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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 252

1904 - Habelschwerdt : Franke
252 von derselben zurck. Da er insgeheim zum Katholizismus neigte, gewhrte er in der Duldungsakte" den Katholiken gewisse Freiheiten. Das unduldsame Parlament setzte aber die Testakte" durch, wonach nur der-jenige ein ffentliches Amt bekleiden durfte, der den Supremateid leistete, also den König als kirchliches Oberhaupt anerkannte und an der englischen Abendmahlslehre festhielt. In dem Streite zwischen König und Volk ent-standen die Namen Whigs fr die Volks- und Fortschrittspartei und Tories fr die kniglich gesinnte, konservative Partei. Auf Karl folgte fein katholischer Bruder Jakob Ii., 16851688. Er suchte die Rechte der Katholiken und die unumschrnkte Knigsmacht wiederherzustellen und schlo sich dem Willen des Volkes entgegen an Frankreich an. Jakob Ii. hatte aus erster Ehe zwei Tchter, die dem protestantischen Bekenntnis angehrten. Maria war mit dem Prinzen Wilhelm Iii. von Oranien, dem Erbstatthalter von Holland, vermhlt. Als Jakob Ii. von seiner zweiten Gemahlin ein Sohn geboren wurde, frchteten die Englnder, da wieder ein katholischer Fürst den Thron besteigen wrde. Um dies zu verhindern, forderten sieben der vornehmsten Herren Wilhelm von Holland auf, nach England zu kommen und die Regierung zu bernehmen. Wilhelm landete mit einem Heere in England und vertrieb feinen Schwiegervater. Irland, das Jakob Ii. treu blieb, wurde mit Gewalt unterworfen und hart bedrckt. Wilhelm Iii., 16881702. Er befestigte Englands Vorherrschaft zur See, frderte den Protestantismus und suchte der wachsenden Macht Frankreichs gegenber das europische Gleichgewicht zu erhalten. Auf ihn folgte feine Schwgerin Anna, 17021714. Unter ihr beteiligte sich England am Spanischen Erbfolgekriege. Marlboroughs Partei wurde gestrzt, und das neue Ministerium drngte auf Beendigung des Krieges (S. 237). Anitas Nachfolger wurde der Kurfürst Georg von Hannover, ein Urenkel Jakobs I. Schweden. Auf Gustav Adolf war feine Tochter Christine gefolgt; sie entfagte aber der Regierung und wurde katholisch (S. 243). Es folgte ihr Karl X. (16541660), der Sohn des Pfalzgrafen von Zweibrcken, der mit einer Schwester Gustav Adolfs verheiratet gewesen war. Da die in Polen regierende Linie des Hauses Wasa Ansprche auf den schwedischen Thron machte, entstand der zweite schwedisch-polnische Krieg, an dem sich auch der Groe Kurfürst beteiligte (S. 243). Karl zwang Dnemark zur Abtretung feiner Provinzen im sdlichen Schweden. Karl Xi. (16601697) beendigte den Krieg mit Polen und erwarb im Frieden zu Oliva (1660) Estland und Livland. Karl Xii. (16971718). Er war erst 15 Jahre alt, als er zur Regierung kam. Von seinem Vater erbte er ein blhendes Land und ein tchtiges Heer.

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1. Grundriß der Weltgeschichte - S. 183

1885 - Nürnberg : Korn
2. Periode, 1648—1789. I. Hälfte, 1648—1721. 183 3. Wilhelm Iii. von Dräniert (1689—1702) bestätigte dnrch ein besonderes Gesetz (Bill) die Rechte des Volks, vereitelte die Versuche Jakobs Ii., mit Unterstützung Ludwigs Xiv. den Thron wieder zu gewinnen, und stiftete im spanischen Erb-solgekriege die große Allianz gegen Frankreich (§ 82, 4). Ans Wilhelm Iii. folgte seine Schwägerin Anna (1702 bis 1714), die jüngere (protestantisch erzogene) Tochter Jakobs Ii. Auch sie beteiligte sich am spanischen Erbfolgekriege, bis im Ministerium die Tory (königliche) -Partei ans Ruder kam und Marlborough abberufen wurde. ®eit Nach Annas Tod wurde, mit Ausschließung ihres Bruders, ^ a\ des Prätendenten Jakob Iii., nover auf das Haus Hannover (1714 bis jetzt) dem engl. mit Georg I. (1714—1727), einem Urenkel Jakobs I., Thron, aus den englischen Königsthron berufen (§ 82, 3). Von 1714 bis 1837 waren nun die englischen Könige zugleich Kurfürsten von Hannover. § 84. D. Der Osten und der Nohen. a. Vor dem nordischen Kriege. 1. Schweden. Haus Zw eibrücken (1654—1751). Nach der Thronentsagung Chriftinas, der Tochter Gustav Adolfs (§ 79, 7), wurde ihr Vetter, ein Pfalzgraf von Zweibrücken, als Karl X. schwedischer König (1654—60). Er führte glückliche Kriege gegen Polen und Dänemark. Unter feinem Sohne Karl Xi. (| 1697) wurde den Schweden durch die Friedensschlüsse von Oliva (bei Danzig) und Kopenhagen (1660) der Besitz von Esthland und Livland, sowie der bisher dänischen Provinzen im südlichen Schweden gesichert. Karl Xii. (1697—1718) übernahm in einem Alter von fünfzehn Jahren die Regierung. Er war ein fittenreiner, wahrheitsliebender Jüngling, höchst einfach in feinem ganzen Wesen, aber von unbeugbarem Starrsinn. 2. In Polen wurde nach dem tapfern Johann Sobissky, welcher der Stadt Wien gegen die Türken zu Hilfe kam (§ 82,2), der verschwenderische Kurfürst von Sachsen August Ii. der Starke (1697—1733) zum König gewählt. Auf dem polnischen Reichstage herrschte meistens Uneinigkeit, weil jeder Landbote, d. h. Abgeordneter ans dem Ritterstande, durch seine Einsprache (liberum veto) die Beschlüsse des Senates verhindern

2. Geschichte der Neuzeit - S. 33

1911 - Leipzig : Hirt
Die Herrscher aus dem Hause Hohenzollern. 33 Die Republik. Die mchtigste Person war Cromwell. Er hatte Cromwell. das Volksheer gegen den König gefhrt; nun lie er sich von dem Heere die Wrde eines Lord-Protektors erteilen. Unter seiner strengen Regierung erlie das englische Parlament die Schiffahrtsakte, die bestimmten, da Waren aus den englischen Kolonien nur durch englische Schiffe befrdert werden durften. Durch dieses Gesetz wurde namentlich der hollndische Zwischenhandel untergraben. In dem zwischen Holland und England nun ausbrechenden Seekriege blieben die Englnder Sieger, ebeuso in einem Kriege mit Spanien, der England den freien Handel nach Westindien erffnete. So verdankt England Cromwell seine "|Ieae"b8 Herrschaft zur See. Seine soldatische Regierung bildete den bergang Herrschaft, zur konstitutionell umschrnkten Monarchie. Nach Cromwells Tode (1658) folgte ihm sein Sohn Richard Cromwell, der sich aber nur kurze Zeit behaupten konnte. Die drei letzten Stuarts. Das Parlament berief nun Karl Stuart, den Sohn des unglcklichen Karll., von den Niederlanden her, als Karl Ii. auf den englischen Thron. Aber dieser und ebenso dessen Sohn und Nachfolger Jakob Ii. erbitterten durch ihre religisen und absolutistischen Maregeln das englische Volk. Deshalb forderten mehrere angesehene Männer den Statthalter der Niederlande, Wilhelm Iii. von ti0 Oranien, den Schwiegersohn Jakobs Ii., auf, von dem englischen Thron Besitz zu nehmen. Im November 1688 landete dieser mit einer hol-lndischen Flotte an der Kste Englands. Jakob floh, von Heer und Volk verlassen, nach Frankreich, wo ihn Ludwig Xiv. gastlich aufnahm. Mit Wilhelm Iii. kam das Haus Orauien in England zur Regierung. 3. Die nordischen Reiche. Schweden. Durch den Dreiigjhrigen Schweden. Krieg waren die Schweden die erste Macht an der Ostsee geworden. Sie beherrschten fast alle Kstenlnder der Ostsee und die Ausflsse der wichtigsten Strme, der Weser, Elbe, Oder, Dna und Newa. Ans Gustav Adolf war dessen Tochter Christina auf den schwedischen Thron gekommen. Sie trat zum katholischen Glauben der und lebte in Rom dem Studium der alten Klassiker und dem Sammeln von Kunstschtzen. Hier starb sie 1689. Ihr Vetter, Karl X. Gustav (16541660), aus dem Karl x. Hause Pfalz-Zweibrcken, ein kampflustiger Fürst, bestieg 1654 den schwedischen Knigsthron. Schon im folgenden Jahre begann er einen Krieg mit Polen. (S. 35.) Polen. In Polen hatte der Adel seit 1572 ein frmliches Wahl- Polen, reich eingerichtet. Man whlte meist Könige aus dem Auslande und beschrnkte deren Macht durch Zugestndnisse vor der Knigswahl. Der Franzose Franz von Anjou, der Woywode Stephan Bathory, dann Herrscher aus dem schwedischen Hause Wasa, Siegmund, Wladislaus. Johann Kasimir, folgten einander. Die letzte Zier des polnischen Thrones war Johann Iii. Sobieski, der Retter Wiens. Dahmen, Ltndner u. Hiisch, Geschichte fr Mittelschulen. Iii. 3

