiches; er brachte die emprten Provinzen zum Gehorsam, trieb die Germanen der die Donau zurck, besiegte im Orient die Neuperser und vernichtete das Reich der Knigin Zenobia, die als Beherrscherin von Palmyra der Kleinasien, Syrien und gypten gebot. Die Stadt Palmyra wurde von Grund aus zerstrt; die majesttischen Ruinen ihrer prchtigen Tempel und Palste setzen noch heute den Reisenden in Staunen. Aurelian wurde (wie seine beiden Nachfolger Tacitus und Probus) ermordet, worauf 35. Diocletian (284305) zur Herrschaft gelangte. Er brach den Despotismus der Prtorianer, hob alle republikanischen Formen aus und fhrte eine unumschrnkte Selbst-Herrschaft mit orientalischer Hoshaltung ein (Purpur, Diadem, majestas). Um den Bestand des Reichs ungeschmlert aufrecht zu erhalten, teilte er das Reich in vier Teile: 1. Gallien (mit Spanien und Britannien), 2. Italien (mit Afrika), 3. Jllyricum (mit Thracien, Macedonien und Griechenland), 4. Orient. Er selbst residierte als Augustus des Ostens in Nikomedien, wo sein Hos auf orientalische Weise eingerichtet war, während sein Freund Maximinian, den er zum Mitregenten angenommen hatte, als Augustus Italien beherrschte; die beiden brigen Reichsteile verwaltete je ein Csar (Unterkaiser). Nach zwanzigjhriger Regierung legte Diocletian zu Nikomedien freiwillig die Regierung nieder und beredete seinen Freund Maximinian zu Mailand dasselbe zu thurt. Fortan lebte er auf seiner Villa bei Salona in Dalmatien mit Landbau beschftigt. In Diocletians Regierung fllt die letzte, aber heftigste Christenversolgung. Unter seinem Nachfolger 36. Constantin dem Groen (324337), der sich nach harten Kmpfen mit seinen Mitregenten endlich die Allein-Herrschaft der das ganze rmische Reich errang, gelangte das Christen-tum zum Sieg der das Heidentum, da es von Constantin i. I. 324

8. Geschichte des Altertums - S. 243

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Zeit der Reichsteilungen. 243 getragen hatten, feierten sie einen glänzenden Triumph im Jahre 303. Es ist der letzte, der in Rom gefeiert worden ist. In demselben Jahre erließ dann Diocletian den Befehl zu einer allgemeinen Chri st env er-gemeine folgnng. Der christliche Gottesdienst toitrde verboten, die Kirchen und Verfolgung, heiligen Schriften sollten vernichtet werden, von öffentlichen Ämtern sollten die Christen ausgeschlossen sein, kein christlicher Sklave durfte freigelassen werden. Zwar' hatten schon früher, wie erwähnt, unter Nero, Trajan, Antoninus Pius, Marc Aurel, Septimius Severus, Decius Christenversolguugeu stattgefunden, aber blutiger und schrecklicher war die unter Diocletian einsetzende, bei der viele Christen den Martyrertod starben. Trotzdem ging das Christentum aus diesen Verfolgungen unbesiegt hervor. Nach 21jähriger Regierung legte Diocletian die Herrschaft nieder und veranlaßte zu gleichem Entschlüsse auch seinen Mitkaiser Maximian. Er zog sich nach Salona (bei Spalato) in Jllyrien zurück, wo er in einem prächtigen Landhause lebte. In den blutigen Kämpfen, die sich nach seiner Abdankung um die Kaiserwürde erhoben, behaupteten sich von den Thronbewerbern schließlich Constantinus, der Sohn des Constan-tius, und Licinius. Ersterer besiegte seinen Hauptgegner Maxentius, den Sohn Maximians, 312 an der milvischeu Brücke unweit von@d6iab*t sln Rom in einer Schlacht, die wegen der Erzählung von der Erscheinung miruiwn eines Kreuzes mit der Inschrift ,In hoc signo vinces‘ bemerkenswert ist.58vi,cfc 312. Konstantin, dessen Mutter Helena bereits Christin war, und Licinius erließen dann 313 das Toleranzedikt von Mailand, durch welches das Christentum neben der heidnischen Religion staatliche Anerkennung Mailand fand. Auf seinem Todesbette hat er sich taufen lasieu. 313e Nachdem Konstantin seinen Mitkaiser verdrängt und treulos hatte ermorden lassen, war er Alleinherrscher. § 213. Conifnntin der 0rofje. Unter ihm wurde Byzanz Reichs- Konstantin Hauptstadt mit dem Namen Constantinopel. Die bisherigen vier Reichs- 324—337. teile wurden Präfekturen (Oriens, Jllyricum, Jtalia, Gallia) und diese wieder in Diözesen und Statthalterschaften eingeteilt. Die Abgaben des Reiches wurden streng geordnet, alle vier Jahre wurde eine Reichs-schatzuug (indictio) vorgenommen, deren Reihe, von 312 an beginnend, als aera indictionum einen Anhalt für Zeitrechnungen ergab. An die Stelle der abgeschafften Prätorianer traten kaiserliche Haustruppen. Als die ersten Beamten galten die Inhaber der sieben kaiserlichen Hofämter, die mit einigen anderen Beamten eine Art Staatsrat des Kaisers bildeten. Überaus bedeutungsvoll war es, daß Konstantin das Christentum zur Staatsreligion erhob. 325 berief er das erste allgemeine (ökumenische) Konzil zu Nicäa in Bithynien, auf dem die Irrlehre des Konzil zu Anus, daß Christus nur wesensähnlich mit dem Vater sei, verworfen9110011 325# 16 *

