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1. Das Mittelalter - S. 95

1896 - Bamberg : Buchner
95 Simonie, ermglicht er durch die von ihm gesetzten Ppste die Reformation des rmischen Stuhls. Und doch ruft noch unter Heinrich Iii. die Kaiserpolitik in kirchlichen wie in weltlichen Kreisen eine Unzufriedenheit hervor, welche unter seinem Sohne und Nachfolger Heinrich Iv. wachsen und dessen Regierung zu einer unabsehbaren Kette von Kmpfen gestalten sollte. 1. Militrische Erfolge Heinrichs Iii. im Kampfe gegen Bhmen und Ungarn. Der erst 22jhrige Heinrich verfgte bei seinem Regierungsantritte der eine ungewhnliche Macht; Trger dreier Kronen, der deutschen, burgundischen, italienischen, war er zugleich unmittelbarer Herr von ganz Sddeutschland (Franken, Bayern, Schwaben). Im Anfange seiner Regierung hat er in glcklichen Kmpfen mit Bhmen und Ungarn seine Macht nicht blo behauptet, sondern auch gemehrt. a) Nach dem Tode Miezislavs war die Gefahr, die von Polen her dem Reiche gedroht, beschworen, da wagte sich ein neuer groslavischer Ver-such hervor, von Bhmen aus; der von Konrad Ii. eingesetzte Bhmenherzog Bretislav eroberte im ersten Jahre der Regierung Heinrichs Iii. Polen. Auf zwei Feldzgen (104041) zerstrte Heinrich nicht blo die dem Reiche gefhrliche Verbindung Bhmens und Polens, sondern brachte auch mit Bre-tislav auf einem Reichstage zu Regensburg ein Abkommen zu stnde, welches auf Jahrzehnte ein freundschaftliches Verhltnis zwischen Bhmen und dem Reiche begrndet hat. Gleichzeitig mit dem Versuche des Bhmenherzogs trug sich der Vorsteher des Prager Bistums mit dem Gedanken, sein Bistum zu einer erzbischflichen Metropole zu erheben und so Bhmen auch kirchlich vom Erzbistum Mainz und damit vom Reiche zu trennen, ein Versuch, der erst unter Karl Iv. geglckt ist. Der deutschen Herrschaft erstand von Bhmen her erst wieder Gefahr in den Zeiten Ottokars des Groen, dem deutschen Wesen in der Zeit der hussitischen Bewegung. b) Auf jenem Reichstage zu Regensburg erschien als schutzflehender Flcht-ling König Peter von Ungarn, der noch kurz zuvor in einem engen Bndnisse mit Bretislav von Bhmen gegen das Reich gestanden war. Ihn, den Neffen Stephans des Heiligen, des Grnders des ungarischen Reiches, hatte der ungarische Adel vertrieben und an seiner statt einen einheimischen Groen vom Stamme Arpads, Aba oder Obo, auf den Thron erhoben. Da dieser in die bayerische Ostmark einfiel, unternahm Heinrich Iii. zwei Feldzge nach Ungarn (1042-43) und begngte sich zunchst mit der Abtretung des Grenzgebietes zwischen der Fischarnndnng einerseits, Leitha und March andererseits. Mangelhafte Ausfhrung des Vertrags fhrte Heinrich Iii. (1044) zum drittenmal nach Ungarn. Er gewann nach kurzem, aber hartem -Kampfe mit den zahlreichen ungarischen Reiterscharen einen vollstndigen Sieg

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1. Geschichte des Mittelalters - S. 63

1904 - München [u.a.] : Franz
Heinrich Iii. 63 Heinrich Iii. 1039-1056. Es scheint Konrads Ii. letztes Ziel gewesen zu sein Deutschland in eine vollstndige Erbmonarchie zu verwandeln; wenigstens arbeitete er planmig auf eine Strkung der kniglichen Macht dadurch hin, da er jedes zur Erledigung kommende Herzogtum seinem schon zum Nachfolger bestimmten Sohne gab. Dieser vereinigte als Kaiser Heinrich Iii. zu Anfang seiner Regierung die Herzogswrde von Bayern, Schwaben, Franken und Krnten in seiner Person, so da nur noch Sachsen und Lothringen eigene Herzoge besaen. Gleich zu Beginn seiner Herrschaft fand Heinrich Iii. im Osten Anla zum Einschreiten. hnlich wie nach dem Tode Ottos Iii. der Polenherzog (Boleslav) der das Wendenland und der Bhmen hergefallen war, so griff auf die Kunde vom Ableben Konrads Ii. der Bhmenherzog Bretislav das durch die letzten Kriege ge- Bretislav. von schwchte Polen an und eroberte Krakau, Posen und Gnesen, Bhmen, woraus er die Gebeine des hl. Adalbert nach Prag bringen lie. Aber Heinrich Iii. nahm sich Polens an und bekriegte Bretislav in zwei Feldzgen, auf deren zweitem er bis Prag vordrang. Jetzt unterwarf sich Bretislav, leistete 1041 am Hoflager des Kaisers zu Regensburg barfu und im Bergewand Abbitte und erhielt von Heinrich Iii. die Herzogsfahne Bhmens zu Lehen, nachdem er die Polen entrissenen Gebiete demselben zurckgegeben hatte. Auch der Herzog des letzteren Landes bekannte sich wieder als Vasall des deutschen Knigs. Bald darauf ward Heinrich Iii. nach Ungarn gerufen. Die König Peter Magharen waren eigentlich erst infolge der Niederlage auf dem "on Ungarn. Lechfeld in ihren Ebenen um Donau und Thei recht sehaft ge-worden und hatten von Deutschland her auch das Christentum er-halten. Um die Einfhrung und Befestigung des letzteren machte sich besonders König Stephan (um 1000) verdient, der deshalb vom Papste (Silvester Ii.) eine Krone zum Geschenk erhielt und nachmals von der Kirche heilig gesprochen wurde. Auf Stephan den Heiligen war sein Neffe P.eter gefolgt. Dieser, in Venedig ausgewachsen, war wenig beliebt und wurde 1041 vertrieben, worauf Aba, ein ungarischer Magnat, den Thron bestieg. Peter flchtete in Heinrichs Iii. Schutz, der zur Wiederherstellung von Peters Herrschaft Ungarn (10421044) bekriegte. An der Raab wurde Aba 1044 vollstndig besiegt, spter auf der Flucht ergriffen und auf Peters Gehei enthauptet. Dieser erkannte zum Danke fr seine Wiedereinsetzung Heinrich Iii. als Oberherrn an. wodurch auch Ungarn zu Deutschland in das Verhltnis eines Vasallenreickes. trat. Damals wurde auch die bayerische Ostmark, die frher nur bis zur Fischa gereicht hatte, ostwrts bis zur Leitha erweitert.

2. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 61

1902 - Bamberg : Buchner
Heinrich Iii. 61 22 Jahre zhlte. Dank der kraftvollen Regierung seines Vaters ging der Thronwechsel so ruhig vor sich, wie nie zuvor. Heinrich konnte sich sofort gegen die ueren Feinde wenden. Der Bhmenherzog Bretislav, der (wie frher Boleslav von Polen aus) von Bhmen aus ein groes Slavenreich grnden wollte, wurde durch zwei Feldzge unterworfen. Er durfte zwar Bhmen, Mhren und Schlesien behalten, mute aber Heinrich Iii. zu Regensburg als Vasall huldigen. Mit Bretislav standen die Ungarn im Bunde. Nach dem Tode des ersten christlichen Knigs waren in Ungarn Thronstreitigkeiten ausgebrochen; es gab dort noch eine heidnische Partei, bei der sich wieder die alte Lust zu Raubzgen regte. Heinrich Iii. schlug die Ungar n$an der Raab. Durch diesen Sieg wurde das Land bis <1044_ zur Leitha dauernd mit dem Deutschen Reiche vereinigt; dagegen wurde die den Ungarn auferlegte Tributpflicht bald wieder abgeschttelt. -T)en Grundzug in Heinrichs Iii. Charakter bildete eine tiefernste Frmmigkeit. Nie setzte er die Krone auf, ohne sich zuvor durch Beichte und Bue gereinigt zu haben, fr den Sieg an der Raab dankte er Gott auf den Kmeeit, barfu, im hrenen Gewnde, seine Tochter lie er noch als Kind einkleiden und zur btissin weihen. Daher trat er mit der strengkirchlichen Partei der Cluuiacenser in Verbindung. Diese hatten von ihrem Mutterkloster Cluuy (zwischen Saone und Loire) aus schon zu Otto des Groen Zeiten eine Verbesserung und Erneuerung des verweltlichten Kirchen- und Papsttums erstrebt. Jetzt lieh ihnen Heinrich Iii., dessen Gemahlin Agnes von Poiton ebenfalls der strengen Richtung der Clnniacenser huldigte, seinen starken Arm: 1046 zog er nach Italien und lie die drei 1046 Ppste, die sich damals um die ppstliche Wrde stritten, auf der Synode zu Sutri (nw. von Rom) absetzen. Es folgten nun als Ppste, von Heinrich Iii. ernannt, vier wrdige Prlaten deutscher Abstammung.') ^ Auch darin zeigte sich der Einflu der Cluuiaeenser, da Heinrich Iii. bemht war, dem Fehdewesen Einhalt zu thun. Wie nmlich in Sd-fraukreich die Geistlichkeit unter Androhung kirchlicher Strafen Gottes-frieden (trenga dei) gebot, so suchte er durch Wort und Beispiel auch sein Volk dafr zu gewinnen, der Selbstrache und der Fehdelust zu entsagen. Heinrichs Iii. Regierungszeit bezeichnet den Hhepunkt der deutschen K.aisermacht. Doch ist schon gegen Ende derselben ein Rckgang bemerkbar. Die Herzoge, die er in den erledigten und von seinem Vater eingezogenen Herzogtmern wieder eingesetzt hatte, zeigten sich wider- *) Clemens Ii. ( Suidger, Bischof von Bamberg). Victor Ii. ( Gebhard, Bischof von Eichsttt).

3. Deutsche Geschichte von den ältesten Zeiten bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 75

1915 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Heinrich Iii. 75 seine grte Ausdehnung, die Kaiserwrde ihr hchstes Ansehen erreicht. b) Die Demtigung des Bhmenherzogs Bretislav und die Unter-werfung Ungarns. Als nack dem Tode Boleslavs das polnische Reich auseinanderfiel, eroberte der Herzog Bretislav von Bhmen einen groen Teil desselben und betrieb nach dem Vorbilde des Polenknigs die Grndung eines mchtigen unabhngigen Slawenreiches. Heinrich bekriegte ihn mit Erfolg. Bretislav mute zu Regensburg im Bergewande erscheinen und fr sein Herzogtum Bhmen aufs neue den Lehnseid schwren. Auch Ungarn, wo Heinrich den von einer heidnischen Partei ver-triebenen König Peter wieder einsetzte, erkannte fr kurze Zeit die deutsche Lehnshoheit an (10441046). Das bleibende Ergebnis der Feldzge gegen Ungarn war, da die deutsche Grenze an der Donau bis zur March und Leitha vorgeschoben und das Gebiet stlich vom Wiener Walde mit deutschen (bayrischen) Ansiedlern besetzt wurde. c) Heinrich Iii. und die Cluniacenser. Seitdem Heinrich sich mit Agnes von Poitou vermhlt hatte, trat er in enge Beziehungen zu dem Kloster Cluny (lat. Clunicum) im franzsischen Burgund, dessen Gnnerin seine Gemahlin war. Die Cluniacenser erstrebten die sittliche Erneuerung der verweltlichten Kirche, Abschaffung der Simonie und der noch vielfach bestehenden Priesterehe, Schutz der niederen Stnde gegen die wsten Fehden des waffenfhrenden Adels. Ihr letztes Ziel war die Befreiung der Kirche von jedem weltlichen Einflu. Heinrich untersttzte diese Bestrebungen: er gab der Kirche eine Reihe von tchtigen und wrdigen Ppsten (s. unten), verzichtete auf die Simonie, ohne jedoch die Ernennung der Kirchenfrsten preiszugeben, und frderte nach Krften die Abschaffung der Blutrache. Whrend die Cluniacenser in Burgund den sog. Gottesfrieden (Waffenruhe von Mittwochabend bis Montagmorgen) aufrichteten und durch kirchliche Mittel (Auferlegung von Fasten, Wallfahrten usw.) durchzusetzen bemht waren, wirkte Heinrich in Deutschland durch die Macht seines Beispiels und durch Ermahnungen vor versammeltem Volke in gleichem Sinne. So forderte er z. B. in Konstanz von der Kanzel herab alle Anwesenden auf, ihren Feinden zu verzeihen, wie er selbst allen Frevlern gegen seine Majestt vergebe. 6) Heinrich Iii. und das Papsttum. Die deutschen Ppste. In Rom waren damals drei Ppste zugleich ausgetreten. Heinrich hielt es fr seine Pflicht, diesem rgernisse ein Ende zu machen, und zog daher, von mehreren deutschen Kirchenfrsten und einem starken kirchlichen Vasallenheere begleitet, der die Alpen. An Stelle der drei Ppste wurde auf einer

4. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 88

1889 - München : Franz
88 Heinrich Iii. 10391056. Heinrich Iii. 1039-1056. Es scheint Konrads letztes und grtes Ziel gewesen zu sein, Deutschland in eine vollstndige Erbmonarchie zu verwandeln; wenigstens legte er diejenige Gewalt im Reiche, die dem erblichen Knigtum immer wiederstrebte und am gefhrlichsten war, die herzogliche, dadurch lahm, da er jedes zur Erledigung kommende Herzogtum seinem zum Nach-folger bestimmten Sohne gab. So vereinigte dieser allmhlich in sich die Herzogsgewalt in Bayern, Schwaben und Franken und ward uoch zu Lebzeiten seines Vaters zum König von Deutschland und zu dem von Burgund gekrnt. Da einige Wochen nach Konrads Ii. Tode auch sein Vetter Konrad der Jngere kinderlos starb, wodurch dessen Herzog-tnm Krnten erledigt wurde, beherrschte der neue König gleich bei feinem Regierungsantritt den ganzen Sden Deutschlands unmittelbar und hatte nur in Sachsen und Lothringen Herzoge zwischen sich und den dortigen Volksstmmen. Schon daraus erklrt sich zum Teil, warum gerade unter Heinrich Iii. die knigliche Gewalt ihren Hhepunkt erreichte. Aber nicht blo mich Innen steht Heinrich mchtiger da, als je ein deutscher König vor ihm oder nach ihm, auch uoch aueu wute er die An-sprche des mittelalterlichen Kaisertums mehr als alle seine Vorgnger und Nachfolger zur Geltung zu bringen. Gleich zu Anfang feiner Regierung gab ihm besonders der Osten Anla zum Einschreiten. hnlich wie nach dem Tode Ottos Iii. der Polenherzog (Boleslaw) der das Wendenland und Bhmen hergefallen Bretislaw von war, um ein von Deutschland unabhngiges groslavisches Reich zu ^oymen. grnden, was nur durch die Feldzge Heinrichs Ii. und Konrads Ii. gegen Polen verhindert worden war, so fiel auf die Kunde vom Ab-leben Konrads Ii. der Bhmenherzog Bretislaw der das durch die letzten Kriege geschwchte Polen her und nahm im Sturme Krakau, Posen und Gnesen, woraus er die Gebeine des hl. Adalbert nach Prag bringen lie. Die Absichten Bretislaws gingen auf nichts geringeres, als was einst Boleslaw der Glorreiche angestrebt, die Errichtung eines groslavischen Reiches^), aber nicht Polen, sondern Bhmen sollte jetzt der Mittelpunkt werden. Das zeigte Bretislaw deutlich, als er nach berfhrung des hl. Adalbert nach Prag sich beim Papste durch Gesandte um Erhhung des dortigen Bistums zu einem Erzbistum bewarb. Dadurch wre Prag geradeso von seiner Unterordnung unter den Mainzer Erzstuhl gelst worden, wie einst durch Otto Iii. Gnesen von Magdeburg und damit die ganze polnische Kirche von Deutschland unabhngig gemacht worden war. Der kirchlichen Sonderstellung war aber damals in Polen bald auch die politische Losreiung vom Reiche gefolgt; dasselbe drohte nun auch in Bhmen. Deshalb nahm sich Heinrich Iii. geradeso der Rechte des Mainzer Erzstnhls Prag gegenber beim Papste, wie der Hoheit des Reiches dem Bhmenherzog gegenber an und be-kriegte Bretislaw in zwei Feldzgen, auf deren zweitem ein deutsches Heer von Meien und eines der den Bhmerwald bis nach Prag vor-drangen. Nun unterwarf sich Bretislaw und erschien 1041 am Hoflager *) Vgl. Swatopluk von Mhren um 888!