3. Allgemeine Weltgeschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 228

1907 - Berlin : Schultze
— 228 - den Katholiken. Durch die entdeckte und vereitelte Pulver-verschwörung (1605) beabsichtigte man, König und Parlament in die Luft zu sprengen. Nach längeren Streitigkeiten mit dem Parlament starb er, und es folgte Karl I. (1625 — 1649), dessen ganze Regierungssitz mit Streitigkeiten und Kämpfen gegen das Parlament ausgefüllt war. Bon dem Heere des langen Parlaments — so genannt, weil es von 1640 — 48 ununterbrochen tagte — besiegt, floh er zu den Schotten, die ihn an das Parlament auslieferten. Unter Oliver Cromwell, einem der Anführer des Parlamentsheeres, bildete sich das aus Independenten (einer Partei religiöser und politischer Fanatiker) bestehende Rumpfparlament, welches den König absetzte, ihm den Prozeß machte und ihn 1649 auf dem Blutgerüst enden ließ. England wurde nun Republik (1649 — 1660), deren erster Protektor Cromwell war. Durch die Einführung der Navigationsakte, welche den Fremden nur die Einführung eigener Erzeugnisse nach England gestattete, wurde England in einen Krieg mit Holland verwickelt. Infolge von Unruhen und Verwirrungen im Lande und Zwistigkeiten im Heere rief General Monk ein neues Parlament zusammen, welches den sittenlosen und verschwenderischen Karl n. (1660 — 1685), Sohn Karls L, zum Könige wählte und somit das Haus Stuart wieder auf den englischen Thron brachte. Nach Karl H, der sehr bald durch seine despotische Regierung das Vertrauen des Volkes verlor, folgte sein Bruder Jakob Ii. (1685 — 1688). Dieser war katholisch und suchte die absolute Königsgewalt und den Katholizismus wieder herzustellen. Es brach eine Revolution aus; Jakob Ii. floh nach Frankreich, und Wilhelm Hi. von Oranien, Statthalter der Niederlande und Gemahl der Tochter Jakobs H., Maria, ward zum König von England gewählt (1689 — 1702). Nach der Regierung feiner Schwägerin Anna (1702 —1714), welche am spanischen Erbfolge-kriege teilnahm, folgte auf dem Throne Englands das den Stuarts verwandte Haus Hannover. Schweden. Don 1523 — 1654 regierte das Haus Wasa. Unter dem ersten König desselben, Gustav Wasa (1523 — 1560), wurde von Olaus und Lorenz Petersen die Reformation im ganzen Lande eingeführt. Einer seiner Nachfolger war Gustav Adolf (1611—

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 262

1912 - Habelschwerdt : Franke
262 Willen des Volkes an Frankreich an. Jakob Ii. hatte aus erster Ehe zwei Tchter, die dem protestantischen Bekenntnis angehrten. Maria war mit dem Prinzen Wilhelm Iii. von Oranien, dem Erbstatthalter der Niederlande, vermhlt. Als Jakob Ii. von seiner zweiten Gemahlin ein Sohn geboren wurde, frchteten die Englnder, da wieder ein katholischer Fürst den Thron besteigen werde. Um dies zu verhindern, forderten sieben der vornehmsten Herren Wilhelm von Dramen auf, nach England zu kommen und die Regierung zu bernehmen. Wilhelm landete mit einem Heere in England und vertrieb seinen Schwiegervater. Irland, das Jakob Ii. treu blieb, wurde mit Gewalt unterworfen und hart bedrckt. Wilhelm Iii., 16881702. Er befestigte Englands Borherrschaft zur See, frderte den Protestantismus und suchte der wachsenden Macht Frankreichs gegenber das europische Gleichgewicht zu erhalten. Auf ihn folgte seine Schwgerin Anna, 17021714. Unter ihr beteiligte sich England am Spanischen Erbfolgekriege (S. 247). Annas Nachfolger wurde der Kurfürst Georg von Hannover, ein Urenkel Jakobs I. Kolen. 1. Die' Jagellonen, 13861572. Der Grnder dieses Herrscher-geschlechtes war Jagello von Litauen. (S. 237.) Durch glckliche Kriege breiteten seine Nachfolger das Reich bis zur Ostsee und zum Schwarzen Meere, bis nach Schlesien und bis zum Donez (einem Nebenflsse des Don) aus. Als die Jagellonen ausgestorben waren, verwandelten die Groen des Landes Polen in ein Wahlreich. Die Verfassung Polens war fast republikanisch. Die hchste Gewalt besa der Reichstag. Er bestand a) aus dem Senate, der aus den Bischfen, Woiwoden (Statthaltern der Provinzen), Kastellanen (kniglichen Burggrafen) und den kniglichen Ministern gebildet wurde; b) aus der Landbotenkammer, zusammengesetzt aus den Abgeordneten des Adels. Die Brgerschaft war im Reichstage nicht vertreten; die Bauern waren Leibeigene. Im Reichstage war zu einem Beschlsse Einstimmigkeit erforderlich; jeder Abgeordnete hatte aber das Einspruchsrecht (liberum veto). Deshalb war es fast unmglich, Gesetze zu geben. In dringenden Fllen (Kriegsgefahr, Knigswahl) wurde ein Konfderationsreichstag berufen, in dem Stimmenmehrheit entschied. 2. Von den Wahlknigeu war der erste Heinrich von Anjou, der spter als Heinrich Iii. König von Frankreich wurde. Von 1587 an regierten Könige aus dem Hause Wasa. Einige von ihnen wollten die Kronen Schwedens und Polens miteinander vereinigen. So kam es 1655 zwischen Johann Kasimir von Polen und Karl Gustav von Schweden zum Schwedisch-polnischen Erbfolgekriege (S. 252). Im Jahre 1674 wurde Johann Sobieski zum Könige gewhlt. Er rettete 1683 Wien vor der Eroberung durch die Trken (S. 245).

