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1. (Der allgemeine Geschichtsunterricht) - S. 54

1885 - Berlin : Gaertner
54 einander Konstantinopel angriffen. Die blutigsten Kmpfe gingen jedoch von neuen Religionsstreitigkeiten aus. Leo der Jsaurier verbannte alle Bilder aus der Kirche; die nachfolgenden Kaiser schlssen sich abwechselnd den Bilderdienern und Bilderstrmern an; Reich und Thron wurden dadurch erschttert; die Ppste aber erkannten die Beschlsse der griechischen Kaiser gegen die Bilder nicht an; (erst im 9. Jahrh. beruhigte sich der Bildersturm) ein neues Regentenhaus, das mit Basilius, dem Makedonier, auf den Thron kam (867), gab dem Reiche wieder einige Kraft. Von groer Wichtigkeit fr die religisen und politischen Verhltnisse des Mittelalters wurden die Araber. Die* lteste Geschichte der Araber oder Sara-zenen ist sehr dunkel. Sie gewinnt erst durch Muhamed (571632), aus dem angesehenen Geschlechte der Kureischiten, Bedeutung. Er grndete eine Religion, die in manchen Grundstzen (Monotheismus, ewiges Leben) mit dem Christentum bereinstimmend, sich der orientalischen Empfindungsweise anschloss (Waschungen, Fasten, fnf tgliche Gebete, Verbot des Weins, Vielweiberei) und allen Glu-bigen (Moslemim) die gewaltsame Verbreitung der neuen Lehre (Islam) zur Pflicht machte. Muhamed selbst gab sich als den Propheten Gottes aus. Aus Mekka vertrieben, floh er nach Medina (15. Juli 622, Anfang der muha-medanifchen Zeitrechnung, Hedschra) und vollendete hier den Koran. Als er starb (632), war schon ganz Arabien ihm zugethan. Unter seinen Nachfolgern, welche dem ostrmischen Kaiser nach und nach Syrien, Palstina, gypten und Nordafrika fortnahmen, vergrerte sich die Herrschaft der Muhamedaner bedeutend, wiewohl innere Unruhen, als deren Opfer Ali, der Schwiegersohn Mnhameds, fiel, das Reich verwirrten. Mit Muawijah (656 679) gelangte das Haus der Omejjaden auf den Thron (Kalifat); es entstand eine Trennung der Moslemim in Schiiten (Ali's Anhnger) und Sunniten (Ali's Gegner). Muawijah verlegte die Residenz der Kalifen von Medina nach Damaskus. Walid (705715) war der ausgezeichnetste Kalif dieses Hauses. Er entrifs den West-gothen, deren Besitztum durch unaufhrliche Kmpfe mit den Franken auf Spanien beschrnkt war und deren König Roderich von seines Bruders Shnen mit Hilfe der aus Afrika herbeigerufenen Araber bekmpft wurde, Spanien (Schlacht bei Xeres de la Frontera, 711 durch den Feldherrn Tarik, davon Gibraltar). Die Araber wren weiter in Europa vorgedrungen, wenn sie nicht Karl Martell (. 49) in der Schlacht bei Tours und Poitiers (732) besiegt htte. Auch in Afrika und Asien erweiterten die Kalifen ihr Reich und schufen dem Islam neue Anhnger. 750 erlagen die Omejjaden den Abbasiden. Nur ein Sprssling aus dem Hause der Omejjaden, Abderrahman, rettete sich nach Spanien und grndete in Kordva ein unabhngiges Kalifat. Die Abbasiden whlten Bagdad zur Residenz. Al Mansur (770) und Harun al Raschid (800) sind vorzgliche Kalifen dieses Hauses. Sie gewhnten die Araber an die Beschftigungen des Friedens, Ackerbau, Gewerbe, Knste (Bau-kirnst) und Wissenschaften; Mathematik, Arzneikunde, Geographie und zumteil auch die Philosophie gelangten zu hoher Blte. Die Kalifen waren in der ersten Zeit durch das Volk sehr beschrnkt, wurden aber allmhlich immer unabhngiger. . 49. Bildung des Frankenreichs. Chlodwig, König der an der Maas und Sambre wohnenden Franken, eines Volkes germanischer Abkunft, eroberte im Jahre 486 das Rmerreich in Gallien, besiegte den rmischen Statt-Halter Syagrius bei Soissons (486), dann die Alemannen (Schlacht bei Zlpich, 496) und trat infolge dieses Sieges zur christlichen Kirche der. (Beuge nun, stolzer Sigambrer, deinen Nacken, bete an, was du sonst verbrannt, und verbrenne.

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1. Der allgemeine Geschichtsunterricht - S. 59

1873 - Berlin : Gaertner
- 59 - samkeit in einem Maße, wie kaum unter den römischen Kaisern. Hierzu gesellten sich heftige Religionsstreitigkeiten. Nicht bloß der Hof, sondern das ganze Reich zerfiel in feindselige Parteien, die Monophysiten, welche annahmen, dass alles menschliche in Christo zu einer Natur geworden sei (später wurde auf verschiedenen Kirchenversammlungen zu Ephesus und Chalcedon ums Jahr 450 festgestellt, dass in der einen Person Christi zwei Naturen untermischt seien), und die Monotheisten, die nach einer Feststellung des Kaisers Heraklms (622) trotz der zwei Naturen nur eine Willensäußerung in Christo annahmen (Adoptianer, Christus sei nach seiner menschlichen Natur durch Adoption Sohn Gottes). Außerdem drohten äußere Feinde unaufhörlich, den Untergang des Reiches herbeizuführen: die Bulgaren und Avaren, Völker tartarifcher Abkunft, die in Ungarn wohnten; die Perser, die das oben erwähnte neu - persische Reich (§. 42) zu hoher Blüte brächten, bis es den Arabern erlag, und die Araber. Nur für feinere Bildung blieb Konstantinopel während des ganzen Mittelalters der Mittelpunkt. Zu einiger Blüte hob das Reich wieder Herakuus (610—641); doch konnte auch er nicht hindern, dafs die Araber 7 Jahre hintereinander Konstantinopel angriffen. Die blutigsten Kämpfe gingen jedoch von neuen Religionsstreitigkeiten aus. Leo der Jfaurier verbannte alle Bilder ans der Kirche; die nachfolgenden Kaiser schlossen sich abwechselnd den Bilderdienern und Bilderstürmern an; Reich und Thron wurden dadurch erschüttert; die Päpste aber erkannten die Beschlüsse der griechischen Kaiser gegen die Bilder nicht an; (erst im 9. Jahrh, beruhigte sich der Bildersturm) ein neues Regentenhaus, das mit Basilius, dem Makedonier, auf den Thron kam (867), gab dem Reiche wieder einige Kraft. Von großer Wichtigkeit für die religiösen und politischen Verhältnisse des Mittelalters wurden die Araber. Die älteste Geschichte der Araber oder Sarazenen ist sehr dunkel. Sie gewinnt erst durch Muharne- (571 — 632), aus dem angesehenen Geschlechte der Kureischiten, Bedeutung. Er gründete eine Religion, die in manchen Grundsätzen (Monotheismus, ewiges Leben) mit dem Christentum übereinstimmend, sich der orientalischen Empfindungsweise anschloss (Waschungen, Fasten, fünf tägliche Gebete, Verbot des Weins, Vielweiberei) und allen Gläubigen (Moslemim) die gewaltsame Verbreitung der neuen Lehre (Islam) zur Pflicht machte. Muhamed selbst gab sich als den Propheten Gottes aus. Aus Mekka vertrieben, floh er nach Medina (16. Juli 622, An fang der muhamedanischen Zeitrechnung, Hedschra) und vollendete hier den Koran. Als er starb (632), war schon ganz Arabien ihm zugethan. Unter seinen Nachfolgern, welche dem oströmischen Kaiser nach und nach Syrien, Palästina, Ägypten und Nordafrika fortnahmen, vergrößerte sich die Herrschaft der Muhamedaner bedeutend, wiewohl innere Unruhen, als deren Opfer Ali, der Schwiegersohn Muhameds, fiel, das Reich verwirrten. Mit Mnawijah (656 bis 679) gelangte das Haus der Omenaden auf den Thron (Kalifat); es entstand eine Trennung der Moslemim in Schiiten (Ali's Anhänger) und Sunniten (Slli’s Gegner). Muawijah verlegte die Residenz der Kalifen von Medina nach Damaskus. Walid (705 — 515) war der ausgezeichnetste Kalif dieses Hauses. Er entriss den Westgothen, deren Besitztum durch unaufhörliche Kämpfe mit den Franken auf Spanien beschränkt war und deren König

2. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 102

1887 - Leipzig : Kesselring
102 Mittlere Geschichte, Nach Alis Tod (661) mehrten sich die Spaltungen unter den Muha-medanern. Viele Anhnger, namentlich in Persien, glaubten, nur Ali habe die Herrschaft gebhrt, und bu-Bekr, Omar und Osman wren unrechtmige Regenten gewesen. Sie verehrten daher den getteten Ali als einen Mrtyrer und Heiligen, wurden aber von der herrschenden Schuten; Partei als Sektirer (Schiiten") bezeichnet. Den Schiiten, die das Kali-sat verwerfen und nur Muhamed und den Koran anerkennen, stehen die Sunniten. Sunniten" entgegen, welche neben dem Koran die Snna (d. h. Tradi-tion oder berlieferung) annehmen. Keine Zeit hat diese Parteien zu einigen vermocht, und noch heute nhren die Perser als Schiiten einen unvershnlichen Ha gegen die Muhamedaner der anderen Lnder, welche jene drei Kalifen fr rechtmig halten. Ommijaden Auf Ali folgte das Haus der Ommijaden (661750). Von ool <50.diesen bestieg zuerst den Thron Muavija (661679), welcher frher Statthalter in Syrien gewesen war und daher (673) den Sitz des Kali-fats von Medina nach Damaskus verlegte. Er gedachte wieder an Krieg Konstanti-gegen das Griechische Reich und bedrngte dessen Hauptstadt Konstanti-nopel. nopel sieben Jahre lang (668 - 675) mit Angriffen zu Wasser und zu Laude. Konstantinopel widerstand aber durch die Festigkeit seiner Mauern und die zerstrende Wirkung des sogenannten Griechischen Feuers". End-lich schlo (677) Muavija Frieden, indem er die entrissenen Lnder, nm-lich den Nordwesten von Kleinasien, Rhodus, Cypern und die Inseln des Griechischen Archipels, behielt, aber sich zu einem jhrlichen Tribut verstand. Unter den Ommijaden wurde auch die brige Nordkste von Afrika Nordafrlka. erobert. Schon Muavijas Feldherr Ok b a soll westlich bis an das Atlantische Meer vorgedrungen und sogar in dieses hineingeritten sein, bis das Wasser dem Pferd an den Hals ging. Gott zum Zeugen nehmend, da nur das unbesiegbare Element ihn aushalte, Muhameds Lehre bis ans Ende der Welt zu tragen. Aber erst der Statthalter Musa wute (um 700) allen Widerstand zu brechen, worauf nicht nur die mit den Arabern ver-wandten Berbern (Mauren), sondern auch die christlichen Nachkommen der Punier, Griechen und Rmer Nordafrikas den Islam annahmen. Iii. Die Araber in Spanien und weitere Geschichte des Kalifats. Entthronung Witizas durch Roderich 710. Landung Tariks an der spanischen Kste (Gibraltar). Schlacht bei Xeres de la Froutera 711: Roderichs Tod. Eroberung Spaniens durch die Araber. Zug der die Pyrenen; Niederlage durch Karl Martell 732. Verdrngen der Ommijaden durch die Abbasiden 750. Der Ommijade Abderrahman Ii. grndet das Kalifat zu Kordova 755. Die Abbasiden verlegen die Residenz nach Bagdad 763. Harun al Raschid: 1001 Rcht. Einflu der Trkischen Leibwache. Der Emir al Onnah". Ende des Kalifats zu Bagdad 1258. Die Osmanischen Trken. Ende des Kalifats zu Kordova 1492. Das Kalifat zu Kairo 9701517. Zu der Zeit, als Musa die Eroberung Nordafrikas vollendete, hatte in Spanien Rod er ich den Westgotenknig (S. 96) Witiza vom Thron gestoen (710). Die Shne und Anhnger des gestrzten Knigs aber wandten sich an die Araber in Afrika und riefen Musa zu Hilfe. Dieser leistete dem Ruf Folge und lie Tank, seinen Unterfeldherrn, mit 12 000 Mann nach Spanien bersetzen. Tarik landete an der Kste von Anda-lusieu und schlug an dessen Sdspitze, die im Altertum als die europische

3. Der allgemeine Geschichtsunterricht - S. 60

1873 - Berlin : Gaertner
- 60 - Roderich von seines Bruders Söhnen mit Hilfe der aus Afrika herbeigerufenen Araber bekämpft wurde, Spanien (Schlacht beigeres de-la Frontera, 711 durch den Feldherrn Tarik, davon Gibraltar) und wäre weiter in Europa vorgedrungen, wenn ihn nicht Karl Martell (§. 49) in der Schlacht bei Tours und Poitiers (732) besiegt hätte. Auch in Afrika und Asien erweiterte Walid sein Reich und schuf dem Islam neue Anhänger. 750 erlagen die Omejjaden den Abbasiden. Nur ein Sprössling aus dem Hause der Omejjaden, Abderrah-man, rettete sich nach Spanien und gründete in Kordöva ein unabhängiges Kalifat. Die Abbasiden wählten Bagdad zur Residenz. Al Mansur (770) und Harun al Raschid (800) sind vorzügliche Kalifen dieses Hauses. Sie gewöhnten die Araber an die Beschäftigungen des Friedens, Ackerbau, Gewerbe, Künste (Baukunst) und Wissenschaften; Mathematik, Arzneikunde, Geographie und zumtheil auch die Philosophie gelangten zu hoher Blüte. Die Kalifen waren in der ersten Zeit durch das Volk sehr beschränkt, wurden aber allmählich immer unabhängiger. §. 49. Bildung des Frankenreichs. Chlodwig, Nönig der an der Maas und Sambre wohnenden Franken, eines Volkes germanischer Abkunft, eroberte im Jahre 486 das Römerreich in Gallien, besiegte den römischen Statthalter Syagrius bei Soisfons (486), dann die Alemannen (Schlacht bei Zülpich, 496) und trat infolge dieses Sieges zur christlichen Kirche über. („Beuge nun, stolzer Sigambrer, deinen Nacken, bete an, was du sonst verbrannt, und verbrenne, was du sonst angebetet hast.") Wenngleich er den Beinamen „des Allerchristlichsten" erhielt, so vermochte doch das Christentum nicht den grausamen Sinn, der ihm und dem ganzen Volke angeboren war, zu mildern; die Geschichte seines Königshauses, der Merovinger, ist reich an Beispielen der Entartung und Grausamkeit (Brun-hilde, Fredegunde). Nach Chlodwigs Tode ward das fränkische Reich unter seine vier Söhne vertheilt; es folgte ein wechselnder Zustand, indem bald die Regierung in einer Hand vereinigt war, bald auch wieder zerfiel; die Könige aber wurden immer schwächer und kraftloser, und die Verwalter der königlichen Güter, die Majordomus, brachten allmählich alle Regierungsgewalt in ihre Hände. Pippin von Heristal (687) machte durch den Sieg bei Testri diese Würde in seiner Familie erblich; sein Sohn Karl Martell erhöhte das Ansehen derselben durch seinen Sieg über die Araber (§. 48) und erwarb sich dadurch ein solches Verdienst, dass die Großen des Reiches den letzten König der Merovinger (752) seines Thrones entsetzten und den Sohn Karl Martells, Pippin den Kleinen (752—768), zum König erwählten. Dieser erweiterte das Frankenreich durch Eroberungen und legte im Kampf gegen die Langobarden, unterstützt von dem Papste Zacharias, den Grund zum Kirchenstaat. §. 50. Staat und Kirche nnter^Karl dem Großen. Karl der Große, Pippins Sohn, seit 768 Herr von Austrasien, ward 771 König des ganzen Frankenreichs. Bald nach seinem Regierungsantritt trat er seinen ersten Kreuzzug gegen die heidnischen, an der Elbe und Weser wohnenden Sachsen an und zerstörte die Jrminsäule, ihr Nationalheiligtum. Dann besiegte er Desiderius, den König der Langobarden, ließ sich die lombardische Krone aufsetzen und vereinigte Oberitalien mit seinem Reich (774). Nach einem zweiten Zuge gegen die Sachsen begann die Ausbreitung des Christentums unter ihnen; noch lange empörte sich das kräftige Volk gegen den fränkischen Druck (Wittekind); aber nach dreißigjährigem

4. (Zur Universal-Geschichte) - S. 13

1882 - Berlin : Gaertner
Geschichte der christlich - germanischen Welt. 1z 530 Benedikt von Nursia, Stifter des Klosters von Monte Casino. Benediktiner. 590—604 Gregor der Große, erster Papst in Rom (servus servorum). Sendung mehrerer Missionäre nach England. Erste Kirchenmusik. 752 Der Kirchenstaat wird durch die Pippiu'sche Schenkung des Exarchats Ravenna begründet. 755 Bonifaeius, Apostel der Deutschen. Kloster Fulda (774). Stirbt im 70. Jahre. 827 Ansgar, Apostel des Nordens, erster Bischof in Hamburg. 3. Westgothen und Araber. 580 Die Westgothen in Spanien werden durch die römischen Bischöfe vom Arianismus zum römisch-katholischen Glauben bekehrt. König R e e e a r e d. Die späteren Könige (Witiza) sind dem Einfluss der Kirche vollständig unterworfen. 622 Muhamed 571 — 632) stiftet den Islam. Hedschra. Koran (643 zusammengestellt). Kalifen. Abubekr, Ali, Omar (verbrennt die alexandrinische Bibliothek 640). Schiiten, Sunniten. 632 Omar erobert Syrien, Palästina. Der Feldherr A m r u macht der 400jährigen Dauer des neupersischen Reichs ein Ende. Der letzte König Jesdegerd beschließt mit der Schlacht bei Kadesia (642) das Heldengeschlecht der Sassaniden. Der Islam wird herrschende Religion. 656 Mtt Muawijah gelangen die Omeijaden auf den Thron. Damaskus Residenz. 711 Unter Walid wird Spanien erobert (Schlacht bei Leres de la Frontera. (König Rodrig o, der den kräftigen Witiza gestürzt hatte, fällt in der Schlacht.) 750 Das Haus der Abbasiden. Bagdad Residenz. 755 Der Omeijade Abderhaman gründet in Spanien das Kalifat Cordova. (Berühmte Bibliothek.) 800 Al Mansor und Harun al Raschid, Beschützer der Gewerbe, Künste und Wissenschaften in Damaskus. 4. Die Griechen (Oströmer). ji89 Kaiser Zeno sendet die Ostgothen nach Italien. 527—565 Justiuiau I. bekämpft durch Belisar die Vandalen in Afrika, deren Reich (unter Gelimer) zerstört wird (5 34).

