Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Volltext

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 108

1889 - München : Lindauer
108 Whrend dies an der Donau vorging, hatte der Sandwirt Andreas Hofer von Passeyr in Vereinigung mit dem Wirte Speckbacher und dem Kapuziner Haspinger die mit der bayerischen Regierung unzufriedenen Tiroler zu den Waffen gerufen. Diese wurden von den Bayern unter General Wrede bei Wrgl geschlagen, erkmpften aber, nachdem Wrede mit einem Teile der Bayern dem auf Wagram losgehenden Na-Poleon zu Hilfe geeilt, der den Rest des bayerischen Heeres unter Deroy mehrere Vorteile und ntigten die Bayern, das Land zu rumen. Nach Abschlu des Wiener Friedens drangen die Bayern wieder in Tirol ein und erstrmten den Berg Js e l bei Innsbruck. Hofer lie seine Unterwerfung anmelden. Aber verleitet durch falsche Berichte, als habe sterreich die Feindseligkeiten gegen die Franzosen erneuert, rief Hofer am 15. November 1809 seine Landsleute neuerdings zu den Waffen. Da wurde die verheiene Amnestie fr verwirkt und An-dreas Hofer fr gechtet erklrt. Er flchtete sich in eine Sennhtte des Passeyr-Thales, wurde aber aufgesprt und auf Befehl Napoleons am 20. Februar 1810 zu Mantna erschossen. Tirol wurde von Napoleon am 1. Mai 1810 an Italien, Jllyrien und Bayern verteilt. König Max I von Bayern erhielt fr das, was er von Tirol ver-lor und sonst noch an Wrttemberg und Wrz brg ab-geben mute, Salzburg, Berchtesgaden, das Jnn-viertel, den grten Teil des Hausruckviertels, die Mark-graffchaft Bayreuth und die Stadt Regensburg mit dem frstbischflichen Gebiete. (Gebietsvermehrung 175qua-dratmeilen.) Bayern an der Seite Napoleons Sei dem Aeldzuge gegen Rußland, 1812. Durch ein Dekret vom 19. Dezember 1810 ordnete Napoleon, um das ihm verhate England durch Vernichtung seines Handels zu schwchen, die Kontinentalsperre (Verbot aller englischen Manufakturen) in den von ihm abhngigen Staaten an. Auch von Rußland forderte er die strengste Handels-sperre gegen England und begann, als ihm Kaiser Alexander nicht willsuhr, diesen auf jede Weise zu beleidigen. So kam

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Volltext

1. Grundriß der deutschen Geschichte - S. 204

1882 - München : Lindauer
204 Napoleon warf dem Erzherzoge Karl schon an der Isar ein grtenteils aus Truppen des Rheinbundes zusammengesetztes Heer entgegen und siegte in den Gefechten von Abensberg (wo sich der bayerische Kronprinz Ludwig als Kommandierender der ersten Division Napoleons durch Persnliche Tapferkeit auszeichnete), Landshut, Eckmhl und Regensburg (April 1809). Hierauf rckte Napoleon durch Bhmen nach Wien vor und eroberte es. Der Erzherzog Karl sammelte die Reste der sterreicher und erfocht bei den Drfern Aspern und Esling (21. und 22. Mai 1809) einen herrlichen Sieg. Allein durch die Nieder-luge, welche die sterreicher durch Napoleons bermacht bald nachher (5. und 6. Juli) bei Wagram erlitten, sah sich der Kaiser zu dem Wiener Frieden gentigt (14. Okt. 1809), der ihm neue Opfer (Abtretung von 2000 Quadratmeilen) auferlegte. Whrend dies an der Donau vorging, hatte der Sandwirt Andreas.hofer von Passeyr in Vereinigung mit dem Wirte Speckbacher und dem Kapuziner Haspinger die mit der bayerischen Regierung unzufriedenen Tiroler zu den Waffen ge-rufen und die Franzosen und Bayern dreimal ans dem Lande getrieben. Nach Abschlu des Wiener Friedens lie Hofer seine Unterwerfung anmelden. Aber verleitet durch falsche Be-richte, als habe sterreich die Feindseligkeiten gegen die Fran-zosen erneuert, rief Hofer (15. November) seine Landsleute neuerdings zu den Waffen. Da wurde die verheiene Amnestie fr verwirkt und Andreas Hoser fr gechtet erklrt. Er flchtete sich in eine Sennhtte des Passeyr-Thales, wurde aber aufgesprt und auf Befehl Napoleons zu Mautua erschossen (20. Februar 1810). Tirol wurde von Napoleon'an Italien, Jllyrien und Bayern verteilt (1. Mai 1810). König Max I von Bayern erhielt fr das, was er von Tirol verlor und sonst noch an Wrttemberg und Wrzburg abgeben mute, Salzburg, Berchtesgaden, das Jnnviertel, den greren Teil des Hausruckviertels, die Markgrafschaft Baireuth und die Stadt Regensburg mit dem frstbischflichen Gebiete. (Ge-bietsvermehruug 175 Quadratmeilen). Fürst Primas Karltheodor von Dalberg bekam das neugebildete Groherzogtum Frankfurt mit der Klausel, da Eugen Be au Harn als (spr. Boarn) sein Nachfolger werden solle.

2. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 107

1888 - Erlangen : Deichert
42. König Maximilian I. Joseph :c. 1806-1813. 107 schalteten. Bei den fortwhrenden Kriegen Napoleons aber hr-ten franzsische Durchzge fast nicht auf. Auch die Bayern hatten an allen diesen Kriegen teil zu nehmen. So kmpften sie in den Jahren 1806 und 1807 gegen Preußen und Rußland. Als dann sterreich im Jahre 1809 einen neuen Krieg gegen Napoleons bermacht wagte, war die Herrschaft Maximilians unmittelbar bedroht. Denn die fter-reicher drangen in Bayern ein, und zugleich erhoben Tirol und Vorarlberg fr ihr altes Herrscherhaus die Waffen. Aber Napoleon, welcher aus Spanien herbeigeeilt war, siegte mit den bayerischen Truppen der die sterreicher bei Abensberg und diese muten nach neuen Niederlagen bei Eckmhl und Regens-brg Bayern rumen. Whrend nun Napoleon gegen Wien zog, drangen die Bayern unter Wrede bei Lofer in Tirol ein, siegten bei Wrgl und nahmen Innsbruck. Da hiemit der Aufstand unterdrckt schien, so zog Wrede mit dem Hauptteile der bayerischen Truppen nach der unteren Donau und gewann dort ruhmvollen Anteil an dem Siege Napoleons bei Wagram. Inzwischen aber hatten sich die Tiroler von neuem erhoben, den Rest der bayer-ischen Truppen unter General Deroy am Berge Jsel bei Inns-brck besiegt und die Bayern zur Rumung des Landes gezwun-gen. Erst nachdem Osterreich zu Schnbrunn Frieden geschlossen und die Bayern, welche von neuem vorgedrungen waren, den Berg Jsel erstrmt hatten, war die Kraft des Tiroler Aufstandes gebrochen. Von deu Lndern, welche sterreich im Frieden zu Schnbrunn verlor, erhielt Bayern einen nicht unbetrchtlichen Anteil: es gewann Salzburg und Berchtesgaden, das Jnnviertel, einen Teil des Hausruckviertels und im I. 1810 die Markgrafschaft Bayreuth und die Stadt Regensburg. Dafr trat es Sdtirol an das Knigreich Italien und eine Anzahl frnkischer Städte (Schweinfurt) und Ortschaften an das Groherzogtum Wrzburg ab. Bayern hatte infolge dieser Besitzvernderungen eine Vergrerung von etwa 200 Quadratmeilen erhalten. Dagegen teilten die Bayern in dem Feldzuge gegen Rußland

