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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 117

1912 - Habelschwerdt : Franke
117 Adolf von Nassau, 12921298. 1292-1298 Da die Fürsten um ihre Selbstndigkeit Sorge hatten, whlten sie nicht den mchtigen Habsburger Albrecht, sondern den tapferen, aber unbegterten Grafen Adolf von Nassau. Um eine Hausmacht zu grnden, erhob er Anspruch auf die Mark Meien als erledigtes Reichslehen und kaufte Albrecht dem Entarteten, der mit seinen Shnen in Streit lag, die Nachfolge in Thringen ab. Es gelang ihm aber nicht, dieses Land zu erwerben. Den Bestrebungen seines Nebenbuhlers Albrecht, der seine Macht der einen Teil der Schweiz befestigen wollte, trat Adolf entgegen, indem er den Bund der drei Waldsttte Scrroys, Uri und Uaterwaken anerkannte und ihre Reichsuumittelbarkeit besttigte. Adolfs Erfolge im Kampfe um Meien und sein Streben nach Selbstndigkeit machten ihm die Fürsten zu Feinden. Sie erklrten ihn fr abgesetzt und whlten Rudolfs Sohn Alb recht von sterreich. In dem nun ausbrechenden Brgerkriege fiel Adolf nach heldenmtiger Gegenwehr bei Gllheim, westlich von Worms, 1298. Albrecht I. von sterreich, 12981308. 1298-1308 1. Albrechts Ttigkeit fr das Reich. Albrecht war ein statt-licher Mann und ein hochstrebender, tatkrftiger Herrscher. Er suchte im Reiche Ruhe und Ordnung herzustellen, indem er einen allge-meinen Reichsfrieden gebot und die Rckgabe der Reichsgter forderte, die seit Friedrich Ii. verloren gegangen waren. Nachdem er durch ein Bndnis mit dem ihm geistesverwandten König Philipp Iv. von Frankreich (S. 102) seine Stellung nach auen gesichert hatte, suchte er die Wahl seines Sohnes Rudolf zum rmischen König", d. h. zu seinem Nachfolger, durchzusetzen. Als er hierbei auf Widerstand bei den rheinischen Kurfrsten stie, zwang er sie mit Hilfe der Städte und des niederen Adels zur Aufhebung der Rheinzlle, die sie widerrechtlich und zum Nachteile des Handels errichtet hatten. Die Erwerbung der Kaiserkrone gelang Albrecht nicht. 2. Albrechts Sorge fr seine Hausmacht. Mit groem Eifer strebte Albrecht danach, seine Hausmacht durch Einziehung erledigter Reichslehen zu vergrern. Er wre dann imstande gewesen, den Schutz des Reiches nach auen zu bernehmen, die Kurfrsten zu bezwingen und die Krone in seinem Hause erblich zu machen. Die Mglichkeit hierzu bot sich ihm 1306 beim Tode Wenzels, des letzten Przemysliden. Albrecht gab Bhmen und Mhren seinem Sohne Rudolf und suchte auch Thringen und Meien

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1. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 90

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
90 Das Zeitalter der stndischen Gegenstze 1273 1519. Bekmpfung Er schritt zunchst gegen Ottokar von Bhmen ein, der das Ottokars. der ausgestorbenen Babenberger, sterreich und Steiermark, dazu Krnten und Krain an sich gebracht hatte. 1276 zwang er ihn, 1276. durch eine Erhebung des sterreichischen Adels untersttzt, während die Brgerschaft von Wien Ottokar treu blieb, zur Abtretung jener Landschaften. Als sich Ottokar wieder erhob, wurde er von Rudolf 1278. und dem mit ihm verbndeten Ungarnknig auf dem Marchfelde geschlagen und fiel. In Bhmen und Mhren folgte ihm sein Sohn Entstehung Wenzel. Mit sterreich, Steiermark und Krain dagegen belehnte Rudolf bfasur"5'= mit Zustimmung der Kurfrsten seine Shne Albrecht und Rudolf, Staats 1282. während Krnten dem Grafen von Tirol zufiel. sorge fr den Im brigen war Rudolf bemht den Landfrieden im Reiche Landfrieden, herzustellen, nicht immer mit solchem Erfolg wie in Thringen, wo er in Erfurt ein Jahr lang Hof hielt und der 60 Ritterburgen brach. Seine Einknfte suchte er dadurch zu steigern, da er den Stdten eine Reichs st euer auferlegte; die dadurch hervorgerufene Unzufriedenheit uerte sich darin, da mehrmals Personen auf-traten, die sich fr Friedrich Ii. ausgaben, und Anhang fanden. Rudolfs Tod. Rudolf starb in Speier und wurde dort im Dome begraben. Die Nachfolge seines Sohnes Albrecht hatte er nicht durchsetzen knnen. Adolf von Nassau; Albrccht I.; Heinrich Vii. 1292-1298. 89. Adolf von Nassau. 12921298. Unter dem Einflu der rheinischen Kurfrsten, die sich groe Versprechungen machen lieen, wurde Adolf von Nassau gewhlt, ein wackerer Mann und tchtiger Ritter, aber von geringem Besitz. In den damaligen Kmpfen zwischen England und Frankreich nahm er fr England Partei. Um sich eine Hausmacht zu erwerben, benutzte er die Streitigkeiten, welche zwischen v^Thllrw en dem Landgrafen Albrecht dem Entarteten von Thringen und "it. Meien^ seinen Shnen Friedrich dem Freidigen (d. h. dem Khnen) und Diezmann ausgebrochen waren, indem er Albrecht Thringen ab-kaufte und zugleich die bisher ebenfalls den Wettinern gehrende Mark Meien als erledigtes Reichslehen einzog. Unter Verheerungen nahm er die Lande in Besitz. Die Kurfrsten, welche keine Erweiterung der Absetzung, kniglichen Macht wnschten, setzten ihn darauf zu Mainz in rechtloser Weise ab; Albrecht von sterreich erschien mit Heeresmacht am Gllheim Rhein, und in der Schlacht bei Gllheim (am Donnersberge) wurde 1298' Adolf geschlagen und fiel. 1298-1308. 90. Albrccht I. 12981308. Mit Albrecht, der nun-Besiegung der mehr gewhlt wurde, bestieg ein thatkrstiger, herrischer Fürst den r srsten"1' deutschen Thron. Mit den rheinischen Kurfrsten kam auch er

2. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 127

1913 - Paderborn : Schöningh
Könige aus verschiedenen Husern. 127 2. Rudolfs Bemhungen um das Reich. In Deutschland war des Knigs unermdliches Bestreben hauptschlich darauf gerichtet, den Landfrieden zu sichern und dem Treiben der Raub-ritter zu steuern; so brach er z. B. in Thringen an 60 Ritter-brgen. Die Wahl seines Sohnes Albrecht zum Nachfolger konnte er von den Kurfrsten nicht erlangen. Er liegt im Dome zu Spei er, wo auch die Herrscher aus dem frnkischen Hause bei-gesetzt sind, begraben. Ii. Adolf von Nassau (13931398), Albrecht I. von sterreich (13981308), Heinrich Vii. von Luxemburg (13081313). 1. Adolf von Nassau. Die 7 Kurfrsten whlten nicht Rudolfs Sohn, Albrecht von sterreich, sondern den tapferen, aber wenig begterten Grafen Adolf von Nassau, einen Vetter des Erzbischofs von Mainz, und lieen sich fr die Wahl groe Versprechungen machen. Gleich seinem Vorgnger suchte auch Adolf eine starke Haus macht zu erwerben. Beim Aussterben der Markgrafen von Meien zog er das erledigte Land als heimgefallenes Reichslehen ein; zugleich erwarb er Thringen, das ihm von dem Landgrafen Albrecht dem Entarteten zum Kauf angeboten war. Beiden Erwerbungen widersetzten sich aber, auf ihr Erb-recht gesttzt, die Shne des Landgrafen Albrecht, Friedrich (der Freidige) und Diezmann. Des Knigs Vorgehen brachte die Mehrzahl der Kurfrsten, denen er die bei der Wahl gemachten Versprechungen nicht ge-halten hatte, auf die Seite seines Nebenbuhlers Albrecht von Osterreich, der schon lange nach der Krone strebte. Sie erklrten Adolf auf einem Kurfrstentage widerrechtlich fr abgesetzt und erhoben Albrecht zum Könige. Dieser besiegte seinen Gegner in der Schlacht bei Gllheim (Rheinpfalz), wo Adolf nach ritterlichem Kampfe fiel (1298). 2. Albrecht I. Nach Adolfs Tode wurde Albrecht von samt-lichen Kurfrsten zu Frankfurt gewhlt. In seinem Streben nach Vermehrung der Hausmacht war Albrecht nicht glcklich, a) Als Rechtsnachfolger Adolfs von Nassau nahm auch er Meien und Thringen gegen die