9. Hauptdaten der Weltgeschichte sowie Aufgaben und Fragen aus der Weltgeschichte - S. 108

1907 - Breslau : Handel
108 28. Was erinnert noch heute an Csar? 29. Unter welchen Umstnden fanden Crassus, Pompejus, Csar den Tod? 30. Wann und wie sind a. Macedonien, b. Griechenland, c. Palstina d. gypten unter rmische Herrschaft gekommen? 31. In welcher Weise vollzog sich die Umwandlung Roms aus einer Republik ttt eine Monarchie? 32. Vergleiche a. Marius und Sulla, b. Pomp ejus und Csar c. Antonius und Oktavianus, d. Demosthenes und Cicero! 33. Unterscheide zwei Manlius, zwei Brutus, zwei Aqrippa, zwei Claudius, zwei Cato! 34. Unterscheide: Manlins und Marius, Metellus und Marcellus Cassius und Crassns, Flaminius und Flamininus, Porsemm und Perperna! 35. Welches waren die besten rmischen Kaiser? Welches die krieae-rischesten? 36. Was erinnert noch heute an die Kaiser aus dem Hanse der Flavier? 37. Die Zerstrung Jerusalems. 38. Welche Hindernisse stellten sich der Ausbreitung des Christentums im rmischen Reiche entgegen? Durch welche Umstnde wurde ferne Ausbreitung trotzdem gefrdert? 39. Ursache und Verlauf der wichtigsten Christenverfolgungen! 40. Welche nderungen in der Regierung des Reiches traf Diocletian? Wodurch bereitete er gleichsam den Untergang des Reiches vor? 41. Welche Bedeutung hat Konstantins des Groen bertritt zum Christentums? 42. Entwickelung des rmischen Heerwesens von der Zeit der Kniae bis Csar. 43. Welche Einrichtungen trafen die Rmer zur Befestigung ihrer Herrschaft in unterworfenen Lndern? 44. In welchen Kriegen sind die Rmer gnzlich besiegt worden? In welchen erlangten sie erst zuletzt den Sieg? 45. Wann und mit welchem Erfolge sind rmische Feldherrn ger-manischen Volksstmmen entgegengetreten? 46. Wann war die Weltherrschaft Roms entschieden? Wann erst wirklich erworben? 47. Welche wohlttigen Folgen hatte die Weltherrschaft Roms? 48. Heldenmut und Gre der Rmer in Zeiten der Gefahr und des Unglcks; nachzuweisen a. an einzelnen Personen, b. am ganzen Volke! 49. Gib eine bersicht des allmhlichen Wachstums des rmischen Reiches bis zu seinem grten Umfange an! 50. Welche inneren und ueren Ursachen fhrten den allmhlichen Verfall und endlichen Untergang des Rmerreiches herbei? 51. Nenne a. rmische Dichter und Schriftsteller, b. rmische Baudenkmler, c. berhmte rmische Frauen!

10. Das Altertum - S. 234

1905 - Bamberg : Buchner
I 234 n. Die Zeit von Diokletian bis zum Untergang des Westrmischen Reiches, 476 nach Chr. a) Von der Neubefestigung der Herrschaft unter Diocletiau und Constantin bis zur bleibenden Reichsteilung, 395. berblick. Das durch Aurelian und seine nchsten Nachfolger mili-trisch erneuerte Reich wurde durch Diocletian auch im Innern neu eingerichtet. Die Einrichtungen Diocletians wurden durch Eon st antin vervollstndigt, der zugleich das Christentum von staatswegen einfhrte und die Hauptstadt nach dem Osten verlegte. Die von Julian versuchte Wiedereinfhrung des alten Gtterglaubens milang. 44. Diocletian und Constantin. I. Diocletian (284305). Nach dem ersten Wechsel der vorausgehenden Regierungen bildete die 21jhrige Herrschaft Diocletians einen Ruhepunkt und ermglichte eine noch-malige Sammlung der Krfte des Reiches. a) Die Teilung der Gewalt. Diocletian, der sich selbst aus niederem Stande emporgearbeitet hatte, sah ein, da die Aufgabe, das Reich zu verteidigen, die Krfte eines einzelnen bersteige, und setzte zunchst seinen Wafsengenossen Maximian als Mitkaiser (Augustus) ein, dazu kamen spter noch zwei Unterkaiser (Caesares), so da die Regierung in folgender Weise geteilt war: 1. Diocletian beherrschte als Augustus von Nikomedia in Bithhnien aus den Osten; 2. unter ihm regierte sein Schwiegersohn Galerius als Csar von innium1 aus die Griechische Halbinsel. 3. Maximian beherrschte als Augustus von Mediolanum (Mailand) aus Italien und Afrika; 4. unter ihm regierte Konstantins als Csar von Augusta Treve-rorum (Triers und Eborcum (Hork) aus die westlichen Lnder. Das ganze Reich wurde in 12 Verwaltungsbezirke oder Dicesen (b. iomeiv) geteilt. Italien und Rom verloren ihre Bedeutung als Mittelpunkt der Macht. 1 Das heutige Mitrovitz an der Save nahe der Mndung in die Donau. 2 Unter den Bauresten aus der rmischen Zeit Triers ragt die sogen. Porta nigra, ein gewaltiges Bauwerk von 36 m Lnge und 29 m Hhe, hervor.