5. Geschichte des Mittelalters - S. 91

1913 - München [u.a.] : Franz
Heinrich Iii. 10391056. 91 hier der Kampf gegen jede unstatthafte Vermischung geistlicher und weltlicher Dinge aus, besonders aber gegen die Simonie, d. h. den geistlichen Amterkauf und Abgaben fr Verleihung geistlicher Wrden an die Verleiher. In dem von Fehden besonders zer-rissenen Frankreich suchte das Cluniazensertum auch die durch das Leiden Christi geweihten Wochentage dem Blutvergieen zu entziehen (Treuga D e i, Gottesfried e). Heinrich Iii. wurde namentlich durch seine (zweite) Gemahlin Agnes von Poitou fr die cluniazensische Richtung gewonnen. ^Simonie" nach Simon dem Zauberer (Apostelgeschichte 8), der den Aposteln fr die Erteilung des heiligen Geistes Geld geboten hatte. Die tiefreligise Gesinnung Heinrichs Iii. offenbart sich in Regierung seinem ganzen Wesen. Niemals setzte er z. B. ohne vorherige ^Kirchliches Beichte und Bue die Krone auf. 1046 aber zog er zur Verwirk- m0m en lichuug der clnniazensischen Anschauungen nach Rom, wo damals drei Gegner um die ppstliche Wrde stritten. Er veranlate auf zwei Synoden (zu Sutri und Rom) die Be-seitigung der Streitenden und die Wahl eines deutschen Bischofs (Suidger von Bamberg), der sich als Papst Klemens Ii. nannte und Heinrich Iii. zum Kaiser krnte. Damals versprachen 1046. die Rmer, was sie schon Otto d. Gr. gelobt hatten: es solle kein Pap st mehr ohne Einwilligung des Kaisers gewhlt werden. In der Folge erhob Heinrich Iii. noch drei deutsche Bischfe nacheinander zu Ppsten. (Der bedeutend st e von ihnen war Leo Ix., unter dem sich [1054] die endgltige Trennung der griechischen von der rmisch-katholischen Kirche vollzog, siehe oben Seite 39). Klemens Ii. ist der einzige in Deutschland bestattete Papst (beigesetzt im Dom zu Bamberg). Damals zog Heinrich Iii. auch nach Unteritalien und b) uere belehnte die Normannen mit den Grafschaften Averfa und Politik. Apulieu, wie schon sein Vater getan hatte. Nach Heinrichs Iii. Tode freilich erkannte Robert Guiskard ( Schlaukopf), der alle kleinen unteritalienischen Frstentmer an sich brachte, die byzan-tinische Herrschaft in Unteritalien vllig vernichtete und die Byzan-tiner sogar auf der Balkanhalbinsel angriff (während sein jngster Bruder Sizilien den Arabern entri), den Papst als seinen Lehensherrn an. Auch im Osten war Heinrichs Auftreten von Erfolg begleitet. Nach Zerfall des polnischen drohte damals ein grobhmisches Slavenreich (unter Bretislav) zu erstehen: die Schwche Polens reizte deu Bhmenherzog zum Angriff. Aber Heinrich drang (in zwei Feldzgen) bis Prag vor. Da unterwarf sich Bretislav, leistete (1041) am Hoflager des Kaisers zu Regensburg barsu nd im Bergewand Abbitte und erhielt von Heinrich Iii. Bhmen <

6. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 90

1902 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
90 hatte vom Papst gefordert, Prag zur Metropole der slawischen Völker zu weihen; zugleich hatte er ihm sein Land als Lehen angeboten, wenn er ihm die Knigskrone verleihen wolle. Der Papst hatte sich aber geweigert, den Wnschen des hochstrebenden Bhmenherzogs nachzukommen, und nun rstete König Heinrich zum Kampf gegen den eidbrchigen Vasallen, der den Tribut verweigerte. Durch drei Feldzge erreichte es Heinrich, da im Jahre 1042 Bretislaw Gehorsam und Treue gelobte. Bretislaw wurde ein treuer Anhnger König Heinrichs und untersttzte ihn wirksam in allen spteren Kmpfen, b) Noch in demselben Jahre, in dem er Bretislaw bezwungen hatte, unternahm König Heinrich einen Kriegszug nach Ungarn, wo Thronstreitigkeiten ausgebrochen waren. Heinrich schtzte den König Peter, den Schwestersohn Stephans des Heiligen, gegen den von den Ungarn aufgestellten Gegenknig Aba und erreichte es, da der König Peter das ungarische Reich fr ein Lehen der deutschen Krone erklären mute. Auch der folgende König von Ungarn, Andreas I., wurde zur Zahlung eines jhrlichen Tributs gentigt; dennoch dauerte dieses Ab-hngigkeitsverhltnis nur kurze Zeit. So erreichte unter ihm das deutsche Reich seine grte Ausdehnung. Es gehrten dazu: 1. Drei Knigreiche: Italien, Burgund, Ungarn; 2. sieben deutsche Herzogtmer: Sachsen, Franken, Schwaben, Bayern, Krnthen, Ober- und Niederlothringen: 3. zwei slawische Herzogtmer: Polen und Bhmen. 2. Der Gottesfriede. Die vielen Fehden der groen und kleinen Herren, unter denen vor allem die groe Masse des Volkes schwer zu leiden hatte, fhrten zunchst in Frankreich unter dem Einflu der Clunia-censer (S. 86) dazu, da im Jahre 1041 der Gottesfriede (die treuga Dei) verkndet wurde, wonach von Mittwoch Abend bis Montag frh, also an den durch das Leiden, Sterben und Auferstehen des Heilandes geheiligten Tagen, alle Waffen ruhen, die Zuwiderhandelnden eine Pilger-fahrt nach Jerusalem machen sollten oder dem Kirchenbann verfielen. Die Einrichtung dieses Gottesfriedens gewann durch die Cluniacenser bald in ganz Frankreich Eingang, wo das unbndige Waffenleben des Adels allein durch den Einflu des Klerus vllig in Schranken gehalten wurde. Heinrich Iii., der durch seine Gemahlin Agnes von Poitiers fr die Reform-bestrebung der Cluniacenser gewonnen war, fhrte zwar den Gottesfrieden nicht frmlich ein, gebot aber im Jahre 1044, da jedermann diesseits und jenseits der Alpen Friede bewahren und sich aller Fehden enthalten sollte. Mit eiserner Strenge trat er den Friedensbrechern im Reiche entgegen.

