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1. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 76

1911 - Breslau : Hirt
76 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte. Siege waren mit schweren Verlusten erkmpft worden, die preuische Monarchie hatte nicht Menschen genug, diese Verluste zu ersetzen, der Zuzug von Fremden hrte seit den Unglcksjahren auf. Oft muten Leute mit Gewalt angeworben, im Winter notdrftig einexerziert und schon im Sommer vor dem Feinde verwendet werden. berhaupt nicht zu er-setzen war der Verlust an Offizieren. Der mrkische und pommersche Adel, aus dessen Shnen sich das Offizierkorps hauptschlich ergnzte, hatte schwer gelitten, ganze Familien waren ausgestorben. Die besten Generale: Schwerin (bei Prag), Keith (bei Hochkirch), Winterseldt (bei Moys), Fonqne (bei Landeshnt) waren gefallen oder gefangen. sterreich litt bei weitem nicht in dem gleichen Mae. Ja die kaiserliche Armee wurde von Jahr zu Jahr besser, zumal seit sie in Laudon einen Fhrer von ungewhnlicher Tchtigkeit hatte. Auch die Kriegskosten aufzubringen, erwies sich fr Preußen von Jahr zu Jahr schwieriger; schon hatte sich der König zu einer Mnz-Verschlechterung (Ephraimiten) und zur Einstellung der Beamten-besoldnngen entschlieen mssen. Als im Jahre 1760 Georg Ii. ge-storben war und ihm sein Sohn Georg Iii. folgte, trat der schon lange gefrchtete Wechsel im englischen Ministerium ein. William Pitt wurde im Oktober 1761 entlassen, und sein Nachfolger kndigte Preußen den Subsidieuvertrag. 1761. Fast einen Monat hielt sich Friedrich in dem Lager bei Bnnzelwitz in der Nhe von Schweidnitz gegen eine dreifach berlegene Armee der sterreicher und Russen unter Laudon und Bnwrlin. Als_ er nach ihrem Abzge seine Stellung wechselte, berraschte Landon Schweid-nitz. Auch Kolberg fiel in die Hnde der Russen. Im Dezember 1761 waren die Aussichten Friedrichs auf einen glcklichen Ausgang des Krieges sehr gering. Da trat eine Wendung zu seinen Gunsten ein. Im Januar 1762 starb Elisabeth von Rußland, und ihr folgte ihr Neffe Peter Iii. aus dem Hause Holstein-Gottorp, der glhendste Bewunderer des Knigs. Er schlo sofort Frieden, ja sogar ein Bndnis mit Friedrich, worin er ihm Schlesien gewhrleistete und eine Hilfsarmee zur Verfgung stellte. Als er schon nach wenigen Monaten durch eine Ver-schwrung beseitigt wurde und seine Gemahlin Katharinall., eine Prinzessin aus dem Hanse Anhalt-Zerbst, als Zarin den Thron bestieg, rief sie zwar die russischen Truppen wieder zurck, erklrte indessen, den Frieden halten zu wollen. Friedrich bestimmte den russischen General Tschernitscheff, die Nachricht von diesem Thronwechsel noch einige Tage zu verheim-lichen, und erstrmte die feste Stellung seiner Gegner bei Bnrkers-dorf (am Eulengebirge), während die Russen, in Schlachtlinie aufgestellt, wenigstens zum Schein teilnahmen. Nach diesem Erfolge eroberte Fried-rich Schweidnitz zurck. Der Prinz Heinrich erfocht bei Freiberg in Sachsen einen glnzenden Sieg der die sterreicher und die Reichs-armee. Kleist unternahm mit einem preuischen Streifkorps einen Zug

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1. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 69

1913 - Breslau : Hirt
40 Vier Defensivfeldzge. 69 jhren auf. Oft mute man Leute mit Gewalt anwerben, im Winter not-drftig einexerzieren und schon im Sommer vor dem Feinde verwenden. ber-Haupt nicht zu ersetzen war der Verlust an Offizieren. Der mrkische und pommersche Adel, aus dessen Shnen sich das Offizierkorps hauptschlich er-gnzte, hatte schwer gelitten, ganze Familien waren ausgestorben. Die besten Generale: Schwerin, Winterfeldt, Keith waren gefallen. Auch die Kriegs-kosten aufzubringen, erwies sich fr Preußen von Jahr zu Jahr schwieriger; schon hatte sich der König zu einer Mnzverschlechterung entschlieen mssen. sterreich litt bei weitem nicht in gleichem Mae. Die kaiserliche Armee wurde sogar von Jahr zu Jahr besser, zumal seitdem sie in Laudon einen Fhrer von ungewhnlicher Tchtigkeit besa. 1761. Fast den ganzen Sommer des Jahres 1761 hielt sich Friedrich in dem Lager bei Bunzelwitz (m der Nhe von Schweidnitz) gegen eine Bunzeiwih. dreifach berlegene Armee der sterreicher und Russen. Als er nach ihrem Abzge seine Stellung wechselte, berraschte Laudon Schweidnitz. Gleich Schweidnitz, darauf trat ein schon lange gesrchteter Wechsel im englischen Ministerium ein. Von Georg Iii., der 1760 seinem Grovater Georg Ii. in der Re-gierung gefolgt war, wurde Pitt entlassen; sein Nachfolger kndigte dem Könige von Preußen den Subsidienvertrag. Als berdies (im Dezember 1761) die Russen Kolberg eroberten und sich in Hinterpommern fest- Biberg, setzten, schien der Preuische Staat verloren zu sein. 1762. Da starb am 5. Januar 1762 Elisabeth von Rußland, und ihr folgte ihr Neffe Peter Iii. aus dem Hause Holstein-Gottorp. wteyn. Ein glhender Bewunderer des Knigs, schlo er, ohne sich durch Eng- a'62!' lands preuenfeindliche Bemhungen beirren zu lassen, sofort Frieden, ja sogar ein Bndnis mit Friedrich, in dem er ihm Schlesien gewhrleistete und eitte Hilfsarmee zur Verfgung stellte. Aber schon nach wenigen Monaten wurde er durch eine Verschwrung beseitigt, und seine Gemahlin Katharina Ii., eine Prinzessin aus dem Hause Anhalt-Zerbst, bestieg den Catharinau. Thron (17621796). Sie rief zwar die russischen Truppen zurck, er- (1762 1'96)-klrte indessen, den Frieden halten zu wollen. Als der russische General Tschernitscheff seine Abberufung aus Schlesien erhielt, bestimmte ihn Friedrich, sie noch einige Tage zu verheimlichen, und erstrmte die feste Burkersdorf. Stellung seiner Gegner bei Burkersdorf (unweit Schweidnitz), während die Russen, in Schlachtlinie aufgestellt, wenigstens zum Scheine teilnahmen. Nach diesem Erfolge eroberte Friedrich Schweidnitz zurck. Prinz Heinrich erfocht bei Freiberg in Sachsen einen glnzenden Sieg der die fter- Freiberg, reicher und die Reichsarmee. General von Kleist unternahm mit einem preuischen Korps einen Streifzug in die Maingegenden und schlo mit den einzelnen Reichsstnden einen Waffenstillstand, während der Herzog von Braunschweig die Franzosen der den Rhein znrckdrngte und Kassel einnahm. Friedrich hatte am Ende des Jahres 1762 wieder fast alle seine Lnder im Besitz. Da traten noch im Dezember schsische und sterreichische Gesandte mit dem preuischen Minister von Hertzberg zu Hubertusburg (zwischen 5*^ Leipzig und Meien) zu Unterhandlungen zusammen. Im Februar 1763 u6uerrgu5'

2. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 70

1912 - Breslau : Hirt
70 Das Zeitalter Friedrichs des Groen._ 42. Laudon zurckzuschlagen, worauf sich die Heere trennten. Damals wurde Berlin von Russen und zum zweitenmal von sterreichern geplndert; doch zogen sich die Feinde bei Annherung des Knigs schleunigst zurck. Kolberg wurde gegen die Russen glcklich verteidigt und rechtzeitig entsetzt. Am 3. November erfocht Friedrich der Daun den blutigen Sieg Torgau bei Torgau, den Zieten am Abende durch die Erstrmung der Sptitzer 3.9tot,em6ev. entschied, und gewann dadurch das nrdliche Sachsen zurck. Je lnger sich der Krieg hinzog, desto verzweifelter gestaltete sich die Lage des Preuischen Staates. Wenn sich die politische Stellung der Mchte zueinander nicht nderte, so mute sich schlielich seine Kraft erschpfen. Das fieer hatte viel von seiner Vortrefflichkeit eingebt, da die Monarchie nicht Menschen genug besa, die schweren Verluste zu ersetzen, mit denen die Siege erkmpft worden waren; der Zuzug von Fremden hrte seit den Unglcks-jhren auf. Oft mute man Leute mit Gewalt anwerben, im Winter.not-drftig einexerzieren und schon im Sommer vor dem Feinde verwenden. Uber-Haupt nicht zu ersetzen war der Verlust an Offizieren. Der mrkische und pommersche Adel, aus dessen Shnen sich das Offizierkorps hauptschlich er-gnzte, hatte schwer gelitten, ganze Familien waren ausgestorben. Die besten Generale: Schwerin, Winterfeldt, Keith waren gefallen. Auch die Kriegs-kosten aufzubringen, erwies sich fr Preußen von Jahr zu Jahr schwieriger; schon hatte sich der König zu einer Mnzverschlechterung entschlieen mssen. sterreich litt bei weitem nicht in gleichem Mae. Die kaiserliche Armee wurde sogar von Jahr zu Jahr besser, zumal seitdem sie in Laudon einen Fhrer von ungewhnlicher Tchtigkeit besa. i76i. Fast den ganzen Sommer des Jahres 1761 hielt sich Friedrich in Bunzeiwitz. dem Lager bei Bnnzelwitz (in.der Nhe von Schweidnitz) gegen eine dreifach berlegene Armee der sterreicher und Russen. Als er nach Schweidnitz, ihrem Abzge seine Stellung wechselte, berraschte Laudon Schweidnitz. Gleich darauf trat ein schon lange gefrchteter Wechsel im englischen Ministerium ein. Von Georg Iii., der 1760 seinem Grovater Georg Ii. in der Regierung gefolgt war, wurde Pitt entlassen; sein Nachfolger kndigte dem Könige von Preußen den Snbsidienvertrag. Als berdies Kolberg, im Dezember 1761) die Russen Kolberg eroberten und sich in Hinterpommern festsetzten, schien der Preuische Staat verloren zu sein. Fried-rich, der ein festes Lager bei Strehlen sin Schlesien) bezogen hatte, setzte seine letzte Hoffnung auf die Hilfe der Trken und Tataren, mit denen er ein Bndnis zu schlieen gedachte. 1762 Da starb am 5. Januar 1762 Elisabeth von Rußland, und chr P-ter l-l. folgte ihr Neffe Peter Iii. aus dem Hause Holsteiu-Gottorp, Friedrichs glhendster Bewunderer. Ohne sich durch Englands prenensemdliche Bemhungen beirren zu lassen, schlo er sofort Frieden, ja sogar em Bndnis mit Friedrich, in dem er ihm Schlesien gewhrleistete und eine Hilfsarmee zur Verfgung stellte. Aber schon nach wenigen Monaten Catharinau, wurde er durch eine Verschwrung beseitigt, und seine Gemahlin Katha-(1762-1796). r|nn u f eine Prinzessin aus dem Hause Auhalt-Zerbst, bestieg den Thron. Sie rief zwar die russischen Truppen zurck, erklrte indessen,

3. Preußische und deutsche Geschichte vom Regierungsantritt Friedrich des Großen bis zur Gegenwart - S. 11

1904 - Breslau : Hirt
König Friedrich Ii. 11 Wo immer es war, muten Leute gepret werden. Sie wurden im Winter rasch einexerziert und im Sommer im Felde verwendet. berhaupt nicht zu ersetzen war aber der Verlust an Offizieren. Der mrkische und pom-mersche Adel, aus dessen Shnen sich das Ossizierkorps ergnzte, hatte schwer gelitten; ganze Familien waren ausgestorben. Auch seine besten Generale: Schwerin, Keith, Winterfeld, Fouqus u. a. hatte der König verloren. sterreich litt nicht in dem gleichen Mae. Man bemerkte, da die kaiserliche Armee von Jahr zu Jahr besser wurde, zumal seit sie in Laudon einen Fhrer von seltener Begabung gefunden hatte. Auch die Kriegskosten zu tragen, war der preuischen Monarchie fast unmglich, trotz der Mnzverschlechterung, zu der sich der König endlich entschlieen mute. Er bedurfte dringend der englischen Snbsidien. Als aber im Jahre 1761 Georg Ii. gestorben und sein Sohn Georg Iii. ihm gefolgt war, trat der gefrchtete Wechsel im englischen Ministerium ein. William Pitt wurde im Oktober 1761 entlassen und dem Könige der Snbsidienvertrag gekndigt. Fast den ganzen Sommer des Jahres 1761 hatte sich Friedrich in dem Lager bei Buuzelwitz in der Nhe von Schweidnitz gegen eine dreifach berlegene Armee der Feinde gehalten. Als diese endlich abge-zogen waren, und auch der König seine Stellung wechselte, berraschte Laudon Schweidnitz. Kolberg fiel in demselben Jahre in die Hnde der Russen. Im Dezember 1761 waren die Aussichten Friedrichs so trbe wie nur mglich. Da trat eine Wendung zu seinen Gunsten ein. Am 5. Januar 1762 starb Elisabeth von Rußland. Ihr folgte ihr Sohn Peter Iii., der glhendste Bewunderer des Knigs. Er schlo sofort mit ihm ein Bndnis, worin er ihm Schlesien gewhrleistete und eine Truppenmacht zur Verfgung stellte. Aber nach wenigen Monaten schon wurde er durch eine Verschwrung beseitigt, und seine Gemahlin Katharina Ii. bestieg als Zarin den Thron. Sie erklrte indessen, da sie zwar den König nicht untersttzen werde, aber den Frieden auf-recht zu erhalten gedenke. Als die Nachricht von diesem Thronwechsel in Schlesien ankam, bestimmte Friedrich den russischen General Tscher-nitscheff, sie noch einige Tage zu verheimlichen, und erstrmte dann die feste Stellung feiner Gegner bei Burkersdorf, während die Russen, in Schlachtlinie aufgestellt, wenigstens zum Schein teilnahmen. Nach diesem Erfolg eroberte Friedrich Schweidnitz zurck. Sein Bruder, der Prinz Heinrich, von dem der König gesagt hat, er sei der einzige General, der in dem Feldzuge keinen Fehler gemacht habe, erfocht bei Freiberg au der Mulde der die sterreicher und die Reichsarmee einen glnzenden Sieg. Kleist unternahm mit einem preuischen Streifkorps einen Zug in die Maingegenben und ntigte die einzelnen Reichsstnde zum Waffen-stillstand. Friedrich hatte am Ende des Jahres 1762 wieder alle seine Lnder in Besitz.

4. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 71

1911 - Breslau : Hirt
42. Vier Defensivfeldzge. 71 Je lnger sich der Krieg hinzog, desto verzweifelter gestaltete sich die Lage des Preuischen Staates. Wenn sich die politische Stellung der Mchte zueinander nicht nderte, so mute sich schlielich seine Kraft erschpfen. Das Heer hatte viel von seiner Vortrefflichkeit eingebt, da die Monarchie nicht Menschen genug besa, die schweren Verluste zu ersetzen, mit denen die Siege erkmpft worden waren; der Zuzug von Fremden hrte seit den Unglcks-jhren auf. Oft mute man Leute mit Gewalt anwerben, im Winter notdrftig einexerzieren und schon im Sommer vor dem Feinde verwenden. ber-Haupt nicht zu ersetzen war der Verlust an Offizieren. Der mrkische und pommersche Adel, aus dessen Shnen sich das Offizierkorps hauptschlich er-gnzte, hatte schwer gelitten, ganze Familien waren ausgestorben. Die besten Generale: Schwerin, Winterfeldt, Keith waren gefallen. Auch die Kriegs-kosten aufzubringen, erwies sich fr Preußen von Jahr zu Jahr schwieriger; schon chatte sich der König zu einer Mnzverschlechterung entschlieen mssen. sterreich litt bei weitem nicht in gleichem Mae. Die kaiserliche Armee wurde sogar von Jahr zu Jahr besser, zumal seitdem sie in Laudon einen Fhrer von ungewhnlicher Tchtigkeit besa. Fast den ganzen Sommer des Jahres 1761 hielt sich Friedrich in i76i. dem Lager bei Bunzelwitz sin der Nhe von Schweidnitz) gegen eine Bunzeiwitz. dreifach berlegene Armee der sterreicher und Russen. Als er nach ihrem Abzge seine Stellung wechselte, berraschte Laudon Schweidnitz. Schweidnitz. Gleich darauf trat ein schon lange gesrchteter Wechsel im englischen Ministerium ein. Von Georg Iii., der 1760 seinem Grovater Georg Ii. in der Regierung gefolgt war, wurde Pitt entlassen; sein Nachfolger kndigte dem Könige von Preußen den Subsidienvertrag. Als berdies (im Dezember 1761) die Russen Kolberg eroberten und sich in Hinter- Kolberg, pommern festsetzten, schien der Preuische Staat verloren zu sein. Fried-rieh, der ein festes Lager bei Strehlen (in Schlesien) bezogen hatte, setzte seine letzte Hoffnung auf die Hilfe der Trken und Tataren, mit denen er ein Bndnis zu schlieen gedachte*). Da starb am 5. Januar 1762 Elisabeth von Rußland, und ihr 1762. folgte ihr Neffe Peter Iii. aus dem Hause Holstein-Gottorp, Friedrichs Peter m. glhendster Bewunderer. Ohne sich durch Englands preuenfeindliche Bemhungen beirren zu lassen, schlo er sofort Frieden, ja sogar ein Bndnis mit Friedrich, m dem er ihm Schlesien gewhrleistete und eine Hilfsarmee zur Verfgung stellte. Aber schon nach wenigen Monaten wurde er durch eine Verschwrung beseitigt, und seine Gemahlin Katha-Catharinau, rina Ii., eine Prinzessin aus dem Hause Anhalt-Zerbst, bestieg den d762*1796)-Thron. Sie rief zwar die russischen Truppen zurck, erklrte indessen, den Frieden halten zu wollen. Als der russische General Tschernitscheff seine Abberufung aus Schlesien erhielt, bestimmte ihn Friedrich, sie noch einige Tage zu verheimlichen, und erstrmte die feste Stellung seiner Gegner bei Burkersdorf (unweit Schweidnitz), während die Ruffen, Burkersdorf, in Schlachtlinie aufgestellt, wenigstens zum Scheine teilnahmen. Nach *) In diese Zeit fllt der Versuch eines schleichen Edelmanns, sich der Person des Knigs zu bemchtigen und ihn den Feinden auszuliefern.

5. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 70

1912 - Breslau : Hirt
70 Das Zeitalter Friedrichs des Groen. 42. gegen ein weit strkeres sterreichisches Belagerungskorps heldenmtig Liegnitz verteidigt wurde. Bei Liegnitz sah sich der König drei feindlichen is. August. ^rmeen Hinber, die ihn einzuschlieen suchten; es gelang ihm jedoch, seine Gegner durch einen Stellungswechsel in der Nacht zu tuschen und im Morgengrauen des 15. August die eine der feindlichen Armeen unter Laudon zurckzuschlagen, worauf sich die Heere trennten. Am 3. November 3 N"vember erm* Friedrich der Daun den blutigen Sieg bei Torgau, den Zieteu 3. ovem er. ^ Abende bitrch die Erstrmung der Sptitzer Hhen entschied, und ge-wann dadurch das nrdliche Sachsen zurck. Je lnger sich der Krieg hinzog, desto verzweifelter gestaltete sich die Lage des Preuischen Staates. Wenn sich die politische Stellung der Mchte zueinander nicht nderte, so mute sich schlielich seine Kraft erschpfen. Das Heer hatte viel von seiner Vortrefflichkeit eingebt, da die Monarchie nicht Menschen genug besa, die schweren Verluste zu ersetzen, mit denen die Siege erkmpft worden waren; der Zuzug von Fremden hrte seit den Unglcks-jhren auf. Oft mute man Leute mit Gewalt anwerben, im Winter not-drftig einexerzieren und schon im Sommer vor dem Feinde verwenden. ber-Haupt nicht zu ersetzen war der Verlust an Offizieren. Der mrkische und pommersche Adel, aus dessen Shnen sich das Offizierkorps hauptschlich er-gnzte, hatte schwer gelitten, ganze Familien waren ausgestorben. Die besten Generale: Schwerin, Winterfeldt, Keith waren gefallen. Auch die Kriegs-kosten aufzubringen, erwies sich fr Preußen von Jahr zu Jahr schwieriger; fchon hatte sich der König zu einer Mnzverschlechterung entschlieen mssen. sterreich litt bei weitem nicht in gleichem Mae. Die kaiserliche Armee wurde sogar von Jahr zu Jahr besser, zumal seitdem sie in Laudon einen Fhrer von ungewhnlicher Tchtigkeit besa. mi. Fast den ganzen Sommer des Jahres 1761 hielt sich Friedrich in Bunzewitz. dem Lager bei Bnnzelwitz (in. der Nhe von Schweidnitz) gegen eine dreifach berlegene Armee der sterreicher und Russen. Gleich darauf trat ein schon lange gesichteter Wechsel im englischen Ministerium ein. Von Georg Iii., der 1760 seinem Grovater Georg Ii. in der Re-gierung gefolgt war, wurde Pitt entlassen; sein Nachfolger kndigte dem Könige von Preueu den Snbsidienvertrag. Als berdies (im Dezember Kolberg. 1761) die Russen Kolberg eroberten und sich in Hinterpommern fest-setzten, schien der Preuische Staat verloren zu sein. Friedrich setzte seine letzte Hoffnung auf die Hilfe der Trken und Tataren, mit denen er ein Bndnis zu schlieen gedachte. 1762. Da starb am 5. Januar 1762 Elisabeth von Rußland, und ihr Peter Iii. folgte ihr Neffe Peter Iii. aus dem Hause Holstein-Gottorp, Friedrichs glhendster Bewunderer. Ohne sich durch Englands preuenfeindliche Bemhungen beirren zu lassen, schlo er sofort Frieden, ja sogar ein Bndnis mit Friedrich, in dem er ihm Schlesien gewhrleistete und eine Hilfsarmee zur Verfgung stellte. Aber schon nach wenigen Monaten Katharina Ii. wurde er durch eine Verschwrung beseitigt, und seine Gemahlin Katha-(1762-1796). rinq H ^ eine Prinzessin aus dem Hanse Anhalt-Zerbst, bestieg den Thron. Sie rief zwar die russischen Truppen zurck, erklrte indessen,

6. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 77

1912 - Breslau : Hirt
43. 44. Vier Jahre der Verteidigung. Friedrichs Arbeit nach dem Kriege. 77 1761. Fast einen Monat hielt sich Friedrich in dem Lager bei Bnnzelwitz in der Nhe von Schweidnitz gegen eine dreifach berlegene Heeresmacht der sterreicher und Russen. Als er nach ihrem Abzge seine Stellung wechselte, berraschte Laudon Schweidnitz. Auch Kolberg, das sich lange glcklich gehalten, fiel in die Hnde der Russen. Im Dezember 1761 waren die Aussichten Friedrichs auf einen glcklichen Ausgang des Krieges sehr gering, wenngleich auch die Krfte und die Kriegslust der Gegner entschieden zu sinken begannen. Da trat eine Wen-dnng zu seinen Gunsten ein. Im Januar 1762 starb Elisabeth von Rußland, und ihr folgte ihr Neffe Peter Iii. aus dem Hause Holsteiu-Gottorp, der glhendste Bewunderer des Knigs. Er schlo sofort Frieden, ja sogar ein Bndnis mit Friedrich, worin er ihm Schlesien gewhrleistete und ein Hilfsheer zur Verfgung stellte. Als er schon nach wenigen Monaten durch eilte Verschwrung beseitigt wurde und seine Gemahlin Katharina!!., eine Prinzessin aus dem Hanse Anhalt-Zerbst, als Zarin den Thron bestieg, rief sie zwar die russischen Truppen wieder zurck, erklrte indessen, den Frieden halten zu wollen. Friedrich bestimmte den russischen: General Tscherititscheff, die Nachricht von diefem Thronwechsel noch einige Tage zu verheimlichen, und erstrmte inzwischen die feste Stellung seiner Gegner bei Burkers-dors (am Eulengebirge), während die Russen, in Schlachtlinie aufgestellt, wenigstens zum Schein teilnahmen. Nach diesem Erfolge eroberte Fried-rich Schweidnitz zurck. Der Prinz Heinrich erfocht bei Freiberg in Sachsen einen glnzenden Sieg der die sterreicher und die Reichs-armee. Kleist unternahm mit einem preuischen Streifkorps einen Zug in die Maingegenden und schlo mit den einzelnen Reichsstnden Waffen-stillstand. Am Ende des Jahres 1762 hatte Friedrich fast alle seine Lnder wieder im Besitz. Da traten noch im Dezember schsische und sterreichische Gesandte mit dem preuischen Minister von Herzberg zu Hubertusburg zusammen und unterhandelten den Frieden, der im Februar 1763 abgeschlossen wurde und den Besitzstand der Kriegfhrenden vor dem Kriege wiederherstellte. Die spteren Jahre der Regierung Friedrichs. 44. Friedrichs Arbeit nach dem Kriege. Nachdem der König ans dem Kriege zurckgekehrt war, stellte er den Bewohnern der vom Kriege besonders schwer betroffenen Provinzen Geld, Korn und Zugvieh zur Ver-fgung und erreicht^durch diese mehrere Jahre hindurch fortgesetzten Untersttzungen, da die Folgen des Krieges verhltnismig schnell berwunden wurden. Unter allen Provinzen erfreute sich das teuer errungene, verdete und entvlkerte Schlesien seiner besonderen Liebe und Frsorge, spter ebenso das in der Polnischen Teilung erworbene Westpreuen.

7. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 75

1911 - Breslau : Hirt
Die spteren Jahre. 75 1761 entlassen, und sein Nachfolger kndigte dem preuischen Könige den Subsidienvertrag. . 1761 Fast den ganzen Sommer dieses wahres hielt sich Friedrich in dem Laqer bei Bnnzelwitz in der Nhe von Schweidnitz gegen eme dreifach berlegene Armee seiner Feinde. Als er nach ihrem Abzge ferne Stellung wechselte, berraschte Laudon Schweidnitz. Auch Dolberg fiel in die Hnde der Russen. Im Dezember 1761 waren die Aussichten Friedrichs aus einen glcklichen Ausgang des Krieges sehr gering. Da trat eine Wendung zu seinen Gunsten ein. Am 5. Januar 1762 starb Elisabeth von Rußland, und ihr folgte ihr Neffe Peter Iii., der Begrnder des noch jetzt in Rußland regierenden Hanfes Holfteiu-Gottorp. Als glhender Bewunderer des Knigs schlo er sofort Frieden, ja sogar ein Bndnis mit Friedrich, gewhrleistete ihm Schlesien und stellte eine Hilfsarmee zur Verfgung. Aber ichon nach wenigen Monaten wurde er durch eme Verschwrung beseitigt und serne Gemahlin Katharina Ii., eme Prinzessin aus dem Hause Anhalt-Z erb st, bestieg als Zarin den Thron. Sie rief zwar die russischen Truppen wieder zurck, erklrte indessen den Frieden halten zu wollen. Als die Nachricht von diesem Thronwechsel in Schlesien einlief, bestimmte Friedrich den russischen General Tschernitschess, sie noch einige Tage zu verheimlichen und erstrmte die feste Stellung seiner Gegner bei Burkersdorf wahrend die Russen, in Schlachtlinie aufgestellt, wenigstens zum Schern teilnahmen. Nach diesem Erfolg eroberte Friedrich Schweidnitz zurck. Prinz He in-rich erfocht bei Freiberg in Sachsen einen glnzenden Sieg der !die sterreicher und die Reichsarmee. Kleist unternahm mit ernem preuischen Streifkorps einen Zug in die Maingegenden und fchlo mit den ewzelnen Reichsstnden Waffenstillstand. Friedrich hatte am Ende des wahres 1762 fast alle seine Lnder wieder im Besitz. Da traten noch im Dezember schsische und sterreichische Gesandte mit dem preuischen Minister von Herzberg in Hubertusburg zu Unterhandlungen der den Frieden zusammen. Im Februar 1766 wurde er abgeschlossen und der Besitzstand der Kriegfhrenden vor dem Kriege wiederhergestellt. Die spteren Jahre. 8 43. Friedrichs Arbeit nach dem Kriege. Nach Abschlu des Friedens stellte der König den Bewohnern der vom Kriege besonders schwer betroffenen Provinzen Geld, Korn und Zugvieh zur Verfgung und er-reichte durch diese mehrere Jahre hindurch fortgesetzten Untersttzungen, da die Folgen des Krieges verhltnismig schnell berwunden wurden. Unter allen Provinzen erfreute sich das teuer errungene Schlesien seiner besonderen Liebe und Frsorge. Die Bevlkerung des preuischen Staates lebte damals zum grte Teil vom Ackerbau. Die Zahl freier Baueru war uur klein, die Mehrzahl auf den kniglichen Domnen ober den Rittergtern erbuntertnig.

8. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte - S. 64

1907 - Breslau : Hirt
64 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preu.-deutschen Geschichte. Auf dem westlichen Kriegsschauplatz war Ferdinand von Braun-schweig von den Franzosen bei Bergen geschlagen worden, hatte sie aber spter bei Minden besiegt. 1760. Auch das Jahr 1760 begann fr den König unglcklich, da General Fouque bei Landeshut geschlagen und gesangen genommen wurde. Im August sah sich der König in Schlesien in der Nhe von Liegnitz drei feindlichen Armeen gegenber, die ihn einzuschlieen suchten, doch gelang es ihm, seine Gegner durch einen Stellungswechsel in der Nacht zu tuschen und im Morgengrauen des 15. August die eine der feindlichen Armeen unter Laudon zurckzuschlagen, worauf sich die Heere trennten. Berlin wurde zum zweiten Male geplndert. Kolberg wurde gegen die Russen glcklich verteidigt und rechtzeitig entsetzt. Am Z.november lieferte Friedrich Daun die Schlacht bei Torgau, die Zieten (s. kunstgesch. Anhang Nr. 66) am Abend durch die Erstrmung der Sptitzer Hhen ent-schied. Friedrich gewann durch die Schlacht das nrdliche Sachsen zurck. Je lnger sich der Krieg hinzog, desto unwahrscheinlicher erschien dem König ein glcklicher Ausgang. Wenn sich die politische Stellung der Mchte zueinander nicht nderte, so mute sich schlielich die Kraft seines Staates erschpfen. Die Armee hatte viel von ihrer Vortrefflich-feit eingebt, ihre Siege waren mit schweren Verlusten erkmpft worden, die preuische Monarchie hatte nicht Menschen genug, diese Verluste zu ersetzen, der Zuzug von Fremden hrte seit den Unglcksjahren auf. Man mute oft Leute mit Gewalt anwerben, im Winter notdrftig ein-exerzieren und schon im Sommer vor dem Feinde verwenden. berhaupt nicht zu ersetzen war der Verlust an Offizieren. Der mrkische und Pom-mersche Adel, aus dessen Shnen sich das Offizierkorps hauptschlich ergnzte, hatte schwer gelitten, ganze Familien waren ausgestorben. Die besten Generale: Schwerin, Keith, Winterseldt, Fouque waren gefallen. sterreich litt bei weitem nicht in dem gleichen Mae. Man be-merkte, da die kaiserliche Armee von Jahr zu Jahr besser wurde, zumal seit sie in Laudon einen Fhrer von ungewhnlicher Tchtigkeit hatte. Auch die Kriegskosten aufzubringen, erwies sich fr Preußen von Jahr zu Jahr schwieriger, schon hatte sich der König zu einer Mnz-Verschlechterung entschlieen mssen. Als im Jahre 1761 Georg Ii. gestorben war und ihm sein Sohn Georg Iii. folgte, trat der lange schon gefrchtete Wechsel im englischen Ministerium ein. William Pitt wurde im Oktober 1761 entlassen, und sein Nachfolger kndigte dem Könige den Subsidienvertrag. 1761. Fast den ganzen Sommer dieses Jahres hielt sich Friedrich in dem Lager bei Bnnzelwitz in der Nhe von Schweidnitz gegen eine dreifach berlegene Armee seiner Feinde. Als er nach ihrem Abzge seine Stellung wechselte, berraschte Laudon Schweidnitz. Auch Kolberg fiel in die Hnde der Russen. Im Dezember 1761 waren die Aussichten

9. Preußische und deutsche Geschichte vom Regierungsantritt Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 25

1910 - Breslau : Hirt
Der Siebenjhrige Krieg. 25 die Erstrmung der Sptitzer Hhen entschied. Friedrich gewann durch die Schlacht das nrdliche Sachsen zurck. Die Siege des groen Knigs machten tiefen Eindruck auf seine Gegner, denn sie erkannten, wie schwer es sein wrde, ihn ganz zu ber-wltigen. Aber ihm selbst erschien ein glcklicher Ausgang um so unwahr-scheinlicher, je lnger sich der Krieg hinzog. Die Kraft seines Staates mute sich schlielich erschpfen. Die Armee hatte viel von ihrer Vor-trefflichkeit eingebt, ihre Siege waren mit schweren Verlusten erkmpft worden, Preußen hatte nicht Menschen genug, um die Lcken der Regi-menter wieder auszufllen, der Zuzug von Fremden hrte seit den Un-glcksjahren auf. Man mute oft Leute mit Gewalt anwerben, im Winter notdrftig einexerzieren und schon im Sommer vor dem Feinde verwenden. berhaupt nicht zu ersetzen war der Verlust an Offizieren. Der mrkische und pommersche Adel, aus dessen Shnen sich das Offizierkorps Haupt-schlich ergnzte, hatte sehr gelitten, ganze Familien waren ausgestorben. Die besten Generale, Schwerin, Keith, Winterfeldt, Fouque u. a., waren gefallen oder kampfunfhig geworden. Auch die Kriegskosten aufzubringen wurde von Jahr zu Jahr schwieriger, schon hatte sich der König zu einer Mnzverschlechterung entschlieen mssen. Seine einzige Hoffnung war, da sich das Bndnis seiner Gegner lockern wrde. In der Tat waren die Franzosen, die bisher am meisten eingebt hatten, zum Frieden geneigt, aber die Verhandlungen darber zerschlugen sich, da man von Friedrich eine Gebietsabtretung forderte. 1761. Unter Georg Iii., der 1760 auf seinen Vater gefolgt war, trat ein Wechsel im englischen Ministerium ein. William Pitt wurde entlassen, und sein Nachfolger kndigte dem Könige den Subsidien-vertrag. Fast den ganzen Sommer hindurch hielt sich Friedrich in dem Lager bei Bnnzelwitz in der Nhe von Schweidnitz gegen eine dreifach berlegene Armee seiner Feinde. Als er nach ihrem Abzug eine andere Stellung bezog, berraschte Laudon Schweidnitz. Auch Kol-berg fiel in die Hnde der Russen. Im Dezember 1761 waren die Aussichten Friedrichs aus einen glcklichen Ausgang des Krieges sehr gering. Zum erstenmal berwinterten feindliche Heere in seinem Lande. Wenn auch seine Feinde die Last des Krieges kaum mehr tragen konnten und schon ihre Heere verringern muten, so hofften sie doch, da seine Hilfsmittel noch frher versiegen wrden als ihre eigenen. Da trat eine Wendung zu seinen Gunsten ein. 1762. Am S.januar starb Elisabeth von Rußland, ihr folgte ihr Neffe Peter Iii. aus dem Hause Holstein-Gottorp, der glhendste Bewunderer des Knigs. Er schlo sofort Frieden, ja sogar ein Bndnis mit Friedrich, gewhrleistete ihm Schlesien und stellte ihm eine Hilfsarmee zur Verfgung. Aber schon nach wenigen Monaten wurde er durch eine Verschwrung beseitigt, und seine Gemahlin Katharina Ii., eine deutsche Prinzessin aus dem Hause Auhalt-Zerbst, bestieg den Thron. Sie rief

