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1. Erzählungen aus Sage und Geschichte des Altertums und der ersten Periode des Mittelalters - S. 83

1901 - Dresden : Damm
83 die Soldaten der Rmer viel schneller als ihre Gegner nach Campanien gelangen und sicherten sich dadurch die Herrschaft in diesem Lande. Appius Claudius war auch als Rechts-gelehrter und Redner tchtig, vor allem aber das Musterbild eines altrmischen Hausvaters. Noch als blinder Greis re-gierte er Kinder und Kindeskinder und seine zahlreiche Sklavenschaft mit so fester Hand, da jeder Bse vor ihm zitterte, jeder Gute ihn liebte. Und als einmal im Kriege mit Pyrrhus die Rmer im Begriffe standen, einen schimpf-lichen Frieden zu schlieen, verhinderte er es durch die Macht seines Ansehens (S. 85). Als Censor geriet er fter in Streit mit den Brgern; meist setzte er seinen Willen durch, aber einmal hat er auch nachgeben mssen. Die angesehene Zunft der Stadtpfeifer hatte nmlich das Recht, alljhrlich am Minervafeste im Jupitertempel einen Schmaus abzu-halten und darnach verkleidet und maskiert durch die Straen Roms zu ziehen. Als dabei mancher Unfug vorkam, wollte ihnen der gestrenge Censor Appius Claudius dieses Vorrecht entreien. Aber das lie sich die Zunst nicht gefallen, sondern zog Mann fr Mann fort nach dem Bergstdtchen Tibur. Nun fehlte es in Rom an jeglicher Musik nicht nur bei den Familienfesten, sondern auch bei den Staatsopfern und den groen Festen der Götter. Der Senat frchtete deswegen den Zorn der Götter und lie die Musikanten flehendlich bitten heimzu-kehren. Aber diese blieben hartnckig. Da griff man zu einer List. Die Tiburtiner, im Einverstndnisse mit dem Senate in Rom, luden die Musikanten eines Abends zum Gelage ein und ntigten sie so lange zum Trinken, bis sie berauscht einschliefen. Darauf packte man sie auf Wagen und fuhr sie, ohne da sie es merkten, nach Rom. Dort standen die Wagen mit den schlafenden Musikanten am Morgen mitten auf dem Markte; schnell lief das Volk zusammen und sah lachend zu, wie einer nach dem andern mit erstaunten Mienen er-wachte. Beschmt willigten nunmehr die Pfeifer ein, in Rom zu bleiben, doch wurde ihnen ihr altes Vorrecht besttigt. 4. Pie ei Sentinum; Decius Mus Jngere. Noch einmal erhoben die Samniten ihre ge- 2go frchteten Waffen in einem dritten Kriege (298290 v. Chr.), 0 Chr. 6*

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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 58

1873 - Heidelberg : Winter
58 Kap. 62. Das Decemvirat. Die Zwlftafelgesetze. ten, floh er zu den Volskern und fhrte diese aus Rache gegen Rom. Doch lie er sich auf die Bitten seiner Mutter Veturia und seiner Gemahlin Vol umnia wieder zum Abzug bewegen und blieb im Exil bis an seinen Tod. Kap. 62. Kampf der Plebejer mit .den Patriciern um Rechtsgleichheit. (1.) Whrend die Rmer nach auen zur Erweiterung ihrer Herrschaft fortwhrende Kriege mit den Nachbarvlkern fhrten, nahm im Innern der Kampf der Plebejer mit den Patriciern um Rechtsgleichheit seinen Fortgang. Die Patricier konnten sich nicht entschlieen eines ihrer Vorrechte auszugeben. Als einmal der Consul Spurius Kassius durch seine lex agraria oder Ackerverth ei lungsbill (486) beantragte, da man die den H.c 'v - ^ 'genommenen Lndereien zur Hlfte den Latinern, zur Hlfte den rmeren Pi den sollte, so wurde er nach Der Niederlegung seines Amtes unter dem Von. . cel>: nach der Knigsgewalt, des Hochverraths angeklagt und mit dem ^'< m vom tarpejischen Felsen hinabgestrzt. Dagegen brachten es die Plebejer durch 33er: i <: 0 der Kriegsdienste dahin, da sie ihre Tribunen, welche anfangs der 33c, iigung durch den Staat bedurft hatten, nun selbstndig (in den Tribuscomitien) wjlc.i und Beschlsse (Pleb i s-cite) fassen durften, an welche jedoch die Curien (d. i. die Patricier) nicht gebun-den waren. Weil bisher vor Gericht nur nach dem Herkommen war entschieden worden, so war vieles der Willkr der Richter, die nur dem Patricierstande angehrten, berlassen. Daher forderte das Volk feste Gesetze. Lange verweigerte der Senat die Aufstellung derselben, bis er von den Volkstri-451 bunen gedrngt wurde, Decemvirn, d. i. zehn mit dictatoiischer Gewalt be-kleidete Patricier, niederzusetzen, welche nach dem Muster griechischer Rechts-bestimmungen die ersten geschriebenen Gesetze auf zehn Tafeln auf-stellten. Diesen fgten die Decemvirn des nchsten Jahres noch zwei Tafeln hinzu, so da die ganze Gesetzsammlung den Namen der Zwlftafelge-setze erhielt. Diese letztern Decemvirn aber, an deren Spitze der stolze Patricier Ap-Pius Claudius stand, mibrauchten ihre Gewalt und suchten sie eigen-mchtig zu verlngern. Aber eine Gewaltthat, die der Decemvir Appius Claudius an der Tochter eines plebejischen Hauptmanns, Virginia, be-gieng, brachte das Volk in Wuth, so da es die Absetzung der Decemvirn forderte. Als diese verweigert wurde, zog es zum zweiten Mal auf den heiligen Berg. Da gab der Senat nach: die Decemvirn muten ihr Amt niederlegen und Appius gab sich im Gesngni selber den Tod. Nun errangen die Plebejer das Recht, sich mit Personen aus dem Stande der Pa-tricier zu verheirathen (connubium), was den Grund zur allmhlichen Vermischung der Patricier und Plebejer legte. Als die Tribunen die Forderung stellten, da auch Plebejer zum Konsulat zugelassen werden sollten, setzten die Patricier, um sich dieses wichtige Vorrecht zu erhalten, die Wahl der Consuln aus und willigten in die Emen-nung von Kriegstribunen mit consularischer Gewalt (444), wozu auch Plebejer gewhlt werden durften; doch behielten die Patricier den Vorsitz im Senat und in den Comitien so wie die Leitung der Gerichte und die Vermgensschatzung (Censur). Letztere besorgten zwei aus den Patriciern gewhlte und von den Centuriat-Comitien besttigte Censoren, welchen zugleich eine sittenrichterliche Aufsicht und Straf-gewalt zustand. Die Plebejer dagegen setzten ihre Wahlfhigkeit zum Amt der Qustur (der Schatzverwaltung, Kap. 61. A.) durch (420).

