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1. Deutsche Lebensbilder und Sagen - S. 75

1905 - Leipzig : Hirt
19. Friedrich der Groe. 75 Dies Land gehrte der Beherrscherin von sterreich, Maria Theresia, einer ebenso klugen wie entschlossenen Frau. Sie wollte von einer Ab-tretung natrlich nichts wissen. Aber der junge Preuenknig siegte mit den Truppen, die sein Vater unermdlich gebt hatte, gleich in der ersten Schlacht (Mollwitz bei Breslau). Maria Theresia mute ihm die Provinz berlassen. Doch merkte Friedrich, da sie nur auf eine gute Gelegen-heit warte, das Land zurckzugewinnen. Deshalb griff er sie noch ein-mal an (zweiter Schlesischer Krieg), und wieder gewann er durch die Tapferkeit seines Heeres und sein eigenes Feldherrntalent den Sieg. So behauptete er seinen Besitz. Indes konnte seine Gegnerin den Verlust nicht verschmerzen; sie bezeichnete Schlesien als die kostbarste Perle in ihrer Krone, und jedesmal, wenn sie einen ihrer ehemaligen Untertanen erblickte, traten ihr die Trnen in die Augen. Dabei sehnten sich in Schlesien wenige nach den alten Zustnden zurck. Besonders fr die evangelischen Schlesier war der Sieg der Preußen ein groer Segen. Die katholischen Habsburger hatten die Evangelischen hart bedrckt, viele hatte man mit Gewalt katholisch gemacht, ihre Kirchen waren ihnen genommen, ihre Geistlichen vertrieben worden. Jetzt konnten sie sich wieder Kirchen bauen und frei ihren Gottes-dienst halten. Was Wunder, da sie bald treu dem König anhingen, dem sie dieses Glck verdankten. Aber alle Bewohner Schlesiens empfanden bald den Segen der einsichtigen Regierung des Knigs. Der Wohlstand des Landes hob sich. Gleiches Recht galt fr hoch und niedrig, arm und reich. der zehn Jahre hatte Friedrich Schlesien in Ruhe beherrscht. Da war der groe Bund gegen ihn zustande gekommen. Mit Frankreich, Rußland, Sachsen-Polen, Schweden und dem Deutschen Reiche hatte sich Maria Theresia verbunden, um Preußen zu vernichten. Zuerst eroberte Friedrich der Groe so nannte ihn damals schon sein Volk und bald alle Welt Sachsen, dann drang er nach Bhmen ein. Bei Prag kam es im Frhjahr 1757 zu einer groen Schlacht. Reihenweise sanken die tapferen Preußen dahin; da ergriff der greise Schwerin die Fahne. Heran, meine Kinder", rief er, und von vielen Kugeln durchbohrt sank er tot zu Boden. Der Sieg aber gehrte den Preußen. Zu teuer fast schien er dem König erkauft, der allein in Schwerin eine Armee verloren hatte. Bald darauf erlitt der König seine erste Niederlage bei Kolin. Aber dieses Jahr sollte nicht zu Ende gehen, ohne den preuischen Waffen neuen Ruhm zu bringen. Als Bundes-genossen der Kaiserin waren die Franzosen und eine Armee von Reichs-soldaten bis nach Sachsen vorgedrungen. Bei Robach trafen sich die

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1. Griechische und römische Sagen und Erzählungen, Deutsche Sagen, Lebensbilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 64

1910 - Leipzig : Hirt
64 in. Lebensbilder aus der Brandenburgisch-Preuischen Geschichte. seine Gegnerin den Verlust nicht verschmerzen; sie bezeichnete Schlesien als die kostbarste Perle in ihrer Krone, und jedesmal, wenn sie einen ihrer ehemaligen Untertanen erblickte, traten ihr Trnen in die Augen. Dabei sehnten sich aber in Schlesien wenige nach den alten Zustnden zurck. Denn besonders fr die evangelischen Schlesier war der Sieg der Preußen ein groer Segen. Die katholischen Habsburger hatten die Evan-gelischen hart bedrckt, viele hatte man mit Gewalt katholisch gemacht, ihre Kirchen waren ihnen genommen, ihre Geistlichen vertrieben worden. Unter Friedrichs Herrschaft konnten sie sich wieder Kirchen bauen und frei ihren Gottesdienst halten. Was Wunder, da sie bald treu dem König anhingen, dem sie dieses Glck verdankten. Alle Bewohner Schlesiens aber empfanden bald den Segen der einsichtigen Regierung des Knigs. Der Wohlstand des Landes hob sich. Gleiches Recht galt fr hoch und niedrig, arm und reich. der zehn Jahre beherrschte Friedrich in Ruhe Schlesien. Da kam der groe Bund gegen ihn zustande. Mit Frankreich, Rußland, Sachsen-Polen, Schweden und dem Deutschen Reiche verbndete sich Maria Theresia, um Preußen zu vernichten. Sobald Friedrich von dem Bndnis sichere Kunde erhielt, griff er die Feinde an (1756). Zuerst eroberte Friedrich der Groe so nannte ihn damals schon sein Volk und bald alle Welt Sachsen, dann drang er nach Bhmen ein. Bei Prag kam es im Frhjahr 1757 zu einer groen Schlacht. Reihenweise sanken die tapferen Preußen dahin; da ergriff der greise Schwerin die Fahne. Heran, meine Kinder!" rief er, und von vielen Kugeln durchbohrt sank er tot zu Boden. Der Sieg aber gehrte den Preußen. Zu teuer fast schien er dem König erkauft, der allein in Schwerin eine Armee verloren hatte. Bald darauf erlitt Friedrich seine erste Niederlage bei Kolin. Nach der Schlacht sa der König auf einer Brunnenrhre tief denkend, heftete unverwandt seine Blicke auf den Boden und zirkelte mit dem Stocke Figuren in den Sand. Da kam ein Krassier zu dem ermatteten Könige heran, brachte ihm in seinem Hute Wasser zur Erquickung und sprach ihm Trost zu. Aber dieses Jahr sollte nicht zu Ende gehen, ohne den preuischen Waffen neuen Ruhm zu bringen. Als Bundesgenossen der Kaiserin waren die Franzosen und eine Armee von Reichssoldaten bis nach Sachsen vorgedrungen. Bei Robach trafen sich am 5. November die Heere. Sehr siegesgewi benahmen sich die Fran-zosen, war ihr Heer doch fast dreimal so stark wie das Friedrichs. Nur die eine Sorge hatten sie: der König knne ihnen entwischen. Aber es kam anders. Wie ein Sturmwind kam der tapfere Seydlitz mit seinen

2. Bilder aus der vaterländischen, besonders der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 53

1912 - Leipzig : Hirt
Friedrich der Groe. 53 Deshalb wollte Friedrich dem Vater entfliehen; der Plan milang, und \r^tteite der erzrnte König beschlo, den achtzehnjhrigen Kronprinzen hart dafr zu bestrafen. Er lie den Leutnant von Katte, der die Flucht begnstigt hatte. hinrichten; der Kronprinz selbst wurde lnger als ein Jahr aus der Festung Kstrin gefangen gehalten. Er hat hier fleiig arbeiten gelernt und sein Un-recht gegen seinen Vater eingesehen. Deshalb verzieh ihm der König, begnadigte ^Swnes-ihn und schenkte ihm das Schlo Rheinsberg. Hier durfte sich der Kronprinz, der sich verheiratet hatte, seinen Hofhalt nach seinem Belieben einrichten. In der Schule der Arbeit hatte Friedrich erkannt, da der Vater es doch gut mit ihm gemeint hatte, und gesehen, wie treu er fr seine Untertanen sorgte. Keiner hat den strengen König hher verehrt als der groe Sohn. Mit achtundzwanzig Jahren bestieg Friedrich (im Jahre 1740) den Friedrich Thron; er wandelte in den Wegen seines Vaters, nur Knste und Wissen- Schlesien, schaften liebte er mehr als dieser. Aber nicht lange regierte er in Frieden. Er griff zu den Waffen, um die Ansprche seiner Vorfahren auf Schlesien durchzusetzen. Dies Land gehrte der Beherrscherin von sterreich, der tapferen und klugen Maria Theresia. Sie wollte von einer Abtretung des schnen Landes natrlich nichts wissen. Aber der junge Preuenknig siegte mit den Truppen, die sein Vater unermdlich gebt hatte, gleich in der ersten Schlacht Mollwitz bei Brieg). Maria Theresia mute ihm die Provinz berlassen. Doch merkte Friedrich, da sie nur auf eine gute Gelegen-heit wartete, das Land zurckzugewinnen. Deshalb griff er sie noch einmal an (zweiter Schlesischer Krieg), und wieder gewann er durch die Tapferkeit seines Heeres und sein eigenes Feldherrntalent den Sieg. Bei Hohenfriedeberg (Striegan) kam es zur Schlacht gegen die sterreicher und Sachsen. Das Dragonerregiment Bayreuth erwarb Tapferkeit der sich hier hohen Ruhm. 66 Fahnen, viele Kanonen und 2500 Gefangene Dragoner, gewann es. Der dankbare König belobte das Regiment nach der Schlacht ganz besonders. Spers, hatte er frher einmal gemeint, seien die Dragoner, und keine ordentlichen Soldaten. Jetzt fragte der tapfere Fhrer, der General Geler, als er an der Spitze des ruhmgekrnten Regiments an dem Könige vor-beizog: Was sagen Euer Majestt nun zu den Spers?" So behauptete er seinen Besitz. Indes konnte seine Gegnerin den Verlust nicht verschmerzen; Theresias sie bezeichnete Schlesien als die kostbarste Perle in ihrer Krone, und jedesmal, Trauer, wenn sie einen Schlesier sprach, traten ihr Trnen in die Augen. Dabei sehnten sich aber in Schlesien wenige nach den alten Zustnden zurck. Denn besonders fr die evangelischen Schlesier war der Sieg der Preußen ein groer Segen. Die katholischen Habsburger hatten die Evan- der Schlesier. gelischen hart bedrckt, viele hatte man mit Gewalt katholisch gemacht, ihre Kirchen waren ihnen genommen, ihre Geistlichen vertrieben worden. Unter Friedrichs Herrschaft konnten sie sich wieder Kirchen bauen und frei ihren Gottesdienst halten. Was Wunder, da sie bald treu dem König anhingen, dem sie dieses Glck verdankten. Bald aber empfanden alle Bewohner Schlesiens den Segen

