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1. Erzählungen aus der Geschichte - S. 227

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
227 die harten Bedrckungen, welche sein Heer allenthalben ausbte, allgemeine Erbitterung hervorgerufen; und auf dem Reichstag zu Regensburg 1630 erhob sich Alles, voran Maximilian von Bayern, gegen die Anmaung Wallensens. Der Kaiser mute ihn ab-setzen und sein Heer vermindern. Einen neuen Bundesgenossen erhielten jetzt die Protestanten in Deutschland an Gustav Adolf, König von Schweden, einem vor seinen Zeitgenossen ausgezeichneten Mann. Er war von statt-lichem Wuchs, gebildetem Geiste, khner Tapferkeit, frommem Sinne, Ehrfurcht gebietenden Ernst mit zutraulicher Freundlichkeit verbindend, ein ebenso tchtiger Staatsmann, als erprobter Feld-Herr. Dieser vortreffliche Fürst wurde bestimmt, fr die Sache der Protestanten in Deutschland mit seinem Schutze aufzutreten, theils durch die Bemhungen Frankreichs, welches es in seinem Interesse fand, da der Krieg in Deutschland noch fortgefhrt wrde, theils durch die Vertreibung der Herzoge von Mecklenburg, welche seine Verwandte waren, theils und ganz besonders weil er selbst von einem warmen Elser fr die protestantische Lehre be-seelt war. Seine Wirksamkeit in Deutschland war aber nur von kurzer Dauer. Im Juni 1630 landete Gustav Adolf mit einem nur 15,000 Mann starken, aber in strenger Kriegszucht und Frmmigkeit aus-gezeichneten Heere an der Kste von Pommern. Er konnte zwar den General Tilly nicht mehr an der Eroberung von Magdeburg hindern, siegte aber 1631 in der gefhrlichen Schlacht bei Leipzig oder Breitenfeld durch die Kriegskunst und Tapferkeit der Schweden so entscheidend, da Tilly selbst auf der Flucht Rettung suchen mute und der Kaiser alle bisher errungenen Vortheile verlor. Nochmals stand ihm Tilly am L e ch entgegen. Gustav Adolf erzwang sich den Uebergang. Tilly, der 73-jhrige G^eis und Sieger in 36 Schlachten, wurde tdtlich verwundet. In dieser Roth wendete sich der Kaiser wieder an Wallen-stein, welcher sich auf seine Gter zurckgezogen hatte und in einer Hofhaltung lebte, die glnzender war, als die eines Knigs. Wallenstein bernahm den Oberbefehl wieder nur unter Bedingnn-gen, die ihm eine vom Kaiser ganz unabhngige Gewalt einrumten, und in kurzer Zeit stand ihm abermals ein Heer von 40,000 kriegs- und beutelustigen Soldaten zu Gebote. Aus Bayern, wo das wallensteinische Heer durch Rauben und Plndern Rache gegen Maximilian bte, brach er pltzlich nach Sachsen auf, um dieses Land von dem schwedischen Bndni abzubringen. Gustav Adolf rckte ihm nach; bei Ltzen kam es (6. Nov. 1632) zur Schlacht. Der Sieg blieb unentschieden. Gustav Adolf fiel aus dem 15*

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1. Geschichte und Geographie des Königreichs Bayern - S. 25

1881 - Berlin : Hofmann
schwerde Drohungen zur Antwort erhielten, stürzten die Böhmen die kaiserlichen Statthalter in Prag zum Schloßsenster hinaus, verjagten die Jesuiten und wählten das Haupt der Union zu ihrem Könige. So begann der gräuelvolle dreißigjährige Krieg. Schon 1620 rückte ein kaiserliches Heer, geführt von Herzog Maximilian, in Böhmen ein, siegte am weißen Berg bei Prag, und Maximilian erhielt zur Entschädigung für die dem Kaiser geleistete Hilfe das Stammland des verjagten und geächteten Friedrich und dessen Kürwürde auf Lebensdauer. Damit war Bayern ein Kurfürstentum (1623). Fünf Jahre später wurde dem Kurfürsten Maximilian als Entgelt für seine Kriegskosten, die ihm durch weitere Feldzüge im Dienste des Kaisers erwachsen waren, auch die Oberpsalz*) zugesprochen. Die Union hatte sich aufgelöst, und ihre Heerführer waren geschlagen. Die Protestanten waren niedergeworfen in Nord und Süd und sollten nun alle katholischen Kirchengüter, welche seit siebzig Jahren in ihren Besitz gekommen waren, wieder herausgeben. Mitten in der größten Not erschien ihnen ein Retter. Der Schwedenkönig Gustav Adolf kam seinen hart bedrängten Glaubensbrüdern zu Hilfe (1630) und besiegte bei Leipzig den Feldherrn Tilly, den Sieger von 36 Schlachten. Dieser zog nun über Bamberg und Nürnberg der Donau zu und verschanzte sich bei Rain, um Bayern zu decken. Die Schweden waren ihm auf dem Fuße gefolgt; es kam zur Schlacht; Tilly wurde tödlich verwundet, und Gustav Adolf siegte wiederum. Nun lag dem Schwedenkönige Bayern offen; ungehindert ging er zuerst nach Augsburg, dann über Landshut und Freising nach München, wo er 1632 seinen Einzug hielt.. Maximilian suchte Hilse beim Kaiser, und dieser berief den entlassenen Feldherrn Wallenstein, der in kurzer Zeit ein mächtiges Heer um sich sammelte und mit demselben gegen Nürnberg eilte. Die Stadt war bereits von Gustav Adols besetzt, Wallenstein bezog daher ein verschanztes Lager in der Nähe der alten Feste bei Fürth und die beiden Heere standen so drei Monate einander gegenüber. Gustav Adolf fiel als Siegerin der Schlacht bei Lützen; Wallenstein aber wurde in Eger ermordet. Die größten Feldherren waren somit vom Kriegsschauplätze abgetreten, der Krieg aber währte fort. Die Schweden sielen noch mehrmals in die Oberpfalz ein, wurden dazwischen einmal bei Nördlingen geschlagen (1634), und schließlich drangen auch noch die Franzosen verheerend ins Land. Nach unzähligen Kämpfen und langwierigen Unterhandlungen kam endlich der heiß ersehnte westfälische Friede zustande, (1648) durch welchen die Protestanten vollständige Gleichberechtigung mit den Katholiken erhielten. Wie ganz Deutschland, so war auch Bayern, das in dem entsetzlichen Krieg am meisten gelitten hatte, verödet und verwüstet; das rohe Soldatenvolk hatte timrch Sengen und Brennen, Rauben und *) Mit Ausnahme von Parkstein und Weiden.

2. Geschichtstabellen - S. 53

1885 - Holzminden : Müller
53 1622 1623. 1626. 1628. 1629. 1630. 1630 1630. 1631. 1632. 1623. Kämpfe Tillys mit den Parteigängern Friedrichs V. im westlichen Deutschland: Mansfeld siegt bei Wiesloch, aber der Markgraf von Baden-Durlach wird bei Wimpfen, Christian von Braunschweig bei Höchst und Stadtlohn geschlagen und mit Mansfeld zur Räumung Deutschlands gezwungen. Maximilian von Bayern erhält die Kurwürde und die Oberpfalz. — Sieg Wallensteins, des kaiserlichen Feldherrn, über Mansfeld an der Dessauer Elbbrücke. Sieg Tillys über Christian Iv. von Dänemark und die Stände des niedersächsischen Kreises bei Lutter am Barenberge. Vergebliche Belagerung Stralsunds durch W allenstein. Friede zu Lübeck zwischen dem Kaiser und Christian Iv. Restitutionsedikt; absolutistische Pläne des Kaisers. Auf dem Kurfürstentage zu Regensburg wird besonders durch Maximilian von Bayern die Absetzung W^allensteins durchgesetzt. — 1635. Ii. Der schwedische Krieg. Gustav Adolf, König von Schweden (Enkel Gustav Wasas), landet in Pommern. Eroberung Magdeburgs durch Tilly (und Pappenheim); Plünderung und Brand dp1* Stadt. Erst jetzt Bündnis Brandenburgs und Sachsens mit Schweden. Sieg Gustav Adolfs über Tilly bei Breitenfeld. Siegeszug Gustav Adolfs durch Thüringen und Franken bis Mainz, dann (1632) über den Lech (wo Tilly geschlagen und tödlich verwundet wird) bis München. W allenstein wird mit unumschränkter Gewalt vom Kaiser bekleidet. Gustav Adolf kämpft mit ihm ohne Entscheidung bei Nürnberg. Schlacht bei Lützen: Gustav Adolf fällt, Bernhard von Weimar erkämpft den Sieg über Wallenstein. —

3. Merkbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 41

1914 - München : Kellerer
41 Der Dreißigjährige Krieg, leis-ms. Die Religionsstreitigkeiten führten zu einem protestantischen und einem katholischen Bund. Die protestantischen Fürsten schlossen die Union. Ihr Führer war Kursürst Friedrich V. von der Pfalz. Die katholischen Fürsten gründeten die Liga. Ihr Oberhaupt war Herzog Maximilian von Bayern. Beide Fürsten waren Wittelsbacher, also Verwandte. Der Krieg in Böhmen. Der Krieg begann in Böhmen 1618. Dort ließ sich Kurfürst Friedrich V. oon der Pfalz zum König wählen, dem Kaiser zum Trutz. Herzog Maximilian, der dem Kaiser treu ergeben war, rückte mit einem Heere nach Böhmen und schlug in der Schlacht am Weißen Berg den „Winterkönig" Friedrich. Der mußte fliehen, verlor sein Land und seine Kurwürde. Für ihn wurde Maximilian vom Kaiser zum Kurfürsten ernannt und Bayern zum Kurfürstentum erhoben 1623. Tilly hatte in der Schlacht am Weißen Berg das bayerische Heer geführt. Er war ein ausgezeichneter Feldherr, der in 36 Schlachten Sieger blieb. Der Schwedenkrieg. Der Schwedenkönig Gustav Adolf kam mit einem Heere den Protestanten zu Hilfe. Er besiegte Tilly bei Breitenfeld in Sachsen und rückte bis Bayern vor. Bei Rain am Lech wurde Tilly tödlich verwundet. Die Schweden zogen in München ein. Fn dieser Not wandte sich der Kaiser an den Herzog oon Friedland, Albrecht von Wallenstein. In kurzer Frist brachte er ein großes Heer zusammen und zog gegen Gustav Adolf. Das Haupt der Liga besiegle bei Prag den Führer der Union. 1623. Gustav Adolf erschien als Retter der Protestanten. Wallensteins Heer wurde gegen Gustav Adolf geschickt.

4. Kursus 2 - S. 132

1897 - Altenburg : Pierer
132 teuer erkauften Glauben aufgeben, den ihre Vter mit ihrem Gut und Blut einstmals von dem Untergange gerettet haben. Zusammenfassung: Magdeburgs Fall. (Widerstand. Belagerung. Zerstrung.) Ob der Schwedenknig das Schicksal Magdeburgs zu rchen vermochte, wie er gelobte? 3. Stck: Gustav Adolfs Siegeszug. Wie der Kurfürst von Sachsen den Schwedenknig zu Hilfe ruft. Das nimmt uns wunder! Warum? Der Kurfürst vou Sachsen hatte das ihm angetragene Bndnis zurckgewiesen, hatte dem Schweden-knia den Durchzug durch sein Land verweigert und hatte ihm auch nicht die Festung Wittenberg eingerumt, und dieser selbige Kurfürst sucht jetzt Hilfe bei Gustav Adolf? Wie kam das, da der Kurfürst von Sachsen Gustav Adolf zu Hilfe rief? Tilly war nach Magdeburgs Fall zunchst nach Thringen gezogen, um den Herzog von Sachsen-Weimar und den Landgrafen von Hessen fr ihren Anschlu an Schweden zu zchtigen. Da er aber gegen diese wenig auszurichten vermochte, so wandte er sich nach Sachsen, eroberte Merseburg, Naumburg, Zeitz und Weienfels und rckte gegen Leipzig vor, berall das Land verwstend. Was veranlate aber Tilly zum Einfall in Sachsen? Der Kurfürst Johann Georg von Sachsen war das Haupt des Leipziger Bundes, den im Jahre 1630 einige evangelische Fürsten geschlossen und in dem sie gegenseitig bestimmt hatten, im Kampfe zwischen dem Schweden-knig und dem Kaiser eine neutrale Stellung zu beobachten, dagegen die Vollziehung des Restitutionsediktes mit Waffengewalt zu hindern. Wie verhielt sich Gustav Adolf? Uneingedenk der frheren Weigerung des Kurfrsten, war er sofort bereit, demselben zu helfen. In Eilmrschen rckte er nach Sachsen vor, vereinigte sich mit dem schsischen Heere und zog gegen Tilly. Bei Breitenfeld traf er das kaiserliche Heer. Es kam zur Schlacht, in der Tilly gnzlich geschlagen wurde. Warum war der Kampf fr Gustav Adolf so schwer? Gustav Adolf stand einem kriegsgebten und tapferen Heere gegenber, das von zwei erprobten Feldherren, Tilly und Pappenheim, gefhrt ward; er verfgte nur der die Hlfte tchtiger und erprobter Streiter; denn das schsische Heer be-stand aus neugeworbenen, des Krieges noch unerfahrenen Haufen, die gleich beim ersten Ansturm die Flucht ergriffen. Und dennoch trug er den Sieg davon? Seine Schweden standen wie Mauern; sieben-mal erneuerte Pappenheim den Angriff, und siebenmal mute er zurck-weichen. Endlich floh er und berlie dem Sieger das Schlachtfeld. Tillys Heer aber wurde durch einen khnen Ansturm der schwedischen Reiterei zersprengt und in die Flucht geschlagen. So trug das Feld-Herrntalent des Schwedenknigs, der Mut und die Ausdauer, sowie die treffliche Schulung feiner Soldaten den Sieg der die Kaiserlichen davon. Welche Wirkung hatte wohl dieser erste Sieg Gustav Adolfs? Die Siegesfreude der Protestanten! Wie uerte sie sich wohl? Jetzt lebte in den bedrckten und bekmmerten Herzen der Protestanten die Hoffnung auf Rettung wieder auf, und stille Dankgebete stiegen zu

5. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 58

1889 - Danzig : Gruihn
Graf von Thurn stellte sich an die Spitze der Bhmen. Die Statthalter Martiniz und Slavata, welche als Hauptfeinde der Protestanten galten, wurden durch die Fenster des Schlosses zu Prag hinabgestrzt. Sie' fielen aber auf Schutt und nahmen keinen Schaden. Dies veranlate den Beginn des dreiigjhrigen Krieges. Matthias konnte die Feindseligkeiten nicht unter-drcken, starb jedoch kurz uach dem Ausbruch derselbe. Kaiser Ferdinand Ii. Nach dem Tode des Kaisers Matthias brachte Ferdinand Ii. von Ungarn und Bhmen mich die deutsche Krone an sich. Die in Prag versanuuelteu Staude Bhmeus erklrten ihn aber der Krone dieses Landes verlustig und gaben dieselbe dem Kurfrsten Fried-rich von der Pfalz. Kaiser Ferdinand erhielt Untersttzung dnrch Herzog Maximilian von Bayern und die Truppen der Liga. Die Bhmen hatten sich ans dem weien Berge bei Prag gelagert. Hier kam es (1020) zu einem Treffen, tu welchem König Friedrich gnzlich geschlagen wurde. Dem flchtig gewordenen Friedrich gingen seine Erblande verloren. Das ganze Knigreich Bhmen galt dem Kaiser als erobertes Land. Den Majestts-brief erklrte er fr nngiltig und duldete die Protestanten nicht mehr in seinem Reiche. Au der Spitze der kaiserlichen Truppeu stand Tilly, ein tapferer Feldherr. Er war klein von Person, trng einen spitzen Bart und tun Hut eine lang herabwallende rote Feder. Wallenstein. Auch Walleusteiu, ein Mann von hervoragenden kriegerischen Eigenschaften, stellte sich dem Kaiser znr Verfgung. Er lie die Werbetrommel rhren und brachte ein groes Heer zusammen. 'Wallenstein war reich und prachtliebend, und ans den Sternen weissagte man ihm, da er zu hohen Ehren bestimmt sei. Wenn seine hohe Gestalt im Scharlach-mantel und mit der roten Hahnenfeder auf dem Hut durch das Lager schritt, so befiel die Krieger ein wuuderbares Graneu. Nach verschiedenen glcklichen Kmpfen zog er auch nach der Ostsee und belagerte Stralsund, welches sich geweigert hatte, eine kaiserliche Besatzung auszunehmen. Allem diese Festung hielt die Belagerung ans, und Wallenstein mute nach groen Verlusten abziehen, trotzdem er vorher drohend ausgerufen hatte. Str'alsnnd mu herunter, und wenn es mit eisernen Ketten am Himmel hinge." Bald daraus wurden vou katholischeu und protestantischen Fürsten so viel Klagen gegen Walleusteiu und die Zuchtlosigkcit seines Heeres laut, da der Kaiser sich entschlieen mute, ihn zu entlassen. Gustav Adolf. Zerstrung Magdeburgs. Da trat Gustav Adolf, König von Schweden, fr die Sache der Protestanten auf. Er war ein eifriger Verehrer Luthers und feiner Lehre und landete (1030) mit feinen Soldaten in Pommern. Tilly zog gegen Gnstcw Adolf, welcher chm anfangs auswich. In diese Zeit fllt das traurige Schicksal Magdeburgs. Diese Stadt wurde vou Tilly belagert. Obgleich mehrmals'zur bergabe aufgefordert, warnt die Magdeburger entschlossen, sich aufs uerste zu verteidigen. Tilly strmte die Stadt, und als ein Feuer ausbrach, welches durch ciucn entstandenen Sturmwind sich bald weiter verbreitete, war in kurzer Zeit fast die ganze Stadt ein Ranb der Flammen. Breitenfeld. 1631. Der König von Schweden eilte darauf herbei und schlug die Kaiserlichen bei Breitenfeld, unweit Leipzig, wo Tilly verwundet wurde. Diese Schlacht verschaffte dem Könige von Schweden in Deutschland greren Anhang. Alle Mitglieder der evangelischen Union vereinigten sich mit ihm. Schlacht bei Ltzen. 1g32. Um den Siegeslauf der Feinde zu hemmen, wurde Wallenstein vom Kaiser wieder zurckgerufen und erhielt das Oberkommando der kaiserlichen Armee. Bei Ltzen, unweit Merseburg, kam es znr Schlacht. Gustav Adolf fhrte seine Armee selbst an, und da

6. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 77

1907 - Leipzig : Freytag
77 42. Gustav Adolf. Schweden war zur Zeit des Dreiigjhrigen Krieges ein groes und mchtiges Reich. Als König herrschte der dasselbe Gustav Adolf, der sich durch Frmmigkeit und Tapferkeit auszeichnete. Dieser landete i. I. 1630 mit einem ausgesuchten Heere an der Kste Deutschlands, teils um seinen Glaubensgenossen, den Protestanten, Hlfe zu bringen, teils um eigene Eroberungen zu machen. Aber die protestantischen Fürsten wollten anfangs nichts von ihm wissen. Trotzdem schlug er den kaiserlichen Feldherrn Tilly, der schon 36mal gesiegt hatte, in der blutigen Schlacht bei Breitenfeld. Jetzt schlssen sich die meisten protestantischen Fürsten dem Sieger an. Wie im Triumphe durchzog er Norddeutschland und lie sich berall huldigen. Erst in Sddeutschland, am Lech flnsse, wagte Tilly, ihm eine neue Schlacht anzubieten. Aber er wurde zum zweitenmale geschlagen und in der Schlacht verwundet, so da er bald darauf starb. Jetzt eroberte Gustav Adolf auch ganz Bayern. Er hielt seinen Einzug in Mnchen und bedrohte die Hauptstadt des Kaisers, Wien. In dieser hchsten Not wandte sich der Kaiser an Wallenstein. Nachdem dieser ein Heer geworben hatte, standen sich die beiden Feldherren erst sieben Wochen lang in ver-schanzten Lagern bei Nrnberg gegenber, ohne da einer den andern anzugreifen wagte. Dann zogen sie nach Norden, und bei Ltzen, unweit Leipzig, kam es zu einer groen Schlacht. Vor derselben stimmte Gustav Adolf mit seinem Heere Kirchenlieder an. Dann begann der Kampf, in dem der Sieg lange hin und her schwankte. Der König, der im dichtesten Getmmel die Seinigen anfeuerte, sank, mit Wunden bedeckt, tot zu Boden. Aber die Schweden, der den Tod ihres Knigs erbittert, blieben Sieger. Erst am andern Tage fanden sie seinen entstellten Leichnam unweit eines groen Steines, der seitdem der Schwedenstein genannt wird. Die trostlose Knigin, die ihrem Gemahl nach Deutschland gefolgt war, geleitete auch seinen Leichnam nach Schweden zurck. In Stockholm wurde er in der Gruft seiner Vter beigesetzt. 43. Ludwig Xiv. Ende und Folgen des Dreiigjhrigen Krieges. Nach Wallenstedts Ermordung (1634) dauerte der groe Krieg noch vierzehn Jris, Erzhlungen fr den ersten Geschichtsunterricht. Ausgabe A. g Abb. 37. Schwedenjtein bei Ltzen.

7. Hauptdaten der Weltgeschichte - S. 55

1901 - Berlin : Ploetz
I. Periode, bis zum Westfälischen Frieden. 55 1625—1629. Dänisch-niedersächsischer Krieg. Christian Iv., König von Dänemark und Herzog von Holstein, tritt als Oberster des niedersächsischen Kreises an die Spitze der Protestanten. 1626. Wallenstein, Herzog von Friedland, siegt an der Dessauer Brücke über Mansfeld (f in Dalmatien), Tilly bei Lutter am Barenberge über Christian Iv. 1627. Tilly und Wallenstein erobern Holstein, Wallenstein Schleswig und Jütland. Die Herzoge von Mecklenburg vertrieben. 1628. Wallenstein belagert vergebens Stralsund. 1629. Friede zu Lübeck zwischen dem Kaiser und Christian Iv. Restitutionsedikt: Rückgabe aller seit dem Passauer Vertrage (1552) von den Protestanten eingezogenen geistlichen Güter. 1630. Kurfürstentag zu Regensburg, Wallenstein entlassen. 1630—1635. Schwedischer Krieg. 1630. Gustav Adolf, König von Schweden, landet in Deutschland, schliefst Subsidienvertrag mit Frankreich (Richelieu), vertreibt die Kaiserlichen aus Pommern. Brandenburg und Sachsen zögern sich ihm anzu-schliefsen. 1681. (10. Mai). Eroberung Magdeburgs durch Tilly. (Sept.) Schlacht bei Leipzig (Breitenfeld), Tilly von Gustav Adolf geschlagen, mit dem sich die protestantischen Reichsstände verbünden. Gustav Adolf zieht durch Thüringen und Franhen nach dem Rhein, dann nach der Donau, 1632. schlägt Tilly am Lech (Tilly -J-), besetzt Bayern. Wallenstein, wieder kaiserlicher Feldherr, legt sich dem Schwedenkönige im Lager bei Nürnberg gegenüber, schlägt den Angriff der Schweden ab. Beide Heere ziehen nach Sachsen. 1632. 6/16. Nov. Schlacht bei Lützen, Gustav Adolf fällt als Sieger.

8. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 46

1898 - Altenburg : Pierer
46 Weise geoffenbart hatten und fr unbesiegbar galten. Gustav Adolf ver-fgte nur der die Hlfte tchtiger und erprobter Streiter; denn das schsische Heer, das zu ihm gestoen war, bestand aus neugeworbenen, des Krieges noch unkundigen Scharen, die beim ersten Ansturm die Flucht ergriffen. Wodurch errang Gustav Adolf den Sieg? Die Tapferkeit, der Mut und die Ausdauer, sowie die treffliche Schulung der schwedischen Soldaten und das Feldherrngeschick des Schwedenknigs trugen den Sieg davon. Welche Bedeutung hatte dieser erste Sieg Gustav Adolfs? Die Siegesfreude der Protestanten! Wie uerte sie sich wohl? Jetzt lebte in den bedrckten und bekmmerten Herzen der Protestanten die Hoffnuug auf Rettung wieder auf und stille Dankgebete stiegen zu dem Lenker der Schlachten empor. Gustav Adolf selbst warf sich inmitten der zahlreichen Toten und Verwundeten auf die Kuiee und gab seiner feurigen Siegesfreude Ausdruck in einem heien Dankgebete gegen Gott. Und auf Seiten der Feinde? Schrecken be-mchtigte sich ihrer; Tilly, dessen Kriegsruhm mit einem Male vernichtet war, ward mit Wut und Zerknirschung erfllt. Das kaiserliche Heer war vollstndig geschlagen und zum grten Teile vernichtet; nur= klgliche Reste hatten sich gerettet. Der Kaiser war ohne Heer, Gustav Adolf ohne Feind. Jetzt stand ihm der Weg durch ganz Deutschland offen; er konnte jetzt nach den kaiserlichen Erblndern selbst vordringen und den Kaiser zum Frieden zwingen. Viele Reichsfrsten und Reichsstdte wurden zum Anschlu veranlat. b) Gustav Adolfs Zug durch die Pfaffengasse. Nach dem Siege bei Breitenfeld stand dem Schwedenknig Gustav Adolf ganz Deutschland offen. Jetzt wandte sich der khne Glaubensheld durch Thringen und Franken nach dem Maine, während die Sachsen nach Bhmen vorrckten. Jgo wurde der Krieg in die Gebiete der katholischen Fürsten getragen, siegreich drang Gustav Adolf nach dem Rheine vor. Noch vor Beginn des Winters hatte er Franken und den grten Teil der Pfalz erobert ; triumphierend zog er in Frankfurt ein, und auch Mainz siel in feine Hnde. berall, wohin er kam, wurde er von den Protestanten als Retter ihres Glaubens begrt. Tilly hatte inzwischen wieder ein Heer gesammelt und war nach Franken gezogen. Hier hatte er Bamberg, das von den Schweden besetzt gehalten wurde, genommen. Im Frhjahr des Jahres 1632 brach Gustav Adolf von Main^ auf, Vertrieb Tilly ans Franken und zog als Sieger in Nrnberg em, wo er mit Jubel begrt wurde. Bon da aus verfolgte er Tilly, der nach der Donau gezogen war. Am Lech stellte sich dieser dem siegreichen Schwedenknig entgegen, um dessen Siegeslauf zu hemmen. Doch ^tlly wurde vollstndig geschlagen und im Gewhle der Schlacht tdlich verwundet; 14 Tage nach dieser Niederlage starb Tilly. Nach diesem Siege zog Gustav Adolf den Lech aufwrts nach Augsburg, wo er den lutherischen Gottesdienst wiederherstellte, und bald darauf hielt er seinen Einzug in Mnchen. Sachliche Vertiefung: Warum wandte sich der Schweden-knig nach dem Siege bei Breitenfeld nach Sddeutschland? Er wollte den Krieg in das Gebiet seiner Feinde tragen, wollte auch seinen Bundesgenossen, den Franzosen nher sein. Welche Erfolge hatte er? Ganz Frauken und die Pfalz werben erobert. Der Erz-

9. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 48

1898 - Würzburg : Stuber
— 48 — Bayern. Der Majestätsbrief wurde vernichtet, und die Böhmen mußten zur alten Kirche zurückkehren. Der Krieg brach von neuem aus, als der Dänenkönig Christian Iv. ' für seinen Verwandten Friedrich V. und für die Sache der Protestanten auftrat. Allein auch dieser wurde vom bayerischen Feldherrn Tilly / bei Lutter am Bareuberg 1626 geschlagen und mußte sich ver- i pflichten, sich nicht weiter in die deutschen Angelegenheiten zu mischen. \ Nun eilte im Jahre 1630 der Schwedenkönig Gustav Adolf / den deutschen Protestanten zu Hilfe. Zu Breitenfeld bei Leipzig I trafen beide Heere zusammen, und Tilly, der in 36 Schlachten gesiegt !' hatte, wurde zum erstenmal geschlagen. Gustav Adolf zog hierauf in die Gegenden des Rheins und Mains, wandte sich sodann nach Bayern und Schwaben und schlug dort bei Rain am Lech Tilly zum zweiten- I mal, der dabei tödlich verwundet wurde. I Jetzt stellte der Kaiser dem j Schwedenkönig ein neues Heer unter dem Feldherrn Wallenstein ent- \ gegen. Bei Lützen, in der Nähe von Leipzig, kam es zur Entscheidungs- schlacht. Gustav Adolf fiel, aber sein Heer errang den Sieg (1632). Der Herzog Bernhard von Weimar übernahm nun den Oberbefehl über das schwedische Heer. Als er aber im Jahre 1634 bei Nördlingen eine große Niederlage erlitt, schickten die Franzosen den Schweden Hilfstruppen. Sie hatten schon Gustav Adolf mit Hilfsgeldern ver- sehen und gedachten das linke Rheinufer zu gewinnen. Noch 13 Jahre dauerte der Krieg mit wechselndem Glücke, bis endlich 1648 der westfälische Friede zustande kam, zwischen Schweden und Deutschland in Münster und zwischen Frankreich und Deutschland in Osnabrück. 39. Die Schweden in Würzbnrg (1631—1634). 1 Einnahme Würzbnrgs. Im 30jährigen Krieg kam der Schwedenkönig Gustav Adolf auch gegen Würzburg gezogen. Am 14. Oktober 1631 stand er vor den Thoren und verlangte Einlaß. Die Stadt war nicht stark genug, um den Feind abzuwehren; deshalb entschlossen sich die Bürger, die Stadt zu übergeben. Die Schweden hielten tags darauf ihren Einzug, und die Bürgerschaft mußte sofort 80000 Thaler Brandschatzung erlegen. Die 3 folgenden Tage machten die Schweden Angriffe auf das Schloß, und am 18. Oktober wurde es int Sturm genommen. Ein furchtbares Gemetzel begann; die erbitterten Schweden verschonten in ihrer Wut nichts, was ihnen in den Weg kam. Frauen, Geistliche und Beamte fielen zum Opfer. Erst als der König seinen Einzug ins Schloß hielt, nahm das Mordeu ein Ende. 2. Plünderung des Tchlosfes. Der ganze Kriegsvorrat an Geschützen, Flinten und Munition fiel den Schweden in die Hände. Aus der aufgefundenen Silberkammer wählte sich Gustav Adolf das beste aus: Gold- und Silbergeschirre,

10. Geschichte der Neuzeit - S. 42

1914 - Nürnberg : Koch
42 ebift bedrohten deutschen Protestanten ein. So mischten sich auch hier, wie berhaupt im Verlauf des ganzen Krieges, politische und religise Beweggrnde. Gustav Adolf landete im Juli 1630 auf der Insel Usedom an der Odermndung. Sein Heer war nicht groß; der König trachtete deshalb nach Anschlu an die evangelischen Fürsten, besonders an die Kurfrsten von Brandenburg und Sachsen. Diese aber zgerten und verweigerten ihm den Durchzug. So konnte er Magdeburg nicht zu Hilfe kommen, das gerade damals von Tilly und Pappenheim belagert wurde, weil es die Anerkennung des Restitutionsedikts verweigert hatte. Im Mai 1631 wurde Magdeburg erobert und ging bei der Erstrmung in Flammen aus.1) Jetzt erst, durch das Schicksal Magdeburgs geschreckt, schlo sich Brandenburg an Gustav Adolf an. Da rckte Tilly in Sachsen ein um es zum Bndnis mit dem Kaiser zu bewegen; er erreichte aber das Gegenteil; auch Sachsen trat nun auf Seite der Schweden und es kam Zur Schlacht von Breitenfeld (1631) zwischen Gustav Adolf (mit Schweden und Sachsen) und Tilly (mit den kaiferlich-ligistifchen Truppen). Tilly wurde von den Schweden geschlagen. Es war seine erste groe Niederlage. Der Weg nach Sden lag nun fr Gustav Adolf offen. Es gab Zwei Mglichkeiten: er konnte sich gegen die kaiserlichen Erblande wenden oder gegen das Gebiet der Liga. Er tat letzteres, zog an den Main und Rhein und berwinterte in Mainz, wo er in glnzender Weise Hof hielt. Die Macht der Liga brach vor ihm zusammen. Im Frhjahr 1632 rckte ergegenbayern vor. Nur mit uerster Mhe brachte Maximilian nochmal ein Heer auf. Es gelang aber Tilly nicht mehr einen Erfolg zu erringen. Bei Rain berschritt der Schwedenknig den Lech. Bei dem Versuch ihn aufzuhalten wurde Tilly schwer verwundet und starb bald darauf in Ingolstadt. Gustav Adolf aber fhrte seine Truppen der Augsburg nach Mnchen; am 17. Mai 1632 rckte er in der bayerischen Hauptstadt ein. Ihm zur Seite ritt der vertriebene und gechtete Friedrich V. von der Pfalz. Mnchen mute 300 000 Taler Kontribution zahlen, wurde aber sonst glimpflich behandelt. Das nchste Ziel Gustav Adolfs waren die Erblande des Kaisers; von Bayern aus war der Weg dahin nicht mehr weit. In dieser Stunde der Not wandte sich der Kaiser wieder an W a l l e n st e i n. Dieser hatte inzwischen schon mit den Schweden Unterhandlungen angeknpft und lie sich nun mehrmals bitten, bis er endlich wieder ein Heer aufstellte. Er erhielt dafr unerhrte Zu-gestndnisse: den uneingeschrnkten Oberbefehl (nicht einmal der *) Tilly hatte den ausdrcklichen Befehl gegeben jede Gewalttat in dr eroberten Stadt zu vermeiden. Die Vernichtung Magdeburgs durch Brand geschah vielleicht auf Veranlassung des schwedischen Obersten Falkenberg, der die Verteidigung der Stadt geleitet hatte und einen so wichtigen Sttzpunkt nicht in die Hnde der Feinde fallen lassen wollte.