11. Geschichte des Altertums - S. 104

1906 - München [u.a.] : Franz
104 Zeit des absoluten Kaisertums 284476. steinen besetzten Ornat. Whrend Angnstus sich mit dem Titel Princeps, d. i. der Erste, begngt hatte, forderte Diocletian die Anrede Dominus, d. i. Herr, die bis dahin nur von Sklaven ihren Gebietern gegenber angewandt worden. Die Verfgungen dieses neuen Monarchen waren an sich schon Gesetz, auch jeder Schein einer Besttigung durch den Senat oder gar durchs Volk wurde grundstzlich vermieden. Eine zahlreiche und streng gegliederte Beamtenschaft vollstreckte die Befehle des unumschrnkten Gebieters. Als Residenz whlte Diocletian Nikomedia in Kleinasien. brigens erhielt Rom durch ihn noch einen Prachtbau in den Diocletianischen Thermen", an denen Tausende von Christen Zwangsarbeit ver-richten muten, als Diocletian 303 der sie eine Verfolgung verhngte. In der berzeugung, da die Regierung des rmischen Reiches bei der Entartung seiner Bewohner fr die Kraft eines Mannes zu schwer sei, ernannte Diocletian fr die westliche Reichshlste einen Mitregenten, der wie er selbst den Titel Augustus" fhrte, und bahnte so die dauernde Teilung des Reiches um so mehr an, als beide Augusti" sich noch sog. Csaren", eigene Gehilfen tut Regierungsamt, beigesellten. Bald nachdem Diocletian abgedankt hatte, brachen neue Kmpfe der das Reich herein, aus denen schlielich Konstantin als Maxentius 312, Sieger hervorging. Durch den Untergang des M a x e n t i u s, der 312 von ihm bei Saxa Rubra, zwei Stunden nrdlich von Rom, geschlagen wurde und auf der Flucht im Tiber erlrank, erhielt er die Herrschaft des Westens, durch Besiegung und Hinrichtung Licinus 323. des Licinius (323) die des Ostens und vereinigte so wieder das Reich unter seinem Szepter. Konstantin der Groe (323 337) vollendete die von Diocletian Konstant^ begonnene Umbildung des Reiches zu einem absolutistisch regierten Beamteustaat und verlegte dessen Schwerpunkt dauernd nach Osten, indem er Byzanz zur Residenz erhob, sr das seitdem der Konstantinope" ^ame Konstantinopel aufkam. Diese am Ausgange des Bosporus, 330. auf der Landspitze zwischen dem Goldenen Horn und dem Marmara-meer gleich schn und wichtig gelegene alte Griechenstadt wurde von Konstantin so betrchtlich erweitert, da dessen Bauttigkeit daselbst einer Neugrndung der Stadt gleichkam. Wichtiger noch als die Verlegung der Hauptstadt von Rom war ein anderer Schritt Konstantins, die Anerkennung des bisher im rmischen Reiche verbotenen und verfolgten Christen-tu ms. Schon Konstantins Vater hatte sich gegen die christliche Lehre duldsam gezeigt. Diese Politik setzte Konstantin fort und

12. Geschichte des Altertums - S. 145

1901 - München [u.a.] : Franz
Zeit der unbeschrnkten Kaisermacht 284476. 145 und westliches Reich an. Er ernannte nmlich seinen Waffengefhrten Maximian 288 zum Mitregenten, dem er die Verwaltung der Maximian, westlichen Reichshlfte mit dem Sitze in Mediolannm bertrug. Beide Kaiser, die den Titel Augustus fhrten, whlten sich (293) Gehilfen mit dem Titel Csar, die sie zu Schwiegershnen an-nahmen und mit der Regierung eines Teiles ihrer Lnder be-trauten: Diocletian den Galerius, der zu Sirmium, und Maxi- Galerius. mian den Konstantins, der zu Trier seinen Sitz aufschlug, wo Constantius. noch die stattliche Porta nigra und die Ruinen des Csarenpalastes an die Zeit der Rmerherrschaft erinnern. Nachdem Diocletian dem Reiche neue Grundlagen der Ruhe und Sicherheit gegeben zu haben glaubte, brachte er seinen Mit- Abdankung augustus Maximiau zur Abdankung und entsagte auch seinerseits Diocletians u. der Herrschaft (305), um den Rest seiner Tage in dem ausgedehnten Maximians. Palaste zu Salona (Spalato) zuzubringen, den er sich erbaut hatte und dessen berbleibsel neben dem Tempel und der Arena zu Pola in Jstrien das bedeutendste Rmerdenkmal auf sterreichischem Boden find. Durch die Abdankung Diocletians und Maximians erhielten Constantius und Galerius den Augustustitel; nach Diocletians Verfgung sollten sie nun auch ihrerseits zwei Csaren ernennen. Constantius berlie die Bestimmung der hiezu geeigneten Persnlichkeiten dem Galerius. Dieser whlte zwei ihm nahe stehende Männer (Severus und Maximinus Daja), indem er sowohl Maximians Sohn Maxentins als auch Constantin, den Sohn des Constantius, berging. Dies und der Tod des Constantius in England (306) gab einzelnen Heeresabteilungen den Anla, auch ihrerseits Csaren und Augusti auszustellen, so da aus der Vier-Herrschaft bald (308) eine Herrschaft von sechs Nebenkaisern wurde, die schlielich untereinander in Streit gerieten. Aus diesen Kmpfen, in denen das Rmerreich auf hnliche Weise zu zerfallen drohte wie einst das Reich Alexanders d. Gr. in den Diadochenkriegen, ging zuletzt des Constantius Sohn Constantinns als Sieger her- Constantin. vor. Er verbndete sich zunchst mit Licinins, dem er den Osten berlie, und griff den Maxentins an, der 312 bei Saxa Rubra nrdlich von Rom geschlagen wurde und auf der Flucht im Tiber ertrank. Diese Schlacht, an die noch der Constantinbogen in Rom erinnert, verschaffte dem Sieger die Herrschaft der die westliche Hlfte des Reiches. Whrend Constantin das Christen-tum begnstigte, wandte sich Licinins mehr und mehr von ihm ab. Schlielich kam es zwischen beiden zum Krieg. Licinius, bei Chrysopolis gegenber von Bhzanz 323 geschlagen, mute sich (in Nikomedien) ergeben und wurde (zu Thessalonike) hingerichtet (324). Da die brigen Mitregenten schon frher umgekommen oder gestorben waren, vereinigte jetzt Constantin die Ost- und Westhlfte des Reiches wieder unter feinem Scepter. Stckel, Altertum, 6. Auflage. 10