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 111

1904 - Habelschwerdt : Franke
111 Mit dem Papste blieb Rudolf in gutem Einvernehmen und trat auch zu Karl von Anjon in freundschaftliche Beziehungen. Den Plan, die Kaiserkrone zu erwerben, mute er aus Mangel an Mitteln auf-geben. Auch die Wahl seines Sohnes Albrecht konnte Rudolf nicht durchsetzen. Er starb im Sommer 1291 zu Speyer. Adolf von Nassau, 12921298. 1292-1298 Da die Fürsten um ihre Selbstndigkeit Sorge hatten, whlten sie nicht den mchtigen Habsburger Albrecht, sondern den tapferen. aber unbegterten Grafen Adolf von Nassau zum König. Auch sein Streben war auf Grndung einer H a u s m a ch t gerichtet; er war jedoch darin weniger glcklich als sein Vorgnger. Mit Hilfsgeldern aus England, die zu einem Kriege gegen Frankreich bestimmt waren, kaufte er Thringen und Meien von Albrecht dem Entarteten, konnte aber diese Lnder gegen dessen Shne Friedrich mit der gebissenen Wange" und Diezmann nicht behaupten. Den Bestrebungen seines Nebeubuhlers Albrecht, der seine Macht der einen Teil der Schweiz befestigen wollte, trat Adolf entgegen, indem er den Bund der drei Waldsttte Schwyz, Uri und Uuterwalden an-erkannte und ihre Reichsnnmittelbarkeit besttigte. Da Adolf in seinem Streben nach Selbstndigkeit sich auch die anderen Fürsten zu Feinden machte, erklrten ihn diese widerrechtlich fr abgesetzt und whlten Albrecht von sterreich. In dem nun ausbrechenden Kampfe fiel Adolf nach heldenmtiger Gegenwehr bei Gllheim, westlich von Worms, 1298. Albrecht von sterreich, 12981308. 1298-1308 Albrecht, der lteste Sohn Rudolfs von Habsbnrg, war ein , stattlicher Mann und ein hochstrebender, tatkrftiger Herrscher. Er suchte im Reiche Ruhe und Ordnung herzustellen, indem er einen allgemeinen Reichsfrieden gebot und die Rckgabe der Reichsgter forderte, die seit Friedrich Ii. verloren gegangen waren. Nachdem er durch ein Bndnis mit dem ihm geistesverwandten König Philipp dem Schnen von Frankreich seine Stellung nach aueu gesichert hatte, suchte er die Wahl seines Sohnes Rudolf zum Rmischen König", d. h. zu seinem Nachfolger durchzusetzen. Als er hierbei auf Widerstand bei den rheinischen Kurfrsten stie, zwang er sie mit Hilfe der Städte und des niederen Adels zur Aufhebung der Rheinzlle, die sie wider-rechtlich und zum Nachteil des Handels errichtet hatten. Wei, Weltgeschichte: Die letzten Jahre Rudolfs von Habsburg und sein Charakter. Atzler, On. u. L. I. Nr. 46.

4. Das Mittelalter - S. 80

1897 - Leipzig : Dürr
einzigen Ziele waren, durch Vergrerung des Habsburgischen Haus-besitzes seine Stellung als Reichsoberhaupt zu befestigen und die ffent-liche Ordnung in Deutschland nach Krften wiederherzustellen. Des-halb geriet Rudolf von Habsburg zunchst mit König Ottokar von Bhmen in Streit; denn dieser hatte sich während des Interregnums unrechtmigerweise die Herzogtmer Osterreich und Steiermark angeeignet und verweigerte jetzt dem neuen König die Huldigung. In der Schlacht auf dem Marchfelde bei Wien, 1278, wurde Ottokar von Bhmen geschlagen und fiel. Whrend Bhmen und Mhren dem Sohne des Gefallenen verblieben, belehnte Rudolf mit Zustimmung der Kur-frsten seine Shne mit sterreich, Steiermark und Krain, dehnte dazu seine Besitzungen in Schwaben aus und legte so den Grund zur Habsburgischen Hausmacht. Dann suchte Rudolf I., soweit es ihm mglich war, Ruhe und Ordnung im Reiche wiederherzustellen. In Thringen namentlich ging der König scharf gegen den raub- und fehdelustigen Adel des Landes vor; er brach viele Burgen und lieferte 29 ritterliche Ruber dem Henkerbeile aus. Als dann Rudolf I. 1291 zu Speier starb und im Dome daselbst beigesetzt wurde, da trauerte namentlich der Brgers- und Bauersmann um den König, der sie gegen den wilden Adel geschtzt und ihnen in seinem einfachen und biederen Wesen so nahe gestanden hatte. 2. Adolf von Nassau (12921298). Vergeblich hatte sich Rudolf von Habsburg bemht, seinem Sohne Albrecht von sterreich die Nachfolge zu sichern. Der Habsburger war den Kurfrsten zu mchtig, und sie whlten daher wieder einen unbedeutenden Grafen, Adolf von Nassau, zum König. Um sich aber halten zu knnen, war auch König Adolf gentigt, sich nach einer Hausmacht umzusehen. Gelegenheit hierzu bot ihm ein Streit des wettinischen Land grasen Albrechts des Entarteten von Th-ringen mit seinen Shnen, den Markgrafen Friedrich und Diez-mann von Meien. Adolf verband sich mit Albrecht, forderte Meien als erledigtes Reichslehen und fhrte zahlreiche Scharen rheinischen Kriegsgesindels unter Sengen und Brennen durch Thringen der Altenburg und Chemnitz bis nach Freiberg vor. Dadurch aber min-derte König Adolf sein Ansehen im Reiche und verfeindete sich die Kurfrsten. Sie erklrten ihn schlielich fr abgesetzt und whlten Albrecht von sterreich zum König. Bei Gllheim, unweit Worms,

5. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 136

1906 - Breslau : Hirt
136 Aus der Geschichte des Mittelalters. Schon vor der Wahl war zwischen Rudolf und den Kurfrsten vereinbart worden, da alles seit der Zeit Friedrichs Ii. abhanden gekommene Reichsgut (Domnen, nutzbare Rechte, Gerichtsgeflle) zurckgegeben werden sollte. Auf Grund dieses Beschlusses erffnete Rudolf gegen den König von Bhmen ein gerichtliches Verfahren. Als-Ottokar auf wiederholte Ladung nicht erschienen war, wurden ihm seine Reichslehen als entwendetes Reichsgut aberkannt und die Reichsacht der ihn verhngt. Als Rudolf gegen ihn zu Felde zog, leistete Ottokar die Huldigung und erhielt Bhmen und Mhren zurck, aber die brigen Lnder sielen an das Reich. Aber schon im Jahre 1278 kam es zwischen beiden Knigen zum Kriege. Ottokar wurde in der Schlacht auf dem Marchfelde geschlagen und fiel. Bhmen und Mhren gingen an seinen Sohn der. 1282 belehnte Rudolf seine Shne mit sterreich, Steiermark und Krain und grndete damit die Macht des Hauses Habsburg im Osten. Rudolf bemhte sich den Landfrieden im Reiche aufrecht zu erhalten. In Thringen griff er krftig durch. Im Norden des Reiches aber sprte man nur wenig von seiner Macht. Es milang ihm, noch bei Lebzeiten einen seiner Shne zum Nachfolger im Reiche whlen zu lassen. 73 Jahre alt, starb er 1291 zu Speyer. 74. Adolf (1292 -1298). Albrecht I. (12981308). Nach Rudolfs Tode whlten die Kurfrsten den Grafen Adolf von Nassau zum König. Er war ein ritterlicher Mann und wegen seiner Tapferkeit im Rheinlande hoch berhmt. Wie Rudolf, suchte er sich alsbald eine Hausmacht zu verschaffen. Der Landgraf Albrecht von Thringen, der seit dem Aussterben der Markgrafen von Meien mit seinem Sohn um die Nachfolge haderte, trat dem Könige seine Rechte ab. Adolf er-oberte Thringen und Meien. Da aber die Kurfrsten hiermit nicht einverstanden waren, setzten sie ihn widerrechtlich ab und bertrugen die Krone an Albrecht von Habsburg. Bei Gllheim am Donnersberg fiel Adolf in der Schlacht gegen Albrecht. Albrecht I. geriet bald in Konflikt mit den Kurfrsten, aber er ntigte sie, sich ihm zu unterwerfen. Er machte auf Meien Ansprche geltend, aber sein Heer wurde geschlagen. 1308 wurde er von seinem Neffen Johann (Parricida) an der Reu ermordet. 75. Bonifatius Viii. Das groe Ereignis des beginnenden 14. Jahrhunderts ist der Zusammenbruch der ppstlichen Machtstellung. Bonifatius Viii. hatte alle Ansprche auf die weltliche Ober-Herrschaft des Papstes, die seine Vorgnger erhoben hatten, wieder auf-genommen, ja wenn mglich noch berboten. Dem König Albrecht gegen-ber nahm er das Recht auf Prfung der deutschen Knigswahl in Anspruch. Wie der Mond sein Licht von der Sonne empfange, so habe