5. Zur Universal-Geschichte - S. 13

1871 - Berlin : Gaertner
Geschichte bet christlich-germanischen Welt. 13 530 Benedikt von Nursia, Stifter des Klosters von Monte Casino. Benediktiner. 590-604 Gregor der Große, erster Papst in Rom (servus servorum). Sendung mehrerer Missionäre nach England. Erste Kirchenmusik. 752 Der Kirchenstaat wird durch die Pipin'sche Schenkung des Exarchats Ravenna begründet. 755 Bonifacius, Apostel der Deutschen. Kloster Fulda (774). Stirbt im 70. Jahre. 827 Ansgar, Apostel des Nordens, erster Bischof in Hamburg. 3. Westgothen und Araber. 580 Die Westgothen in Spanien werden durch die römischen Bischöfe vom Arianismus zum römisch-katholischen Glauben bekehrt. König Reccared. Die späteren Könige (Witiza) sind dem Einfluss der Kirche vollständig unterworfen. 622 Muhamed (571—632) stiftet den Islam. Hedschra. Koran (643 zusammengestellt). Kalifen. Abubekr, Alt, Omar (verbrennt die alexandrinische Bibliothek 640). Schiiten, Sunniten. 632 £mor erobert Syrien, Palästina. Der Feldherr Amru macht dem neupersischen Reich ein Ende. Der letzte König Jesdegerd beschließt mit der Schlacht bei Kadesia (642) das Heldengeschlecht der Sassaniden. Der Islam wird herrschende Religion. 656 Mit Muawijah gelangen die Tmeijaden auf den Thron. Damaskus Residenz. 711 Unter Walid wird Spanien erobert (Schlacht bei Leres de la Frontera. (König Rodrigo, der den kräftigen Witiza gestürzt hatte, fällt in der Schlacht.) 750 Das Haus der Abbasiden. Bagdad Residenz. 755 Der Omeijade Abderhaman gründet in Spanien das Kalifat Cordova. (Berühmte Bibliothek.) 800 Al Mansor und Harun al Raschid, Beschützer der Gewerbe, Künste und Wissenschaften in Damaskus. 4. Die Griechen (Dströmer.) 489 Kaiser Zeno sendet die Ostgothen nach Italien. 527-595 Iustinian I. bekämpft durch Belifar die Vandalen in Afrika, deren Reich (unter Geltmer) zerstört wird (534).

6. Das Mittelalter - S. 44

1889 - Gotha : Perthes
44 kste bis zum atlantischen Ocean gewonnen ward, und in Spanien; hier nahm 711 Tarik, ein Unterfeldherr, zuerst auf einer Anhhe, die nach ihm Gebet [dfchebet] al Tarik (Gibralt r) genannt wurde, eine feste Stellung; bei Jeres de la Frontera (711) wurden die Westgoten besiegt und dann die ganze Halbinsel erobert; selbst der die Pyrenen drangen die Araber vor und rckten 732 nach einer siegreichen Schlacht der den Herzog von Aquitanien bis zur und. Loire vor, wurden hier aber von dem frnkischen Heere unter Karl Martell in den weiten Ebenen zwischen Tours (a. d. Loire) und Poitiers entscheidend besiegt (732). Die Gefahr, da der Islam in das Innere Europas eindringe, war damit beseitigt. Die Eroberung Siciliens von Afrika aus im 9. Jahrh. hatte fr den Bestand der christlichen Reiche keine ernstere Bedeutung. _ __ Zerfall des islamitischen Weltreichs. Durch eine Emprung wurden 750 die Omaijaden von den Abbasiden (Nachkommen des Abbas, des Oheims Mohammeds) (7501-258) gestrzt, unter denen die Einheit des islamitischen Reiches und die Herrschaft des arabischen Stammes verloren ging. Unter dem 2. Abbasiden Al-Mansur (754775) der am Tigris Bagdd als Kalifensitz grndete, errichtete ein omaijadischer Prinz. Abderrahman, der allen Nach-stellnngen der Abbasiden entgangen war, in Spanien Cordoba [frttfroa] (a. Guadalquivir) ein selbstndiges Reichs) (756); im Laufe des 9. Jahrh. machte sich auch Afrika so gut wie unabhngig und, als hier die schiitische Dynastie der Fatimiden zur Herrschaft gekommen war und Kahrra (Kairo [eiro] a. und. Nil) zum Kalifensitz erhoben hatte, vollendete sich die Spaltung der islamitischen Welt. Das Kalifat von Bagdad sank um so mehr, je mehr es anfing des nationalen Rckhalts zu entbehren; den Kern der Truppen des Kalifen bildeten auslndische Sklaven, des. Trken (der mongolischen Rasse angehrend); von den Heerfhrern dieser trkischen Gardetruppen (Mameluken) ward der Kalif vollkommen abhngig. In der Mitte des 11. Jahrh. begab er sich in den Schutz der s^ldschtischen Trken, welche der den Oxus dringend die islamitischen Lnder eroberten, den grten Teil von Syrien. Palstina und Kleiuasien einnahmen und hier von Nica (in Bithynien) Konstantinopel be-drohten. Durch die Uneinigkeit, die unter den verschiedenen Gliedern des seld-schulischen Geschlechtes 2) ausbrach, verfiel bald auch die Seldschukenmacht. Dieser Umstand sowie der Gegensatz der Seldschnken und der Fatimiden (des Kalifats von Bagdad und von Kahira) untersttzte wesentlich Ende des 11. Jahrh. und im 12. die Kmpfe der Kreuzfahrer gegen die Saracenen 3). C. Me araische Kultur. Durch ein groartiges Netz von Militr: kolonieen hielten die Araber die weiten eroberten Gebiete zunchst in Abhngigkeit; 1) Abderrhaman Iii. (912961) nahm den Titel einel Kalifen an. 2) Der Türke Seldschnk war mit s. Anhngern u. Stammverwandten zum Islam bergetreten; seinen Enkel (Togrnl Beg) soll d. Kalis 1050 zur Festigung s. Herrschast nach Bagdad gerufen haben; er ward indes ein willenloses Werkzeug der seldschuklscheu Herrscher (Sultane). 3) Die Saracenen sind nrtyr. eine im nrdl. Arabien wohnende Grenzvlkerschaft, deren Namen von den Griechen fr den der Araber berhaupt gebraucht ward. Im spteren Sprachgebrauch bezeichnete derselbe allgemein den Mohammedaner

7. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart - S. 33

1902 - Leipzig : Voigtländer
11. Die Araber und der Islam. 33 -- roeiterte; bei der Einnahme Alerandrias soll die berhmte alte Bibliothek in Flammen aufgegangen sein, x w_vvy~> b. Unter den Kalifen aus dem Hause der Dmaiiaden (661 O maijaden bis 750), die sich gegen Ali erhoben und die Residenz von Medina nach Damaskus verlegten, wurde das byzantinische Kaiserreich in Damaskus Europa angegriffen (Konstantinopel nur durch das griechische Feuer" gerettet); dann wurden mehrere Inseln des Mittelmeeres erobert, im Osten die Grenzen der Herrschaft der den Indus ausgedehnt, durch den Feldherrn Musa die Mauren in Afrika bezwungen. Da sich die Araber in Nord-Afrika mit den Ureinwohnern, den Mauren, vermischten, so wurden jene seitdem selbst im Abendlande Mauren" A7 genannt. Von Afrika aus smev^im Jahre 711 die Araber unter Tarik und Musa nach Spanien der (Gibraltar Dschebel al Tarik, Berg des Tarik), besiegten in der Schlacht bei Xeres de la Fron-Aomeravii .-v t6ra die Westgoten^ und unterwarfen fast ganz Spanien. Nur in Asturien behauptete ein Rest der Westgoten seine Unabhngig-fett. Von Spanien aus bedrohten nun die Araber das Franken-reich, wurden aber 732 zwischen Tours und Poitiers in blu-Ktierss tigern Kampfe zurckgewiesen. c. Als im Jahre 750 das Haus der Omaijaden in Asien durch die Abbafiden gestrzt wurde, machte sich der allein dem Morde Abbaten entgangene Abderrhaman zum unabhngigen Kalifen von C6r- Cova dova. Die Abbasiden residierten in der von ihnen neu erbauten Prachtstadt Bagdad am Tigris. Unter dem Kalifen Aarun al Bagdad Raschid (d. h. der Gerechte) um 800 und seinen ersten Nachfolgern erhob sich das Reich zu groem Glnze; Knste und Wissenschaften blhten (vgl. die Mrchen von 1001 Nacht). Er trat mit Karl dem Groen durch Gesandtschaften und gegenseitige Geschenke in Beziehungen. 3* Spaltung des Islams. Mohammedanische Kultur. Seit Alis Regierungsantritt hatte sich der Islam in mehrere Parteien gespalten. .Die^ Sunniten erkennen neben dem Koran auch die Tra- Sunniten dition" ((^trtmapan, die von den Schiiten (heute vornehmlich den Schiiten Persern) verworfen wird. In vielen Zweigen der Kunst und Wissenschaft (Philosophie, Naturwissenschaft, Heilkunde, Sternkunde, Ma-thematif) leisteten die Araber Hervorragendes. Eigenartig entwickelte sich ihre Baukunst, in deren Werken sich eine Neigung zu Pracht Maurice und Reichtum des Zierwerks (Arabesken") zu erkennen gibt; eine S3ailfunft Grundri der Geschichte, Ii. g

8. Mittelalter und Neue Zeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 24

1902 - München : Oldenbourg
24 9. Frnkische Könige und Hausmeier. Abendland vor der drohenden Unterjochung unter den Halbmond glcklich gerettet.x) Die einstigen Kmpfe zwischen Franken und Arabern bildeten in der Zeit der Kreuzzge einen bevorzugten Stoff der franzsischen Ritterdichtung. 5. I)as Ende der Merowinger. Auf Karl Martell war (741) sein Sohn Pippin der Kurze erbrechtlich in der Hausmeierwrde gefolgt. Nach zehnjhriger krftiger Regierung des Reiches lie er sich, mit Zustimmung des Papstes, aus einer Reichsversammlung zu Soissons selber zum König whlen (751); der letzte Merowinger wurde in ein Kloster verwiesen. So folgte aus das Haus der Merowinger das Haus der Karolinger, wie man es nach Pippins groem Sohne Karl zu heien pflegt. 6. Hzayern unter den gil'olngern 554788. Garibald I. (vgl. S. 20, b) hatte bereits eine Art Oberherrschaft der Franken anerkannt. Aber seine nchsten Nachfolger (Tassilo I. und Garibald Ii.) haben die :) Zur Geschichte der Araber. 1. Mohammed 622. Die Religion der Araber, der Islam, wurde begrndet durch Mohammed aus Mekka. Anfnglich von seinen Landsleuten verfolgt, gewann derselbe nach seiner Hedschra" d.i. Flucht nach Medina (im Jahre 622) ergebene Anhnger, eroberte mit ihnen Mekka und unterwarf ganz Arabien seiner Religion und Herrschaft. Er starb aber schon 632 in Medina. Das heilige Buch der Moham-medaner ist der Koran (Allah ist Gott und Mohammed sein Prophet"). Diese Bibel der Araber lehrt eine unabnderliche Vorherbestimmung (Fatalismus) und ordnet Gottesdienst und Privatleben der Muselmnner" (eigentlich Muslimin d. h. Glubige); ferner fordert sie den Krieg gegen die Unglubigen und mindestens eine einmalige Wallfahrt zur heiligen Kaba nach Mekka; das Symbol des Islams ist der Halbmond. 2. Ausdehnung der arabischen Herrschaft. Unter den Kalifen, den Nach-folgern" des Propheten, dehnten die Araber ihre Herrschaft und damit Mohammeds Lehre mit Feuer und Schwert der gypten, der ganz Borderasien, der Nord-asrika (nebst teilten) und seit 711 durch die Feldherren Mufa und Tarik auch der Spanien ans. a) In Spanien begrndeten die Araber oder Mauren (so genannt, weil sie aus Mauretanien herbergekommen waren) seit 750 eine selbstndige Herrschaft, das^Kalifat Cordva, und behaupteten dieselbe 700 Jahre lang (bis 1492). b) Im Orient hatte sich das eigentliche Kalifenreich (unter den Omaijaden) bis nach Indien ausgedehnt. Am berhmtesten ist die Regierung des Kalifen Harun al Raschid (aus dem Hause der Abbasiden), eines Zeitgenossen Karls des Groen; das neugebaute Bagdad an den Ufern des Tigris war damals der Mittelpunkt aller arabischen Herrlichkeit. In der Folge verfiel das Reich unter der Ohnmacht und Trgheit seiner Herren; im Jahre 1258 wurde es eine leichte Beute der Mongolen, nachdem schon frher die meisten Provinzen in die Geiyalt der Turkomanen oder Trken gekommen waren. ~\

9. Das Mittelalter - S. 35

1896 - Bamberg : Buchner
a) Turkestan und Me Jndnslndex wurden unterworfen; b) nach der Eroberung Nordafrikas wurde von dem Unterfeldherrn Tarik in der zweitgigen Schlacht von Xerez de la Frontera das West-gotenreich in Spanien vernichtet (711). In Nordafrika wurde Kai rowan, sdlich von Karthago, Mittelpunkt der arabischen Macht. Der Name Tariks ist in Gibraltar (Dschebel al Tarik Berg des Tarik) erhalten. Die Unterwerfung Spaniens vollzog sich leicht; die Besiegten wurden geschont und behielten ihren christlichen Glauben, die Widerstrebenden zogen sich nach den nrdlichen Gebirgen zurck. Wie die Verteidigung Konstantinopels dnrch Leo den Jsanrier den Osten, so hat Karl Martells Sieg bei Poitiers (732) den Westen Europas vor der berflutung durch den Islam gerettet. Dagegen gelang es den Arabern, im Anfang des 9. Jahrhunderts von Nordafrika aus Sizilien und von hier aus spter auch Teile Unteritaliens zu unterwerfen. Die Abbasiden 7501258. Durch einen Aufstand des Geschlechtes Alis wurden die Omaijaden 750 gestrzt und Abnl Abbas (Nachkomme eines Oheims des Propheten) zum Kalifen erhoben. Dessen Nachfolger, die Abbasiden, herrschten von Bagdad aus. Nur ein Omaijade war dem Blutbad entronnen und grndete als Abderrahman I. in Spanien das unabhngige Kalifat von Kordova 755. Beide Kalifare, das der Abbasiden, welches unter Harun ar Raschid (788809), dem Zeitgenossen Karls d. Gr., seine hchste Blte erreichte, wie das der Omaijaden bestanden Jahrhunderte lang und waren in der Pflege der Wissenschaften und Knste den noch unentwickelten europischen Staaten berlegen. Die bildungsfhigen Araber eigneten sich vieles von der altgriechischen Kultur, namentlich von den Werken des Aristoteles an. Von den Wissenschaften wurde neben Philosophie, Mathematik, Astronomie und den Naturwissenschaften auch die Arzneikunde gepflegt, wiewohl der Koran das Zerlegen des menschlichen Krpers untersagte. Mittelpunkte arabischer Wissenschaft waren im Osten Buchara, wo im 11. Jahrhundert Av icenna, im Westen Kordova, wo im 12. Jahrhundert Averroes lehrte. Die Palste und Moscheen der Araber haben schne Hfe und Sulengnge (mit dem Hufeisenbogen); an die Stelle der vom Koran untersagten bildlichen Darstellungen aus den, Menschenleben traten Arabesken". Das hervorragendste Beispiel dieses maurischen" Stils ist die Alhambra (d. i. die rote" Burg) in Granada, deren lteste Teile aus dem 13. Jahrhundert stammen. H Der Verfall der arabischen Macht. Auer dem Kalifat von Kordova machten sich spter auch noch andere Statthalterschaften selbstndig, so namentlich gypten (mit Syrien und Palstina) unter den Fatimiden. Dem groen Kalifen von Bagdad blieb zuletzt nur die geistliche Wrbe, die militrische Gewalt kam an den Obersten der Leibwache, der den Titel Emir a l Omara (Oberbefehlshaber) fhrte.