13. Geschichte des Altertums - S. VIII

1882 - Freiburg : Herder
vm Inhalt. m<men. Armin der Cherusker. Schlacht im Teutoburger Walde. Die rmische Kultur. Christi Geburt. Die Germanen. Das Land. Das Volk. Religion. Kriegsweise. Germanische Lebensweise in Friedenszeit. Der germanische Staat. Die Freien. Gemeinde und Gau. Knigtum. Adel. Dienstbarkeit. Rmisches Zeugnis fr die Germanen. Kaiser Tiberius. Marobod und Armin. C. Csar Calignla. Claudius. Nero. Die Christeuversolguug. Galba. Otho. Vitellius. Soldatenrevolutionen. Die Fla-vier: Vespasian, Titus, Domitian. Jdischer Krieg. Zer-strung Jerusalems. Nerva. Trajan. Die groe Christenversol-gung. M. lius Hadrianus. Aufstand der Juden. Anto-ninus Pius. M. Aurelius Antoninus .... 141170 Die letzten Zeiten des heidnisch-rmischen Kelchs. Von Com modus b i s Diocletiau. Christenverfolgungen. Die Kulturvlker und die Barbaren. Die Goten. Die Alemannen. Die Franken. Die Sachsen. Diocletian und seine Mitkaiser. Christen-Verfolgung...........170177 Steg des Christentums. Vlkerwanderung und Untergang des westrmischen Reiches. Konstantin der Groe erringt die Alleinherrschaft. Kon-stantinopel. Das Christentum wird Staatsreligion. Julian der Abtrnnige. Die Hunnen und Goten. Schlacht bei Adria-nopel. Theodosius Alleinherrscher; er teilt das r-mische Reich. Alarich erobert Rom. Westgoten und Burgunder in rmische Provinzen aufgenommen. Die Wandalen in Afrika. Attila. Rom von Genserich geplndert. Die letzten Jahre des West-rmischen Reichs..........177185

14. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 92

1911 - München : Oldenbourg
92 Die Rmer. Die Rmer. Die Eigenart der rmischen Geschichte. Zwischen der griechischen und der rmischen Geschichte besteht ein tiefgehender Unterschied: die Hellenen fhlten sich trotz ihrer Spaltung in verschiedene Stmme und Stadtstaaten stets als ein zusammengehriges Volk; bei den Bewohnern Italiens dagegen finden wir ursprnglich kein Einheitsbewutsein. Dem Rmer der lteren Zeit z.b. war Italien gleichgltig; er fhlte sich nur als Brger seiner Vaterstadt Rom. In dem stolzen Spruch Ich bin Rmischer Brger" lag fr ihn alles, was ihm ehren- und wertvoll erschien. Gelangten demnach die Griechen niemals zu einem einheitlichen Reich und einer einheitlichen Hauptstadt, so hatten die Rmer beides von Anfang an; Rom war Reich und Hauptstadt zugleich, allerdings zunchst nur ein Stadtstaat etwa wie Athen im 5. Jahrh. Dann dehnte Rom sein Brgerrecht allmhlich aus Latium und Mittel-italien, dann der ganz Italien aus und konnte sich so zum Nationalstaat weiterentwickeln. Selbst dabei blieben die Rmer nicht stehen. Schon Csar hatte begonnen, hervorragende Aneritaliker durch Verleihung des Brgerrechts, ja sogar der Senatorenwrde, in den engeren1) Staatsverband aufzunehmen und damit dessen Grenzen der Italien hinaus zu erweitern. So wuchs sich Rom nach und nach zu einem die gesamten Mittelmeerlnder umfassenden Weltstaat aus. Diese Entwicklung fand 212 ihren ueren Abschlu und ihren gesetzlichen Ausdruck in der constitutio n. Cbr. Antoniniana des Kaisers Caracalla, die allen Freigebornen des Reiches das rmische Brgerrecht verlieh. Damit begann aber auch zugleich Roms Verfall. Denn die ungeheure Flle von Macht und Reichtum, die von allen Seiten hier zusammenstrmte, mit ihrem Gefolge von ppigkeit, Verschwendung und Arbeitsscheu untergrub die Kraft der Rmer. Schon der geistig hher stehende griechische Osten konnte nicht mehr romanisiert werden. Im Gegenteil tauchte schon zur Zeit Csars und Octavians der Gedanke auf, die Hauptstadt nach dem Osten zu verlegen. Als end-lich Diocletian und Konstantin diesen Gedanken verwirklichten (Nikomedia, Byzanz), fing das Rmerreich langsam an sich wieder auszulsen. Zu-nchst fiel es in eine lateinisch sprechende West- und eine griechisch sprechende Osthlfte auseinander. Die jugendkrftigen Germanen, Slaven und Araber brachten dann die Auflsung zum Abschlu. Das Land Italien. a) Die Lage und die natrliche Beschaffenheit. Italien, mit Einschlu der Poebene und der Inseln beinahe so groß wie das heutige Knigreich Preußen, ist die mittlere der drei sdlichen *) Zum weiteren Staatsverband gehrten sie als Provinzialen schon vorher.