6. Die Neubildung der europäischen Kulturwelt durch Christentum und Germanentum - S. 142

1911 - München : Oldenbourg
142 Deutschland unter Knigen aus verschiedenen Husern. Adolf von Nassau (12911298). Der Lieblingswunsch Rudolfs I., seinem Sohne Albrecht die Nach-folge im Reiche zu sichern, ging zunchst nicht in Erfllung. Vielmehr whlten die Kurfrsten den an Macht unbedeutenden Grafen Adolf von Nassau. Doch mute dieser seinen Whlern so weitgehende Ver-sprechungen machen, da er sie von Anfang an nicht halten konnte. Schon dadurch erweckte er den Mimut der Kurfrsten. Sodann suchte sich Adolf ebenfalls eine Hausmacht zu verschaffen, indem er dem Landgrafen Albrecht dem Entarteten von Thringen das Erbrecht auf Meien und die Nachfolge in Thringen abkaufte. Da aber die rechtmigen Shne Albrechts, Friedrich der Freidige (Khne) und Diezmann, ihr vterliches Erbe tapfer verteidigten, wurden Thringen und Meien durch den Brger-krieg schwer verwstet. Deshalb erklrten die Kurfrsten den König fr abgesetzt und bertrugen jetzt die Krone dem Herzog Albrecht von Oster-1298 reich. Dieser besiegte seinen Gegner bei Gllheim am Donnersberg (nord-" westlich von Speyer); Adolf selbst fand im Handgemenge den Tod. Albrecht I. von sterreich (12981308). Albrecht, der Sohn Rudolfs I., befa zwar nicht die Leutseligkeit seines Vaters, erwies sich jedoch als scharfsinniger, zielbewuter und tatkrftiger Herrscher. Er bndigte mit starker Hand den bermut der Kurfrsten, die ihn wegen seines kraftvollen Auftretens wieder absetzen wollten, und Jsljbeseitigte u. a. durch das Speyerer Manifest einen groen Teil der R h e i n -zlle, die eine wichtige Einnahmequelle der rheinischen Fürsten bildeten, anderseits aber den Handel schwer schdigten. Dadurch gewann er sich die Zuneigung der Reichsstdte in hohem Mae, so da sie ihn im Kampfe gegen die selbstschtigen Groen wacker untersttzten. Weniger erfolgreich war Albrecht in den H ausmacht!, cstrebungcn. Seinem ltesten Sohne Rudolf bertrug er B h m e u (mit Mhren) nach dem Tode des letzten Knigs Wenzel Iii. (1306); indes starb Rudolf schon im nchsten Jahre (1307), woraus Bhmen neuerdings verloren ging. Als Rechtsnachfolger" König Adolfs erhob Albrecht I. Ansprche auf Meien und Thringen; aber die kniglichen Truppen erlitten 1307 durch Friedrich den Freidigen und Diezmann bei Lucka (unweit Altenburg) eine ernste Niederlage. Als nun Albrecht in den ursprnglichen Stammlanden seines Geschlechtes (Vordersterreich) Anstalten zur Wieder-erobemng Bhmens und Thringens traf, wurde er im Angesichte der Habsburg beim bersetzen der die Reu von seinem Neffen Johann (Parricida) nebst einigen mitverschworenen Adeligen ermordet. Johann Parricida, der Sohn jenes Rudolf, der mit einer Schwester Wenzels Ii. vermhlt war (vgl. S. 141), hatte sich Hoffnungen auf die bhmische Krone ge-

7. Mittelalter und erste Periode der Neuzeit - S. 70

1898 - Berlin : Hertz
Das deutsche Knigtum als Werkzeug bcr Kirche u. s. ro. den Reichsrittern und Stdten gedrungen wurde. Sie fiel auf den 127391 Grafen Rudolf von Habsburg (12731291), der die Landgrafschaft Elsa, ausgedehnte Hausgter und die Grafschaft in Aargau, Thr-und Zrichgau besa. Als er aber spter nach Italien kommen wollte, wurde er vom Papste davon abgehalten und mute sogar den Zehnten von Niederlothringen zur Untersttzung der Anjou's gegen Sieilieu einliefern. Er lie Ottokar Ii. von Bhmen und Mhren, der sich um die Einwanderung der Deutschen in seinem 1255 Lande sehr verdient gemacht, bei einem Kreuzzuge in Preußen 1255 Knigsberg gegrndet und nach dem Aussterben der frheren Dy-nastie sterreich, Steiermark, Krnten und Kram, um diese Lnder nicht in die Hnde der Ungarn fallen zu lassen, an sich gezogen hatte, auffordern, sie herauszugeben; da er es nicht that, bekriegte 1278 er ihn, schlug ihn auf dem Marchfelde 1278, behielt sich sterreich, Steiermark und Kram als habsburgische Hausmacht und gab Krnten an den Schwiegervater seines Sohns Albrecht, Meinhard 1336 von Tirol, dessen Enkelin Margaretha Manltasch aber zuerst 1336 1363 Krnten, dann auch Tirol 1363 an sterreich bertrug. Rudolf suchte den Landfrieden, so gut es ging, herzustellen und unterdrckte besonders das Raubritterwesen in Thringen, wo er mit Hilfe der Erfurter 60 Burgen brach und die in ihnen betroffenen Raubritter aufhngen lie. Den Tod Rudolfs nahmen sich die Waldsttten Uri, Schwyz und Unterwalden wahr, um 1291 eine Eidgenossenschaft zu stiften und die Gerichtshoheit, die die Grafen von Habsburg der sie gehabt hatten, fr sich in Anspruch zu nehmen, also sich fr reichsunmittelbar zu erklären. (Adolf von Nassau.) Den deutschen Fürsten war Rudolf von Habsburg schon zu mchtig geworden; sie whlten deshalb nach seinem Tode nicht seinen Sohn, sondern den wenig begterten 129198 Grafen Adolf von Nassau (12911298), dem aber sogleich seine unwrdige Abhngigkeit von den Fürsten und vom Papste drckend wurde; er suchte sich deshalb ebenfalls eine Hausmacht zu ver-schaffen, indem er Thringen von Albrecht dem Entarteten kaufte und Meien als erledigtes Reichslehen beanspruchte; auch eroberte er beide Lnder im Kampfe mit den Shnen jenes, Friedrich und Diezmann; aber dies war der Anla, da ein Teil der Fürsten nun Albrecht I. von sterreich, Rudolfs Sohn, gegen ihn aufstellte; Adolf 1298 von Nassau fiel gegen ihn 1298 in der Schlacht bei Gllheim am