10. Geschichte der neueren und der neuesten Zeit - S. 54

1913 - Braunschweig : Appelhans
I - 54 - Rettung: a) Er durchkreuzte die Plne seiner Feinde und verwirrte sie durch bestndige Vernderung seiner Stellung, b) Cr traf unvermutet auf Laudon: (15. Aug.) Liegnitz - Friedrich zersprengte Laudons Heer. Glck: Daun griff nicht ein. Schlesien befreit. Die Russen und sterreicher in Verlin. Friedrich und Daun in Sachsen. - Daun: verschanztes Lager bei Torgau. (3. Nov.) Torgau. - Friedrich siegte der Daun (Pyrrhossieg)^). Sachsen war auer Dresden in preuischen Hnden. 1761 1. In Schlesien war Friedrich zur Verteidigung gezwungen: Lager von Bunzelwitz.^) Laudon und die Russen (zus. 130000 M.) wagten nicht den Angriff. Friedrich nutzte schlielich das Lager verlassen (Lebensmittel). Nchtliche berrumpelung von Schweidnitz durch Laudon. 2. Eroberung von Kolberg durch die Russen. 3. In Sachsen behauptete sich Prinz Heinrich mit wenigen Truppen gegen Daun und die Reichsarmee, 4. In Westdeutschland Ferdinand gegen zwei franzsische Heere. Winter 1761/62 1. Umschwung in (England3) - drohte Friedrich den Untergang. a) Georg Il f. - Georg Iii. (1760-1820). b) Pitt der ltere aus dem Ministerium verdrngt (Vute). Friedrich verlor die englischen Hilfsgelder. 2. Umschwung in Rußland - rettete Friedrich. Elisabeth + Januar 1762. Peter Iii. Kaiser. Peter Iii.: Vereinigung der russischen Truppen mit den preuischen. 3. Schweden trat vom Kriege zurck. _ (Die Knigin von Schweden war Friedrichs Schwester.) 1762 Im Juli wurde Peter Iii. entthront und ermordet. Katharina Ii. (1762-1796) rief Tschernitsch-sf zurck. (Er versprach Friedrich, noch 3 Tage im Lager zu bleiben, und verhals diesem zu seinem Siege bei Burkersdorf der Daun. Schweidnitz wurde von den Preußen erobert. Freiberg Heinrich besiegte die sterreicher und das Reichsheer. Kassel wurde von Ferdinand zur bergabe gezwungen. 1) Friedrich verliert von 44000 13 000, Daun von 64000 2) Bei Schweidnitz, jetzt Station Knigszelt". 3) Vgl. den Umschwung in England 1711. S. 32. 4) Rußland bleibt neutral. 20000 M.

11. Römische Kaiserzeit, Deutsche und europäische Geschichte bis 1789 - S. 146

1910 - Breslau : Hirt
146 Iv. Das Zeitalter Friedrichs- des Groen. Friedrich Daun die Schlacht bei Torgau, die Zielen am Abend durch die Erstrmung der Sptitzer Hhen entschied. Friedrich gewann durch die Schlacht das nrdliche Sachsen zurck. Die Siege des groen Knigs machten tiefen Eindruck auf seine Gegner, denn sie erkannten, wie schwer es sein wrde, ihn ganz zu ber-wltigen. Aber ihm selbst erschien ein glcklicher Ausgang um so unwahr-scheinlicher, je lnger sich der Krieg hinzog. Die Kraft seines Staates mute sich schlielich erschpfen. Die Armee hatte viel von ihrer Vor-tresslichkeit eingebt, ihre Siege waren mit schweren Verlusten erkmpft worden, Preußen hatte nicht Menschen genug, um die Lcken der Regi-menter wieder auszufllen, der Zuzug von Fremden hrte seit den n-glcksjahreu auf. Man mute oft Leute mit Gewalt anwerben, im Winter notdrftig einexerzieren und schon im Sommer vor dem Feinde verwenden. berhaupt nicht zu ersetzen war der Verlust an Offizieren. Der mrkische und pommersche Adel, aus dessen Shnen sich das Offizierkorps Haupt-schlich ergnzte, hatte sehr gelitten, ganze Familien waren ausgestorben. Einige der besten Generale, Schwerin, Keith, Winterfeldt, Fouque u. a., waren gefallen oder kampfunfhig geworden. Auch die Kriegskosten auf-zubringen wurde von Jahr zu Jahr schwieriger, schon hatte sich der König zu einer Mnzverschlechterung entschlieen mssen. Seine einzige Hoffnung war, da sich das Bndnis seiner Gegner lockern wrde. In der Tat waren die Franzosen, die bisher am meisten eingebt hatten, zum Frieden geneigt, aber die Verhandlungen darber zerschlugen sich, da man von Friedrich eine Gebietsabtretung forderte. 1761. Unter Georg Iii., der 1760 auf seinen Vater gefolgt war, trat ein Wechsel im englischen Ministerium ein. William Pitt wurde entlassen, und sein Nachfolger kndigte dem König den Subfidien-vertrag. Fast den ganzen Sommer hindurch hielt sich Friedrich in dem Lager bei Bunzelwitz in der Nahe von Schweidnitz gegen "eine dreifach berlegene Armee seiner Feinde. Als er nach ihrem Abzug eine andere Stellung bezog, berraschte Laudon Schweidnitz. Kolberg fiel in die Hnde der Russen. Im Dezember 1761 waren die Aussichten Friedrichs auf einen glcklichen Ausgang des Krieges sehr gering. Zum erstenmal berwinterten feindliche Heere in seinem Lande. Wenn auch seine Feinde die Last des Krieges kaum mehr tragen konnten und schon ihre Heere verringern muten, so hofften sie doch, da seine Hilfsmittel noch frher ver-siegen wrden als ihre eigenen. Da trat eine Wendung zu seinen Gunsten ein. 1762. Am 5. Januar starb Elisabeth von Rußland, ihr folgte ihr Neffe Peter Iii. aus dem Hause Holsteiu-Gottorp, der glhendste Bewunderer des Knigs. Er schlo sofort Frieden, ja sogar ein Bndnis mit Friedrich, gewhrleistete ihm Schlesien und stellte ihm eine Hilfsarmee zur Verfgung. Aber schon nach wenigen Monaten wurde er durch eine Verschwrung beseitigt, und seine Gemahlin Katharina Ii., eine deutsche Prinzessin aus dem Hause Auhalt-Zerbst, bestieg den Thron. Sie rief zwar die russischen Truppen wieder zurck, erklrte indessen, den Frieden

12. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 76

1912 - Breslau : Hirt
1 76_Die Entstehung der preuischen Gromacht. 43. Der König war zum erstenmal auf die Verteidigung, die seiner Natur wenig entsprach, beschrnkt worden. Seine Lage wurde immer bedrngter. Er erhielt zwar weiter Hilfsgelder von England, doch waren seine Kern-trnppen zusammengeschmolzen; nur ein Drittel seiner Mannschaft konnte er aus der buerlichen Bevlkerung ausheben, und nur 90000 Mann schlechter Truppen standen ihm fr den nchsten Feldzug zur Verfgung. 1760. Auch das Jahr 1760 begann fr den König unglcklich, da General Fouque bei Landes Hut von Laudons bermacht geschlagen und gefangen genommen wurde. Als der König auf diese Hiobspost aus seinem Lager vor Dresden, das er wiederzugewinnen suchte, nach Schlesien rckte, sah er sich in der Nhe von Liegnitz pltzlich drei feindlichen Heeren gegenber, die ihn einzuschlieen suchten; doch wute er sie durch geschickten Stellungswechsel zu tuschen und inzwischen die eine Abteilung, unter Laudon, durch unerwarteten Angriff zurckzuschlagen, worauf die beiden andern Heere sich trennten. Doch verheerte nun das eine von ihnen, Dauns Hauptheer, ganz Sachsen; selbst Berlin wurde einige Tage von sterreichern und Russen geplndert. Da brachte im Sptherbst (3. November) der schwer ersochtene Sieg bei Torgau, den Zieten am Abend durch die Erstrmung der Sptitzer Hhen entschied, das schsische Land wieder grtenteils doch ohne Dresden in Friedrichs Gewalt. Je lnger sich der Krieg hinzog, desto unwahrscheinlicher erschien dem Könige ein glcklicher Ausgang. Wenn sich die politische Stellung der Mchte nicht nderte, so mute sich schlielich die Kraft seines Staates erschpfen. Das Heer hatte viel von seiner Vortrefflichkeit eingebt, seine Siege waren mit schweren Verlusten erkmpft worden, das preuische Land hatte nicht Menschen genug, diese Verluste zu ersetzen, der Zuzug von Fremden hrte seit den Unglcksjahren auf. Oft muten Leute mit Gewalt angeworben, im Winter notdrftig eingebt und schon im Som-in er vor dem Feinde verwendet werden. berhaupt nicht zu ersetzen war der Verlust an Offizieren. Der mrkische und pommersche Adel, aus dessen Shnen sich das Offizierkorps hauptschlich ergnzte, hatte schwer gelitten, ganze Familien waren ausgestorben. Die besten Generale: Schwerin, Keith, Wiuterseldt, Fouque waren gefallen oder gefangen. sterreich litt bei weitem nicht in dem gleichen Mae. Ja die kaiserliche Armee wurde von Jahr zu Jahr besser, zumal seit sie in Laudon einen Fhrer von ungewhnlicher Tchtigkeit hatte. Auch die Kriegskosten aufzubringen, erwies sich fr Preußen von Jahr zu Jahr schwieriger; schon hatte sich der König zu. einer Mnz-Verschlechterung und zur Einstellung der Beamtenbesoldungen entschlieen mssen. Als im Jahre 1760 Georg Ii. gestorben war und ihm fein Sohn Georg Iii. folgte, trat der schon lange gefrchtete Wechsel im englischen Ministerium ein. William Pitt wurde im Oktober 1761 ent-lassen, und sein Nachfolger kndigte Preußen den Untersttznngs? vertrag.