3. Bilder aus der vaterländischen, besonders der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 54

1912 - Leipzig : Hirt
54 Friedrich der Groe. der Regierung des Knigs. Der Wohlstand des Landes hob sich. Gleiches Recht galt fr hoch und niedrig, arm und reich. der zehn Jahre beherrschte Fnednch Schlesien m Ruhe. Da kam der groe Bund gegen ihn zustande. Mit Frankreich, Rußland, Sachsen-Polen, Schweden und dem Deutschen Reiche verbndete sich Maria Theresia, um Preueu zu vernichten. Sobald De. Sieben- rf" 7 f.id,cte Slmbe erhielt, griff er diefeinde <m(1756). jhrige Krieg. uerft eroberte Friedrich der Groe so nannte ihn damals schon fem Volk und bald alle Welt Sachsen, dann drang er in Bhmen ein Be: Prag kam es im Frhjahr 1757 zu einer groen Schlacht. Reihenweise sanken die tapferen Preußen dahin; da ergriff der greise Schwerin die Fahne. Heran, meine Kinder!" rief er, und von vielen Kugeln durchbohrt sank er tot zu Boden. Der Sieg aber gehrte den Preußen. Zu teuer fast schien er dem König erkauft, der allein in Schwerin eine Armee verloren hatte. Bald darauf erlitt Friedrich seine erste Niederlage bei Kolin. Nach der Schlacht sa der König auf einer -Oruunenrhre in Nachdenken versunken, heftete unverwandt seine Blicke auf den Boden und machte mit dem Stocke Figuren in den Sand. Da kam ein K-rasster zu dem ermatteten Könige heran, brachte ihm in seinem 5mte Wasser zur Erqmckung und sprach ihm Trost zu. Aber dieses Jahr sollte nicht zu Ende gehen, ohne den preuischen Waffen neuen Ruhm zu bringen. Als Bundesgenossen der Kaiserin waren die Franzosen und eine Armee von r Reichssoldaten bis nach Sachsen vorgedrungen. Bei Robach trafen sich am 5. November die Heere. Sehr siegesgewi benahmen sich die Fran-zosen, war ihr Heer doch fast dreimal so stark wie das Friedrichs. Nur die eine Sorge hatten sie: der König knne ihnen entwischen. Aber es kam anders. Wie ein Sturmwind kam der tapsere Sehdlitz mit seinen Reitern der sie, und die Kugeln des preuischen Fuvolks trieben die brigen in wilde Flucht. Uber diesen Sieg freute sich ganz Deutschland, und spottend sang man: wenn der groe Friedrich kommt I Dann laust die ganze Reichsarmee, und klopft nur auf die Hosen, I Panduren und Franzosen." Schlacht von Schlesien waren indessen die sterreicher eingefallen. In Eil-Leuthen. mrsihert mute Friedrich dorthin. Auch diesmal stand er einer groen Ubermacht gegenber, die seiner Wachtparade" spotteten und, wie sie sagten, schon den Sack aushielten, um ihn zu fangen. Den Generalen hatte der König am Tage vor der Schlacht gesagt, da diesmal der Kampf ein besonders harter sein wrde. Wir mssen den Feind schlagen oder uns vor seinen Batterien begraben lassen. Gedenken Sie daran, da ^ie Preußen sind. Nun leben Sie wohl, meine Herren, in kurzem haben wir den Feind geschlagen, oder wir sehen uns nicht wieder. Am Abend ging Friedrich selbst noch im Lager umher und sprach mit den Soldaten. In einem Regiment, in dem viele Pommern dienten, meinte er: Nun, wie wird es morgen bei der groen bermacht der Feinde werden?" Nur keine Sorge, Euer Majestt," meinte ein alter Soldat, es sind ja drben keine Pommern dabei."

4. Kurzgefaßte Geschichtsbilder für einfache Schulverhältnisse - S. 39

1879 - Leipzig : Siegismund & Volkening
Friedrich Ii., der Groe, 1740-1786. 39 Tochter Maria Theresia in der Regierung, gegen welche sich ringsumher allerlei Feinde erhoben. Auch Friedrich machte seine Erbansprche auf die schlesi-schen Frstenthmer geltend, welche seinen Vorfahren seit 1675 widerrechtlich vorenthalten worden waren. Da sprach die junge Kaiserin: Eher mten die Trken vor Wien stehen, als da ich auf Schlesien verzichtete!" Friedrich besetzte Schlesien ohne Schwertstreich, und Schwerin schlug die Oesterreicher unter dem Feldmarschall Neipperg bei Mollwitz 1741. Von allen Seiten drangen jetzt feindliche Truppen in Oesterreich vor. Doch Maria Theresia wankte nicht; sie eilte nach Preburg und rief die Ungarn um Beistand an. So kam es 1742 bei Chotu-sitz und Cza slau noch einmal zum Kampfe. Die Preußen siegten wieder, und Maria Theresia mute im Frieden zu Breslau ganz Schlesien sammt der Grafschaft Glatz an Friedrich abtreten. 3. Der zweite schlesische Krieg, 1744 45. Maria Theresia konnte den Verlust Schlesiens nicht verschmerzen, und da sie gegen ihre brigen Feinde sieg-reich war, so frchtete Friedrich, da die Reihe nun bald auch an ihn kommen werde, und griff auf's neue zu den Waffen. Die Preußen rckten in Bhmen ein und nahmen Prag mit Sturm. Bald muten sie jedoch vor der Uebermacht der Oesterreicher wieder nach Schlesien zurckweichen. In der Schlacht bei Hohen-sriedberg, 1745, in der Nhe von Striegau, wurden indes die Oesterreicher vollstndig besiegt; ein einziges Dragonerregiment erbeutete 67 Fahnen und eine M enge Kanonen. Als man jetzt zum Frieden rieth, sagte Maria Theresia: Eher will ich den Rock vom Leibe, als Schlesien verlieren." Doch Friedrich siegte bald darauf bei Sorr und der alte Desfauer bei Kesselsdorf unweit Dresden. Hier schlo man Frieden; Friedrich behielt Schlesien und erkannte den Ge-mahl der Maria Theresia, Franz I., als Kaiser an. 4. Der siebenjhrige Krieg, 1756 bis 1763. Die Kaiserin vermochte sich indessen nicht der den Verlust Schle-siens zu trsten. So oft sie einen Sch lesier sah, traten ihr die Thrnen in die Augen. Um das verlorene Land wiederzugewinnen und Preußen ' zu vernichten, schlo sie im Gehei-men ein Bndnis mit Sachsen, Ru-land, Frankreich und Schweden. Man hatte den Plan, Preußen zu zer-stckeln und dem Könige nur die Mark Brandenburg zu lasten. Dieser aber erfuhr die ganze Verabredung, und, um seinen Feinden zuvorzukom- Schwerin. men, fiel er 1756 in Sachsen ein. Den bedrngten Sachsen kamen jetzt die Oesterreicher zuhilfe; doch Friedrich schlug die letzteren bei Lowositz an der Elbe und nahm hierauf die ganze schsische Armee bei Pirna gefangen. Im Jahre 1757 entbrannte der Krieg auf allen Seiten; wohl an 500,000 Mann standen bereit, um der Friedrich Ii. herzufallen. " Dieser siel in Bhmen ein und stand bald vor Prag, wo ihn die Oesterreicher auf wohlverschanzten Anhhen erwarteten. Friedrich wollte gleich den Feind angreifen. Die Generle jedoch widerriethen ihm. Da fagte er: Frische Fische, gute Fische." Der Kampf begann; Tausende wurden von den Feuerschlnden der Oesterreicher nieder-gemacht. Schon wankten die Reihen; da ergriff der greise Feldmarschall Schwerin eine Fahne und drang auf den Feind ein. Doch gleich darauf sank er von vier Kugeln durchbohrt zusammen. Sein Heldentod entflammte die Preußen zur grten Tapferkeit und Anstrengung. Der Sieg war errungen, doch theuer er-

5. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 53

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
- 53 Kurfrsten. Dieser beanspruchte zwar die schleichen Herzogtmer, allein sterreich nahm sie in Besitz. Friedrich Ii. erneuerte, seine Ansprche auf jene Gebiete. Doch Maria Theresia von sterreich wies ihn mit seinen Anforderungen ab. Da griff Friedrich zu den Waffen, rckte mit seinem Heere in Schlesien ein und nahm das ganze Land in Besitz. Die sterreicher zogen heran; bei Mollwitz (beibrieg) kam es zur Schlacht, in welcher der preuische General Schwerin einen blutigen Sieg errang. Friedrich schlug darauf die Feinde bei Czaslan (stl. von Prag). Maria Theresia bat um Frieden. Er wurde zu Breslau geschlossen. Prenen erhielt Schlesien. Der zweite schlesische Krieg. 17441745. Maria Theresia verbndete sich mit England und Sachsen gegen Preußen, um Schlesien zurckzuerobern. Friedrich kam aber seinen Feinden zuvor und rckte in Bhmen ein; so entstand der zweite schlesische Krieg. Bei Hohenfriedberg in Unterschlesien und Soor in Nordbhmen' schlug der König die sterreicher, bei Kesselsdorf (westlich von Dresden) sein tapferer Feldherr, der alte Dessauer, die Sachsen. Hieraus wurde zu Dresden Friede ge-schlssen. sterreich verzichtete abermals aus Schlesien; Sachsen mute mehrere Millionen Mark Kriegskosten zahlen. Friedrich zog nach Berlin zurck; das jubelnde Volk begrte seinen tapferen König mit dem Rufe: Es lebe Friedrich der Groe!" Der dritte schlesische oder der siebenjhrige Krieg. 17561763. Maria Theresia konnte den Verlust von Schlesien nicht ver-schmerzen; gern wre sterreich wieder im Besitze dieser blhenden Provinz gewesen. So oft die Kaiserin einen Schlesier sah, weinte sie. Sie verband sich deshalb mit Rußland, Frankreich, Schweden und Sachsen. Sie alle wollten Preußen unter sich verteilen. Friedrich erhielt ^ von diesem Plane Kenntnis. Er fiel pltzlich in Sachsen ein, besetzte Dresden und nahm das schsische Heer bei Pirna gefangen. Darauf besiegte er die sterreicher bei Lowositz (in Bhmen) und Prag; bei Kolin aber wurde er geschlagen. Vor der Schlacht bei Prag bat der erfahrene Feldherr Schwerin seinen König, den ermdeten Soldaten einige Ruhe zu gnnen. Friedrich aber sprach: Frische Fische, gute Fische!" und gab den Befehl zum sofortigen Angriff. An der Ostseite der Stadt entbrannte eine mrderische Schlacht; die Preußen wurden auf allen Seiten zurckgedrngt und begannen zu fliehen. Da spraug der alte Schwerin vom Pferde, ergriff eine Fahne und trug sie mit den Worten: Mir nach, Kinder!" gegen die Feuerschlnde der Feiude. Von mehreren Karttschenkngeln getroffen, sank der Helden-greis tot zu Boden. Der Tod des geliebtes Fhrers entflammte die Sol-baten zur uersten Tapferkeit. Der Sieg war errungen, aber sehr teuer erkauft. Den gefallenen Feldherrn beklagte der König mit den Worten: Der ist allein 10 000 Mann wert."

6. (Der biographische Unterricht) - S. 59

1887 - Berlin : Gaertner
59 er die Herzen derselben, und fast ganz Schlesien kam in seine Hnde. Nur einige Festungen widersetzten sich standhaft. Die Truppen des Knigs wurden von dem groen Feldmarschall Schwerin gefhrt, der mit Sturm die Festung Glogau eroberte, während Maria Theresia ihre Truppen unter dem Feldmarschall Neip-perg nach Schlesien sandte. In der Nhe von Brieg bei Molwitz kam es zu einem hartnckigen Treffen (1741), welches Schwerin gewann. Die Heere blieben in Schlesien und kmpften mit abwechselndem Glcke. Bei diesen Kmpfen zeichnete sich besonders der hernach so berhmt gewordene Ziethen aus. Ein glcklicher Umstand fr den König war es, dass Frankreich in Verbindung mit Baiern an Osterreich den Krieg erklrt hatte, und dass der Kurfürst von Baiern bereits in sterreich eingerckt war. Dieser machte nmlich Ansprche auf die Thronfolge in fterreich (sterreichischer Erbfolgekrieg). Maria Theresia floh nach Pressburg, war aber zu keinem Frieden mit Preußen zu bewegen. Friedrich ver-band sich mit dem Kurfrsten von Baiern durch einen Vertrag und ging der Berlin und Dresden nach Prag, während der Feldmarschall Schwerin und Leopold von Dessau in Mhren und Bhmen eindrangen. Maria Theresia schickte den Prinzen Karl von Lothringen mit 40,000 sterreichern nach Schlesien, wohin sich dann Friedrich ebenfalls wandte; der glckliche Ausgang der Schlacht bei Czaslau (oder Chotusitz) in Bhmen ntigte sterreich aber zum Frieden (1742). Friedrich erhielt Ober- un^Niederschlesien. Nach kaum zwei Iahren (zweiter schleichet Krieg 17441745) sah sich der König im Besitz seiner erworbenen Lnder gefhrdet, weil Maria Theresia mit mehreren groen Mchten Bndnisse schloss. Friedrich that ein gleiches. Er forderte Frankreich auf, nach Baiern zu gehen, während er in Bhmen einrcken wollte. Mein die Franzosen bewiesen sich treulos, und Friedrich wurde, nachdem er schon Prag eingenommen hatte, von den verbndeten sterreichern, Ungarn und Sachsen bis nach Schlesien zurckgedrngt (1744). Ja, die sterreicher besetzten sogar fast ganz Oberschlesien. Die Preußen fhrten jedoch manche tapfre That unter ihren Feldherren Winterfeld und Ziethen aus. Besonders merkwrdig ist ein Meisterstreich Ziethens, der sich zum Markgrafen von Schwedt nach Igern-dorf durch das ganze sterreichische Heer durchschlug. Friedrich^og immer weiter in Schlesien hinein und lockte die Feinde nach^den Anhhen von Hohenfriedberg bei Striegau, wo er einen der glnzendsten Siege erfocht (1745). Die Feinde gingen nach Bhmen zurck, Friedrich folgte ihnen und fchlug sie an 40,000 Mann stark mit etwa 18,000 Mann bei Soor. Bald darauf erhielten die sterreicher und Sachsen den Auftrag, in die Kurmark einzufallen. Es kam aber nicht dazu, da der Fürst Leopold von Dessau (gewhnlich der alte Dessauer genannt) der sie in der Nhe von Dresden bei Kesselsdorf einen sehr blutigen Sieg erfocht. Dann wurde Friede geschlossen, in welchem Friedrich Schlesien behielt und den Gemahl Maria Theresia's, den Erzherzog Franz, als Kaiser anerkannte, was er bisher nicht hatte thun wollen. Unter lautem Jubel hielt Friedrich seinen Einzug in Berlin. . 80. Der siebenjhrige Krieg 17561763. Nach diesen glcklichen Ereignissen gab sich Friedrich ganz der Sorge fr das Innere fernes Landes hin. Er arbeitete von frh bis spt; jede Stunde des Tages war genau bestimmt. Nichts wurde aufgeschoben, alles mit Krze und Pnktlichkeit abgemacht. Berlin und Potsdam wurden von Jahr zu Jahr verschnert. In Sanssouci verlebte Friedrich im Kreise geistreicher Männer, zu denen auch der an seinen Hof berufene franzsische Dichter Voltaire gehrte, genussreiche Stunden. Maria Theresia konnte indessen Ben Verlust Schlesiens nicht verschmerzen.

7. Preußische und deutsche Geschichte vom Regierungsantritt Friedrich des Großen bis zur Gegenwart - S. 5

1904 - Breslau : Hirt
b lichen Hofes erfahren. Aber Friedrich gewann auch die katholische Be-vlkerung dadurch, da er zwar den Protestanten ihre verlorenen Rechte wiedergab, aber jede Vergeltung des erlittenen Unrechts verbot. Der König bot Maria Theresia an, da er ihr gegen alle ihre Feinde bei-stehen wolle, wenn sie auf Schlesien Verzicht leisten wrde. Da Maria Theresia dieses Anerbieten ablehnte, kam es zum Kriege. 5. Der erste Schlesische Krieg, 1741 42. Maria Theresia, iit einem Alter von 24 Jahren, bernahm die schwierigste Aufgabe, die uur denkbar war. Selbst die erfahrenen Minister glaubten nicht, da die sterreichische Monarchie werde fortbestehen knnen. Ohne Geld, ohne Kredit, ohne Armee, ohne eigene Erfahrung und Wissenschast und endlich ohne Rat", aber von freudigem Mut beseelt, nahm sie den Kampf auf. Im Frhjahr 1741 betraten ihre Truppen unter dem Marschall Neip-perg Schlesien. Sdstlich von Breslau, in der Nhe von Mollwitz begegneten am 10. April beide Heere einander. Da die Preußen kostbare Stunden durch langsame Ausstellung verloren hatten, gerieten ihre Reihen durch einen sterreichischen Reiterangriss, dem die preuische Reiterei nicht gewachsen war, in Verwirrung. Der General Schwerin, um den Ausgang der Schlacht besorgt, gab dem König den Rat, fortzureiten und Unter-sttzungstruppen herbeizuholen. Diefeu Rat befolgte Friedrich. Spter gelang es Schwerin, die Ordnung im Fuvolk wiederherzustellen und durch einen musterhasten Angriff, den die Truppen ausfhrten wie auf dem Tempelhofer Felde, den Feind vollstndig zu schlagen. Nach dem Siege bei Mollwitz lagen die Heere lange einander unttig gegenber; Friedrich benutzte die Zeit, um die von seinem Vater vernachlssigte Kavallerie zu verbessern. Damals lernte er den Oberstleutnant von Zieten als einen tchtigen Reiterfhrer kennen. Inzwischen hatten auch Bayern und Sachsen, mit Spanien und Frankreich verbndet, Osterreich den Krieg erklrt. Ihrem Bunde schlo sich Friedrich an. In dieser Not zeigte Maria Theresia ihre ganze Seelen-groe. Sie gewann das Mitgefhl ihrer Völker und begeisterte in Pre-brg den Reichstag der Ungarn so, da sie ihr Untersttzung gelobten. Bayern und Franzosen besetzten Bhmen, Karl Albert wurde als Karl Vii. zum Kaiser erwhlt. Aber bald wurde Bayern selbst von sterreichischen Truppen schwer heimgesucht. Im Jahre 1742 rckte daher Friedrich nach Bhmen, um den Bayern Luft zu machen. In der Schlacht bei Czaslau und Chotusitz fhrte er persnlich den Oberbefehl und schlug seinen Gegner Karl von Lothringen aus dem Felde. Drei Wochen nach der Schlacht schlo er mit Maria Theresia den Frieden zu Breslau. Ober-und Niederschlesieu samt der Grafschaft Glatz, 650 Quadratmeilen mit 1200000 Einwohnern, wurden ihm darin abgetreten. 1744 nahm Friedrich Ostfriesland, worauf ihm ein altes Anrecht zustand, nach dem Aussterben des Hauses Cirksena in Besitz.

