Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Volltext

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 426

1912 - Habelschwerdt : Franke
426 a. Mit den deutschen Staaten, die gegen Preußen gekmpft hatten, wnrden die Friedensvertrge in Berlin einzeln abgeschlossen Sie muten Kriegskosten bezahlen; Hessen-Darmstadt und Bayern traten auerdem einige kleine Landstriche zur Abrunduna der preuischen Grenze ab. Hannover. Kurhessen. Nassau und Frankfurt a. M verloren ihre Souvernitt und wurden Preußen einverleibt Bayern. Wrttemberg und Baden, deren Minister von Bismarck der die Absichten Napoleons aufgeklrt worden waren, schlssen mit Preußen ein Schutz- und Trutzbndnis. b. Der Friedensvertrag mit sterreich wurde am 23. August in Prag unterzeichnet. Osterreich schied aus dem Deutschen Bunde aus und erkannte den Bund an. den Preußen mit den Staaten nrdlich vom Main zu schlieen beabsichtigte: es verzichtete auf Schleswig-Holstein, das eine preuische Provinz wurde, und zahlte 20 Millionen Taler Kriegskosten. Auf Bismarcks Vorstellungen nahm König Wilhelm davon Abstand. Preußen durch sterreichisches oder schsisches Gebiet zu vergrern, und schuf so die Mglichkeit einer spteren Aus-s h n u n g. Preußen erhielt einen Gebietszuwachs von 74 000 qkm mit 41/* Millionen Einwohnern; es umfat seitdem 348 500 qkm (6328 Quadratmeilen) und bildet ein zusammenhngendes Reich. c. Mit Italien schlo sterreich den Frieden zu Wien (1. Oktober). Obgleich Italien besiegt worden war, erhielt es doch V e n e t i e n. Kaiser Franz Joseph hatte dieses Gebiet nach der Schlacht bei Kniggrtz Napoleon in der Hoffnung berlassen, da er den Frieden mit Italien vermitteln und sich mit sterreich gegen Preußen wenden werde. 7. Die Folgen des Krieges, a. Die Beendigung de tierfaffng-streite in Preußen. Die glnzenden Siege des neilgestalteten preuischen Heeres begeisterten das Volk und fhrten zur Beendigung des Verfassungsstreites Um ihre Achtung vor der Verfassung aus-zudrcken, bat die Regierung den neuen Landtag um nachtrgliche Bewilligung aller Ausgaben der budgetlosen Zeit. b. Die Grndung de Norddeutschen Bunde. Preußen schlo mit den Staaten nrdlich vom Main den Norddeutschen Bund. Die Wehrkraft der 2 t Bundesstaaten wurde nach der preuischen Der Friede zu Prag. Bndnis zwischen Preußen und den sddeutschen Staaten. Beendigung des Verfassungskonflikts in Preußen. Bndnis- des Norddeutschen Bundes. - Eine Aufzeichnung Wilhelms I. am Jahresschlsse 1866. Atzler, Qu. u. L. Iii. Nr. 37, 38, 39, 36 u. 40.

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Volltext

1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 407

1904 - Habelschwerdt : Franke
407 nach Osten bis Wrzburg bor. Da gleichzeitig ein preuisches Korps unter dem Groherzog von Mecklenburg-Schwerin von Sachsen aus bis nach Nrnberg borging, war den Bundestruppen der Weg uach Sddeutschland verlegt. 5. Der Krieg in Italien. In Italien kmpften die sterreicher glcklich, obgleich die Gegner die bermacht hatten. Der unfhige italienische Generalstabschef verwarf Moltkes Ratschlge, und der fter-reichische Oberbefehlshaber, Erzherzog Albrecht, schlug die Italiener bei Custoza (sdwestlich von Verona) am 24. Juni 1866. Infolgedessen wurden die Unternehmungen Garibaldis gegen Sdtirol gehemmt. Auch zur See waren die Italiener unglcklich; ihre Flotte wurde bei der Insel Lissa von dem khnen Admiral Tegetthoff gnzlich geschlagen (20. Juni 1866). 6. Die Friedensschlsse. a. Alt der diplomatischen Kuust Bismarcks scheiterte der Versuch Napoleons, bei dem Frieden eine Gebietserweiterung zu erlangen. Mit den deutschen Staaten, welche die Waffen gegen Preußen ergriffen hatten, wurden auf Grund der Nikolsbnrger Prliminarien die Friedens-Vertrge in Berlin einzeln abgeschlossen. Sie muten Kriegskosten bezahlen; Hessen-Darmstadt und Bayern traten auerdem einige kleine Landstriche zur Abruuduug der preuischen Grenze ab. Hannover, Kurhessen, Nassau und Frankfurt a. M. verloren ihre Souvernitt und wurden Preußen einverleibt. Bayern, Wrttemberg und Baden schlssen mit Preußen ein Schutz- und Trutzbndnis. b. Der Friedensschlu mit sterreich fand am 23. August in 23. 8. 1866 Prag statt. sterreich schied aus dem Deutschen Bunde aus und erkannte den Bund an, den Preußen mit den Staaten nrdlich vom Main zu schlieen beabsichtigte: es verzichtete ferner auf Schleswig-Holsteiu, das eine preuische Provinz wurde, und zahlte 20 Millionen Taler Kriegskosten. Auf Bismarcks Vorstellungen nahm König Wilhelm davon Abstand, Preußen durch sterreichisches oder schsisches Gebiet zu vergrern, und schuf so die Mglichkeit einer spteren Ausshnung. Preußen hatte einen Gebietszuwachs von 74 000 qkm mit 41/2 Millionen Einwohnern; es umfat seitdem 348 500 qkm (6 328 Quadratmeilen) und bildet ein zusammenhngendes Reich. Geheimes Bndnis zwischen Preußen und den sddeutschen Staaten. Atzler, Qu. u. L. Iii. Der Prager Friede. Atzler, a. a. O.

2. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 208

1910 - Leipzig : Voigtländer
208 Die Neuzeit. einen Einzug in die Hauptstadt verzichtete der König auf Bismarcks Reit, um fsifhm iterreid) nicht zu tief zu verletzen. Rm 26. Juli machte der Nikols-burgerlvaffen still st and dem Kampfe ein Ende. 4. Der lnainfeldzug. Whrend der Kmpfe in Bhmen mar auch Sddeutsche Maingebiet gestritten worden. Dort standen zwei sddeutsche Heere an eere der Rhn und am Spessart. Preußen stellte ihnen ein kleines Heer unter Falkenstein kem tchtigen Vogel von Falkenstein gegenber. Seine Hufgabe war a " es, die Vereinigung der Heinde zu hindern und sie der den Main zurckzudrngen. Er lste sie, indem er die Bayern bei Kissingen, die Hessen beihschaffenburg schlug und schlielich die Reichsstadt Frankfurt manteuffei besetzte. Falkensteins Nachfolger, General Ittmttetiffel, drang bis nach Idrzburg, ein anderes preuisches Korps bis nach Nrnberg vor. waften- Hm 2. August wurde auch auf diesem Kriegsschauplatze Id a f f e n st i Ii = stillstand |tank ^schlssen. 5. Friedensschlsse. Zwischen Preußen und sterreich wurde der Friede Zu Friede zu Prag vereinbart: sterreich willigte indieruflsungdes Pra9 Deutschen Bundes und trat seine Rechte auf Schleswig-Holstein an Preußen ab. Mit den sddeutschen Staaten und Sachsen schlo Friede Zu Preußen den Frieden Zu Verlin: sie muten Kriegskosten zahlen; Berim Bayern und Hessen-Darmstadt traten geringe Gebietsteile ab. Dagegen wurden Hannover, Kurhessen, Nassau und Frankfurt dem preuischen Staate einverleibt. Die getrennten Gebietsteile Preuens wurden hierdurch vereinigt, und Preußen wuchs auf 6400 (yuadratmeilen (350 000 (Qu.-Kilom.) und 24 Millionen Einwohner. Nun (Endedes lvurde der Streit zwischen der preuischen Regierung und kss" dem Landtag beendigt. Die Regierung ersuchte den Landtag um Indemnitt" fr die Ausgaben der budgetlosen Seit; da die Heeresreform sich durch glnzende (Erfolge gerechtfertigt hatte, so wurde die nachgesuchte Verzeihung bereitwillig gewhrt. Die Italiener Hattert unglcklich gegen die sterreicher gekmpft; Friede zu dennoch trat sterreich im Frieden zu tten auf Napoleons Iii. ver- roten mittlung venetien an Italien ab. nord. 6. Der Norddeutsche Bund. Die smtlichen Staaten norddeutsch-bser lands, 22 an Zahl, vereinigten sich nun unter Preußen zum Norddeutschen Bund, der sich bis zum Main hin erstreckte. Der König von Preußen wurde der politische und militrische (Dberherr dieses fest vereinigten Bundesstaates; ihm zur Seite trat der Bundesrat, eine Vertretung der verbndeten Fürsten, und der Reichstag, eine Vertretung des gesamten Volkes. Zum Bundeskanzler wurde Bismarck gewhlt. Die Bundesverfassung trat am 1. Juli 1867 in Kraft.

3. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 178

1911 - Breslau : Hirt
178 Das Zeitalter Wilhelms I. 107. preuischen Truppen des westlichen Kriegsschauplatzes zur Mainarmee" vereinigt hatte, die sddeutschen Truppen bei Kissingen und wandte sich darauf nach Frankfurt, wo er den Oberbefehl an General Man-teuffel abgeben mute; unterwegs siegte General von Goeben bei Aschaffenburg. Mantenffel drang an der Tauber vor und siegte hier in mehreren Gefechten (z. B. bei Tauberbischofsheim), wandte sich dann wieder nordwrts zum Main und begann die Beschieung der Zitadelle von Wrzburg. Dem Groherzoge Friedrich Franz von Mecklenburg gelang es noch, sich Nrnbergs zu bemchtigen, da unterbrach (am 2. August) auch hier ein Waffenstillstand die kriegerischen Unternehmungen. Der Feldzug In Italien hatte die sterreichische Armee siegreich gefochten. Hier in Italien. ^ Erzherzog Albrecht von sterreich die Italiener bei Cnstozza geschlagen (24. Juni) und Tegetthoff bei der Insel Lissa einen glnzenden Seesieg erfochten (20. Juli). Um seine italienische Armee im Norden ver-wenden zu knnen, erbat Kaiser Franz Joseph nach der Schlacht bei Knig-grtz die Vermittlung Napoleons Iii. und berlie ihm Veuetieu, das dieser an Viktor Emannel bergab. Friede zu 107. Der Friedensschlu und die Grndung des Norddeutschen w9' Bundes. Im Frieden zu Prag (23. August 1866) erkannte der Kaiser von sterreich die Auflsung des bisherigen Deutschen Bundes an und gab seine Zustimmung zur Neugestaltung Deutschlands ohne Beteiligung des sterreichischen Kaiserstaates; er versprach das engere Bundesverhltnis anzuerkennen, das Preußen nrdlich des Mains begrnden wrde, ebenso die nationale Verbindung der sddeutschen Staaten mit dem Norddeutschen Bunde. Er bertrug seine im Wiener Frieden 1864 erworbenen Rechte auf Schleswig und Holstein an Preußen und zahlte 20 Millionen Taler Friede zu Kriegsentschdigung. Im Frieden zu Wien, den er im Oktober desselben mtn' Jahres mit Italien schlo, trat der Kaiser wozu er sich bereits im Prager Frieden verpflichtet hatte Venetien ab. Preuens Whrend das Knigreich Sachsen, fr das sich sterreich verwandte, Erneuerung, in seinem Besitzstande erhalten blieb, wurden Hannover, Kurhessen, Nassau und die Freie Stadt Frankfurt a. M. sowie Schleswig-Holstein dem preuischen Staatsgebiet einverleibt, das hierdurch auf 350000 qkm (6400 Quadratmeilen) mit 23 Millionen Einwohnern wuchs und sich nun-mehr als ein geschlossenes Ganzes der die Norddeutsche Tiefebene von der Memel bis zum Rhein erstreckte. Sachsen und die brigen norddeutschen Staaten, auch Hessen-Darmstadt mit seinem nrdlichen Teile (Oberhessen,, traten dem Norddeutschen Bunde unter Preuens Fhrung bei. Die Den sddeutschen Staaten wurden abgesehen von einigen gering- ^Staaten!" fgigen Grenzberichtiguugeu keine Gebietsabtretungen auferlegt, viel-mehr zwischen ihnen und Preußen ein zunchst geheimgehaltenes Schutz-und Trutzbndnis geschlossen. Beide Teile gewhrleisteten einander die

4. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 208

1905 - Leipzig : Voigtländer
208 einen Einzug in die Hauptstadt verzichtete der König auf Bismarcks Rat, um nb sterreich nicht zu tief zu verletzen. Hm 26. Juli machte dernikols-burgerldaffenstillstand dem Kampfe ein Ende. 4. Oer Mainfeldzug. Whrend der Kmpfe in Bhmen mar auch ^deutsch- im Maingebiet gestritten morden. Dort standen zwei sddeutsche Heere an der Rhn und am Spessart. Preußen stellte ihnen ein kleines Heer unter $Xnjl2 em tchtigen Vogel von Falkenstein gegenber. Seine Hufgabe war es, die Bereinigung der Heinde zu hindern und sie der den Main zurckzudrngen. Er lste sie, indem er die Bayern bei Kissingen, die Hessen bei Hschaf feit brg schlug und schlielich die Reichsstadt Frankfurt Manteuffel besetzte. Falkensteins Nachfolger, General tttcmteuffel, drang bis nach wrzburg, ein anderes preuisches Korps bis nach Nrnberg vor. Ks 2- August wurde auch auf diesem Kriegsschauplatze Waffenstillstand geschlossen. 5. Friedens?chliisse. Zwischen Preußen und sterreich wurde der 5rprag3u 3upra9 vereinbart: sterreich willigte in die Huflsung des Deutschen Bundes und trat seine Rechte auf Schleswig-Holstein an Preußen ab. Mit den sddeutschen Staaten und Sachsen schlo 5betiinu Preuften den Frieden zu Verlin: sie muten Kriegskosten zahlen ; Bayern und Hessen-Darmstadt traten geringe Gebietsteile ab. Dagegen wurden Hannover, Kurhessen, Nassau und Frankfurt dem preuischen Staate einverleibt. Die getrennten Gebietsteile Preuens wurden hierdurch vereinigt, und Preußen wuchs auf 6400 Gutadratmeilen (350 000 Qu.-Kilom.) und 24 Millionen Einwohner. Nun pfm&Vchen rour^e der Streit zwischen der preuischen Regierung und Konflikts dem Landtag beendigt. Die Regierung ersuchte den Landtag um Indemnitt" fr die Husgaben der budgetlosen Zeit - da die Heeresreform sich durch glnzende (Erfolge gerechtfertigt hatte, so wurde die nachgesuchte Verzeihung bereitwillig gewhrt. Die Italiener hatten unglcklich gegen die sterreicher gekmpft; 5tt)icrt3u dennoch trat sterreich im Frieden zu tten auf Napoleons Iii. Vermittlung Venetien an Italien ab. eutfcher 6' Norddeutsche Bund. Die smtlichen Staaten norddeutsch-Bun lands, 22 an Zahl, vereinigten sich nun unter Preußen zum Norddeutschen Bund, der sich bis zum Main hin erstreckte. Der König von Preußen wurde der politische und militrische (Dberherr dieses fest vereinigten Bundesstaates; ihm zur Seite trat der Bundesrat, eine Vertretung der verbndeten Fürsten, und der Reichstag, eine Vertretung des gesamten Volkes. Zum Bundeskanzler wurde Bismarck gewhlt. Die Bundesverfassung trat am 1. Juli 1867 in Kraft.