2. Die Weltgeschichte - S. 63

1881 - Gießen : Roth
Krieg mit Tarent und Pyrrhus von Eplrus. 63 Tarentiner nach Hlfe um jenseits des adriatischen Meeres; sie riefen den König Pyrrhus von Eplms herbei, welcher m semen Elefanten in nteritalien erschien und durch diese und durch seine gute Schlachtordnung die Rmer bei Heraclea (am Meerbusen von Tarent) besiegte (280). Als Pyrrhus die Leichen der ge-fallenen Rmer betrachtete, welche alle mit Wunden auf der Brus dalagen, soll er gesagt haben: Mit solchen Soldaten wre btc :ffiett mein . Pyrrhus aber hatte diesen Sieg teuer erkauft; seine besten Anfuhrer und Soldaten waren gefallen. Er schickte deshalb den tneas, einen Mann von groer Beredsamkeit, nach Rom, um Frieden mit den Rmern zu schlieen. Der Senat, welcher dem Cineas ab eine Versammlung von Knigen erschien, war geneigt einen ungun-stigen Frieden abzuschlieen. Da lie sich der alte blinde Appius Claudius, der sich als Censor durch seine Strenge ausgezeichnet, auch eine Heerstrae von Rom nach Capua hatte bauen lassen, m den Senat tragen, erinnerte die Senatoren daran, da die Rom er nie als Besiegte Frieden geschlossen htten und vereitelte so den Frieden. Der Senat antwortete dem Pyrrhus, wenn er Frieden haben wolle, so msse er Italien verlassen. Der Krieg dauerte fort, und im folgenden Jahre (279 v. Chr.) schlug Pyrrhus die Rmer nochmals bei Aseulum in Apnlien. Doch hatte er diesen Sieg mit solchen Opfern errungen, da er ausrief: Noch emen solchen Sieg und ich bin verloren'." Deshalb ging Pyrrhus bald darauf, von Syrakus gerufen, nach Sicilien, ohne indessen dort bedeutende Siege zu erringen. Im Jahre 275 v. Chr^ kehrte er weder nach Italien zurck, wurde aber von Curius Denttus bei -^le-ventum im Lande der Samniter (welches von nnn an Bene-benturn*) hie) so entscheidend geschlagen, da er Italien verlie und der das adriatische Meer nach Epirus zurcksegelte. Die Stadt Tarent wurde bald nachher von den Rmern erobert, und ihre dauern wurden niedergerissen. . 57. In dieser Zeit waren die Sitten der Rmer herrlich. ^ Einfachheit, Vaterlandsliebe, Heldenmut waren die Tugenden der .Homer. Krieg und Ackerbau waren ihre Beschftigungen; vom Pfluge wurden berhmte Männer gerufen, zu Diktatoren gemacht, als Retter t>e* *) In dieser Schlacht k>ei Beneventum schssen die Rmer Brandpfee, bte mit 2ctfi umwickelt, mit Teer getrnkt und mit 2btt>erl)ctfen toerset)en waren, auf die Elefanten des Pyrrhus ab und warfen _ brennende Wgnje so da diese Tiere scheuten und zurckwichen und tn dem Heere des Pyrrhus selbst Lroe Verwirrung und Flucht verursachten.

3. Hellas und Rom - S. 110

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
110 8. Die Eroberung Unteritaliens. Roms Kriege gegen Tarent u. Pyrrhus. jedoch an der strengen Rechtlichkeit der rmischen Senatoren (Appius Claudius und Fabricius)^ 25. Cineas und Appius Claudius. Es wurde Cineas nach Rom geschickt, welcher sich an die Hupter wandte und deren Weibern und Kindern im Namen des Knigs Geschenke zuschickte; niemand aber nahm sie an, sondern alle' Männer wie Frauen, erteilten die Antwort, erst dann, wenn ffentlich Friede geschlossen wre, knnten sie sich dem Könige geneigt und gefllig beweisen. Bei alledem lieen doch die meisten deutlich merken, da sie zum Frieden geneigt wren. Hier konnte sich nun Appius Claudius, einer der angesehensten Männer, der aber wegen seines Alters und seiner Blindheit allen Staatsgeschften entsagt hatte und ganz in Ruhe lebte, als ihm der Antrag des Knigs hinterbracht wurde und das Gercht erging, da der Senat willens wre, den Frieden zu beschlieen, nicht zurckhalten, sondern lie sich alsbald von seinen Bedienten in einer Snfte der den Markt nach dem Rathause tragen. An der Tr empfingen ihn feine Shne und Schwiegershne und begleiteten ihn hinein. Der Senat beobachtete aus Achtung und Ehrfurcht gegen den Mann ein tiefes Schweigen, daher denn Appius sogleich auftrat und folgende Rede hielt: Bisher machte mir, ihr Rmer, der Verlust meiner Augen groen Kummer, aber jetzt schmerzt es mich, da ich bei meiner Blindheit nicht auch taub bin, sondern eure schimpflichen Beschlsse und Beratungen, die den Ruhm dieser Stadt ganz vernichten, mit anhren mu. Wie steht es nun um eure unter allen Vlkern verbreitete Behauptung, da der groe Alexander, wenn er nach Italien gekommen wre und sich mit uns in unserer Jugend oder mit unseren noch rstigen Vtern in Streit eingelassen htte, jetzt wohl nicht als der unberwindliche Held besungen wrde, im Gegenteil entweder durch seine Flucht oder durch seinen in diesen Gegenden gefundenen Tod Rom noch weit glnzender und berhmter hinterlassen haben wrde? Dies macht ihr ja selbst zu einer leeren Grosprecherei, da ihr die Chaoner und Malasser frchtet, die von jeher eine Beute der Mazedonier waren, und vor Pyrrhus zittert, der immer nur einem von Alexanders Trabanten gedient und aufgewartet hat. Jetzt treibt er sich in Italien herum, nicht sowohl um den hiesigen Griechen Beistand zu leisten, als um seinen dortigen Feinden zu entgehen, und erbietet sich, mit dieser Macht, die ihm nicht einmal einen kleinen Teil von Mazedonien hat behaupten knnen, uns die Herrschaft der Italien zu verschaffen. Denkt also ja nicht, da ihr euch von diesem Manne, wenn ihr mit ihm Freundschaft macht, losmachen, sondern da ihr jene noch herbeilocken werdet, die euch als eine leichte Beute sr jeden Angreifer verachten mssen, wenn Pyrrhus,

4. Geschichte des Alterthums - S. 556

1852 - Weimar : Albrecht
556 Die Macht und der Ge- schäftskreis des Senates. Centurien hatten natürlich das Stimmrecht, und sie gehören insofern nicht zu den Aerariern. In gleichem Verhältnisse wie die Aerarier standen auch die Gemeinden (Municipien), welchen die Römer das Bürgerrecht ohne Stimmrecht ertheilt hatten, sowie die Einzelnen, welchen die Römer ein gleiches untergeordnetes Bürgerrecht ertheilt und welche sich in Rom. niedergelassen hatten. Bisweilen wurden auch Voll- bürger zur Strafe von den Censoren aus ihrer Tribus gestrichen und unter die Aerarier versetzt. Auch sie wurden dann einer will- kürlichen höheren Besteuerung unterworfen und des ehrenvollen Rechts, in der Legion zu dienen, beraubt, bis einer der folgenden Censoren ste wieder in die Tribus aufnahm. Das Verhältniß des städtischen Haufens, der Aerarier und Freigelassenen, änderte sich durch den Cen- sor Appius Claudius (312 v. Chr.), welcher sie unter sämmtliche Tribus vertheilte. Da sie aber hierdurch ein zu großes und nach- theiliges Uebergewicht in den Volksversammlungen erhalten hatten, so'drängte sie der Censor Q. Fabius (304 v. Chr.) in die vier städtischen Tribus zusammen, welche dadurch an Achtung verloren, und in welche von den Censoren versetzt zu werden, von nun an eine Strafe war. Die Klientel lebte fort, nicht bloß in dem Verhältnisse der Frei- gelassenen zu ihren früheren Herren, sondern es traten auch einzelne Freie, ja ganze Gemeinden, Kolonien und Municipien in die Klien- tel mächtiger und angesehener Römer. Auch von einzelnen Frem- den, welche sich in Rom aufhielten, wurde dieses Verhältniß einge- gangen. Denn nur diejenigen Fremden, deren Staat mit den Römern öffentliches Gastrecht hatte, waren in Rom des Schutzes der römischen Gesetze versichert und durften wie ein Bürger thun und verkaufen, alle übrigen bedurften eines römischen Bürgers als Gast- freund oder Patron, welcher ihre Sache vor Gericht gleichsam als die (einige vertrat. Der Senat hatte durch die immer mehr erweiterte und von sei- nem Einflüsse immer mehr befreite Macht der Volksversammlungen und das den Volkstribunen gegen seine Beschlüsse gestattete Veto etwas von seiner Macht verloren; aber doch blieb diese immer noch sehr bedeutend, und die Würde des römischen Staates beruhte vor- züglich auf dem Senate. Auch gewann der Senat in Beziehung auf die Magistrate das an seiner Macht wieder, was er in Rücksicht auf die Volksversammlungen verlor. Denn die Magistrate wurden immer mehr Beamte, welche die Befehle des Senates zu vollstrecken hatten. Aus diesem Grunde war auch der Senat immer weniger zur Ernennung eines unbeschränkten Dictators geneigt. Der Ge- schäftskreis des Senates erweiterte stch immer mehr mit der Ver- größerung des römischen Staates; er umfaßte erstens die Religion. Ohne die Einwilligung des Senates konnte keine neue Gottheit ein- geführt werden, und er hatte für die Opfer und Feste zu sorgen, welche den Göttern zum Dank oder zur Abwendung ihres Zornes dargebracht wurden. Der Senat hatte ferner nicht bloß die Ge- walt, die Gesetze auszulegen, sondern konnte auch von ihrer Ver- bindlichkeit lossprechen, in Gefahr und Noth den gewöhnlichen Ge- schäftsgang verlassen, außerordentliche Maßregeln ergreifen und den