8. Lehr- und Lesebuch der Geschichte von der Gegenwart bis auf Kaiser Karl den Großen - S. 152

1892 - Berlin : Mittler
152 X. Preuens Emporkommen. Maria Theresia ein, während Frankreich die Ansprche des Kurfrsten von Bayern auf die sterreichische Erbschaft untersttzte. Auch König Friedrich Ii. von Preußen (1740 bis 1786, der seine Jugeub S. 40) wre geneigt gewesen, Maria Theresia zu untersttzen, wenn sie seine alten Erbausprche auf die schleichen Herzogtmer Liegnitz, Brieg und Wohlan anerkannt htte. Doch da er mit seiner Forberuug zurckgewiesen wurde, trat er auf die Seite der Feinde Maria Theresias und lie noch im Dezember 1740 seine Truppen in Schlesien einrcken. (Erster schlesischer Krieg.) Erst im Frhjahr 1741 sandte ihm Maria Theresia ein Heer unter dem Feldmarschall Neipperg entgegen. Bei Mollwitz (sdlich von Brieg) kam es zur Schlacht. König Friedrich fhrte seine Truppen selbst. Als er bei dem wechselnden Erfolge unruhig zu werden begann, bewog ihn der Feldmarschall Schwerin, Untersttzung aus der Nhe herbeizuholen. Dann raffte Schwerin nochmals die Truppeu zusammen und konnte am Abend seinem König den Sieg melden. Die preuische Infanterie bewahrte auch im Feuer und von der feindlichen Reiterei umschwrmt die gute Disziplin, welche sie auf dem Exerzierplatz gelernt hatte. Unsere Infanterie", schrieb der König nach der Schlacht, sind lauter Casars und die Offiziers davon lauter Helden; aber die Kavallerie ist nicht wert, da sie der Teufel holt." Friedrich drang nun mit seiner siegreichen Armee nach Bhmen vor und schlug hier die sterreicher abermals. Darauf trat ihm Maria Theresia im Frieden zu Breslau 1742 Schlesien und die Grafschaft Glatz ab, um sich gegen die weit in die Erblande vorgedrungenen Franzosen und Bayern wenden zu knnen. Mit Hlfe der Ungar konnte sie ihre Lande schnell von den Feinden subern, boch begngte sie sich damit nicht, sondern befahl ihren Generalen, weiter nach dem Rhein vorzudringen. In Gemeinschaft mit den Englndern erfochten dann die sterreicher einen Sieg der die Franzosen, und bald war kein Franzose mehr diesseits des Rheins zu sehen. Friedrich verfolgte diese Vorgnge mit Besorgnis; es war ihm klar, da Maria Theresia nach Vertreibung der Franzosen sehr bald auf die Wiedereroberung Schlesiens Bedacht nehmen wrde. Auerdem erschien es zweifelhaft, ob bei einem etwaigen europischen Frieden Schlesien als preuischer Besitz anerkannt wrde. Die bedrngte Lage des Kurfrsten von Bayern, welcher zum Kaiser gewhlt war, benutzte deshalb Friedrich als Vor-wand, um mit 80 000 Mann Hlfstruppen fr den Kaiser im Jahre 1744 durch Sachsen nach Bhmen vorzurcken. (Zweiter schlesischer Krieg.) Seine Hoffnung, da die Franzosen mit ihm gemeinschaftlich vorgehen wrden, erwies sich bald als falsch, und so. geriet er in hchste Be-

9. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 64

1889 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
- 64 - Feuern noch nie erlebt, waren bald nicht mehr heranzubringen und gerieten in Ver- wirrung. Als nun Schwerin noch einmal einen Hauptangriff machte, wurde der Feind geschlagen und zog sich zurück. Schlesien aber blieb in den Händen der Preußen. Friedrich selbst hatte in dieser Schlacht noch keineswegs seine große Feldherrngeschick- lichkeit erkennen lassen. Er gestand dies selbst, indem er sagte: „Es ging gleichsam um die Wette, wer die meisten Fehler machte, der König oder Neipperg" (der östreichische General). Aber Mollwitz wurde die Schule des Königs und seiner Truppen. 3. Dev Zweite schlesische Krieg. (1744—45). Zwei Jahre später begann der zweite schlesische Krieg. Bei Hohenfriedberg erkämpfte Friedrich einen glänzenden Sieg, wobei sich besonders die Reiterei durch Kühnheit und Tapferkeit auszeichnete. Während die Schlacht tobte und die Kanonen brüllten, waren die evangelischen Bewohner der Umgegend auf die Knie gesunken, um den Sieg für den König von dem Allmächtigen zu erflehen. Als später der alte Dessauer auch noch die Sachsen bei Kesselsdorf schlug, da mußte sich Maria Theresia wieder zum Frieden entschließen und auf Schlesien Ver- zicht leisten. 43. Aerr 7zcrhr7ige Krrieg. 1756—1763. 1 Mifcrche. Maria Theresia konnte den Verlust Schlesiens nicht verschnierzen. So oft sie einen Schlesier sah, traten ihr Thränen in die A. gen. Ihr einziger Ge- danke war, Schlesien, diese „Perle ihrer Krone", zurückzuerobern. Daher sah sie sich unter den zahlreichen Neidern Friedrichs Ii. bald nach Bundesgenossen um; solche fand sie an Frankreich, Rußland, Sachsen und Schweden. Es wurde verabredet, 1757 unvermutet über Friedrich herzufallen und ihm einen Teil seiner Länder abzunehmen. 2. Lowositz. 1756. Friedrich erhielt von diesem geheimen Bündnis Kunde. Ehe sich die Feinde dessen versahen, stand er mit seiner Armee in Sachsen und schloß die sächsische Armee bei Pirna ein. Zu ihrer Befreiung rückten zwar die Östreicher heran; aber Friedrich zog ihnen entgegen und schlug sie bei Lowositz. Das ging aber nicht so leicht, denn die Östreicher wehrten sich tapfer, so daß Friedrich trotz seines Sieges mehr Leute verlor als der Feind. Ganz erstaunt riefen die Preußen aus: „Das sind nicht mehr die alten Östreicher." Bald darauf mußte sich auch die sächsische Armee ergeben, denn sie hatte nur auf 15 Tage Lebensmittel. 3. H'rerg. 1757. Im nächsten Frühjahre rückte Friedrich in Böhmen ein. Die Östreicher standen bei Prag auf einem Berge; davor lagen sumpfige Wiesen. Schwerin riet. noch einen Tag mit dem Angriffe zu warten. Friedrich aber sagte: „Frischefische, gute Fische!" und sofort ging es in die Schlacht. Aber die Truppen konnten nur lang- sam auf dem sumpfigen Boden vorrücken, und viele wurden von den feindlichen Kugeln niedergestreckt. Schon gerieten die Reihen ins Schwanken. Da sprengte der greise Feld- marschall Schwerin selbst heran, riß einem Fähnrich die Fahne aus der Hand und stürmte seinen Kriegern vorauf mit dem Rufe: „Mir nach, wer kein Feiger ist." Bald aber sank er, von 5 Kartätjchenkngeln durchbohrt, zur Erde. An seine Stelle trat sofort der General Fouque; als auch diesem ein Schuß die Hand zerschmetterte, ließ er sich den Degen festbinden und führte so das Kommando. Alle Offiziere sprangen vom Pferde und führten die Truppen persönlich vorwärts. Der Herzog von Braunschweig nahm nach einander 7 Schanzen. Der König selbst drang im dichtesten Kugelregen vor. End- lich wurden die Höhen genommen und die Feinde in die Stadt getrieben. Der Verlust des Generals Schwerin schmerzte den König sehr. „Er ist mehr als 10000 Mann wert", sagte er. 4. Kollirr. Jetzt begann Friedrich die Belagerung der Stadt Prag. Da kam em östreichisches Heer unter Daun heran. Friedrich zog ihm entgegen, und am 18. Juni (1757) kam es bei Kollin zur Schlacht, in welcher er aber fast die Hälfte seiner Armee verlor. Mitten im Kampfgewühl stürmt der König mit 40 Mann gegen eine Batterie