3. Die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball (Die Neuzeit) - S. 156

1912 - München : Oldenbourg
156 Die Gewaltherrschaft Napoleons und ihr Zusammenbruch. süddeutschen, besonders bayerischen Tmppen (unter dem Kronprinzen Ludwig und den Generalen Deroy und Wrede), auf das Zentrum der öster- 1809 reichifchen Stellung bei A b e n s b e r g und durchbrach es. Nun trieb er Mitte Apni ^,en österreichischen rechten Flügel (unter Erzherzog Karl) durch siegreiche Kämpfe bei Eggmühl und Regensburg, in denen sich wiederum die Bayern hervortaten, über die Donau nach Böhmen und verfolgte dann Ende April den österreichischen linken Flügel über L a n d s h u t und Simbach bis nach Wien, wo Napoleon schon am 13. Mai einzog. Inzwischen waren bayerisch-französische Truppen unter Wrede und Lesebvre Mai in Tirol eingedrungen, siegten bei W ö r g l (am Inn), sicherten Innsbruck durch eine Besatzung und wandten sich gleichfalls nach Wien. Erzherzog Johann wollte nach anfänglichen Erfolgen in Italien ebenfalls an die Donau ziehen, um sich mit seinem Bruder Karl auf dem Marchfelde (nordöstl. v. Wien) zu vereinigen, wurde aber durch Eugen nach Ungarn abgedrängt. Jetzt ging Napoleon unterhalb Wiens über die Donau, griff den Erzherzog Karl, der auf dem Marchfelde erschienen war, an, erlitt aber bei 21./22. Mm Aspern und Eßlin g eine Niederlage und mußte das linke Donauufer wieder räumen. Daraufhin zog er den Vizekönig Eugen an sich, setzte abermals über die Donau und schlug den Erzherzog Karl in der blutigen 5./6. Juli Schlacht bei Wagram, an der auch die bayerische Division Wrede rühmlichen Anteil nahm; Erzherzog Johann konnte das Schlachtfeld nicht mehr Okt. rechtzeitig erreichen. Der nun folgende Friede von Wien machte O st e r -reich zum Binnen st aat und zwang es, der Kontinentalsperre beizutreten. Salzburg-Berchtesgaden und das Jnnviertel fielen an Bayern. Die Länder rechts der Save nebst Teilen von Kärnten (Villach) kamen als Jllyrische Provinzen an Napoleon, der sie dem Marschall M a r m o n t übertrug. Westgalizien fiel an Warschau, ein Teil Ostgaliziens an Rußland. Ter Tiroler Aufstand war nach dem Abzug des bayerisch-französischen Heeres Mai wieder ausgebrochen. Das tapfere Bergvolk, geleitet von Andreas Hofer, Speckbacher und dem Kapuziner Haspinger, hatte die zurückgebliebenen bayerischen Truppen unter Deroy am Berge Jsel (südl. v. Innsbruck) noch zweimal besiegt und aus dem Lande getrieben. Als aber nach dem Abschluß des Wiener Friedens die Bayern und Franzosen mit Übermacht das Land von Norden und Süden her angriffen, unterlag es endgültig. Hofer, der sich unterworfen, dann aber nochmals erhoben hatte, wurde durch Verrat gefangen genommen und auf Napoleons Befehl in Mantua standrechtlich erschossen. Das Land wurde zerstückelt: der nördliche Teil blieb in bayerischen Händen; der Rest kam teils an Italien teils an die Jllyrischen Provinzen. 1810 Für den erlittenen Gebietsverlust erhielt Bayern die Markgrafschaft Bayreuth sowie Regensburg, dessen bisheriger Inhaber, der Fürstprimas Dalberg, durch ein neugebildetes Großherzogtum Frankfurt (nebst Hanau und Aschaffenburg) entschädigt wurde. 1809 Noch weniger Erfolg als der Tiroler Aufstand hatten vereinzelte Erhebungen in Norddeutschland, wie die des preußischen Majors Schill und der kühne Zug

4. Geschichte der Neuzeit - S. 185

1902 - München [u.a.] : Franz
Bayern zur Zeit des Rheinbundes. 185 Passau und Eichstätt. Tirol mit Vorarlberg, Br ixe n, Trient, Lindau und Bnrgan von Österreich und die Reichsstadt Augsburg, sondern auch die Erhebung zum Königreich zugestanden. Im Jahre 1806 überließ es das Herzogtum Berg Napoleon, der es als Großherzogtnm seinem Schwager Mnrat gab; dafür wurde Bayern das bisher preußische Ausbach und die Reichsstadt Nürnberg einverleibt. Bayern zur Zeit des Rheinbundes 1806—1813. Nachdem Max Joseph am 1. Januar 1806 als Maximilian I. Maximilian deu Titel eines Königs van Bayerns •angenommen und in demselben Monate seine Tochter Auguste Amalie dem Stiefsohne Napoleons, Engen Beau har nais, zur Gemahlin gegeben hatte, schloß Bayern mit 15 anderen deutschen Staaten den Rheinbund, durch deu es sich für den Kriegsfall Napoleon l. gegenüber zur Stellung von 30000 Mann verpflichtete. Bald darauf entsagte Franz Ii. der Würde eines römischen Kaisers deutscher Nation. Von nun an stand Bayern vollständig unter dem Machtgebote Napoleons, der von ihm 1806—1807 gegen Preußen und Rußland, 1809 gegen Österreich Heeresfolge verlangte und erhielt. Dafür bekam Bayern 1810 das früher preußische Baireuth sowie Regensburg, dessen bisheriger Inhaber Dalberg durch Fulda und Hanau entschädigt wurde, und, da es nach dem Aufstande Andreas Hofers Süd- und Osttirol abtreten mußte, zur Entschädigung dafür Salzburg, Berchtesgaden, das Inn viertel imd einen Teil des Hausruckviertels. Auch 1812 kämpften 36 000 Bayern für Napoleon in Rußland. Während des Befreiungskrieges trat Bayern im Vertrag von Ried am 8. Oktober 1813 auf die Seite der Alliierten. Der Versuch des bayerischen Generals Wrede?) Napoleon den Rückzug zum Rhein abzuschneiden, mißlang zwar, indem ersterer bei Hanau 1813 geschlagen ') wurde; doch nahmen bayerische Truppen ehrenvollen Anteil an den Kämpfen um die Aube (bei Brienne, Bar und Areis)?) Nach dem Stnrze Napoleons gab Bayern die von Österreich ej h a l t e n e n Gebietsteile (Tirol mit Vorarlberg, Salzburg, das Inn- und das Hausruckviertel) wieder heraus und bekam *) Lies „Bayern ein Königreich" von Ed. Duller. 2) Lies „General Wrede" von Fr. Rückert. — Sieh sein Standbild von Schwanthaler in der Feldherrnhalle zu München. 3) Lies „Der Müller von Hanau" von Wilh. Müller. . *) Lies „Den bayerischen Schützenmarsch vernehmend," Gedicht vom da- maligen Kronprinzen, dem späteren König Ludwig I. von Bayern. — „Marsch nach Frankreich". Bayerisches Soldatenlied. — '„Die Schlacht von Arcis sur Aube" von E. Quitzmann.