5. Das Altertum - S. 61

1901 - Leipzig : Hirt
30. Die Unterwerfung Italiens- 31. Das Leben der Rmer. 61 2. Der Krieg gegen pyrrhus, 280275. Die unkriegerischen Taren-tiner, welche die Rmer beleidigt hatten, riefen den König Pyrrhus von Epirus zu Hilfe. Dieser erfocht mit seinen Elefanten der die Rmer einen teuer erkauften Sieg bei Heraklea, 280. Doch lie sich der durch 280. den alten, blinden Appius Claudius*) ermutigte Senat, diese Ver-sammlnng von Knigen", auf keine Friedensverhandlungen ein. Auch vermochte Pyrrhus den rmischen Gesandten Fabricius weder durch sein Gold zu gewinnen noch durch seine Elefanten zu erschrecken. Im folgen-den Jahre errang der König einen zweiten Pyrrhussieg"^) bei Ascu- 279. .lum. Gern folgte er daher der Bitte der Syraknsaner, ihnen gegen die Karthager Beistand zu leisten. Nach seiner Rckkehr aus Sizilien wurde er 275 bei Beneventnm von den Rmern, welche gegen die 275. Elefanten Pechkrnze anwandten, besiegt. An der Fortsetzung des Kampfes durch die Einflle der Gallier ( 24, 5) gehindert, kehrte Pyrrhus nach Griechenland zurck. So kam auch Unteritalien in die Gewalt der Rmer. In welchem Zustande befand sich Griechenland, als die Rmer sich zur Unter-werfung Italiens anschickten? Wodurch war es mglich geworden, da ein König von Epirus Elefanten zur Verfgung hatte? Z. Rmische (Einrichtungen in Italien. Whrend der Samniterkriege erbaute der Censor Appius Claudius die Appische Strae, welche zunchst von Rom nach Capna fhrte und spter bis Brunbistum verlngert wurde. Sie war aus groen Quadersteinen fest zusammengefgt, eine Knigin der Straen". Nach und nach wurden in groer Anzahl hnliche Straen er-baut, welche alle in Rom mndeten. An besonders wichtigen Punkten wurden rmische Ansiedlungen angelegt, welche die getroffenen Einrichtungen erhielten und rmisches Wesen verbreiteten. So wurde Italien zwar kein Staat in unserm Sinne; doch wuchs unter den Bewohnern das Gefhl der Zusammengehrigkeit unter der Herrschaft Roms. 31. Das Leben der Rmer. V Die Kleidung war der griechischen hnlich. Dem griechischen Chiton entspricht die Tunika, dem Himation die Toga, ein groes Tuch von unregelmiger Form. Eine Auszeichnung der Beamten war ein Purpursaum an der Toga. Auch die Knaben, ebenso die Mdchen bis *) Rmer, in frherer Zeit habe ich der das Unglck meiner Augen getrauert; jetzt schmerzt es mich, da ich nur blind und nicht auch taub geworden bin. Wre ich beides, so mte ich nicht eure schndlichen Beratungen und Beschlsse mit anhren, welche die Ehre Roms geradezu vernichten." **) Noch einen solchen Sieg der die Rmer dann sind wir vollstndig verloren!"

6. Das Altertum - S. 64

1893 - Leipzig : Voigtländer
s 64 tiner, gehren ganz der Sage an. (M. Valerius Corvus, T. Manlius Torquatus P. Decius Mus.) 2. In einem zweiten Kriege schlo der samnitische Feldherr Gavius Pontius in den eaudinischen Engpssen ein unvorsichtig geleitetes rmisches Heer ein und schickte es durch den Jochgalgen hindurch (entehrt) heim. Doch der unbeugsame rmische Senat besttigte den Kapitulationsvertrag nicht. Die erbitterten Rmer, an deren Seite jetzt die Latiner standen, stellten unter einem ausgezeichneten Fhrer ihre Waffenehre wieder her' sicherten das eroberte Gebiet durch eine kunstvolle Militrstrae von Rom nach Capua (die appische nach dem Censor Appius genannt), be-zwangen auch die Völker, welche nun den Samniten zu Hilfe kamen, und eroberten am Schlu des 22jhrigen Krieges die feste Hauptstadt der Samniten. Campanien blieb im Besitz der Rmer. 3. In einem dritten Kriege, den die Samniten in Vereinigung mit den Etruskern, Umbrern und Galliern gegen die Rmer begannen (Sieg der Rmer bei S entin um 295 unter Fabius Rullianus), verloren sie ihre Unabhngigkeit. Die Rmer wurden Herren von Mittelitalien und sicherten ihre Herrschast durch Militrkolonieen. Das rmische Kriegswesen wurde während dieser Kriege weiter ausgebildet. Jeder Konsul befehligte in der Regel 2 Legionen. Eine Legion hatte 4200 Mann Fuvolk und 300 Reiter, zerfiel in 30 Manipeln, der Manipel in 2 Centurien. Spter zhlte die Legion 6000 Mann Fuvolk, geteilt in 10 Kohorten, die aus je 3 Manipeln gebildet waren, deren jeder wieder aus 2 Centurien bestand. Der Feldherr hatte als Unterfeldherren 2 (3) Legaten und bei jeder Legion 6 Kriegstribunen. Zum Kriegsdienste war jeder rmische Brger verpflichtet. 38. Der Krieg gegen Pyrrhus 280275. Frevel gegen rmische Kriegsschiffe und vlkerrechtswidrige Beleidigung der Gesandten, welche Genugtuung forderten, veranlat die Rmer zum Kriege mit der reichen griechischen Handelsstadt Tarent. Die weichlichen Tarentiner erhielten Hilfe durch den König Pyrrhus von Eplrus. In ihm trat den Rmern der berhmteste Heerfhrer der Zeit entgegen; sie hatten es zum erstenmal mit der ausgebildeten griechischen Kriegskunst zu thun. Pyrrhus siegte bei Heraklea 280 (Kriegselefanten), vermochte aber nicht durch feinen beredten Gesandten Cineas den rmischen Senat, jene Versammlung von Knigen", zum Frieden zu bewegen, als der blinde Appius Claudius an die altrmische Sitte erinnerte, im Unglck nicht nachzugeben. Der unbestechliche und unerschrockene Rmer C. Fabricius flte dem Pyrrhus nur erhhte Achtung vor seinen Feinden ein. Noch einen,

7. Altertum - S. 307

1909 - Kempten : Kösel
Wie gewann Rom die Herrschaft Italiens? 307 zurckscheute. Die Rmer haben gleich anfnglich beim Kampfe um die Welt-stellung eine Politik der Gewissenlosigkeit, der berechnenden Unterwrfigkeit gegen Mchtigere, der herzlosen Hrte gegen Schwchere gezeigt, auch da, wo es sich nicht um Abwehr handelte. Zu gleicher Zeit jedoch erffnet sich ein erfreulicherer Ausblick auf die Intelligenz der damaligen leitenden Kreise Roms. Eine nchterne Berechnung der Verhltnisse und ein weitschauender Blick in praktischen Fragen offenbart sich in den politischen Plnen des Senates und zeigt klar, da dieses Volk trotz seiner mangelnden Begabung fr manche idealere Ausgaben die niedrige Stufe des Barbarentums bereits berschritten hatte. Die Weitsichtigkeit der rmischen Politik zeigt sich vor allem in der Zahl und Art der Bndnisse und Vertrge, welche die Rmer vor den Samnitenkriegen abgeschlossen haben. Bei weitem am wichtigsten waren die drei Freundschafts- und Bndnisvertrge, welche Rom mit Karthago abschlo. Gleich beachtenswert sind die Mittel, durch welche Rom sich das in den Samnitenkriegen Erstrittene zu sichern verstand. Vor allem beginnt jetzt die Zeit des Straen- und Festungsbaues, deren Trefflichkeit Roms kriegerischen Erfolgen gleichkommt. Der Censor Appius Claudius (312 v. Chr.) begann das groartige System gemeinntziger ffent-licher Bauten, das, wenn irgend etwas, Roms militrische Erfolge auch von dem Gesichtspunkte der Vlkerwohlfahrt aus gerechtfertigt hat und noch heute in seinen Trmmern Tausenden und Tausenden, welche von rmischer Geschichte nie ein Blatt gelesen haben, eine Ahnung gibt von der Gre Roms. Appius Claudius baute die erste rmische Militrstrae und die erste Wasserleitung fr die Hauptstadt. Seinen Spuren folgend haben dann die Rmer ein Straen-und Festungsnetz angelegt, durch das ihre militrische Oberherrschaft Bestand erhielt. Von der grten Bedeutung fr die Befestigung der Rmerherrschaft und Romanisierung des erworbenen Gebietes waren die befestigten Kolonien, welche die Rmer namentlich vor Beginn der Punischen Kriege angelegt haben. Nur wenige derselben, sechs wichtige Hafenstdte, wurden damals durch rmische Brger allein besetzt und wegen der Wichtigkeit dieser Seefestungen dem rmischen Staate einverleibt^). Bei den viel zahlreicheren und an Kolonisten-zahl bedeutsameren Kolonien des Binnenlandes haben die Rmer einen anderen Grundsatz befolgt. In lterer Zeit waren zuweilen Latinerkolonien aus Rmern und Latinern gemischt gegrndet worden um eine gewisse Paritt unter den Mitgliedern der latinischen Eidgenossenschaft zu beachten. Seit dem groen Latinerkriege (340338 v. Chr.) wurden andere Gesichtspunkte bei der Grn- *) An der Kste von Latium: Antium, Terracina, Minturn und Sinuessa,- an der Kste von Umbrien: (Berta Gallica; endlich an der Kste von Picenum: Castrum Novum. 20*

8. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 46

1892 - Leipzig : Hirt
46 Das Altertum. Feinde. Auch die Campaner, Sabiner, Umbrer und Etrusker kamen in dieser Zeit unter die Herrschaft der Rmer. Manche Zge von rmischer Tapferkeit und Heldenhrte werden aus diesen Kriegen berichtet. Der Consul Titus Manlius Torquatus (d. i. Kettentrger) lie seinen eigenen Sohn zur Strafe fr verbotenen Kampf und Sieg hinrichten. Sein Mitkonsul Publius Decius Ms weihte sich und das feindliche Heer dem Tode; spter machte sein gleich-namiger Sohn es ebenso. 2. Der Krieg gegen Pyrrhus, 280275. Die unkriegerischen Taren-tiner, welche die Rmer beleidigt hatten, riefen den König Pyrrhus von Epirus zu Hilfe. Dieser erfocht mit seinen Elefanten der die Rmer einen 280. teuer erkauften Sieg bei Heraclea 280. Doch lie sich der Senat, diese Versammlung von Knigen", auskeine Friedensverhandlungen ein. Auch vermochte Pyrrhus den rmischen Gesandten Fabricius weder durch sein Gold zu gewinnen noch durch seine Elefanten zu erschrecken. Im folgenden 279. Jahre errang der König einen zweiten Pyrrhussieg"*) bei Asculum. Gern folgte er daher einer Bitte der Syrakusaner, ihnen gegen die Karthager Bei-275. stand zu leisten. Nach seiner Rckkehr aus Sicilien wurde er 275 bei Bene-ventum von den Rmern, welche gegen die Elefanten Pechkrnze anwandten, besiegt. An der Fortsetzung des Kampfes durch die Einflle der Gallier ( 16, 4) gehindert, kehrte Pyrrhus nach Griechenland zurck. So kam auch Unteritalien in die Gewalt der Rmer. In welchem Zustande befand sich Griechenland, als die Rmer sich zur Unterwer-sung Italiens anschickten? Wodurch war es mglich geworden, da ein König von Epirus Elefanten zur Verfgung hatte? 3. Rmische Einrichtungen in Italien. Whrend der Samniterkriege erbaute der Censor Appius Claudius die Appische Strae, welche zunchst von Rom nach Capua fhrte und spter bis Brundisium verlngert wurde. Sie war aus groen Quadersteinen fest zusammengefgt, eine Knigin der Straen". Nach und nach wurden in groer Anzahl hnliche Straen er-baut, welche alle in Rom mndeten. An besonders wichtigen Punkten wur-den rmische Absiedlungen angelegt, welche die getroffenen Einrichtungen erhielten und rmisches Wesen verbreiteten. So wurde Italien zwar kein Staat in unserm Sinne; doch wuchs unter den Bewohnern das Gefhl der Zusammengehrigkeit unter der Herrschaft Roms. 23. Die panischen Kriege und die Unterwerfung des Ostens. \. Karthago. Ein Jahrhundert vor der Entstehung Roms wurde der Uberlieferung zufolge von der lyrischen Knigsschwester Dido, die vor 850. ihrem tyrannischen Bruder entflohen war, die Stadt Karthago angelegt. *) Noch einen solchen Sieg der die Rmer dann sind wir vollstndig verloren!"

9. Hilfsbuch für geschichtliche Wiederholungen an höheren Lehranstalten - S. 14

1894 - Berlin : Weidmann
14 500 Morgen Gemeindeland besitzen. Ein Konsul mu ein Plebejer seiu. 366 L. Sextins wird erster plebejischer Konsul. Einsetzung des P r t o r fr die Rechtspflege und der 2 knrnlischen dilen. Das Gesetz des Ptelins hebt die Schuldknechtschaft auf. Die Plebs erlangt allmhlich das passive Wahlrecht zu allen 300 mtern, zuletzt durch das Oguluische Gesetz zu den Priester-mtern der Pontisiees (Oberaufsicht der den Gottesdienst) und Augurn (Auslegung der Auspieieu). Nach Beendigung des Stndekampfes bildet sich aus beiden Stnden der Amts-ndel der Nobiles oder Optimales, der die knrnlischen mter Konsulat, Prtnr, dilitt bekleidet. 342 290 | Zeitalter der Samnitenkriege. Rom erringt im Kampfe mit den Samniten und den mit ihnen verbndeten italischen Vlkern die herrschende Stellung in Italien. Die Rmer lsen den latinischen Bund auf und werden Herren Latiums und Kampaniens. Die Rmer werden in den candinischen Pssen von den Sam-niten eingeschlossen. 312 Der Censor Appius Claudius legt die appische Heerstrae au zur Sicherung Kampaniens. Fabins Maximns Rnllianns besiegt zweimal die Etrnsker. Papirins Cursor, der strenge Diktator, schlgt die Samniten. Die Rmer unter Fabins Maximns und Decins Mus (seine Todesweihe) siegen bei Sentinnm der die verbndeten Sam-niten, Etrnsker und Gallier. Die appische Heerstrae wird bis zur Kolonie Vennsia I gefhrt._ 282-272 Krieg mit Tarent und König Pyrrhns von Epirns. Pyrrhns siegt bei Heraklea (Elefanten). Cineas, Gesandter des Pyrrhns, unterhandelt vergebens in Rom: Rede des blinden Appius Claudius im Senate. Pyrrhns siegt bei Asculnm, geht aber nach Sicilien.