5. Teil 3 - S. 179

1913 - Leipzig : Freytag
179 Erstrmung Wiens verhindern; deshalb erkannte er die preuischen Forderungen an, worauf am 22. Juli zu Nikolsburg ein Waffenstillstand geschlossen wurde, der spter den Frieden zu Prag zur Folge hatte. 3. Der Mainfeldzug und der Friede. Nachdem die Hannoveraner bei Langensalza die Waffen gestreckt hatten, erhielt Vogel von Falckenstein den Auftrag, die sddeutschen Gegner zu besiegen. Die Bayern hatten sich unter ihrem Prinzen Karl nach Norden gewandt, um eine Vereinigung mit dem 8. Bundeskorps, das von dem Prinzen Alexander von Hessen befehligt wurde, bei der Stadt Fulda zu vollziehen. Das aber mute Vogel von Falckenstein auf alle Flle verhindern. Er brach deshalb in Eilmrschen auf und stie bei D e r m b a ch (4. Juli) auf die Bayern, die in einem hitzigen Gefecht geworfen wurden. Prinz Karl hielt sich nicht fr besiegt; er wich jedoch aus und konzentrierte sein Heer bei Kissingen. Sofort warf sich der preuische General abermals auf ihn, schlug ihn am 10. Julibei K i s s i n g en und warf ihn der den Main zurck. Nun wollte Vogel von Falckenstein seinen Zug nach Bayern fortzusetzen. Schon stand er im Begriffe, bei Schweinfurt den Main zu berschreiten, als er vom preuischen Haupt-quartier aus Bhmen die Weisung erhielt, zunchst alles Land nrdlich des Mains zu erobern. Sogleich lie er von den Bayern ab, wandte sich nach Westen und schlug das 8. Bundeskorps bei Laufach und Aschaffenburg. Schon am 16. Juli zog Vogel von Falckenstein in Frankfurt ein; er sprengte den Bundestag auseinander und meldete dem Könige: Die Lnder nrdlich des'mains liegen zu Eurer kuig-lichen Majestt Fen." Trotzdem wurde er seines Kommandos enthoben und als Generalgouverneur nach Bhmen berufen. Sein Nachfolger wurde Geueral von Manteuffel; dieser berschritt den Main, drang unaufhaltsam vor und schlug seine Gegner so, da sie sich bei Wrzburg in der klglichsten Verfassung auf das Nordufer des Stromes retteten. Die eintretende Waffenruhe machte auch hier dem Blutvergieen ein Ende. Am 23.August wurde der Friede zu Prag geschlossen. sterreich mute an Italien Venetien abtreten, obgleich die Italiener bei Enstoza und in der See-schleicht bei Lissa besiegt worden waren. sterreich trat aus dem Deutschen Bunde aus, stimmte dessen Auflsung zu und erklrte sich mit der Neugestaltung Deutsch-lands unter Preuens Fhrung einverstanden. Es trat seine Rechte auf Schleswig-Holstein an den König von Preußen ab, verpflichtete sich, 60 Millionen Mark Kriegskosten zu zahlen, und versprach, alle Besitzvernderungen anzuerkennen, die Preußen in Norddentschland vornehmen wrde. Dafr blieb sterreichs und Sachsens Gebiet ungeschmlert. Wohl hatte König Wilhelm einen Teil Bhmens verlangt; allein Bismarck hatte ihm widersprochen, weil er schon jetzt die Absicht hatte, sterreich spter als Freund zu gewinnen. Von den norddeutschen Staaten wurden Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhessen und Frankfurt dem preuischen Staate einverleibt, wodurch das Staatsgebiet von 225 000 auf 350 000 qkm wuchs und zu einem zusammenhngenden Staate abgerundet wurde. Nun erst war Preußen wirklich eine europischegro-macht. Il'

6. Hilfsbuch für die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 148

1894 - Wiesbaden : Kunze
148 durch Oldenburger und Bremer, spter durch Hamburger und Lbecker verstrkt wurde, setzte nun auch der den Main dem Feinde nach, schlug am 23. Juli die Badener bei Hund heim, die wrttembergische Division am 24. Juli bei der Stadt Tauber-bischofsheim, am 25. die Bayern bei Helmstedt. Am 2. August standen die Preußen oder ihre Verbndeten in Nrn-berg, in Bayreuth und vor Wrzburg, als die Nachricht von dem Abschlu des Waffenstillstandes ankam. 9. Die Erfolge und Friedensschlsse 1866. Mit sterreich schlo Preußen am 23. August den Frieden zu Prag. sterreich behielt seinen Besitzstand, schied aber aus Deutschland gnzlich aus; es berlie Preußen, nrdlich des Mains einen Staatenbund unter seiner Fhrung zu grnden, trat den Mitbesitz von Schleswig-Holstein ab und willigte in die Einverleibung dieser Herzogtmer in das Knigreich Preußen. sterreich bedang sich den Bestand des Knigreiches Sachsen, Preußen bedang sich die Abtretung Venetiens an Italien aus. sterreich bezahlt 20 Millionen Thaler Kriegskosten. Mit den brigen Staaten wurde der Friede zu Berlin einzeln geschlossen, mit Wrttemberg am 13., mit Baden am 17., mit Bayern am 22. August, mit Hessen-Darmstadt am 3. Sept., mit Sachsen am 21. Oktober. Der Groherzog von Hessen-Darmstadt gab einige Grenzbezirke, die eben ererbte Land-grasschast Hessen-Homburg und das Besatzungsrecht von Mainz an Preußen und trat mit seinem nrdlich vom Main gelegenen Gebiet in den norddeutschen Bund ein. Sachsen trat ebenfalls in den norddeutschen Bund ein; die Festung Knigstein wird unter preuischem Oberbefehl von preuischen und schsischen Truppen gemeinschaftlich besetzt. Alle Staaten, die gegen Preußen die Waffen gefhrt hatten, mit Ausnahme von Sachsen-Mei-ningen, muten Kriegskosten bezahlen, Sachsen allein 10 Millionen Thaler. Die Herzogtmer Schleswig-Holstein, das Knigreich Hannover, das Kurfrstentum Hessen, das Herzogtum Nassau,

7. Deutsche Geschichte von der Thronbesteigung Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 336

1913 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
336 Achter Zeitraum. Bis zur Wiederherstellung des Deutschen Reiches. auf 9000 Mann berechneten. Es war ein Sieg ohnegleichen, der glnzende Abschlu eines Feldzugs von acht Tagen. Den Preußen stand jetzt der Weg nach Wien offen. Schon waren sie bis in dessen Nhe gelangt, als eine fnftgige Waffenruhe ihrem weiteren Vorrcken ein Ziel setzte (22. Juli). -) Der Mainfeldzug. Den Oberbefehl der die preuische Main-armee fhrte anfangs Vogel von Falckenstein. Er drngte die sd-deutschen Truppen in einer Reihe von siegreichen Gefechten, so z. B. bei Kissingen a. d. frnkischen Saale, der den Main zurck und zog am 16. Juli in Frankfurt ein. Die Siegesdepesche, die er an den König Wilhelm schickte, schlo mit den Worten: Die Lnder nrdlich des Mains liegen jetzt zu Ew. Kniglichen Majestt Fen." Die Fortsetzung des Krieges sdlich des Mains bernahm der General von Manteuffel. Er rckte in Baden und Wrttemberg ein, siegte in mehreren Gefechten an der Tauber und besetzte schlielich Wrzburg. der den oberen Main drang der Groherzog Friedrich Franz von Me cklenburg-Schwerin nach Bayern vor und nahm Nrnberg in Besitz. Damit war auch in Sddeutschland der Krieg zu Ende (2. August). y.) Der Krieg in Italien. Der Erzherzog Albrecht besiegte mit der Sd-armee die Italiener bei Custozza unweit Verona (24. Juni). Auch zur See behielten die sterreicher die Oberhand. Bei der Insel Lissa im Adriatischen Meere gewannen sie einen glnzenden Sieg der die italienische Flotte (20. Juli). Wenn Italien trotzdem einen beraus gnstigen Frieden erlangte, so verdankte es dies den Erfolgen des preuischen Heeres. >t) Die Friedensschlsse. Zwischen Preußen und sterreich wurde noch vor dem Ablauf der Waffenruhe der Vorfriede von Nikolsburg in Mhren geschlossen (26. Juli), dem der endgltige Friede zu Prag folgte (23. August). Seine wichtigsten Bestimmungen lauten: 1. sterreich ber-liert keine Besitzungen auer Venetien, das an Italien abgetreten wird, zahlt aber 20 Millionen Taler Kriegskosten. 2. Der Kaiser von fter-reich erkennt die Auflsung des Deutschen Bundes an und gibt seine Zu-stimmung zu einer neuen Gestaltung Deutschlands ohne Beteiligung des sterreichischen Kaiserstaates; er verspricht, den Norddeutschen Bund anzuerkennen, den der König von Preußen nrdlich von der Linie fyes Mains begrnden wird. 3. Der Kaiser von sterreich bertrgt seine Rechte an Schleswig-Holstein auf den König von Preußen. 4. Das Knigreich Sachsen bleibt bestehen, mu aber Kriegskosten zahlen; seine Stellung innerhalb des Norddeutschen Bundes soll durch einen be-sonbern Vertrag geregelt werden. Zwischen Preußen und den vier Sdstaaten wurden getrennte Friedensvertrge zu Berlin abgeschlossen. Alle vier muten Kriegskosten

8. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 178

1912 - Breslau : Hirt
178 Das Zeitalter Wilhelms I. 106.107. sich darauf nach Frankfurt, wo er den Oberbefehl an General Man-tenffel abgeben mute; unterwegs fi'egte General von Goeben bei Aschaffenburg. Mauteuffel drang an der Tauber vor und siegte hier in mehreren Gefechten, wandte sich dann wieder nordwrts zum Main und begann die Beschieung der Zitadelle von Wrzburg. Dem Groherzog Friedrich Franz von Mecklenburg gelang es noch, sich Nrnbergs zu bemchtigen, da unterbrach (am 2. August) auch hier ein Waffenstillstand die kriegerischen Unternehmungen. Der Feldzug In Italien hatte die sterreichische Armee siegreich gefochten. Hier in Italien. ^ae der Erzherzog Albrecht von sterreich die Italiener bei Cnstoza geschlagen (24. Juni) und Tegetthoff bei der Insel Lissa einen glnzenden Seesieg erfochten (20. Juli). Um seine italienische Armee im Norden ver-wenden zu knnen, erbat Kaiser Franz Joseph nach der Schlacht bei Knig-grtz die Vermittlung Napoleons Iii. und berlie ihm Venezien, das dieser an Viktor Emanuel bergab. Friede zu 107. Der Friedensschlu und die Grndung des Norddeutschen m' Bundes. Im Frieden zu Prag (23. August 1866) erkannte der Kaiser von sterreich die Auflsung des bisherigen Deutschen Bundes an und gab seine Zustimmung zur Neugestaltung Deutschlands ohne Beteiligung des sterreichischen Kaiserstaates; er versprach das engere Bundesverhltnis anzuerkennen, das Preußen nrdlich des Mains begrnden wrde, ebenso die nationale Verbindung der sddeutschen Staaten mit dem Norddeutschen Bunde. Ferner bertrug er seine im Wiener Frieden 1864 erworbenen Rechte auf Schleswig und Holstein an Preußen und zahlte 20 Millionen Taler Friede zu Kriegsentschdigung. Im Frieden zu Wien, den er im Oktober desselben ,en' Jahres mit Italien schlo, trat der Kaiser wozu er sich bereits im Prager Frieden verpflichtet hatte Venezien ab. Preuhens Whrend das Knigreich Sachsen, fr das sich sterreich verwandte, erwetterung in seinem'besitzstande erhalten blieb, wurden Hannover, Kurhessen, Nassau und die Freie Stadt Frankfurt a. M. sowie Schleswig-Holstein dem preuischen Staatsgebiet einverleibt, das hierdurch auf 350000 qkm (6400 Quadratmeilen) mit 23 Millionen Einwohnern wuchs und sich nunmehr als ein geschlossenes Ganzes der die Norddeutsche Tiefebene von der Memel bis zum Rhein erstreckte. Sachsen und die brigen norddeutschen Staaten, auch Hessen-Darmstadt mit seinem nrdlichen Teile (Oberhessen), traten dem Norddeutschen Bunde unter Preuens Fhrung bei. Die Den sddeutschen Staaten wurden abgesehen von einigen gering- 'Staate?^fgigen Grenzberichtigungen keine Gebietsabtretungen auferlegt, viel-mehr zwischen ihnen und Preußen ein zunchst geheimgehaltenes Schutz-und Trutzbndnis geschlossen, als Napoleon mit der Forderung emer ..Kompensation" durch das Saarbecken, Rheinhessen und die Pfalz hervor-trat, die von Bismarck entschieden abgelehnt wurde. Der Norddeutsche Bund und die sddeutschen Staaten gewhrleisteten einander die Unversehrtheit ihrer Gebiete und verpflichteten sich, im Fall eines Krieges ihre volle

9. Deutsche Geschichte für die mittleren Klassen - S. 280

1903 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
280 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. Vermittelung Napoleons an, setzte aber die kriegerischen Unter-nehmungen fort, bis es zu dem bereits erwhnten Waffenstillstand und wenige Tage darauf zum Abschlu des Prliminarfriedens von Friede. Nikolsburg kam. Am 23. August wurde der endgltige Friede zu Prag unterzeichnet^^ Bismarck hatte es bereits auf dem Schlachtfelde von Kniggrtz ausgesprochen, da es nunmehr gelte, die alte Freundschaft mit Osterreich wiederherzustellen. Um die sterreicher nicht zu erbittern, wurden ihpen sehr milde Jriedensbedinguugen auferlegt. Zwar mute Osterreich^die Auflsung des deutschen Bundes und die Grndung eines neuen norddeutschen Bundes, an dessen Spitze Preußen trat, anerkennen; auch gab es seine Zustimmung dazu, da sich Preußen durch nnexion von Schleswig-Holstein und anderen Gebieten stark vergrerte.,Nber von Venetien abgesehen, das an Italien siel, wurde ihm keine Landabtretung zugemutet^und an Kriegskosten hatte es nur 20 Millionen Taler zu bezahlen. 261. Der Mainfeldzug. Whrend in Bhmen die Entscheidung fiel, hatte ein anderes preuisches Heer, befehligt von dem General Vogel von Falckenstein, gegen die sddeutschen Staaten zu kmpfen. Zwar hatte er kaum 50 000, die Gegner 80 000 Mann; aber dieses Miverhltnis wurde durch die bessere Bewaffnung und Ausbildung der Preußen und die Uneinigkeit der Feinde ausge-glichen. Vogel von Falckenstein wandte sich zunchst gegen die Bayern, marschierte durch das Rhngebirge und schlug sie in den Kissingen. Gefechten bei K i s s i n g e n und H a m m e l b u r g. Da der General jetzt den Befehl erhielt, mglichst viel Land nrdlich des Mains zu besetzen, gab er die Verfolgung der Bayern auf und zog nach Westen auf Frankfurt los, von wo unterdessen der Bundestag seinen Sitz nach Augsburg verlegt hatte; unterwegs siegte General vongben bei Aschaffenburg der hessische und sterreichische Truppen. Frankfurt. Eben hatte Vogel von Falckenstein Frankfurt besetzt, als er ab-berufen wurde; an seiner Stelle bernahm General von Man-t e u f f e l den Oberbefehl. Manteuffel fhrte die Truppen durch den Odenwald in sdstlicher Richtung, siegte in mehreren Gefechten an Wllrzburg, der Tauber, drang dann bis nach Wrzburg vor und zwang die Gegner auf das rechte Mainufer hinberzugehen. In diesem Augenblicke trat auch hier Waffenruhe ein. Auch den sddeutschen Staaten gegenber beobachteten König Wilhelm und Bismarck Migung. Nur geringe Gebietsabtre-tungen wurden von Bayern und Hessen gefordert. Dazu traten Kriegsentschdigungen, welche alle vier sddeutschen Staaten zu leisten hatten; auch mute die hessische Provinz Oberhessen in den

10. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 86

1914 - Düsseldorf : Schwann
86 schon erblickte man in Wien von der Hhe des Stephansturmes herab den Rauch der feindlichen Lager. Wann war Bhmen bereits im 15., 17. und 18. Jahrhundert der Schauplatz blutiger Kmpfe gewesen? Inwiefern lt sich Kniggrtz mit Jena und Waterloo vergleichen? Die glnzendsten preuischen Siege im 17., 18., 19. Jahrhundert (vor Kniggrtz)? 118. Der Krieg in Sddeutschland. Auf deutschem Boden kmpfte inzwischen der General Vogel von Falckenstein, der nach dem Gefechte bei Langensalza eine Mainarmee" gebildet hatte, gegen die Streitkrfte der sddeutschen Staaten. Bei Dermbach und Kissingen drngte er die Bayern der den Main zurck. Dann wurden die durch sterreicher verstrkten Hessen bei A s ch a f -f e n b u r g besiegt, und schon zwei Tage nachher zog Falckenstein in die Bundesstadt Frankfurt ein. Die Lnder nrdlich des Main", berichtete er an König Wilhelm, liegen Euer Majestt zu Fen!" Sein Nachfolger Manteuffel drang durch den Odenwald nach Sden und schlug die Bundestruppen in mehreren Gefechten an der Tauber, einem Nebenflusse des Mains. Der Groherzog von Mecklenburg-Schwerin zog mit preuischen Ersatztruppen in Nrnberg ein, und die Kanonen der Mainarmee donnerten bereits vor Wrzburg: da brachte der elektrische Funke aus Nikolsburg in Mhren die Kunde vom Waffen st ill st and e. 119. Der Ausgang des Krieges. Auch der Kampf zwischen sterreich und Italien fand ein Ende. Zu Lande waren die Habs-burgischen Waffen bei C u st o z z a unweit Verona, zu Wasser bei der Insel L is s a im Adriameer siegreich gewesen; trotzdem ntigte Napoleons Iii. Vermittlung den Kaiserstaat zur Abtretung Vene-t i e n s an Italien. Am 23. August schlo Preußen mit Osterreich den Frieden von Prag. Der Deutsche Bund hrte hiernach auf zu bestehen. Kaiser Franz Josef gab seine Zustimmung zu den Vernderungen, die Preußen nrdlich des Mains treffen wrde, und trat ihm seine Rechte auf Schleswig-Holstein ab. Im brigen hatte Osterreich nur mige Kriegskosten zu zahlen; es sollte, war Bismarcks Gedanke, durch Milde gewonnen, nicht durch Hrte gedemtigt werden. Der König von Sachsen erhielt auf des Kaisers Verwenden sein Land zurck. Auch die sddeutschen Staaten blieben im ganzen un-geschmlert. In geheimen Schutz-und Trutzbndnissen verpflichteten sie sich, ihre Truppen im Kriegsfalle unter den Ober-befehl des Knigs von Preußen zu stellen; aus Gegnern wurden sie Bundesgenossen.