15. Griechische und römische Geschichte - S. 120

1906 - Breslau : Dülfer
120 Das Kaisertum bis zum Untergange des westrmischen Reiches. Solange Diokletian regierte, wurde die Ruhe und Ordnung aufrecht-erhalten, aber nach dem Tode des Kaisers erneuerten sich die Thronstreitigkeiten und Wirren der frheren Jahre. Nach langen und blutigen Kmpfen gelang es Konstantin, dem Sohne der Christin Helena, sich zum Alleinherrscher des rmischen Reiches zu machen. 323 c. Konstantin der Groe (323337). Konstantin suchte durch 337 mannigfache Neuerungen das Reich im Innern zu beruhigen, nach auen zu sichern. Aber er vermochte die zur Durchfhrung der Reformen und zur Befestigung der neuen Zustnde erforderliche Ruhe und Sicherheit vor ueren Feinden trotz mannigfacher Erfolge feinem Reiche nicht zu geben. Als Hauptstadt whlte sich der Kaiser das herrlich gelegene Byzanz, nun Konstantinopel genannt, von wo aus die gefhrdeten Grenzen am Euphrat und an der Donau leichter verteidigt werden konnten. Dank der unermdlichen Frsorge des Kaisers zhlte Konstantinopel bald zu den blhendsten und schnsten Stdten des Reiches. Ein groes Verdienst erwarb sich Konstantin dadurch, da er das Christentum zur Staatsreligion erhob. Diese Tat sichert ihm fr alle Zeiten einen hervorragenden Platz in der Geschichte unserer Kirche. Um die ausgebrochenen Lehrstreitigkeiten zu beseitigen, berief der 325 Kaiser 325 eine allgemeine Kirchenversammlung nach Nica in Bithynien. Hier wrbe die Lehre des Artus, eines Geistlichen aus Alexanbrien, da Christus das erste Geschpf Gottes und ihm untergeordnet sei, verworfen. Dagegen wurde dank der Beredsamkeit des alexandrinischen Diakons Athanasius die Lehre von der Wesensgleichheit des Sohnes mit dem Vater als Glaubenssatz der Kirche aufgestellt (geboren, nicht geschaffen; mit dem Vater in einerlei Wesen" Nicnisches Glaubensbekenntnis). 60. Ds Christentum im rmischen Staate. a. Entstehung und Ausbreitung. Zur Zeit des Kaisers Augustus wurde in Bethlehem im jdischen Lande Jesus Christus, der Heiland der Welt, geboren. Sein Wirken und sein Tod fllt in die Regierungs-zeit des Kaisers Tiberius. Von Jerusalem aus breitete sich die Lehre des Herrn im rmischen Staate rasch aus. Die Kenntnis der griechischen Sprache bei den Gebildeten, die Einheit des rmischen Reiches, die Sicherheit seiner alle Provinzen durchziehenden Heerstraen sowie das immer lebhafter werdende Verlangen nach einer neuen, besseren Zeit frderten die Wirksamkeit der christlichen Glaubeusboten. Bald gab es in allen rmischen Provinzen Christengemeinden. Namentlich die Elenden und Bedrckten im rmischen Reiche nahmen die frohe Botschaft von dem Snderheilande, von der Gleichheit aller Menschen vor Gott, von der Erlsung aus Snde und Not, von einem ewigen, seligen Leben gern an.

16. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 31

1891 - Dresden : Höckner
— 31 — aber auch die Trennung in ein hellenisches Ost» und ein romanisches West reich vorbereitet. Zur Sicherung der kaiserlichen Macht stellte Diocletian die geheiligte Person des absoluten Herrschers durch ein orientalisches Hofceremoniell (Diadem und Purpurmantel, „dominus“, Adoration) gleicherweise über Volk und Heer. 4. Im Jahre 305 legten Diocletian (t 313 zu Salona-Spalatro in 305-Dalmatien) und Maximian die Regierung nieder, und an ihre Stelle traten als Augusti Galerius und Constantius, an deren Stelle als Cäsares aber nicht die Söhne jener, sondern Daja Maximinus, ein Neffe des Galerius, für den Orient und der Illyrier Severus für Italien und Afrika. Aus den nach Constantius' Tode 306 ausbrechenden Thronkämpfen gegen Maxentius, Maximians Sohn, ging schließlich 312 (Schlacht bei Saxa 312-rubra oder an der mulvischen Brücke in der Nähe Roms, Legende vom Kreuzeszeichen), dessen Sohn (Konstantin als Beherrscher des Westens hervor und zwar wesentlich durch die Tapferkeit seiner germanischen Hilfstruppen. Im Osten behauptete sich zunächst noch der grausame Licinius, bis auch er (bei Adrianopel und Chrysopolis) 324 gegen (Konstantin unterlag. Seitdem 324 vereinigte dieser das ganze Reich unter seiner Herrschaft und sicherte es auch nach außen in glücklichen Kämpfen gegen die Germanen. 5. Konstantin der Große (324—337) vollendete die diocletianische Verfassung?- und Verwaltungsreform Das ganze Reich zerfiel nunmehr in die 4 Präfekturen Oriens, Jllyricum, Jtalia, Gallia (unter je einem praefectus praetorio) und diese wieder in 13 aus mehreren verkleinerten Provinzen (zusammen 116) zusammengesetzte Diöcesen (unter je einem vicarius). Die Grundlage der jetzt vollendeten absoluten Monarchie bildete ein zahlreiches, streng gegliedertes Beamtentum, welches die bürgerliche Selbstverwaltung der Stadtgemeinden ausschloß. Hierbei wurde die schon längst vorbereitete Trennung der Civil- und Militärgewalt völlig durchgeführt und der schon durch Gallienus von allen höheren Stellen ausgeschlossene Senat lediglich auf eine formale Beteiligung an der Reichsverwaltung und ans die Bedeutung einer städtischen Behörde beschränkt. Wohlthätig wirkte insbesondere eine Neuordnung des Steuerwescns auf Grund der Gleichstellung Italiens mit den Provinzen (15jährige Jndik-tionscyklen seit dem 1. September 312) und in Verbindung damit auch des Münzwesens. Die äußere Vollendung der neuen Reichsordnung fand ihren Ausdruck in der Anlage der neuen Reichshauptstadt Constantinopel (Byzanz) 330. 6. Die fortschreitende Christianisierung und Germanifierung des Reiches. 1. Constantius Siege über seine Mitbewerber waren zugleich auch Siege des Christentums gewesen. Der griechisch-römische Götterglaube war, durch Aufnahme fremdartiger, besonders orientalischer Kulte seines nationalen Inhalts beraubt, durch eine zweifelsüchtige Philosophie zersetzt, schon längst zum äußern Formendienst oder zu wüstem Wunderglauben herabgesunken. Dagegen war das Christentum trotz aller Verfolgungen (nament-

17. Allgemeine Weltgeschichte - S. 65

1884 - Leipzig : Weber
Drittes Kapitel. Rom. 65 reiches ließ die Staatsgewalt in seinen Bekennern Feinde der staatlichen Ordnung erblicken; wie Nero, so verhingen Domitian, Hadrian, Marc Aurel, Septimius Severus u. a., am schrecklichsten Decius (251) und zuletzt noch Diocletian blutige Verfolgungen über dieselben, aber „das Blm der Märtyrer wurde der Same der Kirche" und unwiderstehlich wuchs die Zahl der auf Christi Namen Getauften. Es war daher eine eben so kluge wie notwendige Politik, als (Konstantin sich zum Vorkämpfer des Christentums auswarf. Unter dem Zeichen des Kreuzes gewann er vor Rom den Sieg über [312 Maxentius, der ihn zum Herrn des Abendlandes machte und den Christen Duldung brachte, die Besiegung seines Mitkaisers 323 Licinius bei Chrysopolis war zugleich der Sieg des Christentums über das Heidentum. Denn wie (Konstantin nunmehr das von Diocletian begründete Regierungssystem durch eine neue Einteilung des Reiches, die Reform des Steuerwesens, die Trennung der Civil- von den Militärämtern und die Errichtung eines Hofstaates mit ausgebildetem (Zeremoniell vollendete und die Residenz aus Rom, dem Hauptsitz der heidnischen und republikanischen Erinnerungen, nach Byzanz verlegte, so erhob er auch das Christentum zur Staatsreligion. Aber sobald die Kirche aufgehört hatte verfolgt zu werden, wurde sie selbst zur Verfolgerin; das erste ökumenische Concilzunicäa entschied den von den Alexandrinern [325 Athanasius und Artus angeregten und beiderseits mit Erbitterung geführten Streit über die Natur Christi durch Verdammung der artantschen Lehre als häretisch und stellte in dem nicäischen oder athanasianischen Glaubensbekenntnis den Kanon des orthodoxen Kirchenglaubens fest, der dann vor allen in Hieronymus (st. 420) und dem tiefsinnigen Augustin (st. 430) seine Vertreter fand. Die verfolgten Arianer aber trugen ihre Lehre zu den Germanen. Mit der Gelangung zur Herrschaft begann ferner die Kirche sich auch dem Erwerb irdischen Gutes zuzuwenden, einen von den Laien gesonderten Klerus und eine gegliederte Hierarchie auszubilden, während gleichzeitig mit dem von Antonius und Pachomius in Ägypten begründeten Klosterwesen die Ascese, andrerseits in der aufkommenden Reliquien- und Heiligenverehrung etn heidnisches Element in dieselbe Eingang fand. Von (Konstantins des Großen drei lasterhaften Söhnen^ unter die der Vater das Reich geteilt hatte, erlangte nach langjährigen blutigen Bürgerkriegen (Konstantins die Alleinherrschaft. Selbst F l a 1 h e. Weltgeschichte. 2. Aufl.