13. Brandenburgisch-preußische Geschichte seit 1648, im Zusammenhang mit der deutschen Geschichte - S. 49

1888 - Heidelberg : Winter
Der 7j.-Krieg. Lager zu Bunzelwitz. Burkersdorf. Freiberg. Hubertsburger Friede. 49 1761. Friedrichs Lage wurde immer bedenklicher. Wieder verabredeten sich Russen und sterreicher zu gemeinsamer Thtigkeit, und Friedrich war diesmal nicht imstande, ihre Vereinigung zu hindern. Bei der ber-macht der Feinde blieb ihm nichts brig, als sich in einem sesten Lager bei Bunzelwitz (nrdl. v. Schweidnitz) zu verschanzen. Zwar umfaten die vereinigten Russen und sterreicher das Lager von allen Seiten, aber zu einem Angriff konnte sich der russische General nicht entschlieen. Bald zogen die Feinde wieder ab. Dagegen wurde die Festung Schweidnitz von Laudon mit Sturm genommen, und Friedrich konnte es nicht hindern, da die ganze sterreichische Armee in Schlesien Winterquartiere bezog. Mitte Dezember fiel auch Kolberg den Russen in die Hnde, wodurch das ganze stliche Pommern in ihren Besitz kam. Daun, der nach Sachsen abzog, drngte hier die Preußen zurck, so da sie sr ihre Winter-quartiere nur auf das Gebiet von Meien und Umgegend beschrnkt blieben. Aus dem westlichen Kriegsschauplatz vermochten die franzsischen Armeen auch diesmal nicht ihre Ausgabe: die Eroberung Hannovers, zu lsen; selbst ihr Versuch, in Westfalen sesten Fu zu fassen, schlug sehl. 1762. Friedrich hatte im Laufe des vorigen Jahres groe Verluste erlitten. Aber den empfindlichsten Verlust brachte ihm der Rcktritt des englischen Ministers Pitt, denn der neue Minister, Lord Bute, der vertraute Ratgeber des jungen Knigs Georgs Iii., der im Oktober 1760 seinem Grovater gefolgt war, erneuerte den Subsidienvertrag mit Fried-rich nicht, sondern suchte sich freie Hand zu verschaffen, um jederzeit mit Frankreich einen Sondersrieden schlieen zu knnen. Friedrich selbst war in verzweifelter Stimmung. Aber sollte ihm der Untergang bevorstehen, so war er entschlossen, mit Ehren zu fallen. Da trat ein Ereignis ein, das einen vlligen Umschwung in den Ver-Hltnissen herbeifhrte. Am 5. Jan. 1762 starb die Kaiserin Elisabeth, Friedrichs erbittertste Feindin, und ihr Nachfolger und Neffe Peter Iii., ein Bewunderer Friedrichs, schlo nicht nur Frieden, sondern sogar ein Bndnis mit ihm und lie ein russisches Heer unter Czernitscheff zum preuischen stoen. Zwar hob, nach Peters kurz daraus erfolgtem gewaltsamen Tode, dessen Gemahlin und Nachfolgerin Katharina Ii. das Bndnis wieder auf; doch besttigte sie den Frieden, und Friedrich konnte dadurch, da das russische Heer einige Tage in seiner Stellung verblieb, die Schlacht bei Burkersdorf (fdl. v. Schweidnitz) der Daun ge-Winnen. Durch die Eroberung von Schweidnitz gelangte er auch in den Besitz von fast ganz Schlesien. Wenige Tage darauf fchlug Prinz Heinrich die Reichsarmee bei Freiberg in die Flucht. Maria Theresia mute endlich erkennen, da es ihr nicht mglich fei, Friedrich zu erniedrigen, und da auch alle ihre Bundesgenossen vom Kriege zurckgetreten waren Schweden mit Preußen, Frankreich mit England Frieden gemacht hatten , so entschlo sie sich ebenfalls Friedensantrge zu stellen. So kam am 15. Febr. 1763 der Hubertsburger Friede zustande, in welchem die Bestimmungen des Breslauer und Dresdener Friedens der Schlesien und Glatz besttigt wurden. 41. Bemhungen Friedrichs des Groen um die Erhaltung des europischen Friedens. Erwerbung Westpreuens in der ersten Teilung Geschichtl. Hilssb. Iii. 4

14. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart - S. 176

1902 - Leipzig : Voigtländer
176 Zweite Periode der Neuzeit. das von den sterreichern eroberte Schlesien bis auf die Festung Glatz wieder; die Russen und sterreicher, die Berlin acht Tage gebrandschatzt hatten, scheuchte er durch seine Annherung zurck. Nach Torgau dem Siege der Daun bei Torgau, den er Ziethen zu danken hatte, setzte er sich auch wieder in den Besitz Sachsens. -i76i 1761. Bnnzelwih. Weil England seit Georgs Ii. Tode (1760, Nachfolger Georg Iii. 1820) seine Untersttzung versagte, geriet der Rcktritt König in groe Bedrngnis, zumal seine Kasse vllig erschpft war und er sich zur Prgung minderwertiger Mnzen entschlieen mute. berdies waren seine Kerntruppen und viele seiner tchtigsten Offiziere in den schweren Kmpfen der letzten Jahre gefallen, so da er dem Feinde nur 50000 Mann entgegenzustellen hatte. Die Russen und sterreicher vereinigten sich von neuem, und Friedrich konnte sich Buuzelwitz gegen die feindliche bermacht nur in dem festen Lager bei Bunzel-witz (bei Schweidnitz) verschanzt halten. Durch die Einnahme der ^Schweidnitz wichtigen Festung Schweidnitz verschaffte sich Laudon zum ersten-imb soibero mal Winterquartiere in Schlesien. Die Russen eroberten nach tapferem Widerstande Dolberg;. 1762 1762. Burkersdorf. Freiberg. Eine unerwartete Wendung Elisabeth f zum Bessern brachte dem König der Tod der Kaiserin Elisabeth Peter iii. von Rußland ; ihr Nachfolger Peter Iii., Sohn Annas, der Tochter Peters des Groen, und des Herzogs von Holstein-Eottorp, ein warmer Bewunderer Friedrichs, trat sofort auf dessen Seite. Nach-dem Peter infolge einer Verschwrung ermordet worden war, wurde Katharina Ii. von seiner Gemahlin und Nachfolgerin Katharina Ii. zwar das 3hr&lant>unlndnis mit Friedrich wieder gelst, aber der Friede mit Preußen Schweden besttigt: auch Schweden trat diesem Vertrage bei. Friedrich be-' Burkersdorf siegte nun Daun bei Burkersdorf (in Schlesien), indem er den bereits abberufenen russischen General Czernitscheff bewog, den sterreichern gegenber eine drohende Stellung einzunehmen; so eroberte er Schweidnitz wieder; sein Bruder Heinrich schlug die Reichsarmee - Freiberg bei Freiberg in Sachsen. Ferdinand von Braunschweig behauptete sich nach wie vor gegen die Franzosen. Da fanden sich auch endlich sterreich und Frankreich geneigt, den Krieg zu beendigen. 3. Die Friedensschlsse in Hubertusburg und Paris Hubertus- 1763. Am 15. Februar kam der Friede zu Hubertusburg, einem burgerfnede Jagdschlsse zwischen Leipzig und Meien, zu stnde; Preußen blieb im Besitze Schlesiens. Um dieselbe Zeit schlssen Frankreich und

15. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 118

1909 - Leipzig : Teubner
118 Zweiter Zeitraum von 17401789. erkmpfte sich Friedrich zwar nicht, wie er gehofft hatte, den Gesamtbesitz Sachsens, aber doch die Winterquartiere in diesem Lande. Wenige Wochen vorher war Georg Ii. von England gestorben und Friedrichs Vetter Georg Iii. gefolgt, aber Pitts warmes Eintreten fr Preußen sicherte Friedrich auch fr das nchste Jahr die englischen Subsidien. 1761: In Sachsen fhrte Prinz Heinrich den Oberbefehl gegen Daun, während Friedrich wiederum die Vereinigung der Russen und sterreicher in Schlesien verhindern wollte. Da er aber zur Offensive zu schwach war, gelang ihm dies nicht, und er erwartete jetzt in seinem beraus fest verschanzten, im Schutze der Festung Schweidnitz Das^Lager von gelegenen Lager von Bnnzelwitz den Angriff der Feinde. Infolge unze wch. erneuter Uneinigkeit zwischen den Fhrern kam es nicht dazu, die Russen zogen sogar, weil ihre polnischen Magazine von den Preußen genommen wurden, nach Norden ab, aber während Friedrich auf dem Marsche nach Schweidnitz. Neie war1), erstrmte Laudon Schweidnitz. Auch im Westen hatte Ferdinand von Braunschweig viel Migeschick gehabt; die Franzosen hatten sogar noch eine zweite Armee aufgestellt, um die schweren Verluste in den Kolonien durch Vorteile aus deutschem Boden auszugleichen. Immerhin gelang ihnen die geplante Eroberung von Hannover und Braunschweig nicht. Aber gegen Ende des Jahres nahmen die Russen Kolberg, noch Kolberg, das sich mehrere Jahre lang heldenmtig gehalten hatte, und nun konnten, zum ersten Male während des Krieges, sterreicher und Russen auf preuischem Boden Winterquartier nehmen. 1762: Trotz seiner verzweifelten Lage lehnte Friedrich nach wie vor alle Versuche ab, die ihm eine Vermittlung des ersehnten Friedens gegen Landabtretungen in Aussicht stellten. Seine Hoffnung fr den neuen Feldzug beruhte auf den Trken und Tataren, die er nach jahrelangen Bemhungen fr einen Einfall in Rußland und sterreich gewonnen zu haben glaubte. Denn auf England war kein rechter Verla mehr: hier hatte die Friedensliebe derartig zugenommen, da Georg Iii. den ihm unbequemen Pitt, der zum Kriege gegen das offenkundig Frankreich sich nhernde Spanien riet, zu entlassen und an seine Stelle seinen Gnst-ling Bute, einen Todfeind Friedrichs, zu setzen wagte. So verlor Friedrich die englischen Subsidien, aber fr diesen Verlust schien das Geschick ihm Tod der Zarin jetzt eine reiche Entschdigung zu bieten. Im Januar war die Zarin tae ' Elisabeth gestorben, und ihr Nachfolger Peter Iii. (f. S. 105 Anm.), ein Bewunderer Friedrichs, schlo zunchst Frieden, dann ein Bndnis mit Preußen, was auch den Rcktritt Schwedens vom Kriege zur Folge 1) In der Nhe von Strehlen wurde von dem durch Laudon gewonnenen schleichen Rittergutsbesitzer v. Warkotsch der Versuch gemacht, den König gefangen-zunehmen und den sterreichern auszuliefern. 2) Im Jahre 1763 erschien in Berlin die erste trkische Gesandtschaft.

16. Die Neuzeit - S. 118

1905 - Bamberg : Buchner
118 den Truppen mit den Worten: Burschen, unser König hat die Schlacht gewonnen. Es lebe unser groer König!" Den Winter von 1760 brachte Friedrich in Leipzig zu, wo er den Dichter Gellert sah und seine literarische und musikalische Tafelrunde von Sanssouci um sich versammelte. 6. 1761. Im vorletzten Kriegsjahr sah sich Friedrich, dessen Hilfsmittel nahezu erschpft waren", durchaus auf die Verteidigung an-gewiesen. a) In Schlesien vereinigten sich die Russen unter Buturlin mit den sterreichern unter Laudon, aber infolge der Uneinigkeit beider Feldherren unterblieb ein Angriff auf Friedrichs starke Stellung bei Bunzelwitz (unweit Schweidnitz). Als die Russen mit Rcksicht aus den bevorstehenden Thronwechsel abgezogen waren, nahm Laudon die Festung Schweidnitz durch Handstreich. b) Ebenso fiel in Pommern [die Festung Kolberg nach rhmlicher Verteidigung (Nettelbeck) in die Hnde einer aus Ostpreuen vorgedrungenen russischen Abteilung. 7. 1762. Im letzten Kriegsjahr trat durch den Tod der Kaiserin Elisabeth (5. Jan.) eine Wendung zu Friedrichs Glck ein, wiewohl der fr Friedrich begeisterte Peter Dj. schon nach halbjhriger Regierung einer Ver-schwrung zum Opfer fiel. a) Peter Iii. hatte sofort nach seiner Thronbesteigung Frieden, daraus sogar ein Bndnis mit Preußen geschlossen und auch Schweden zum Friedensschlu bewogen. Nach Peters Tod rief seine Gemahlin Katharina Ii. die russischen Truppen, welche sich mit dem preuischen Heer vereinigt hatten, zurck, doch bewog Friedrich den Fhrer derselben, seinen Abzug zu verzgern, bis der preuische Angriff aus Dauns Stellung bei Burkers-dors geglckt war (21. Juli). Durch diesen Sieg gewann der König wieder die Oberhand in Schlesien und eroberte auch Schweidnitz zum zweiten Male zurck. b) In Sachsen besiegte Prinz Heinrich die Reichstruppen und fter-reicher bei Freiberg (29. Okt.); eine preuische Streisschar drang (wie schon 1757) bis nach Franken vor und brandschatzte Bamberg und Nrnberg, während sich die Reichsarmee auslste. 8. 1763. Die Friedensschlsse von Hubertusburg, und Paris. i Durch den Tod Georgs Ii. (1760) und den bald darauf erfolgten Rcktritt des Ministers Pitt verlor Friedrich auch die englischen Hilfsgelder.

17. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte seit 1648 - S. 54

1912 - Paderborn : Schöningh
54 Niederlage. Sein ganzes Heer wurde zersprengt, und alles Geschtz fiel den Feinden in die Hnde. Nur die Uneinigkeit und Eifersucht der feindlichen Heerfhrer rettete das preuische Heer vor gnzlichem Untergange. Die Russen zogen sich an die Weichsel zurck. Die sterreicher und die Reichstruppen besetzten Dresden, das während des ganzen Krieges in ihren Hnden blieb. Um den Feind aus Sachsen zu verdrngen, sandte Friedrich seinem Bruder Heinrich den General Fink zu Hilfe; aber dieser wurde mit seinem schwachen Heere bei Maxen (unweit Dresden) von Daun eingeschlossen und gefangen genommen. Seit diesem Finkensang von Maxen" waren die sterreicher voller Siegeshoffnung. 8 35. 6. Die Kriegsjahre 1760 und 1761 (Liegnitz; Torgau; Bun-zelwitz). Der preuische General Fouque wurde von Laudon, der der das Gebirge mit groer bermacht in Schlesien einrckte, bei Landeshut geschlagen. Deshalb zog Friedrich selbst nach Schlesien. Daun folgte ihm dorthin, während ihm Laudon entgegenrckte. Aber bei Liegnitz schlug Friedrich diesen, bevor Daun noch zu Hilse kommen konnte. Im Herbste berraschten ein russisches und ein sterreichisches Korps Berlin und plnderten es, zogen aber, als Friedrich zum Schutze seiner Hauptstadt herbeieilte, eiligst wieder ab. Inzwischen hatte Daun den Abzug des Knigs benutzt, um wieder nach Sachsen zu ziehen. Friedrich folgte ihm dorthin. Den auf den Sptitzer Hhen bei Torgau verschanzten Feind griff der König selbst (am 3. November) in der Front an, während sein Reitergeneral Zieten ihn umgehen sollte. Whrend Friedrich unter schweren Verlusten ohne Erfolg kmpfte, gelang es Zieten, noch in der Dunkelheit des Abends den Sieg zu erfechten. Der König versuchte in dem Feldzuge von 1761 vergeblich, in Schlesien die Vereinigung der sterreicher unter Laudon und der Russen zu hindern. Als diese doch erfolgt war, bezog er bei Bunzelwitz (unweit Schweidnitz) ein befestigtes Lager und be-hauptete sich hier gegen die feindlichen Heere, bis diese aus Mangel an Lebensmitteln abzogen. Aber bald darauf nahm Laudon das wichtige Schweidnitz, und ein russisches Heer rckte nach Pommern und bemchtigte sich Kolbergs.