11. Von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart - S. 49

1910 - Leipzig : Voigtländer
49 Kissingen, die Hessen bei Aschaffenburg schlug und schlielich die Reichsstadt Frankfurt besetzte, Falkensteins Nachfolger, General Manteuffel, drang bis nach Wrzburg, ein anderes preuisches manteuffei Korps bis nach Nrnberg vor. Hm 2. Ruguft wurde auch auf diesem Waffen-Kriegsschaupltze Waffenstillstand geschlossen. 5. Friedensschlsse. Zwischen Preußen und sterreich wurde der friede zu Prag vereinbart: (sterreich willigte in die Kuflsung des $rprbaeg3u Deutschen Bundes und trat seine Hechte auf Schleswig-Holstein an Preußen ab. Mit den sddeutschen Staaten und Sachsen schlo Preußen den Frieden zu Berlin: sie muten Kriegskosten zahlen' Bayern und 5riede^zu Hessen-Darmstadt traten geringe Gebietsteile ab. Dagegen wurden Hannover , Kurhessen, Nassau und Frankfurt dem preuischen Staate einverleibt. Die getrennten Gebietsteile Preuens wurden hierdurch ver-einigt, und Preußen wuchs auf 6400 (Huadratmeilen (350000 (Hu.-Kilom.) und 24 Millionen Einwohner. Nun wurde der Streit zwischen der ^be..eesn j preuischen Regie rung^und dem Landtag beendigt. Die Konflikts ' Regierung ersuchte den Landtag um Indemnitt" fr die Ausgaben der budgetlosen Zeit; da die Heeresreform sich durch glnzende (Erfolge gerechtfertigt hatte, so wurde die nachgesuchte Verzeihung bereitwillig gewhrt. Die Italiener hatten unglcklich gegen die sterreicher gekmpft-dennoch trat sterreich im Frieden zu lvien auf Napoleons Iii. ver- 5rj^n3u mittelung venetien an Italien ab. 6. Der Norddeutsche Bund. Die smtlichen Staaten Nord- b^'ev Deutschlands, 22 an Zahl, vereinigten sich nun unter Preußen zum Nord- buu deutschen Bund, der sich bis zum Main hin erstreckte. Der König von Preußen wurde der politische und militrische (Dberherr dieses fest vereinigten Bundesstaates; ihm zur Seite trat der Bundesrat, eine Vertretung der verbndeten Fürsten, und der Reichstag, eine Vertretung des gesamten Volkes. Zum Bundeskanzler wurde Bismarck gewhlt. Die Bundesverfassung trat am 1. Juli 1867 in Kraft. Auerdem schlo Preußen Schutz- und Trutzbndnisse mit vndmsse den sddeutschen Staaten, wodurch deren Streitkrfte im Kriegs- Deutschland fall unter den Oberbefehl des Knigs von Preußen gestellt wurden; den Ideg zu diesen Bndnissen ebneten Napoleons Iii. Entschdigungsansprche" auf Rheinbayern und Hessen und deren Zurckweisung durch Preußen. Rubra, Lehrbuch d. Gesch. f. hh. Mdchenschulen. Iv. Ausg. B. 4

12. Deutsche Geschichte von der Thronbesteigung Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 336

1906 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
336 Achter Zeitraum. Bis zur Wiederherstellung des Deutschen Reiches. auf 9000 Mann berechneten. Es war ein Sieg ohnegleichen, der glnzende Abschlu eines Feldzuges von acht Tagen. Den Preußen stand jetzt der Weg nach Wien offen. Schon waren sie bis in dessen Nhe gelangt, als eine fnftgige Waffenruhe ihrem weiteren Vorrcken ein Ziel setzte (22. Juli). t) Der Mainfeldzug. Den Oberbefehl der die preuische Main-armee fhrte anfangs Vogel von Falckenstein. Er drngte die sd-deutschen Truppen in einer Reihe von siegreichen Gefechten, so z. B. bei Kissingen a. d. frnkischen Saale, der den Main zurck und zog am 16. Juli in Frankfurt ein. Die Siegesdepesche, die er an den König Wilhelm schickte, schlo mit den Worten: Die Lnder nrdlich des Mains liegen jetzt zu Ew. Kniglichen Majestt Fen." Die Fortsetzung des Krieges sdlich des Mains bernahm der General von Manteuffel. Er rckte in Baden und Wrttemberg ein, siegte in mehreren Gefechten an der Tauber und besetzte schlielich Wrzburg. der den oberen Main drang der Groherzog Friedrich Franz von Mecklenburg-Schwerin nach Bayern vor und nahm Nrnberg in Besitz. Damit war auch in Sddeutschland der Krieg zu Ende (2. August). y.) Der Krieg in Italien. Der Erzherzog Albrecht besiegte mit der Sd-armee die Italiener bei Custozza unweit Verona (24. Juni). Auch zur See behielten die sterreicher die Oberhand. Bei der Insel Lissa im Adriatischen Meere gewannen sie einen glnzenden Sieg der die italienische Flotte (20. Juli). Wenn Italien trotzdem einen beraus gnstigen Frieden erlangte, so verdankte es dies den Erfolgen des preuischen Heeres. >i) Die Friedensschlsse. Zwischen Preußen und sterreich wurde noch vor dem Ablauf der Waffenruhe der Vorfriede zu Nikolsburg in Mhren geschlossen (26. Juli), dem der endgltige Friede zu Prag folgte (23. August). Seine wichtigsten Bestimmungen lauten: I.sterreich verliert keine Besitzungen auer Venetien, das an Italien abgetreten wird, zahlt aber 20 Millionen Taler Kriegskosten. 2. Der Kaiser von fter-reich erkennt die Auflsung des Deutschen Bundes an und gibt seine Zustimmung zu einer neuen Gestaltung Deutschlands ohne Beteiligung des sterreichischen Kaiserstaates; er verspricht, den Nord-deutschen Bund anzuerkennen, den der König von Preußen nrdlich von der Linie des Mains begrnden wird. 3. Der Kaiser von sterreich bertrgt seine Rechte an Schleswig-Holstein auf den König von Preußen. 4. Das Knigreich Sachsen bleibt bestehen, mu aber Kriegskosten zahlen; seine Stellung innerhalb des Norddeutschen Bundes soll durch einen besondern Vertrag geregelt werden. Zwischen Preußen und den vier Sdstaaten wurden getrennte Friedensvertrge zu Berlin abgeschlossen. Alle vier muten Kriegskosten