18. Lehrbuch für den ersten Unterricht in der griechischen und römischen Geschichte - S. 108

1894 - Bamberg : Buchner
108 Rmische Geschichte. lie diese aber nicht durch Mitregenten, sondern nur durch Statthalter verwalten. Die Rangklassen der Beamten wurden noch vermehrt und strenger geschieden; im brigen wurde die von Diocletian eingefhrte Regierungsform beibehalten. Nur in einem unterschied sich Konstantin wesentlich von seinem Vorgnger: während Diocletian das Christentum aus seinem Reiche auszurotten suchte, erkannte Konstantin darin seine Haupt-sttze. Unter dem Zeichen des Kreuzes (hoc signo vinces) ) war sein Heer 312 im Jahre 312 Zmn Maxentius, Maximians Sohn, gezogen und hatte in der Nhe von Rom an der nrdlichen Tiberbrcke einen entscheidenden Sieg erfochten. So wurde Konstantins Sieg zugleich der Sieg des Christentums. Ter Sieg des Christentums. Es mochte als ein allzu ungleicher, aussichtsloser Kampf erscheinen, 120. in den das Christentum bald nach Beginn der Kaiserzeit mit dem Heiden-tum eintrat. Dieses war getragen und geschtzt durch die stolze Macht des Rmertums, jenes entbehrte nicht nur aller ueren Macht, sondern ver-zichtete auch auf allen ueren Glanz und war berdies mit dem Makel des verachteten Judentums behaftet, aus dem es hervorgegangen war und mit dem es anfangs von den Heiden verwechselt wurde. Dennoch war dem Christentum schon der Weg fr seinen Siegeslaus durch die griechisch-rmische Welt zubereitet. Das Heidentum hatte seine innere Kraft verloren. Der Glaube an die alten Götter, durch die ernsten Forschungen und nicht minder durch den Spott der Philosophen entkrftet, gewhrte den Menschen keine Befriedigung und keinen Halt mehr. Und doch, abgesehen von dem Verlangen nach dem lebendigen Gott, das in allen unverdorbenen Menschen-' herzen lebt, lie gerade damals die Not des Lebens, der Druck der Rmer-Herrschaft und der Armut, unter dem die meisten rmischen Unterthanen seufzten, sehnschtig ausschauen nach einem gttlichen Erlser. Daher konnte die gttliche Lehre des Heilands, der ja vor allem die Mhseligen und Beladenen zu sich rief, als eine frohe Botschaft" willkommene Aufnahme erwarten. In der That bildeten sich. noch zur Zeit der Apostel in allen greren Stdten des rmischen Reiches christliche Gemeinden.2) Der Name Christen kam ums Jahr 40 in Antiochia aus. Die Rmer, in deren Hauptstadt das Pantheon, d. h. ein Tempel sr alle Götter stand, waren gegen fremde Religionen nicht unduldsam. Wenn gleichwohl die Christen von Anbeginn viele Verfolgungen erleiden muten, Z *) Die rmische Reichsfahne wurde das Labarum, d. h. eine Fahne in Kreuzform, gebildet durch einen-Schaft mit einem Querftab, von dem ein Purpurstreifen herabhing. 2) Vergl. die Briefe des Apostels Paulus und Offenbarung Joh. 1, 11. 1