11. Teil 2 - S. 115

1911 - Leipzig : Dürr
— 115 — Dieser harte Erlaß und seine Vollziehung durch kaiserliche Abgesandte erregten in ganz Deutschland die bittersten Klagen. Die Erbitterung erhielt auf dem Fürstentage zu Regensburg (1630) ihren Ausdruck. Hier erhoben die Fürsten, besonders Maximilian von Bayern, laute Beschwerden über die Erpressungen des Wallensteinischen Heeres und über das hochfahrende Wesen des Feldherrn. Der Kaiser mußte nachgeben und Wallenstein absetzen. Grollend zog sich dieser auf seine böhmischen Güter zurück; seine Truppen wurden teils entlassen, teils unter den Oberbefehl Tillys gestellt. § 77. Per Schwedische Krieg, 1630—1635?) 1. Das Eingreifen Gustav Adolfs von Schweden 1630. Die protestantische Sache wäre bei der Uneinigkeit und Unentschlossenheit der evangelischen Fürsten in Deutschland verloren gewesen, hätte sich ihrer nicht der schwedische König Gustav Adolf angenommen, der im Juni 1630 mit 15000 Mann an der Peenemündung gelandet war. Er ersah den günstigsten Zeitpunkt, um den deutschen Glaubensgenossen zu Hilfe zu ziehen und zugleich die durch Wallenstein bedrohte Stellung Schwedens in deu Ostseeländern neu zu kräftigen und seine Herrschaft zu erweitern. Als Gustav Adolf landete, hatte er außer den mecklenburgischen Herzögen, die ihre Wiedereinsetzung von ihm erwarteten, keine Bundesgenossen auf deutschem Boden. Selbst den eigenen Schwager, den Kurfürsten von Brandenburg, hat er nur mühsam halb zwingen, halb gewinnen können. Die Mehrzahl der Fürsten, voran der sächsische Kurfürst, wollte sich ihm nicht anschließen. 2. Magdeburgs Fall 1631. Während Gustav Adolf noch in Brandenburg zurückgehalten war, hatten Lilly und fein Reitergeneral Pappenheim die Stadt Magdeburg eingeschlossen. Sie stand damals unter der Verwaltung eines brandenburgischen Prinzen und wurde von dem schwedischen Obersten Dietrich von Falkenberg verteidigt. Erst nach mehrmonatlicher Belagerung wurde die Stadt durch einen Sturmangriff genommen und dem siegenden Heere zur Plünderung preisgegeben. Die Stadt wurde bis auf wenige Gebäude ein Raub der Flammen. Wie das Feuer entstanden ist, weiß man nicht. 3. Gustav Adolfs äiegeszug. Nach Magdeburgs Fall rückte Tilly in Kursachsen ein, um den Kurfürsten zum Anschluß an den Kaiser zu zwingen. Daraufhin aber verbündeten sich die Kurfürsten von Sachsen und Brandenburg mit dem König von Schweden, der mit seinem Heere die Elbe aufwärts gezogen war. Im September 1631 errang Gustav Adolf in der Schlacht bei Breitenfeld (nördlich von Leipzig) einen glänzenden Sieg über Tilly, dessen Ruf, unbesiegbar zu sein, nun vernichtet war. Der König zog jetzt an den Main, wo er überwinterte. Im Februar !) Siehe K. F. Meyer, Der Page Gustav Adolfs.

12. Weltkunde - S. 137

1886 - Hannover : Helwing
137 1629 wurde mit Dänemark Frieden geschlossen, in welchem Christian seine Länder zurück erhielt, aber seine Verbündeten im Stiche ließ. Wallenstein wurde mit Mecklenburg belehnt. Zm Restitutionsedikt (Wiederherstellungsgesetz) befahl der Kaiser, der katholischen Kirche alle seit dem schmalkaldischen Kriege ein- gezogenen geistlichen Güter zurückzugeben. Die lauten Klagen aller Reichsstände, auch der katholischen, über die fürchterlichen Erpressungen und Grausamkeiten des Wallensteinschen Heeres bei Ausführung des Restitutionsedikts bewogen den Kaiser, Wallenstein seines Feldherrnamtes zu entsetzen und einen großen Teil des Heeres zu entlassen; der Rest des Heeres wurde unter Tilly gestellt, der jetzt kaiserlicher Oberfeldherr war. 3. Der schwedische Krieg (1630—35). — Da landete der fromme Gustav Adolf, König von Schweden, an der pommerschen Küste. Die Ausschiffung der Truppen fiel gerade auf den Tag, da vor 100 Zähren die Protestanten dein Kaiser ihre Bekenntnisschrift in Augsburg überreicht hatten. (25. Juni 1630). Gustav Adolf wollte die unterdrückten Protestanten schützen und seine Verwandten, die Herzöge von Mecklenburg, wieder einsetzen. Nachdem er die Kaiserlichen aus Pommern vertrieben hatte, rückte er nach Brandenburg vor, aber sein Schwager, der schwache Georg Wilhelm von Brandenburg, und der Kurfürst von Sachsen zauderten, sich Gustav Adolf recht- zeitig anzuschließen. So konnte er nicht hindern, daß Tilly Magdeburg zerstörte (Mai 1631). Bald darauf schlug ihn Gustav Adolf im September bei Leipzig oder Breitenfeld. Während nun die Sachsen Böhmen eroberten, zog Gustav Adolf im raschen Siegesläufe (mit Weimar, Sachsen, Braunschweig verbunden) durch Thüringen und Franken nach dem Rhein und dann nach Bayern, wo er am Zusammenflüsse des Lech und der Donau Tilly schlug, der tötlich verwundet wurde (1632). Während dieser Zeit hatte auf des Kaisers Bitten Wallen stein wieder ein Heer geworben, dessen unumschränkter Oberherr er wurde. Er vertrieb die Sachsen aus Böhmen und wandte sich dann gegen Gustav Adolf. 11 Wochen standen beide sich verschanzt gegenüber bei Nürnberg. Der Sturm der Schweden und Weimaraner mißlang. Schnell zog Wallenstein nach Sachsen. In der Schlacht bei Lützen am 16. November 1632 fiel Gustav Adolf, aber die Schlacht wurde gewonnen. Es wurde in Süd- deutschland weiter gekämpft (Bernhard von Weimar, Oxenstierna). Wallenstein wurde 1634 zu Eger in Böhmen ermordet. Die Kaiserlichen und die Bayern siegten im August bei Rördlingen in Bayern über die Schweden. 1635 schloffen Sachsen,Brandenburg und die meisten protestantischen Fürsten mit dem Kaiser Frieden. 4. Der schwedisch-französische Krieg (1635—48). — Die Franzosen mischten, wie bislang schon heimlich, so jetzt offen