13. Dritte Periode der Neuzeit, die Zeit der Umwälzungen - S. 59

1912 - Leipzig : Hirt
124 Die Kriege von 1864 und 1866 und ihre nchsten Folgen. 59 c) Der Friede zu Prag. Den Verhandlungen von Nikolsburg in Mhren folgte der Friede zu Prag. X sterreich, dessen Freundschaft Bismarck nunmehr zu gewinnen trachtete, erhielt milde Bedingungen. Es zahlte nur 20 Millionen Taler Kriegskosten und gab Preußen seine Zu-stimmung zur Einverleibung von Hannover, Kurhessen, Nassau, Hessen-Homburg, Frankfurt und Schleswig-Holstein sowie zur Neugestaltung Deutschlands ohne sterreich. d) Italien. Im Bunde mit Preußen hatte Italien an Osterreich den Krieg erklrt. Die preuischen Siege kamen auch den zu Lande bei Custozza, zur See bei Lissa besiegten Italienern zugute: sie erhielten Venetien. e) Jnner.er Friede in Preußen. Nach solchen Erfolgen war fr die Regierung der Augenblick gekommen, der Volksvertretung die Hand zur Vershnung zu bieten; durch Annahme der von Bismarck eingebrachten Jndemnittsvorlge" genehmigte das Abgeordnetenhaus nachtrglich die gemachten Ausgaben.^ 4. Der Norddeutsche Bund. Preußen grndete mit den brigen norddeutschen Staaten (bis zum Main) den Norddeutschen Bund. Die Verfassung, im wesentlichen dieselbe wie die des heutigen Deutschen Reiches, wurde nach Bismarcks Vorschlgen unter den verbndeten Re-gierungen vereinbart und trat am 1. Juli 1867 in Kraft. Prsident wurde der König von Preußen, Bundeskanzler Graf Bismarck; ge-setzgebende Versammlungen waren der aus den Vertretern der Regierungen bestehende Bundesrat und der durch allgemeines Stimmrecht gewhlte Reichstag. Die sddeutschen Staaten (Baden, Wrttemberg, Bayern, Hessen) schlssen mit dem Norddeutschen Bunde Schutz- und Trutzbndnisse und stellten ihre Truppen fr den Fall eines Krieges unter preuischen Ober-befehl. Der Zollverein trat wieder ins Leben, und im Zollparlament berieten Abgeordnete aus Nord und Sd in gemeinsamen Sitzungen. Auch die sterreichischen Staatsverhltnisse wurden 1867 neu geordnet. Das Reich zerfllt seitdem in zwei Hlften: a; Deutsch-sterreich lzisleithanien) mit einem Ministerium und dem Reichsrat in Wien; b) die Lnder der ungarischen Krone (Transleithanien) mit einem Ministerium und dem Reichstag in Budapest. Die gemein-samen Angelegenheiten (Auswrtiges, Heerwesen und Finanzen) werden von einem besonderen Ministerium verwaltet. ^ 5. Das Verhalten Napoleons, a) Whrend der Verhandlungen in Nikolsburg hatte Napoleon, der schon vor Ausbruch des Krieges mit dem Wiener Kabinett Fhlung genommen, Preußen seine Vermittelnng auf-gedrngt. Unter diesen Umstnden begngte pch Bismarck mit der Einigung - Norddeutschlands, schlug aber das Verlangen Frankreichs nach Abtretung deutschen Gebietes als Ausgleich fr die Vergrerung Preuens rund ab. b) 1867 wollte Napoleon das Groherzogtum Luxemburg, das nicht in den Norddeutschen Bund eingetreten war, in dessen Festung aber Preußen das Besatzungsrecht hatte, fr Frankreich kuflich erwerben. Schon war er mit dem Landesherrn, dem König von Holland, Handels-einig, als ihn der Widerspruch des Norddeutschen Bundes und die Ver-

14. Teil 3 - S. 155

1890 - Breslau : Hirt
Der deutsche Krieg von 1866. 155 bis am Nachmittag die Armee des Kronprinzen mit in die Schlacht eingriff und den Sieg erringen half. (Ii. 48, 4.) Die Armee des Kronprinzen marschierte nach Olmtz, wohin Benedek sich zurckgezogen hatte; mit den beiden anderen Armeen trat der König den Marsch nach Wien an. Schon am 18. Juli standen die preuischen Soldaten nur noch drei Meilen von der Hauptstadt des Feindes entfernt. Da trat der Kaiser von sterreich Venetien an Napoleon ab; da-durch wurde die sterreichische Armee in Italien, die sich dort siegreich behauptet hatte, frei und konnte mit gegen Preußen verwandt werden. Jetzt ging König Wilhelm auf einen Waffenstillstand ein. c. Mainfeldzug; Friede zu Prag. Whrend dieses Siegeszuges der Hauptarmee hatte General Vogel von Falkenstein einen glnzenden Feldzug am Main gemacht. Er nahm nach heftigem Kampfe mit den Bayern Kissingen, besetzte am 16. Juli die alte Bundesstadt Frankfurt und bald nachher Nassau und Oberhessen. Da von Falken stein als General-Gouverneur nach Bhmen berufen wurde, leitete General von Manteuffel den weiteren Feldzug der Main-armee. Er schlug die Bundesarmee (Wrttemberg, Baden. Hessen u. a.) bei Tauber-Bischofsheim in Baden und drngte dann die Bayern der den Main nach Wrzburg. Da hemmte die Nachricht von dem Waffenstillstnde den Siegeslauf der Preußen. Am 23. August wurde der Friede zu Prag geschlossen. sterreich erkannte die Auflsung des deutschen Bundes an. gab seine Zustimmung zu einer Neu-gestaltung Deutschlands ohne Beteiligung sterreichs, trat seine Ansprche auf Schleswig-H olstein an Preußen ab und bezahlte 60 Millionen Mark Kriegskosten. Das Knigreich Hannover, das Kurfrsten-tum Hessen-Kassel, das Herzogtum Nassau und die freie Stadt Frankfurt wurden in der Folge mit dem Knigreich Preußen vereinigt. Auerdem wurde durch ein Schutz- und Trutzbndnis dem Könige von Preußen der Oberbefehl der smtliche Truppen der sddeutschen Staaten bertragen. Auer dieser starken militrischen Machtstellung gewann Preußen 1 300 ?Meilen und der 4 Millionen Einwohner, so da sein Gesamtgebiet jetzt 6400 Dmeilen mit 23 600 000 Einwohnern betrug. Dies Gebiet war abgerundet und umfate beinahe die ganze Nordseekste von Schleswig bis Holland. d. Norddeutscher Bund. Alle Lnder Norddeutschlands traten jetzt zudem Norddeutschen Bunde zusammen. Smtliche Staaten des- 1867 selben hatten ein gemeinsames Recht der Gesetzgebung der Zoll- und Handelsangelegenheiten, Mnz-, Ma- und Gewichtsordnung u. s. w. Heer und Marine waren gemeinsam und standen unter dem Könige von Preußen als Bundesfeldherrn. Graf Bismarck wurde Bundes-

15. Deutsche, besonders brandenburgisch-preußische Geschichte bis zur Gegenwart - S. 104

1903 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
104 Benedek zog auf Olmtz; aber nur die schlesische Armee folgte ihm. Die zwei anderen Heere zogen unter König Wilhelm auf Wien zu. Der Kaiser von sterreich schenkte Venetien an Frankreich, um dieses zur Hilfe und Italien zum Frieden zu bewegen. Aber Italien blieb dem Bndnis treu, und Napoleon versagte jeden Beistand. Die Preußen standen bereits vor Wien, um es zu erstrmen und als Sieger einzuziehen. Benedeks Heer, das zum Schutze Wiens heranzog, war bei Tobitschau und bei Blumenau zurckgeworfen worden. Da erkannte die sterreichische Re-gierung, da sie auf Rettung nicht hoffen drfe. Es kam zu dem Waffen-stillstand von Nikolsburg (22. Juli) und schlielich zu dem Frieden von Prag (23. August). In ihm wurde zunchst die Abtretung Venetiens an Italien festgestellt. Seine auf Deutschland bezglichen Bestimmungen waren: 1. sterreich tritt aus dem deutschen Bunde aus, erkennt dessen Auflsung an und erklrt sich mit der Neugestaltung Deutschlands unter Preuens Fhrung einverstanden. 2. sterreich verzichtet auf seine Rechte an Schleswig-Holstein gegen eine Entschdigung von 60 Millionen Mark. 3. sterreichs und Sachsens Gebiet bleibt ungeschmlert; dagegen erkennt sterreich alle Landerwerbungen, die Preußen in Norddeutschland machen wird, an. 4. sterreich zahlt 120 Millionen Mark Kriegskosten (von denen aber jene 60 Millionen abgezogen werden). Die Bedingungen waren sehr milde; denn Preußen wollte sich die Mglichkeit offen halten, spter wieder sterreichs Freund zu werden. c) Feldzug der Mainarmee. Vogel von Falkenstein hatte die drei Divisionen der Westarmee vereinigt und zog gegen die zwei sddeutschen Heere. Ihm gelang es, deren Vereinigung zu verhindern. Er schlug die Bayern bei Dermbach und Kissingen und wollte in Bayern eindringen. Da befahl ihm König Wilhelm, zunchst alles Land nrdlich vom Main zu erobern. Daher wandte er sich pltzlich westwrts gegen das sdwest-deutsche Heer, schlug es bei Aschaffenburg und besetzte Frankfurt a. M. Nach seiner Abberufung drang Manteuffel bis Wrzburg vor, während der Groherzog von Mecklenburg Nrnberg besetzte. Da trat auch hier der Friede ein. Die sddeutschen Staaten zahlten mige Kriegs-entschdigungen; Bayern und Hessen-Darmstadt traten kleine Gebietsteile ab, die von preuischem Lande umschlossen waren. Auch diese Bedingungen waren sehr milde. Daher schloffen die vier sddeutschen Staaten willig Schutz- und Trutzbndnisse mit Preußen ab, wonach sie im Kriegs-falle ihre Truppenmacht unter den Oberbefehl des Knigs von Preußen stellten. 3. Frchte des Sieges: a) Preußen verleibte sich die norddeutschen