8. Altertum und Mittelalter - S. 280

1911 - Stuttgart : Bonz
T7*ir~ 280 Nagoldtal, in Thringen 70, am Rhein 66 Raubburgen) und brachte den unruhigen Grafen Eberhard I. den Erlauchten von Wrttemberg (12651325) in zwei Feldzgen 1286 und 1287 zur Unterwerfung. Freilich ein groer Teil des Reiches und der Fürsten kmmerte sich um den Kaiser nicht, und seine traft reichte nicht aus, die groen Fürsten zum Frieden zu zwingen. Im Grund war ihm auch seine Hausmacht wichtiger. Am 15. Juli 1291 starb Rudolf in Speyer, nachdem zwei tchtige Shne ihm im Tode vorangegangen waren. 1292-1298. 5. Adolf von Nassau (12921298). Albrecht von Habsburg rechnete auf die Nachfolge. Gegen ihn wirkte im Kreis der Kur-frften namentlich sein Schwager, der Bhmenknig, Ottokars Sohn, der die frhere Gre seines Hauses nicht vergessen konnte. Die Kurfrsten, voran Gerhard von Eppenstein von Mainz, whlten statt des mchtigen Habsburgers den Grafen Adolf von Nassau, der freilich dafr feinen Whlern gegenber unwrdige Verpflichtungen auf sich nehmen mute (1292). Es war ein tapferer und ungewhnlich gebildeter Fürst, der auch Lateinisch und Franzsisch sprach, aber er hatte nur einen kleinen Besitz und eine groe Familie. So war er daraus angewiesen, nach Vergrerung seiner Hausmacht zu trachten. In Meien und Thringen zeigte sich ihm ein erreichbares Ziel. Mit Heinrich Raspe war das Haus der Landgrafen von Thringen (1247) ausgestorben. Das Erbe fiel an die Wettiner (S. 237), die nun in getrennten Linien Meien und Thringen beherrschten. Da die Meiener Linie ausstarb, wollte Adolf Meien als erledigtes Reichs-lehen an sich bringen. Auch Thringen, wo der Landgraf Albrecht der Entartete mit seinen Shnen, Friedrich dem Freidigen" (d. h. Trotzig-Khnen) oder Gebissenen" und Diezmann, in erbittertem Zwist lebte, war zu gewinnen. Adolf erkaufte von Albrecht die An-wartschaft auf Thringen um 12 000 Mark und besetzte unter Ber-Wstungen die widerstrebenden Lnder. Es war ein Verhngnis-voller Erfolg. Durch diesen Erfolg und fein selbstbewutes Auftreten entfremdete er sich die Fürsten, namentlich den Mainzer Erzbischof. Die Fürsten nherten sich Albrecht von Habsburg und erklrten Adolf in rechtlosem Verfahren (1298) fr abgesetzt. Bei Gllheim nahe dem Donnersberg verlor Adolf gegen Albrecht Sieg und Leben (1298). 1298 -1308. 6. Albrecht von sterreich (12981308). a. Der harte, sinstere, aber kluge Habsburger, der nun einstimmig zum König gewhlt wurde, trat zur Enttuschung der Kurfrsten sofort als rechter König auf. Er schirmte den Landfrieden, ging darauf aus, die Krone erblich zu machen, gewann die aufstrebenden Rheinstdte fr sich durch die Aushebung der Rheinzlle und brachte mit ihrer Hilfe die Kurfrsten am Rhein, die sich schon zu seinem Sturz vereinigt hatten, zur Unter-wersung. b. Wenig wrdig benahm er sich, wohl um den Reichs-frften den Rckhalt am Papst zu nehmen, diesem gegenber.

9. Das Mittelalter - S. 69

1918 - Leipzig : Voigtländer
52. Deutsche Herrscher aus den Husern Habsburg, Nassau, Luxemburg usw. 69 52. Deutsche Herrscher aus den Hausern Habsburg, Nassau, Luxemburg und Wittelsbach 12731347. 1. Rudolf von Habsburg 12731291. Als Richard von Com- Ruq6sijuron Wallis gestorben war, whlten die Fürsten aus Anregung des Erz- 73-1291 bifchofs Werner von Mainz und des nrnbergischen Burggrafen Friedrich von hohenzollern einen mig begterten, aber wackeren Mann zum deutschen König, nmlich den Grafen Rudolf von Habsburg. Rudolfs Besitzungen lagen im Elsa und in der Schweiz- die Habsburg, Besitzungen der Stammsitz seines Geschlechtes, erhob sich im Vinkel zwischen Rar und Reu. Der Gewhlte war 55 Jahre alt, ansehnlich und tapfer, Charakter nchtern und klug. Dem Volke gefiel er wegen seiner einfachen, derben Art. Rudolf enthielt sich jeder (Einmischung in die Angelegenheiten Italiens und lie sich auch nicht zum rmischen Kaiser Kronen. (Er suchte lieber in Deutschland Ordnung zu schaffen und beseitigte namentlich am Raubritter Rhein und in Thringen das Raubritterwesen. Die Macht der Fürsten beschrnkte ihn sehr; doch wurde der mchtigste Reichsfrst, König (Dttofcar von Bhmen, der sterreich, Steiermark, Krnten undwttokarvo Krain an sich gebracht hatte und dem armen Grafen Rudolf" nicht Boi,men huldigen wollte, von ihm zur Unterwerfung gentigt. Nach einer neuen Auflehnung wurde ttofcar in der Schlacht auf dem Marchfelde 1278 besiegt und fiel im Kampfe. Rur Bhmen und Mhren verblieben (Dttokars Sohne; mit sterreich, Steiermark und Krain belehnte Rudolf seine eigenen Shne. (Er legte hierdurch den Grund zur Macht des v-grndung Hauses Habsburg. Doch erreichte er es nicht, da die Fürsten seinen Sohn Albrecht zu seinem Nachfolger erwhlten. Rudolf starb im 1}ausmad)t 73. Lebensjahre und wurde in der Knigsgruft zu Speier bestattet. 2. Hbolf Von Nassau 12921298. Aus Besorgnis vor der floif oon Macht des Habsburgischen Hauses whlten die Kurfrsten, d. h. die ns-ms Fürsten, welche die Kaiserwahl als ihr Vorrecht beanspruchten, nicht Rudolfs Sohn Albrecht, sondern den zwar tapferen, aber wenig begterten Grafen Adolf von Nassau. Aber auch Adolf suchte sogleich seine hausmacht zu mehren; er kaufte dem Landgrafen Albrecht dem (Entarteten ( 42, 2) Thringen ab, konnte dies Land aber gegen des Landgrafen Shne Friedrich und Diezmann nicht behaupten. Auch er regte sein Handel die Unzufriedenheit einiger Kurfrsten; sie setzten Adolf ab und whlten nun Albrecht von sterreich. Im Kampfe gegen diesen fiel Adolf in der Schlacht bei Gllheim am Donnersberge 1298. S?etm 3. aibrecht I. von Osterreich 12981308, ein tatkrftiger, *11. herrschschtiger Mann, suchte die Habsburgische hausmacht u. a. durch 1298-1308 Bhmen zu vergrern, doch ohne (Erfolg.

10. Geschichte des Mittelalters - S. 93

1911 - Nürnberg : Koch
93 Rudolf erklrte Osterreich, Steiermark, Krnten und Krain als erledigte Reichslehen und wollte sie einziehen. Da Ottokar sie nicht herausgab, kam es wiederholt zum Kamps. 'In der Schlacht auf dem Marchsld (12j781_ verlor Ottokar Sieg und Leben. Sem Sohn Wenzbehielt Bhmen und Mhren; mit den brigen Gebieten aber (auer Krnten) belehnte Rudolf seine Shne Rudolf und Albrecht. So begrndete Rudolf in sterreich eine starke Hausmacht. Seit dieser Zeit sind die Habsburger unzer trenn-lich mit sterreich verknpft geblieben bis zum heutigen Tag (seit 1740 in weiblicher Linie). Die Besitzungen der Habsburger im Westen erhielten allmhlich den Namen Vorder-sterreich. Herstellung des Landfriedens. Besondere Ver-dienste erwarb sich Rudolf durch sein erfolgreiches Eintreten fr den Frieden im Lande. Schon frher hatten das die Kirche (S. 55), Konrad Ii. und andere Könige versucht. Whrend des Jnterreg-nums aber waren alle Bestimmungen in Vergessenheit geraten. Zu den zahlreichen F e h d e n, die der Adel fhrte, war noch das R a u b -ritterwesen gekommen (S. 79); die Unsicherheit.im Lande war daher auerordentlich groß. Gegen das Raubgesindel, das besonders in Franken, am Rhein und in Thringen sich breit machte, zog Rudolf selbst aus. Zahlreiche Burgen wurden niedergebrannt, die Raubritter hingerichtet. Dem Fehdewesen aber suchte er durch Landfriedens-g e s e tz e Einhalt zu tun. Jede Selbsthilfe (das Faustrecht) wurde verboten. Der Geschdigte sollte vor dem Richter Klage er-heben. Erst wenn er hier sein Recht nicht fand, konnte er zur Fehde greifen. Eine vllige Herstellung des Friedens im Lande gelang freilich auch Rudolf nicht. Nach Rudolfs Tod whlten die Fürsten den Grafen Adolf von Nassau; sie bergingen Rudolfs Sohn Albrecht, da ihnen die Habs-burger bereits zu mchtig schienen. | Adolf von Nassau 0292-1298) j hatte nur geringe Besitzungen in der Gegend der Lahn und suchte sich 5siou" nun in Thringen eine starke Hausmacht zu grnden. Der Plan scheiterte aber an dem Widerspruch der Fürsten. Diese setzten ihn ab, denn er konnte auch die groen Versprechungen nicht erfllen, die er den rheinischen Kurfrsten gemacht hatte; sie bertrugen nun dem vorher bergangenen Albrecht die Krone.