10. Teil 2 - S. 113

1890 - Breslau : Hirt
Bibelgesellschaften und Mission. 113 gesellschaften, und es entstanden Missionsanstalten, in denen junge Leute fr den Dienst unter den Heiden ausgebildet werden, so in Basel, Hermannsburg im Lneburgischen, Leipzig und Barmen. Auch die katholische Kirche sendet jetzt ihre Glaubensboten aus. Im ganzen arbeiten zur Zeit etwa 2 500 Missionare an der Bekehrung der Heiden. 42. Friedrich der Groe; 1740-1786. 1. Ursache des siebenjhrigen Krieges. Dem ersten Könige in Preußen, Friedrich I., folgte 1713 sein Sohn Friedrich Wilhelm I., ein frommer und sehr einfacher, sparsamer Fürst, der fr seine Unterthanen vterlich sorgte und das Heer bedeutend vergrerte. Ihm folgte sein Sohn Friedrich Ii., der sich durch seine groen Thaten den Zunamen 1740 der Groe" erworben hat. (I. 34.) Bald nachdem er den Thron bestiegen hatte, starb der Kaiser von sterreich, und seine Tochter Maria Theresia erbte seinen Thron. Friedrich hielt daher die Zeit fr gnstig, die alten Ansprche seines Hauses auf einige schlesische Frstentmer, die sterreich an sich gerissen hatte, geltend zu machen. Da Maria Theresia aber von einer Abtretung dieser Lnder nichts wissen wollte, zog Friedrich das Schwert und eroberte in zwei Kriegen ganz Schlesien. Aber die Kaiserin von sterreich verbndete sich im geheimen mit Ru-land. Frankreich. Sachsen und Schweden, um Friedrich nicht nur die schne Provinz wieder zu entreien, sondern ihn wieder zu dem Range eines Kurfrsten von Brandenburg hinabzudrcken. Allein Friedrich erfuhr von dieser Verschwrung und fiel, bevor seine Feinde gerstet 1756 waren, in Sachsen ein, nahm das schsische Heer gefangen und besetzte ganz Sachsen. 2. Schlacht bei Prag. Im folgenden Frhjahre drang Friedrich in Bhmen ein und traf die sterreicher in sehr fester Stellung auf den Hhen bei Prag. Um an den Feind zu gelangen, muten die 1757 Preußen zuerst der sumpfige Wiesen, dann durch eine tiefe Schlucht und endlich die mit Kanonen besetzten Hhen hinan. Dennoch griff Friedrich an und errang einen glnzenden Sieg. Als der alte General Schwerin den Feind in dieser fast uneinnehmbaren Stellung vor sich sah. riet er dem Könige, wenigstens noch einen Tag zu warten, damit die durch einen langen Marsch ermdeten Truppen sich erst etwas erholten; dieser aber antwortete: Frische Fische, gute Fische". Sofort ging der greise Held zum Angriff vor. Aber der den sumpfigen Boden konnten die Preußen nur langsam vorwrts kommen, und dabei wurden sie von den sterreichischen Kanonen fortwhrend mit einem Hagel von Kugeln berschttet. Schon wankten Hossmeyer und Hering, Erzhlungen Ii. (Ausgabe B.) g

11. Vaterländische Geschichte für junge Landwirte - S. 30

1910 - Berlin : Parey
30 Preußens Aufstieg zur Großmacht. mitteilen, daß er gegen Abtretung von Schlesien bereit sei, Maria Theresia gegen ihre Feinde zu ^unterstützen und bei der Kaiserwahl ihrem Gernähl'wanz von Lothringen die Stimme Kurbrandenburgs zu geben. 2. Der erste schlesische Krieg. 1740—1742. Ehe noch die Ant* wort aus Wien eintraf, rückte Friedrich inr Dezember 1740 mit 15 000 Mann Fußvolk und 5000 Reitern, die in aller Stille kriegsbereit gemacht worden waren, in Schlesien ein. Das Land war nur von wenigen österreichischen Truppen besetzt, und nach vier Wochen war Schlesien mit Ausnahme einiger Festungen in seinen Händen. Der junge König hatte erklärt, er komme nicht als Feind, sondern als Beschützer und sichere allen Bewohnern den Schutz ihrer Rechte zu. Die Evangelischen empfingen ihn darum mit Jubel als ihren Befreier, und die katholische Bevölkerung wurde durch das freundliche Entgegenkommen des Königs beruhigt. So hoffte Friedrich, die Erwerbung Schlesiens auf friedlichem Wege durchsetzen zu können. Aber Maria Theresia lehnte die Forderung Friedrichs, ab und erblickte in dem Angriff auf ihre Erblande einen frevelhaften Raub, den sie zu rächen fest entschlossen sei. Rasch sandte sie ein Heer über die Sudeten, und bei Mollwitz, nicht weit von Brieg, kam es im Frühjahr 1741 zur 'Schlacht. Zum ersten Male mußte die junge preußische Armee ihre Kräfte mit dem kriegsgeübten österreichischen Heere messen. Die österreichische Reiterei zeigte sich der preußischen weit überlegen, und ihr erster Stoß warf die Reiterregimenter Friedrichs über den Haufen, so daß der König die Schlacht schon für verloren hielt. Nun befahl der General Schwerin den Angriff der Infanterie. Mit wehenden Fahnen und klingendem Spiele, „nach der Schnur, als wäre es auf dem Paradeplatz", rückten die Preußen gegen die feindliche Infanterie. Unter dem wohlgeübten und sicher gezielten Eewehrfeuer der preußischen Infanterie lichteten sich die Reihen der Feinde, und als der Vorrat an Patronen schon fast verbraucht war, ließ Schwerin mit gefälltem Bajonett vorrücken. Die Österreicher wichen mehr und mehr zurück, und bald artete ihr Rückzug in vollkommene Flucht aus. Der Sieg bei Mollwitz war ein Triumph preußischer Zucht, ein Ehrendenkmal der redlichen Arbeit Friedrich Wilhelms I. und feines wackern Helfers, des „alten Dessauers". Bisher hatte die preußische Armee nur auf dem Exerzierplatz geglänzt und war des* wegen oft verspottet worden, nun hatte sie sich auch auf dem Schlachtfelde bewährt. Groß war daher das Staunen der europäischen Mächte über das, was die preußischen Truppen geleistet hatten. Im folgenden Jahre rückte Friedrich in Mähren ein und errang einen neuen Sieg bei Ezaslau. Da sah Maria Theresia, die auch

12. Leitfaden für den geschichtlichen Unterricht - S. 90

1881 - Berlin : Wohlgemuth
— 90 — aus. Im In- und Auslande erregte er Bewunderung. Die Armen seines Landes überschüttete er mit Wohlthaten. Übrigens änderte er wenig an den Einrichtungen seines Vaters. Er erklärte, daß der Vorteil des Landes seinem eigenen voranstände. An diesem Grundsätze hat er in der langen Zeit seiner Regierung zum Segen des Landes festgehalten. Wie sein Vater, so lebte auch er sehr einfach. Nach einer bestimmten Ordnung verrichtete er sein Tagewerk. Waren die Regierungsgeschäfte beendet, so widmete er sich seinen gelehrten Studien. Zur Erfrischung seines Geistes und zur Erholung veranstaltete er oft Concerte, in welchen er selbst die Flöte blies. An seiner Tafel, wo es meistens recht heiter zuging, liebte er die Gesellschaft geistreicher Männer. Auf seinen vielen Reisen, die er alljährlich machte, lernte er sein Land sehr genau kennen. Das Volk verehrte und liebte ihn, da es sah, daß der Fürst in Wahrheit das war, was er sein wollte, nämlich der erste Diener seines Volkes. Kaum war Friedrich König geworden, als der Kaiser Karl Vi. starb. Diesen Augenblick hielt er für geboten, um aus Grund alter Erbansprüche von Maria Theresia mehrere schlesische Fürstentümer zurückzufordern. Da sie ihm verweigert wurden, so begann der erste schlesische Krieg (1740—1742). Schnell besetzte Friedrich Schlesien und besiegte durch den Feldmarschall Schwerin die Österreicher bei Mollwitz (1741). Nach einem neuen Siege bei Chotu-sitz in Böhmen erhielt er im Frieden zu Breslau (1742) Schlesien und die Grafschaft Glatz. Als aber Maria Theresia gegen ihre andern Feinde bedeutende Fortschritte machte, wurde Friedrich wegen Schlesien besorgt und begann daher den zweiten schlesischen Krieg (1744—1745). Durch die Schlachten bei Hohensried-berg (bei Schweidnitz), bei Sorr (in Böhmen) und bei Kessels-d orf (bei Dresden), sicherte er sich im Frieden zu Dresden (1745) den Besitz des eroberten Landes. Inzwischen hatte er sein Land auch nach anderer Richtung vergrößert, indem er nach dem Tode des letzten Fürsten Carl Edzard (1744) Ostfriesland in Besitz nahm. Auf diesen Krieg folgten zehn glückliche und für Preußen höchst segensreiche Friedensjahre, in welchen der König für sein Volk und seinen hohen Beruf leben konnte. Aber die wohlthätige Ruhe ward zum dritten Male unterbrochen; denn Maria Theresia sann im stillen auf Rache, verband sich mit Rußland, Sachsen, Frankreich und Schweden gegen Friedrich, um ihm Schlesien zu entreißen und ihn womöglich zum Markgrafen von Brandenburg zu erniedrigen. So entstand der siebenjährige Krieg (1756—1763). Friedrich, im Bunde mit England, Hessen, Braunschweig und Gotha, drang in Sachsen ein, nahm das sächsische Heer bei Pirna gefangen, schlug die österreichische Armee bei Lowositz (in Böhmen) 1756 und siegte bei Prag (1757), wo der Feldmarschall Schwerin seinen Tod fand. Wiewohl der König bei Kollin (an

13. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 73

1889 - Danzig : Gruihn
73 mit seinem Heere in Schlesien. Bald war das ganze Land bis auf die Festungen Neie, Brieg und Glogan besetzt, und Friedrich zog unter Jubel in Breslau ein. Da rckte die sterreichische Armee heran, und bei Mollwitz (unweit Brieg) standen (1741) zum ersteumale Preußen und sterreicher feindlich gegenber. Die unerschtterliche Haltung des preuischen Fuvolkes und die Erfolge der. Schiebungen des alten Dessauers lieen die Preußen den Sieg der die sterreicher erringen. Noch eines Sieges bei Czaslau in Bhmen (1742) bedurfte es, um den Stolz der Kaiserin zu beugen. Sie schlo (1742) den Breslauer Frieden und trat Schlesien nebst der Grafschaft Glatz an Preußen ab. Friedrich traf nun in Schlesien solche Einrichtungen, welche ihm die Liebe und Dankbarkeit der Bewohner schnell erwarben. Der zweite schlesische Krieg, 17444745...Aber Maria Theresia konnte Schlesien nicht verschmerzen; sie weinte, wenn sie einen Schlesier sah, schlo Bndnisse mit andern Mchten, auch mit Sachsen, und Friedrich sah den Angriff voraus. Dem wollte er zuvorkommen, rckte 1744 in Bhmen ein, kam im folgenden Jahre in eine bedrngte Lage, erkmpfte dann aber glnzende Siege bei Hohenfriedeberg, sdlich von Liegnitz (1745) und bei Kesselsdorf, unweit Dresden (1745), und diese fhrten den Frieden zu Dresden herbei (1745), in welchem Schlesien zum zweitenmale an Preußen abgetreteu wurde. Bei seinem Einzge in Berlin nannte das Volk seinen König: Friedrich den Groen." 60. Der siebenihrlge Krieg. 17561763. Ursachen des Krieges. Maria Theresia gab den Gedanken nicht auf, sich Schlesiens bald wieder zu bemchtigen. Sie suchte sich deshalb mit Friedrichs Feinden zu verbinde. Es kam bald zum siebenjhrigen Kriege, aus welchem wir uns folgende Schlachten merken: Die Schlacht bei Prag, 1757 (6. Mai). Aus dieser Schlacht gegen die sterreicher ging Friedrich war siegreich hervor; aber der greise Feld-Marschall Schwerin verlor hier sein Leben. Als die Schlacht fr die Preuße ungnstig stand, ergriff Schwere eine Fahne mit beit Worten: Mir nach, Kameraden!" und sank kurz darauf, vou vier Karttschenkugeln getroffen, in den Tod. Der König pries ihn voll Wehmut mit den Worten: Der ist allein 10000 Mann wert." Die Niederlage bei Kolin, 1757 (18. Jnni). In dieser Schlacht war der König gezwungen, sich trotz der tapfersten Gegenwehr zurckzuziehen. Als er mit vierzig Manu auf eine feindliche Batterie losging, stand er bald ganz allein da, und sein Adjutaut fragte ihn: Wollen Ew. Majestt denn die Batterie allein erobern?" Als Friedrich den Feind betrachtete, befahl er den Rckzug des Heeres. Zu dem Rest seiner tapfern Garde sagte er aber darauf mit Thrueu in den Augen: Kinder, ihr habt heute einen schlimmen Tag gehabt; aber habt nur Geduld, ich werde alles wieder gut machen." Die Schlacht bei Robach in Sachsen, 1757 (5. November). Darans wurde Friedrich vou allen seinen Feinden schwer bedrngt. Auch die Frau-zoseu samt der deutscheu Reichsarmee rckten gegen Scydlth. ihn vor. Sie hatten schon in Paris angemeldet, da sie den König als Gefangenen dorthin senden wrden. Beim Dorfe Robach, unweit Merseburg, kam es zur Schlacht. General Seydlitz zeichnete sich

14. Deutsche Geschichte mit Ausblick auf die Nachbarstaaten - S. 174

1907 - : Velhagen & Klasing
— 174 — nämlich Österreicher in der Stadt. Schnell sprengte er davon. Einige seiner Begleiter wurden gefangen genommen. Den König aber rettete sein schnellfüßiger Schimmel. Unterwegs verkündete ihm ein Adjutant, daß Schwerin gesiegt habe. Hoch erfreut, ritt Friedrich noch in der Nacht zurück nach Mollwitz und kam mit Anbruch des Tages auf dem Schlachtfelde an. 1742 wurde Frieden geschlossen. Friedrich behielt ganz Schlesien. Zwei Jahre später (1744) begann der zweite Schlesische Krieg, worin Friedrich bei Hohenfriedberg einen glänzenden Sieg über die Österreicher erfocht. Als dann der alte Dessauer auch noch die Sachsen bei Kesselsdorf schlug, mußte sich Maria Theresia wieder zum Frieden (1745) entschließen und aus Schlesien verzichten. (Nach der Schlacht bei Kesselsdorf legte der alte Dessauer deu Feldherrnstab nieder. Über seine Vermählung mit Anna Liese siehe I., S. 63!) c. Der Siebenjährige Krieg. 1756—1763. 1. Ursache. Maria Theresia konnte den Verlust Schlesiens nicht verschmerzen; so oft sie einen Schlesier sah, traten ihr Tränen in die Augen. Ihr einziger Gedanke war, Schlesien zurückzuerobern. Daher sah sie sich unter den zahlreichen Neidern Friedrichs Ii. bald nach Bundesgenossen um; solche fand sie an Frankreich, Rußland, Sachsen und Schweden. Es wurde verabredet, 1757 unvermutet über Friedrich herzufallen und ihm einen Teil seiner Länder abzunehmen. Friedrich aber erhielt von diesem geheimen Bündnis Kunde. Sogleich beschloß er, die Feinde einzeln anzugreifen und so ihre Macht zu brechen. 2. 1 f 06. Lowositz. Ehe sich die Feinde dessen versahen, stand Friedrich mit seiner Armee in Sachsen und schloß die sächsische Armee bei Pirna ein. Zn ihrer Befreiung rückten die Österreicher heran; aber Friedrich zog ihnen entgegen und schlug sie bei Lowositz. Bald darauf mußte sich auch die sächsische Armee ergeben; denn sie hatte nur auf 15 Tage Lebensmittel. 3. 1757, a. Prag. Im nächsten Frühjahre rückte Friedrich in Böhmen ein. Bei Prag standen die Österreicher auf einem Berge. Schwerin riet, noch einen Tag mit dem Angriffe zu warten. Friedrich aber sagte: „Frische Fische, gute Fische!" und sofort ging es in die Schlacht. Die Truppen konnten jedoch nur langsam ans dem sumpfigen Bodeu vorrücken, und viele wurden von den feindlichen Kugeln niedergestreckt. Schon gerieten die Reihen ins Schwaukeu. Da sprengte der greise Feldmarschall Schwerin selbst heran, riß einem Fähnrich die Fahne aus der Haud und stürmte seinen Kriegern voraus mit dem Rufe: „Mir uach, wer keiu Feiger ist!" Bald aber sank er, von süns Kartätschenkugeln durchbohrt, zur Erde. Au seine Stelle trat sofort General Fouqns; als diesem ein Schuß die Hand zerschmetterte, ließ er sich den Degen festbinden und führte so das Kommando weiter. Endlich wurden die Höhen genommen und die Feinde in die Stadt getrieben. Der Verlust des Generals Schwerin schmerzte den König sehr. „Der Tod Schwerins," schrieb er, „der allein 10000 Mann wert war, machte die Lorbeeren des Sieges welken." b. Kol in. Jetzt begann Friedrich die Belagerung der Stadt Prag. Da kam eilt österreichisches Heer unter Dann heran. Friedrich zog ihm entgegen, und am 18. Juni (1757) kam es bei Kolin zur Schlacht, in der er fast die Hälfte seiner Armee verlor. Diese Niederlage machte auf den König einen tiefen Eindruck. Jit einem Dorfe, wo die Pferde getränkt wurden, trat ein alter Kriegsmann an ihn heran, reichte ihm in seinem Hute einen kühlen Trunk und sprach: „Trinken Ew. Majestät und lassen Sie Bataille Bataille sein! Es

15. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 142

1902 - Breslau : Hirt
142 Friedrich der Groe: Der zweite schlesische Krieg. Schlesien ein, wo er von den Evangelischen als Beschtzer ihres' Glaubens mit Freuden aufgenommen wurde. Ohne Widerstand konnte Friedrich schon im Januar 1741 feierlich in Breslau einziehen; doch verzichtete er auf eine Besetzung der Stadt. Dann erklrte er der Kaiserin, er wolle ihr gegen alle Feinde beistehen und ihrem Gemahl, Franz von Lothringen, die Kaiserwrde verschaffen helfen, wenn sie seine Rechte auf Schlesien anerkenne. Diese aber forderte, da er sofort Schlesien rume. Ein sterreichisches Heer rckte von Mhren gegen Friedrich vor, und es kam 1741 bei Mollwitz (s. v. Breslau) zur Schlacht. Beide Heere waren an Strke etwa gleich; doch war die sterreichische Reiterei der preuischen berlegen. Der noch unerfahrene Friedrich war persnlich in der grten Gefahr. Deshalb bewog ihn der Feldmarschall Schwerin, das Schlachtfeld zu verlassen, um Verstrkungen herbeizuholen; hierauf machte Schwerin mit dem so wohl einexerzierten Fuvolk einen furchtbaren Angriff. In derselben Zeit, in welcher die sterreicher zweimal schssen, vermochten die Preußen vermge des eisernen Ladestocks fnfmal zu feuern. Deshalb richteten sie in kurzer Zeit unglaubliche Verwirrung im feindlichen Heere ort, so da dieses sich zurckzog. Bald nachher eroberte Friedrich Brieg, lie Breslau, dessen Brger es zum Teil mit dem Feinde hielten, besetzen und zwang die Einwohner zur Huldigung. Dann trat er dem von Frank-reich und Bayern geschlossenen Bunde gegen sterreich bei und setzte es durch, da der Kurfürst von Bayern als Karl Vii. zum Kaiser gewhlt wurde. Die Kaiserin hatte unterdes in Ungarn krftige Hilfe gefunden. Als sie mit ihrem Shnlein auf dem Arme in die Versammlung der ungarischen Groen trat, zogen diese den Sbel und riefen: Wir wollen sterben fr unsere Knigin Maria Theresia!" Bald konnte sie unter ihrem Schwager, dem Prinzen Karl von Lothringen, ein neues Heer nach Bhmen schicken, wohin Friedrich sich gewandt hatte; aber es unter- 1742 lag. Daher schlo die Kaiserin jetzt mit Friedrich den Frieden zu Breslau, in welchem sie Schlesien und die Grafschaft Glatz, 680 Quadratmeilen mit 1400000 Einwohnern, an Preußen abtrat. Nach zweijhrigem Kriege kehrte Friedrich nach Berlin zurck, wo er mit Jubel und Ehren empfangen wurde. Als im Jahre 1744 das Frstenhaus von Ostfriesland ausstarb, nahm Friedrich laut der frheren Vertrge dieses Land in Besitz. c. Der zweite schlesische Krieg; 17441745, Schon nach zwei Jahren des Friedens, in denen Friedrich fr Schlesien mit landesvterlicher Liebe gesorgt, aber auch sein Heer vergrert und namentlich die Reiterei besser ausgebildet hatte, erneuerte er den Krieg. Maria Theresia hatte nmlich im Bunde mit England und spter auch mit Sachsen den Krieg gegen Bayern und Frankreich so glcklich gefhrt, da sie hoffte, als Ersatz fr Schlesien Bayern zu gewinnen. Friedrich aber frchtete, da sie danach das Schwert gegen ihn wenden werde. Er erneuerte

16. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 92

1907 - Leipzig : Voigtländer
92 4345. Friedrich Il, der Groe, 17401786. 45. Der siebenjhrige Krieg, 1756-1763. 1. Ursachen und Anfang des Krieges 1756. Das friedliche Walten des Knigs sollte bald durch einen gewaltigen Kriegsfturm unterbrochen werden, der von allen Seiten gegen ihn herauszog. Maria Theresia konnte den Verlust Schlesiens nicht verschmerzen. Sie suchte daher nach einer Gelegenheit, das verlorene wiederzugewinnen. Dabei kam ihr zustatten, da Preuens rasches Emporsteigen auch bei andern Staaten Neid und Eifersucht erreicht hatte. So verbanden sich in der Stille sterreich, Rußland, Frankreich, Sachsen und Schweden, um den König von Preußen wieder zum Range eines Kurfrsten von Brandenburg hinabzudrcken. Hb er Friedrich erhielt von dem geheimen Bndnis Kunde und kam seinen Feinden zuvor. Unvermutet drang er in Sachsen ein und brachte das Land in seine Gewalt. Die heranrckenden sterreicher wurden geschlagen und das schsische Heer gefangengenommen. Damit begann der groe Siebenjhrige Krieg. 17561763. 2. Schlacht bei Prag 1757. Friedrichs pltzlicher Angriff brachte alle seine Feinde in Bewegung. Kuer den sterreichern rckten nun auch Franzosen, Russen und Schweden gegen ihn ins Feld - auch das Deutsche Reich erklrte Friedrichs Einfall in Sachsen fr einen unrechtmigen Friedensbruch und sandte ein Heer aus, um den Preuenknig zu demtigen. So stand gegen ihn eine Macht von mehr als einer halben Million Krieger, denen er kaum 200000 Mann entgegenstellen konnte. Dennoch verzagte er nicht. Er wandte sich zuerst gegen die sterreicher und rckte in Bhmen ein. Bei Prag kam es zur Schlacht. Es war ein heier Kampf. Schon begann die Schlachtordnung der Preußen zu wanken. Da ergriff der alte Feldmarschall Schwerin die Fahne, und mit dem Rufe: Mir nach, Kinder!" trug er sie den donnernden Kartonen entgegen. Alsbald sank er nieder, von vier Kugeln durchbohrt. Sein Heldentod entflammte die Preußen zu hchster Tapferkeit - unaufhaltsam drangen sie vorwrts. Zuletzt durchbrach Friedrich die Mitte der feindlichen Schlachtreihe, und der Sieg war gewonnen. Freilich war es ein teurer Sieg: 13000 Preußen lagen tot oder verwundet auf dem Schlachtfelde, und unter ihnen der tchtige Schwerin. 3. Schlacht bei Kolttt 1757. Schon wenige Wochen spter stand Friedrich einem zweiten sterreichischen Heere bei dem bhmischen Stdtchen Kolin an der Elbe gegenber. Mutig griff er die doppelt

17. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 92

1911 - Leipzig : Voigtländer
92 4345. Friedrich Ii., der Groe, 17401786. 45. Der Siebenjhrige Krieg, 1756-1763. Ursachen und Anfang des Krieges 1756. Das friedliche tt) alten des Knigs sollte bald durch einen gewaltigen Kriegssturm unterbrochen werden, der von allen Seiten gegen ihn herauszog. Maria Theresia konnte den Verlust Schlesiens nicht verschmerzen. Sie suchte daher nach einer Gelegenheit, das verlorene wiederzugewinnen. Dabei kam ihr zustatten, da Preuens rasches (Emporsteigen auch bei andern Staaten Neid und Eifersucht erreicht hatte. So verbanden sich in der Stille sterreich, Rußland, Frankreich, Sachsen und Schweden, um den König von Preußen wieder zum Hange eines Kurfrsten von Brandenburg hinabzudrcken. Rber Friedrich erhielt von dem geheimen Bndnis Kunde und kam seinen Feinden zuvor. Unvermutet drang er in Sachsen ein und brachte das Land in seine Gewalt. Die heranrckenden sterreicher wurden geschlagen und das schsische Heer gefangengenommen. Damit begann der groe Siebenjhrige Krieg. 17561763. 2. Schlacht bei Prag 1757. Friedrichs pltzlicher Angriff brachte alle seine Feinde in Bewegung. Rufoer den sterreichern rckten nun auch Franzosen, Husten und Schweden gegen ihn ins Feld - auch das Deutsche Reich erklrte Friedrichs (Einfall in Sachsen fr einen unrechtmigen Friedensbruch und sandte ein Heer aus, um den Preuenknig zu demtigen. So stand gegen ihn eine Macht von mehr als einer halben Million Krieger, denen er kaum 200 000 Mann entgegenstellen konnte. Dennoch verzagte er nicht. (Er wandte sich zuerst gegen die sterreicher und rckte in Bhmen ein. Bei Prag kam es zur Schlacht. (Es war ein heier Kampf. Schon begann die Schlachtordnung der Preußen zu wanken. Da ergriff der alte Feldmarschall Schwerin die Fahne, und mit dem Rufe: Mir nach, Kinder!" trug er sie den donnernden Kanonen entgegen. Rlsbald sank er nieder, von vier Kugeln durchbohrt. Sein Heldentod entflammte die Preußen zu hchster Tapferkeit - unaufhaltsam drangen sie vorwrts. Zuletzt durchbrach Friedrich die Mitte der feindlichen Schlachtreihe, und der Sieg war gewonnen. Freilich war es ein teurer Sieg: 13000 Preußen lagen tot ober verwundet auf dem Schlachtfelde, und unter ihnen der tchtige Schwerin. 3. Schlacht bei Kolitt 1757. Schon wenige Wochen spter stand Friedrich einem zweiten sterreichischen Heere bei dem bhmischen Stdtchen Kolin an der Elbe gegenber. Mutig griff er die doppelt