16. G. G. Bredows Leitfaden für die Weltgeschichte - S. 116

1889 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
116 Iii. Brandcnburgisch-preuische Geschichte. eines Norddeutschen Bundes nrdlich vom Main, freie Verbindung desselben mit der sddeutschen Staatengruppe, Unantastbarkeit des Knigreichs Sachsen, Auslieferung Venetiens an Italien, Abtretung des Mitbesitzes von Schleswig-Holstein an Preußen und Zahlung von 40 Millionen Thaler Kriegskosten. Bevor noch diese Bestimmungen im Prager Frieden (23. August) genauer festgestellt wurden, hatte noch die preuische Mainarmee (Vogel von Falkenstein, Manteuffel) das Bundesheer unter zahlreichen Gefechten bis der den Main nach Wrzburg und Nrnberg zurckgedrngt. Darauf verstanden sich auch die sddeutschen Staaten zum Anschlu an jene Friedensbedingungen, denen noch hinzuzufgen ist, da Hannover, Kurhessen, Nassau, Frankfurt a. M. und die Elbherzogtmer in Preußen einverleibt wurden. Dem nun gegrndeten Norddeutschen Bunde (Mainlinie) schlo sich auch Sachsen int Oktober an, und am 24. Februar 1867 traten Abgeordnete smtlicher Staaten zu einem Reichstage zu-sammen, um die Verfassung fr den neuen Norddeutschen Bund zu beraten und festzustellen, welche mit dem l.iuli 1867 in Kraft trat. Der erste ordentliche Reichstag trat darauf im September 1867 zusammen. Der diplomatische Lenker dieser wichtigen Ereignisse war der preuische Ministerprsident von Bismarck, der unablssig das Ziel verfolgte, Deutschland unter Preuens Fhrung zu einigen. Der deutsch-franzsische Krieg. 1870 187 1. Man hielt nun den Frieden fr lange Zeit gesichert, als pltzlich Napo-leon Iii., eiferschtig auf die wachsende Macht Preuens, an Preußen und den Norddeutschen Bund den Krieg erklrte. Dies geschah am 19. Juli 1870. Als Vorwand zum Kriege nahm er die Thatsache, da die Spanier den Prinzen Leopold von Hohenzollern zu ihrem Könige whlen wollten. König Wilhelm hatte sich um die Wahl nicht gekmmert; Preußen ging die ganze Sache gar nichts an. Wohl hatte Louis Napoleon mit darauf gerechnet, da die Staaten Sd-deutschlauds: Bayern, Wrttemberg, Groherz. Hessen und Baden entweder neutral bleiben oder sich gar mit ihm gegen Preußen ver-einigen wrden. Allein der ruchlose Friedensbruch erfllte ganz Deutschland mit Entrstung und erweckte zugleich das lebendigste Vaterlandsgefhl. Alles eilte zu den Waffen, und schon am 4. August 1870 rckten drei deutsche Armeen unter General Steinmetz, dem Prinzen Friedrich Karl und dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen in Frankreich ein. Den Oberbefehl der das ganze deutsche Heer bernahm König Wilhelm der Erste von

17. Brandenburgisch-preußische Geschichte in Verbindung mit der neueren deutschen Geschichte - S. 100

1912 - Leipzig : Teubner
100 Friedensbedingungen. saha verhinderten dies. Nrdlich von Frankfurt a. Itt., in der wetterau, hatten sich die brigen sddeutschen Truppen gesammelt; sie wollten sich mit den bayrischen zwischen werra und Fulda vereinigen. Doch Vogel von Falckenstein mit der Mainarmee schob sich wie ein Keil dazwischen. (Er drngte die Bayern in mehreren siegreichen Gefechten sdwrts der den Main zurck. Dann besiegte er das Viii. Bundeskorps", das aus der wetterau bis an den Main ausgewichen war. Ls 'ging bis . in den Odenwald zurck. Frankfurt a. M. wurde erobert, und der Deutsche Bundestag verfgte sich vorlufig" nach Kugsburg. In Frankfurt bernahm Man. teuffel den Oberbefehl der die Mainarmee und besiegte die Sddeutschen in mehreren Gefechten links vom Main in der Gegend von Wrzburg. Um dieselbe Zeit war aber in sterreich die Entscheidung gefallen; auch der Mainfeldzug fand nun fein Ende. Der Krieg in Italien. Gegen die Italiener kmpfte (sterreich glcklich. (Es siegte zu Lande (bei Custozza) wie zur See (bei Lissa). Trotzdem erlangte Italien im Friedensschlsse enetien. (Es hatte diesen (Erfolg allein der Bundestreue Preuens zu danken. Der friede zu Prag. 1. fterreich scheidet aus Deutschland aus. (Es stimmt der Kuflsung des alten Deutschen Bundes und der Vereinigung aller Staaten nrdlich vom Main zu einem Norddeutschen Bunde unter Preuens Fhrung zu. 2. Den sddeutschen Staaten steht es frei, einen besonderen und selbstndigen Bund zu schlieen. (Dieser kam nicht zustande; hingegen schlssen die Sdstaaten ein geheimes Schutz und Trutzbndnis mit dem Norddeutschen Bunde.) 3. Der fhrende Staat Preußen wird durch folgende Gebietserwerbungen verstrkt: a) Schleswig-Holstein, b) Hannover, c) Kur Hessen, j d) das Herzogtum Nassau, vereinigt zur Provinz Hessen-Nassau. e) die Reichsstadt Frankfurt a. M. J 4. sterreich tritt nur an Italien enetien ab, dagegen nicht das geringste Lndergebiet an Preußen. Ruf so milden Friedensbedingungen bestand Bismarck (im Gegensatz zu König Wilhelm), um eine knftige Ausshnung mit sterreich zu erleichtern. Der alte Streit zwischen sterreich und Preußen war entschieden; er endete mit dem Siege Preuens. Die (Einheit Deutschlands war zwar noch nicht vollendet; aber ein mchtiger Schritt dazu mar getan. Hm I. 3uli 1867 trat der Norddeutsche Bund ins Leben. Der Norddeutsche Bund. Die Vunbesleitung (das Prsidium) stand fr immer dem König von Preußen zu; sie war also erblich. Hn das Bundeshaupt traten die einzelnen Bundesfrsten wichtige hoheitsrechte ab. Der preuische König vertrat den Bund nach auen und schlo in dessen Namen Vertrge und Bndnisse. (Er fhrte den Oberbefehl der das