10. Fünfzehn Jahrhunderte - S. 127

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Araber bis zu Ende des achten Jahrhunderts und die Westgothen. 127 ihm streitig zu machen. Dem oströmischen Reiche gegenüber scheiterten die Angriffe Soleiman's an dem durch Leo den Jsaurer vertheidigten Conftantinopel und spätere Angriffe hatten gleiches Schicksal. Zm äußer- sten Westen war man an der Grenze des fränkischen Reiches angelangt, das eben damals zum Widerstande um so eher befähigt war, als das entfernte Spanien bald seinen Zusammenhang mit dem Kalifate so sehr lockerte, daß nur die dort vorhandenen Kräfte zum Versuche weiteren Vordringens aufgeboten werden konnten. Unter den folgenden Kalifen schwächte sich in immer wiederholten Thronstreitigkeiten die Kraft, welche das Reich zu einer nachdrücklichen Wirkung nach allen Seiten hätte be- fähigen müssen. Das Reich ging den Gefahren entgegen, denen eine in rascher Folge über so große Strecken ausgedehnte Macht sich nicht ent- ziehen kann. Die Fortdauer der Spaltung, welche sich zur Zeit der Erhebung der Omajaden gezeigt hatte, bewirkte auch deren Sturz. Zwar war Ali's Nachkommenschaft ausgestorben, aber die Pgrtei, welche die Omajaden als Eindringlinge ansah und ihnen den Charakter von Nach- folgern des Propheten und religiösen Oberhäuptern des Reiches nicht zugestand, hatte einen neuen Mittelpunkt in der Familie der Abbasiden gefunden, die sich von Mohammed's Oheim Al Abbas herleitete und ihre Ansprüche auf das Kalifat durch die Behauptung unterstützte, daß Ali's Enkel die seinigen ihr abgetreten habe. Die Bewegung ging von Persien aus und der Krieg, der unter der Negierung Mervan's Ii., des vierzehnten Omajaden, ausbrach, entschied sich zu Gunsten der Abba- siden, deren Feldzeichen eine schwarze Fahne war, im Jahre 750. Schon bei Mervan's Thronbesteigung ward der Versuch gemacht, Al Abbas' Urenkel Mohammed in Korasan, welches Theile von Hyrkanien, Par- thien, Baktrien und Aria begriff, zum Kalifen zu erheben. Noch wurde der Aufstand verhindert. Als aber Mervan im Jahre 748 den Sohn Mohammed's, Ibrahim, um sich seiner zu entledigen, auf der Pilger- reise ergreifen ließ, loderte überall die Flamme der Empörung auf. Jb- rahim's Bruder Abul Abbas ward in Kufa zum Kalifen ausgerufen und sein Oheim Abdallah siegte über Mervan am Flusse Zab, worauf er Syrien eroberte. Der Kalif flüchtete nach Aegypten, wo er den Tod fand. Die Familie wurde durch die Abbasiden mit einem Grimme ver- tilgt, wie ihn nur je die alte Stammesfeindschaft zur Zeit des arabi- schen Nomadenlebens gezeigt haben mochte. Am grausamsten ließ Ab- dallah die Angehörigen des Geschlechts in und um Damaskus würgen, wo er ihrer neunzig durch das trügerische Versprechen der Schonung versammelt hatte. Ein einziger Sprößling des Hauses, Abderrahman Ben Moawijah, Enkel des zehnten Omajadischen Kalifen Hescham, ent- kam über Aegypten und Barka zu den Berbern und legte in Spanien den Grund zu einem neuen arabischen, von dem Kalifate unabhängigen

11. Die Neubildung der europäischen Kulturwelt durch Christentum und Germanentum (Das Mittelalter), die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball (Die Neuzeit) bis zum Westfälischen Frieden - S. 45

1914 - München : Oldenbourg
Die Normannen. Das Ostrmische Reich. Der Islam. 45 die Bewohner um 1000 das Christentum annahmen, aber in ihrer Mgeschieden-heit das altgermanische Wesen treu bewahrten. Von Island aus entdeckten die Normannen Grnland und gelangten auch nachjrtixnm.oifa in die Gegenden um 980 am Lorenzstrom, die sie Winland nannten1). Unkimsenlmen die Normannen ihre Ramge nach den britischen Ksten fort. Schlielich unterwarf'wilhelm ber.eroberer von der Normandie (also von Frankreich) aus durch feinen Sieg J&gi Castings der den letzten angelschsischen König England und behauptete 1066 es dauernd. c) In Sdeuropa: Ebenfalls von der franzsischen Normandie aus faten die Normannen auch festen Fu in Sditalien. Sie grndeten dort mit Zu-stimmung des Papstes mehrere Herrschaften (Apulien, Sizilien, Capua, Neapel um 1000 u. a.) als ppstliche Lehen. Spter vereinigten sie diese zu einem Knigreich beider 1130 Sizilien (unter ppstlicher Lehenshoheit) und beherrschten so ganz Sditalien. 2. Das Ostrmische Reich. Im 8. Jahrh. nahm das Ostrmische Reich einen neuen Aufschwung und schtzte durch die siegreiche Verteidigung Konstantinopels gegen die Araber Sdosteuropa vor der berflutung durch den Islam. 3. Dxr^Fslam. Im Islam trat eine staamhespaltung ein, d. h. es bildeten sich mehrere selbstndige Reiche. Der Feldherr Abbas strzte nmlich das Herrschergeschlecht der Omaijaden und rottete es fast gnzlich aus. Nur ein einziges Mitglied des Omaijadenhaufes, Abderrhaman (S. 33), entkam nach Spanien und grndete dort das selbstndige Kattfat von Cordova. Dieses ^ fhrte mit den christlich gebliebenen Staaten im Nordwesten der Pyrenenhalbinsel fast ununterbrochene Kmpfe. -h Die Abbasiden (750125.8) verlegten ihre Residenz nach dem neu-erbauten Bagdad (nrdl. v. alten Babylon) und errichteten somit das Kalifat um 760 von Bagdad, das besonders unter dem sagenverherrlichten Harun-ar-Raschid, dem Zeitgenossen Karls d. Gr. (vgl. S. 40), der Mittelpunkt um 800 Vorderasiens war. Doch verloren die Kalifen bald alle Macht an den Obersten der Leibwache, der spter den Titel Sultan (Herr) annahm. Im 11. Jahrh. kam das Sultanat an die seldschukischen Trken^) (benannt nach ihrem ersten Fhrer Seldschuk), die anfangs als Leibwache der Kalifen auftrten, nach und nach aber die weltliche Herrschaft im Abbasidenreich an sich rissen und 'mehrere Teilreiche errichteten. Den Kalifen blieb nur die Wrde eines geistlichen Oberhauptes. Ein weiterer Mittelpunkt islamischer Kultur bildete sich im Niltal, wo die Fatimiden (Nachkommen der Fatima, einer Tochter des Propheten) das unabhngige Kalisat von Kairo grndeten, das gypten, Syrien um 970 1) Da die Schiffahrtsverbindungen mit diesen Gebieten sich nicht lohnten, hrten sei im 14. Jahrh. aus und Winland kam nach und nach ganz in Vergessenheit. 2) Aus den Kaukasusgebieten eingewandert.

12. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 103

1887 - Leipzig : Kesselring
Die Araber seit dem 7. Jahrhundert. 103 Sule des Herkules galt, sein Lager auf. Diese Sttte nannten nachmals die Mauren Felsen des Tarik", Gcbel al Tarik. woraus der Name Gib- raltar entstanden ist. Im nchsten Jahre, 711, kam es bei Xeres de-^s ve ia la Frontera zur entscheidenden Schlacht. Roderich wurde geschlagen 711 und ertrank in den Fluten des Guadalquivir. Die Araber jedoch, denen Musa selber neue Scharen zufhrte, entrissen fast ganz Spanien den West- goten und breiteten auch hier den Islam aus. Seit 720 suchten die Araber auch jenseits der Pyrenen ihre Er-oberungen fortzusetzen, und 731 drang Abderrahman, der Statthalter der Spanien, mit einem ungeheuren Heer in das Reich der Franken ein, dies und das Christentum mit dem Untergang bedrohend. Da rettete beides 0ur unj, Karl Martell in der 7 tgigen Schlacht bei Tours und Poitiers Pmiers (Oktober 732). 732. Achtzehn Jahre nach Karl Martells Sieg wurde die Herrschaft der Abbasiden Ommijaden durch die Abbasiden gestrzt und ihr ganzes Geschlecht aus- 750. gerottet (750). Nur Abderrahman Ii. (755788) rettete sich nach Spa-nien, wo er in Kordova ein eigenes Kalifat grndete. Die Abbasiden (7501258) dagegen whlten das glnzende Bagdad am Tigris (763) zur Hauptstadt, wo Harun al Raschid, Karls des Groen Zeitgenosse, so ruhmvoll und krftig regierte, da sein Name noch lange in Erzhlungen und Mrchen (Tausend und eine Nacht") fortlebte. Aber durch die Bildung, die er und seine Nachkommen befrderten, und durch die Pracht und das Wohlleben in Bagdad ging allmhlich die kriegerische Kraft unter, so da die spteren Kalifen der Spielball ihrer Trkischen Leibwache (der Prtorianer des Orients) wurden. Seit dem 10. Jahr-hundert hatte der Kalif nur noch als religises Oberhaupt einigen Ein-flu; die weltliche Macht geriet in die Hnde eines Beamten, des Emir al Omrah (d. h. Fürst der Fürsten). Auch diese Wrde rissen 1058 die Trken an sick, welche dann 1206 von den Mongolen unter Dschingis-Khan be-siegt wurden. 1258 ward Bagdad selbst von einem Enkel Dschingis-Khans erobert, und das Kalifat hatte ein Ende. Die Mongolen unter-lagen jedoch bald darauf wieder den Trken, die unter Osman ihre Eroberungszge erneuerten und seit Ausgang des 13. Jahrhunderts die Herrschaft des Islams verbreiteten. In Spanien hat das Reich der Araber bis zum Jahre 1492 bestanden. Da wurde der letzte Reft, Gtanada1, durch die christlichen Herrscher, Ferdinand und Jsabella, zertrmmert. Seit dieser Zeit macht die Meerenge von Gibraltar die Scheidewand zwischen Bibel und Koran, zwischen christlichen und muhamedanischen Vlkern. Nchst den Kalifaten zu Bagdad und Kordova war das zu Kairo (970 durch den Fatimiden Moez gegrndet) am mchtigsten. Es wurde von 12501517 durch die Mamelucken beherrscht und dann ebenfalls den Osmanischen Trken unterworfen. Iv. Die arabische Kultur im 8. bis 12. Jahrhundert. Wissenschaftliche Beschftigung der Araber. Ihr Verdienst um Erhaltung alter Schriftwerke Arbeiten in Gold und Silber, in Stahl und Leder Arabische Bau-kunst Rundbogenstil): die Moschee zu Kordova, das Knigsschlo (Alhambra) zu (Sranada. Sinken der arabischen Kultur zur Zeit der Krenzzge, 1 r auad a, Stadt in Andalusien am Senil, linkem Nebenflu des Guadalquivir.

13. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 37

1918 - Paderborn : Schöningh
Die Eroberungen der Araber. 37 die Welterobernde Ausbreitung der Araber. In langem Kampfe eroberte er das neupersische Reich und entri dem ostrmischen Reiche Syrien (mit Damaskus und Jerusalem) sowie gypten. Der nchste Kalif, Osman, fiel als das Opfer einer Emprung. Auch dessen Nachfolger Ali wurde von einer Gegenpartei, an deren Spitze Moawia aus der Familie der Omajaden stand, durch Meuchelmord aus dem Wege gerumt. Der Parteistreit wurde durch eine Verschiedenheit des Glaubens noch heftiger, da die Aliden, spter Schiiten genannt, nur an den Koran glaubten, während die Gegner, die Sunniten, neben dem Koran noch eine mndliche Tradition (Snna) annahmen. Noch heute stehen sich die Anhnger der Oer schiedenen Glaubensrichtungen, in den Persern als Schiiten und den Trken als Sunniten vertreten, feinbselig gegenber. 2. Die omajadischen Kalifen. Nach Alis Ermordung wurde Moawia Kalif. Seitdem wurde das Kalifat erblich und das ppige Damaskus Residenz. Die Omajaden erweiterten die Grenzen des Reiches durch neue Eroberungen. Sie unterwarfen das byzantinische Nordafrika. Selbst Konstcmti-nopel wurde jahrelang belagert und nur durch das griechische Feuer", das nicht mit Wasser gelscht werden konnte, gerettet. Im Osten drangen die Araber bis zum Aralsee und an die Grenze Indiens vor; im Westen setzte Tarik nach Spanien der und machte durch die Schlacht bei Xeres de la Frontera (711) dem westgotischen Knigreiche ein Ende. Damit hatte das arabische Weltreich seine grte Ausdehnung erreicht; es erstreckte sich von der Grenze Chinas bis zum Atlantischen Ozean, von der Wste Sahara bis zu den Pyrenen. Dieses weite Lndergebiet mar in einem Zeitrume von 80 Iahren wie im Fluge erobert, eine Erscheinung, wie die ganze Geschichte keine hnliche bietet. Nur in der durch schwrmerischen Glaubensmut gesteigerten Tapferkeit der Araber und in der Schwche der unterworfenen Völker, die keinen krftigen Widerstand leisteten, findet diese schnelle Machtent-saltung des Islam ihre Erklrung. Im Jahre 750 strzte die Partei der Aliden oder Abbassiden (nach Abbas so genannt) den omajadischen Kalifen und brachte die Mitglieder seines Hauses durch tckischen Meuchelmord um. Jedoch ein Omajade, Abderrahman, entging dem Vlutbade und grndete in Spanien das Kalifat Erdova. Die Abbassiden verlegten den Schwerpunkt des Reiches weiter nach Osten und erhoben Bagdad am Tigris zu ihrer Residenz. Der Kalif Harun al Raschid (um 800) stand in freund-

14. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 95

1878 - Berlin : Nauck
2. Kapitel. Das Morgenland. 95 . 76. Die Kalifen. Aus Muhamed folgte der Kalif oder Stellvertreter (des Propheten) Abubekr, der den Koran sammelte Der zweite Kalif Omar eroberte Syrien, Palaestma und Aegypten (640), wo er in Alexandria auch die Uebemste der ptolemischen Bibliothek vernichtet haben soll, und machte dem persischen Reiche ein Ende. Als nach Ermordung ^ des vierten Kalifen Ali mit Moawijah b(t& Haua Ditttttixtjftg auf den Thron kam, entstand eine Spaltung zwischen den Aliten oder Schiiten, die den Ommaijaden feindlich waren, und den Sunniten, welche auer dem Koran noch die Snna, eine mndliche berlieferung der Worte und Thaten Mu-hameds, die aber ebenfalls schon frh niedergeschrieben ist, als Erkenntniqnelle der Religion anerkannten. Zu jenen ge-hren noch jetzt die Perser, zu diesen die Trken. Im ^ahre 750 wurden die Ommaijaden durch ein schreckliches Blutbad ausgerottet, und mit Abul Abbas gelangten die Abbassiden zur Herrschaft. Al Mansur, der zweite derselben, machte Bagdad zu seiner Residenz, und sein groer Enkel, Harun al Raschid (c. 800), unter welchem Handel, Gewerbe, Knste und Wissenschaften blhten, erhob das Kalifat auf den hchsten Gipfel des Glanzes. Das Reich hatte unterdessen sehr an Ausdehnung gewonnen. Schon unter den Ommaijaden war die ganze Nordkste von Asrika unterworfen worden. Der dortige Statthalter Musa sandte, von den Shnen des West-gothenknigs Witiza gegen dessen Nachfolger Roderich ge-rufen, im I. 711 ein Heer unter Tarik nach Spamen der die Meerenge (daher Gibraltar, d. i. Felseu des Tarik, genannt), und der-- selbe machte durch die neuntgige Schlacht bei Seres de la Frontera dem Westgothenreich ein Ende. Ganz Spanien wurde unterworfen und fiel dem Islam anheim. Dann drangen die Mnhamedaner (Mauren) auch der die Pyrenen bis zur Loire vor; sie wurden aber i. I. 732 von den Franken unter Karl Martell zwischen Poitiers und Tours geschlagen und zur Rckkehr gezwungen.? Bald darauf begann die Macht des Kalifats zu sinken. Zuerst grndete der dem Blutbade allein entronnene Ommarjade Adder-rhaman ein unabhngiges Kalifat in C6rdova; unter Harun cu Raschid rissen sich Fez und Aegypten los, und bald folgten auch andere Provinzen des groen Reiches. In Tums fetzten sich im 10. Jahrh. die Fatinuden fest und unterwarfen stch Fez, Aegypten, (Syrien und Palaestina. Spter erhielten auch trkische Sldner groen Einflu, und ihre Sultane nahmen endlich selbst den Kernten-titel an.

15. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 119

1869 - Hildburghausen : Nonne
Die Araber in Spanien. 119 man über die Pyrenäen; ihre Niederlage bei Tours und Poitiers durch Karl Mar- tell (732). Verdrängen der Omijahden durch die Abbasiden (750). Abderrahman Ii., der einzig gerettete Omijahde, gründet zu Kordova ein unabhängiges Kalifat (755). Die Abbasiden verlegen die Residenz nach Bagdad (763). Glanz und Wohlleben in Bagdad (Harun la Raschid: 1001 Nacht). Vorwiegender Einfluß der tlirkischen Leibwache. Die Würde des „Emir al Omrah". Togrul Beg Begründer der seldschuckischen Macht (1058). Ein Theil des seldschuckischen Reiches fällt 1200 an die Chowares- mier und von diesen 1206 au die Mongolen (Dschingis-Khan). Ende deskali- fatö zu Bagdad (1258). Ende der arabischen Herrschaft in Spanien (1492). Wich- tigkeit des Kalifats zu Kairo (970—1517). Zu der Zeit, als der arabische Feldherr Musa die Eroberung der afrikanischen Küstenländer vollendete, hatte in Spanien Roderi ch den König Witiza vom Throne gestoßen und sich der Regierung bemächtigt (710). Aber die Kinder des unglücklichen Witiza und mehrere vornehme West- gothcn wandten sich an die Araber in Afrika und riefen Musa gegen den Thronräuber zu Hilfe. Diesem Ruf leistete Musa Folge. Sofort ließ er den Unterfeldherrn Tarik mit 12000 Mann nach Spanien übersetzen und den Kampf beginnen. Tarik landete an der Küste von Andalusien und verschanzte sich auf einem Berge, den die Alten Kalpe nannten, der aber von dieser Zeit an den Namen Gibel al Tarik, d. h. Berg des Tarik erhielt, woraus der Name Gibraltar entstanden ist. Im nächsten Jahre, 711, kam es bei Leres de la Frontera *) zur entscheidenden Schlacht. Roderich wurde geschlagen und ertrank in den Fluthen des Qua- dalquivir. Witiza's Söhne erreichten jedoch ihren Zweck nicht, indem Musa mit neuen Schaarcn herbeizog und fast ganz Spanien für sich selbst er- oberte. Nur der nordwestliche Gebirgsstrich verblieb den Gothen. Neben diesen weg setzten die Araber unter Abderrahman über die Pyrenäen, eroberten Südfrankreich bis zur Rhone und drohten dem fränkischen Reich und dem Christenthum den Untergang, wurden aber von Karl Martell in der mörderischen Schlacht bei Tours und Poickieröh geschlagen und zur Rückkehr nach, Spanien genöthigt (732). Achtzehn Jahre nach Karl Martell's Sieg wurde die Herrschaft der Omijahden durch die Abbasiden gestürzt und ihr ganzes Geschlecht aus- gerottet (750). Nur Abderrahman Ii. (755 — 88) rettete sich nach Spa- nien, wo er in Kord o v a i) ein eigenes Kalifat gründete. Die Abbasiden wählten das reiche glänzende Bagdads (763) zur Hauptstadt, wo Harun al Raschid, Karls des Großen Zeitgenosse, so ruhmvoll und kräftig regierte, daß sein Name noch lange in Erzählungen und Mährchcn („Tausend und eine Nacht") fortlebte. Aber durch die Bildung, die er und seine Nachkommen beförderten, und durch die Pracht und das Wohl- leben in Bagdad ging allmälig die kriegerische Kunst unter, so daß die späteren Kalifen der "Spielball ihrer türkischen Leibwache (der Prä- torianer des Orients) wurden. Seit dem zehnten Jahrhundert hatte der Kalif nur noch als religiöses Oberhaupt einigen Einfluß; die weltliche Macht gerieth in die Hände eines Beamten, des Emir al Omrah. r) Xeres de la Frontera in Andalusien, südwestlich von der Mündung des Quadalquivir. — Tours, Stadt am linken Ufer der Loire; Portiers, südwestlich von Tours. — Kordova, Stadt in Andalusien, am Mittellauf des Quadalquivir. — Bagdad, Stadt am Mittellauf des Tigris. Xeres de la Frontera 711. Tours und Poitiers 732. Abbasiden 750.

16. Die Neubildung der europäischen Kulturwelt durch Christentum und Germanentum - S. 44

1914 - München : Oldenbourg
44 Die wichtigsten Erscheinungen in den auerfrnkischen Lndern. 2. Das Ostrmische Reich. Im 8. Jahrh. nahm das Ostrmische Reich einen neuen Aufschwung und schtzte durch die siegreiche Verteidigung Konstantinopels gegen die Araber Sdosteuropa vor der berflutung durch den Islam. 3. Der Islam. Im Islam trat eine staatliche Spaltung ein, d. h. es bildeten sich mehrere selbstndige Reiche. Der Feldherr Abbas strzte nmlich das Herrscher-geschlecht der Omaijaden und rottete es fast gnzlich aus. Nur ein einziges Mitglied des Omaijadenhauses, Abderrhaman (S. 31), entkam nach um 755 Spanien und grndete dort das selbstndige Kalifat von Cordova. Dieses fhrte mit den christlich gebliebenen Staaten im Nordwesten der Pyrenen-Halbinsel fast ununterbrochene Kmpfe. Die Abbafiden (7501258) verlegten ihre Residenz nach dem neuerbau-um 760 ten Bagdad (nrbl. v. alten Babylon) und errichteten somit das Kalifat von Bagdad, das besonders unter dem sagenverherrlichten Harun-wr-Raschid, um 800 dem Zeitgenossen Karls d. Gr. (vgl. S. 38), der Mittelpunkt Vorderasiens war. Doch verloren die Kalifen bald alle Macht an den Obersten der Leibwache, der spter den Titel Sultan (Herr) annahm. Im 11. Jahrh. kam das Snlta-nat an die seldschukischen Trken^) (benannt nach ihrem ersten Fhrer Seld-schuk), die anfangs als Leibwache der Kalifen auftraten,nach und nach aber die weltliche Herrschaft im Abbasibenreich an sich rissen und mehrere Teilreiche er-richteten. Den Kalifen blieb nur die Wrde eines geistlichen Oberhauptes. Ein weiterer Mittelpunkt islamischer Kultur bildete sich im Niltal, wo die Fatimiden (Nachkommen der Fatima, einer Tochter des Propheten) um 970 das unabhngige Kalifat von Kairo grndeten, das gypten, Syrien und Palstina umfate. Syrien und Palstina waren nun eine Zeitlang der Zankapfel zwischen den Fatimiben und den Trken, bis der trkische um 1170 Sultan Salbin die Fatimidenherrschast strzte und gypten mit Syrien und Palstina zu einem Reiche vereinigte. Saladins Nachfolger verloren um 1250 die Herrschaft an die Mameluken, die ebenso wie die Trken aus den Kau-kasusgebieten stammten und ursprnglich ebenfalls Sldner waren. Die Kultur des Islam. Die Araber bernahmen die hellenistisch-rmische Kultur im Morgenland und brachten sie neuerbings zu hoher Blte. Die moham-medanischen Frstenhfe in Cordova, Kairo, Damaskus und Bagbab berstrahlten an Pracht und Glanz alle Hauptstdte des christlichen Abendlandes und wett-eiferten in der Pflege der Knste und Wissenschaften^). *) Aus den Kaukasusgebieten eingewandert. 2) Wie groß der Einflu der arabischen Kultur auf die abe'udlndische war, beweisen it. a. zahlreiche aus dem Arabischen stammende Lehnwrter, z. B. Admiral, Algebra, Alkohol, Arabesken, Atlas, Damast, Kaffee, Magazin, Musselin, Tarif, Zenit < Scheitelpunkt), Ziffer, Zucker usw.

17. Leitfaden zur Weltgeschichte - S. 219

1804 - Braunschweig : Verl. der Schulbuchh.
Kalifen: 219 b) Ommaijadische Kalifen. Moawijah (666) nahm seinen Sitz zu Damaskus, machte die Kalifenwürde erblich und legte eine Flotre an. Vermittelst derselben dehnten die Araber ihre Erobe- rungen aus und beunruhigten sogar schon Konftantinopel.— Nach seinem Tode machte das Haus Ali von neuem 9iru spruch auf das Kalifat; Abdallah, ein Zweig desselben, bemächtigte sich Arabiens gegen Moawijahs Sohn §)e- zid. Es entstanden also zwei Kalifate, — das eine zu Mekka, das andre zu Damaskus. Hierdurch wurden zwar die Araber innerlich entzweiet, dennoch waren ihre Waffen gegen ihre Feinde glücklich- Abdul-Malek, (692) Kalif von Damaskus, übermal/ tigte endlich Arabien, eroberte Mekka, tödtete den dasigen Kalif Abdallah und vereinigte also das arabische Reich wieder. — Unter ihm stießen die Araber auf die Türken--eine scythische Nation cim kasprschen Meere, zwangen sie, den Islam anzunehmen und gebrauchten sie darauf als Hülfs- Völker, indem sie eine große Anzahl Türken in Sold nahmen. — Zugleich eroberten sie Karthago und prägten zuerst eigene Münzen. Ihm folgte sein Sohn, Al-Wa, lid, (705). Dessen Kriegsheere drangen in Indien und zugleich unter Anführung seines Feldherrn Tarik nach Spanien, welches die Araber innerhalb 3 Jahre fast ganz eroberten und das gothifche Reich daselbst zerstör- ten. — Sein Geschlecht herrschte bis 750, und die Araber dehnten ihre Eroberungen in allen drei Welttheilen aus. Endlich wurde der letzte Ommaijade, Mervan li von Ab u l- Abbas, aus der Familie Muhameds, vom Throne ge- stoßen und ermordet.