10. Alte Geschichte - S. 68

1903 - Altenburg : Pierer
68 17. 18. Krieg mit Pyrrhus. Unterwerfung Italiens. Nun schlssen sich auch die Lucaner, Bruttier und Samniter an ihn an, und während er durch Cineas, einen gewandten Redner, den Rmern Frieden anbieten lie, rckte er selbst nach Latium vor. Aber der schon schwankende Senat wurde durch die feurige Rede des alten Appius Claudius Ccus zu der stolzen Antwort, da an keinen Frieden zu denken wre, so lange Pyrrhus auf italienischem Boden stnde, der-mocht, und der Angriff des Pyrrhus scheiterte an der Treue der Latiner. 279 Auch im folgenden Jahre (279) siegte Pyrrhus bei Asculum in Apulien, aber der Sieg war teuer erkauft und ohne weitere Folgen. Noch einmal versuchte er Friedensunterhandlungen mit dem ehrenhaften Fabricius (Auslieferung des Arztes) anzuknpfen, allein derselbe Widerstand ebenso den Versprechungen, wie den Drohungen des Knigs. Unter diesen Verhltnissen kam es Pyrrhus sehr gelegen, da ihn die von den Karthagern hart bedrngten sizilischen Griechen zu Hilfe riefen. Nach Zurcklassung von Besatzungen in den wichtigsten Stdten setzte er nach Sizilien der und brachte bald die ganze Insel mit Aus-nhme von Libybum in seine Gewalt. Aber ebenso schnell verlor er das Gewonnene; denn die wankelmtigen Griechen, denen das strenge Walten des Knigs unertrglich schien, schlugen sich nun wieder auf die Seite der Karthager. Pyrrhus kehrte nach Italien zurck, wurde 275 aber in der Schlacht bei Benevent (275) von dem Konsul M'. Curius Dentatus vollstndig geschlagen. Da gleichzeitig sein Erbland an-gegriffen wurde, ging er nach Griechenland zurck, wo er noch viele 272 Fehden bestand und endlich in Argos in einem Straenkampfe fiel (272). Nun bergab sein Feldherr Milo Tarent den Rmern. Die Stadt behielt ihre Freiheit, mute aber in die Bundesgenossenschaft der Rmer eintreten. Hiermit war das Schicksal Italiens entschieden; denn nun wurden auch die Lucaner, Bruttier und Samniter, sowie smtliche Griechenstdte mit leichter Mhe unterworfen. Die letzte Vlkerschaft, welche besiegt wurde, waren die unbedeutenden Sallentiner in 266 Calabrien (266). 18. Innere Einrichtungen der rmischen Herrschast. Die Rmer besaen ebensoviel Klugheit in der Erhaltung, wie Tapferkeit bei der Erwerbung der Herrschaft. Sobald sie eine Land-schuft besiegt hatten, legten sie dort rmische oder latinische Kolonien zur Sicherung des Erworbenen an. So bedeckte sich allmhlich Italien mit einem Netz von Kolonien. Die wichtigsten sind: Ariminum und Sena Gallica im Lande der Gallier, Firmum und Hotria in Picenum, Luceria und Venusia in Apulien, Brundisium in Calabrien, Fregell am Liris, Cales in Campanien, Benevent in Samnium. Ferner bauten die Rmer feste Militr st raen; die berhmteste ist die vom Censor Appius Claudius Ccus (312) durch die Pomptinischen Smpfe, zunchst bis Terracina angelegte Appische Strae, die bald weiter bis Capua, dann bis Benevent, endlich bis Brundisium gefhrt wurde. Auerdem ver-

11. Altertum - S. 211

1895 - Stuttgart : Neff
211 — zukomme, und dass dabei alle gewesenen kurulischen Beamten in erster Linie zu berücksichtigen seien. Einen einschneidenden Gebrauch machte von dieser cen-sorischen Befugnis der Censor des Jahres 312, Appius Claudius Cäcus, ein Mann, der in seiner gesamten öffentlichen, insbesondere seiner censorischen Thätigkeit für den von ihm erkannten Beruf Roms, die Hauptstadt Italiens zu werden, unbedingt eintrat und die Erreichung dieses Ziels vor allem auch durch friedliche Mittel anstrebte. Er wollte kräftige Zusammenfassung^ der Regierungsgewalt in der Hand der obersten Beamten auf Kosten des Senats, Hebung des Handwerker- und Handelsstands auf Kosten der Bauernschaft; deshalb teilte er die nicht grundbesitzenden Bürger, auch die Freigelassenen, allen Iribus und nach Massgabe ihres Vermögens den verschiedenen Klassen der Centurien zu, wodurch zugleich die Zahl der Kriegsdienstpflichtigen erheblich vermehrt wurde, und nahm in den Senat Söhne von Freigelassenen auf. Auch gab er in seiner aqua Appia der werdenden Grossstadt die erste Wasserleitung grossen Stils, in der via Appia, die Rom und Capua verband, der künftigen Beherrscherin Italiens die erste von den Kunststrassen, die zur Sicherung dieser Herrschaft so viel beitrugen. Seine politischen Neuerungen standen aber in einem zu entschiedenen Gegensatz zur Eigenart und bisherigen Entwickelung des römischen Staats, um sich vollständig behaupten zu können: die Konsuln des Jahres 311 beriefen den Senat in seiner früheren Zusammensetzung, also mit stillschweigender Uebergehung der von Appius neu aufgenommenen Senatoren, und die Censoren des Jahres 304, Qu. Fabius, seit seiner Censur Maximus zubenannt, und P. Decius Mus, wiesen alle nicht grundbesitzenden Bürger den vier städtischen Tribus und der Centurie der Proletarier zu; dagegen verblieb den grundbesitzenden Söhnen von Freigelassenen der A ollbesitz der, nach dem Grundbesitz abgestuften, politischen Rechte, wie denn auch im Jahr 304 Gn. Flavius, früher Schreiber des Appius Claudius, kurulischer Aedil war (bekannt durch die Veröffentlichung des Kalenders und der gerichtlichen Klag-formulare). 300 wurde durch die lexogulnia die Zahl der Pontifices von 4 auf 8 (ausser dem pontifex maximus), die der Augurn von 4 auf 9 erhöht, und zwar so, dass die neuen Stellen sämtlich mit Plebejern zu besetzen waren. Im Jahr 287 kam es wegen Schuldennot, die die vorausgegangenen Kriege hervorgerufen hatten, da der Senat auf die in den Tributkomitien beschlossenen Erleichterungen, besonders Schaffung neuer Bauerngüter, nicht eingehen wollte, zu einem dritten Auszug der

12. Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 175

1897 - München : Oldenbourg
86. Die Samnitenkriege 327290. 175 Der zweite Krieg (298290) brachte den verbndeten Gegnern die schwere Niederlage bei Sentinnm in Umbrien (295), wobei sich der jngere Decius Mus, wie dereinst sein Vater, freiwillig fr das Heer geopfert haben soll. Zuletzt geriet Pontius in Gefangenschaft und wurde in Rom hingerichtet. Bald darauf beendete der Konsul Curius Deutatus den Krieg zum Vorteile der Rmer. 3. Orgenis. Die Samniten und ihre Bundesgenossen muten die Vorherrschaft der Rmer anerkennen. Damit erweiterte sich deren Staat um die Landschaften Samnium, Picenum, Umbrien und Etrurieu. Da Kompanien und Apulien sich bereits selber in den Schutz der Rmer begeben hatten, fehlte diesen zur vollen Herrschaft der Italien nur mehr ein Rest griechischer Städte in Unteritalien. Die neuen Gebiete sicherten sich die Rmer durch Grndung von Kolonien (wie Luceria und Venusia in Apulien, Benevent in Samnium, Sena Gallica und Ariminum an der umbrischen Kste) und durch neue Heerstraen, wie die vom Censor Appins Claudius angelegte Appische Strae, welche von Rom nach Capua fhrte (und spter durch Samnium, Apulien und Kalabrien bis nach Brundisium fortgesetzt wurde). 87. Der Krieg gegen Tarent und gegen Pyrrhus 280 275. 1. Zerwrfnis mit Karent. Die reichste Griechenstadt Unter-italiens war die Seestadt Tarent. Eine Beschimpfung rmischer Ge-sandten bot Rom den Anla zur Erffnung des Krieges. In den tarentinifchen Hafen waren, angeblich vertragswidrig, rmische Schiffe eingelaufen, die auf der Fahrt ins Adriatische Meer begriffen waren. Dieselben wurden von den Tarentinern weggenommen. Als Rom Genugtuung fordern lie, wurde die Gesandtschaft ffentlich verhhnt. Darauf erklrten die Rmer den Krieg. s^rrhusliege 280 279. Die Tarentiner, ein verweichlichtes Volk, riefen den König Pyrrhus von Epirns um Hilfe an. Dieser, ein knegstchtiger Abenteurer, folgte dem Rufe in der Hoffnung, dabei seine Herrschaft der Unteritalien und Sicilien auszudehnen. a) Mit Hilfe seiner Kriegselefanten besiegte Pyrrhus die Rmer lm ersten Zusammensto bei Heraclea 280, wenn auch mit groen eigenen Verlusten. x f5mfe feinen F^und Cineas mit Friedensantrgen nach Rom. Auf den Rat des blmden Greises Appius Claudius lehnte der Senat, der dem Griechen wie eine Versammlung von Knigen" erschien, die unwrdigen Bedingungen ab. Ebenso vergeblich versuchte Pyrrhus, den Senator Fabricius, der als Gesandter zu ihm gekommen war, mit Gold zu bestechen oder ihn durch den Anblick eines riesigen Elefanten zu erschrecken.

13. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 50

1883 - Berlin : Hofmann
! 50 sich den Ha der Patricier zu und wurde von dem tarpejischen Felsen -gestrzt, wo seine Tapferkeit das Capitol gerettet hatte. Marcus Cur tius strzte sich 362, nach der Sage, in vollem Waffen-schmuck auf seinem Rosse in einen Schlund, der sich pltzlich auf dem Fo-rum geffnet hatte und von dem die Priester behaupteten, da er sich nur schlieen wrde, wenn Rom sein bestes Gut" hineinwrfe. Was hat Rom besseres als Waffen und Heldenmut?" hatte der Jngling gerufen und war in den schaurigen Abgrund gesprengt, der sich der ihm schlo. 3. Die Samniter und Latiner waren die tapfersten Völker Mittel-Italiens. In den latinischen n. samnitischen Kriegen (343290 v. Chr.) rangen sie mit den Rmern 50 Jahre lang um die Oberherrschaft. Unver-gleichliche Thaten der Tapferkeit und Vaterlandsliebe verrichteten die R-mer. Decius Mus, Vater und Sohn, opferten sich in der Schlacht, der erste am Vesuv, der andere bei Sentinum. Manlins Torquatus lie den eigenen Sohn wegen Ungehorsam hinrichten. Glnzende Siege erfochten der Diktator Papirius Cursor und der Reitergeneral Fabius Maximus Rullianns. Letzterer wurde trotzdem zum Tode verurteilt, weil er dem Diktator nicht gehorcht hatte. Nur die demtigen Bitten des Heeres retteten ihn. Den Schimpf in den caudinischen Pssen, wo das eingeschlossene Heer durch das Joch, einen Galgen aus Speeren, 4 gehen mute, wuschen die Rmer mit Blut ab. Endlich vollendete der ? Konsul Curius Dentatus die Unterwerfung der Samniter (290). Appius Claudius hatte in dieser Zeit die noch heute berhmte Kunststrae nach Capna angelegt. 4. Pyrrhos. In Unteritalien war Tarent die wichtigste Stadt. Sie nahm 5 rmische Schiffe weg, die sich beim Sturm in ihren Hafen gerettet hatten. Als der rmische Gesandte Genugthuung forderte, wurde er vom Pbel beleidigt und besudelt. Mit Blut sollt ihr die Flecken meiner Toga auswaschen!" rief er. Die verweichlichten Tarentiner riefen den König Pyrrhosvouepeiroszu Hlfe. Er landete mit 25 000-Mann und 20 Elefanten und siegte bei Herakleia (280) durch den Elefantenschrecken." Voll Bewunderung der rmischen Tapferkeit rief er aus: Mit solchen Soldaten wollte ich die Welt erobern!" Vergebens suchte sein gewandter Kanzler Kineas in Rom durch Bestechung und berredung den Senat zum Frieden zu bewegen. Der blinde Appius Claudius lie sich in die Sitzung tragen und rief: Blind bin ich; mchte ich auch taub sein, um die Schmach solcher Friedensantrge nicht zu hren!" Der Senat erschien dem Kineas wie eine Versammlung von Knigen. Vergebens suchte Pyrrhos den Konsul Fabricius durch reiche Geschenke zu gewinnen und dann durch einen Elefanten zu erschrecken. Der edle Rmer sprach: So wenig mich gestern dein Gold rhrte, so wenig erschreckt mich heute dein Elefant." Als Fabricius dem Pyrrhos einen Brief seines Leibarztes zuschickte, worin sich dieser erbot, gegen rmisches Gold den König zu vergiften, da rief letzterer aus: Eher

14. Die Geschichte des Alterthums - S. 230

1879 - Münster : Coppenrath
230 I Theil ihrer Mitbrger, besonders aus dem drftigen Stande, als Kolonisten in die eingenommenen Städte zu legen. Hier bildeten diese ein Art bestndiger Besatzung, welche Stadt und Gebiet schirmte und die Treue der neuen Unterthanen berwachte. Zwischen diesen rmischen Militair-Kolonien, welche man Festungen vergleichen drfte, vermittelte die Anlage trefflich eingerichteter Heerstraen eine schnelle und sichere Verbindung. Weltberhmt ist unter diesen Kunststraen die via Appia geworden, um 312 vor Chr. von dem Censor Appius Claudius gebaut und ach ihm benannt. Sie fhrte von Rom nach Capua und wurde spter bis Brundufium verlngert. Von diesem festen, breiten Wege, der mit viereckigen Quadersteinen bedeckt war, ist noch heute eine Strecke vorhanden. Der Krieg mit dem Pyrrhus mar fr die Rmer eine treffliche Schule der Kriegskunst. Sein erobertes Lager diente ihnen zum Muster, wie man solches regelmig abstechen und befestigen msse. Ueberhaupt lernten sie von ihm die neuere griechische Kriegeskunst, durch welche fnfzig Jahre frher Alexander der Groe die halbe Welt erobert hatte. Jedoch nicht die griechische Kriegeskunst allein, auch griechische Bildung und Sitte kam allmhlich nach Rom. Deuu ganz Unter-italien war von Griechen bewohnt und wurde daher ja auch Grogrie-chenland genannt. Die kostbaren Gerthe, Gemlde, Statuen und andere Kunstwerke, die man aus den eroberten Stdten, besonders ttits Tarent, nach Rom wegfhrte, dienten hier zum bildenden Muster. Griechische Sklaven bernahmen die Bildung der rmischen Jugend. So reifte Rom allmhlich einer Zeit entgegen, wo es nicht allein durch den Ruhm blutiger Waffeuthaten, sondern auch durch einen weit schneren und er-habeneren, durch den der Knste und Wissenschaften, hervorglnzen sollte.. Zweite Unterabteilung (266133 vor Kljr.) Der erste pumsche Krieg, Von 2(>4 bis 241 vor Chr. Nachdem die Rmer mit der Unterwerfung der letzten bis dahin noch freien Vlkerschaft Unteritaliens im Jahre 266 vor Chr. sich diese ganze Halbinsel botmig gemacht hatten, wurden sie bald darauf auch mit auswrtigen Nationen in Kriege verwickelt. Sdwrts eroberten sie einen Theil der nordafrikanischen Kste, int Westen waren sie Sieger auf der pyrenischen Halbinsel, im Osten auf der griechischen, ja selbst I

15. Alte Geschichte - S. 104

1904 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
104 Rckblick. Seit Beendigung des Stndekampfes waren die Vorrechte der Patrizier beseitigt und jedem Brger die Mglichkeit gegeben, die hchsten mter zu bekleiden. Da aber diese smtlich Ehrenmter waren, auch der Senat nach wie vor die wichtigste Krperschaft im Staate war, so herrschte nur dem Namen nach die Demokratie, in Wahrheit eine Amtsaristokratie, denn an die Stelle des alten Geburtsadels trat eine bestimmte Zahl reicher patrizischer und plebejischer Familien. Wirtschaftliche Notstnde waren vorbergehend vorhanden, zumal da die Staatslndereien (ager publicus) fast ausschlielich im Besitz der herrschenden Familien waren. Aber die Anlage von Kolonien in unter-worfenen Gebieten verschaffte fr die nchste Zeit den Bauern die Mglich-keit, Landgter und damit eine gewisse Wohlhabenheit zu gewinnen. Die Samniterkriege. Ursache. Durch die Erwerbung Kampaniens waren die Rmer uu-mittelbare Nachbarn der Samniter geworden und traten zum Besten ihrer neuen Bundesgenossen, die mit den Samnitern verfeindet waren, ihren alten bald feindlich gegenber. 326-304 Veranlassung zum 1. Samniterkriege (326304) gab das Bndnis, das Rom mit Neapolis schlo, der einzigen Stadt Kampaniens, die den Samnitern noch verbndet war. Die Machtmittel beider Völker waren einander gleich. Die Samniter der Berge waren der vterlichen Einfachheit, Zucht und Tapferkeit treu geblieben, doch hatten die Bauernschaften keinen politischen Mittelpunkt und waren nur lose durch eine Eidgenossenschaft miteinander verbunden. Die Rmer dagegen hatten die militrischen Krfte ihres Machtbereichs fest zusammengefat. Verlauf des Krieges. Nachdem das Kriegsglck den Rmern in den 321 ersten Jahren hold gewesen war, wurden sie i. I. 321 in den Caudinischen Engpssen eingeschlossen. Um das Heer zu retten, schlssen die Konsuln einen ungnstigen Frieden; die gefangenen Rmer muten durchs Joch gehen. Doch bald entbrannte der Kampf von neuem. Um Kompanien fest an Rom zu ketten, baute der Censor Appius Claudius eine Kunststrae die via Appia. Schnurgerade fhrte diese Knigin der Straen" durch die Pomptinischen Smpfe nach Terracina und von hier nach Eapua. Trotz ihres Bndnisses mit Apuliern und Lukanern wurde die Lage der Rmer gefhrlich, als die Etrusker und einige sabellische Vlker-schasten sich den Samnitern anschlssen. Doch dank der Tchtigkeit des Konsuls Qu. Fabius Maximus Rullianus und des Diktators L. Papirius Cursor wurden die Rmer endlich aller ihrer Feinde Herr, und die Samniter muten 304 Frieden schlieen. Folgen. Durch Festungen (Militr-Kolonien), zumal Luceria, und Heerstraen wurde Samuium eingeschlossen. Eine neue Strae fhrte ins