13. Mittelalter und Neue Zeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 144

1902 - München : Oldenbourg
144 62. Der Schwedische Krieg (16301635' deutsche Angelegenheiten entsagen/Schon vorher hatte der Kaiser das sogenannte Restitutionsedikt erlassen: alle ehemals geistlichen Gebiete, welche seit dem Passauer Vertrag eingezogen und protestantisiert worden waren, darunter die zwei Erzbistmer Bremen und Magdeburg, zwls Bistmer und zahlreiche Klster, sollte zurckgegeben und wieder zu geistlichen Herrschaften eingerichtet werden. msbald gingen die kaiserlichen und ligistischen Truppen an die Ausfhrung des Ldtftes. Zum Glck fr die Protestanten konnte dasselbe nicht in der beab-sichtigten Strenge durchgefhrt werden: denn die allgemeine Aufmerksamkeit richtete stch bereits auf andere Vorgnge. 5. Waldensteins Absetzung 1630. Aus einem zu Regensburg tagenden Konvent erhoben die Reichssrsten, protestantische wie katho-lische, unter letzteren insbesondere Maximilian von Bayern, laute Klagen gegen Wallensteins unerhrte Machtstellung im Reiche und gegen den Ubermut seines zgellosen Heeres. Man forderte die Entlassung des Gefrchteten. Nach lngerem Schwanken fgte sich Kaiser Ferdinand dem allgemeinen Drngen und rief Wallenstein von der Heeresleitung ab (12. August 1630); deu Oberbefehl der die kaiserliche Armee bergab er an Tilly, welcher mit den ligistischen Truppen noch in Nieder-deutschland stand. Wallenstein trug eine berlegene Gelassenheit zur Schau. Er zog sich in sein bhmisches Herzogtum zurck, zuversichtlich der Stunde wartend, da man wieder seine Hilfe begehren wrde. Denn schon war der Schwedenknig Gustav Adolf auf deutschem Boden gelandet (4. Juli 1630). 8 62. Iii. Ter Schwedische Krieg 16301635. A. Gustav Adolfs Heerfahrt durch Deutschland. 1 Onstllv ilfcolfs Erscheinen 1630. Den besiegten Protestanten kam im bedrngtesten Augenblicke Hilfe durch den Schwedenknig Gustav Adolf, wennschon dieser von feiten der Fürsten anfangs mit Mitrauen empfangen wurde; noch fchreckte das Schicksal des Winterknigs ab. Auer deu vertriebenen Herzgen von Mecklenburg erklrten sich vorerst nur Hessen-Kassel und die durch das Restitutionsedikt bedrohte Stadt Magdeburg fr die Schweden. So muten sich diese im Lause des Jahres 1630/31 erst Schritt fr Schritt den Durchzug durch Pommern und Brandenburg erkmpfen. Gustav Adolf, ein Enkel Gustav Wasas, damals 36 Jahre alt, war ein hervorragender Regent und Feldherr. Durch eine neunzehnjhrige kraftvolle Re-gierung und durch erfolgreiche Kriege gegen Rußland und Polen hatte er bei

14. G. G. Bredows Leitfaden für die Weltgeschichte - S. 68

1889 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
68 Ii. Deutsche Geschichte. mordend und plndernd in Holstein ein; der König mute auf seine Inseln flchten. Wallenstein verheerte nun alle Lnder an der Ostsee, vertrieb die Herzge von Mecklenburg und wurde vom Kaiser mit diesem Herzogtum belehnt; nur von Stralsund mute er nach ver-geblicher Belagerung abziehen. 1629 ward Friede mit Dnemark ge-schlssen, und der Kaiser, der nun als Sieger der Protestanten dastand, gab das Restitutionsedikt heraus, welches von den Protestanten alle Kirchen und Klster zurckforderte, die seit 1555 in ihren Lndern den Katholiken entzogen worden waren. Wallenstein hatte indes durch seine Plnderungen die Katholiken ebensosehr erbittert, als die Protestanten, und auf einer Kurfrstenversammlung zu Regensburg, 1630, ward der Kaiser gezwungen, einen Teil seines Heeres zu ent-lassen und Wallenstein abzusetzen. Dieser verlie mit heimlichem Unwillen das Heer, ging nach Bhmen, wo er mit kniglicher Pracht lebte und im stillen auf eine Gelegenheit wartete, sich an dem Kaiser zu rchen. b. Gustav Adolf. Den bedrngten Protestanten kam Hilfe durch Gustav Adolf, König von Schweden. Er war der grte Feldherr seiner Zeit und der evangelischen Kirche treu ergeben. Die chtung der mit ihm verwandten Herzge von Mecklenburg hatte bei ihm die Besorgnis hervorgerufen, da ein Sieg der katholischen Sache auch dem protestantischen Schweden gefhrlich werden knnte. Am 4. Juli 1630 landete er mit 15 000 Mann an der Insel Usedom. Aus Pommern vertrieb er die Kaiserlichen bald: Brandenburg, das ihm anfangs seinen Beistand verweigerte, zwang er, sich mit ihm zu verbinden, und Sachsen, das sich dem Restitutionsedikt widersetzt hatte und deswegen von Tilly feindlich angegriffen wurde, rief den erst verschmhten König der Schweden zu Hilfe, 1631. Indes war eine der wichtigsten protestantischen Städte, Magd e-brg, von Tilly erobert und vllig zerstrt worden, den 20. Mai 1631. Die Zahl der bei dieser schrecklichen Zerstrung Ermordeten wird auf 30 000 angegeben. Tilly selbst schrieb an den Kaiser: Seit Trojas und Jerusalems Zerstrung ist keine solche Victoria gesehen worden." Gustav Adolf hatte, von Brandenburg und Sachsen im Stiche gelassen, nicht zu Hilfe kommen knnen. Er eilte nun nach Sachsen und schlug bei Breitenfeld, in der Nhe von Leipzig, den kaiserlichen General Tilly, den Sieger in 36 Schlachten, den 17. September 1631. Darauf drang er weiter vor, befreite die Protestanten in Franken von den kaiserlichen Bedrckungen, eroberte Mainz, gewann die Pfalz und drang in Bayern ein. Tilly

15. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 29

1911 - Berlin : Winckelmann
29 seines Heeres laut, da der Kaiser sich entschlieen mute, ihn zu entlassen. Gustav Adolf. Zerstrung Magdeburgs. Gustav Adolf, König von Schweden, trat jetzt fr die Sache der Protestanten auf und landete (1630) mit seinen Soldaten in Pommern. In jene Zeit fllt das traurige Schicksal Magdeburgs. Diese Stadt wurde von Tilly belagert. Obgleich mehrmals zur bergabe aufgefordert, waren die Magdeburger doch entschlossen, sich aufs uerste zu verteidigen. Tilly strmte (1631) die Stadt, und als ein Feuer ausbrach, das durch einen entstandenen Sturmwind sich weiter verbreitete, ward in kurzer Zeit fast die ganze Stadt ein Raub der Flammen. Breitenfeld. 1631. Der König von Schweden eilte da-rauf herbei und schlug Tilly bei Breitenfeld unweit Leipzig. Diese Schlacht verschaffte dem Könige von Schweden in Deutschland greren Anhang. Alle Mitglieder der Union ver-einigten sich mit ihm. Als sich nun Gustav Adolf nach Bayern wandte, stellte sich ihm Tilly am Lech entgegen, wurde aber besiegt und verwundet, so da er nach einigen Tagen starb. Schlacht bei Ltzen. 1632. Nachdem Wallenstein aus Veranlassung des Kaisers wieder eine neue Armee gebildet hatte, zog er an deren Spitze gegen Gustav Adolf. Bei Ltzen unweit Leipzig kam es zur Schlacht. Gustav Adolf fhrte seine Armee selbst an, und da er bemerkte, da sein Fuvolk zu weichen anfing, stellte er sich an die Spitze eines Reiterregiments und drang auf die Gegner ein, wurde jedoch durch feindliche Kugeln verwundet und gettet; die Schweden aber siegten dennoch. Wallenstein zog sich voll Grimm nach Bhmen zurck. Der Kaiser aber bot den Schweden einen Frieden an, in welchen diese jedoch nicht willigten. Der Krieg wurde daher von beiden Seiten hartnckig fortgefhrt. Wallensteins Ende. Wallensteins Laufbahn nahte sich jetzt ihrem Ende. Man beschuldigte ihn, er gehe mit dem Plane um, sich v '/; '* ni xj- Gustav Adolf