19. Lehrbuch der Geschichte für realistische Mittelschulen - S. 94

1907 - München : Oldenbourg
94 Rmer. Bestimmung, da beide Augusti sich noch zu Lebzeiten Nachfolger" (Csaren) ernennen und dann nach 20 jhriger Regierung freiwillig abdanken sollten, war zu geknstelt, als da sie htte Bestand haben knnen. So fhrte seine freiwillige Thronentsagung zu schweren Kmpfen, aus denen schlielich Konstantin der Groe (323337) nochmals als Alleinherrscher hervorging. Er vollendete die von Diocletian begonnene Ausbildung der unumschrnkten Regierungsform und verlegte hierauf den Herrschersitz nach Konstantinopel' am Bosporus, also auf der Grenzscheide zwischen Europa und Asien. Dies war das uere Zeichen dafr, da auch der kraftvolle Rmerstamm unaufhaltsam und unrettbar in der absterbenden griechisch-morgenlndischen Kulturwelt aufgegangen war. Rom blieb zwar noch eine Zeitlang Hauptort des sog. westrmischen Reiches, aber seine Bedeutung als beherrschender Mittelpunkt der Mittelmeerlnder war unwiederbringlich dahin. Sogar die Bedeutung des Namens Rom" war von der Stadt auf das ganze Reich bergegangen; das ersieht man daraus, da fortan die byzantinischen Kaiser sich nach wie vor rmische" Kaiser nannten, obwohl sie in spterer Zeit mit der Stadt Rom selbst gar nichts mehr zu tun hatten. Ja, Rom htte sogar seine Bedeutung fr das Abendland verloren; denn bald darauf siedelte die westrmische Regierung nach Wavenna der, das an der Ostkste, also der griechisch-orientalischen Kulturwelt nher lag, während Rom am unteren Tiber mehr zur Westhlfte der Mittelmeerlnder gehrte. So hatte sich die alte Prophezeiung, da das besiegte Griechenland das siegreiche Rom berwinden werde" natrlich im geistigen Sinne ge-meint , vollauf erfllt. Ja,Jrom htte vielleicht das Schicksal Ninives und Babels geteilt, wenn es nicht der Mittelpunkt einer ganz anderen Welt geworden wre, nmlich der christlichen. Die Bedeutung dieser neuen Weltanschauung erkannte auch bereits Konstantin, indem er durch 313 das Sdikt von Mailand dem Christentum Anerkennung und Gleich-Berechtigung zuerkannte. Damit war die eigentliche rmische Geschichte zu Ende. Teilung des Weiches. Der Tod Konstantins fhrte zunchst wieder Thronstreitigkeiten herbei, während deren Kaiser Julian der Abtrnnige (361363) das Heidentum wiederherzustellen suchte; allerdings erfolglos. Nach einiger Zeit trat abermals ein Alleinherrscher auf, nmlich Weodostus (379395).; Dieser krftige Kaiser kmpfte nochmals tapfer gegen die immer ber-mchtiger werdenden Germanen; aber schon er mute daran denken, sich mit diesen Herren der Zukunft" auf friedlichem Wege zu einigen,

20. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 33

1912 - Breslau : Hirt
16.17. Die Christen im 2. u. 3. Jahrhundert. Konstantin der Groe. 33 wrden vergehen, nur das Christentum werde herrschen, sagte Origenes Ongenez. (um 220), der das Evangelium und die hellenische Weltanschauung zu einer neuen, christlich-philosophischen Weltanschauung verwob. Wie Origenes setzten auch andre bedeutende Vertreter des Christentums (z. B. Tertullian) die christlichen Lehren mit der hellenischen Philo-sophie auseinander und gewannen allmhlich die Gebildeten unter den Heiden. Eine wohlorganisierte Liebesttigkeit zog die rmeren Klassen heran, eine feste Verfassung gab den Gemeinden inneren Halt, die zerstreuten Gemeinden wuchsen zur Einheit der Kirche zusammen. Bisher war trotz vereinzelter blutiger Verfolgungen, wie sie nach Ver-dem Brande Roms unter Nero, spater unter Domitian, Trajan, Antoni-fol9un9en-nus Pius, Mark Aurel und Septimius Severus ergingen, die Zahl der Blutzeugen verhltnismig gering gewesen. Aber in der schweren Krisis des Reiches im 3. Jahrhundert glaubte man die Ursache der Un-ruhen in der wachsenden Menge der Christen zu erkennen. Von dem Wunsche erfllt, die alte Herrlichkeit des Rmertnms und die alte Reli-gion wiederherzustellen, ordnete deshalb Decins (um 250) ihre Unterdrckung an. So erfolgte aus national-religisen Grnden die erste planmige Christenverfolgung. Erst nach zehn Jahren hrten die Verfolgungen auf, und es trat eine etwa vierzigjhrige Zeit der Ruhe ein. Da entschlo sich Diokletian, der anfangs dem Christentum nicht feindlich gesinnt war, zu einer neuen groen Verfolgung. Es war die schwerste von allen; ihr folgte jedoch bald der endgltige Sieg des Christentums. Konstantin der Groe (306337). 17. Die Wiederherstellung der Reichseinheit. Im Jahre 305 legte Diokletian zugleich mit dem Augustus des Westens seine Wrde nieder. Damit traten zwei Fragen in den Vordergrund: Sollte die Reichs-eiuheit erhalten bleiben oder der Trennung der Verwaltung unter vier Oberhupter eine Teilung des Reiches folgen? Sollte ferner die Christen-Verfolgung fortgesetzt werden oder nicht? In beiden Fragen hat Kon-Konstantin stantin der Groe die Entscheidung gebracht. Er hat die Reichsein- J^7). heit hergestellt und das Christentum zur staatlich anerkannten Reli-gion erhoben. Zunchst verlief zwar der Regierungswechsel ohne Strung des inneren Friedens. Die beiden Csaren Galerins und Konstantins Chlorns rckten, jener im Osten, dieser im Westen, zur Wrde der Augusti auf; es wurden zwei neue Csaren erhoben und von ihnen adoptiert, unter denen sich Konstantin nicht befand. Als jedoch im Jahre 306 Konstantins in Eborakum (Jork) in Britannien starb, erhob sein Heer eigen-mchtig seinen Sohn Konstantin zum Csar; wenige Monate spter riefen die italischen Legionen auch den Maxentins, den Sohn Maximians, zum Csar aus. Die inneren Kriege, die hiermit begannen, endeten erst 323 mit der Alleinherrschaft Konstantins. Pfeifer Geschichte. V. E. o