5. Geschichte der Neuzeit - S. 125

1901 - München [u.a.] : Franz
Hhe der napoleonischen Herrschaft. 125 die italienischen Hilfstruppen seines Stiefsohnes an sich gezogen, erzwang er den Donaubergang und brachte am 5. und 6. Juli dem Erzherzog Karl in der furchtbaren Schlacht bei Wagram eine Wagram. entscheidende Niederlage bei. Nun schlo Osterreich den Frieden von Friede von Schnbrunn, in dem es Salzburg, Berchtesgaden und das Schonbrunn Junviertel an Bayern, seine Erwerbung von der dritten Teilung Polens an das Herzogtum Warschau, den Villacher Kreis und, was es sdlich der Sau besa, an Napoleon abtreten mute. Dieser schuf aus den letztgenannten Ge-bieten und aus den 1807 von Rußland berlassnen jonischen Inseln ein neues Anhngsel des franzsischen Kaiserreichs, den Staat der illyrischen Provinzen", der den Marschall Marmont zum Gouverneur erhielt. sterreich mute ferner der Festlandsperre beitreten und alle Verbindungen mit England abbrechen. Der Friede von Wien gab auch Tirol preis, das einzige deutsche Erhebung Land, das sich ans den Ausruf des Erzherzogs Karl unter Hofer, Tirols 1809. Speckbacher, Haspinger und anderen Fhrern erhoben und die bayerische Herrschast gestrzt hatte. Nach dem Waffen-stillstand, der auf die Schlacht von Wagram folgte, rckten Fr an-zofen, Bayern und Sachsen, schlielich auch der Vizeknig von Italien in Tirol ein und unterwarfen das Land aufs neue. Hofer, verraten und gefangen nach Mantua gebracht, Andreas wurde dort auf Napoleons Befehl 1810 erschossen. Tirol Hofer t 181-ward nach berwltigung des Aufstandes in drei Teile zerstckelt: Dreiteilung der stliche Teil kam an den Staat der illyrischen Pro- Tirols, vinzen, der Sden an das Knigreich Italien und nur der nrdliche Teil wurde wieder an Bayern gegeben, das fr die anderen Stcke durch das Salzburgische entschdigt wurde. Wie die heldenmtige Erhebung Tirols verliefen auch die zu Erhebungs-gleicher Zeit in Norddeutschland gemachten Besreinngs- versuche m versuche, ohne da das ersehnte Ziel erreicht wurde, so die des land. hessischen Obersten Drnberg, des Herzogs Friedrich Wilhelm von Braunschweig und des preuischen Majors Schill. Hhe der napoleonischen Herrschaft. Seit 1809 wagte mit Ausnahme von Spanien kein Land auf dem'kontinent mehr, Napoleon Widerstand zu leisten. Dieser suchte die Herrschaft seiner Familie auch dadurch zu befestigen, da er die Ehe mit Joseph ine Beauharuais, von der er keinen Josephine. Thronerben hatte, lste und eine Prinzessin ans einem der legi-timen Frstenhuser, Marie Luise, die Tochter des Kaisers Marie Luise. Franz von sterreich, 1810 zur Gemahlin nahm. Als ihm 1811 ein Sohn geboren wurde, verlieh er diesem den Titel König von Napoleon Ii.

6. Die mittlere und neue Welt - S. 213

1873 - München : Lindauer
213 Hxieg Österreichs gegen Frankreich, 1809. Die allgemeine Entrüstung, welche Napoleon nach dem Frieden zu Tilsit durch eine Reihe von Gewaltschritten hervorrtef, alanbte das von England aufgereizte Wiener Kabtnet zu einem neuen Kampfe für die deutsche Freiheit und zur Herstellung seines politischen Ansehens benutzen zu sollen. 3wei Brüder des Kaisers, die Erzherzöge Karl und Johann, sollten nach Baiern und Italien vorrücken, aus beiden Ländern Verstärkungen an sich ziehen und Napoleon zur Schlacht zwmgen, bevor er seine Macht gesammelt hätte. Allein Napoleon warf dem Erzherzoge Karl schon an der Isar ein größtenteils aus Truppen des Rheinbundes zusammengesetztes Heer entgegen und siegte in den Gefechten bei Abensberg (wo sich der bairtfche Kronprinz Ludwig als Kommandierender der ersten Division Napoleons durch persönliche Tapferkeit auszeichnete), Lands Hut, Eckmühl und Regensburg (April 1809). Hierauf rückte Napoleon durch Böhmen nach Wien vor und eroberte es. Der Errberroq Karl sammelte die Reste der Österreicher und erfocht bet den Dörfern Aspern und Esling (21. und 22. Mai 1809) einen herrlichen Sieg. Allein durch die Niederlage, welche dte Österreicher durch Napoleons Übermacht bald nachher (5- und 6. <Mi) beiwagram erlitten, sah sich der Kaiser zudemwteuer Frieden genötigt (14. Oktober 1809), der ihm neue Opfer (Abtretung von 2000 Quadratmeilen) auferlegte. Während dies an der Donau vorging, hatte der Sandwtrt Andre as Hofer von Passeyr in Vereinigung mit dem Wirte Speckbacher und dem Kapuziner Haspinger die mit der bairischen Regierung unzufriedenen Tiroler zu den Waffen ge-rnfeu und die Franzosen und Bai ern dreimal aus dem Lande getrieben. Nach Abschluß des Wiener Friedens ließ Hofer seine Unterwerfung anmelden. Aber verleitet durch falsche Berichte, als habe Österreich die Feindseligkeit gegen die Fr anrosen erneuert, rief Hofer (15. November) seine Landsleute neuerdings zu den Waffen. Da wurde die verheißene Amnestte für verwirkt und Andreas Hofer für geachtet erklärt. Er flüchtete sich in eine Sennhütte des Passeyr-Thales, wurde aber ausgespürt und auf Befehl Napoleons zu Mantua erschossen (20. Februar 1810). Tirol wurde von Napoleon an Italien, Jllyrien und Baiern verteilt (1. Mai 1810). König Max I von Baiern erhielt für das, was er von Tirol verlor und sonst noch an Württemberg und Würzburg abgeben mußte Salzburg, Berchtesgaden, das Jnnviertel, den größeren Teil des Hausruckviertels, die Markgrafschaft Baireuth und dre Stadt Regens-bura mit dem fürstbischöflichen Gebrete. (Gebletsvermehrung 175 Quadratmeilen). Fürst Primas Karl Theodor von Dalberg bekam das neugebildete Großherzogtum Frankfurt nnt der Klausel, daß Eugen Beauharnais sein Nachfolger werden solle.

7. Leitfaden für den Unterricht in der Weltgeschichte - S. 116

1894 - Leipzig : Voigtländer
116 1809 Schlacht bei Wagram und erzwang hierdurch den 1809 Frieden zu Wien, in welchem sterreich Salzburg an Bayern, Westgalizien an das Herzogtum Warschau, die illyrischen Provinzen an Napoleon abtrat. Die Tiroler, welche unter Andreas Hofer fr sterreich gegen die bayerische Herrschaft ausgestanden waren, wurden nach heldenmtigem Kampfe berwunden, Hofer 1810 in Mantua erschossen. Der preuische Major Schill, welcher mit seinem Frei-corps das nrdliche Deutschland zur Vertreibung der Franzosen anzufeuern versuchte, fiel bei der Verteidigung Stralsunds 1809. Napoleon, durch diese Siege auf den Gipfel seiner Macht (18101812) gelangt, vermhlte sich, nachdem er von seiner Gemahlin Josefine sich geschieden, 1810 mit Maria Luise, der Tochter des Kaisers von sterreich, welche ihm 1811 einen Sohn (den König von Rom") schenkte. Den Kirchenstaat, Holland (nach der Abdankung seines Bruders, des Knigs Ludwig 1810), einen Teil Westfalens, Oldenburg und die drei norddeutschen Hansestdte ver-band er weiter mit seinem Reiche. 5. Napoleons Feldzug gegen Rußland 1812. Da der Kaiser Alexander I von Rußland von der Kon-tinentalsperre gegen England, welche den Handel seines Reiches schdigte, zurcktrat, begann Napoleon den Krieg gegen Rußland. Er ntigte sterreich und Preußen zur Hilfleistung und drang mit einer Heeresmacht von 600 000 Mann in Rußland ohne Schlacht bis Smolensk vor, das er erstrmte, be-siegte dann die Russen unter Kutusoff in der blutigen 1812 Schlacht bei Borodino (an der Moskwa) und rckte (14. Sept.) in die menschenleere Hauptstadt Moskau ein. Allein nach dem Brand von Moskau mute er den Rckzug durch das verdete Land antreten,