16. Erzählungen aus der römischen Geschichte - S. 34

1884 - Oldenburg : Stalling
34 Zu derselben Zeit, wo die Fabier dem Hinterhalte der Vejenter erlagen, stand der Konsul Menenius nur eine Stunde weit davon entfernt in seinem Lager, ohne seinen Landsleuten zu Hlfe zu kommen, daher scheint der Verdacht nicht unbegrndet, da die Fabier in Rom nach der Herr-schaft strebten und von ihren Standesgenossen, den Patriciern, verrterisch aufgeopfert worden sind. Xii. Appius Claudius. (451449 v. Chr.) Die Rmer hatten bis dahin noch keine geschriebenen Gesetze. Die patricischen Richter sprachen Recht nach altem Herkommen oder nach Gutdnken, wobei sie sich oft Begn-stigung ihrer Standesgenossen zum Nachteile der Plebejer zu Schulden kommen lieen. Um sich daher gegen ungerechte Urteilssprche zu sichern, setzten es die Plebejer durch, da Gesandte in die griechischen Städte Unteritaliens und nach Athen geschickt wurden, um die weisesten Gesetze zu sammeln. Nach ihrer Rckkehr wurden zehn Männer ernannt, um aus diesen Gesetzen diejenigen auszuwhlen, welche dem rmischen Staate angemessen waren; zu gleicher Zeit ward ihnen auf ein Jahr die unumschrnkte Regierung anvertraut, so i>a alle anderen Obrigkeiten inzwischen aufhrten. Unter diesen Zehnmnnern oder Decemvirn war Appius Claudius der angesehenste. Die Decemvirn regierten zur grten Zufriedenheit des Volkes. Am Ende ihres Amtsjahres stellten sie zehn Tafeln mit Gesetzen auf, bezeigten aber keine Lust, ihr Amt nieder-zulegen. Besonders wnschte der stolze Appius Claudius seine Herrschaft noch fortzusetzen. Durch erheuchelte Milde und Leutseligkeit hatte er das Volk getuscht und bewirkte jetzt, da die Decemvirn auch fr das folgende Jahr im Amte blieben. Am Schlu des zweiten Jahres stellten sie noch zwei Gesetztafeln auf. Aber auch jetzt legten die De-cemvirn ihr Amt nicht nieder, sondern mibrauchten es zu Gewaltthtigkeiten gegen das Volk, besonders gegen diejenigen Plebejer, die ihrer Herrschaft gefhrlich schienen. Damals

17. Griechische und römische Geschichte - S. 41

1911 - Leipzig : Hirt
Zweite Periode. Roms Heldenzeit. 41 Publius Decius Ms weihte unter Anrufung der Götter sich und das feindliche Heer dem Tode und strzte sich in die feindlichen Reihen, um seinem Heere den Sieg zu verschaffen. Spter folgte der gleichnamige Sohn dem Beispiel des Vaters. 2. Der Krieg gegen Pyrrhus, 280275. Bald nach den Samniter-kriegen schlssen die italischen Stmme ein Bndnis gegen Rom, aber sie wurden einzeln von den immer schlagfertigen Rmern berwltigt. Da rief das reiche, aber unkriegerische Tarent den König Pyrrhus von Epirus zu Hilfe. Dieser erfocht mit seinen Elefanten der die Rmer einen teuer erkauften Sieg bei Heraklea, 280. Doch lie sich der durch 280. den alten, blinden Appius Claudius*) ermutigte Senat, diese Ver-sammlung von Knigen", wie der Gesandte des Pyrrhus ihn nannte, auf keine Friedensverhandlungen ein. Auch vermochte Pyrrhus den rmischen Gesandten Fabricius weder durch sein Gold zu gewinnen noch durch seine Elefanten zu erschrecken. Im folgenden Jahre errang der König einen zweiten Pyrrhussieg"**) bei Asculum. Gern folgte 279. er deshalb der Bitte der Syrakufaner, ihnen gegen die Karthager Beistanb zu leisten. Er bekmpfte die Karthager auf Sizilien mit Erfolg, ohne aber die bortigen Griechen fr sich zu gewinnen. Nach Italien zurck-gekehrt, wrbe er 275 bei Beneventum von den Rmern, die gegen die 275. Elefanten Pechkrnze anwanbten, besiegt. Darauf zog er sich nach Epirus zurck. So kam auch Unteritalien in die Gewalt der Rmer. Wodurch war es mglich geworden, da ein König von Epirus Elefanten zur Verfgung hatte? 3. Rmische Einrichtungen in Italien. Whrend der Samniterkriege erbaute der Zensor Appius Claudius die Appische Strae, die zunchst von Rom nach Eapua fhrte und spter bis Brunbisium verlngert wrbe. Sie war aus groen Quabersteinen fest zusammengefgt, eine Knigin der Straen". Nach und nach legten die Rmer viele hnliche Straen an, die alle in Rom mnbeten. An besonbers wichtigen Punkten wrben rmische Ansieblungen angelegt, die die getroffenen Einrichtungen erhielten und rmisches Wesen verbreiteten. So wrbe Italien zwar kein Staat in unserem Sinne; boch wuchs unter den Bewohnern das Gefhl der Zusammengehrigkeit unter der Herrschaft Roms. 24. Das tgliche Leben. 1. Die Kleidung war der griechischen hnlich. Dem griechischen Chiton entspricht die Tunika, dem Himation die Toga, ein groes Tuch von unregelmiger Form. Eine Auszeichnung der Beamten war *) Rmer, in frherer Zeit habe ich der das Unglck meiner Augen ge-trauert; jetzt schmerzt es mich, da ich nur blind und nicht auch taub geworden bin. Wre ich beides, so mte ich nicht eure schndlichen Beratungen und Beschlsse mit anhren, die die Ehre Roms geradezu vernichten." **) Noch einen solchen Sieg der die Rmer dann sind wir vollstndig verloren!"