5. Lehrbuch der Geschichte für Mittelschulen - S. 231

1904 - München : Oldenbourg
Die auerdeutschen Lnder: England; Nord- und Osteuropa. 231 knigliche Heer bei Naseby. Karl floh nach Schottland, wurde aber von 1645 den der die kirchlichen Plne Karls emprten Schotten an Cromwell ausgeliefert, der ihn als Verrter an der englischen Verfassung" hin- 1649 richten lie. Fortan regierte Cromwell unter dem Titel Lord-Protektor" die sog. englische Wepublik (16491660). Er hob Englands Macht und Reichtum durch die Wavigationsakte (Schiffahrtsakte), nach welchen Fremde 1651 (Nichtenglnder) auf ihren Schiffen nur selb st erzeugte Waren einfhren durften. Dies richtete sich gegen die Hollnder, die berall fremde Waren zusammenkauften und dann mit groem Gewinn nach England einfhrten. Die Hollnder wollten allerdings ihren eintrglichen Zwischenhandel nach England nicht fahren lassen, zogen aber gegen die englische Kriegsflotte den krzeren. Von den Spaniern gewann Cromwell Dnkirchen an der flandrischen Kste und die mittelamerikanische Insel Jamaika. f Nach Oliver Cromwells Tod berief das englische Parlament den in 1658 Frankreich weilenden Sohn des hingerichteten Karl, nmlich Karl Ii. (1660 bis 1685), auf den Thron. Dieser machte sich unbeliebt durch seine innige Verbindung mit Ludwig Xiv. von Frankreich. Nach dessen Vorbild wollte er auch in England den Absolutismus einfhren, was zu schweren Kmpfen mit dem Parlament fhrte; in diesen erzwang die Volksvertretung die sog. Habeaskorpusakte (Schutz gegen willkrliche Verhaftung). Der 1679 Unwille des Volkes wuchs, als Karl Ii. Dnkirchen an die Franzosen ber-kaufte, um franzsische Jahrgelder sich an dem sog. zweiten Raubkrieg Ludwigs Xiv. gegen Holland beteiligte und eine geheime Neigung zum Katholizismus verriet. Auf Karl Ii. folgte desfen Bruder Jako Ii. (16851688), der schon frher zum Katholizismus bergetreten war und jetzt die absolutistischen Plne seines Vaters und Bruders fortfhrte. Das Volk verhielt sich ruhig, da man allgemein hoffte, da auf den bejahrten König seine an den Erbstatthalter Wilhelm Iii. von Oranien (Holland) verheiratete protestantische Tochter Maria folgen werde. Als aber durch die Geburt eines katholischen Prinzen von Wales diese Aussicht schwand, kam die Unzufriedenheit des Volkes zum Ausbruch. Jakob H. mute fliehen; seine katholischen Nachkommen wurden vom Throne aus-geschlossen; dieser ging der an den oben genannten Wilhelm Iii. von Oranien (16891702), unter dem also vorbergehend England und Holland vereinigt wurden. Da er kinderlos blieb, folgte zunchst seine Schwgerin Anna (17021714), dann das von Jakobs I. Tochter Elisabeth (Gemahlin des Winterknigs") abstammende Haus Kannover. Word- und Osteuropa. Von den durch die Calmarische Union verbundenen skandinavischen Reichen lst sich Schweden unter dem Hanse Wasa (15231654) ab. Das Haus spaltet sich in zwei Zweige, von denen der ltere katholisch bleibt und die Krone Polens gewinnt (Siegmund Iii., Wladislaw Iv., Joh- Casimir); der jngere protestantische Zweig trgt die schwedische Krone (Karl Ix., Gustav Ii. Adolf, Christine). Knigin Christine dankt 1654 ab zugunsten ihres Vetters Karl Gustav von Pfalz-Zweibrcken

6. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 50

1911 - Breslau : Hirt
50 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der deutschen Geschichte. 1640 folgte er feinem Vater. Alsbald befreite er dnrch den Neu tralittsvertrag mit Schweden die bis dahin von den Heeren der kriegfhrenden Mchte befetzte Mark von ihren Lasten und entlie darauf den greren Teil des von Georg Wilhelm geworbenen Heeres, das zu einer Landplage geworden war. Im Westflischen Frieden erhielt er von Pommern nur den rmeren stlichen Teil, Hinterpommern. In den Stiftern Magdeburg, Halberstadt, Minden und Kammin fah er keinen ausreichenden Erfatz fr Vorpommern, das einen groen Seehafen und damit Anteil am Welthandel gebracht htte. Das Gebiet des brandenburgifchen Staates betrug gegen Ende feiner Regierung der 100000 Quadratkilometer gegen etwa 40000 um das Jahr 1600; es war also grer als heute Bayern und Wrttemberg zusammengenommen. Zunchst konnte der Kurfürst, eingeengt durch das stndische Regiments nur eine einzige Neuerung einfhren; er behielt nmlich trotz der Klagen der brandenburgifchen Stnde der die ihnen auferlegte Last die Regimenter von dem Heere feines Vaters, die er bei feinem Regierungsantritt nicht entlassen hatte, auch im Frieden bei, ja er vermehrte sie allmhlich noch. Diese kleine stehende Armee" (miles perpetuus) ist als der Stamm des preuischen Heeres zu betrachten. Der Oberst von Burgsdorff, der Feldzeugmeister von Sparr und der Generalfeld-marschall von Derfflinger haben sich um ihre Einrichtung und Ausbildung verdient gemacht. 26. Der Schwedisch-polnische Krieg (16551660). In Schweden kam nach der Abdankung Christines, der Tochter Gustav Adolfs, die zum Katholizismus bertrat und nach wechfelreichen Schicksalen 1689 zu Rom starb, 1654 Karl X. Gustav aus dem Hause Pfalz-Zweibrcken, ein Neffe Gustav Adolfs, zur Regierung. In dem Kriege Karl Gustavs mit dem König Johann Kasimir von Polen, der als Sprling des Hauses Wasa Anspruch auf die fchwe-difche Krone machte, von dem schwedischen Volke jedoch als Katholik abgelehnt wurde, konnte Friedrich Wilhelm bei der Lage seiner Lnder zwischen den kmpfenden Parteien nicht unbeteiligt bleiben. Kail X. ntigte ihn nach den ersten berraschend schnellen Erfolgen seiner Waffen zu einem Bndnis. Die brandenburgischen Truppen erfochten darauf an der Seite der Schweden den Sieg bei Warfchau (1656), und Karl suchte sich im Vertrag zu Labiau durch das Zugestndnis der vollen Souvernitt (lehnsfreien Herrschaft) in Preußen Friedrich Wilhelms Beistand auch ferner zu sichern. Da aber der König nach Schweden zurckkehren mute, fhnte sich der Kurfürst unter Vermittlung des Kaisers Ferdinand Iii. mit Johann Kasimir aus, nachdem dieser ihm im Vertrag zu Wehlau auch seinerseits die Souvernitt zugestanden hatte. Die beiden Vertrge wurden 1660 durch den Frieden zu Oliva, den der schwedische Reichsrat nach dem Tode Karls abschlo, besttigt.

7. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 29

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Peter der Große und der nordische Krieg. 29 aufhob und bte Leitung der Kirche dem heiligen Synod übergab, der völlig von ihm selbst abhängig war. Nach außen beteiligte er sich an dem österreichisch-venetianischen Kriege Ifi{g“eg gegen die Türken und erwarb im Frieden von Karlowitz Asow und bamit 1699. einen festen Punkt an der südlichen Küste. Um die Schweden aus den Ostseeprovinzen zu verbrängen, verbanb er sich mit August dem Starken, Bündnis dem Kurfürsten von Sachsen und König von Polen, und mit Fried-Karlxu. rich Iv. von Dänemark. § 31. Der nordische Krieg. 1700—1721. In Schweden war aus Gustav Adolf seine Tochter Christine gefolgt, eine eifrige Gönnerin der 1ß54 t Wissenschaften, unter deren Regierung Schweden im Westfälischen Frieden einen bedeutenden Machtzuwachs erfuhr. Sie entsagte 1654 dem Throne, trat in Innsbruck zum katholischen Glauben über und lebte später in Rom, wo sie auch gestorben ist. Den schwedischen Thron bestieg nunmehr ihr Vetter Karl X. Gustav von Pfalz-Zweibrücken. Dieser begann 1655 einen Krieg gegen Polen (s. § 36), in welchem er, mit dem Kurfürsten ißßo. Friedrich Wilhelm von Brandenburg vereinigt, den Sieg von Warschau 1656. davontrug, wandte sich aber, als Dänemark ihm den Krieg erklärte, gegen dieses Land und zwang es zum Frieden von Roskilbe und zur Abtretung 1658. der bisher bänischen Südspitze Skanbinaviens. Bald barauf brach er 1660. biesen Frieden wieder; die Ruhe im Norden wurde erst nach seinem Tode durch die Friedensschlüsse von Oliva und Kopenhagen wiederhergestellt. Sein Nachfolger Karl Xi. herrschte bis 1697. Unter ihm erlitt der Karl xi. schwedische Waffenruhm eine starke Einbuße durch die Niederlage bei Aehrbellin. Dagegen gelang es ihm, durch rücksichtslose Einziehung der Krongüter, die zu einem großen Teil der schwedische Adel an sich gebracht hatte, den Staatshaushalt zu ordnen und die königliche Macht zu befestigen. Ihm folgte Karl Xii., der mit fünfzehn Jahren den Thron bestieg: wie Kmi xil sich bald herausstellen sollte, ein hervorragender Feldherr, feurig und ent- ''mg. schlossen, zugleich aber von unüberwindlichem Starrsinn. Nunmehr glaubten die Nachbarstaaten die Zeit gekommen, um Ursachen Schweden die beherrschende Stellung an der Ostsee zu entreißen. So ent- nordischen Krieges. brannte der nordische Krieg: Schweden, Dänen, Russen und Polen stritten um die Ostseeprovinzen, die Trümmer des deutschen Ordensstaates, und um das dominium maris Baltici, den einstigen Besitz der deutschen Hanse. Peter von Rußland und August von Polen hofften die Ostseeprovinzen zu erobern; August rechnete besonders auf seine Verbin-

8. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 90

1892 - Leipzig : Voigtländer
90 bis 1658) erheben. Den ihm vom Parlamente angebotenen Knigstitel lehnte er ab. Durch die Navigationsakte, welche den fremden Nationen nur die Einfhrung ihrer eigenen Erzeugnisse nach England, gestattete, fhrte er einen Krieg mit Holland herbei, der jedoch glcklich endete (Beginn der Seeherrschaft Englands). Nach ihm wurde sein Sohn Richard Protektor, dankte aber schon nach acht Monaten ab. Der nun folgenden Verwirrung im Lande machte der General Monk, Befehlshaber in Schottland, dadurch ein Ende, da er den Zusammentritt eines Parlaments bewirkte, welches Karl Il, den Sohn Karls I., zur Regierung berief. 3. Die Könige Karl Lt. und Jakob Ii. Kar l Il (16601685) stellte die bischfliche Kirche wieder her, verlor aber durch Sittenlosigkeit, Verschwendung, Hinneigung zur katholischen Kirche (er wurde auf seinem Totenbette katholisch) und despotische Regierung das Vertrauen des Volkes. Das Parlament erzwangldie Testakte, welche die Katholiken von den Staats-mtern ausschlo, und die Habeascorvus akte. welckie gegen willkrliche Verhaftung schtzte. (Whigs und Tories.) Jakob H. (16851688), Karls Ii. Bruder, war katholisch geworden und suchte die katholische Kirche in England wieder einzufhren und die knigliche Macht unumschrnkt zu machen. Bei der Geburt eines Kronprinzen kam es zur Revolution 1688; Jakob floh nach Frankreich, und der Statthalter der Niederlande, Wilhelm Iii. von Oranien, wurde mit seiner Gemahlin Maria, Jakobs protestantischer Tochter, auf den englischen Thron erhoben. 4. Wilhelm Iii. und Anna 16891714. Wilhelm Iii. (16891702) besttigte die Rechte des Parlaments und die Freiheiten des Volkes, vereitelte Jakobs Ii. Versuche, mit franzsischer Hilfe die Herrschaft wieder zu erlangen und hob im Kriege gegen Frankreich Englands Seemacht. Anna (17021714), Jakobs Ii. jngere Tochter, beteiligte sich am fpa-nischert Erbfolgekriege. Nach ihrem Tode kam mit Ausschlieung ihres Stief-bruders, des Prtendenten Jakob Iii., das Haus Hannover zur Regierung. Seit der Navigationsakte mehrte sich, mit der Erweiterung des Handels, zu-gleich die Zahl der englischen Kolonieen. Whrend der Revolutionszeit geschahen zahlreiche Auswanderungen nach Nordamerika; 1683 grndete Penn Philadelphia in Pennsylvanien; unter Anna gab es schon 10 Kolonialprovinzen. 51. Der Ausgang des 17. und der Anfang des 18. Jahrhunderts. 1. In Deutschland folgte auf Ferdinand Iii. Kaiser Leopold I. (1658 1705) und auf diesen sein fhiger Sohn fsofef I. (17051711). Des groen Kurfrsten Nachfolger war sein Sohn, der als Kurfürst Friedrich Iii. von Brandenburg dreizehn Jahre (16881701) regierte.

9. Weltgeschichte - S. 86

1865 - Langensalza : Greßler
86 Karl Xii. von Schweden sich Cromwell hervor, erwarb sich den Oberbefehl über das Parlamentsheer, stürzte mit diesem das Parlament, setzte die Hin- richtung des Königs durch und sckwang sich darauf zum Protector Englands empor. Hiernach that er viel für Hebung des Wohls des Landes, starb aber, gefoldert von Gewissensbissen 1658. Nach ihm ward Karl Ii. (Sohn Karls I.) König von England. Zu seiner Zeit bildeten sich die Parteien der Tory's und der Whigs. Jene waren die Hof- und diese die Volkspartei. Nach ihm folgte sein Bruder Jakob Ii. Sein Streben, den Katholiken gleiche Rechte mit den Protestanten zu gewähren, veranlaßte die Whigs statt seiner seinen Schwiegersohn, den Statthalter der Niederlande, Wilhelm Iii., auf den englischen Thron zu berufen. Unter ihm ward der Parlamentsbeschluß durchgeführt, daß jeder König von England protestantischer Religion sein müsse. Nach Wilhelm Iii. folgte seine Schwester Anna, mit deren Tode 1714 das Haus Stuart erlosch. Hierauf ward der Kurfürst von Hannover (von mütterlicher Seite ein Enkel Jakobs I.) unter dem Namen Georg I. auf den englischen Thron berufen. 24. Karl xn. von Schweden (1697—1712). Die ältesten Bewohner Norwegens und Schwedens waren die seeräuberischen Normänner. Die ersten Versuche, das Christen- thum hier auszubreiten, machte Ansgarius, der Apostel des Nordens (829). Der erste christliche König war Olaf Iii. (994). In Folge der kalmarischeu Union (1397) wurden die drei Reiche Norwegen, Schweden und Dänemark für immer zu einem großen Reiche vereinigt. Als jedoch 1513 Christian Ii. den Thron besteigen wollte, versagten ihm die Schweden die Huldigung. Er zwang sie mit Gewalt zur Unterwerfung und richtete zu Stock- holm ein gräßliches Blutbad an (1518). Einige Zeit hierauf flüchtete Gustav Wasa, ein angesehener schwedischer Jüngling, der als Geißel in Dänemark gehalten wurde, von dort, kehrte ver- kleidet in sein Vaterland zurück und schlug mit Hülfe der Bauern von Dalekarlien die Dänen aus dem Lande. Hierauf nahm er selbst in Folge des Reichstags zu Strengnäs (1523) den schwedischen Thron ein. Gustav Wasa's Enkel war der fromme und tapfere König Gustav Adolph, der für die Sache der Protestanten in Deutschland in der Schlacht bei Lützen (1632) sein Leben verlor. Seine Tochter Christine verzichtete auf den Thron und zog sich in ein Kloster zurück. Hiernach kam das Haus Zweibrücken