8. Die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball - S. 92

1912 - München : Oldenbourg
92 Die Gewaltherrschaft Napoleons und ihr Zusammenbruch. süddeutschen, besonders bayerischen Truppen (unter dem Kronprinzen Ludwig und den Generalen Deroy und Wrede), auf das Zentrum der öster- 1809 reichifchen Stellung bei Abensberg und durchbrach es. Nun trieb er 9rttte April ^en österreichischen rechten Flügel (unter Erzherzog Karl) durch siegreiche Kämpfe bei Eggmühl und Regensburg, in denen sich wiederum die Bayern hervortaten, über die Donau nach Böhmen und verfolgte dann Ende April den österreichischen linken Flügel über L a n d s h u t und Simbach bis nach Wien, wo Napoleon schon am 13. Mai einzog. Inzwischen waren bayerisch-französische Truppen unter Wrede und Lesebvre Mai in Tirol eingedrungen, siegten bei Wörgl (ant Inn), sicheren I n n s b ruck durch eine Besatzung und wandten sich gleichfalls nach Wien. Erzherzog Johann wollte nach anfänglichen Erfolgen in Italien ebenfalls an die Donau ziehen, um sich mit feinem Bruder Karl auf dem Marchfelde (norböftl. v. Wien) zu vereinigen, würde aber durch Eugen nach Ungarn abgebrängt. Jetzt ging Napoleon unterhalb Wiens über die Donau, griff den Erzherzog Karl, der auf dem Marchfelde erschienen war, an, erlitt aber bei 21./22. Mai Aspern und Eßlin g eine Niederlage und mußte das linke Donauufer wieder räumen. Daraufhin zog er den Vizekönig Eugen an sich, setzte abermals über die Donau und schlug den Erzherzog Karl in der blutigen 6./6. Juli Schlacht bei Wagram, an der auch die bayerische Division Wrede rühmlichen Anteil nahm; Erzherzog Johann konnte das Schlachtfeld nicht mehr Okt. rechtzeitig erreichen. Der nun folgende Friede von Wien machte Österreich zum Binnenstaat und zwang^es, E Kontinentalsperre beizutreten. Salzburg-Berchtesgaden und das Jnnviertel fielen an Bayern. Die Länder rechts der Save nebst Tellen von Kärnten (Villach) kamen als Jllyrische Provinzen an Napoleon, der sie dem Marschall M a r m o rt t übertrug. Westgalizien fiel an Warschau, ein Teil Ostgaliziens an Rußland. Ter Tiroler Aufstand war nach dem Abzug des bayerisch-französischen Heeres Mai wieber ausgebrochen. Das tapfere Bergvolk, geleitet von Anbreas Hofer, Speckbacher und dem Kapuziner Haspinger, hatte die zurückgebliebenen bayerischen Truppen unter Deroy am Berge Jsel (sübl. v. Innsbruck) noch zweimal besiegt und aus dem Lande getrieben. Ms aber nach dem Abschluß des Wiener Frtebens die Bayern und Franzosen mit Übermacht das Land von Norben und Süden her angriffen, unterlag es enbgültig. Hofer, der sich unterworfen, dann aber nochmals erhoben hatte, würde durch Verrat gefangen genommen und auf Napoleons Befehl in Mantua standrechtlich erschossen. Das Land wurde zerstückelt: der nördliche Teil blieb in bayerischen Hänben; der Rest kam teils an Italien teils an die Jllyrifchen Provinzen. 1810 Für den erlittenen Gebietsverlust erhielt Bayern die Marfgrafjchast Bayreuth sowie Regensburg, beffen bisheriger Inhaber, der Fürstprimas Dalberg, durch ein neugebilbetes'großherzogtum Frankfurt (nebst Hanau und Aschaffenburg) ent* schäbigt würde. Noch weniger Erfolg als der Tiroler Aufstanb hatten vereinzelte Erhebungen 1809 innorddeutschiaud, wie die des preußischen Majors Schiu und der kühne Zug

9. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 324

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
324 Synchronistische ekrftcht der deutschen und bayerischen Geschichte. 1808 1809 9. April 1809 21. Mai 5. Juli 14. Okt. Deutschland. sencm, Fichte, E. M. Arndt Jahn it. a. Stein von Napelon ge chtet. Aufstand der p y r e n i s ch e Halbinsel gegen Napo leon, untersttzt durch die Englnder (Wellington). Zweiter Krieg Oesterreich gegen Napoleon. Erhebung der Tiroler. Erhebung desoberstendrn berg in Hessen, des Her zogs W i l h e l m von Braunschweig, Auszug des Major von Schill aus Berlin (f 31. Mai in Stralsund). Erzherzog Karl siegt bei As Peru. Napoleon siegt bei Deutsch W a g r a m. Friede zu Wien (Schn brunn). Jllyrien an Frank I reich, Galizien an Warschau Salzburg zc. an Bayern. Aufhebung des Deutsch Herrenordens. 1810 ,'Andreas Hofer in Man- tua erschossen (20. Februar). 1. April [Napoleon vermhlt mit Maria, Tochter des Kai-sers Franz I. von Oesterreich. Napoleon auf dem Gi-pfel seiner Macht. 1811 Frankreich umfat beinahe die ganze westliche Hlfte Europa's. 1812 Napoleons Feldzug nach Rußland. Auch Oester-reich und Preußen mit Napoleon verbndet. 1808 1808 1809 April L-9.-24 93 Mai August 5. Juli 1. Nov. 1809 1810 1812 Bayern. Beschrnkung der Vorrechte der Geistlichkeit und des Adels. ^Aufhebung der Leibeigen-fchaft. Organisation des gesarnrn-ten Unterrichtswesens durch Niethammer. Erzherzog Karl rckt in Bayern ein. Bayern und Franzosen gegen die Tiroler. Gefechte zwischen Oesterrei-chertt, Bayern und Fran-j zosen bei Abensberg (Sieg der Bayern). Lands-Hut, Eckmhl, Regens-brg. Groer Brand in Regens-j brg. Neue Kmpfe in Tirol. Die Bayern rumen Tirol (ge-schlagen am Idelberg 29. Mai). Die Bayern bei Wagram unter Wrede. Sieg der Bayern am Jsel-berge. Aufhebung der Universitt Altdorf. - Salzburg, Berchtesgaden, das Jnnviertel an Bayern. Baireuth und Regens-brg (tu Bayern 30,000 Bayern unter Wrede und Deroy nach Rußland.

10. Abriß der bayerischen Geschichte für den ersten Unterricht in den Mittelschulen - S. XIII

1889 - München : Lindauer
Xiii 1804 werden die Hochschulen in Dillingen und Bamberg aufgehoben. 1805 allgemeine Dienstpflicht. 1805 dritte Koalition gegen Frankreich. Bayern auf der Seite Frankreichs. 1805 am 26. Dez. Friede zu Preburg: Tirol, die Frstentmer Brixen und Trient, die Markgrafschaft Burgau, die Reichsstadt Augsburg ?c. an Bayern; Wrzburg an den Kurfrsten von Salzburg, das Herzog-tum Berg an Frankreich; Kurfürst Max Iv erhlt den Knigstitel. 1806 1. Januar wird Bayern als Knigreich proklamiert. Ansbach wird von Preußen an Bayern abgetreten. Eugen Beauharnais vermhlt sich am 14. Januar mit Augusta Amalia, des Knigs Max I Joseph Tochter. Am 1. Mrz Grndung des Militr-Max-Joseph-Ordens. 1806 am 12. Juli der Rheinbund: die Reichsstadt Nrnberg kommt an Bayern; Mediatisieruugen. 1806 am 26. August wird der Buchhndler Palm von Nrnberg auf Befehl Napoleons in Braunau erschossen. 18061807 Erfindung des Flint- und Krownglafes durch Fraunhofer. 18061807 vierte Koalition gegen Frankreich. Bayern auf Seite der Koalition. 1806 am 2. Dez. sind Bayern an der Eroberung der Festung Glogan beteiligt. 1807 helfen bayerische Truppen am 4. Januar Breslau, am 16. Januar Brieg, am 16. Febr. Schweidnitz, am 1. Juni Neifse, am 18. Juni Kofel und am 25. Juni Glatz wegnehmen; ein anderer Teil der * Bayern kmpft am 13. Mai in Polen bei Pultusk und Sierok und am 15. Mai bei Poplawi siegreich. 1807 am 9. Juli der Friede in Tilsit: Bayern erhlt keinerlei Entschdigung. 1808 Grndung der Akademie der Knste fr Malerei, Bildhauerei, Bau-und Kupferstecherkunst. 1809 Krieg zwischen sterreich und Frankreich. Bayern als Glied des Rheinbundes auf der Seite Frankreichs. 1809 im April siegt Napoleon mit Hilfe des Rheinbundes bei Abensberg, Landshut, Eckmhl und Regensburg, wird am 21. und 22. Mai bei Aspern und Esling geschlagen und siegt am 5. und 6. Juli bei Wagram. Whrend dieser Vorgnge an der Donau erfochten Bayern unter Wrede am 13. Mai bei Wrgl der die Tiroler einen Sieg, muten aber am 21. August Tirol rumen. 1809 am 14. Oktober der Friede zu Wien (Schnbrunn): Bayern erhlt Salzburg, Berchtesgaden, das Jnnviertel, den grten Teil des Hausruckviertels, die Markgrafschaft Baireuth und die Stadt Regens-brg mit dem frstbischflichen Gebiete. 1809 am 1. November erstrmen die Bayern in Tirol den Berg Jsel bei Innsbruck. 1810 am 1. Mai erhlt Bayern einen Teil Tirols. 1810 werden fr die protestantische Gesamtgemeinde in Bayern vier Generaldekanate, Baireuth, Ansbach, Regensburg und Mnchen, geschaffen. 1812 am 29. Mai das Konskriptionsgesetz. 1812 Feldzug Napoleons gegen Rußland. Bayern als Mitglied des Rhein-buudes auf der Seite Napoleons. Die Bayern kmpfen am 16., 17., 18. und 22. August mit groer Auszeichnung bei Polock, wo die Generale Deroy und Siebein fielen; 2000 Bayern unter Wrede decken bei Wilna den Rckzug des franzsischen Generals Ney. 18131814 der Freiheitskrieg der Verbndeten gegen Napoleon. Bayern steht anfangs auf der Seite Napoleons. Sattler, Abri d. bayer. Geschichte. 7 Gorg-Eckert-lnst!tul fr internationale Schulbuchforschung Braunschwelg -Schulbuchbibliuthek -

11. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. XIII

1889 - München : Lindauer
xin 1804 werden die Hochschulen in Dillingen und Bamberg aufgehoben. 1805 allgemeine Dielistpflicht. 1805 dritte Koalition gegen Frankreich. Bayern auf der Seite Frankreichs. 1805 am 26. Dez. Friede zu Preburg: Tirol, die Frstentmer Brixen und Trient, die Markgrafschaft Burgau, die Reichsstadt Augsburg ic. an Bayern; Wrzburg an den Kurfrsten von Salzburg, das Herzog-tum Berg an Frankreich; Kurfürst Max Iv erhlt den Knigstitel. 1806 1. Januar wird Bayern als Knigreich proklamiert. Ansbach wird von Preußen an Bayern abgetreten. Eugen Beanharnais vermhlt sich am 14. Januar mit Augusta Amalia, des Knigs Max I Joseph Tochter. Am 1. Mrz Grndung des Militr-Max-Joseph-Ordens. 1806 am 12. Juli der Rheinbund: die Reichsstadt Nrnberg kommt an Bayern; Mediatisieruugen. 1806 am 26. August wird der Buchhndler Palm von Nrnberg auf Befehl Napoleons in Braunau erschossen. 18061807 Erfindung des Flint- und Krownglases durch Fraunhofer. 18061807 vierte Koalition gegen Frankreich. Bayern auf Seite der Koalition. 1806 am 2. Dez. sind Bayern an der Eroberung der Festung Glogau beteiligt. 1807 helfen bayerische Truppen am 4. Januar Breslau, am 16. Januar Brieg, am 16. Febr. Schweidnitz, am 1. Juni Neisse, am 18. Juni Kosel und am 25. Juni Matz wegnehmen; ein anderer Teil der Bayern kmpft am 13. Mai in Polen bei Pnltnsk und Sierok und am 15. Mai bei Poplawi siegreich. 1807 am 9. Juli der Friede in Tilsit: Bayern erhlt keinerlei Entschdigung. 1808 Grndung der Akademie der Knste fr Malerei, Bildhauerei, Bau-und Kupferstecherkunst. 1809 Krieg zwischen sterreich und Frankreich. Bayern als Glied des Rheinbundes auf der Seite Frankreichs. 1809 im April siegt Napoleon mit Hilfe des Rheinbundes bei Abensberg, Landshut, Eckmhl und Regensburg, wird am 21 und 22. Mai bei Aspern und Esling geschlagen und siegt am 5. und 6. Juli bei Wagram. Whrend dieser Vorgnge an der Donau erfochten Bayern unter Wrede am 13. Mai bei Wrgl der die Tiroler einen Sieg, muten aber am 21. August Tirol rumen. 1809 am 14. Oktober der Friede zu Wien (Schnbrunn): Bayern erhlt Salzburg. Berchtesgaden, das Jnnviertel, den grten Teil des Hausruckviertels, die Markgrafschaft Baireuth und die Stadt Regens-brg mit dem frstbischflichen Gebiete. 1809 am 1. November erstrmen die Bayern in Tirol den Berg Jsel bei Innsbruck. 1810 am 1. Mai erhlt Bayern einen Teil Tirols. 1810 werden fr die protestantische Gesamtgemeinde in Bayern vier Generaldekanate, Baireuth, Ansbach, Regensburg und Mnchen, geschaffen. 1812 am 29. Mai das Konskriptionsgesetz. 1812 Feldzug Napoleons gegen Rußland. Bayern als Mitglied des Rhein-bundes auf der Seite Napoleons. Die Bayern kmpfen am 16., 17., 18. und 22. August mit groer Auszeichnung bei Polock, wo die Generale Deroy und Siebein fielen; 2000 Bayern unter Wrede decken bei Wilna den Rckzug des franzsischen Generals Ney. 18131814 der Freiheitskrieg der Verbndeten gegen Napoleon. Bayern steht anfangs auf der Seite Napoleons. 13* Georg-Eckert-Institut fr internationale Schulbuchforschung Braunschweig -Schulbuchbibliothek -

12. Geschichtlicher Leitfaden für Anfänger - S. 116

1886 - Kreuznach : Voigtländer
— 116 — 1809 Schlacht bei Wagram und erzwang hierdurch den 1809 Frieden zu Wien, in welchem Österreich Salzburg an Bayern, Westgalizien an das Herzogtum Warschau, die illyrischen Provinzen Z an Napoleon abtrat. Die Tiroler, welche unter Andreas Hofer für Österreich gegen die bayerische Herrschaft aufgestanden waren, wurden nach heldenmütigem Kampfe überwunden, Hofer 1810 in Mantua erschossen. — Der preußische Major Schill, welcher mit seinem Freicorps das nördliche Deutschland zur Vertreibung der Franzosen anzufeuern versuchte, fiel bei der Verteidigung Stralsunds 1809. Napoleon, durch diese Siege auf den Gipfel seiner Macht (1810—1812) gelangt, vermählte sich, nachdem er von seiner Gemahlin Josefine sich geschieden, 1810 mit Maria Luise, der Tochter des Kaisers von Österreich, welche ihm 1811 einen Sohn (den „König von Rom") schenkte. Den Kirchenstaat, Holland (nach der Abdankung seines Bruders, des Königs Ludwig 1810), einen Teil Westsalens, Oldenburg und die drei norddeutschen Hansestädte verband er weiter mit seinem Reiche. 5. Napoleons Feldzug gegen Rußland 1812. Da der Kaiser Alexander I von Rußland von der Kontinentalsperre gegen England, welche den Handel seines Reiches schädigte, zurücktrat, begann Napoleon den Krieg gegen Rußland. Er nötigte Österreich und Preußen zur Hilf-leistuug und drang mit einer Heeresmacht von 600,000 Mann in Rußland ohne Schlacht bis Smolensk vor, das er erstürmte, besiegte dann die Russen unter Kutusoff in der blutigen 1812 Schlacht bei Borodino (an der Moskwa) und rückte (14. Sept.) in die menschenleere Hauptstadt Moskau ein. Allein nach dem Brand von Moskau mußte er den Rückzug durch das verödete Land antreten.

13. Abriß der bayerischen Geschichte für den ersten Unterricht in den Mittelschulen - S. 51

1889 - München : Lindauer
51 zu rumen. Nach dem Frieden, welchen sterreich mit Napoleon am 14. Oktober 1809 zu Wien schlo, drangen die Bayern wieder in Tirol ein und erstrmten den Berg Jsel bei Innsbruck. Tirol wurde von Napoleon an Italien, Jlly-rien und Bayern verteilt. Bayern erhielt fr das, was es von Tirol verlor, Salzburg, Berchtesgaden, das Inn-viertel, einen Teil des Hausruckviertels, die Mark-grafschaft Bayreuth und die Stadt Regensburg mit dem frstbischflichen Gebiete. In dem Feldzuge, den Napoleon 1812 gegen Rußland unternahm, kmpfte die Hauptmasse der Bayern an der Seite Napoleons bei Polock, wo ihre Generale De-roy und Sieb ein sielen. Bei dem unheilvollen Rckzge der Franzosen aus Rußland deckte der bayerische General Wrede bei Wilna die Rckzugslinie. Von den dreiigtausend Bayern, die nach Rußland gesendet worden, kamen nur. wenige in die Heimat zurck. Als Napoleon auch jetzt keine friedfertige Gesinnung zeigte, war Kaiser Franz I von sterreich, Napoleons Schwiegervater, hochherzig genug, an Frankreich den Krieg zu erklären. Auch Bayern wollte die bermacht Frank-reichs nicht lnger sttzen und schlo durch Wrede, der die mobile Legion Bayerns am Inn aufgestellt hatte, mit fter-reich zu Ried 1813 einen Vertrag ab. Durch diesen trat Bayern aus dem Rheinbunde, schlo sich dem Bunde gegen Napoleon an und erhielt seine Souvernett und seinen bischerigen Besitz gewhrleistet. Wrede ging nun mit bayerischen und sterreichischen Truppen nach dem untern Main und trat den Franzosen, die bei Leipzig geschlagen worden waren, bei Hanau kmpfend entgegen. Napoleon sah sich gentigt, der den Rhein zurckzugehen. Im Jahre 1814 gingen die Verbndeten nach Frankreich selbst. Dort kmpften die Bayern siegreich bei Brienne und hchst rhmlich bei Bar snr Aube und bei Arcis snr Aube. In dem Frieden, der 1814 zu Paris mit Frankreich geschlossen wurde, vereinbarte Bayern mit sterreich, da an dieses Tirol, Vorarl-berg, Salzburg, das Inn- und Hausruckviertel zurck-fallen, Bayern dagegen das Groherzogtum Wrzburg nebst Aschassenburg, die Pfalz am linken Rheinufer und 4*

14. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 371

1906 - München : Oldenbourg
69. Das bayerische Heer in den Jahren 1800 mit 1812. 371 Da trotz des ant 12. Juli bei Znaym geschlossenen Waffenstillstandes die Tiroler im Aufstand beharrten, ergab sich die Notwendigkeit sie mit Waffengewalt zur Unterwerfung zu zwingen. Unter dem Oberbefehl des Marschalls Lefebre drangen die Divisionen Kronprinz und Deroy bis Innsbruck oor. Hier angekommen hielt aber Lefebre seine Lage, namentlich wegen Gefährdung seiner Verbindungen, für zu bedenklich und auf seinen Befehl wurde Tirol zum zweitenmal geränmt. Napoleon ordnete znm drittenmal die Eroberung oon Tirol an. Von Norden her sollten die drei bayerischen Divisionen, an Stelle des unentschlossenen Lefebre von General Dronet d'erlon kommandiert, von Osten und Süden her Trnppen des Vizekönigs von Italien in das Gebirgsland eindringen. Am 1. November stürmte die Division Wrede die Stellung der Tiroler am Berg Jsel bei Innsbruck und Andreas Hofer erklärte sich nun bereit die Waffen niederzulegen. Trotz dieser Zusage fachte er durch falsche Nachrichten und kleine Erfolge irregeführt in Südtirol den Aufstand von neuem an und es bedurfte noch des Eingreifens der italienischen Armee und weiterer blntiger Kümpfe, bis endlich die Rnhe hergestellt war. An dem schließlichen Schicksal des Andreas Hofer, der von einem Landsmann verraten und von französischen Soldaten in Mantna kriegsrechtlich erschossen wurde, hat die bayerische Regierung keinen Anteil, König Max Joseph war sogar sehr peinlich berührt, als er die Nachricht von der stattgehabten Exekution erhielt. Im Frieden von Schönbrunn, 14. Oktober 1809, erhielt Bayern das Jnn-viertel, die Gebiete von Salzbnrg, Berchtesgaden und Regensburg sowie im Jahre 1810 die Markgraf schaff Bayreuth; obwohl es dafür das südliche Tirol teils an Italien teils an den nengebildeten Staat Jllyrien abtreten mußte, waren die neuen Erwerbungen in jeder Beziehung als ein abermaliger Gewinn zu erachten. Nachdem in den Friedensjahren 1810 und 1811 die Verluste des acht Monate langen Feldzugs wieder ersetzt wordeu waren, hatte die von König Max Joseph umgestaltete Armee zu Anfang 1812 den Höhepunkt ihrer Entwicklung erreicht. Sie setzte sich zusammen aus 12 Regimentern und 6 leichten Bataillonen Infanterie, 6 Regimentern Kavallerie und 1 Regiment zu 3 Bataillonen Artillerie. Kommandiert von einsichtigen, tatkräftigen und kriegserfahrenen Führern bestand sie ans Truppen, die, im Feld- und Gebirgskriege vor dem Feinde geschult, hinsichtlich ihrer militärischen Leistungsfähigkeit den weitgehendsten Anforderungen entsprachen; ein durch drei siegreiche Feldzüge anfs höchste gestiegener kriegerischer Geist beseelte alle Grade vom einfachen Soldaten bis zum General. Aber dieser prächtigen Armee war keine lange Dauer mehr beschiedeu; als halb Europa von Napoleon zum Kriege gegen Rußland aufgeboten wurde, sollte ihr das Bundesverhältnis zu Frankreich verhängnisvoll werden. Die bayerischen Truppen bildeten im Kriege 1812 das vom französischen Marjchall Gonvion St. Cyr befehligte 6. Korps der „Großen Armee", das 24*

15. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 222

1893 - Regensburg : Bauhof
Deutschland. — 222 — Bayern. Bundes in all seinen Kontinentalkriegen mit einem Kontingent von 30,000 Mann zu unterstützen. Dieser Verpflichtung kam König Maximilian I. zum erstenmal im Iv. Koalitionskrieg (1806—1807) nach. Seine Truppen nahmen ruhmvoll an der Eroberung der schlesischen Festungen teil und trugen in manchen Feldschlachten wesentlich zum Sieg der napoleonischen Heere bei. Auch im österreichischen Krieg (1809) kämpften die Bayern an Napoleons I. Seite. Sie legten bei Abensberg, Landshut, Eckmühl und Regensburg glänzende Proben ihrer Tapferkeit ab und halfen unter Wrede die Hauptschlacht bei Wagram entscheiden. Für diese hervorragende Dienstleistung erhielt Maximilian I. im Wiener Frieden Salzburg, Berchtesgaden und das Inn- und Hausruckviertel. Gleichzeitig mit dem österreichischen Krieg fand der Aufstand der Tiroler statt (siehe deutsche Geschichte). Nach Niederwerfung desselben wurde Tirol in drei Teile zerstückelt, : wovon der östliche an Jllyrien und der südliche an Italien kam, während der nördliche bei ! Bayern verblieb. Für die verlorenen Gebiete Tirols erhielt Bayern durch die Pariser Teilungsakte 1810 die Markgrafschaft Bayreuth, Regensburg und einige Teile von Würz-bnrg. Im Jahre 1812 teilte Bayern das schwere ! Verhängnis Napoleons I. in Rußland. Fast ; das ganze bayerische Heer, bestehend aus ; 30,000 Mann, ging auf den russischen Steppen

16. Die neuere Zeit - S. 102

1882 - Leipzig : Baedeker
102 Wiener Friede. Aufstand der Tiroler. . 41. eines Treffens bei Znaim wartete Kaiser Franz nicht ab, sondern schlo mit Napoleon Waffenstillstand, dem der Wiener Friede (14. Okt.) folgte. sterreich trat ab: Salzburg, das Jnnviertel u. s. w. an Bayern, West-galizien an das Herzogtum Warschau (Sachsen), einen kleinen Teil von Ost-galizien an Rußland, seine Besitzungen jenseit der Sau nebst dem Villacher Kreis an Napoleon, als König von Italien; aus jenem Kreise, aus Dalmatien, Jstrien, Ragusa sowie den griechischen Inseln bildete er den neuen Staat der illyrischen Provinzen als ein franzsisches Gouvernement. Noch vor dem Ausbruche dieses Krieges, im April 1809, waren die mit der bayerischen Regierung wegen Erpressungen, Einfhrung der Konskription, Entfernung der Bischfe und Klstereinziehung uu-zufriedenen Tiroler unter Anfhrung des Sandwirts" Andreas Hofer aus dem Pafseyrthale sowie des Paters Haspinger und Speckbachers fr sterreich aufgestanden. Sie hatten mit der-zweifelter Tapferkeit das Land dreimal (im April, Mai und August) von den Franzosen und Bayern befreit. Nach dem Wiener Frieden unterwarfen diese durch ihre bermacht Tirol, wo Einheit und um-sichtige Leitung der Kriegsfhrung fehlten. Hofer wurde in einer Sennhtte im Pafseyrthale aufgesprt und in Mantna erschossen (1810). Doch behielt Bayern nur ein Drittel von Tirol, dessen sdlicher Teil mit dem Knigreiche Italien, ein stlicher Teil mit Jllyrien vereinigt wurde, um so des Volkes Kraft zu brechen. Fr den abgetretenen Teil von Tirol erhielt Bayern Bayreut und Regensburg, fr den ehemaligen Kurerzkanzler zu Regensburg wurde das neue Groherzogtum Frankfurt gebildet. Verschiedene Versuche, den Nationalha der Deutschen gegen die Franzosen zu einem allgemeinen Aufstande der Nation zu entflammen (1809), scheiterten an der Furcht der Fürsten und der Erschlaffung des Volkes und gereichten denen, die sie unternahmen, nur zu eigenem Verderben. Der preuische Major von Schill, schon frher (1806) Befehlshaber einer von ihm gebildeten Frei-schar und einer der heldenmtigen Verteidiger Kolbergs, fhrte ein Husaren-regiment von etwa 600 M. aus Berlin wie zum Exercieren heraus und forderte es auf, mit ihm zur Befreiung Deutschlands auszuziehen. Da gleichzeitig die Nachrichten von Napoleons Siegen an der Donau eintrafen, fand er aus dem Zuge nirgend den erwarteten Zulauf des Volkes; er fiel mit dem grten Teile seiner Mannschaft in Stralsund, die gefangenen (11) Offiziere wurden in Wesel von den Franzosen erschossen. Auch der Herzog Friedrich Wil-Helm von Braunschweig konnte mit seiner schwarzen Legion" in Sachsen keine Erfolge erzielen, doch entkam er der Bremen nach England.

17. Geschichte der Neuzeit - S. 211

1901 - München [u.a.] : Franz
Bayern zur Zeit des Rheinbundes, 211 Bayern zur Zeit des Rheinbundes 18061813. Nachdem Max Joseph am 1. Januar 1806 als Maximilian I. Maximilian den Titel eines Knigs von Bayern angenommen und in dem-selben Monate seine Tochter Auguste Amalie dem Stiefsohne Napoleons, Eugen Beauharnais, zur Gemahlin gegeben hatte, schlo Bayern mit 15 anderen deutschen Staaten den Rheinbund, durch den es sich fr den Kriegsfall Napoleon 1. gegenber zur Stellung von 30 000 Mann verpflichtete. Bald darauf entsagte Franz Il der Wrde eines rmischen Kaisers deutscher Nation. Von nun an stand Bayern vollstndig unter dem Machtgebote Napoleons, der von ihm 18061807 gegen Preußen und Rußland, 1809 gegen Ost erreich Heeressolge verlangte und erhielt. Dafr bekam Bayern 1810 das frher preuische Bairenth sowie Regensburg, dessen bisheriger Inhaber Dalberg durch Fulda und Hanau entschdigt wurde, und, da es nach dem Aufstande Andreas Hofers Sd- und Osttirol abtreten mute, zur Entschdigung dafr Salzburg, Berchtesgaden, das Inn viertel und einen Teil des Hausruckviertels. Auch 1812 kmpften 36 000 Bayern fr Napoleon in Rußland. Whrend des Be-sreinngskrieges trat Bayern im Vertrag von Ried am 8. Oktober 1813 ans die Seite der Alliierten. Der Versuch des bayerischen Generals Wrede, Napoleon den Rckzug zum Rhein abzuschneiden, milang zwar, indem ersterer bei Hanau 1813 geschlagen wurde; doch nahmen bayerische Truppen ehrenvollen Anteil an den Kmpfen um die Aube (bei Brienne, Bar und Arcis). Nach dem Sturze Napoleons gab Bayern die von sterreich er-haltenen Gebietsteile (Tirol mit Vorarlberg, Salzburg, das Inn- und das Hausruckviertel) wieder heraus und bekam dafr Wrzburg und Aschassenbnrg und die zu einem einheitlichen Gebiet abgerundete linksrheinische Psalz; durch die Wiener Bnndesakte von 1815 trat es dem deutschen Bunde bei. Gebietsvernderungen Bayerns zu Ansang des 19. Jahrhunderts. 1801 Bayern verliert die linksrheinische Pfalz und Jlich (cm Frankreich); 1803 rechtsrheinische Psalz (an Baden); erhlt Bistmer Wrzburg, Bamberg, Freising, Augsburg, Teile von Eichsttt und Passau, Prlaturen und Reichsstdte, wie Schweinfurt, Rotenburg o. T., Nrdlingen, Memmingen, Kaufbeuren, Kempten (Reichsstadt und Abtei) u. ct. 14*

18. Geschichte der Neuzeit - S. 122

1892 - München [u.a.] : Franz
122 Österreichs Krieg mit Napoleon 1809. schüftigt war, glaubte Stadion die Zeit gekommen, um die französische Fremdherrschaft in Deutschland zu stürzen, und veranlaßte 1809 die Erklärung des Kriegs, bei dessen Beginn der Erzherzog Karl durch eine eigene Proklamation die deutsche Nation zur Erhebung aufrief. Aber die Lage Deutschlands war noch derart, daß dieser Aufruf keine Massenerhebnng bewirkte: Preußen war 1806 zu schwer getroffen worden, die Haltung der Rheinbundstaaten aber wurde ebenso durch die Raschheit Napoleons wie durch die zögernde Eröffnung der Kriegsoperationen von seite Österreichs bestimmt. Nachdem der Erzherzog Karl nach Bayern vorgerückt war, drängte ihn Napoleon durch mehrere siegreiche Gefechte in der Gegend von Landshut bis Regensburg. Regensburg wieder nach Österreich zurück und nahm Wien. Als Wien. er aber unterhalb dieser Stadt seiue Truppen von dem rechten Donauufer auf das Marchfeld übersetzen wollte, wurden diese am Aspern. 21. und 22. Mai bei den Dörfern Aspern und Eßling vom Erzherzog Karl zurückgeworfen. Nachdem Napoleon die italienischen Hilfs-truppeu seines Stiefsohues an sich gezogen, erzwang er den Donauübergang und brachte am 5. und 6. Juli dem Erzherzog Karl in der Wagram, furchtbaren Schlacht bei Wagram eine entscheidende Niederlage bei. Friede von Nun schloß Österreich den Frieden von Schönbrnnn, in dem es Schönbrunn Salzburg, Berchtesgaden und das Jnnviertel an Bayern, seine Er-1s(,!:t‘ Werbung von der dritten Teilung Polens an das Herzogtum Warschau, den Villacher Kreis und, was es südlich der Sau besaß, an Napoleon abtreten mnßte. Dieser schuf aus den genannten Ländern und aus den 1807 von Rußland überlassenen jonischen Inseln ein neues Anhängsel des französischen Kaiserreichs, den „Staat der illyrischen Provinzen", der den Marschall Marmont zum Gouverneur erhielt. Österreich mußte ferner dem Kontinentalsystem beitreten und alle Verbindungen mit England abbrechen. Erhebung Der Friede von Wien gab auch Tirol preis, das einzige no' ' deutsche Land, das sich auf die Proklamation des Erzherzogs Karl unter Hofer, Speckbacher u. a. Führern erhoben und die bayerische Herrschaft gestürzt hatte. Nach dem Waffenstillstand, der auf die Schlacht von Wagram folgte, rückten Franzosen, Bayern und Sachsen, schließlich auch der Vizekönig von Italien in Tirol Andreas Hofer ein und unterwarfen das Land aufs neue. Hofer, verraten und t 1810. gefangen nach Mantua gebracht, wurde dort auf Napoleons Befehl 1810 erschossen. Tirol ward nach Überwältigung des Aufstandes Dreiteilung in drei Teile zerstückelt: der östliche Teil kam an den Staat der Tirols. illyrischen Provinzen, der Süden an das Königreich Italien und nur der nördliche Teil wurde wieder au Bayern gegeben, das für die anderen Stücke durch das Salzburgische entschädigt wurde. Wie die heldenmütige Erhebung Tirols, verliefen auch die zu gleicher Zeit in Norddeutschland gemachten Befreiuugsverfuche, ohne

19. Neuere Zeit vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 89

1903 - München : Oldenbourg
93. Napoleon auf der Hhe seiner Macht 18081811. 89 a) sterreichs Nied erlge 1809. Die sterreicher hatten den Krieg mit der Besetzung Bayerns und der ganzen Donaulinie erffnet. Napoleon, der aus Spanien herbeigeeilt war, fhrte eine groe sran-zsisch-rheinbndische Armee in ihren Reihen standen auch die Bayern unter den Generlen Deroy, Wrede und dem Kronprinzen Ludwig mit gewohnter Schnelligkeit heran. Nach mehreren siegreichen Gefechten (bei Abensberg. Landshut, Eggmhl und Regensburg) trieb er die fter-reicher aus Bayern zurck und stand Mitte Mai wieder in Wien. Dort erlitt er zwar bei Aspern und Eling durch den Erzherzog Karl seine erste Niederlage (22. Mai), aber in einer zweiten Schlacht bei Wagram (6. Juli) entschied der Unbezwingliche den Krieg abermals zu seinen Gunsten. b) Friede zu Wien 1809: sterreich, der rohen Gewalt preis-gegeben, trat Salzbnrg-Berchtesgaden und das Jnnviertel an Bayern, serner Krnten, Kram, Trieft und Kroatien (als Jllyrische Provinzen") an Frankreich ab. Das Habsburgische Kaiserreich, um ein Drittel seines Bestandes verkleinert und vom Meere wieder vllig abgeschlossen, war zu einem Staate zweiten Ranges herabgesunken. Zu dieser Zeit hob Napoleon auch den Deutschen Orden auf und schenkte dessen Besitzungen an Wrttemberg und andere Rheinbundstaaten (1809). 3. Aufstand der Mroler 1809. Die au dem sterreichischen Kaiser -hause und an ihren alten Sitten hngenden Tiroler waren 1805 unwillig bayerische Untertanen geworden. Manche Manahmen der neuen Regierung (Klosterskularisation und kirchliche Beschrnkungen, allgemeine Wehrpflicht und harte Kriegssteuern) mehrten die Erbitterung. Im Frhjahre 1809 machten sich daher mutige Männer wie Andreas Hoser (Sandwirt von Passeyr bei Meran), Joseph Speckbacher (ans der Gegend von Hall) und der Kapuziner Haspinger zu Fhrern eines allge-meinen Bolksaufstandes diesseits und jenseits des Brenners. Baye-risch-rheinbndische Truppen, welche unter General Wrede und Marschall Lesebvre verheerend bis Innsbruck vordrangen, wurden nach blutigen Zusammensten beim Berge Jsel zweimal vertrieben: Tirol war wieder sterreichisch und Hofer regierte in Innsbruck als Kaiserlicher Ober-kommandant". Erst nach dem Frieden von Wien gelang es einer verstrkten baye-risch-franzsischen Armee, den Berg Jsel zu erstrmen (1. Nov.) und von da gegen den Brenner vorzurcken, während gleichzeitig Eugen Beau-Hantais von Italien aus in Sdtirol einmarschierte. Andreas Hoser, seit kurzem gechtet, ward durch Verrat gefangen genommen und nach

20. Bd. 2 - S. 529

1883 - Leipzig : Engelmann
§. 929. Das französische Kaiserreich. 529 gleicher Zeit an verschiedenen Orten begonnen, waren von dem glücklichsten Erfolg gekrönt. Während die bayerischen und französischen Truppen nach einem unglücklichen Gefechte bei Sterzing im Pusterthale unter steten Kämpfen und großen Beschwerden über den steilen Schellenberg und Brenner gen Innsbruck zogen, die Niederlage durch Verwüstung und Thaten des Schreckens rächend, wurde die bayerische Besatzung der Hauptstadt, nach dem tapfersten Widerstande, am Berge Jsel zur Ergebung gezwungen, der energische Oberst Ditfurth schwer verwundet zum Gefangenen gemacht und Innsbruck selbst eingenommen. Unter diesen Umständen blieb dem französischen General Bisson bei seiner Ankunft am Jsel nichts übrig, als durch schimpfliche Capitulation mit den Bauern seine ganze Heerabtheilung, 4000 Mann stark, in Kriegsgefangenschaft zu liefern. Zugleich wurde auch im Vintschgau und im Etschthal das verhaßte Joch abgeworfen und Trient und Roveredo den Franzosen entrissen. Ganz Europa blickte mit Bewunderung auf die Heldenthaten eines Bauernvolkes, das innerhalb fünf Tagen das Land von seinen Drängern befreite, gegen 6000 Gefangene, darunter zwei Generale, mit Geschütz und Feldzeichen in seine Gewalt brachte und, ohne den Sieg durch irgend eine Grausamkeit oder Unthat zu beflecken, die alte Ordnung wieder herstellte und das zerrissene Band mit Oesterreich wieder anknüpfte, das, wie der Kaiser versicherte, nun nicht mehr gelöst werden sollte. Aber die Siegesfreude wurde bald gedämpft durch die Nachricht von den Unfällen des österreichischen Donauheeres und von der Annäherung frischer Truppen unter Wrede und Lesebvre. Chasteler, in seinem militärischen Stolze der Verbindung mit den aufrührerischen Bauern ohnedies abgeneigt, war weder an Truppenzahl noch an Kriegskunst dem Feinde gewachsen. Als die Bayern den tapfer vertheidigten Strub-paß erstürmt, den österreichischen General bei Wörgl zurückgedrängt und den blühenden Marktflecken Schwatz in Asche gelegt, zog sich Chasteler, der seit Napoleons Achterklärung alle geistige Spannkraft verloren, nach dem Brenner und überließ die Hauptstadt nebst dem nördlichen Tirol den bayerischen und fran-zösischen Feldherren, die am 19. Mai ihren Einzug in Innsbruck hielten. Furchtbar wütheten die erbitterten Soldaten gegen das bezwungene Volk. „Mit Mord, Kirchenschändung, Raub und Brand, Mißhandlung von Greisen, Weibern und Kindern war ihr Vorrücken bezeichnet. Es gab sich überall kund, daß dem Soldaten des Rheinbundes außer der Tapferkeit jede ritterliche Tugend abging und nur gemeine Leidenschaften ihn bewegten; und wie hätte es anders sein können in einem Kampfe, dem jeder höhere Impuls fehlte?" Diese Schandthaten, über welche selbst Wrede und Lesebvre ihre Entrüstung aussprachen, riesen die Tiroler von Neuem unter die Waffen. Andreas Hofer besetzte mit sechstausend Mann, meistens Schützen aus Passeyr, Meran und dem Vintschgau, den Jselberg und hinderte das Vorrücken der Feinde. Umsonst unternahm der bayerische General Deroy, der an Wrede's Stelle trat, einen heftigen Angriff; die Bauern und Jäger, vor deren Reihen der unerschrockene Kapuziner Joachim Haspinger mit dem Crucifix einherschritt, leisteten, in Verbindung mit einigen österreichischen Truppen, so tapfern Widerstand, daß die Bayern nach großen Verlusten den Rückzug antreten mußten und in der folgenden Nacht Innsbruck zum zweitenmal räumten. Um dieselbe Zeit, als die Tiroler nach dem Sieg am Jselberg von Neuem in die Hauptstadt einzogen, drängten auch die Bauern Wcbci, Geschichlc Ii. 34 11. April 1809. 12. Äpnl. 11. Mai. 13. Mai. 16. Mai. 1809. 19. Mai 1809. 29. Mai.