16. Der allgemeine Geschichtsunterricht - S. 109

1873 - Berlin : Gaertner
- 109 - Die Übermacht Österreichs veranlasste die Könige von England, Frankreich und Dänemark, die deutschen Protestanten theils durch Geld, theils durch Truppen zu unterstützen. Ferdinand aber erhielt neue Hilse durch den reichen und einflussreichen Böhmen Albrecht von Wallenstein, der zum Reichsfürsten und später zum Herzog erhoben, überdies durch die Aussicht auf Ländererwerb gelockt, sich erbot, ein Heer von 50,000 Mann auf eigene Kosten zu unterhalten. — b. Der niederdeutsch-dänische Krieg (1625 — 1630). Wallenstein und Tilly drangen nach Norddeutschland vor, wo Christian Iv. von Dänemark selbst den Krieg eröffnet hatte. Der Sieg Tilly's über Christian bei Lutter am Barenberge (1626) brachte ganz Niederdeutschland in die Gewalt der Österreicher, und nur mit Mühe erhielt Christian im Frieden von Lübeck (1629) seine eigenen verwüsteten Länder Holstein, Schleswig und Jütland zurück. Wallenstein hatte Mecklenburg für sich gewonnen und suchte es durch Eroberung der pommerschm Ostküste zu erweitern (Stralsund). Jetzt stand die Macht Österreichs auf ihrem Höhepunkt; aber durch das Restitutionsedikt (1629), das Ferdinand gegen die Protestanten erließ, trieb er sie zu neuem Widerstände. Namentlich widersetzte sich Magdeburg. Die Entsetzung Wallenstein's, gegen dessen barbarische Kriegführung alle Fürsten auf dem Reichstage zu Regensburg (1630) Klage erhoben, kam den Protestanten zugunsten. Wallenstein begab sich auf seine böhmischen Güter zurück, ruhig seine Zeit erwartend. Und während so der jährlichste Feind der Protestanten vom Schauplatz abtrat, trat ein neuer Freund auf ihre Seite. §. 91. Fortgang und Ende des dreißigjährigen Krieges. — c. Der schwedisch-deutsche Krieg (1630 — 1635). Gustav Adolf, König von Schweden (1611—32), war es, der den Protestanten als Retter erschien, ein Mann von hohen und für Deutschland vielleicht verderblichen Plänen (er strebte nach der Kaiserkrone), aber von strenger und echter Frömmigkeit, theilnehmend für die Leiden des- Volks, das sich ihm stets mit Hingebung anschloss. 1630 landete Gustav Adolf in Pommern und war eben imkgriff, den Kurfürsten von Sachsen zum Anschluss zu nöthigen, als Tilly Magdeburg zerstörte („Magdeburger Hochzeit" 1631) und sich nun selbst gegen Kursachsen wandte. In der Schlacht von Leipzig (1631) erlitt Tilly eine schwere Niederlage durch Gustav Adolf, der sich zunächst die Unterpfalz unterwarf (Bernhard von Weimar tritt in schwedische Dienste). Daraus bemächtigten sich die Schweden Baierns; Tilly fand in diesen Kämpfen am Lech feinen Tod. Ferdinand nahm feine Zuflucht wieder zu Wallenstein, der sich aber diesmal nur unter unerhörten Bedingungen zur Hilfe bereit erklärte. Wallenstein vertrieb die Sachsen aus Böhmen, die Schweden aus Baiern und rückte dann in Sachsen selbst ein, wo Gustav Adolf in der Schlacht bei Lützen (1632) einen ruhmvollen Tod fand, die Schweden aber dennoch den Sieg davon trugen. Die Fortsetzung des deutschen Krieges wurde von dem schwedischen Reichsrath dem gewandten schwedischen Kanzler Axel Oxenstierna übertragen, der als Xirektor des mit den protestantischen Ständen von Franken, Schwaben, Ober- und Niederrhein geschlossenen Heilbronner Bundes (1633) die alleinige Entscheidung in Kriegssachen hatte. Der Krieg brach mit neuer Heftigkeit aus, Baiern verwüsteten die Schweden, Schlesien die Truppen Wallenstein's. Dieser nahm indess ein zweideutiges Benehmen an; lau in seinen Bemühungen zugunsten Ferdinand's, geheimnisvoll in seinen Unterhandlungen mit den Feinden,

17. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 53

1907 - Leipzig : Freytag
53 27. Gustav Adolf. Schweden war zur Zeit des Dreiigjhrigen Krieges ein groes und mchtiges Reich. Als König herrschte der dasselbe Gustav Adolf, der sich durch Frmmigkeit und Tapferkeit auszeichnete. Dieser landete i. I. 1630 mit einem ausgesuchten Heere an der Kste Deutschlands, teils um seinen Glaubensgenossen, den Protestanten, Hlfe zu bringen/ teils um eigene Eroberungen zu machen. Aber die protestantischen Fürsten wollten anfangs nichts von ihm wissen. Trotzdem schlug er den kaiserlichen Feldherrn Tilly, der schon 36mal gesiegt hatte, in der blutigen Schlacht bei Breitenfeld. Jetzt schlssen sich die meisten protestantischen Fürsten dem Sieger an. Wie im Triumphe durchzog er Norddeutschland und lie sich berall huldigen. Erst in Sddeutschland, am Lechflusse, wagte Tilly, ihm eine neue Schlacht anzubieten. Aber er wurde zum zweitenmale geschlagen und in der Schlacht verwundet, so da er bald darauf starb. Jetzt eroberte Gustav Adolf auch ganz Bayern. Er hielt seinen Einzug in Mnchen und bedrohte die Hauptstadt des Kaisers, Wien. In dieser hchsten Not wandte sich der Kaiser an Wallenstein. Nachdem dieser ein Heer geworben hatte, standen sich die beiden Feldherren erst sieben Wochen lang in ver- schanzten Lagern bei Nrnberg gegenber, ohne da einer den andern anzugreifen wagte. Dann zogen sie nach Norden, und bei Ltzen, unweit Leipzig, kam es zu einer groen Schlacht. Vor derselben stimmte Gustav Adolf mit seinem Heere Kirchenlieder an. Dann begann der 9166129- Schwedenstein bei Kampf, in dem der Sieg lange hin und her S^en- schwankte. Der König, der im dichtesten Getmmel die Seinigen anfeuerte, sank, mit Wunden bedeckt, tot zu Boden. Aber die Schweden, der den Tod ihres Knigs erbittert, blieben Sieger. Erst am andern Tage fanden sie fernen entstellten Leichnam unweit eines groen Steines, der seitdem der Schwedenstein genannt wird. Die trostlose Knigin, die ihrem Gemahl nach Deutschland gefolgt war, geleitete auch feinen Leichnam nach Schweden zurck. In Stockholm wurde er in der Gruft feiner Vter beigesetzt. 28. Ludwig Xit. niwtnba renb des Dreiigjhrigen Krieges, - Nach Wallenstems Ermordung (1634) dauerte der groe Krieg noch vierzehn

18. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 42

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 42 — das Geld dazu. Darum gab er ihm einstweilen die Lausitzen als Pfand, bis er ihm die Kriegskosten bezahlen würde. So' erhielt Johann Georg I. im Jahre 1623 die beiden Lausitzen. 2. Wie Johann Georg I. gegen den Kaiser kämpfte. Aus dem Kriege in Böhmen entstand ein langer Krieg, der 30 Jahre lang dauerte; deshalb heißt dieser Krieg der Dreißigjährige Krieg. Der Kaiser Ferdinand Ii. wollte nicht bloß die Protestanten in Böhmen, sondern alle Protestanten in ganz Deutschland besiegen und wieder zu Katholiken machen. Da er zwei tapfere Feldherren: Tilly und Wallen- stein, hatte, so gewann er auch alle Schlachten, und im Jahre 1630 waren fast alle Protestanten Deutschlands besiegt. Bis dahin war Johann Georg I. noch immer des Kaisers Freund geblieben und hatte seinen bedrängten Glaubensgenossen, den Evangelisch-Lutherischen, nicht beigestanden. Da kam ein fremder Kriegsheld, Gustav Adolf, der König von Schweden, mit einem Heere herbei, um den deutschen Protestanten zu helfen. Aber niemand schloß sich ihm an. Nur die starke Festung Magdeburg vertraute auf ihn. Da belagerte sie Tilly und eroberte sie; dann ließ er sie völlig zerstören. Nach dieser Schreckenstat zog Tilly nach Sachsen und ließ es entsetzlich verwüsten. Der Kurfürst wollte nämlich dem Kaiser nicht mehr in allen Dingen gehorchen. Deshalb wollte Tilly zur Strafe sein Land brandschatzen. In dieser Not wandte sich nun Johann Georg an den Schwedenkönig Gustav Adolf, welcher unterdessen sein Heer vergrößert hatte. Beide schlossen einen Bund und versprachen, einander gegen den Kaiser zu helfen. Nun kam Gustav Adolf herbei und griff bei Breitenfeld 1631 das Heer Tillys an. Zum ersten Male ward Tilly völlig besiegt. Sachsen aber war gerettet. Gustav Adolf wurde von allen als Retter hochgepriesen und geehrt. Nun zog Gustav Adolf nach Bayern, wo er den Tilly noch einmal schlug. Als Tilly gestorben war, sandte der Kaiser den Wallenstein mit einem neuen Heere gegen den Schwedenkönig. Wallenstein ließ sogleich Sachsen, namentlich das Erzgebirge und das Vogtland, schrecklich verheeren. Alles brannten diese wilden Horden nieder und raubten, was ihnen wertvoll dünkte. Da rief Johann Georg I. abermals den Schwedenkönig zu Hilfe. Wallenstein war unterdessen selbst nach Sachsen gezogen und lagerte bei Leipzig. Der edle König Gustav Adolf kam auch schnell herbei und griff bei Lützen im November 1632 das Heer Wallenfteins an. Wirklich ward auch Wallenstein gleich Tilly geschlagen und mußte Sachsen verlassen. Unser Vaterland und sein Kurfürst war abermals gerettet von der Not der Feinde. Aber Gustav Adolf war leider in der blutigen Schlacht gefallen. Dies war ein großer Verlust. Den Protestanten und Schweden fehlte es nun an einem tüchtigen Feldherrn, so daß der Kaiser wieder gewann.