18. Unterrichtsstoff der vaterländischen Geschichte in Volksschulen - S. 14

1894 - Breslau : Handel
— 14 — 3) Der zweite schlesische Krieg, 1744—45. Gegen ihre übrigen Feinde kämpfte Maria Theresia glücklich. Friedrich merkte, daß sie auch Schlesien wieder erobern wollte. Daher mußte er schon nach zwei Jahren einen neuen Krieg beginnen. Da kam er in Kameuz in große Gefahr. Hier hatte er den Abt des Klosters besucht. Plötzlich hörte man Lärm vor den Thoren. Es waren Feinde. Da gab der Abt dem König ein Mönchskleid und ging mit ihm und den übrigen Mönchen in die Kirche. So haben ihn die Feinde nicht erkannt. Durch den Sieg bei Hohenfriedeberg vertrieb er die Österreicher wieder aus Schlesien. Der alte Dessauer, ein General Friedrichs, schlug die Sachsen, die damals den Österreichern geholfen hatten, bei Kesselsdorf. Diesmal wurde der Friede in Dresden geschlossen. Schlesien blieb bei Preußen. 4) Der siebenjährige Krieg, a. Veranlassung. Friedrich verwaltete die Provinz Schlesien sehr gut und hals ihr, weil sie im Kriege Not gelitten hatte. Die Schlesier waren unter1 Friedrich glücklicher als vorher. Da teilte ihm plötzlich ein Schreiber ans Dresden mit, daß ein großer Bund gegen ihn geschlossen würde. Maria Theresia wollte Schlesien immer noch nicht aufgeben. Man sagt, daß sie weinte, wenn sie einen Schlesier sah. Da sie aber allein zu schwach war, so schloß sie eiu Bünduis mit Sachsen, Rußland, Schweden und sogar mit ihrem größten Feinde, mit Frankreich. Friedrich stand fast allein da; nur England trat auf seiue Seite. Aber er hatte ein tüchtiges Heer und viel Geld gesammelt; darum beschloß er, die Feinde zuerst anzugreifen. So begauu ein neuer Krieg um Schlesien, der 7 Jahre dauerte, von 1756 —1763. b. Die Schlachten bei Prag und Kollin. Zuerst besetzte Friedrich Sachsen; denn dieses Land lag in der Mitte der feindlichen Länder. Tann marschierte er nach Böhmen. Hier fand bei Prag eine blutige Schlacht statt. Schon wichen die Preußen zurück. Da sprang der General Schwerin vom Pferde, ergriff die Fahne und rief: „Heran, meine Kinder!" Von fünf Kugeln durchbohrt, sank er nieder, und die Fahne bedeckte ihn. Aber der Sieg war er-rnngen. Von Osten rückte indes ein neues österreichisches Heer heran. Friedrich wandte sich gegen dasselbe. Da wurde er bei Kollin zum erstenmale geschlagen. Traurig saß er nach der Schlacht auf einer Brunnenröhre. Ein alter Husar sagte zu ihm: „Majestät, es ist nur gut, daß Sie leben; unser Herrgott giebt uns schon noch einen Sieg." c. Die Schlacht bei Roßbach. Nun rückten aber die Feinde von allen Seiten heran, von Osten die Russen und neue Scharen der Österreicher, von Westen die Franzosen. Sie wollten den König von Preußen zum Markgrafen von Brandenburg erniedrigen. Friedrich war entschlossen, zu siegen oder zu sterben. Er wandte

19. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 285

1912 - Habelschwerdt : Franke
285 Widerstand. Anfang April zog ein sterreichisches Heer unter Neipperg auf der von Friedrich nicht besetzten Strae der Zuck-mantel und Ziegenhals nach Neie und drohte, den König von Breslau abzuschneiden. Friedrich zog sich daher in .Eilmrschen nach Mittelschlesien zurck. In der Nhe der noch von sterreichern besetzten Festung Brieg stie er auf den Feind, der ihm an Truppen-zahl gleich war, und griff ihn am 10. April 1741 bei dem Dorfe 10. 4.1741 Mollwitz an. Die preuische Reiterei, um deren Ausbildung sich Friedrich Wilhelm I. wenig gekmmert hatte, wurde bald von der sterreichischen in die Flucht geschlagen. Friedrich hielt die Schlacht fr verloren und verlie auf den Rat des Feldmarschalls Schwerin den Kampfplatz. Schwerin schlug aber mit der wohlgeschulten Infanterie den Feind, der nur zwei Schsse abzugeben imstande war, während die Preußen in derselben Zeit fnfmal schssen. Bald nach der Schlacht ergab sich Brieg. Nach diesem ersten preuischen Siege erhoben sich die Gegner sterreichs zum gemeinsamen Kampfe, und es begann der sterreichische drbfolgektieg (17411748). Kurfürst Karl Albert von Bayern nahm auf Grund seiner Verwandtschaft mit den Habsburgern (Stammtafel S. 248) das Erbrecht auf sterreich fr sich in Anspruch und wollte auch Kaiser werden. Frankreich, Spanien, Sachsen-Polen und Neapel untersttzten ihn; auch Friedrich trat diesem Bndnisse bei. Ein bayerisch-franzsisches Heer besetzte Obersterreich und Bhmen. Maria Theresia gewann aber den Beistand der Ungarn, indem sie die ver-sammelten Stnde persnlich um Hilfe bat. Diese stellten gegen Erweiterung ihrer Landesvorrechte ein Heer aus, das sterreich von den Feinden befreite. Die Truppen Maria Theresias besetzten Bayern. Whrend der Kurfürst, der als Karl Vii. zum Deutschen Kaiser gekrnt worden war, in Frankfurt a. M. Feste feierte, eroberten die sterreicher seine Hauptstadt Mnchen. b. Tkwtusitz und der friede. Friedrich wollte nur Schlesien erwerben, nicht aber die sterreichische Monarchie zertrmmern helfen. Als Maria Theresia im Herbst 1741 von ihren Feinden am gefhr-lichsten bedroht war, schlo Friedrich mit dem sterreichischen Be-vollmchtigenzu Klein-Schnellendorf (stlich von Neie) einen geheimen Bertrag. der den beiden Gegnern groe Vorteile brachte. Die sterreicher berlieen Friedrich Schlesien bis zur Neie, konnten nun aber ihre ganze Truppenmacht gegen die brigen Feinde ver-wenden. Friedrich lie sich von den schlesischen Stnden huldigen und fhrte in dem besetzten Lande preuische Verwaltung ein. Friedrichs Grnde fr seinen Einfall in Schlesien. Instruktion fr den Gesandten in Wien vom 15. 11. 1740. Atzler, Ii. Nr. 54 u. 53. Grnhagen, Geschichte des 1. Schlesischen Krieges. 2 Bde. Gotha 1881.

20. Geschichte Preußens in Einzelbildern - S. 50

1891 - Danzig : Gruihn
50 Friedrich Ii., der Große. wollen sterben für unsere Königin Maria Theresia!" Nun schlug ihre Armee bte Bayern und Franzosen. Gegen Friedrich aber zog von Wien aus Prinz Karl von Lothringen. Derselbe wurde jedoch bei Cas lau [tschaslau] in Böhmen (1742) durch die Preußen besiegt und mußte den Rückzug antreten. Darauf schloß die Kaiserin mit Friedrich den Breslauer Frieden (1742) und trat Schlesien (ohne Troppau und Jägerndorf) und die Grafschaft Glatz an Preußen ab. Friedrich traf nun in Schlesien solche Einrichtungen, die ihm die Liebe und Dankbarkeit der Bewohner schnell erwarben. 43. Der zweite schlesische Krieg. 1744—1745. Ursache. Maria Theresia konnte den Verlust Schlesiens nicht verschmerzen; sie weinte, wenn sie einen Schlesier sah. Der König von England aber tröstete sie mit den Worten: „Was leicht gewonnen ist, kann auch leicht wieder herausgegeben werden." Die Kaiserin schloß Bündnisse mit andern Mächten, auch mit Sachsen, und Friedrich sah den Angriff voraus. Ausbruch und Ausgang des Krieges. Doch wollte er seinen Feinden zuvorkommen; die Preußen rückten daher 1744 in Böhmen ein und eroberten Prag, wurden aber bald schwer bedrängt und mußten dieses Land mit großem Verluste räumen. Als nun die Österreicher 1745 mit großer Übermacht in Schlesien eingebrochen waren, kam es bei Höhen-friedeberg (südlich von Liegnitz) zur Schlacht, wo die Preußen einen glänzenden Sieg erfochten. Darauf schlug Friedrich die Österreicher bei Soor in Böhmen, und bei Kesselsdorf unweit Dresden trieb der alte Dessauer die Sachsen in die Flucht. Diese Erfolge führten den Frieden zu Dresden herbei, in welchem Schlesien zum zweiten Mal an Preußen abgetreten wurde. Friedrich aber erkannte Maria Theresiens Gemahl Franz I., der zum Kaiser gewählt worden war, als solchen an. Bei seinem Einzuge in Berlin nannte das Volk seinen König: „Friedrich den Großen." 44. Der siebenjährige Krieg. 1756—1763. Ursache und Anfang des Krieges. Maria Theresia gab den Gedanken nicht auf, sich Schlesiens bald wieder zu bemächtigen. Sie suchte sich deshalb mit Friedrichs Feinden zu verbinden. In aller Sülle kam em Bündnis zwischen Österreich, Rußland, Frankreich, Sachsen, Schweden und dem größten Teile des deutschen Reiches zu stände, um über den König von Preußen herzufallen und ihn wieder zum Range eines Kurfürsten von Brandenburg zu erniedrigen- Sobald aber Friedrich hiervon Kunde erhalten hatte, beschloß er, nicht zu warten, bis sie mit ihren Rüstungen fertig wären. Unvermutet drang er (1756) in Sachsen ein und brachte dieses Land in seine Gewalt. Die heranrückenden Österreicher wurden bei Lowo-sitz an der Elbe (in Böhmen) geschlagen, und das sächsische Heer mußte sich infolgedessen bei Pirna ergeben. Das war der Anfang des siebenjährigen Krieges. Aus dem weiteren Verlaufe desselben merken wir uns folge^e^üiücht' bei Prag 1757 (6. Mai). Aus dieser Schlacht gegen die Österreicher ging Friedrich zwar siegreich hervor; aber der greise Feldmarschall Schwerin verlor hier sein Leben. Als tue Schlacht für die Preußen ungünstig stand, ergriff Schwerin eine Fahne mit deu Worten: