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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 393

1912 - Habelschwerdt : Franke
393 sich die Schleswig-Holsteiner Schutz vom Deutschen Bundestage und erhoben sich zu bewaffnetem Widerstande. Ein preuisches Heer unter Wrangel kam ihnen zu Hilfe, schlug die Dnen bei Schleswig und drngte sie nach Jtland zurck. Die Frank-furter Nationalversammlung schuf eine Reichs flotte, fr die sich ganz Deutschland begeisterte. Sie vermochte aber gegen das see-tchtige Dnemark nichts auszurichten. Als sich Rußland. England und Schweden Dnemarks annahmen, wurde Preußen zu dem Waffenstillstand von Malm (in Schweden, gegenber von Kopenhagen) gezwungen. Im folgenden Jahre begann Dnemark den Krieg von neuem; aber die Truppen des Deutschen Bundes erstrmten die Dppeler Schanzen. Da abermals England und Rußland fr Dnemark eintraten, kam es zu einem Frieden, der die Herzog-tmer sich selbst berlie, da sich Preußen nicht der Gefahr eines Krieges mit auswrtigen Mchten aussetzen konnte. 8. Die Revolution in sterreich-Ungarn. Whrend der deutschen Verfassungskmpfe drohten die im Gefolge der Mrzrevolution auftretenden Nationalkmpfe den sterreichischen Kaiserstaat zugrunde zu richten. Das Heer rettete aber die bestehende Staatsordnung. Der Feldmarschall Radetzky schlug in kurzer Zeit den oberitalienischen Aufstand nieder, mit dessen Hilfe König Albert von Sardinien ein einiges Italien grnden wollte. Auch das aufstndische, von den Ungarn untersttzte Wien wurde Ende Oktober 1848 von den kaiserlichen Truppen erstrmt und streng bestraft. Die Leitung der sterreichischen Politik bernahm jetzt Fürst Schwarzen-berg. der entschlossenste Vertreter des Absolutismus. Kaiser Ferdinand dankte im Dezember 1848 zugunsten seines 18 jhrigen Neffen Franz Joseph ab. der im Mrz 1849 dem sterreichischen Gesamtstaate eine von Schwarzenberg entworfene Verfassung gab. Trotzdem konnte er nicht verhindern, da sich die Ungarn unter dem Journalisten Kossuth (foschut) ganz von sterreich losrissen. Erst mit Hilfe Rulands, das eine Verbreitung der Revolution nach Polen verhindern wollte, gelang es der kaiserlichen Regierung, in blutigen Kmpfen die Ungarn niederzuwerfen. Osterreich war jetzt wieder so stark, da es in der Deutschen Frage" entscheidend austreten konnte. 9. Die Einigungsversuche Friedrich Wilhelms Iv. a. Die Union. Nachdem die Versuche der Nationalversammlung, die deutsche Einheit zu begrnden, an dem zwischen Preußen und sterreich bestehenden Gegensatze gescheitert waren, wollte Friedrich Wilhelm Iv. durch friedliche Vereinbarung einen deutschen Bundesstaat unter preuischer Fhrung schaffen, der mit sterreich in

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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 377

1904 - Habelschwerdt : Franke
377 und die Könige von Bayern, Sachsen und Hannover waren jedoch gegen ein preuisches Erbkaisertum. Da jetzt sterreich seine Ab-geordneten aus Frankfurt zurckrief, tat es auch Preußen. Der Rest der Frankfurter Versammlung, das sog. Rumpfparlament", verlegte -seinen Sitz nach Stuttgart, wo es vom Könige von Wrttemberg aufgelst wurde Witte Juni 1849). 8. Hufftnde in den deutjeften Staaten, 1849. Bei dem Ausgange, den die mit so groem Jubel begrte deutsche National-Versammlung nahm, erregte die demokratische Partei in vielen Staaten Volkserhebungen, um dadurch die Fürsten zur Annahme der Verfassung zu zwingen. Zuerst brach eiu Aufstand in Dresden aus, der von Preußen niedergeworfen wurde (Anfang Mai 1849). Von grerer Hartnckigkeit war ein Aufruhr in der Rheinpfalz und in Baden, wo die republikanische Presse die Gemter erhitzt hatte. Als Anfhrer des nicht unbedeutenden aufstndischen Heeres hatte mau den Polen Mieroslawski herbeigerufen. Er wurde aber von dem Buudesheere unter dem Prinzen Wilhelm von Preußen bei Waghusel (int Juni 1849) geschlagen. Die Republikaner wurden teils nach der Schweiz, teils in die Festung Rastatt gedrngt, mit deren Kapitulation der Aufstand beendigt war. 9. Der 2. Fekzng in sekkeswig^Kolstein, 1849. Im Vertrauen auf England und Rußland erneuerte Dnemark 1849 den Krieg; aber die Bundestruppen erstrmten die Dppeler Schauzen und siegten bei Kolding. Als sie darauf eine heftige Niederlage erlitten hatten, kam der Friede zustande, der die Herzogtmer sich selbst berlie, da sich Preußen nicht der Gefahr eines Krieges mit auswrtigen Mchten aussetzen konnte. In Schleswig-Holstein wurde eine preuisch-duische Verwaltung eingerichtet. 10. Die Revokation in Werreiek-Ungarn. Whrend der deutschen Verfassungskmpfe drohten die im Gefolge der Mrzrevolution auf-tretenden Nationalkmpfe den sterreichischen Kaiserstaat zugrunde zu richten. Das Heer rettete aber die bestehende Staatsordnung. Der Feldmarschall R a d e tz k y schlug in kurzer Zeit den oberitalienischen Ausstand nieder, mit dessen Hilfe König Albert von Sardinien ein einiges Italien grnden wollte. Auch das aufstndische, von den Ungarn untersttzte Wien wurde Ende Oktober 1848 von den kaiserlichen Truppen erstrmt und streng bestraft. Die Leitung der sterreichischen Politik bernahm jetzt Fürst Schwarzenberg, der entschlossenste Vertreter des Absolutismus. Kaiser Ferdinand dankte im Dezember 1848 zugunsten seines 18 jhrigen Neffen Franz Joseph ab. Nicht lange nachher gab Schwarzenberg dem sterreichischen Gesamtstaate eine freisinnige Verfassung, konnte aber nicht verhindern, da sich die Ungarn unter dem Journalisten Kossuth (koschuth) ganz

2. Deutsche Geschichte von der Thronbesteigung Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 323

1906 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Vierter Abschnitt. Friedrich Wilhelm Iv. 323 Wilhelm Iv. die Kaiserkrone abgelehnt hatte, nahm er das Werk der Einigung Deutschlands selbst in die Hand. Er schlo mit Sachsen und Hannover das Dreiknigsbndnis und forderte die brigen Staaten zum Beitritt auf. Die meisten Kleinstaaten folgten dem Rufe, aber vor allem die sddeutschen Knigreiche hielten sich zurck, und nach dem Siege der die ungarische Revolution rief der tatkrftige Leiter der sterreichischen Politik, Fürst Felix von Schwarzenberg, den preuischen Einheits-bestrebungen ein drohendes Halt zu. Anfangs wollte Preußen es auf einen Waffengang ankommen lassen, und schon standen die Heere der alten Nebenbuhler bei Bronzell unweit Fulda einander gegenber. Als aber Rußland sich fr sterreich erklrte, gab Preußen nach, demtigte sich in Olmtz vor den Forderungen sterreichs (29. November 1850) und willigte in die Wiederherstellung des Bundestages. So kam sterreich wieder in den Besitz seiner leitenden Stellung in Deutschland. Die deutsche Frage blieb ungelst. yj) Der schleswig-holsteinische Krieg (18481850) und die Begrndung der preuischen Kriegsmarine. In Dnemark folgte auf Christian Viii. sein Sohn Friedrich Vii. (18481863). Unter ihm gelangte in den strmischen Mrztagen des Jahres 1848 die e id erdnische" Partei ans Ruder, welche die Ausdehnung Dnemarks bis zur Eider, somit die Trennung Schleswigs von Holstein und seine Ein-verleibuug in den dnischen Staat betrieb (S. 318). Gegen diese Bestrebungen erhoben sich die Herzogtmer zu bewaffnetem Widerstande. Zahl-reiche Freischaren strmten ihnen aus Deutschland zu, und Friedrich Wilhelm Iv. sandte seine Garden unter Wrnget zu Hilfe. Von Truppen des Deutschen Bundes untersttzt, drang dieser bis nach Jtland vor. Aber Rußland und England nahmen eine drohende Haltung an, und bei dem Mangel einer Flotte litt der norddeutsche Handel schwer durch die dnische Seesperre. Deshalb schlo Preußen einen Waffen-stillstand mit Dnemark (August 1848), der den das Frankfurter Parlament sich vergebens entrstete. Im nchsten Frhjahr nahm der Krieg seinen Fortgang. Als ein dnisches Geschwader in die Bucht von Eckernfrde einlief, wurde es vom Strande aus mit Erfolg beschossen; das prchtige Kriegsschiff Christian Viii." flog mit einem Teile der Bemannung in die Luft. Aber die von der deutschen Nationalversammlung geschaffene Reichs flotte ver-mochte nichts auszurichten. Auch mischte sich wieder das Ausland ein. Die preuischen und die Reichstruppen zogen sich daher zurck und berlieen die Schleswig-Holsteiner ihrem Schicksal (1849). Diese setzten nun auf eigene Faust den Krieg fort, unterlagen aber in mehreren Gefechten (1850). 22*

3. Deutsche Geschichte von der Thronbesteigung Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 323

1913 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Vierter Abschnitt. Friedrich Wilhelm Iv. 323 Wilhelm Iv. die Kaiserkrone abgelehnt hatte, nahm er das Werk der Einigung Deutschlands selbst in die Hand. Er schlo mit Sachsen und Hannover das Dreiknigsbndnis und forderte die brigen Staaten zum Beitritt auf. Die meisten Kleinstaaten folgten dem Rufe, aber vor allem die sddeutschen Knigreiche hielten sich zurck, und nach dem Siege der die ungarische Revolution rief der tatkrftige Leiter der sterreichischen Politik, Fürst Felix von Schwarzenberg, den preuischen Einheits-bestrebungen ein drohendes Halt zu. Anfangs wollte Preußen es auf einen Waffengang ankommen lassen, und schon standen die Heere der alten Nebenbuhler bei Bronzell unweit Fulda einander gegenber. Als aber Rußland sich fr sterreich erklrte, gab Preußen nach, demtigte sich in Olmtz vor den Forderungen sterreichs (29. November 1850) und willigte in die Wiederherstellung des Bundestages. So kam sterreich wieder in den Besitz seiner leitenden Stellung in Deutschland. Die deutsche Frage blieb ungelst. yj) Der schleswig-holsteinische Krieg (18481850) und die Begrndung der preuischen Kriegsmarine. In Dnemark folgte auf Christian Viii. sein Sohn Friedrich Vii. (18481863). Unter ihm gelangte in den strmischen Mrztagen des Jahres 1848 die eider-dnische" Partei ans Ruber, welche die Ausdehnung Dnemarks bis zur Eiber, somit die Trennung Schleswigs von Holstein und seine Einverleibung in den bnischen Staat betrieb (S. 318). Gegen diese Bestrebungen erhoben sich die Herzogtmer zu bewaffnetem Widerstande. Zahl-reiche Freischaren strmten ihnen aus Deutschland zu, und Friedrich Wilhelm Iv. sanbte seine Garben unter W ran gel zu Hilfe. Von Truppen des Deutschen Bunbes untersttzt, brang dieser bis nach Jtlanb vor. Aber Rulanb und England nahmen eine drohende Haltung an, und bei dem Mangel einer Flotte litt der norddeutsche Handel schwer durch die dnische Seesperre. Deshalb schlo Preußen einen Waffen-stillstand mit Dnemark (August 1848), der den das Frankfurter Parlament sich vergebens entrstete. Im nchsten Frhjahr nahm der Krieg seinen Fortgang. Als ein dnisches Geschwader in die Bncht von Eckernfrde einlief, wurde es vom Strande aus mit Erfolg beschossen; das prchtige Kriegsschiff Christian Viii." flog mit einem Teile der Bemannung in die Luft. Aber die von der deutschen Nationalversammlung geschaffene Reichsflotte vermochte nichts auszurichten. Auch mischte sich wieder das Ausland ein. Die preuischen und die Reichstruppen zogen sich daher zurck und berlieen die Schleswig-Holsteiner ihrem Schicksale (1849). Diese setzten nun aus eigene Faust den Krieg fort, unterlagen aber in mehreren Gefechten (1850). 22*

4. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 519

1894 - Dresden : Jacobi
Da kam unerwartet im August der Waffenstillstand zu Malmoe zwischen Preußen und Dnemark zustande. Fr die Dnen hatten sich pltzlich die Staaten Rußland, England und Schweden erklrt, welche die Schleswig-Holsteiner als Revolutionre betrachteten. Die Herzogtmer wurden vorlufig zur Hlfte vom deutschen Bunde, zur Hlfte von Dnemark verwaltet. Der König Friedrich Wilhelm Iv. rief Wrangel mit seinen Truppen zurck, damit diese in Berlin Ruhe und Ordnung wiederherstellten. Im Frhjahr des folgenden Jahres griffen die Schleswig-Holsteiner, gefhrt von dem beurlaubte preuischen General Bonin, abermals zu den Waffen und vernichteten am 5. April bei Eckernfrde durch ihre Strandbatterien das dnische Kriegsschiff Christian Vii.", ein anderes Gefion", wurde zur Ergebung gezwungen. Als darauf die schsischen und bayrischen Bundestruppen die Dppeler Schanzen erstrmt hatten und Bonin die Dnen bei Kolding in die Flucht schlug, rckten die Deut-scheu in Jtland ein. Beeinflut von den Ereignissen in Deutschland beteiligten sich die Hilfstruppen an den weiteren Kmpfen so wenig, da die Dnen die Schleswig-Holsteiner bei Fridericia berwltigen konnten. Preußen schlo am 10. Juli 1849 wiederum einen Waffenstillstand mit Dnemark, der sich ein Jahr darnach in einen Friedensschlu verwandelte. Es wurde bestimmt, da Schleswig, von Holstein getrennt, bei Dnemark bleiben und hier die weibliche Erbfolge gelten sollte. Da ergriffen die schwer bedrckten Schleswig-Holsteiner ohne preuische Hilfe die Waffen, wurden aber 1850 bei Jdstedt und Missunde von den Dnen besiegt. Inzwischen waren zwischen Preußen und Oster-reich-Ruland Verhandlungen angeknpft, welche zu der traurigen De-mtigung Preuens zu Olmtz fhrten; infolge der Bestimmungen jenes Vertrages wurden die Schleswig-Holsteiner preisgegeben, preuische und sterreichische Kommissare sollten die schleswig-holsteinische Armee hinter die Eider zurckfhren. Im folgenden Jahre fhrten wirklich die Oster-reicher die Dnen nach Schleswig zurck, nachdem sie die provisorische Regierung zur Auflsung gentigt hatten. Am 8. Mai 1852 wurde die Frage endgltig durch das Londoner Protokoll geregelt. Hierin wurde festgesetzt, da die Thronfolgeordnung, wie sie der König von Dnemark bestimmt hatte nmlich auch in Schleswig-Holstein weibliche Erbfolge: der Prinz Christian, Sohn des Herzogs von Sonderburg-Beck-Glcksburg, eintreten sollte von den unterzeichneten Mchten anerkannt werde, weiter da die dnische Mon-archie ungetrennt forterben, Holstein und Lauenburg jedoch bei dem Deutschen Bunde bleiben sollte. Das Protokoll war unterzeichnet von England, sterreich, Frankreich, Rußland, Schweden, Preußen, dagegen nicht vom Deutschen Bundestage, da einige deutsche Staaten da-gegen protestiert hatten. Mit Genugthuung nahmen die Dnen wiederum von Schleswig-Holstein Besitz, fhrten die Waffen als Siegestrophen nach Kopenhagen ab und lieen oftmals den Schleswig-Holsteinern ihre Macht spren.

5. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 35

1902 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
85 bei Schleswig, eroberten das Danewerk und jagten die Feinde nach Alfen. Schon im Mai rckten sie in Jtland ein und besetzten Friedericia. Deutsche Bundestruppen sollten indessen die Herzogtmer schtzen, wurden aber von den pltzlich von Alsen vorbrechenden Dnen geschlagen. Da kamen ihnen die Preußen zu Hilfe und besiegten das dnische Heer. So hatte Preußen bis jetzt allein Erfolge errungen; es mute auch die sonstigen Kriegsschden hauptschlich tragen, da Dnemark seine Handels-schiffe wegnahm, seine Ksten blockierte und so seinem Handel schwer schadete. sterreich rhrte keine Hand fr Schleswig-Holstein, aus dessen Befreiung es einen Machtzuwachs Preuens frchtete. Wohl aber mischte sich nun das Ausland zu Gunsten Dnemarks ein: Rußland, England und Schweden bedrohten Preußen; sie wollten den Anschlu Schleswig-Holsteins an Deutschland verhindern. Preußen schlo daher mit Dnemark im August den Waffenstillstand zu Malm auf sieben Monate; die deutschen und dnischen Truppen rumten die Herzogtmer. Die Nationalversammlung besttigte den Frieden, um sich nicht mit Preußen zu verfeinden. b) Zweiter Feldzug. Die Hilfe des Auslandes machte die Dnen bermtig; sie erffneten im Mrz 1849 den zweiten Feldzug. Ein preuisch-deutsches Heer unter dem preuischen General von Prittwitz rckte von neuem in die Herzogtmer ein. Bei Eckernfrde griffen am 5. April vier dnische Kriegsschiffe die deutschen Strandbatterien an, um sie zu zerstren und die Stadt zu plndern. Die Deutschen verteidigten sich aber mit wenigen Geschtzen tapfer; ein Linienschiff geriet in Brand und flog in die Luft, die Fregatte Gesion" mute sich ergeben, die zwei anderen Schiffe entflohen. Noch im April erstrmten Bayern und Sachsen die Dppler Schanzen, und schleswig-holsteinische Truppen siegten bei Kolding. Nun folgte wieder, wie im Vorjahre, eine lngere Zeit der Unttigkeit. Es fehlte den Deutschen an Kriegsschiffen, um die Dnen auf ihren Inseln anzugreifen und sie zum Frieden zu zwingen. Auch mengte das Ausland sich wieder ein. Am 6. Juli griffen die Dnen das schleswig-holsteinische Heer bei Friedericia an und schlugen es vllig. Da schlo Preußen, von Rußland und England gedrngt, am 10. Juli 1849 einen neuen Waffenstillstand auf fechs Monate; die Preußen hielten indes das sdliche Schleswig besetzt, die Dnen das nrdliche. Dieser Zustand dauerte ein Jahr; dann schlo Preußen mit Dnemark Frieden am 2. Juli 1850. Es gab, gezwungen durch Rulands und sterreichs Feind-schaft, die Sache Schleswig-Holsteins preis, nachdem es im ersten Feld-zuge die Herzogtmer gerettet, im zweiten sie geschirmt hatte. 3*

6. Brandenburgisch-preußische Geschichte in Verbindung mit der neueren deutschen Geschichte - S. 90

1912 - Leipzig : Teubner
90 Unionsbestrebungen. Schleswig-Holstein. rief) Wilhelm Iv., da ihm persnlich die Einigung am Herzen lag. (Er versuchte ohne das Volk, nur mit Hilfe der Fürsten, unter Ausschlieung sterreichs Deutschland zu einigen. Schon waren einige deutsche Fürsten geneigt, der Union" beizu treten. Doch (sterreich wollte sich nicht hinausdrngen lassen, vielmehr eine rein-deutsche Union mit Waffengewalt verhindern. Friedrich Wilhelm Iv. htte die (Einigung Deutschlands mit dem Schwerte erkmpfen mssen. Nun trat seinen Unions-planen auch Rußland entgegen. Da beugte sich der König im vertrage zu(vlmtz(l 850) dem Willen sterreichs; er verzichtete auf den versuch, Deutschland zu einigen. Wieder mar kein Deutsches Reich entstanden; vielmehr trat der traurige Deutsche Bund aufs neue in Kraft. Trotzdem war von nun an sterreichs Eifersucht gegen Preußen grer als je zuvor. Die Erhebung der Schlesrvig-Holsteiner. Die beiden Grenzlnder (die (Elbherzogtmer") waren durch Personalunion mit Dnemark verbunden; der dnische König war zugleich Herzog von Schleswig und Holstein. Holstein, ein vllig deutsches Land, gehrte auch zum Gebiet des Deutschen Bundes. Ferner war den beiden Elbherzogtmern" fr eroige Seit zugesichert, da sie miteinander verbunden bleiben sollten. Die Dnen wnschten aber, da das nrdlichere Herzogtum Schleswig eine dnische Provinz wrde. 3m Jahre 1848 kam ein neuer König zur Regierung; der mar kinderlos. Nun galt fr Dnemark ein anderes (Erbrecht als fr Schleswig-Holstein; das heit nach dem Tode dieses Knigs mar dort ein anderer Prinz erbberechtigt als in den Herzogtmern. (Es mar also vorauszusehen, da dann die per-fonalunion aufhrte. Um dieser Trennung vorzubeugen, verkndigte der König 1848 die Einverleibung Schlesmigs in das Knigreich Dnemark. Damit aber mrbe das uralte Band zmischen Schlesmig und Holstein zerrissen und das gltige (Erbrecht gebrochen. Gegen diese (Bemaltmaregel erhoben sich die Schlesmig-Holfteiner. In Deutschland fand der Freiheitskampf der meerumschlungenen" stammvermandten Herzogtmer begeisterte Teilnahme. Taufende kamen als Freiwillige zu Hilfe. Ruch der preuische König sandte ein Hilfskorps, und bald waren die Dnen zu Lande besiegt. Doch der starken dnischen Flotte hatte Deutschland keine Seemacht gegenberzustellen. Auerdem fanden die Dnen Bundesgenossen an Rußland und (England. Da zog sich Preußen vom Kriege zurck. Die Schlesroig-Holsteiner setzten zwar den Krieg rhmlich fort. Doch unterdessen war die Volksbewegung in Deutschland von den Regierungen bereits unterdrckt und der Deutsche Bund wiederhergestellt worden. Die fnf Gromchte sterreich, Preußen, Rußland, England und Frankreich entschieden der das Schicksal Schleswig-Holsteins. Sie bestimmten durch das sogenannte Londoner Protokoll, da der knftige dnische König zugleich wieder Herzog von Schleswig-Holstein sein solle; die Herzogtmer blieben also mit Dnemark verbunden. sterreichische und preuische Truppen muten in Schleswig-Holstein das dnische Regiment wiederherstellen helfen.

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 378

1904 - Habelschwerdt : Franke
378 von sterreich losrissen. Erst mit Hilfe Rulands, das eine Ver-breitung der Revolution nach Polen verhindern wollte, gelang es der kaiserlichen Regierung, in blutigen Kmpfen die Ungarn niederzuwerfen. Osterreich war jetzt wieder so stark, da es in der Deutschen Frage entscheidend auftreten konnte. 11. Die (Binigungsoerfuehe Friedrich Dimwfms Iv. 3,. Die Union. Nachdem die Versuche der Nationalversammlung, die deutsche Einheit zu begrnden, an dem zwischen Preußen und sterreich bestehenden ' Gegensatze gescheitert waren, unternahm es Friedrich Wilhelm Iv., - durch friedliche Vereinbarung einen deutschen Bundesstaat unter ' preuischer Fhrung zu schaffen, der mit sterreich in ein - besonderes Bundesverhltnis treten sollte. Preußen schlo zunchst mit Sachsen und Hannover das Dreikmgsbndnis". Dieses erweiterte sich nach und nach durch Anschlu von 27 Kleinstaaten zur Union, die unter preuischer Oberleitung stand. Friedrich Wilhelm Iv. berief ein Unionsparlament nach Erfurt (Mrz 1850), das die von Preußen vorgeschlagene Verfassung annahm. b. Der Olmtzer Vertrag. sterreich, das inzwischen mit russischer Hilfe die uugarifche Revolution besiegt hatte, war gegen die ' preuischen Einigungsversuche. Schwarzenberg verlangte die Aufnahme des sterreichischen Gesamtstaates in den Deutschen Bnud, suchte also die deutschen Staaten deu sterreichischen Interessen dienstbar zu machen. Anderseits wre durch die Aufnahme der deutschen Lnder sterreichs iu einen deutschen Bundesstaat die habsburgische Monarchie in zwei Hlften zerrissen worden und htte ihre Gromachtstellung eingebt. Es gab darum nur zwei Lsungen der Deutschen Frage: entweder schied sterreich ganz aus Deutschland aus, oder es wurde der alte lockere Staatenbund wiederhergestellt. Der vou Preußen ins Leben gerufenen Union waren Bayern und Wrttemberg ferngeblieben. Als es dem von Rußland unter-sttzten sterreich gelungen war, auch Hannover und Sachsen auf seine Seite zu ziehen, erffnete es wieder den alten Frankfurter Bundes-tag (2. September 1850) und zog in Bhmen ein Heer zusammen. Der Krieg zwischen der Union und sterreich schien unvermeidlich zu feilt. Die Entscheidung fhrte Hessen herbei, dessen Kurfürst mit seinen Stnden im Kampfe lag und den Bundestag um Hilfe bat, während anderseits auch Preußen, das Hessen zur Union rechnete, ein Heer dorthin sandte. Preußen stand vor einem Kriege mit sterreich und Rußland. Da es bei der damaligen Heeresverfassung einen derartigen Kampf nicht wagen durfte, gab der König, nachdem zwischen preuischen und bayerischen Vorposten bei Bronzell (sdlich von Fulda) einige Schsse gewechselt worden waren, dem Minister Mauteuffel den Auftrag, mit dem Fürsten Schwarzenberg in Olmh (November

8. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 64

1912 - Leipzig : Hirt
64 Iv. König Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen und seine Zeit. los. Nach den bestehenden Gesetzen war bei seinem Ableben in Dnemark die Zweiglinie Sonderburg -Glcksburg,in Schleswig-Holstein die Linie Sonderburg-Augustenburg erbberechtigt. Um die Einheit zu erhalten, erlie Friedrich Vii. im ersten Jahre seiner Regierung eine Gesamtver-fassung fr Dnemark und die beiden Herzogtmer. Herzog Friedrich von Sonderburg-Augustenburg legte dagegen beim Bundestag und bei König Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen Verwahrung ein unter Hinweis auf sein Erbrecht. Auf Verlangen des Bundestages rckten preuische Truppen unter dem Feldmarschall Wrangel in Schleswig-Holstein ein, siegten am Danewerk und drangen bis Jtland vor. Jetzt erhoben England und Rußland Einspruch gegen die Weiterfhrung des Krieges. Auf Ru-lands Drohung wurde Wrangel zurckberufen und mit Dnemark ein Waffenstillstand zu Malm geschlossen (1848). Im folgenden Jahre er-neuerten die Dnen den Krieg. Wieder rckten preuische und auch sd-deutsche und hannoversche Truppen in Dnemark ein und erstrmten die Dppeler Schanzen. Da aber die schleswig-holsteinischen Truppen selbst von den Dnen besiegt wurden, traten die auswrtigen Mchte wieder fr Dnemark ein, Preußen bequemte sich zum zweitenmal zu einem Waffenstillstand, dem 1850 der Friede zu Berlin folgte. Dnemark be-hielt Schleswig-Holstein, nur wurden fr Holstein die Rechte des Deutschen Bundes gewahrt Da England die Entscheidung leitete, geht daraus hervor, da 1852 die Vertreter der Gromchte zu London ein Proto-koll unterzeichneten, in dem sie die Erbfolge des Hauses Sonderburg-Glcks-brg auch auf Schleswig-Holstein ausdehnten. Die Rechte des Hauses Augustenburg wurden preisgegeben. 8. Nachtrge aus der Regierungszeit Friedrich Wilhelms Iv. Landzuwachs und Landverlust. Die revolutionre Bewegung des Jahres 1848 hatte auch die kleinen Frstentmer Hohenzollern-Hechingen und -Sigmaringen erfat. Durch preuische Truppen war die Ordnung wiederhergestellt worden. Die Fürsten traten die beiden Frsten-tmer 184$ an Preußen ab gegen Jahresrenten und die Rechte der nach-geborenen Prinzen des Kniglichen Hauses. Aus den beiden Frstentmern wurde der zu keiner preuischen Provinz gehrige Regierungsbezirk Sig-maringen gebildet. Als in dem Frstentum Neuenburg in der Schweiz, das König Friedrich I. von Preußen als Erbe seiner Mutter zugefallen war, eine republikanische Partei Loslsung von Preußen und Anschlu an die Schweiz betrieb und schweizerische Truppen einrckten, verzichtete Friedrich Wilhelm Iv. auf Neuenbrg und erlangte als Gegenleistung die Frei-lassung der Gefangenen der preuischen Partei.

9. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 196

1892 - Leipzig : Hirt
196 Die Neuzeit. mit Lauenburg durch den Wiener Kongre als deutsches Bundesland erklrt, dessen Herzog der König von Dnemark war. Derselbe war auch Herzog von Schleswig, welches, ohne zum deutschen Bunde zu gehren, doch berwiegend deutsche Bevlkerung hatte und nach einem alten Vertrage niemals mit Dnemark zu einem Staate vereinigt werden durfte. Als nun König Friedrich Vii. von Dnemark gleich nach seiner Thronbesteigung 1848 die Einverleibung Schleswigs in den dnischen Staat verhie, begannen die Schleswig-Holsteiner den Krieg gegen Dnemark. Preußen sandte ihnen den General Wrangel mit einem Heere, dem sich andere deutsche Truppen anschlssen, zu Hilfe. Die Dnen wurden in mehreren Schlachten besiegt, aus Schleswig vertrieben und verloren 1849 bei Eckernfrde zwei groe Kriegsschiffe. Aber die Einmischung fremder Mchte, welche mit neidischen Blicken die preuischen Siege sahen, verhinderte die gehoffte Losreiung der Herzogtmer von Dnemark. 5. Die deutsche Nationalversammlung. Mit dem Rufe nach Freiheit war berall der nach Einheit verbunden. Groe Hoffnungen setzte man auf Nationalversammlung, welche 1848 mit Zustimmung des Bundestages vom ganzen deutschen Volke gewhlt wurde und in Frankfurt zusammen-trat. Der Bundestag lste sich auf, aber die Nationalversammlung konnte sich den Gromchten gegenber kein Ansehen verschaffen. Mit geringer Stimmen- 1849. mehrheit whlte die Versammlung 1849 Friedrich Wilhelm Iv. zum Kaiser vou Deutschland. Aber dieser lehnte die Kaiserkrone ab, da er sie nicht r1 $! - den Hnden des Volkes ohne Zustimmung der Fürsten annehmen wallte. Durch Parteiungen zerrttet, lste sich die Nationalversammlung allmhlich auf. 6. Zwiespalt zwischen Greuen und sterreich. Nach Ablehnung der Kaiserwrde versuchte Friedrich Wilhelm Iv. die Lsung der deutschen Frage auf anderem Wege. Um ein geeintes Deutschland ohne Osterreich herzustellen, grndete er mit den andern norddeutschen Fürsten die unter preuischer Fhrung stehende Union. Dagegen betrieb sterreich mit anderen sddeutschen Staaten die Wiederherstellung des alten Bundes. Der Krieg zwischen Preußen und sterreich schien unvermeidlich; aber eine hhere Hand lenkte die Schritte des preuischen Knigs; er entschlo sich, um greres Unheil zu verhten, den sterreichischen Forderungen nachzugeben 1850. im Vertrage zu Olmtz (Nov. 1850). 7. Folgen. Die Union wurde aufgelst und der Bundestag wieder eingesetzt. ' Die Schleswig-Holsteiner hatten nach dem Friedensschlu zwischen Preußen und Dnemark (Juli 1850) den Krieg auf eigene Hand fortgesetzt.

10. Deutsche, besonders brandenburgisch-preußische Geschichte bis zur Gegenwart - S. 94

1903 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
94 wute genau, da die meisten von diesen einen Kaiser nicht wollten, und da sterreich und Rußland ihm feindlich gegenber stehen wrden. Zu einem Kriege gegen diese Mchte aber fhlte er sich und sein Heer nicht stark genug. Nun ging es mit der Nationalversammlung schnell zu Ende. Ihr Werk war vergeblich gewesen, da die Grostaaten sterreich und Preußen die Reichsverfassung ablehnten. Im Juni 1849 lste sich die Nationalversammlung auf. Ihr Hauptfehler war gewesen, da sie. ohne sich mit den Fürsten zu verstndigen, dem deutschen Volke Gesetze geben wollte. Wegen der Ablehnung der Reichsverfassung brachen in Sachsen, Rheinpfalz und Baden Aufstnde aus, die die Fürsten nicht allein bewltigen konnten. Sie baten Preußen um Hilfe. Da schlugen preuische Truppen den Ausstand in Dresden nieder. Gefhrlicher war die Emprung in der Rheinpfalz und in Baden, da dort auch Militr zu den Aufstndischen bertrat. Hierhin schickte der König von Preußen zwei Armeekorps unter Fhrung des Prinzen Wilhelm, die den Ausstand siegreich niederwarfen. So hatte sich Preuens König als der be-rufene Schirmherr der deutschen Fürsten bewhrt. Nun versuchte König Friedrich Wilhelm, in Gemeinschaft mit den deutschen Fürsten die Staaten Deutschlands zu einigen. Aber berall trat ihm sterreich hindernd in den Weg; auch Rußland war gegen ihn. Schlielich schlo er mit sterreich den Vertrag zu Olmtz 1850, worin er auf alle Einheitsbestrebungen verzichtete. 5. Erster Krieg um Schleswig-Holstein. Schleswig-Holstein hatte seit 1460 den dnischen König zum Herzog gehabt, war also durch Personal-umon mit Dnemark verbunden gewesen. In dieser Verbindung hatten sie sich 31/2 Jahrhunderte lang wohl gefhlt. Nach 1815 aber zeigten die Dnen immer deutlicher die Absicht, zunchst Schleswig dnisch zu machen, indem man den Einwohnern die dnische Sprache aufzwang. 1848 erklrte König Friedrich Vii. die Einverleibung Schleswigs in Dnemark. Damit war die alte Bestimmung verletzt, da Schleswig und Holstein auf ewig ungeteilt" und selbstndige Staaten bleiben sollten. Die Schleswig-Holsteiner erhoben sich gegen diese Gewalttat, wurden aber bei Bau ge-schlagen. Da kam ihnen Preußen zu Hilfe, und in zwei Feldzgen besiegte es mehrmals die Dnen. Aber England, Rußland und sterreich zwangen es, mit Dnemark Frieden zu schlieen. Die Schleswig-Holsteiner wurden nun bald von den Dnen unterworfen. Die fnf Gromchte beschlossen 1852 das Londoner Protokoll, wonach die Herzogtmer fr immer mit Dnemark verbunden bleiben, aber niemals ihm einverleibt werden sollten. So war Schleswig-Holstein schutzlos den Dnen ausgeliefert, die rcksichtsloser denn vorher den Einwohnern von Schleswig ihre Sprache

11. Deutsche Geschichte und sächsische Landesgeschichte von den Befreiungskriegen bis zur Gegenwart - S. 38

1917 - Leipzig : Teubner
38 Zweiter Zeitraum. Die Begrndung des deutschen Nationalstaates und des verfassung-leben- gebot der das Heer und leitete den Verkehr mit den fremden Staaten. Km Verfassungswerke durfte er dagegen nicht mitwirken. Er war fr sein bandeln niemandem verantwortlich, aber die Reichsminister, die er ernannte, konnte die Nationalver^mmlung zur Rechenschaft ziehen. Die Reichsgewalt war von vorn-herein zur Ohnmacht verdammt,- denn sie verfgte weder der ein eigenes Heer noch der eigene Einknfte. Ms nun der Reichskriegsminister befahl, da die Truppen der Einzelstaaten dem Reichsverweser und der knftigen Reichs-Verfassung den Treueid leisteten, gehorchten nur die kleinen Staaten sterreich, Preußen, Bayern und Hannover lehnten es ab Hoch bedenklicher trat die Schwche der Nationalversammlung und ihrer Reichsgewalt in der schleswig-holsteinischen Frage ans Licht. Schleswig-Holstein tvar seit 1460 durch Personalunion mit Dnemark vereinigt; in dem Grund-vertrage war ferner festgesetzt, da es up ewig ungedeelt" bleiben sollte. Diese Verbindung der Herzogtmer mit Dnemark mute sich jetzt aber voraussichtlich ba d losen; denn der Mannesstamm des dnischen Knigshauses stand vor dem Erloschen und m Danemark galt auch weibliche, in Schleswig-Holstein nur Abfolge Da erklrte der König rederikvii. von Dnemark am 21. Marz 1848, da er Schleswig seinem Stammlande einverleibe hier-gegen erhob sich das ganze deutsche Schleswig-Holstein, man setzte eine provisorische Regierung in Kiel ein. Friedrich Wilhelm Iv., der damals eben versprochen Hatte, den Schutz deutscher Rechte zu bernehmen, sagte den Schles-wig-holstemern semen Beistand zu. fluch der Bundestag stellte sich auf ihre Seite Als danische Truppen in das Land einrckten, trat ihnen General wrang el mit Preußen und Hannoveranern entgegen, entri ihnen Schleswig und auch einen Geil 3utlands. Die Nationalversammlung in Frankfurt erklrte die Sache der beiden Provinzen fr eine allgemein deutsche und nahm Abgeordnete aus Schleswig-Holstein auf. Aber Friedrich Wilhelm Iv wurde wankend: Er sah in dem Aufstand zuletzt doch eine Erhebung gegen den von ott gegebenen Herrscher. Da sich Rußland, Schweden, Frankreich und England auf die Seite der Dnen stellten, England sogar seine Flotte in tle-c^ Le.e senden wollte, sterreich am Kriege nicht teilnahm, dnische Kriegs-schiffe die preuischen Ostseehfen sperrten, so schlo Friedrich Wilhelm Iv. ohne Rucksicht auf die wnsche der Nationalversammlung mit den Dnen am 26. August in Haimo (im sdl. Schweden) einen Waffenstillstand, der ihnen t. h^ogwmer fast gnzlich wieder auslieferte. Die Nationalversammlung nahm die Kunde davon mit ungeheurer (Entrstung auf; sie selbst hatte ja den König beauftragt, m ihrem Namen mit dem Feinde zu verhandeln und dabei Deutsch-lands Ehre zu wahren. Sie beschlo, der Vertrag drfe nicht ausgefhrt werden. Aber sie hatte nicht die Macht, Preußen zum Gehorsam gegen ihr Gebot zu zwingen. Friedrich Wilhelm Iv. zog seine Truppen aus Schleswig zuruck. Es blieb der Nationalversammlung nichts anderes brig, als den Waffen* stillstand doch noch anzuerkennen.'So erlitt sie aber im Zusammensto mtt einem Einzelstaate eine schwere Niederlage.

12. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 222

1883 - Leipzig : Kesselring
222 Neue Geschichte. von Preußen, Friedrich Wilhelm den Iv., mit 290 gegen 248 Stimmen Preuens zum Erbkaiser von Deutschland. Aber der Gewhlte lehnte (28. April) die Ablehnung. Kaiserkrone ab. Diese Ablehnung gab der Revolutionspartei Veranlassung, zur Durch-shrung der Reichsverfassung" Unruhen anzustiften. So entstanden im K-nigreiche Sachsen (2.-9. Mai), in der Rheinprovinz, in der baierischen Pfalz (7. Mai 19. Juni) und selbst in Baden (9. Mai 23. Juli), wo die Reichsverfassung schon anerkannt war, gefhrliche Ausstnde, welche aber smtlich mit Hilfe preuischer Truppen niedergeworfen wurden. So dankbar man es annahm, da Preußen sich hier als Hort fr <~rm 8 , Deutschlands innere Ruhe und Ordnung bewhrte, so sehr bedauerte man, Holstew^ bq es nicht auch nach auen, in dem Kampfe fr Schleswig-Holstein, Malm' mit gleicher Entschiedenheit auftrat. Schon der Waffenstillstand zu Malm 1 1848. (26. August 1848) war von der Reichsversammlung nur mit Widerstreben genehmigt worden (10. September 1848) und hatte (18-. September) einen Aufruhr in Frankfurt hervorgerufen. Im Februar 1849 hatte Dnemark diesen Waffenstillstand gekndigt, und nun waren Preußen, Baiern und Sachsen als Bundestruppen in die Herzogtmer eingerckt. Rhmliche Thaten wurden Eckernfrde auf deutscher Seite verrichtet. Bei Eckernfrde1 schssen schleswig-holstei- 1849. nische Strandbatterien das Linienschiff Christian den Viii. in den Grund und zwangen die Fregatte Gefion zur Ergebung (5. April 1849); baierische und schsische Truppen erstrmten (13. April) die Dppeler Schanzen* und warfen die Dnen auf die Insel Alfen zurck. Die Schleswig-Holsteiner schlugen bei Kolbing1 den Feind (23. April 1848) und rckten weiter in Itland vor. Aber pltzlich erlahmte die preuische Kriegfhrung, weil England und besonders Rußland in Berlin Borstellungen gegen die Niederwerfung Dnemarks gemacht hatten. Nun konnten dnische Truppen der Festung Friedend* zu Hilfe kommen und der davorliegenden hol-steinischen Armee empfindliche Verluste beibringen (5. Juli). Auch schlo Preußen bald darauf zu Berlin einen Waffenstillstand (10. Juli 1849), durch welchen Schleswig von Holstein getrennt wurde; eine Bestimmung, die 1850e auch xn den wirklichen Frieden (Berlin, 2. Juli 1850) berging. Aus na Die Ablehnung der Kaiserkrone war auch fr das Frankfurter Par-der lament der Todessto. Schon am 5. April 1849 hatte sterreich seine Frankfurt. Landesangehrigen abberufen; und als (10. Mai) die Majoritt der Pauls-National- kirche das Einschreiten preuischer Truppen in Dresden fr einen Friedens-limq10* bruch erklrte, da folgten Preußen, Hannover, Baiern und Sachsen mit der-1849. selben Anordnung nach. Nun erhielt die demokratische Partei das Uberge-toicht und es erfolgten Beschlsse, welche auf Verwirrung und Brgerkrieg zielten. Da legten vom 21. bis 23. Mai 130 Mitglieder ihr Mandat nieder, so da die beschlufhige Zahl auf 100 herabgesetzt werden mute. Weil der Reichsverweser hiergegen Einsprache erhob, so siedelte das Rumpf-Parlament" nach Stuttgart der, wurde aber dort nach wenigen Sitzungen durch militrische Gewalt auseinander gesprengt (18. Juni 1849). 1 Malm, Stadt an der Sdwestkste Schwedens. Eckernfrde. Stadt an der Ostkste von Schleswig. Dppeler Schanzen, Befestigungen stlich vom Dorfe Dppel, gegenber der Insel Alfen. Kolding, Stadt in Itland, am kleinen Belt. Friedericia, jtische Stadt und Festung, nordstlich von Kolding.

13. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 284

1898 - Altenburg : Pierer
284 wohl denken? (Friedrich Wilhelm Iv.) Ob der Vorschlag Beifall findet? (Es war feine Stimmung fr ihn da.) Da whlte man auf den Vor-schlag H. v Gagerns den Erzherzog Johann von sterreich zum Reichs-Verweser und der Bundestag gab seine Zustimmung zu dieser Wahl. Was wird nun zu beraten sein? (Reichsverfassung.) Es erfolgte nun die Beratung der Grundrechte, die sich sehr in die Lnge zog und zu heftigen Redekmpfen Veranlassung gab. Unterbrochen wurden die Ver-Handlungen durch das Klner Dom'banfest. (Friedrich Wilhelms Iv. Reden Begeisterung der Abgeordneten.) Aber nimmt uus dies nicht wunder? (Ja. Friedrich Wilhelm Iv. hatte doch mit der Nationalversammlung gebrochen, weil sie ihn des Friedensbruches angeklagt hatte.) Wie war das wohl gekommen? Die Ursache hierzu lag in Schleswig-Holstein. Friedrich Vii. von Danemark erklrte nmlich kurz nach seinem Regierungsantritte diese beiden Herzogtmer fr Stcke der dnischen Monarchie. Da erhoben sich die Schleswig-Holsteiner. Es kam zum Kampf; preuische Truppen rckten em und kmpften unter General von Wrangel siegreich gegen die Dnen, .lber warum schritt Preußen ein? (Schleswig-Holstein gehrte zum deutschen Bunde. Die Dnen suchten nun durch eine Blokade der deutschen Ostseehfen den beutfchen Handel zu fchdigen. Da begann man mit Dnemark Unterhandlungen; aber Dnemark zeigte sich unnachgiebig, weil es bei England und Rußland Untersttzung fand. Da schlo Preußen mit Dnemark den Waffenstillstand zu Malm. (Be-stimmungen!) Welche Wirkungen hatte das Verhalten Preuens? In ganz Deutsch-land herrschte darber groe Unzufriedenheit. In der Nationalversammlung entspannen sich darber lange, lebhafte Debatten. Was verlangte man wohl? . . Die demokratischen Abgeordneten benutzten diese Gelegenheit und reizten _ das Volk gegen das Parlament ans.' Es kam auch bald zum ffentlichen Aufstande, wobei verschiedene Abgeordnete von der wtenden Menge auf der Strae angegriffen, zwei sogar gettet wurden. berschrift: Die Beratung der Grundrechte und der Frankfurter Septemberaufstand. Ob man nun weiter beraten wird? Man schritt nun zur Beratung der Reichsverfassung. Was wird man dann bestimmen? (Die wichtigsten Artikel werden betrachtet!) Bei der Beratung der Reichsverfafsuug veranlat? die sterreichische Frage" wieder recht strmische Debatten. Es wurde nmlich von dem Verfassungsausschu der Antrag gestellt, da kein deutsches Land mit einem nichtdeutschen zu einem Staate vereinigt sein drfe; habe nun wie dies in sterreich der Fall sei ein deutsches Land mit einem nichtdentschen Lande dasselbe Staatsoberhaupt, so sei das Verhltnis zwischen beiden Lndern anders zu ordnen. Was hatte dieser Antrag zur Folge? (Osterreich mute sich jetzt entscheiden.) .Da empfahl H. . Gagern die Grndung eines deutschen Bundesstaates ohne sterreich. Wie wird sich Osterreich dazu verhalten? (Fürst Schwarzenberg erklrte im sterreichischen Reichsrat, da die gegenwrtig bestehende staatliche Einheit sterreichs notwendig sei.) Daraufhin betonte H. v. Gagern, da sterreich nach der Erklrung des Fürsten Schwarzenberg nicht in den deutschen Bnndes-

14. Geschichte der Neuzeit - S. 115

1911 - Leipzig : Hirt
Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen. 115 Die Erregung steigerte sich zu offenem Aufstand, als der kinder- stufftonb. lose Friedrich Vii. die Einverleibung Schleswigs in Dnemark ankndigte und die Kunde von der Februarrevolution zum Norden drang. Schon im Frhjahr 1848 hatten schleswig-holsteinische Truppen und Erster Kr, deutsche Freiwillige den Kampf gegen die Dnen erffnet. Auf Verlangen des Bundestages rckten dann preuische Truppen unter dem Feldmarschall Wrangel in Schleswig-Holstein ein, siegten am Dane-werk und drangen bis Jtland vor. Aber die Schdigung des Ost- $aneerf. seehandels durch die dnische Flotte und die feindselige Haltung Ru-lands und Englands ntigten Preußen zu dem Waffenstillstand von Malm (1848). Als im folgenden Jahre die Nationalversammlung in Frankfurt einen Statthalter in Schleswig-Holstein einsetzte, brach ein zweiter Krieg Ua" aus. Wieder rckten preuische und auch sddeutsche und hannoversche Truppen in Dnemark ein und erstrmten die Dppeler Schanzen. Bei Eckernfrde wurde durch zwei Strandbatterien ein dnisches Kriegs-schiff in die Luft gesprengt und ein andres zur Ergebung gezwungen. Bald aber ntigten England und Rußland wieder zum Waffenstillstand, dem 1850 8yeebrct>0it der Friede von Berlin folgte. Schleswig wurde den Dnen ausgeliefert. 1850. Vergebens war der verzweifelte Kampf, den die Schleswig-Holsteiner allein fortsetzten; ihr Heer erlag bei Jdstedt der feindlichen bermacht, Qbftebt. und Schleswig wurde von den Feinden besetzt. Als durch den Olmtzer Vertrag (S. 117) alle Aussichten auf den Schutz Preuens geschwunden waren und die Schleswig-Holsteiner durch ein sterreichisches Heer an der Fortsetzung des Krieges gehindert wurden, muten sie sich der ver-haten bnischen Herrschaft unterwerfen. Um die schleswig-holsteinische Frage fr immer zu beseitigen, schlssen P?tkll die europischen Mchte 1852 das sog. Lonboner Protokoll, das 1852. die Erbfolge in Dnemark und Schleswig dem Herzog Christian von Glcksburg zusprach. Die Uulsbarkeit der Verbindung Schleswigs mit Holstein wurde feierlich anerkannt. 5. Die deutsche Nationalversammlung. Gleichzeitig mit der preuischen Deutsche in Berlin tagte in Frankfurt a. Main die deutsche Nationalversamm- lung. Der Bundestag 1848 hatte, dem Willen des Volkes nachgebend, amotu"9' Abgeordnete aus ganz Deutschland whlen lassen. Darunter waren die klang-vollsten Namen: Ernst Moritz Arndt, Jakob Grimm, die Geschichtsforscher Dahlmann, Droysen, Raumer, ferner Ludwig Uhland. der hessische Minister Heinrich von Gagern und der preuische Rechtsgelehrte Eduard Simsou. Die Aufgabe der Nationalversammlung war, fr ganz Deutschland eine neue Verfassung zu beraten. Die Sitzungen wurden in der Paulskirche unter dem Vorsitze des Prsidenten Heinrich von Gagern abgehalten. Die Versammlung whlte zunchst den Erzherzog Johann von Osterreich zum Reichsverweser, der die Wahl annahm und seinen 8*

15. Deutsche Geschichte der Neuzeit - S. 99

1898 - Bamberg : Buchner
Schleswig-Holsteins Befreiung. 99 burger. Fr Dnemark stand die Erbfolge des Glcksburgers fest, da-gegen verlangten die Schleswig-Holsteiner fr sich den Augustenburger als ihren eigenen Herzog. Diese ihre Rechte und Hoffnungen vernichtete Lriedrich Vii., der letzte direkte Sprosse des Knigshauses, indem er 1848 den Glcksburger als Nachfolger fr die ganze dnische Monarchie ein-setzte. Die Schleswig-Holsteiner ergriffen die Waffen und errangen 1848 und 1849, von preuischen, bayerischen und schsischen Bundestruppen unter-sttzt, einige Vorteile der die Dnen. Spter aber, als sich die Bundes-truppen wegen der Drohungen Englands und Rulands zurckzogen, wurden sie 1850 besiegt, und das Londoner Protokoll 1852 erkannte den Glcksburger als Gesamterben an. Das deutsche Volk stellte sich entschieden auf die Seite des Augustenburgers, und mit Begeisterung sang man das Lied: Schlestmg-Holstein, meerumschlungen, deutscher Sitte hohe Wacht", dessen einzelne Verse mit den Worten schlieen: Schleswig-Holstein, stammverwandt, wanke nicht, mein Vaterland!" Unter den deutschen Freiwilligen zeichnete sich besonders v. d. Tann aus. 2. Schleswig-Holsteiner Krieg 1864: Friedrich Vii. starb gegen 1864 Ende des Jahres 1863, und der Glcksbrger nahm als König Christian Ix. von dem ganzen Erbe Besitz. Der deutsche Bundestag lie zu gunsten des Augustenburgers Holstein durch 12 000 Sachsen und Hannoveraner besetzen. Ihnen folgten bald unter dem Oberbefehl des preuischen Feld-Marschalls Wrangel 35 000 Preußen und 20 000 sterreicher. Die Preußen erstrmten unter dem Prinzen Friedrich Karl die Dppeler Schanzen und setzten aus [die nahe Insel Alsen der.^Preuische und sterreichische Truppen durchzogen ganz Jtland. Da "auch die dnische Flotte weder in der Nordsee gegen die sterreicher (Tegetthoff) noch in der Ostsee gegen die Preußen (Jachmann) etwas ausrichten konnte, , trat Christian Ix. im Frieden zu Wien Schleswig, Holstein und Lauenburg an die beiden deutschen Gromchte 36. Die Entscheidung zwischen sterreich und Preußen. 1866. Wilhelm I. und Bismarck: Den preuischen Staat lenkte Wil-Helm I. seit 1858 sr seinen erkrankten Bruder Friedrich Wilhelm Iv. cils Regent und nach dessen Tode 1861 als König. Seine ersten Regierungs- 1861 Handlungen, insbesondere die Berufung -eines liberaleren Ministeriums, wurden mit Beifall aufgenommen. Als er aber mit dem Plan einer Ver-mehrung und Verbesserung des Heeres hervortrat, stie er im Hause der Abgeordneten auf heftigen Widerspruch. Da er durch langjhrige Arbeit

16. Deutsche Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart, mit besonderer Berücksichtigung Brandenburg-Preußens - S. 106

1906 - Leipzig [u.a.] : Teubner
106 Dritte Periode. V.d. Wiedererhebung Preuens u.deutschlands bis Wilhelm d.gr. 1837 erfolgte die Lostrennung Hannovers von England, da mit Wilhelm Iv. die Personalunion aufhrte und in England die Prinzessin Viktoria, in Hannover aber Prinz Ernst August zur Regierung kam. In Preußen bestieg im Jahre 1840 nach dem Tode Friedrich Wilhelms Iii. fein Sohn als Friedrich Wilhelm Iv. den Thron. Er verband Geisteskraft mit Herzensgte und Frmmigkeit; doch fehlte es ihm bei aller Vaterlands-liebe an Verstndnis fr die neuen Aufgaben seiner Zeit und an der Wrdigung der treibenden Krfte. Der letzte Wille Friedrich Wilhelms Iii." C. Die Revolution von 1848 und ihre Folgen. 49. Die Iweiheitsbelvegung. 1. Die Revolution in Paris. Im Februar 1848 brach in Paris wieder eine Revolution aus. Der König Louis Philipp wurde verjagt und Frankreich zur Republik erklrt, deren Prsident Prinz Louis Napoleon, der Sohn des vormaligen Knigs von Holland, wurde, der sich am 2. Dezember 1852 vom Volke zum Kaiser der Franzosen whlen lie. 2. Die Revolution in sterreich. Die Folge der Pariser Revolution waren Revolutionen in den meisten deutschen Staaten zur Erlangung grerer Freiheiten, zunchst in Baden, und als diese erfolgreich waren, brach auch in Wien eine Emprung aus, durch welche der bis dahin all-mchtige Staatskanzler Fürst Metternich verjagt wurde. Bald darauf erfolgten die blutigen, aber erfolglosen Besreiungs-versuche Oberitaliens und Ungarns. Die Italiener, an deren Spitze sich König Karl Albert von Sardinien gestellt hatte, wurden durch die Siege des sterreichischen Feldherrn Radetzky bei Custozza 1848 und Novara 1849 wieder unterworfen. Die anfangs siegreichen Ungarn konnten erst mit russischer Hilfe wieder bezwungen werden 1849. 3. Die Revolution in Schleswig-Holstein. In Schleswig-Holstein, wo gegenber dem dnischen Verlangen nach Einverleibung Schleswigs die deutsche Bevlkerung unter allgemeiner Teilnahme Deutsch-lands, namentlich Preuens, sich emprt hatte, errang die freiheitliche Bewegung keinen Sieg, da Rußland, England und zuletzt auch fter-reich sich auf Dnemarks Seite stellten. Durch das Londoner Protokoll vom 8. Mai 1852 wurde Schleswig-Holstein den Dnen wieder berliefert. 4. Die Revolution in Preußen. Die Nachrichten vom Siege der Revolution in Paris und Wien erzeugten in Berlin eine steigende Grung, die durch Verheiungen des Knigs nur scheinbar beschwichtigt wurde. Ein Zufall gengte, um die Emprung zum Ausbruch zu

17. Deutsche Geschichte und sächsische Landesgeschichte von den Befreiungskriegen bis zur Gegenwart - S. 41

1917 - Leipzig : Teubner
7. Die Revolution von 1848 und 1849 4] Gotha bei Eckernfrde das Linienschiff Christian Viii. und die Fregatte Gefion mit zusammen 140 Kartonen; jenes flog in die Luft, diese ergab sich. Bayrische und schsische Truppen erstrmten am 13. April die Dppeler Schanzen, wobei Prinz Albert von Sachsen die Feuertaufe empfing, die Schles-wig-holsteiner drangen in Jtland ein und besiegten das weit zahlreichere dnische Heer bei Holding (Hauptmann von Idrangel, der Trommler von Holding"). Als sie aber die Festung Fredericia belagerten, wurden sie von den Dnen in der Nacht pltzlich berfallen und erlitten eine schwere Niederlage (6. 3uli). Da die Preußen den Krieg nur matt gefhrt hatten, ma man ihnen die Schuld an dem Unglck bei. Friedrich Wilhelm Iv. wollte sich unter allen Umstnden rasch aus der ihm verhaten schleswig-holsteinischen Angelegenheit ziehen; denn sie bot den europischen Mchten Gelegenheit sich einzumischen, Preußen auf Schritt und Tritt zu hindern. Seit dem Tage von Eckern-forde hegten die Englnder Besorgnis vor einer deutschen Seemacht. Die Kriegsschiffe mit schwarz-rot-goldner Flagge wollten sie auf em Meere nicht dulden, sondern als Piratenschiffe behandeln. Am 10. 3uli schlo Friedrich Wilhelm Iv. einen Waffenstillstand mit den Dnen. Schleswig ward von Holstein getrennt; es erhielt preuisch-dnisch-englische Verwaltung. Ganz Deutschland war der diesen schmachvollen Ausgang aufs tiefste emprt. Tim Klein Ii, 429, Schmied er, S. 134: Vie schsischen Truppen in Schleswig-Holstein. 5. Der Ausgang der Revolution. 3nzwischen erhoben sich die Regierungen in sterreich und Preußen aus ihrem klglichen Zusammenbruch und erstarkten der Revolution gegenber von Tag zu Tag. sterreich richtete seine Herrschaft der die Lombardei und Denetien bald wieder auf. Radetzfy schlug den König Albert von Sardinien, der sich an die Spitze der Bewegung gestellt hatte, im 3uli 1848 bei Eustoza (sdwestlich von Verona) und im Mai 1849 nochmals bei Novara (westlich von Ticino). Nach seinem ersten Siege wollte die kaiserliche Regierung auch Ungarn gewaltsam unterwerfen, als dieses auf die Freiheiten, die man ihm gewhrt hatte, nicht wieder verzichtete. Es kam zum Kriege. Die Hauptstadt Wien nahm leidenschaftlich Partei fr die Magyaren als die Vorkmpfer der Freiheit; im Oktober 1848 emprte sie sich zum zweiten Male. Der aus Innsbruck zurckgekehrte Hof floh nach (Dlmtz. Der Fürst Windischgrtz, der schon einen Aufstand in Prag gedmpft hatte, bezwang Wien und hielt der die Aufruhrer ein strenges Strafgericht. Nun ernannte der Kaiser den rcksichtslosen und tatkrftigen Fürsten Schwarzenberg zum Leiter der Regierung. Dieser fhrte einen Thronwechsel herbei. Ferdinand dankte zugunsten seines Neffen Franz 3oseph ab. Unter dem unerfahrenen achtzehnjhrigen neuen Herrscher schaltete und mattete Schwarzenberg unumschrnkt Im Kriege gegen d>e Ungarn hat sterreich nach einigen Anfangserfolgen so wenig Gluck, i>aes Rußland fiilfe anrufen mute. 3m Sommer 1849 brach ein Heer des Zaren den ungan scheu Aufstand. Ungarn verlor seine Selbstndigkeit wieder. Der sterreichisch

18. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 244

1911 - Breslau : Hirt
1848 1849 1848 1850 18481850 1852 18541856 1859 Fast alle Staaten in Europa werden von revolutionren Bewegungen ergriffen. In sterreich dankt Ferdinand zugunsten seines Neffen Franz Joseph ab, Fürst Schwarzenberg grndet den Einheitsstaat. Die Ungarn versuchen sich unter Kossuths Fhrung los-znreien, werden aber mit russischer Hilfe wieder unter-worfelt. Lombarden und Venezianer erheben sich gegen die sterreichische Herrschaft und werden von Karl Albert von Sardinien untersttzt, ihre Heere werden von Radetzky mehrmals geschlagen und die alte Ordnung wiederhergestellt (1848/49). 18. Mrz. Aufstand in Berlin. Vom Mai bis zum November tagt die preuische Nationalversammlung in Berlin. Nach ihrer Auflsung verleiht der König eine Verfassung, die nach ihrer Beratung durch den Land-tag 1850 verffentlicht wird. Die deutsche Nationalversammlung tritt zu Frankfurt a. M. zusammen, sie whlt Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen zum erblichen deutschen Kaiser (1849); da der König die Krone ablehnt, lst sie sich auf. Auf-stnde in Baden, der Pfalz und Sachsen werden mit preuischer Hilfe niedergeschlagen. Preußen versucht durch die Union Deutschland neu zu einigen, es gibt aber in Olmtz vor dem Widerspruche sterreichs seine Plne auf. Die Schleswig-Holsteiner versuchen sich in drei Kriegen von Dnemark loszureien, werden aber von den Dnen besiegt, die Herzogtmer kehren unter die dnische Herrschaft zurck. 2. Dezember. Napoleon Iii., Kaiser der Franzosen. Der Krieg der Westmchte, Frankreich und England, denen sich auch Sardinien anschliet, gegen Rußland (Krimkrieg). Rußland greift die Trkei an, nachdem sie ge-wissefordernngen abgelehnt hat, die Westmchte kommen ihr zu Hilfe. Nach dem Falle von Sewastopol schliet Alexander Ii. (18551881) mit den Westmchten den Frieden von Paris, worin er seine Ansprche aufgibt. Walachei und Moldau werden selbstndig, (1859) zum Frstentum, seit 1881 Knigreich Rumnien vereinigt, Serbien wird selbstndig. Viktor Emanuel Ii. von Sardinien, beraten von dem Grasen Camillo Cavour, verbndet sich mit Italienischer Krieg. [Napoleon Iii. Das sterreichische Heer wird von dem sranzsisch-sardi-nischen bei Magenta und Solferino geschlagen. Im

19. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 162

1912 - Breslau : Hirt
162 Die Zeit vom 2. Pariser Frieden bis zum Regierungsantritt Wilhelms I. 98. 99. war der erste, der mit voller Klarheit erkannte, da die deutsche Frage eine Machtfrage zwischen Preußen und sterreich sei, und berzeugte sich in Frank-snrt schnell, da sie auf friedlichem Wege nicht werde gelst werden knnen. Otto von Bismarck-Schnhausen, geboren am 1. April 1815 in Schnhausen (bei. Stendal), entstammte einer seit Jahrhunderten in der Altmark ansssigen Adelsfamilie. Nachdem er in Berlin das Gymnasium besucht und in Gttingen und Berlin die Rechte studiert hatte, trat er 1837 als Referendar in den preuischen Staatsdienst, bernahm aber bald darauf die Verwaltung der vterlichen Gter in Pommern und der Altmark. Als Mitglied des Vereinigten Landtages, der preuischen Zweiten Kammer und des Erfurter Parlaments (1847 1850) zeichnete er sich als Verteidiger der kniglichen Rechte durch die Klarheit seiner Auffassung der politischen Verhltnisse und durch die Kraft und Schlagfertigkeit seiner Rede aus. Er wurde deshalb 1851 als Gesandter zum Deutschen Bundestage nach Frankfurt geschickt und blieb in dieser Stellung bis 1859. 99. Die Kriege Schleswig - Holsteins gegen Dnemark (1848 1850). Die Herzogtmer Schleswig-Holstein waren seit 1460 durch Personalunion mit dem Knigreich Dnemark vereinigt. Zu ihren Rechten gehrte es, da sie selbstndige, eng miteinander verbundene Staaten sein sollten, und da nach dem in Deutschland geltenden Salischen Rechte der Mannesstamm in ihnen herrsche. Dofsene Gleichwohl verffentlichte 1846 König Christian Viii. von Due-ne ' mark den Offenen Brief", in dem er erklrte, da in den Herzogtmern wie in Dnemark die weibliche Erbfolge gelten solle, um bei der Kinderlosigkeit seines Sohnes den Nachkommen seiner Schwester die Nachfolge in dem dnischen Gesamtstaat" zu sichern. Dadurch wurde die Linie Sonderburg-Augusteuburg von der Thronfolge in den Herzogtmern ans-Friedrichvli. geschloffen. Nachdem sodann (1848) Friedrich Vit. seinem Vater Chri-(1848-1863). ^an -n ker Regierung gefolgt war, erlie er eine Gefamtstaatsverfaffnng aller unter fernem Zepter vereinigten Lnder, wodurch Schleswig dem Knigreich Dnemark einverleibt wurde. Erhebung egm diese Vergewaltigung erhoben sich die Bewohner der Herzog-Holsteins, tmer. Ans Deutschland strmten ihnen Freiwillige zu, und auch Friedrich Wilhelm Iv. sandte ihnen Truppen zu Hilfe. Wraugel erfocht den Sieg bei Schleswig und drang bis nach Jutland vor. Da aber die Blockade der Ostseehfen durch die dnische Flotte den preuischen Handel schdigte, und sich berdies das Ausland Rußland, England und Schweden Dnemarks annahm, schlo Preußen mit Dnemark den Waffenstillstand von Malm, den die Nationalversammlung zu Frankfurt genehmigte.1 Nachdem die Dnen im folgenden Jahre den Waffenstillstand ge-Eckernfrde kndigt hatten, begann der Krieg aufs neue. In der Bucht von Eckernfrde 1849' wurde das dnische Linienschiff Christian Viii." durch deutsche Strandbatterien in Brand geschossen und die Fregatte Geston" gentigt, die Flagge zu streichen. Bayrische und schsische Truppen erstrmten die i Die demokratische Partei erregte damals einen Aufstand in Frankfurt, bei dem zwei konservative Abgeordnete ermordet wurden.

20. Hilfsbuch für geschichtliche Wiederholungen an höheren Lehranstalten - S. 74

1894 - Berlin : Weidmann
74 1848 Mrzrevolution in Wien: Metternich wird gestrzt, Erhebung der Lombardei und Ungarns. Auf Ferdinand folgt sein Neffe Franz Josef. ^Mrzrevolntion in Berlin. *Eine konstituierende Nationalversammlung wird berufen, aber der fortdauernden Unruhen wegen nach Einmarsch Wrangels wieder ausgelst. Die deutsche Nationalversammlung wird in der Paulskirche in Frankfurt erffnet, der Bundestag aufgelst, Erzherzog Johann zum Reichsverweser ernannt. Gro deutsche, die einen Staatenbund mit Gesamt-sterreich, und Kleindeutsche, die einen Bundesstaat mit Preußen an der Spihe wollen, stehen sich gegenber. ?chleswig-Holsteiu erhebt sich, anfangs von Deutschland untersttzt, gegen Dnemark, das die Einverleibung beabsichtigt. Wrangel nimmt das Danewerk. Friedrich Wilhelm Iv lehnt die von der Nationalversammlung ihm angetragene deutsche Kaiserwrde ab. Wilhelm, Prinz von Preußen, unterdrckt die deshalb in der Pfalz und in Baden ausgebrochenen Aufstnde. Die Nationalversammlung wird aufgelst. sterreich wird Herr in Italien und mit Rulands Hilfe in Ungarn. 1850 | "Preußen erhlt durch Friedrich Wilhelm Iv eine Verfassung. Landtag mit 2 Kammern: Herrenhaus und Abgeordneten-haus. In 3 Klassen nach dem Census whlen die Urwhler (der 25 Jahre) ffentlich die Wahlmnner, diese die Abge-I ordneten. *ie beiden Frstentmer Hohenzollern kommen an Preußen. Der Bund wird von sterreich wiederhergestellt. *Prenen, von sterreich und Rußland gedrngt, giebt durch die Olmtzer Vertrge seine deutschen Unions-plane der Dreiknigbund und das Erfurter Parlament sowie die Schleswig-Holsteiner und Kurhessen preis und tritt wieder in den Bund ein (Bismarck preuischer Gesandter am Bundestage).