10. Von Friedrich dem Großen bis auf die neueste Zeit - S. 25

1893 - Berlin : Nicolai
25 lutherisch erziehen zu lassen, und ließ sich als Karl Ix. an seine Stelle setzen. Er war der Vater Gustav Adolfs. Durch diesen erreichte Schweden den Gipfel der Macht und des Ruhmes; die Ostküste der Ostsee, Livland, Esthland, Jngermannland, gehörte seinem Scepter; im Westfälischen Frieden gewann Schweden Vorpommern mit den Odermündungen und die Bistümer Bremen und Verden. Das Streben der Nach- 11632 folger ging dahin, die Ostsee in ein schwedisches Meer zu verwandeln. Seine Tochter Christine, die auf ihn folgte, wurde in Rom katholisch und entsagte daher der Krone, und zwar zu Gunsten Karl Gustavs von Pfalz-Zweibrücken, eines Schwestersohnes Gustav Adolfs. Gegen diese Thronfolge erhob Einspruch Johann Casimir von Polen, der Sohn Siegmunds. Da griff Karl X. zu den Waffen, besiegte die Polen im Bunde mit dem Großen Kurfürsten von Brandenburg in der dreitägigen Schlacht bei Warschau. Aber der Einfall des dänischen Königs 1656 Friedrich Iii. in die deutsch-schwedischen Besitzungen rief ihn von dem Kriegsschauplätze in Polen ab. Er vertrieb die Dänen von dem Festlande, ging über die gefrorenen Belte nach Seeland und belagerte Kopenhagen. Die Dänen verteidigten ihre Hauptstadt tapfer und mit Erfolg. Nach Karls plötzlichem Tode machte der Friede zu Kopenhagen diesem Kriege, 1660 wie der zu Oliva dem Kampfe mit Polen ein Ende. Karl Xii. (siehe Schule der Geschichte Iii, S. 68—89) starb kinderlos. Es folgte ihm seine jüngere Schwester Ulrike Eleonore, Gemahlin Friedrichs von Hessen-Kassel. Die Macht des Adels hob sich unter ihrer Regierung mächtig und drückte die Krone zum Schatten herab. Dieser teilte sich in zwei Parteien, die eine (die „Hüte") hielt es mit Frankreich, die andere (die „Mützen") mit Rußland; beide waren bestechlich und ohne vaterländischen Sinn. Schweden verlor Pommern bis zur Peene an Preußen, die Ostseeprovinzen an Rußland. An dieses ging auch Schwedens Großmachtstellung über. Gustav Iii., der durch einen Staatsstreich die königliche Macht wieder 1792 hergestellt hatte, wurde von Ankarström auf einem Maskenballe ermordet. Sein Sohn Gustav Iv., der den abenteuerlichen Sinn seines Vaters geerbt hatte, ward durch den Reichstag abgesetzt. Da sein Nachfolger Karl Xiii. kinderlos war, wählte der Reichstag den französischen Marschall Bernadotte (Karl Johann)*) zum Kronprinzen. Er bestieg als Karl Xiv. den Thron. Er ist der Großvater des jetzt regierenden Königs Oscars Ii. *) Karl (Xiv.) Johann f 1844. Oscar I f 1859.________________ Karl Xv + 1872. Oscar Ii.

11. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 29

1901 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Vorgeschichte Rußlands. Peter der Große und der nordische Krieg. 29 innere Wirren ein, während deren die Polen durch Einsetzung des „falschen Demetrius" Rußland von sich abhängig zu machen suchten. Erst durch die Erhebung des jungen Michael Romanow zum Zaren wurde der innere Friede wieder hergestellt. Peter der Gros;e und der nordische Krieg. § 30. Peter der Grotze. 1689 bestieg Peter I. den Thron, indem er seine Halbschwester Sophia stürzte, die ihn widerrechtlich von der Regierung hatte ausschließen wollen. Er hat die Großmachtstellung Rußlands geschaffen. Seine Mittel dazu waren nach innen Einführung von Reformen nach europäischem Muster, nach außen die Gewinnung der Küsten des schwarzen Meeres und der Ostsee im Kampfe mit den Türken einerseits und den Schweden andrerseits. Die Einführung von Reformen betraf vornehmlich die Errichtung eines europäisch organisierten Heeres und einer Kriegsflotte, die Förderung des Handwerks und des Verkehrs, die Schaffung einer besseren Verwaltung. Auf zwei mehrjährigen Reisen machte er sich mit der Kultur Europas bekannt; aus der ersten arbeitete er als Schiffsbauer in Zaandam bei Amsterdam. Er hatte bei diesen Bestrebungen den Widerstand der altrussischen Partei zu überwinden; die Strelitzen, die sich während seiner ersten Reise nach Europa erhoben/wurden besiegt und vernichtet; sein Sohn Alexei, der während der zweiten Reise eine Verschwörung gegen ihn anstiftete, starb im Kerker. Die Geistlichkeit machte er sich dadurch Unterthan, daß er das Patriarchat aufhob und die Leitung der Kirche dem heiligen Synod übergab, der völlig von ihm selbst abhängig war. Nach außen beteiligte er sich an dem österreichisch-venetianischen Kriege gegen die Türken und erwarb im Frieden von Karlowitz Asow und damit einen festen Punkt an der südlichen Küste. Um die Schweden aus den Ostseeprovinzen zu verdrängen, verband er sich mit August dem Starken, dem Kurfürsten von Sachsen und König von Polen, und mit Friedrich Iv. von Dänemark. § 31. Dernordische Kriea. 1700—1721. In Schweden war auf Gustav Adölf^seme Tochter Christine gefolgt, eine eifrige Gönnerin der Wissenschaften, unter deren Regierung Schweden im westfälischen Frieden einen bedeutenden Machtzuwachs erfuhr. Sie entsagte 1654 dem Throne, trat in Innsbruck zum katholischen Glauben über und lebte später in Rom, wo sie auch gestorben ist. Den schwedischen Thron bestieg nunmehr ihr Vetter Karl X. Gustav von Pfalz-Zweibrücken. Dieser begann 1655 einen Krieg gegen Polen (s. § 36), in welchem er, mit dem Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Das Haus Romanow seit 1613.- Peter I. der Große 1689 — 1725. Innere Reformen. Erster Türkenkrieg. 1699. Bündnis gegen Karl Xii. Christine 1632—1654. Karl X. 1654—1660.

12. Das Jahrhundert des Großen Kurfürsten - S. 106

1891 - Berlin : Verl. der Buchh. der "Dt. Lehrer-Zeitung"
— 106 — Thurn diente er zuerst als Reitersmann, dann finden wir ihn in der sächsischen, bald aber in der schwedischen Armee. Nach dem Frieden machte er sich in der Mark seßhaft und trat als Generalmajor in die braudeuburqische Armee ein. Nach der Schlacht bei Warschau wurde er Generallieutenant, 1670 aber Feldmarschall. Ihm verdankte die brandenburgische Reiterei ihre hohe Ausbildung. Wegen seiner Schneidig-keit und Bravour und seines kühnen Drausgehens kann er mit Recht der Blücher des 17. Jahrhunderts genannt werden. Er starb hochbetagt auf seinem Gute Gusow im Oderbruch 1695. 33. Der erste Wnffengnng des jungen Heeres. (Die Schlacht bei Warschau, 18., 19. u. 20. Juli 1g56 a. St.) Als Christine, Tochter Gustav Adolfs, im Jahre 1654 Thron und Reich entsagte, folgte ihr in der Regierung Karl Gustav von Zweibrücken, ein Verwandter ihres Hauses. Alsbald geriet dieser in Krieg mit Johann Casimir, dem Könige von Polen. Denn dieser, ein Nachkomme aus dem Geschlechte der Wasa, erhob, obwohl katholisch, Ansprüche auf das schwedische Reich, wenigstens auf einzelne Teile desselben. Der Krieg, welcher schon zu Gustav Adolss Zeiten zwischen Schweden und Poleu entbrannt und nur durch eineu Waffenstillstand (1630, 1635 verlängert) beigelegt war, begann jetzt von neuem. Friedrich Wilhelm, dessen Land inmitten der kriegführenden Parteien lag, wäre am liebsten neutral geblieben. Doch mußte er ruhig zusehen, wie das schwedische Heer durch die Neumark marschierte. Polen war schlecht gerüstet, und so glückte es Karl Gustav bald, seine Feinde zurückzuwerfen, gauz Polen und die Hauptstadt Warschau zu besetzen und den König Johann Casimir zur Flucht nach Schlesien zu zwingen. Dem Kurfürsten konnte es nicht gleichgültig sein, wenn Schweden, das schon in Pommern saß, dicht an seinen Grenzen noch weiteren Machtzuwachs, vielleicht sogar Westpreußen, erhielt. _ Dessen Fortschritte zu hemmen, ging er von Ostpreußen aus mit einem Heere über die Weichsel, um das polnische Westpreußen im Kampfe gegen Karl Gustav zu unterstützen. Ein Recht dazu konnte er aus feinem Lehnsverhältnisse zur Krone Polen herleiten. Mit überlegener Macht eilte nun aber Karl Gustav herbei. Der Kursürst, von Polen ohne Hilfe gelassen, sah sich von ihm so in die Enge getrieben, daß er zu seiner eigenen Rettung genötigt wurde, in Königsberg einen Vergleich mit ihm abzuschließen, nach welchem er ihn, statt des Königs von Polen, als Lehnsherrn von Preußen anerkannte, dieses Herzogtum von ihm zu Lehen nahm, den Schweden den Durchmarsch durch Preußen gestattete, ihnen die dortigen Häsen offen hielt und ein kleines Hilfscorps für den Krieg gegen Polen zu stellen versprach (1656).

13. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 86

1892 - Leipzig : Voigtländer
86 Glieder wieder zu einigen, und so endlich wieder ein neues deutsches Reich zu begrnden, viel strkerund herrlicher, als je das alte heilige rmische Reich deutscher Nation" gewesen ist. Dieses neue deutsche Staatswesen, auf dem die Zukunft Deutschlands ruhte, war der brandenburgisch-preutzischc Staat unter dem Herrscherhause der Hohenzollern. 2. Regierungsanfnge des groen Kurfrsten. Auf Johann Sigis-mund war sein Sohn Georg Wilhelm 16191640 gefolgt. Unter diesem, dein schwchsten der Hohenzollern, verheerte der dreiig-jhrige Krieg das Land. Sein Sohn Friedrich Wilhelm, der aroke Kurfürst 16401688. wurde der B e -grnder der Gre des Reiches. Er ist geboren 1620. ein Neffe des Schwedenknigs Gustav Adolf, kommt 14--jhrig nach Holland, das damals auf seinem Hhepunkte stand, studiert in Leiden und lebt dann eine zeitlang im Haag am Hofe des kriegskundigen und staatsweisen Statthalters Friedrich Heinrich von Oranien. Um den Verfhrungen des ppigen Hoflebens zu entgehen, reist er pltzlich ab (Ich bin es meinen Eltern, meiner Ehre und meinem Lande schuldig"). Der Plan seiner Vermhlung mit Gustav Adolfs Tochter, Christine von Schweden, wird vereitelt; er vermhlt sich mit der hochgebildeten, frommen Luise Henri ette. der Tochter Friedrich Heinrichs von Oranien. Als Friedrich Wilhelm, welcher nachmals der groe Kurfürst" genannt wurde, im Alter von erst 20 Jahren zur Regierung kam (1640), fand er Brandenburg im traurigsten Zustande; die Not des dreiigjhrigen Krieges war bis zum hchsten Gipfel gestiegen, und noch war kein Ende des Krieges abzusehen. Da war es sein erstes Werk, da er ein stehendes joeer sckuf. um mit ihm die ueren Feinde abzuwehren und im Innern wieder Ruhe und Ordnung herzustellen. Gesttzt auf dieses Heer, konnte er bei den Friedensverhandlungen mit um so grerem Nachdruck seine Ansprche zur Geltung bringen. So erwarb er im westflischen Frieden (1648) Hinterpommern und (fr Vorpommern) Magdeburg, Halberstadt, Minden und Kamin. 3. Schwedisch-polnischer Krieg. Darauf untersttzte der groe Kurfürst Karl X. von Schweden im Kriege gegen die Polen. In Schweden war auf Gustav Adolf (1632) seine Tochter Christine als Knigin gefolgt. Diese legte (1654) die Krone nieder, verlie Schweden und trat im Auslande zur katholischen Kirche der. Ihr Vetter Karl X. Gustav (16641660). mit welchem das Haus Pfalz-.^weib rcken auf den schwedischen Thron kam, fhrte Krieg gegen die Poken. Polen war seit 1572, seit dem Aussterben der Jagellonen, ein Wahlreich. Die knigliche Macht wurde durch den bermchtigen Adel, der den König whlte, sehr beschrnkt. Deshalb geriet das Reich, trotz seines groen Lndergebiets, in Schwche und Verfall. In dem polnisch-schwedischen Kriege half der groe Kurfürst 5 dem Schwedenknig zu dem Siege bei Warschau 1656, wofr ihm

14. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht - S. 238

1899 - Breslau : Hirt
238 Kriege des Großen Kurfürsten. allem Derfflinger, der erste große brandenburgische General. Zur Erhaltung dieser Truppenmacht bedurfte er natürlich bedeutender Geldmittel, die das verarmte Land schwer aufzubringen vermochte. Die Stände verweigerten ihm neue Steuern. Überzeugt von der Notwendigkeit seiner Maßnahmen und in Rücksicht auf das Wohl aller führte er die Accise ein. Bisher hatten die Steuern nur auf dem Grundbesitz und den Häusern gelastet, durch die Accise, welche auf die im Lande gebrauchten Waren gelegt wurde, zu der also alle beitrugen, welche die Waren kauften, wurde der Grundbesitz entlastet, die noch wüst liegenden Häuserstelleu wurden nm so leichter bebaut und die zur Unterhaltung von Truppen erforderlichen Geldmittel leichter beschafft. Auch wurde die Macht des Kurfürsten dadurch gestärkt, daß den Ständen ihr Bewilligungsrecht und damit ihr Einfluß auf die Regierung entzogen wurde. 3) Kriege des Großen Kurfürsten. a. Der schwedisch-polnische Krieg. Gustav Adolfs Tochter, Königin Christine von Schweden, hatte (1654) dem Throne freiwillig entsagt und war zur römischen Kirche übergetreten. Ihr Vetter Karl Gustav, aus dem deutschen Fürstenhause Pfalz-Zweibrücken, bestieg als Karl X. den schwedischen Thron. Da der König Johann Kasimir von Polen in gerader Linie von Gustav Wasa abstammte und deshalb Ansprüche auf die schwedische Krone erhob, so begann zwischen beiden der schwedisch-polnische Erbfolgekrieg. Karl rückte sofort durch das Gebiet des Kurfürsten und zwang ihn, die schwedische Lehnshoheit anzuerkennen. Gemeinsam besiegten beide die Polen in der dreitägigen Schlacht bei 1656 Warschau. Dann zog der Kurfürst nach Preußen zurück. Die Schweden konnten aber seine Hilfe jetzt weniger als je entbehren, da sich auch Holland, Dänemark und Rußland gegen Schweden erhoben. Sie schlossen deshalb mit ihm den Vertrag zu Labiau (n.ö. v. Königsberg), in welchem sie den Kurfürsten als unabhängigen Herzog von Preußen anerkannten. Karl Gustav mußte jetzt an die Weser eilen, um dort die schwedischen Besitzungen gegen die Dänen zu schützen. Da wurden die östlichen Provinzen Brandenburgs, besonders die Neumark, von den Polen greulich verwüstet. Durch Vermittelung des Kaisers, der sich Schwedens Feinden ebenfalls angeschlossen hatte, schloß deshalb Friedrich Wilhelm mit Polen den Vertrag zu Wehlau (ö. v. Königsberg), in welchem nun auch Polen dem Kurfürsten von Brandenburg die volle Landeshoheit im Herzogtum Preußen zugestand. Karl Gustav schwur, Rache an dem Kurfürsten zu nehmen; aber vom Kaiser, von Dänemark, von Brandenburg, Holland und Polen gedrängt, mußte er sich zum Frieden bequemen. Noch vor Abschluß desselben ereilte ihn der Tod. In dem

15. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 27

1911 - Breslau : Hirt
England. 27 ihr an, Karl trat auf dem Totenbette zu ihr der, beide hielten zu Frank-reich, wo sie während der Verbannung ein Asyl gehabt hatten. 16641667 wurde der Seekrieg gegen Holland unglcklich gefhrt. Nachdem er vorbergehend der Tripelallianz angehrt hatte (vgl. 3), schlo Karl 1670 von neuem ein Bndnis mit Ludwig Xiv., von dem er ein Jahrgeld erhielt, und beteiligte sich 1672 am Kriege gegen Holland, wurde aber bereits nach zwei Jahren vom Parlament gezwungen, Frieden zu schlieen. Karl konnte, ebensowenig wie sein Vater, mit dem Parlament auskommen; er hielt das gegebene Wort nicht, machte Ausnahmen von der Amnestie, verfolgte Sektierer und frderte Katholiken. Endlich setzte das Parlament 1673 die Testakte durch, wonach niemand ein Amt er-halten konnte, der nicht geschworen hatte, da er zur anglikanischen Kirche gehre, und schtzte die Freiheit des einzelnen gegen willkrliche Ver-Haftung durch die Habeaskorpusakte (1679). Es fragte sich nun, ob die Bestimmungen der Testakte auch auf den König anzuwenden seien; denn da Karl Ii. kinderlos war, stand seinem Bruder Jakob das Recht auf die Thronfolge zu. Um ihn vom Throne auszuschlieen, wurde die Ausschlieungsbill eingebracht, worin er wegen seines religisen Be-kenntnisses fr unfhig zur Regierung erklrt werden sollte. Doch wurde der diesen Antrag keine Einigung erzielt. Die Gegner der Bill nannte man Torys, ihre Anhnger Whigs; die Namen blieben den beiden groen Parteien des Parlaments. Da Karl starb, ehe dieser Antrag Gesetz geworden war, gelangte Jakob Ii. 1685 zur Regierung. Als ihm von seiner zweiten Gemahlin ein Sohn geboren worden war und damit die Wahrscheinlichkeit eintrat, da England eine katholische Dynastie erhalte, knpften beide Parteien, Whigs und Torys, mit Wilhelm Iii. von Oranien, dem Gemahl der ltesten (protestantischen) Tochter Jakobs, Verbindungen an und luden ihn nach England ein. Als er 1688 landete, schlo sich ihm Volk, Heer und Flotte an, Jakob flchtete nach Frankreich. (Glorreiche Revolution.) Das Parlament, das als Konvention" bezeichnet wurde, da es nicht vom König berufen worden war, erklrte, Jakob Ii. habe abgedankt, da er das Reich verlassen habe, und bertrug die Krone an Wilhelm (16891702) und Maria (1689-1694), mit der Bestimmung, da ihnen Anna, die jngere Tochter Jakobs, folgen solle, wenn sie ohne Erben sterben wrden. Eine gleiche Erklrung erlie das schottische Parlament. Bei der bernahme der Regierung besttigte Wilhelm Iii. in der Bill of rights dem Parlament seine Rechte und gab damit England die Verfassung, die durch das bergewicht des Parlaments im ffentlichen Leben und die Gewhrleistung gewisser Rechte der Untertanen und der Gewissensfreiheit fr die Dissenters (noch nicht fr die Katholiken) ge-kennzeichnet wird. Damit beginnt die Zeit des parlamentarischen Knigtums in England.

16. Allgemeine Weltgeschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 229

1907 - Berlin : Schultze
— 229 — 1632), der nach glücklichen Kriegen gegen Rußland und Polen Livland eroberte und den evangelischen Glaubensbrüdern Deutschlands im 30jährigen Kriege Hilfe brachte, wobei er den Heldentod starb. Gustav Adolfs Tochter und Nachfolgerin, Christine, legte die Regierung nieder und wurde katholisch. Ihr folgte ihr Vetter Karl X. Gustav, mit dem das Haus Pfalz-Zweibrücken auf den schwedischen Thron kam. Durch glückliche Kriege gegen Danen und Polen, an welchen auch der Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg teilnahm (Schlacht bei Warschau), wurde Schwedens Macht fort und fort vergrößert. Als Bundesgenossen Frankreichs kämpften die Schweden von neuem, aber unglücklich gegen Brandenburg (Schlacht bei Fehrbellrn). Karls X. Nachfolger, Karl Xi., hinterließ einen minderjährigen Sohn, welcher alä Karl Xii. den Thron bestieg. Dänemark und Norwegen. — In diesen Ländern fand die Reformation unter den Königen Christian H. und Christian El (1536—1539) Eingang. König Christian Iv. nahm teil am Dreißigjährigen Kriege. Koten. Nach dem Aussterben der Jagellonen war Polen ein Wahl-reich geworden. .Der sehr mächtige Adel, welcher allein den König wählte, hatte die königliche Gewalt ungemein beschränkt. Die Folge davon war, daß das Reich immer mehr in Verfall geriet. 2>nt Kriege gegen Karl X. von Schweden ging Preußen dein polnischen Reiche verloren. Dem tapferen König Johann Sobiesky, dem Retter Wiens (1674-1696), folgte August Ii.. der Starke, Kurfurst von Sachsen (1697 — 1733), der auch in den nordischen Krieg verwickelt war. Nach seinem Tode brach der Polnische Erbfolgekrieg (1733 —1738) aus, indem eine Partei, unterstutzt von Rußland und dem deutschen Kaiser, den Sohn Augusts Ii August Iii., zum König wählte, während eine andere dte Wahl des früher entthronten Königs Stanislaus Lescinskv verlangte. Für ihn griff Ludwig Xiv. von Frankreich in Verbindung Au Spanien und Sardinien zu den Waffen, siegreich gegen Österreichs Feldherrn Eugen am Rhein und auch in Italien dampfend. Im Frieden zu Wien (1738) wurde Auaust m. als ftonig von Polen anerkannt, und Stanislaus Lescinsky erhielt als Entschädigung die Herzogtümer Lothringen und Bar, welche nach seinem Tode an Frankreich fielen.

17. Geschichtstabellen für die oberen Klassen von Gymnasien - S. 67

1890 - Erfurt : Bartholomäus
67 1688 Der Statthalter von Holland, Wilhelm Iii von Oranien. Gemahl der Maria, Tochter Jakobs H., landet zum Schutze der Protestanten in England, Jakob flüchtet nach Frankreich. Eine Konvention überträgt die Krone an Wilhelm, der Englands Freiheit und Macht begründet und teil nimmt an den Kriegen gegen Ludwig Xiy. Ihm folgt seine Schwägerin 1702—1714 Anna, Einfluss des Herzogs von Marlborough und dessen Gemahlin. 1714 Haus Hannover. Die protestantische Linie des Hauses Stuart kommt auf den englischen Thron. Kurfürst Georg wird König. Personal-Union zwischen England und Hannover bis 1837. iv. Die nordischen Mächte. 1. Schweden. 1521 Die kalmarische Union wird von Gustav Wasa gesprengt. Haus Wasa in Schweden: a) Gustav Adolf gewinnt durch den Krieg mit König Sigismund von Polen zu Finnland, Esthland, Ingermanland noch Livland, b) seine Tochter Christine (Kanzler Axel Oxenstierna) durch den westfälischen Frieden Vorpommern, Wismar, Bremen, Verden. Nach Christinens Abdankung 1654 Haus Wittelsbach: a) Karl X. Gustav von Pfalz - Zweibrücken wird König. Erbfolgekrieg gegen Johann Kasimir von Polen. Friede zu Oliva. b) Karl Xi. Schweden erste Macht des Nordens und europäische Grossmacht. 2. Russland. A598 Aussterben des Mannesstammes des Hauses Rurik. Thronstreitigkeiten. 5*

18. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 100

1897 - Leipzig : Voigtländer
100 deutsche Staatswesen, auf dem die Zukunft Deutschlands ruhte, war der brandenburgisch-preutzische Staat unter dem Herrscherhaus der Hohen-zollern. Von da an (seit dem westflischen Frieden) wird daher die deutsche Geschichte im wesentlichen zur brandenburgisch-preuischen Geschichte*). 2. Regierungsansnge des groen Kurfrsten. Auf Johann Sigis-mund war sein Sohn Georg Wilhelm 16191640 gefolgt. Unter diesem, dem schwchsten der Hohenzollern, verheerte der dreiigjhrige Krieg das Land. Sein Sohn Friedrich Wilhelm, der groe Kurfürst 16401688, wurde der B e-grnde? der Gre des Staates. Geb. 1620, Neffe des Schwedenknigs Gustav Adolf, kommt 14 jhrig nach Holland, das damals auf seinem Hhepunkt stand, studiert in Leiden und lebt dann eine zeitlang im Haag am Hofe des kriegskundigen und staatsweisen Statthalters Friedrich Heinrich von Oranien; um den Verfhrungen des ppigen Hoflebens zu entgehen, reist er pltzlich ab (Ich bin es meinen Eltern, meiner Ehre und meinem Lande schuldig"). Der Vermhlungsplan mit Gustav Adolfs Tochter, Christine von Schweden, wird ver-eitelt; er vermhlt sich mit der hochgebildeten, frommen Luise Henriette, der Tochter Friedrich Heinrichs von Oranien. Als Friedrich Wilhelm, welcher nachmals der groe Kurfürst" genannt wurde, im Alter von erst 20 Jahren zur Regierung kam (1640), sand er sein Brandenburg im traurigsten Zustand; die Not des dreiig-jhrigen Krieges war bis zum hchsten Gipfel gestiegen, und noch war kein Ende des Krieges abzusehen. Da war es sein erstes Werk, da er sich ein eigenes Heer schuf, um mit demselben sowohl die ueren Feinde abzuwehren, als auch im Innern wieder Ruhe und Ordnung herzustellen. Gesttzt auf dieses Heer, konnte er dann auch bei den Friedensverhandlungen mit um so grerem Nachdruck seine Ansprche zur Geltung bringen. So erwarb er im west-slischen Frieden (1648) Hinterpommern und (fr Vorpommern) Magde-brg, Halberstadt, Minden und Kamin. 3. Schwedisch-Polnischer Krieg. Darauf untersttzte der groe Kur-frst Karl X. von Schweden im Kriege gegen die Polen. In Schweden war auf Gustav Adolf (1632) seine Tochter Christine als Knigin gefolgt. Diese legte jedoch (1654) die Krone nieder, verlie Schweden und trat dann im Auslande zur katholischen Kirche der. Ihr Vetter Karl X. Gustav (16541660), mit welchem das Haus Pfalz-Zweibrcken auf den schwedischen Thron kam, fhrte Krieg gegen die Polen. Polen war seit 1572, seit dem Aussterben der Jagellonen, ein Wahlreich. Die knigliche Macht wurde durch den bermchtigen Adel (polnische Reichstage), der den *) Wir legen daher von nun an der deutschen Geschichte statt der sogenannten deutschen Kaiser, welche thatschlich mehr zu auerdeutschen Fürsten geworden sind, die Geschichte der brandenburg-preuischen Herrscher zu Grunde.

19. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 281

1888 - Habelschwerdt : Franke
281 Resultat: Friedrich Wilhelm I. hat dem preußischen Volke den Geist nüchterner Sparsamkeit und strenger Zucht eingeflößt und seinem Sohne die Mittel geschaffen, seine großen Thaten zu vollbringen. Im Staatsschatze hinterließ er gegen 9 Millionen Thaler. Die nordischen Reiche. i. Schweden. Hier war auf Gustav Adolf seine Tochter Christine gefolgt, die jedoch der Regierung entsagte, zum Katholizismus übertrat und den Rest ihres Lebens in Rom zubrachte. Es folgte Karl X., 1654—1660, der Sohn des Pfalzgrafen von Zweibrücken, der mit einer Schwester Gustav Adolfs verheiratet war. Zweiter fchw edisch-polnischer Krieg. Die Ansprüche der in Polen regierenden Linie des Hauses Wasa auf den schwedischen Thron benutzte der kriegslustige König zu einem Kriege gegen Polen. Von Brandenburg unterstützt, siegte er in der dreitägigen Schlacht bei Warschau, 1656; doch hemmte eine Verbindung Polens mit Dänemark, dem Kaiser und Rußland seine Fortschritte. Auch der Große Kurfürst trat derselben bei. Trotzdem zwang Karl X. Dänemark zur Abtretung seiner südlichen Provinzen in Schweden. Sein Tod hinderte weitere Unternehmungen (siehe S. 272). Karl Xi., 1660—1697, beendigte den schwedisch-polnischen Krieg durch den Frieden zu Oliva, 1660, worin Johann Kasimir von Polen seine Ansprüche ans den schwedischen Thron aufgab und Estland und Livland abtrat. Mit Dänemark wurde endgültig der Friede zu Kopenhagen geschlossen. Karl Xii., 1697—1718. Erst 15 Jahre alt, erbte er von seinem Vater ein blühendes Land und ein tüchtiges Heer. Aber durch seine Leidenschaftlichkeit, von der er sich in der Politik, wie im Kriege leiten ließ, hat er die Großmachtsstellung Schwedens gänzlich vernichtet (siehe S. 283 u. f.). Ii. Pole». 1. Die Jagellonen (siehe S. 195) hatten hier (von 1362) bis 1572 regiert und die Grenzen des Reiches bis nach Schlesien und zum Donez (Nebenfluß des Don), bis zur Ostsee und zum Schwarzen Meere erweitert. Bei dem Aussterben der Jagellonen wurde Polen ein Wahlreich. Die Verfassung Polens war fast eine republikanische; denn die höchste Gewalt lag im Reichstage. Letzterer bestand 1. aus dem Senate, gebildet aus den Bischöfen, Woiwoden (Statthaltern der Provinzen), Kastellanen (königlichen Burggrafen) und den hohen Staatsbeamten, 2. ans der Versammlung der Landboten, zusammengesetzt aus den Abgeordneten der Ritterschaft. Die Bürgerschaft war vom Reichstage ausgeschlossen; die Bauern waren Leibeigne-Da im Reichstage zu einem Beschlusse Einstimmigkeit erforderlich war, jeder

20. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 148

1887 - Hannover : Helwing
148 Seekrieg mit den Holländern wegen der von Cromwell erlassenen Schiffsakte, die sich gegen den holländischen Zwischenhandel richtet. (Fremde sollen nur die Erzeugnisse ihres Landes nach England führen.) Die Engländer siegen über Tromp und de Ruyter. Englands Seeherrschaft beginnt. 1653 Cromwell wird Protektor, f 1658. 1660 Die Stuarts werden durch General Monk wieder zurückgerufen. 1660—1685 Karl Ii. strebt nach unumschränkter Gewalt und begünstigt die Katholiken. Das Parlament erzwingt die Testakte (Ausschließung der Katholiken von allen öffentlichen Ämtern) und die Habeascorpusakte (Schutz der Unterthanen gegen willkürliche Verhaftung). Entstehung der Partei-namen Whigs (Liberale) und Tories (Konservative). 1683—1688 Jakob Ii., katholisch, will den Katholizismus in England wieder herstellen. 1688 Die zweite englische Revolution. Wilhelm Iii. von Oranien, Erbstatthalter der Niederlande und Gemahl von Jakobs ältester Tochter Maria, landet in England, gerufen von der Nation. Jakob flieht nach Frankreich. 1689—1702 Wilhelm von Dranien auf Englands Thron. 1702—1714 Anna, die jüngere Tochter Jakobs. Die beiden Parlamente von England und Schottland werden zu dem von Großbritannien vereinigt. 1714—3£ Das Haus Hannover. 1714—1727 Georg I., Kurfürst von Hannover, Enkel von Elisabeth von der Pfalz, der Tochter Jakobs I., wird König von Großbritannien und Irland. Iii. Ludwigs Kroberurigs- (Waub-) Kriege. 1667—1668 Erster Raubkrieg (Devolutionskrieg) gegen Spanien. Veranlassung: Ludwig fordert beim Tode Philipps Iv. von Spanien, feines Schwiegervaters, die spanischen Niederlande als Erbteil der Königin von Frankreich, trotzdem diese bei ihrer Verheiratung allen Ansprüchen auf die spanische Monarchie hatte entsagen müssen, und macht sie Karl Ii., Philipps Sohn einer späteren Ehe, streitig, weil nach dem in mehreren belgischen Provinzen geltenden Heimfallsrecht (Devolutionsrecht) die Töchter erster Ehe ein Erbrecht vor den Söhnen zweiter Ehe haben. Turenne erobert Flandern, Cond6 besetzt die Franche-comtö. Die von dem holländischen Ratspensionär Jan de Witt zu stände gebrachte Tripelallianz von England, Holland und Schweden zwingt Ludwig zum 1668 Frieden zu Aachen: Ludwig giebt die Franchecomtö an Spanien zurück, behält aber die in Flandern eroberten 12 festen Plätze (Tournay, Eharleroi, Lille, Ondenarde). 1672—1678 Zweiter Raubkrieg gegen Holland. Veranlassung: Ludwig will an Holland und feinem Haupte Jan de Witt Rache nehmen. Er sprengt die Tripelallianz: Schweden und anfänglich auch Karl Ii. von England sind feine Bundesgenossen. Es schließen sich ihm viele deutsche Fürsten an (Kur-Köln, Kur-Mainz, der Bischof von Münster).