19. Geschichtsbilder für die Oberstufe mehrklassiger Schulen - S. 82

1892 - Breslau : Goerlich
geschlossen, und die Protestanten beklagten sich beim deutschen Kaiser. Da dieser eine ungndige Antwort gab, zog eine Anzahl bhmischer Protestanten nach Prag und warf zwei kaiserliche Rte mit ihrem Schreiber zum Fenster hinaus. Das war Emprung gegen den Kaiser. Die Unruhen griffen immer weiter um sich, der Kaiser rstete daher ein Heer gegen die Aufstndisch. So begann der furchtbare Krieg, den wir den 30jhrigen Krieg nennen. 2. Per bhmisch - pflzische Krieg. Bald daraus starb der Kaiser. Die Bhmen wollten den deutschen Kaiser nicht als ihren König anerkennen und whlten den Kurfrsten von der Pfalz zum König. Diesem zog der Herzog von Bayern entgegen. In der Nhe von Prag kam es am weien Berge zur Schlacht (1620), in welcher die Bayern in einer Stunde das bhmische Heer besiegten. Friedrich von der Pfalz mute fliehen. Aber in feinem Namen fhrten zwei andere deutsche Fürsten den Krieg weiter und verwsteten Deutschland entsetzlich. Endlich wurden sie besiegt, und 1624 stand der Kaiser als Sieger da. 3. Der dnische Kr;eg. Mehrere protestantische Fürsten whlten jetzt den König Christian von Dnemark zum Obersten. Dieser rckte in Deutsch-land ein. Der Kaiser hatte kein eigenes Heer, das er ihm entgegenstellen konnte; da erbot sich ein bhmischer Adliger, Namens Albrecht von Waldstein (Wallenstein), auf eigene Kosten 40 000 Mann ins Feld zu stellen. Die kaiserlichen Minister meinten, man msse froh sein, wenn man 20 000 Mann bekme. Wallenstein entgegnete: 20 000 Mann wrden Hungers sterben; mit 40 000 Mann will ich ins Feld rcken, die werden sich selbst ernhren." Binnen kurzem hatte Wollenstem ein bedeutendes Heer beisammen, und der Krieg begann. Wallenstein besiegte den Grafen von Mansfeld, Tilly den Dnenknig bei Lutter am Barenberge (1626). So war der Kaiser wiederum Sieger. Wallenstein drang bis an die Nordspitze von Schleswig vor, die Dnen aber flohen auf ihre Inseln. Der Kaiser und der König von Dnemark schlssen in Lbeck 1629 Frieden, denn der Kaiser konnte gegen ihn nichts zur See, der König nichts zu Lande gegen den Kaiser ausrichten. Inzwischen bedrckten Wallensteins Heere die deutschen Lnder furchtbar; die Hauptleute erpreten ungeheure Summen und lebten in Pracht und berflu, die Soldaten nahmen alles, was sie bekommen konnten. Die armen Landleute dagegen litten ganz entsetzlich; viele starben vor Hunger, andere nhrten sich kmmerlich von Wurzeln und Eicheln. Wollenstem that nichts, diesen bel-stnden abzuhelfen; daher baten die deutschen Fürsten den Kaiser, da er Wollenstem absetze. Der Kaiser mute ihnen nachgeben. Wollenstem fgte sich gern; denn er sah voraus, da der Kaiser seiner bald wieder bedrfen wrde. 4. Gustav Adolf. Der deutsch-schwedische Krieg. Kurze Zeit nach dem Frieden zu Lbeck siel König Gustav Adolf von Schweden in Deutsch-land ein; denn er hoffte, hier reiche Beute zu machen. Tilly zog ihm entgegen und belagerte die wichtige Festung Magdeburg. Da die Schweden ihr nicht Hilfe brachten, wurde sie erobert und verbrannt. Bald daraus besiegte aber Gustav Adolf die kaiserlichen Truppen bei Breitenfeld (unweit Leipzig) 1631. Durch diese Schlacht verlor der Kaiser alle Vorteile, die er durch einen zwlfjhrigen Krieg errungen hatte. Gustav Adolf zog durch Thringen und drang bis Mainz vor; er benahm sich ganz als Herr von Deutschland

20. Zeit- und Lebensbilder aus der deutschen und preußischen Geschichte - S. 47

1911 - Dresden : Huhle
— 47 — brandschatzte und drückte die eroberten Länder furchtbar. Viele Landleute starben vor Hunger, andere nährten sich kümmerlich von Eicheln und Wurzeln. Daher drangen die deutschen Fürsten auf Wallensteins Absetzung. Der Kaiser mußte dieser Forderung nachkommen. Rachebrütend zog sich der gestürzte Feldhauptmann auf seine Güter in Böhmen zurück und lebte von seiner ungeheueren Kriegsbeute. Christian von Dänemark schloß 1629 mit dem Kaiser Frieden. Der Kaiser befahl darauf in dem Wiederherstellungsgesetze oder Restitutwns-edikte, daß alle norddeutschen Stifter, die nach dem Augsburger Religionsfrieden im Jahre 1555 protestantisch geworden waren, wieder katholische Bischöfe und Äbte erhalten müßten. So schien es, als ob die Protestanten in Deutschland ganz und gar unterdrückt werden sollten. 5. Der schwedische Krieg (1630—1634). Da erschien 1630 der tapfere König Gustav Adolf von Schweden in Pommern, um den so hart bedrängten Protestanten zu Hilfe zu eilen. Bald hatte er Pommern und Mecklenburg erobert. Aber die Kurfürsten von Brandenburg und Sachsen ließen ihn nicht durch ihre Länder ziehen. Ehe er dies erzwang, eroberte und zerstörte Tilly Magdeburg. Hierauf verbanden sich beide Kurfürsten mit Gustav Adolf und besiegten 1631 Tilly in der Schlacht bei Breitenfeld. Tilly zog sich nach Bayern zurück. Gustav Adolf durchzog nun einen großen Teil Mittel- und Süddeutschlands und stellte überall die Religionsfreiheit seiner Glaubensgenossen wieder her. Dann erzwang er den Übergang über den Lech, wobei Tilly tödlich verwundet wurde. Nun stand ihm ganz Bayern offen. Selbst in Böhmen rückten sächsische und schwedische Soldaten ein. In dieser Not wandte sich Ferdinand Ii., der erst über Gustav Adolf als ein „neues Feindet" gespottet hatte, wieder an den tiefgekränkten Wallenstein. Dieser hatte schon lange darauf gewartet, nahm den Oberbefehl nur nach vielen Bitten an und ließ sich sogar Vollmacht zu politischen Verhandlungen geben. Wallenstein, den die Soldaten nur den Friedländer nannten, hatte bald wieder sein Heer beisammen, denn die Soldaten glaubten, unter ihm große Beute machen zu können. Bei Lützen kam es 1632 an einem nebligen Novembertage zur Schlacht. Das schwedische Heer sang: „Ein' feste Burg ist unser Gott" und „Verzage nicht, du Häuflein klein". Dann sprengte Gustav Adols voran, um seine Truppen anzufeuern. Er fiel zwar, aber Wallenstein ward besiegt und mußte sich nach Böhmen zurückziehen. In Eger ward er 1634 von zweien seiner Offiziere ermordet. Der Kaiser belohnte die Mörder reichlich, da er glaubte, daß Wallenstein beabsichtigt hätte, sich mit den Schweden zu verbünden. „ Die dankbaren Protestanten Deutschlands errichteten auf dem Schlachtfelde zu Breitenfeld für Gustav Adolf ein Denkmal und feierten ihn mit folgenden Worten: „Glaubensfreiheit für die Welt rettete bei Breitenfeld Gustav Adolf, Christ und Held." 6. Der schwedisch-französische Krieg (1635—1648). In der Schlacht bei Nördlingen wurden 1634 die Schweden vollständig besiegt, aber die Franzosen kamen ihnen zu Hilfe, damit das Haus Habsburg nicht zu mächtig würde. Von nun an begann die schrecklichste Zeit des großen Krieges. Gustav Adolf hatte viel auf Mannszucht gehalten, aber von jetzt an waren die Schweden die schlimmsten Räuber und Mordbrenner in deutschen