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 60

1904 - Habelschwerdt : Franke
60 Mann. In seinem tief religisen Sinne stand er der kirchlichen Reform-Partei nahe. Als Heinrich Iii. die Regierung bernahm, hatte er als der erste unter den deutscheu Knigen keinen inneren Aufstand zu Bekmpfen; die Herzogtmer Bayern, Schwaben und Fraukeu wareu mit der Kroue vereinigt, und die Machtstellung des Knigs war gesichert. 2. Kmpfe im Osten. Im Osten des Reiches verfolgte der Herzog von Bhmen den Plan, die Slawen in einem groen Reiche zu vereinigen. Er eroberte Polen und lie die Reliquien des hl. Adalbert nach Prag schaffen, das er zur Hauptstadt seines Reiches zu machen gedachte. Heinrich erkannte die Gefahr, die dadurch dem deutschen Reiche erwuchs, und demtigte den Bhmenherzog, der dann sein treuer Bundesgenosse wurde. Nach Polen kehrte Kasimir ans dem Stamme der Piasten zurck, und in Ungarn setzte Heinrich den König Peter, der von einer heidnischen Partei Vertrieben worden war, wieder auf den Thron. 3. Heinrichs Friedensttigkeit. Nachdem die Ostgrenze des Reiches gesichert war, wandte sich Heinrich den Werken des Friedens zu. In den Streitigkeiten der Groen galt nur das Recht der Fehde, d. h. es entschieden die Waffen. Namentlich herrschte unter dem franzsischen Adel damals die rohe Gewalt. Da ging von dem Kloster Cluny iu Frankreich ein Streben nach Besserung der Zustnde aus. Unter dem Eindruck der Bpredigten jener Mnche tauchte der Gedanke eines allgemeinen Gottesfriedens (treuga Dei) auf; es wurde bestimmt, da von Mittwoch abend bis Montag frh in jeder Woche die Waffen unter Strafe des Bannes ruhen sollten. Unter Heinrichs Re-gierung breitete sich der Gottesfriede in Burgund aus. In Deutschland suchte der fromme König den ffentlichen Frieden dadurch herzustellen, da er wiederholt feinen Feinden feierlich verzieh und die streitschtigen Groen aufforderte, seinem Beispiel zu folgen. Doch faud fein Vor-bild wenig Nachahmung, und auch der Gottesfriede hatte keinen Bestand. 4. Kirchenreform und Kaiserkrnung. Damals herrschten in der Kirche traurige Zustnde. Es standen sich drei Ppste gegenber, die auf unrechtmige Weise zu ihrer Stellung gelangt waren. König Heinrich, der bei feinem Rmerzuge auch eine Reform der Kirche im Sinne der strengeren Richtung beabsichtigte, sah ein, da nur durch die Entfernung aller drei Ppste die Gemter zu beruhigen seien. Auf den Synoden zu Sutri und Rom wurde das Schisma beigelegt. Hierauf wurde auf Heinrichs Vorschlag der fromme Bischof von Bamberg zum Papst gewhlt, der als Klemens Ii. Heinrich in der Peterskirche krnte. Die Rmer boten dem Kaiser jetzt freiwillig das Recht an, der den ppstlichen Stuhl zu verfgen, und noch dreimal Die greren Jahrbcher von Altaich. Gefchichtfchreiber d. d. Vorzeit. 46. Bd.

8. Die Neubildung der europäischen Kulturwelt durch Christentum und Germanentum - S. 81

1911 - München : Oldenbourg
Heinrich Iii. 81 jetzt noch nicht erreichen knnen. Infolgedessen blieben die kleinen Vasallen von den groen stets abhngig (vgl. S. 50). Nun erlie Kaiser Konrad auf seinem zweiten Rmerzug das berhmt gewordene Lehensgesetz, das erstens die Erblich-- 1037 feit der Lehen und zwar sowohl der Leinen als der groen festsetzte und zweitens ~ bestimmte, da ein Lehenstrger sein Lehen nur durch einen ordentlichen Urteilsspruch seiner Standesgenossen verlieren fnne; berdies sollte bei jedem der-artigen Urteil noch Berufung an den Kaiser statthaft sein. Damit waren die kleinen Vasallen der Willkr der groen entzogen und traten bei etwaigen Streitigkeiten zwischen Kaiser und Reichsvasallen gerne aus die Seiten des ersteren, da sie in ihm ihren Gnner und Schtzer sahen. Freilich galt das Lehensgesetz zunchst nur fr Italien, fand indes bald auch in Deutschland stillschweigend Anerkennung. Somit erscheint Konrad Ii. als einer der einsichtigsten und weitest-blickenden Kaiser des Mittelalters. Begraben liegt er im Dome zuspeyer, dessen Bau bort ihm begonnen tourd^/ Heinrich Iii. (10391056). Im Gegensatz zu seinem Vater, dem er brigens an Willens- und Tatkraft gleichkam, besa Heinrich eine hohe wissenschaftliche Bildung und eine streng kirchliche Gesinnung. Unter ihm erreichte die Kaisermacht einen gewissen Hhepunkt und zwar sowohl nach auen als im Innern und ganz besonders der Kirche gegenber. Doch machten sich schon in den letzten Regierungsjahren Heinrichs die Vorzeichen eines beginnenden Nieder-gangs der Reichsgewalt auf diesen drei Gebieten bemerkbar. 1. uere Verhltnisse. Wie seinerzeit Swawpluk von Mhren ls. 57) und Boleslav von Polen (S. 77), so suchte jetzt B r e t i s l a v von Bhmen ein unabhngiges groslavisches Reich zu errichten, indem er Polen erobern und die ^bhmische Kirche durch Erhebung des Bistums Prag zum Erzbistum von der Metropole Mainz und damit von der deutschen Kirche loslsen wollte. Indes zwang ihn Heinrich durch zwei Feldzge, auf seine Plne zu verzichten und die deutsche Oberhoheit neuerdings 1041 anzuerkennen. Gleichzeitig wurde der deutsche Einflu vorbergehend auch auf Ungarn ausgedehnt. Hier war König Peter, der Neffe Stephans des Heiligen (f. S. 72), von einer heidnisch gesinnten Adelspartei unter A b a verjagt worden und hatte sich hilfesuchend an Heinrich gewandt. Dieser unternahm drei Feldzge gegen die Ungarn, besiegte sie schlielich bei Menf (an der 1044 Raab), lie den gefangenen Aba hinrichten und setzte König Peter als deutschen Vasallen wieder auf den Thron. Allerdings wurde Peter schon 1047 abermals abgesetzt, worauf der neue König Andreas die deutsche Oberhoheit der Ungarn endgltig abschttelte. Der einzige Gewinn 1053 aus den ungarischen Feldzgen Kaiser Heinrichs blieb die dauernde Sicherung der strittigen Grenzgebiete bis zur March und Leitha fr die Bayerische Ostmark und damit fr das "Deutschtum. Lorenz. Geschichte fr Gymnasien Ii. 6

9. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Dreißigjährigen Krieges - S. 69