18. Geschichtstabellen für Gymnasien und Realschulen - S. 23

1890 - Altenburg : Pierer
— 23 — 622 632—661 661—750 711 732 750—1258 (755) seit 950 1055 1258 Muhamed und das Kalifat. Muhamed, der Prophet der Araber, flieht von Mekka nach Medina (Hedschra). Er stirbt 632. Kalifen aus dem Stamme Koreifch: Abu Bekr, Omar, Osman, Ali. Die Araber erobern Syrien, Ägypten, Persien, Nordafrika. Daskalifatderommijaden. Hptst.damaskus. Schlacht bei Xeres de la Frontera. Die Araber unter Tarik besiegen den Westgotenkönig Roderich (f) und erobern Spanien. Karl Martell schlägt die Araber (Sarazenen) bei Tours. D-as -Kalifat der Abbanden. A^Mans^x macht Bagdad && Hptst. Der Ommijade Abderrahman stiftet das Kalifat Cordova. Unter Harnn a l R a s ch i d, dem Zeitgenossen Karls des Gr., Blüte der arabischen Macht. Emir al Omrah im Besitz der weltlichen Macht. Di^Bnji^en. Verfall des Kalifats. Ägypten unteren ti midi sch en Kalifen. Der Seldschncke To^ulbeg bemächtigt sich des Emirats. Die Mo-ngolen machen dem -—Sadschnckenherrfchaft ein Ende. Kalifat Das Mich der Wrnnfe. 486 jder Merowinger Chlodwig, König der Franken, besiegt den Römer Syagrius bei Soissous: der Rest des römischen Galliens wird fränkisch. 496 Chlodwig besiegt die Alamannen und tritt mit seinem Volke zum Christentum über. 507 Chlodwig entreißt den Westgoten durch den Sieg bei Poitiers das Land zwischen Loire und Oaronne. 511 Chlodwig f. Teilung des Reichs: Anstrasien (das deutsche Ostfranken), Neustrien (Westfranken). 530 Hermanfried, der-Kay. .dxr Thüringer, von den Franken und Sachsen an der Unstrut besiegt:

19. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 21

1897 - Leipzig : Voigtländer
Schwiegersohn), eroberten Syrien mit Palstina, gypten, Persien (das Reich der Sassaniden) und die Nordkste von Afrika. Unter den Kalifen aus dem Hause der Ommaijaden (661750), welche die Residenz von Medina nach Damaskus verlegten, wurde das byzantinische Kaiserreich in Europa angegriffen und Konstantinopel nur durch das griechische Feuer gerettet, mehrere Inseln des Mittelmeeres erobert, im Osten die Grenzen der Herrschaft der den Indus ausgedehnt, und durch den Feldherrn Mus a die Mauren in Afrika bezwungen. Da sich seitdem die Araber in Nord-Afrika mit den Ureinwohnern, den Mauren, vermischten, so wurden die Araber selbst nun im Abendlande Mauren" genannt. Von Afrika aus setzten im Jahre 711 die Araber unter Tarik und Musa nach Spanien der (Gibraltar), besiegten in der Schlacht bei Xeres de la Frontera die Westgoten (König Rod er ich) und unterwarfen fast ganz Spanien. Nur in Asturien behauptete ein Rest der Westgoten seine Unabhngigkeit. Von Spanien aus bedrohten nun die Araber bereits das Frankenreich. 14. Das Reich der Franken unter den letzten Merowingern; die Hausmeier. Die Abbasiden. 1. Die Merowinger waren inzwischen immer tiefer entartet und in Schwche und Verachtung gesunken. Dadurch kam allmhlich die ganze Regierungsgewalt an die sogenannten Hausmeier (Majors domus), welche ursprnglich Vorsteher des klliglichen Haus- und Hofwesens und die An-fhrer des Lehensheeres waren. Um 700 wurde Pippin von H e ristall Majordomus des gesamten Reiches (Austrasien, Neustrien und Burgund) und nannte sich Herzog und Fürst der Franken". Ihm folgte in dieser Wrde sein Sohn Karl Martell. Dieser trat den aus Spanien in Frankreich ein-dringenden Arabern entgegen und besiegteste in der groen Schlacht zwischen Tours und Poitiers 782. Sein Sohn Pippin der Kleine entsetzte endlich auf dem Reichstage zu Soissons den letzten Merowinger Childerich Iii., der nur noch dem Namen nach König war, seiner Wrde, schickte ihn in ein Klosterund machte sich selbst, im Einverstndnisse mit dem Papste (Zacharias) und mit dem Beirat und der Zustimmung aller Franken zum König, 751. So traten an die Stelle der Merowinger die Pippiniden oder Karolinger. 2. In dem Kalifenreiche folgte nach dem Sturze der Ommaijaden das Haus der Abbasiden (750), welche in der neuerbauten Prachtstadt Bagdad am Tigris residierten. Unter dem Kalifen Harun nl Raschid (um 800) und feinen nchsten Nachfolgern erhob sich das Reich zu groem Glnze: Knste und Wissenschaften wurden eifrig gepflegt, Handel und Gewerbeflei blhten. Die Ommaijaden hatten sich indessen in Spanien behauptet, wo Abderhaman (756) das unabhngige Kalisat von Kordva grndete.

20. Geschichte des Mittelalters bis zum Westfälischen Frieden - S. 25

1911 - Leipzig : Hirt
Das Lehnswesen. 25 war der Erfolg; Spott und Verfolgung zwangen ihn, 622 nach Medina zu 622. fliehen (Hedschra). Dieses Jahr bildet den Wendepunkt in Mohammeds Leben; mit ihm beginnen seine Anhnger die Zeitrechnung. In Medina fiel ihm alles Volk zu. Nun durchzog er mit bewaffneten Scharen die Halbinsel und ntigte die zerstreut wohnenden Stmme zur Annahme seiner Religion. Endlich eroberte er auch Mekka, zwang seine frheren Gegner zum Gehorsam, reinigte die Kaaba, ein in Wrfelform gebautes altes Heiligtum, von allem Gtzendienst und weihte sie Allah als Moschee (Ort der Anbetung"). Noch heute gilt sie allen Mohammedanern als die heiligste Sttte ans Erden, und jhrlich wall-fahrten viele Tausende dorthin, um anzubeten. Als Mohammed 632 starb, huldigte ganz Arabien seiner Lehre, dem Islam (d. h. Ergebung in Gott). '2; Der Koran. Seine Lehrstze wurden zwei. Jahre spter gesammelt und bilden die Heilige Schrift, den Koran, der Mohammedaner. Die Nicht-glubigen kommen an den Ort der Verdammnis, die Hlle, deren Qualen iit grellsten Farben als leibliche Pein geschildert werden. Die Glubigen erben das Paradies, wo sie, ebenfalls nach irdischer Weise, alle Tage herrlich und in Freuden leben. Von dem, der den Himmel erwerben wollte, forderte der Koran mancherlei gute Werke: gewisse Gebete, Waschungen, Fasten, Enthaltung von Wein und Schweinefleisch, Almosengeben und vor allem Kampf gegen die Un-glubigen. Der Opfertod fr den Islam war der sicherste Weg ins Himmel-reich. Diese Lehre und der Glaube, da die Schicksale eines jeden Menschen von Ewigkeit her unabnderlich bestimmt seien, entflammten die Mohammedaner zu einer Tapferkeit, die zunchst unwiderstehlich war. 3. Die Kalifen. Unter den Nachfolgern Mohammeds, den Kalifen, brachen die Araber aus den Wsten ihres Landes hervor und eroberten in raschem Siegeslaufe Syrien, Palstina, Mesopotamien, Persien und alle Lnder bis zum Indus; siegreich durchzogen sie gypten, die Kstenlnder Nordafrikas bis zum Atlantischen Ozean, ferner Kleinasien; sie pochten sogar an die Tore Konstantinopels. berall wich das Kreuz dem Halbmond (der heiligen Fahne des Propheten), das Evangelium dem Koran; die Kirchen wurden in Moscheen verwandelt. Vom Christentum erhielten sich nur kmmerliche Reste. Die grie-chisch-rmische Kultur wurde in allen diesen Lndern nahezu vernichtet. Von Nordafrika fetzten die Araber der die Meerenge von Gibraltar und machten durch die Schlacht bei eres 711 dem Westgotenreiche in Spanien ein Ende. 711. Der König Roderich ertrank auf der Flucht im Guadalquivir. In den Ge-birgen des Nordwestens behauptete die christliche Bevlkerung ihre Unab-hngigkeit. Die Araber, in Spanien Mauren genannt, grndeten auf der Halbinsel ein unabhngiges Kalifat mit Cordoba als Hauptstadt. In Asien ward Bagdad der Hauptsitz der Kalifenmacht, die unter Harun al Raschid Um um 800 ihren hchsten Glanz erreichte (Tausend und eine Nacht). 800. Die von den Arabern eroberten Lnder gelangten bald durch Gewerbflei, Ackerbau und Handel zu hoher Blte. Volkreiche Städte und schmucke Drfer, um-geben von ppigen Fluren, zeugten von dem Wohlstande der Bewohner. In den Wtsienschaften (Astronomie, Heilkunde, Mathematik, Philosophie) standen die Araber mehrere Jahrhunderte an der Spitze. Musik, Gesaug, Poesie, Malerei (Arabesken) wurden eifrig gepflegt. In der Baukunst bildete sich ein eigener Stil heraus, der maimsche (Frstenpalast Alhambra in Granada). In Spanien entstanden mit oer Seit mehrere kleine Araberreiche, die nacheinander den von Norden vordringenden Chnsten erlagen (Cid). Am lngsten, bis 1492, bestand das Knigreich Granada.