18. Vom Westfälischen Frieden bis zum Ausbruch des Weltkrieges - S. 202

1918 - Erlangen [u.a.] : Deichert
202 Ix. Vom Wiener Kongre bis zur Wiederaufrichtung des Deutschen Kaisertums. ostwrts gegen die Tauber und drngte in der Zeit vom 24.26. Juli nach mehreren Gefechten (bei Tauberbischofsheim gegen die Wrttem-berger, bei H e l m st a d t und R o b r u n gegen die Bayern) die feind-lichen Truppen, die sich unterdessen vereinigt hatten, nach Wrzburg zurck. Am 27. Juli begann die Beschieung der altfrnkischen Land-feste Marienberg. Einige Tage darauf hielt der Groherzog von Mecklenburg-Schwerin, der mit einer preuischen Reservearmee von Leipzig aus der Hof und Bayreuth nach Sden vorgedrungen war, in Nrnberg seinen Einzug (31. Juli). Der Weg zur Vereinigung mit Manteuffel stand offen; die sddeutsche Armee befand sich in groer Bedrngnis: da traf am 2. August die Nachricht von dem Nikolsburger Waffenstillstand ein und machte den Feindseligkeiten ein Ende. U^August i86& 11. Nun erfolgten die einzelnen Friedensschlsse. Am 23. August wurde in Prag der Friede zwischen Preußen und sterreich vereinbart. sterreich erkannte die Auflsung des bisherigen Deutschen Bundes an, gab seine Zustimmung zur Vereinigung der nrdlich der Mainlinie gelegenen Staaten zum Norddeutschen Bund unter Preuens Fhrung sowie zur Einverleibung des Knigreichs Hannover, des Kurfrstentums Hessen, des Herzogtums Nassaus und der Freien Stadt Frankfurt in die preuische Monarchie, trat seine im Wiener Frieden 1864 erworbenen Rechte auf Holstein und Schleswig an Preußen ab und verpflichtete sich zur Zahlung einer Kriegsentschdigung von 20 Millionen preuischer Taler. Die Forderungen, welche Bismarck im Namen seines Knigs an fter-reich stellte, zeichneten sich durch weise Migung aus. Der groe Staatsmann lie sich dabei von dem Gedanken an eine sptere Buudesgenoffenschast mit sterreich leiten2) Whrend der Friedensverhandlungen suchte Napoleon durch seinen Botschafter Benedetti eine Grenzberichtigung" zu erwirken, nmlich die Abtretung des linksrheinischen Hessens mit Mainz und der bayerischen Rheinpfalz an den franzsischen Staat, stand jedoch, als sich Bismarck entschieden ablehnend dagegen verhielt, von diesem Verlangen zurck. 12. Die Friedensschlsse mit den sddeutschen Staaten btniaaete?enfqweit in Berlin zustande (mit Bayern am 22. August). Die Be-siegten zahlten mige Kriegskostenentschdigungen (Bayern 30 Millionen Gulden); Bayern trat auerdem die in der Rhn gelegenen Bezirke Orb und Gersfeld, Hessen die Landgrafschaft Homburg ab, mute fr Oberhessen (nrdlich des Mains) dem Norddeutschen Bund beitreten und das Besatzungsrecht von Mainz an Preußen berlassen. Smtliche i) Damit wurde die zwischen der stlichen und der westlichen Hlfte Preuens vorhandene Lcke geschlossen. 2) Bismarck auf dem Schlachtfeld von Knig-grtz: Nun msse man sterreich zum Freund und Bundesgenossen fr das unter Preußen zu einigende Deutschland gewinnen".

19. Von der Französischen Revolution bis auf unsre Zeit - S. 87

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Mi yz. /*. J/y ,* gl 7 Der Deutsche Krieg. 1866. 87 lassen und dieses infolgedessen vom Kriege zurcktreten werde. Preußen nahm die franzsische Vermittelung an, ohne da die kriegerischen Unternehmungen unterbrochen worden wren. Die preuischen Truppen marschierten auf Wien. In dem Schlosse Nikolsburg wurdenv^rfnede^von Friedensunterhandlungen begonnen, die nach wenigen Tagen zum Ab-schlu eines Vorfriedens fhrten. Weniger glcklich hatten die Italiener gekmpft; sie waren bei C u st o z a (sdlich vom Gardasee) geschlagen worden. Trotzdem Custoza weigerte sich die italienische Regierung, Venetien, wie einst die Lom-bardei, aus der Hand des Kaisers Napoleon anzunehmen; und als nach der Schlacht bei Kniggrtz der grte Teil der sterreichischen Truppen nach dem nrdlichen Schauplatze abberufen worden war, wurde Venetien von den Italienern groenteils besetzt. Doch kmpften sie auch zur See nicht glcklich; bei Lissa erlitten sie durch die schwchere Lissa sterreichische Flotte eine Niederlage. 68. Der Friede. Der endgltige Friede zwischen Preußen und sterreich wurde zu Prag abgeschlossen. Auf den dringenden Rat |$eer Bismarcks, der alles, vermeiden. wollte, was die knftige Herstellung guter Beziehungen zu sterreich stren konnte, stellte Preußen sehr ma-volle Bedingungen. Dem besiegten Feinde wurde, abgesehen davon, fm er die Auflsung des Deutschen Bundes anerkannte, nur die ^Zahlung von 20 Mill. Talern Kriegskosten zugemutet; dazu trat die Abtretung Venetiens an Italien. Auch der Besitzstand Sachsens, fr das sterreich mit Wrme eintrat, blieb unangetastet; doch mute es in den Norddeutschen Bund eintreten/) Die sddeutschen Staaten zahlten eine Kriegskostenentschdigung; Bayern und Hessen wurden auch kleine Gebietsabtretungen auferlegt. Auf die Grndung eines Deutschen Reiches, dem auch die sd-deutschen Staaten angehrt htten, hatte die preuische Regierung vor-erst verzichtet, um Napoleon, auf dessen Vermittelung man eingegangen war, nicht zum Kriege zu reizen. Sie beschxmlkte..Kch demnach auf die Norddeutscher Grnbunff^ine^^ Bundes. Dafr erwies sich als ntig, die Stellungpr^utzens^u^ l tonen zu verstrken: Annexionen nicht nur die Elbherzogtmer, sondern auch Hannover, Kurhessen, Nassau und die Stadt Frankfurt wurden auf Grund des Eroberungsrechts dem preuischen Staate einverleibt. 1) Das Groherzogtum Hessen mute ebenfalls fr die Provinz Ober-Hessen Mitglied des Norddeutschen Bundes werden.

20. Geschichte für die Mittelschulen der Stadt Frankfurt am Main - S. 243

1906 - Frankfurt a.M. : Neumann
243 Bayern mehrere Siege, so bei Kissingen und bei Aschaffenburg; am 16. Juli hielt er seinen Einzug in die Bundeshauptstadt Frank-furt. Sein Nachfolger im Oberbefehl, General Manteuffel, brach weiter nach Sden aus und fhrte die Armee ebenfalls von Sieg zu Sieg. So waren auch diese Staaten zum Frieden gezwungen. ^ Mit den fechtenden Heeren war auch ein stilles von Mnnern und Frauen der religisen Genossenschaften ausgezogen. Untersttzt von den Bereinen, die daheim im Vaterlande Kleidungsstcke, Verbandzeug und strkende Nahrungsmittel sammelten, konnten diese Edlen das entsetz-liche Elend, welches dieser wie jeder Krieg im Gefolge hatte, vielfach lindern. Am 23. August wurde der Friede zu Prag geschlossen. Auf Bismarcks weisen Rat verlangte König Wilhelm keine Gebietsabtrennung von sterreich, sondern forderte nur, da es aus Deutschland ausscheide und die Ordnung der deutschen Verhltnisse Preußen berlasse. Auch brauchte es blo 60 Millionen Mark Kriegskosten zu zahlen. Durch dieses Entgegenkommen ermglichte er, da der besiegte Staat spter mit Deutschland in ein Bundesverhltnis treten konnte. Italien, das bei Enstozza zu Lande und bei Lissa zur See von den sterreichern besiegt worden war, erhielt trotzdem infolge der Siege seines preuischen Bundesgenossen Venetien. Die Neuordnung Deutschlands wurde durch Preußen in der Weise vorgenommen, da es die Lnder einverleibte, welche jekt die Provinzen Schleswig-Holstein, Hannover und Hessen-Nassau bilden, und zugleich aus den 22 Staaten nrdlich des Maines einen Norddeutschen Bund unter seiner Fhrung stiftete. Napoleon Iii. hatte es zu verhindern gewut, da auch die Staaten sdlich des Maines in den neuen Bund eintraten. Er wollte aus ihnen eine Art Rheinbund fr einen Kampf gegen Preußen bilden. Aber durch milde Behandlung bestimmte König Wilhelm sie zum Abschlsse eines Schutz- und Trutzbndnisses, nach welchem sie sich verpflichteten, im Falle eines Krieges ihre Truppen unter seinen Oberbefehl zu stellen. Auch gelang die Bildung eines Zoll- und Handelsvereins. Nord- und Sdstaaten wurden nun vertreten und gefhrt von Preußen. Das Bewutsein der Zusammengehrigkeit brach immer mehr durch und ermglichte wenige Jahre spter auch die uere Einigung. Frhling war es geworden in Deutschland! Damals verlor auch Frankfurt seine Selbstndigkeit und wurde eine preuische Provinzialstadt. Es erhielt nach preuischem Muster Selbstverwaltung unter Aufsicht des Staates, mit Magistrat und Stadtverordnetenversammlung. Frankfurt ist seit seiner Einver-leibung gewaltig aufgeblht und schnell Grostadt geworden. 1867 hatte 16*