18. Welcher die Geschichte des Alterthums und des Mittelalters enthält - S. 73

1854 - Saalfeld : Riese
73 Hi. Die Zehenmanner (Decemviri). Die Plebejer er- langen gleiche Rechte (366 v. Chr.). Unter diesem fortwährenden innern Kämpfen und Streben nach Ord- nung, Einheit und Freiheit war Rom oft unglücklich im Kriege mit seinen Nachbarn (den Volskern, Aequern und Vejentern), ja, mehr als einmal dem Untergänge nahe. Die Plebejer benutzten klüglich diese Umstände, um den Patriziern Vorrechte abzudringen. Indessen sahen die Patrioten von beiden Seiten ein, das; Rom nicht groß werden könnte, wenn beide Stände wie zwei Völker von einander feindselig geschieden blieben. Die Zugeständnisse folgten aber nur langsam. Um den Plebejern ihre errungenen Rechte zu sichern und sie gegen jegliche Willkühr der patrizischen Richter zu schützen, welche ohne geschriebene Gesetze nur nach dem Herkommen und nach dem Gutdünken entschieden, verlangte der Tribun Terentius Arsa geschrie- bene Gesetze. Die Patrizier wandten alle Mittel an und stürzten Rom in Kriegsgefahren, um nur dieser Forderung auszuweichen. Aber selcht der strenge Konsul und gewaltige Dictator Lucius Ouinctius Ci nein na- tu s, ein wahrhaft großer Character, der selbst auf seinen vier Morgen Landes hinter dem Pfluge den patrizischen Stolz nicht verlor und das Vater- land zweimal rettete, konnte nur einen Augenblick das gesammte Volk fort- reißen. Die Forderung geschriebener Gesetze machte sich von Neuem geltend, und endlich willigte der Senat ein, daß eine Gesandtschaft nach Griechenland abging (453), welche die dortigen Gesetze, vorzüglich die Solonischen, kennen lernen und das für Rom Passende daraus entnehmen sollte. Nach ihrer Rückkehr wurde ein Ausschuß von zehn Patriziern ernannt, welche, mit dicta- torischer Gewalt ausgestattet, das neue Grundgesetz geben sollten (45 l). An der Spitze derselben stand der herrschsüchtige und gewaltsame Appius Claudius. Während einer zweijährigen, anfangs kraftvollen und gerechten Verwaltung brachten die Decemvirn die berühmten Gesetze der zwölf Tafeln zu Stande, welche nach ihrer Billigung von der gesammten Volksgemeinde in Metall gegraben und auf dem Forum aufgestellt wurden (449). Man verlängerte das Amt der Zehenmänner, und Appius Claudius, der sich mit neuen Amtsgehülfen umgeben hatte, zog jetzt die Larve ab, sing an das Volk zu tyrannisiren, und die Zehenmänner machten Miene, die einmal ge- kostete Gewalt für immer zu behalten. Besonders gegen Plebejer verübte man frevelhaften Uebermuth, ließ den tapfern lind beliebten Krieger, Sic- cius Dentatus, aus dem Wege räumen, und Appius Claudius entehrte die schöne Virginia. Da brach der lange verhaltene Ingrimm los, und Lucius Virginius, welcher als Hauptmann beim Heere stand, als er die Schmach vernahm, welche der Decemvir seiner Tochter angethan, eilte sofort nach Rom, erdolchte die geschändete Virginia und führte das entrü- stete Heer nach Rom. Die Zehenmänner mußten abdanken, es wurden wie- der Consuln und Tribunen ernannt und den Plebejern neue Freiheiten gege- den. Appius Claudius gab sich im Kerker den Tod. Noch durch ein Zwölftafelgesetz waren die Heirathen zwischen Patriziern und Plebejern verboten. Aber schon 445 v. Chr. setzte der Tribun Canu- lejus die Abschaffung dieses Verbotes durch. Sofort stellten die Tribunen die neue Forderung, daß auch Plebejer zum Consulat gelangen sollten; allein es dauerte noch achtzig Jahre, bis der erste Plebejer, Lucius Sextius,

19. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 132

1849 - Münster : Coppenrath
132 steren entschieden und ihnen den Weg dazu angebahnt. Alle Schwierigkeiten und Gefahren, welche ein Gebirgskrieg insbe- sondere mit sich führt, hatten sie in dem samnitischen Gebirgs- lande kennen und überwinden gelernt. Die eroberten Länder selbst waren nach allen Richtungen hin mit römischen Kolonien bedeckt, die nicht nur als Schutzwachen die Treue der neuen Unterthanen schirmten, sondern auch den Römern eben so viele feste Anhalts- punkte boten auf ihren ferneren Zügen. Zugleich fanden die Römer in der Gründung solcher Kolonien ein wirksames Mittel, sich der wachsenden Menge der besitzlosen Bürger zu entledigen. Die einzelnen Städte, in welchen sie sich als eine stehende Be- satzung ansiedelten, mußten in der Regel ein Drittel ihrer Feld- mark an sie abtreten; und die neuen Kolonisten selbst trugen einen nicht geringen Theil ihres heimathlichen Lebens mit in die Fremde hinüber. Durch die Anlegung von Heerstraßen wurde für die Verbindung dieser Kolonien mit der Hauptstadt gesorgt. Die erste war die appische Straße (via Appia), welche von Rom nach Capua führte und später bis nach Brundusium verlängert wurde. Appius Claudius Cäcus, der um das Jahr 312 vor Chr. Censor war, bauete sie und legte auch zugleich eine große Wasserleitung an3). Während des zweiten und dritten samnitischen Krieges hatte auch der Stand der Jnnenverhältnisse Roms manche Verände- rungen erlitten. Im Jahre 326 erschien in Folge des Frevels, welchen ein patricischer Gläubiger an einem wegen väterlicher Schulden verhafteten Jünglinge verübte, das Gesetz des Consuls Pötelius (lex Poetelia), wodurch die Schuldknechtschaft aufge- hoben wurde. Von nun an sollte der Gläubiger nur auf Habe und Gut seines Schuldners ein Recht haben, nicht aber auf die Person desselben. Mit Recht nennt Livius dieses Gesetz einen neuen Anfang der plebejischen Freiheit^). — Im Jahre 312 war, wie bereits oben bemerkt ist, Appius Claudius Cäcus Cen- sor, der sich darin von seinen Ahnherrn sehr unterschied, daß er dem Senate viel von seinen Rechten vergab, für welche jene so hartnäckig gekämpft hatten. Söhne der Freigelassenen machte er 3) Appia via el aqua ab Appio Claudio appellata est. Festusp. 21. 4) Eo anno plebi Romanae velut aliud initium libertatis factuin est, quod ligari nexi desierunt. Liv. Viii. 28,

20. Geschichtsbilder in gedrängter Darstellung aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 41

1877 - Nordhausen : Haacke
— 41 — (Gleichnis von dem Magen und den empörten Gliedern) gelang es, die Plebejer wieder nach Rom zurückzuführen. Es wurde ihnen feierlich Nachlass der Schulden, Aufhebung der Schuldknechtschaft, billigerer Zinsfuß und die Wahl plebejischer Schutzobern oder Tribunen zugesagt. Die alljährlich gewählten Tribunen (3, dann 5, zuletzt 10) waren die Wächter über die Volksrechte. Jeden tiolfs-schädlichen Senatsbeschluss machten sie durch ihr Veto (ich verbiete) unmöglich. Ihre Person war unverletzlich; sie durften nicht zur Rechenschaft gezogen werden. Ihre Gehülfen, 2 Aedi len, übten eine Art Polizeiaufsicht auf Straßen und Märkten aus. Die Prätoren übten das Richteramt, die Censoren die Steuereinschätzung und die Aufsicht über die Sittlichkeit. 3. Coriola n 488 v. Chr. Bei einer Hungersnoth wollte der Patricier Marcius Coriolanus das aus Sicilien geholte Getreide nur unter der Bedingung vertheilt wissen, dass die Plebejer auf ihre Rechte verzichteten. Da klagten ihn die Tribunen auf den Tod an. Er wich dem Volksbeschlusse aus, ging zu den Volskern und führte sie siegreich gegen Rom. Alle Bittgesandtschaften wies er stolz ab. Da rührten ihn endlich Mutter und Gattin an der Spitze bittender Frauen. „€) Mutter," rief er aus, „Rom hast Du gerettet, aber deinen Sohn verloren." Die erbitterten Volsker sollen ihn in einem Auflauf erschlagen haben. 4 Die Decemvirn (Zehnmänner) 450 v. Chr. Um der Willkür vorzubeugen, verlangte der Tribun Terentillus Arfa geschriebene Gesetze. Nach langem Sträuben der Patricier wurden 10 rechtskundige Männer mit der höchsten Gewalt und mit Abfassung der Gesetze betraut. Nachdem diese Decemvirn sorgfältig einheimisches und griechisches Recht studirt, wurde das Zwölftafelgesetz gegeben und öffentlich aufgestellt. Es ist die Grundlage des berühmten römischen Rechtes. Die Macht der Decemvirn artete mehr und mehr in Willkür aus. Der schlimme Appius Claudius wollte dem plebejischen Hauptmann Virginius seine Tochter Virginia durch einen falschen Rechtsspruch entreißen. Da stieß der Vater in der Verzweiflung seiner Tochter ein Fleischmesser ins Herz. Das empörte Volk erzwang nun die Absetzuug der Decemvirn. Appius Claudius erhängte sich im Gefängnis. 5. Der Kampf der Patricier für Erhaltung ihrer Vorrechte mit den Plebejern, die Gleichstellung forderten, dauerte 200 Jahre. Durch Zähigkeit errangen die letztem ein Recht nach dem andern ; z. B. gegen die Forderungen der höchsten Staatsgewalt konnte an das Volk appellirt werden. Ehen zwischen Patriciern und Plebejern wurden gestattet. Die Plebejer wurden zum Konsulat zugelassen. 300 v. Chr. Sie konnten in alle hohen Staatsämter, auch die priesterlichen, ein-