1909 - Breslau : Dülfer
Heinrich Iii. 69 das 22. Jahr berschritten, aber er zeigte eine bewundernswerte Reife des Urteils und eine Weite des Blicks, wie sie sonst nur lange bung in den Knsten der Herrschaft zu gewhren pflegt. Er besa alle die trefflichen Eigenschaften des Vaters, dieselbe Seelenstrke, denselben scharfen Verstand, dieselbe Gerechtigkeitsliebe und denselben persnlichen Mut; auch das stolzeste Bewutsein vou der Bedeutung seiner unvergleichlichen Stellung und den Trieb, sie seiner Nachkommenschaft zu erhalten, hatte er vom Vater geerbt. Aber die Hrten des Vaters waren gemildert, die Leidenschaftlichkeit war trotz der Jugend des Knigs in besonnene Kraft verklrt. Man glaube nicht, da nicht auch in Heinrichs Adern das heieste Blut gewallt htte, aber frh hatte er gelernt, den Ungestm und Jhzorn zu migen, auf den Rat kluger Männer zu hren. Ein durch und durch religises Gemt, liebte er aus dem ihn umgebenden Glnze den Blick zu der greren Herrlichkeit des berirdischen Lebens zu erheben; seilte wahre und aufrichtige Frmmigkeit streifte nahe an das Gebiet, in welchem sich die stille Schwrmerei beschaulicher Seelen heimisch fhlt. . . . Eine asketisch-phantastische Richtung durchdrang sein ganzes Wesen, wie man sie seit Otto Iii. an keinem Kaiser gekannt hatte. Niemals legte er die Abzeichen des Knigtums an, ohne vorher einem Priester zu beichten und die auferlegten Bueu zu leisten. Selbst die Geielung lie sich der stolze König von Priesterhand gefallen." (Giefebrecht.) Wohin die Absichten des jungen Knigs zielten, zeigten bereits die ersten Jahre seiner Regierung. Es galt ihm, das ganze Abendland unter sein Zepter zu beugen, die lateinische Christenheit rings zu umfrieden, eine allgemeine Re-formation der Kirche durchzufhren, unter dem Schutze des Kaisertums staat-liches und geistliches Recht berall in Geltung zu setzen. . . . Wer auf die Heinrich zu Gebote stehenden Mittel, auf die Kraft seiner Unternehmungen, auf das Glck seiner ersten Taten sah, mochte kaum zweifeln, das Hchste werde ihm gelingen." (Giefebrecht.) Ii. Heinrich bringt das deutsche Knigtum nach auen hin und dem Papsttume gegenber zur hchsten Machtentfaltung, erzielt aber doch nur vorbergehende Erfolge/ 1. Heinrich verhindert die Bildung eines slawischen Groreiches unter dem Bhmenherzog Bretislaw und erhlt Bhme in der Lehnspflicht zu Deutschland. Bretislaw von Bhmen erobert Polen, gedenkt Prag zum Mittelpunkte eines groen christlichen Slawenreiches zu machen und strebt nach der Knigs-krne als Zeichen der Unabhngigkeit von Deutschland. Nach einer anfnglichen Niederlage (beim bergange der den Bhmerwald) unterwirft Heinrich die vou dem Ungarnknig Peter untersttzten Bhmen vollstndig. Bretislaw unterwirft sich, wird aber vou Heinrich milde behandelt, so da er von nun an dem Reiche Treue hlt. 2. Heinrich schlgt den Angriff der Ungarn zurck, dringt mehrmals siegreich nach Ungarn vor und setzt den von den Ungarn vertriebenen König Peter als lehnspflichtigen Herrscher der Ungarn. Peter hatte mit den Bhmen gegen Heinrich gekmpft; nach feiner Niederlage hatten ihn die ungarischen Groen vertrieben und einen heidnischen König (Aba) eingesetzt. Dieser erneuerte die alten Einflle in Deutschland. Heinrich aber schlug sie nicht blo zurck, sondern drang mehrmals siegreich in Ungarn

10. Geschichte des Mittelalters - S. 57

1904 - München [u.a.] : Franz
Heinrich Il Heinrich Il der Heilige 10021024. Mit Otto Iii., der unvermhlt gestorben war, erlosch die Linie Ottos des Groen. Die Krone kam an den einzigen noch lebenden Abkmmling des schsischen Kaiserhauses. Herzog Heinrich von Bayern, den Sohn Heinrichs des Znkers. Die unheilvollen Folgen der phantastischen Regierungsweise Ottos Iii. zeigten sich erst unter der Regierung seines Nachfolgers. Denn in Deutschland selbst war das knigliche Ansehen durch Ottos Iii. Migriffe so erschttert, da Heinrich Ii. hier zeitlebens mit Aufstnden auch kleinerer Fürsten zu kmpfen hatte. Er stattete um ein Gegengewicht gegen ihre trotzige Widerspenstigkeit zu schaffen besonders kirchliche Wrden-trger mit Reichslehen aus, wodurch das geistliche Frstentum, Das geistliche dessen Anfnge schon in die Regierung Ottos d. Gr. fallen, erst zu Frstentum, bleibender Gestaltung gelangte. Von seinen kirchlichen Stiftungen ist am wichtigsten das Bistum Bamberg, das er (1007) auf Bistum Bam-feinem Gute zu Babenberg errichtete. Da bis dahin in jenen berg 1007. Gegenden immer noch Slaven lebten, war durch die Grndung eines deutschen Bischofsitzes nicht nur das Christentum daselbst gesichert. sondern auch die Ausbreitung der deutschen Nationalitt in den Gegenden um das Fichtelgebirge gefrdert. Am meisten Schwierigkeiten bereiteten Heinrich Ii. gerade die Lnder, die sich der grten Vorteile vonseiten Ottos Iii. zu erfreuen gehabt hatten, Polen und Italien. Otto hatte die polnische Kirche selbstndig gestellt; kaum war er tot, so machte sich Polen auch politisch vou Deutschland unabhngig. Der dortige Herzog Boleslav strebte die Errichtung eines groslavischen Reiches an. Zu Boleslav von diesem Zwecke eroberte er nicht nur Pommern und Teile Wen. Preuens, sondern ri auch die Lausitz und das Meiener Land an sich und vertrieb sogar den Herzog von Bhmen (1003) von Land und Leuten. Heinrich Ii. unternahm drei Zge gegen ihn; aber infolge der Lssigkeit der schsischen Groen er-reichte er nur die Herausgabe Bhmens, das wieder seinem einheimischen Herzogshaus unterstellt wurde, mute jedoch Boleslav mit der Lausitz belehnen (1018). Wie Polen hatte sich auch Italien, das schon beim Tode Ottos Iii. sich in vollem Ausstande besand, vom Reiche losgerissen. Hier war Markgraf Arduin vou Jvrea als König aufgetreten. Arduin von Gegen ihn zog Heinrich Ii. schon 1004 zum erstenmal der die Jvrea. Alpen. Er gewann Pavia und lie sich daselbst zum König von i. Zug 1004. Italien krnen. Noch ehe Arduin vllig besiegt war, kehrte Heinrich wieder nach Deutschland zurck, da er Boleslav bekmpfen mute. Zehn Jahre nachher (1014) weilte er abermals in Italien und lie 2. Zug 1014. sich in Rom zum Kaiser krnen. Nun verzweifelte Arduin an