11. Geschichte des Mittelalters - S. 85

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Adolf von Nassau, Albrecht I. und Heinrich Vii. 85 gegen ihn hatte zum Ergebnis, da sich Ottokar beugte und auf die ge-wonnenen Lnder Verzicht leistete. Er mute persnlich vor Rudolf er-scheinen, der den mit glnzender Rstung bekleideten Bhmenknig mit gesuchter Einfachheit im schlichten grauen Wams empfing. Bald aber brach Ottokar von neuem los. Rudolf war zunchst in einer ungnstigen Lage, da ihm aus dem Reiche keine Hilfe kam und nur der Ungarn-knig Beistand leistete. Aber in der Schlacht auf dem Marchfelde, wo der Burggraf von Nrnberg die Sturmfahne des Reiches fhrte, trug er im Jahre 1278 einen entscheidenden Sieg davon; Ottokar selbst kam auf der Flucht um. Seinem Hause blieb Bhmen und Mhren erhalten; sterreich, Steiermark und Krain aber verlieh Rudolf als erledigte Reichslehen an seine beiden Shne Albrecht und Rudolf und legte so den Grund zu einer Habsburgischen Hausmacht und zu dem spteren Blfr^)G sterreichischen Staate. Hausmacht Im brigen trat Rudolf nach Krften fr den Landfrieden ein,Landfrieden ohne doch dem Fehdewesen berall Einhalt tun zu knnen. Mit besonderer Tatkraft und mit Erfolg griff er in Thringen ein, wo er im Laufe eines Jahres sechzig Raubburgen gebrochen haben soll. Als Rudolf sein Ende nahen fhlte, begab er sich nach Speier, wo sich die Grabeskirche der salischen Kaiser erhob. Neben ihnen liegt er begraben. Adolf von Nassau, Albrecht I. nd Heinrich Vii. 82. Adolf von Nassau. 1292 bis 1298. Nach Rudolfs Tode fiel 1292 bis die Wahl der Kurfrsten nicht aus seinen Sohn Albrecht, dessen Macht 1298 und Ehrgeiz ihnen zu bedrohlich erschien, sondern auf einen Grafen von geringem Besitz, Adolf von Nassau. Dessen Bestreben ging fast ganz darin auf, sich eine Hausmacht zu begrnden. Fr eine Geldsumme kaufte er dem Landgrafen Albrecht dem Entarteten von Thringen, der tmw^n mit seinen Shnen zerfallen war und ihnen ihr Erbe nicht zukommen lassen wollte, sein Land ab, und in dem nun folgenden Kriege gelang es ihm, die Shne Albrechts zu besiegen. Sie hieen Friedrich der Freidige, d. h. der Tapfere, und Diezmann. Dem ersteren hat man spter den Beinamen mit der gebissenen Wange" beigelegt, da ihn der Sage nach seine Mutter, eine Staufin, als sie vom Schlosse des Gemahls floh, beim Abschied in heiem Schmerz in die Wange gebissen hatte. Indessen fielen die Kurfrsten, welche eine Erweiterung der knig-lichen Macht nicht dulden wollten, von Adolf ab und traten in Verbin-dung mit seinem Gegner, Albrecht von sterreich. Bei Gllheim in Gllheim

12. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 122

1918 - Paderborn : Schöningh
122 Von Rudolf von Habsburg bis zur Reformation. Ii. Adolf von Nassau (13921398), Albrecht I. von sterreich (13981308), Heinrich Vii. von Luxemburg (13081313). 1. Adolf von Nassau. Die 7 Kurfrsten whlten nicht Rudolfs Sohn, Albrecht von sterreich, sondern den tapferen, aber wenig begter-ten Grafen Adolf von Nassau, einen Vetter des Erzbifchofs von Mainz, und liehen sich fr die Wahl groe Versprechungen machen. Gleich seinem Vorgnger suchte auch Adolf eine starke H a u s m a ch t zu erwerben. Beim Aussterben der Markgrafen von Meien zog er das erledigte Land als heimgefallenes Neichslehen ein; zugleich erwarb er Thringen, das ihm von dem Landgrafen Albrecht dem Em-arteten zum Kauf angeboten war. Beiden Erwerbungen widersetzten sich aber, auf ihr Erbrecht gesttzt, die Shne des Landgrafen Albrechi, Friedrich (der Freidige) und Diezmann. Des Knigs Vorgehen brachte die Mehrzahl der Kurfrsten, denen er die bei der Wahl gemachten Versprechungen nicht gehalten hatte, auf die Seite seines Nebenbuhlers Albrecht von sterreich, der schon lange nach der Krone strebte. Sie erklrten Adolf auf einem Kurfrsten-tage widerrechtlich fr abgesetzt und erhoben Albrecht zum Könige. Dieser besiegte seinen Gegner in der Schlacht bei Gllheim (Rheinpsalz), wo Adolf nach ritterlichem Kampfe fiel (1298). 2. Albrecht I. Nach Adolfs Tode wurde Albrecht von smtlichen Kurfrsten zu Frankfurt gewhlt. In seinem Streben nach Vermehruug der Hausmacht war Albrecht nicht glcklich, a) Als Rechtsnachfolger Adolfs von Nassau nahm auch er Meitzen und Thringen gegen die Wettiner fr das Reich in Anspruch, aber sein Heer wurde von Friedrich (dem Freidigen) entscheidend geschlagen, b) Als das Knigshaus in Bhmen ausstarb, suchte Albrecht vergebens, das Land an seine Familie zu bringen. Mit Rstungen gegen Thringen und Bhmen beschftigt, ward er in der Nhe der Habsburg beim bersetzen der die Reutz von seinem Neffen Johann von Schwaben (Parricida), der durch die Vorent-Haltung seines Erbteils erbittert war, ermordet (1308). Mit der Geschichte Albrechts bringt die sptere durch Sagen sehr entstellte berlieferung auch die Befreiung der Schweiz in Verbindung. In den sogenannten Waldsttten Schwyz, Uri, Unterwalden hatte sich teilweise ein freier Bauernstand erhalten, und die Reichsfreiheit von Schwyz und Uri war wiederholt, u. a. von Kaiser Friedrich Ii., anerkannt worden. Gegen die Versuche der Habsburger, die ihnen zustehenden

13. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 128

1911 - Breslau : Hirt
128 Die Zeit vom Interregnum bis zum Tode Karls Iv. 72. 73. Krieg zwi- Da sich Ottokar selbst Hoffnung auf die Krone gemacht hatte, er-Lnb'motor. kannte er Rudolf nicht als König an, ja er legte beim Papste gegen ihn Verwahrung ein, als einen wenig tauglichen Grafen, den der Bettelsack drcke". Da Rudolf aber schon vor der Wahl mit den Kurfrsten ver-einbart hatte, da alles seit Friedrich Ii. abhanden gekommene Reichsgut (Domnen, nutzbare Rechte, Gerichtsgeflle) zurckgegeben werden solle, schritt er endlich gegen Ottokar ein. Als dieser sich nicht fgte und auf wiederholte Ladung nicht erschien, wurden ihm seine Reichslehen als ent-wendetes Reichsgut abgesprochen und die Reichsacht der ihn verhngt. Anfangs unterwarf sich Ottokar, aber schon 1278 kam es zum Kriege. Marchfeld Ottokar wurde in der Schlacht auf dem Marchfelde geschlagen und nach 1278. ker Schlacht ermordet. Nur Bhmen und Mhren, seine Erblande, gingen auf seinen Sohn der. Die eroberten Herzogtmer verlieh Rudolf seinem Sohne Albrecht (1282) und begrndete damit die Macht des Hauses Habsburg im Osten; fr seinen zweiten Sohn Rudolf versuchte er das Herzogtum Schwaben, das Erbe der Stanfer, wiederherzustellen. Rudolfs Um den Landfrieden hat sich Rudolf redlich und erfolgreich bemht, regierung. $u Thringen wurden mehr als 60 Raubburgen gebrochen und 29 Ritter als Ruber hingerichtet. Doch sprte man im Norden des Reiches sonst wenig von seiner Macht. Hier und im Westen, in den rheinischen Stdten^ die mit einer neuen Steuer Rudolfs unzufrieden waren, traten falsche Friedriche auf. Auch gelang es ihm nicht, noch bei Lebzeiten einen seiner Shne zum Nachfolger im Reiche whlen zu lassen. Dreiundsiebzig Jahre alt, starb er in Speyer und wurde im Dome daselbst beigesetzt. Rudolf als Einfach und anspruchslos, ernst und milde, fromm und gerecht, streng ajienjch. gegen alle Willkr und Roheit des Faustrechtes und der Fehdelust, war Rudolf ein König ganz nach dem Sinne des Volkes. Eine durchaus praktische Natur, hat er nie an Rmerzge und Kreuzzge gebacht. Die Hochfliegenben Gebanken der Hohenstaufen an des alten Kaisertums weltumfassende Stellung, an ein Ringen mit dem Papste um die Herrschaft der Welt gab es fr ihn nicht. Er beschrnkte sich auf das Nherliegenbe, die Herstellung georbneter Zustnbe im Reiche. Da seine Machtmittel dazu nicht ausreichten, mute er von Anfang an, wie fchon in feiner Heimat, auf die Bildung einer Hausmacht bebacht sein. Adolf 73. Adolf von Nassau (12921298). Albrecht I. (12981308). <292?298) ^ch Rubolss Tode whlten die Kurfrsten den Grafen Adolf von Nassau ' zum König. Er war ein ritterlicher Mann und wegen seiner Tapferkeit im Rheinlanbe hochberhmt, aber von geringer Macht. Daher suchte er sich als-balb, wie Rudolf, eine Hausmacht zu verschaffen. Der Landgraf Alb recht der Entartete von Thringen (vgl. 65), der seit dem Aussterben der Markgrafen von Meien mit seinen Shnen Friedrich und Diezmann um die Nachfolge haderte, verkaufte dem Könige seine Rechte. Adolf eroberte Thringen und Meien. Da aber die Kurfrsten hiermit nicht einverstanden waren, setzten sie ihn widerrechtlich ab und bertrugen Albrecht, dem Sohne, Gllheim Rudolfs von Habsburg, die Krone. Bei Gllheim am Donnersberge ver-1298- lor Adolf Schlacht und Leben im Kampfe mit dem Gegenknige.

14. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neuere Zeit bis 1648 - S. 163

1902 - Paderborn : Schöningh
163 Genehmigung der Kurfrsten, welche ihre Zustimmung durch die von jetzt an blichen Willebriefe zu erkennen gaben. Krnten verlieh er dem Grafen Meinhard von Tirol, welcher ihn im Kriege krftig untersttzt hatte. Bhmen und Mhren behielt Ottokars Sohn Wenzel. Die Erwerbung sterreichs legte den Grund zu der Habs-burgischen Hausmacht. 2. Seine Bemhungen um das Reich. Er stellte die Ab-hngigkeit von Burgund durch einen Kriegszug wieder her (1279). Im brigen war sein Bestreben hauptschlich darauf gerichtet, den Landfrieden zu sichern. Die Kaiserkrnung empfing er nicht, wahrscheinlich weil wegen hufigen Wechsels der Ppste die Verhandlungen darber nicht zum Abschlsse kamen. brigens war auch die ganze kernige Persnlichkeit dieses Grnders der Habsburgischen Dynastie mehr aus praktische als auf ideale Ziele gerichtet. Die Wahl seines Sohnes Albrecht zum Nachfolger konnte er von den Kur-frsten nicht erlangen. 2. Adolf von Nassau, 1292-1298. 88. Die Kurfrsten whlten, besonders auf Betreiben des Erz-bischoss von Mainz, getreu ihrem Grundsatze, keinem Mchtigen die Krone zu bertragen und keine erbliche Thronfolge aufkommen zu lassen nicht Rudolfs Sohn Albrecht, sondern den zwar ritterlich tapferen, aber unbegterten Grafen Adolf von Nassau, einen Vetter des Erzbischoss von Mainz, und lieen sich die Wahl durch Verleihung und Verpfndung von Reichsgtern bezahlen. Gleich seinem Vorgnger suchte auch er sich eine Hausmacht zu erwerben, aber nicht mit gleichem Erfolge. Beim Aussterben des in der Markgrafschaft Meien regierenden Frstenhauses (Nachkommen Heinrich Raspes von Thringen) wollte er das erledigte Land als ein heimgefallenes Reichslehen einziehen; zugleich wollte er das ihm von dem Landgrafen Albrecht dem Entarteten von Thringen zum Kauf angebotene Thringen erwerben. Hiergegen erhoben aber die Shne des Landgrafen Albrecht, Friedrich und Diezmann, auf ihr Erbrecht gesttzt, Einspruch. Im Kriege mit ihnen lie Adolf nun das Land schrecklich verwsten. Wegen dieser Gewaltttigkeiten und weil er den bei der Wahl gegebenen Versprechungen gegen die geist-lichen Fürsten nicht nachkam, wurde er angeklagt, da er von einem Geringeren, dem Könige von England, Sold genommen und den Land-frieden gebrochen habe. Auf Grund dieser Beschuldigungen wurde er u*

15. Die Neubildung der europäischen Kulturwelt durch Christentum und Germanentum (Das Mittelalter), die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball (Die Neuzeit) bis zum Westfälischen Frieden - S. 96

1914 - München : Oldenbourg
96 Deutschland unter Knigen aus verschiedenen Husern. Weise, da er Ottokars Sohn Wenzel (Ii.) im Besitze Bhmens und Mh-1282 rens belie, sterreich, Steiermark und Kram seinen Shnen Albrecht und Rudolf, Krntens seinem Waffengenossen Meinhard von Tirol ber-trug. So legte König Rudolf den Grund zu der habsburgischen Hausmacht. 2. Die Ordnung der inneren Verhltnisse im Reiche. Ein groes Verdienst erwarb sich König Rudolf um die Sicherung des Landfriedens. Besonders in Franken, in Thringen und am Rhein brach er zahlreiche Raubburgen und lie viele Raubritter hinrichten. Nach einem tatenreichen Leben starb Rudolf hochbetagt in Speyer und wurde im dortigen Dome neben Philipp von Schwaben beigesetzt. Adolf von Nassau (12911298). Der Wunsch Rudolfs I., seinem lteren Sohne Albrecht die Nachfolge im Reiche zu verschaffen, ging zunchst nicht in Erfllung. Vielmehr whlten die Kurfrsten den Grafen Adolf von Nassau. Dieser suchte sich eben-falls eine Hausmacht zu verschaffen, indem er dem Landgrafen Albrecht dem Entarteten von Thringen die Nachfolge in dessen Land abkaufte. Da aber die rechtmigen Shne Albrechts ihr vterliches Erbe tapfer verteidigten, wurde Thringen schwer verwstet. Deshalb erklrten die Kurfrsten den König fr abgesetzt und bertrugen jetzt die deutsche Krone 1298 dem Herzog Albrecht von Osterreich. Bei Gllheim am Donnersberg (nordwestl. v. Speyer) fand Adolf im Kampfe gegen Albrecht den Tod. Albrecht I. von sterreich (12981808). Albrecht, der Sohn Rudolfs I., erwies sich als ein kluger und tatkrftiger 1301 Herrscher. Er beseitigte durch das Speherer Manifest einen groen Teil der Rheinzlle, die eine wichtige Einnahmequelle fr die rheinischen Fürsten bildeten, aber den Handel schwer schdigten. Dadurch gewann der König die Zuneigung der Reichsstdte, soda sie ihn im Kampfe gegen die Fürsten wacker untersttzten. Weniger erfolgreich war Albrecht in feinen Hausmachtbestrebungen. Als Rechtsnachfolger" König 1307 Adolfs erhob er Ansprche auf Thringen, erlitt aber eine Niederlage. Bald darauf wurde er in seinen Stammlanden^) angesichts der Habsburg von seinem Neffen Johann (Parricida)^ ermordet. Johann Parricida wollte an der Regierung der sterreichischen Erblnder Anteil haben, war aber von seinem Oheim und Vormund (eben König Albrecht I.) abgewiesen worden. Deshalb lie sich der jhzornige Jngling zu der bereilten Tat hinreien. Er starb als Flchtling in einem Kloster zu Pisa (in Italien). x) Krnten kam spter (1335) ebenfalls an die Habsburger. 2) Die Stammlande der Habsburger in der Schweiz und im Elsa hieen fortan Vordersterreich". 3) Parricida Vatermrder, weil nmlich Mbrecht I. als Vormund seines verwaisten Neffen Vaterstelle an Johann vertrat.

16. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart mit Einschluß der wichtigsten Kapitel aus der allgemeinen Weltgeschichte und mit Belehrungen aus der Staatskunde - S. 78

1910 - Leipzig : Voigtländer
78 Das Mittelalter. seinen Sohn Albrecht zu seinem Nachfolger erwhlten. Rudolf starb im 73. Lebensjahre und wurde in der Knigsgruft zu Speier bestattet. 'Nassau" 2. Adolf Von Nassau, 12921298. Aus Besorgnis vor der 1292-1298 Macht des Habsburgischen Hauses whlten die Kurfrsten, d. h. die Fürsten, welche die Kaiserwahl als ihr Vorrecht beanspruchten, nicht Rudolfs Sohn Albrecht, sondern den zwar tapferen, aber wenig be-gitterten Grafen Adolf von Nassau. Aber auch Adolf suchte sogleich seine Hausmacht zu mehren; er kaufte dem Landgrafen Albrecht dem Entarteten Thringen ab, konnte dies Land aber gegen des Landgrafen Shne nicht behaupten. Auch erregte sein Handel die Unzufriedenheit einiger Kurfrsten; sie setzten Adolf ab und whlten nun Albrecht von sterreich. Im Kampfe gegen diesen fiel Adolf 1298. ms-rns 3- Albrecht I. von fterreich, 1298-1308, ein tatkrftiger, herrschschtiger Mann, suchte die Habsburgische Hausmacht u. ct. durch Bhmen zu vergrern, doch ohne Erfolg. d?r?chwen- In seine Zeit verlegt die berlieferung die Grndung der ^^Schweizerischen Eidgenossenschaft (Rtlibund, Sage von schaft 1291 Eeler und Tell); ihr Ursprung fllt jedoch in frhere Zeit. Schon im 13. Jahrhundert hatten die Waldsttten Schwyz, Uri und Unter-walden gegen Habsburgische Herrschaftsgelste einen Bund zur Er-Haltung ihrer Reichsunmittelbarkeit geschlossen, die ihnen auch von Adolf von Nassau besttigt worden war. Albrecht I. machte neue Versuche, die Landeshoheit der diese schweizerischen Urkantone fr Habsburg zu gewinnen, hatte aber damit kein Glck. Er wurde von seinem Neffen Johann von Schwaben, dem er sein Erbe vorenthielt, an der Reu unweit der Habsburg ermordet. . 4- Heinrich Vii. von Luxemburg, 13081313, ein ritterlicher Graf von geringem Besitz, brachte Bhmen an sein Haus, in-bem er seinen jungen Sohn Johann mit der Enkelin Ottokars von Bhmen vermhlte. Dann unternahm er einen Zug nach Italien, um bort bte kaiserliche Macht wieber zur Geltung zu bringen. Er erlangte bte lombardische Krone, fanb aber auf einem Kriegszug gegen den König von Neapel einen unerwarteten Tod. Er ist der Begrnder des Luxemburgischen Kaiserhauses, das Deutsch-land vier Herrscher gab ( 56). ber'ber 5- Ludwig der Bayer, 1314-1347, und Friedrich der 1314 1347 Schne von fterreich, 13141330. Nach Heinrichs Vii. Tode whlte ein Teil der Kurfrsten Ludwig von Bayern aus dem Hause Wittelsbach ( 42, 3), eine andere Partei Friedrich von Osterreich. Hierdurch entstand ein langwieriger Brgerkrieg. Doch endlich siegte

17. Geschichte des Mittelalters - S. 105

1904 - München [u.a.] : Franz
Adolf von Nassau. Albrecht I. 105 das Knigtum zunchst zur Vermehrung der eigenen Haus-macht bentzte. Dazu bot sich ihm in Mitteldeutschland eine Ge-legenheit. Dort war nmlich der verschwenderische Landgraf Albrecht der Entartete von Thringen mit seinen Shnen Friedrich und Diezmann zerfallen und verkaufte nun die eben seinem Hanse Adolfs durch Erbschaft zugefallene Mark Meien au den König Adolf, der Aas" n sie jedoch erst durch zwei Feldzge gegen Friedrich und Diezmann Meien, erobern mute. Jetzt veruerte deren verschwenderischer Vater auch die Nachfolge in Thringen an den König und erffnete so diesem die Aussicht auf Grndung einer starken Hausmacht im Herzen Deutschlands. Da Adolf aber zgerte die seinen Whlern ge-machten Versprechungen zu erfllen, fetzten sich diese heimlich mit Rudolfs I. Sohne Albrecht von sterreich in Verbindung. Dieser hatte schon 1292 die Krone beansprucht und war nur widerwillig vor Adolf gewichen. Jetzt zog er mit einem Heere gegen den Rhein. Nachdem die Kurfrsten auf einer Versammlung zu Mainz dem Könige Vernachlssigung der Rechtspflege, Strung des Landfriedens und Kriegsgreuel zur Last gelegt und den König dreimal vor-gerufen hatten, erklrten sie den abwesenden Adolf fr ab- Adolfs gesetzt und riefen den Herzog Albrecht von sterreich zum Absetzung. König aus. Adolf rckte gegen diesen heran und traf das ber-legene Heer Albrechts bei Gllheim am Donnersberg. In einem Gllheim 1298. Reitertreffen wurde Adolf von Nassau besiegt und fiel tapfer kmpfend in der Nhe seines Gegners 1298. Albrecht I. 1298-1308. Albrecht fhlte, da die Art, wie er König geworden, nicht recht-mig genannt werden konnte, und lie sich deshalb nach dem Falle seines Gegners nochmals in aller Form des Rechtes whlen. Auch er hatte seinen Whlern fr die Zuwendung ihrer Stimmen Demtigung mit bertragungen von mtern und Rechten zu danken. Bald jedoch der rheinischen verriet er, da es ihm ernstlich um die Hebung des gesunkenen ursuyten. Knigtums wie um die Verstrkung seiner Hausmacht zu tun war. Dem gegenber schlssen sich die rheinischen Kur-^"^. frsteu zusammen und machten Miene ihn abzusetzen. Aber Alb recht rief die Brger der rheinischen Städte auf und erklrte in einem Manifest aus Speier 1301, da etliche Fürsten die alten Zlle der Gebhr erhht und berdies noch neue von den Brgern und Angehrigen des Reiches zu erpressen gewagt htten, weshalb alle Zlle mit Ausnahme der von Kaiser Friedrich Ii. besttigten aufgehoben und ver-boten sein sollten. Fr diese Frderung des freien Handels auf dem Rhein strmten so groe Kriegsscharen aus den dortigen Stdten dem Könige zu, da er die widerspenstigen Kurfrsten einen

18. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 96

1908 - Leipzig : Deichert
96 Iv. Vom Untergange der Hohenstaufen bis zum Ausgange des Mittelalters. Lnder namentlich durch die Hereinziehung deutscher Ansiedler zu einer bedeutenden Blte gebracht. Nach dem Tode des letzten Babenbergers hatte er die sterreichischen Lnder an der Donau, spter auch Krnten und Krain in Besitz genommen und war auf dem Wege, ein gewaltiges Slawenreich im Osten zu begrnden. Nach einem Reichstagsbeschlnsse forderte nun Rudolf von ihm, da er bei ihm als dem deutschen Könige die Belehnung mit diesen Lndern nachsuche, und als Ottokar sich dessen weigerte, tat er ihn mit Zustimmung der Kurfrsten in die Acht und erklrte ihn seiner Lehen fr verlustig. Es kam zu einem Kriege, in dem in der Schlacht auf dem Marchfelde 1278 Ottokar Reich und Leben verlor. Von seinen Lndern verlieh Rudolf mit Zustimmung der Reichsfrsten fter-reich, Steiermark und Krain seinen Shnen Alb recht und Rudolf (Anfnge der sterreichifch-habsburgischen Macht), während Bhmen und Mhren dem Sohne Ottokars verblieben. 3. Sorge um Den Landfrieden. Nachdem Rudolf so fr die Anerkennung seiner Macht im Reiche gesorgt hatte, war er bemht, auch Ruhe und Sicherheit dem deutschen Lande zu geben. Freilich gelang ihm das nur in migem Umfange, da der widerstrebenden Gewalten zu viele waren. Er berief sich auf das allgemeine Land-friedensgebot des Kaisers Friedrich Ii. vom Jahre 1235 und forderte wenigstens hier Und da seine strenge Beobachtung, namentlich in Thringen. Hier lie er eine groe Zahl der adligen Raubritter hinrichten, zerstrte ihre Burgen und zeigte so dem geknechteten Lande, da die kaiserlose, die schreckliche Zeit" vorber sei. 4. Sein Tod. Rudolf starb 1291 zu Speyer, ohne da ihm sein Wunsch, seinen Sohn Albrecht zu seinem Nachfolger gewhlt zu sehen, von den Kurfrsten erfllt wurde. Sein Andenken lebte in der Erinnerung des Volkes als das eines leutseligen, frommen und gerechten Herrschers fort. 3. Adolf von Nassau 12921298, Albrecht I. 1298-1308, Heinrich Vii. von Ltzelburg 13081313. 1. Adolf von Nassau. Nach Rudolfs Tode wurde von den Kurfrsten Adolf von Nassau zum Herrscher gewhlt, der durch reiche Versprechungen sich ihre Gunst verschafft hatte. Er besa nur ein geringes Hausgut und ging darum darauf aus, wie Rudolf von Habsburg sich eine Hausmacht zu grnden. Dabei aber stie er namentlich infolge seines gewaltttigen Verfahrens auf den Widerstand der Fürsten; diese setzten ihn ab und whlten an seiner Stelle Albrecht von sterreich, der seinen Gegenknig bei G l l h e i m am Donners-berge (1298) besiegte. Adolf verlor in der Schlacht das Leben.

19. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 145

1887 - Leipzig : Kesselring
Deutschland nach dem Interregnum. 145 58. Deutschland nach dem Interregnum, 13. n. 14. Jahrh. 1. Das Interregnum 12541273. Rudolf von Hab brg 1273 1291, der Wiederhersteller Deutschlands. Schlacht auf dem Marchfeld 1278. Die Hans-macht der Habsburger. Ado lf von Nassau 1292-1298. Dessen Streben nach einer Hausmachl. Besetzung von Meien. Widerstand Friedrichs und Diez-manns 12931297. Wahl Albrechto von sterreich. Schlacht bei Gllheim 1298. Subrecht von Osterreich 1298-1308. Leine Lndergier: Bhmen, Thringen und Meien, die Waldstdie. Atbrechl Ermordung 1308. 2. Die ersten Luxemburgischen Kaiser: Heinrich Vii. 13081313. Vereinigung von Luxemburg und Bhmen. Zwiespltige Kaiserwahl: Friedrich von sterreich 13141330 u. Ludwig von Baiern 1314- 1347. Kurverein zu Rhense 1338. Karl Iv. 1347- 1378. Die Goldene Bulle 1356. Wenzel 1378-1400; Ausbrche des Faustrechts; kirchliche Spaltungen. Wenzels Charakter. Ermordung Johann Pomuks. Verwilderung der Sitten. Der Stdiefrieg" 1388 it. 1389. Eberhard der Greiner. Schlacht bei Dffingen 1388. sterreichs Krieg gegen die Schweizer. Schlacht bei Sempach 1386. Wenzels Absetzung 1400. 1. Whrend des Interregnums (12541273) hatten die deutschen Fürsten fast alle Hoheitsrechte errungen und waren nun bestrebt, die-selben auch zu behaupten. Bei der neuen Kaiserwahl waren sie daher bedacht, einen Mann an die Spitze zu stellen, der durch Tchtigkeit der eingerissenen Verwirrung steuern, aber nicht einen, der durch bedeutende Hausmacht zugleich ihrer eigenen Selbstndigkeit gefhrlich werden knne. Als ein solcher Mann erschien ihnen Rudolf'von Habsburg, der denn Rudolf von auch im Jahre 1273 zum Kaiser ausgerufen ward. Rudolf wurde der Habsburg Wiederhersteller Deutschlands," indem er dem Interregnum nicht tun 1273~91-dem Namen, sondern auch der That nach ein Ende machte. Er zog im Reich umher und sah auf Recht und Ordnung *. Dem Raubadel war er ein strenger Richter: die Raubburgen wurden geschleift und die Raubritter hingerichtet. Auch grere Vasallen wute er zum Gehorsam zu bringen, tote er denn den unruhigen Grasen Eberhard von Wrtemberg, den trotzigen Herzog Heinrich von Baiern und den hochfahrenden König Ottokar von Bhmen mit den Waffen in der Hand zur Unterwerfung ntigte. Als letzterer sich wieder emprte, lieferte ihm Rudolf 1278 die Schlacht auf dem Marchfeld, in welcher der Bhmenknig Sieg und Leben verlor. ^a9r$Jeib Bei diesen Kmpfen hatte Rudolf jedoch sehr, den Mangel einer be-' deutenden Haus macht empfunden und bewirkte es daher, da sein Sohn Albrecht aus Ottokars Hinterlassenschaft sterreich, Steiermark und Kram als Reichslehen erhielt, wodurch die Macht der Habsburger begrndet wurde. Aber diese errungene Hausmacht ward zugleich der Grund, da man nach Rudolfs Tode (1291) nicht dessen Sohn Albrecht, sondern den Grafen Adolf von Nassau (1292-1298) zum Kaiser whlte Adolf Adolf von befa ritterliche Eigenschaften, aber weder Macht noch Ansehen genug zu Nassau solch hoher Wrde. Wie sein Vorgnger suchte auch er die Macht des 1292~98* duich welches der Dichter die auf franzsischem Boden entstandene Gralssaqe nach Deutschland verpflanzt hat. Die weitere Sage vom Schwanritter Lohengrin war schon von Wolfram auf Parzivals Sohn bertragen, doch hat ein unbekannter Dichter um 1300 Lohengrin zum Haupthelden eines besonderen Epos gemacht 1 So verlangte er von den Stnden des Reichs, da sie bei Streitigkeiten anfangs den Weg Rechtens einschlugen, doch sollte ihnen, wenn sie vor Gericht keine Genugtuung gefunden zu haben glaubten, aufrichtige Fehde" gestattet sein. Spie u. Berlet, Weltgeschichte Iii. 5. Auflage. 10

20. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 68

1905 - Leipzig : Voigtländer
68 Das Mittelalter. zollern einen mtzig begterten, aber wackeren Mann zum deutschen König, Besitzungen nmlich den Grafen Rudolf von Habsburg. Rudolfs Besitzungen lagen im Elsa und in der Schweiz; die Habsburg, der Stammsitz seines Geschlechtes, erhob sich im Winkel zwischen Rar und Reich. Der Gewhlte dijaraftter war 55 Jahre alt, ansehnlich und tapfer, nchtern und klug. Dem Volke gefiel er wegen seiner einfachen, derben flrt. Rudolf enthielt sich jeder Einmischung in die Angelegenheiten Italiens und lietz sich auch nicht zum Raubritter rmischen Kaiser krnen. Er suchte lieber in Deutschland Ordnung zu schaffen und beseitigte namentlich am Rhein und in Thringen das Raub-ritterroesen. Die Macht der Fürsten beschrnkte ihn sehr - doch wurde der ^N"mchtigste Reichsfrst, König ttofcar von Bhmen, der sterreich, Steiermark, Krnten und Krain an sich gebracht hatte und dem armen Grafen Rudolf" nicht huldigen wollte, von ihm zur Unterwerfung gentigt. Nach einer neuen Auflehnung wurde Gttokar in der Schlacht auf dem Marchfelde 1278 besiegt und fiel im Kampfe. Nur Bhmen und Mhren verblieben Gttokars Sohne; mit sterreich, Steiermark und Krain ??ha?belehnte Rudolf seine eigenen Shne. Er legte hierdurch den Grund zur burgischen Macht des Hauses Habsburg. Doch erreichte er es nicht, datz die ^ausmacht H^ten seinen Sohn Albrecht zu seinem Nachfolger erwhlten. Rudolf starb im 73. Lebensjahre und wurde in der Knigsgruft zu Spei er bestattet. ^Nassau" 2- Adolf von Nassau 12921298. Rus Besorgnis vor der Macht 1292-1298 des Habsburgischen Hauses whlten die Kurfrsten, d. h. die Fürsten, welche die Kaiserwahl als ihr Vorrecht beanspruchten, nicht Rudolfs Sohn Ribrecht, sondern den zwar tapferen, aber wenig begterten Grafen Rdolf von Nassau. Rber auch Rdolf suchte sogleich seine hausmacht zu mehren; er kaufte dem Zandgrafen Ribrecht dem (Entarteten ( 42, 2) Thringen ab, konnte dies Land aber gegen des Landgrafen Shne Friedrich und Diezmann nicht behaupten. Ruch erregte sein Handel die Unzufriedenheit einiger Kurfrsten; sie setzten Rdolf ab und whlten nun Ribrecht von Sn?eimei l*errcich- 3m Kampfe gegen diesen fiel Rdolf in der Schlacht bei Gllheim am Donnersberge 1298. ms-isos 3- Albrecht I. von sterreich k298 -1308, ein tatkrftiger, herrschschtiger Mann, suchte die Habsburgische hausmacht u. a. durch Bhmen zu vergrern, doch ohne (Erfolg. d?schw"ea Unter seine Regierung verlegt die berlieferung die Grndung rischen Eid- der schweizerischen Eidgenossenschaft (Rutlibund, Sage von S^mi Geler und Teil); ihr Ursprung fllt jedoch in frhere Zeit. Schon im 13. Jahrhundert schlssen die lvaldsttten Schwyz, Uri und Unter-walden gegen Habsburgische Herrschaftsgelste einen Bund zur (Erhaltung