18. Bayerische Geschichte für Mittelschulen - S. 166

1893 - München : Pohl
166 Meigae. Der siebenjhrige oder dritte schtesische Krieg. 17561763. Maria Theresia konnte den Verlust Schlesiens nicht vergessen. Sie trat 1756 mit der Kaiserin Elisabeth von Rußland, welche sich durch Friedrichs Ii. Spott der ihr sittenloses Leben beleidigt fhlte, in ein Bndnis gegen Preußen. Das von Eifersucht und Neid gegen das rasch emporgekommene Preußen erfllte Sachsen schlo sich demselben an, und zu gleicher Zeit gelang es Maria Theresias staatsklugem Minister Fürst Kaunitz, einen Allianzver-trag mit Frankreich abzuschlieen. Maria Theresia verfolgte dabei den Zweck, Friedrich seiner Eroberung zu berauben und wieder zum Range eines Kurfrsten von Brandenburg" herabzudrcken. Friedrich Ii., von den Anschlgen seiner Feinde unterrichtet und von König Georg Ii. von England, von Hannover, Brauuschweig, Hessen-Kassel und Gotha untersttzt, beschlo, seinen Gegnern zuvorzukommen. 1) Er berschritt 1756 mit 80 000 Mann unvermutet die Grenzen Sachsens, besetzte das Land und ordnete in demselben, da der Kur-frst (und König von Polen) August Iii. ein ihm angebotenes Bnd-nis mit Preußen ausschlug, eine preuische Landesverwaltung an. Ein sterreichisches Heer (General Brown), welches den Sachsen zu Hilfe geeilt war, schlug er bei Lowositz an der Elbe, Nach diesem Siege nahm Friedrich in Sachsen sein Winterquartier. 2) 1757 ging Friedrich nach Bhmen und begann hier den eigentlichen. Krieg mit sterreich, dessen Heer er bei Prag besiegte. Diesem Siege folgten mehrere Niederlagen: bei Kollin mute Friedrich vor dem General Daun weichen, bei Hastenbeck wurde das englische Hilfsheer von den Franzosen und bei Grojgerndorf das unter General Lehwaldt gegen die Russen gesandte Heer geschlagen. In den daraus folgenden siegreichen Schlachten bei Khbach gegen die Franzosen (Prinz Soubise) und die Reichstruppen und bei Leuthen gegen die sterreichische Armee stellte Friedrich seinen Waffenruhm wieder her. 3) 1758 erfocht das englische Hilfscorps bei Krefeld einen Sieg. Fried-rich schlug die Russen bei Zmdorf, erlitt aber bei Hochkirch durch General Daun eine Niederlage. Es gelang ihm jedoch, in geord-netem Rckzge nach Schlesien zu kommen und in Verbindung mxt seinem Bruder Heinrich seine Feinde aus Schlesien zu vertreiben. 4) Die vereinigten Russen und sterreicher brachten 1759 bei Kmmer^-borf dem preuischen Heere eine vllige Niederlage bei, und Friedrich wre verloren gewesen, wenn nicht die Russen aus Eifersucht auf die Kriegserfolge sterreichs von einer weiteren Verfolgung des Steges abgestanden wren und sich nach Polen in ihre Winterquartiere zu-rckgezogen htten. , L. A. 5) Das Jahr 1760 war fr Friedrich glcklicher. Er schlug die sterreicher unter ihrem General Laudon bei Liegnitz, vertrieb die Russen, welche Berlin besetzt hatten, aus der Mark und gewann durch seinen General Ziethen auch die Schlacht bei Torgau gegen General Daun. 6) Das Jahr 1761 brachte, da England nach dem Tode Georgs Il das Bndnis mit Preußen lste, Friedrich den Verlust Schlesiens. 7) Aber 17t>2 verschaffte der Tod seiner Feindin, Elisabeth von Ru-laud dem König in' ihrem Nachfolger Peter Iii. einen Bundesgenossen. Nach dessen baldigem gewaltsamen Tode trat zwar die Ezarewna Katharina Ii. nicht gerade als Feindin Friedrichs auf, zog aber das von ihrem Gemahl geschickte Hilfsheer zurck. Vor

19. Hilfsbuch für die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 79

1894 - Wiesbaden : Kunze
79 Das Jahr 1761. (Bunzelwitz, Einnahme von Kolberg, die englischen Hilfsgelder bleiben aus.) Der Anfang des Jahres 1761 bot einen trostlosen Anblick, die Feinde zogen um die preuischen Lnder einen Kreis. Russen und sterreicher vereinigten sich in Schlesien. Friedrich bezog ein festes Lager bei Bunzelwitz (bei Schweidnitz) und behauptete sich. Die sterreicher nahmen Schweidnitz, die Russen Kolberg und setzten sich in Pommern und in der Neumark fest. England, dessen Thron Georg Iii. (1760) bestiegen hatte, zog seine Hilfsgelder zurck. Die Jahre 1762 und 1763. In der grten Not kam Rettung. Am 5. Januar 1762 starb die russische Kaiserin Elisabeth ; ihr Neffe und Nachfolger Peter Iii. schlo Frieden zu Petersburg (5. Mai), dem Schweden folgte (Friede zu Hamburg 22. Mai). Dann schlo Peter ein Bndnis mit Friedrich und schickte sogar unter Czernitscheff 15000 Mann Hilfstruppen. Friedrich stand mit diesen vereinigt Daun gegenber und zum Schlagen bereit. Da traf die Nachricht ein, da Peter Iii. vom Throne gestoen sei. Seine parteilose Gemahlin Katharina Ii.*) zog ihren Feldherrn Czernitscheff zurck; aber dieser lie sich bereden, noch drei Tage zu bleiben und während seiner unthtigen Anwesenheit schlug Friedrich Daun bei Burkersdorf (bei Schweidnitz) am 21. Juli, Schweidnitz ergab sich ; die sterreicher verlieen Schlesien. Prinz Heinrich besiegte die sterreicher und Reichstruppen bei Freiberg in Sachsen am 29. Oktober. Frankreich schlo im enthllten Fahnen Aufstellung nehmen und richtete an sie eine An-rede, in der es unter anderm hie: Husaren! Wir stehen am Grabe des Helden, der mit den Kriegen und Siegen des groen Knigs auf das engste verknpft ist und der durch seine schpferische Thtig-keit und militrische Tchtigkeit dem Vaterlande groe Dienste ge-leistet hat. Der General der Kavallerie, oder, wie ihr ihn gern nennt, der alte Ziethen" war der Schpfer einer leichten Kavallerie, die dem preuischen Heere damals noch fehlte. Wer den Scharf-sinn und die Ausdauer des Helden kennt, wird es erklrlich finden, da diese Waffe bald zu einer volkstmlichen, ja weltberhmten wurde, welche dem groen König Sieg auf Sieg erringen half." *) Elisabeth 17411762. Peter Iii. 1762. Katharina Ii. 17621796.

20. Neuere Zeit vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 61

1899 - München [u.a.] : Oldenbourg
89. Der dritte Schlesische oder der Siebenjhrige Krieg 17561763. 61 5. Friedrichs nochmatige Erhebung 1760 und dessen uerste Erschpfung 1761. Friedrich wre nach den schweren Schlgen des Jahres 1759 zum Frieden geneigt gewesen, doch wurde ihm dieser nicht gewhrt. Zum Glck sr ihn waren seine Feinde durch gegenseitige Eisersucht verhindert, ihre Siege auszuntzen. Zwar wurde Schlesien durch Laudon groenteils erobert und durch die Russen sogar Berlin gebrandschatzt. Aber mit Anspannung der letzten Krfte gewann Friedrich 1760 nochmal zwei Siege: 1) in Schlesien schlug er Laudon bei Liegnitz (15. Aug.); y 2) in Sachsen warf er Daun bei Torgau zurck (3. Nov.), wo der Husarengeneral Hans Ziethen den Hauptentscheid gab. Dmch diese Gewaltanstrengungen waren aber Preuens Milte! vllig erschpfe Auch England,jdo 1760 Georg Ii. gestorben und dessen Enkel Georg Iii. gefolgt war, zog sich 1761 vom Kontinentalkrieg zurck und stellte daher die Zahlung von Hilfsgeldern ein. So schien Friedrichs Sache trotz seines Starkmutes ver-loren. Nur mit Mhe konnte er sich 1761 in der Verteidigung halten, wobei ihm wenigstens die Zwietracht seiner Gegner, die in wiederholt erneuerten und abgenderten Vertrgen zum voraus preuische Gebiete verteilten, einigermaen ,^u gute kam. 6. Gnstige Wendung fr Ariedrich 1762. Ein unerwarteter Umschwung der Dinge vollzog' fiel) im Januar 1762, als die russische Kaiserin Elisabeth starb; denn ihre zwei nchsten Thronsolger, Peter Iii. und Katharina Ii., traten in. ein wohlwollendes Verhltnis zu Friedrich. a) Rulands genderte Stellungnahme. Kaiser Peter Iii. (aus dem Hause Holstein-Gottorp) war von Jugend auf ein Bewunderer Friedrichs Ii. gewesen. Er schlo sogleich Frieden, kurz darauf sogar ein Bndnis mit Preußen. Aber er wurde schon nach sechsmonatlicher Regierung entthront (9. Juli 1762). Seine Gattin und Nachfolgerin Katharina Ii. wollte eine neutrale Stellung einnehmen, welchem Beispiel auch Schweden folgte. Die russischen Truppen wurden vom Kriegsschauplatze abberufen. b) Letzte Siege Friedrichs. Auf Friedrichs Ansuchen verzgerten die Russen (unter Tschernitfchew) ihren Abmarsch um drei Tage. Ohne in den Kampf selber einzugreifen, verhalfen sie so durch ihre bloe Gegenwart dem preuischen König zu einem letzten Siege im Treffen bei Burkersdorf in .Schlesien (21.Juli). Auch Prinz Heinrich, der Bruder Friedrichs, gewann bei Freiberg in Sachsen noch ein Treffen gegen die durch sterreicher verstrkte Reichsarmee (29. Okt.). Bei der allseitigen Ermattung waren beide Parteien zum Frieden geneigt. Der Einmarsch einer preuischen Heeresabteilung nach Franken machte schlie-lieh auch den Regensburger Reichstag gefgig. Iii. .Friedensschlsse \763. 1. Ariede zu Waris. Der siebenjhrige Kolonialkrieg zwischen Frankreich und England hatte sich zu Wasser und zu Land zum Vorteil 7