11. Die mittlere Zeit - S. 61

1890 - München : Oldenbourg
Konrad Ii. Heinrich Iii. 61 Heinrich Iii. ^039. - 1 $ Mit dem entschiedenen Vorsatze, fr sein Haus eine Erbmonarchie in Deutschland zu grnden, hatte Konrad seinen Sohn Heinrich schon mit elf Jahren zu Aachen krnen lassen. Heinrich wurde' gottesfrchtig erzogen und wissenschaftlich ausgebildet. Als er mit 22 Jahren den Thron bestieg, that er es mit dem festen Entschlu, des Reiches Macht und Herrlichkeit mit aller Kraft aufrecht zu erhalten. Und es gelang ihm. Seit Karl dem Groen und Otto I. war kein' deutscher Kaiser so gewaltig wie er. Schon seine hohe Gestalt und der ernste und wrdevolle Ausdruck seines dunkeln Antlitzes flte Ehrfurcht ein. Unerbittlich traf sein eiserner Arm" den Feind und den Frevler. Aber liebreich neigte er sich zu den Hilflosen und Bedrngten herab. Beschrnkung der kerzogsmacht. Kraftvoll beugte Heinrich den Stolz der groen Vasallen und beschrnkte ihre Macht. Die Herzogtmer Franken, Schwaben und Bayern vereinigte er in seiner Hand. Nur Lothringen und Sachsen hatten noch ihre besonderen Herzge; doch wehe diesen, sobald sie den Versuch machten, Heinrich trotzzubieten! Machtstellung nach auen. In langwierigen, wechselvollen Kmpfen berwltigte Heinrich die aufstndischen Bhmen. Im Jahre 1041 erschien zu Regensburg der Herzog Bretislav im Bergewand, warf sich Heinrich zu Fen und berreichte ihm die bhmische Fahne. Hernach wandte sich Heinrich gegen die Ungarn. In der Schlacht an der Raab 1044 warf er wie ein Sturm-wind" nieder, was ihm im Wege stand. Das Land zwischen der March und Leitha wurde Reichsgebiet. Heinrichs Iii. Stellung zur Kirche. Heinrich war von tiefer Frmmigkeit. Er teilte den strengen Geist der Mnche von Cluny, denen es mit dem religisen Leben ein groer Ernst war. Niemals schmckte er sich mit der Kaiserkrone, ohne da er vorher gebeichtet, ja durch blutige Geielung sich gedemtigt hatte. Um so mehr glaubte er aber ein Recht zu haben, seinen mchtigen Herrscherwillen auch auf dem kirchlichen Gebiete durchzusetzen.

12. Das Mittelalter - S. 92

1896 - Bamberg : Buchner
92 3. Erste italienische Reichsheerfahrt. Wiederherstellung der deutschen Herrschaft in Italien (102627). In Italien war der grere Teil des Laienadels, welcher durch die Politik Heinrichs Il mit dem deutschen Knigtum nicht ausgeshnt worden war, in Verbindung mit dem König von Frankreich wie mit dem Herzog von Aquitanien wegen ber-tragung der laugobardischen Krone getreten, die Brger von Pavia aber hatten in offener Miachtung der deutschen Herrschaft die in ihrer Stadt gelegene Knigsburg zerstrt. Im Frhjahre 1026 brach Konrad nach Italien auf, empfing aus der Hand des Erzbischofs Aribert von Mailand die lango-bardische Knigskrone, brachte den langobardischen Adel wie die Stadt Pavia nicht blo zur Unterwerfung, sondern shnte sie auch mit der deutschen Herrschaft aus und empfing dann mit seiner Gemahlin Gisela in R^om aus der Hand des Papstes in Gegenwart des Knigs Wichelm von Burgund und des Knigs Knut des Groen von Dnemark-England die Kaiserkrone. Ohne aber in die verfahrenen rmischen Verhltnisse bessernd einzugreifen, ging er nach Unteritalien und brachte auch seine Gewalt in den langobardischen Frstentmern Kapua, Benevent, Salerno wieder zur Anerkennung. Damit hatte Konrad die kaiserliche Herrschaft der Italien in vollem Umfange hergestellt. 4. Beziehungen .zum Osten und Norden. Nach dem Tode Heinrichs Ii. hatte Herzog Boleslav von Polen eigenmchtig die Knigs-wrde angenommen, und Boleslavs Politik wurde nach seinem Tode (f 1025) von dem Sohne Miezislav Ii. fortgesetzt. Um eine Vereinigung des Polen-frsten mit dem ihm verwandten mchtigen König von Dnemark und England, Knut dem Groen, zu verhindern, schlo Konrad einen Freundschaftsbund mit Knut. Der offene Krieg mit Polen begann mit einem verheerenden Einfall des Polenknigs in die schsischen Marken (1029). Zu dem Kaiser standen diejenigen slavischen Vlkerschaften, welche sich durch die polnischen Plne bedroht fhlten, Lintitzen, Bhmen, Russen. Der bhmische Herzogssohn Bretislav eroberte Mhren zurck, spter (1031) erreichte Konrad auch Herausgabe der von Boleslav eroberten beiden Lausitzen und Anerkennung der deutschen Oberherrschaft. Nach dem Tode Miezislavs (1034) zerfiel das polnische Reich. Damit war der Versuch der polnischen Piasten, ein slavisches Universalreich zu grnden, endgltig beseitigt. Von Polen her erstand dem Deutschtum erst wieder Gefahr unter dem Hause der Jagellonen. Einige Jahre svter wurden aitcb die iutilgen neuerdings tributpflichtig gemacht; doch das Deutschtum und Christentum machte unter ihnen bis auf die Zeit Lothars von Suppliuburg keine Fortschritte. Die meist in die Zeit des Polenkriegs verlegte Abtretung der Mark Schleswig (zwischen Eider und Schlei) an Knut den Groen gehrt erst einer spteren Zeit an, dem Jahre 1035, und erfolgte gleichzeitig mit der Verlobung des Kaisersohnes Heinrich (Iii.)

13. Geschichtsrepetitionen für die oberen Klassen höherer Lehranstalten - S. 58

1885 - Berlin : Vahlen
58 Ii. Das Mittelalter. Erzieher Ottos Iii. Vormundschaftliche Regierung der Theophano (f 991) und Adelheid (Willigis v. Mainz) — Schwäche des Regiments — Schwinden der Reichsgewalt. — Otto Iii. mündig 995 — phantastisch (Öffnung des Grabes Karls d. G. zu Aachen) — macht Polen kirchlich unabhängig (Erzbst. Gnesen), läfst Ungarn unabhängig werden, vernachlässigt den Kampf gegen die Slaven — thätig nur in Italien (Einsetzung der Päpste: Gregor Y., Sylvester Ii. [Gerbert v. Rheims]), aber erfolglos, f 1002 bei Rom. 1002—1024 Heinrich Ii., Heinrichs des Zänkers Sohn, Hrz. v. Bayern — Kämpfe um den Thron (Eckard v. Meilsen). 1. Kämpfe mit Boleslav Chrobry v. Polen bis 1018 (Boleslav behält die Lausitzen als Lehen Deutschlands). 2. Kämpfe in Italien (Heinrich König [gegen Arduin v. Ivrea] 1004, Kaiser 1014, in Unteritalien 1022). Stiftung des Bistums Bamberg (im Dome H. Ii. u. s. Gem. Kunigunde bestattet), die Erwerbung von Burgund vorbereitet. ß. 1024—1056 Die ersten fr änkischen*(s arischen) Kais er. 1024 —1039 Konrad Ii. (Nachkomme des 955 f Konrad v. Lothringen). — Wahl zwischen Mainz und Worms (bei Kamba) — Krönung (Königin Gisela) — Königsumritt. — 1. Zug nach Italien — Kaiserkrönung (1027) (Zusammenkunft mit Knut v. Dänemark, Norwegen und England — Aufgabe der Mark Schleswig) — Kämpfe mit Ernst v. Schwaben, Konrads Stiefsohn (f 1030) — Burgund fällt ans deutsche Reich 1033 — Erbrecht der niederen Vasallen — Grdg. des Doms zu Speyer. — 2. Zug nach Italien (1037) gegen den Erzbsch. Aribert v. Mailand " (Carroccio) — Belehnung der Normannen mit Aversa — Konrad f 1039 zu Utrecht — bestattet zu Speyer. 1039—1056 Heinrich Iii. — Kriege gegen i?öamew(Bretislav) und Ungarn — Böhmen dauernd, Ungarn für kurze Zeit * 1024—1125: Konrad Ii. f 1039 I Heinrich Iii. f 1056 I Heinrich Iv. f 1106 I Heinrich V. f 1125.

14. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 65

1912 - Habelschwerdt : Franke
65 Heinrich Iii., 10391056. 1039-1056 1. Seine Persnlichkeit. Heinrich war erst 22 Jahre alt, als er zur Regierung kam, zeigte aber schon eine groe Selbstndigkeit des Urteils. Er hatte eine vortreffliche Erziehung genossen und war ein ernster, gewissenhafter und tief religiser Mann. Heinrich stie bei seinem Regierungsantritte auf keinen Widerstand; die Herzogtmer Bayern. Schwaben und Franken waren mit der Krone vereinigt, und die Machtstellung des Knigs erschien gesichert. 2. Die Kmpfe im Osten. Heinrichs Tatkraft zeigte sich bald in der Bekmpfung der Gefahren, die dem Reiche von auen drohten. Der Herzog von Bhmen, der die Slawen in einem groen Reiche vereinigen wollte, eroberte Polen und lie die Reliquien des hl. Adalbert nach Prag schaffen, das er zur Hauptstadt seines Reiches zu machen gedachte. Heinrich zwang ihn aber. Bhmen als deutsches Lehen anzunehmen. Nach Polen kehrte Kasimir aus dem Stamme der Piasten zurck. In Ungarn setzte Heinrich den König Peter, der von einer heidnischen Partei vertrieben worden war, wieder ein und nahm ihn in Lehnspflicht. Das Deutsche Reich hatte jetzt seine grte Ausdehnung erreicht. 3. Heinrichs Friedensttigkeit. Nachdem die Ostgrenze des Reiches gesichert war, wandte sich Heinrich den Werken des Friedens zu. Die Streitigkeiten der Groen wurden damals nur durch Fehden zum Austrage gebracht, d. h. es entschieden die Waffen. Das vom Kloster Eluny (S. 62) ausgehende Streben nach Besserung der kirchlichen Zustnde und Hebung des sittlichen Lebens blieb nicht ganz ohne Erfolg. Unter dem Eindruck der Bupredigten der Mnche tauchte der Gedanke eines allgemeinen Gottesfriedens (treuga Dei) auf; es wurde bestimmt, da von Mittwoch abend bis Montag frh in jeder Woche die Waffen unter Strafe des Bannes ruhen sollten. Unter Heinrichs Regierung breitete sich der Gottesfriede in Burgund aus. In Deutschland suchte der fromme König den ffentlichen Frieden dadurch herzustellen, da er selbst wiederholt seinen Feinden feierlich verzieh und die streitschtigen Groen aufforderte, seinem Beispiele zu folgen. Doch fand sein Vorbild wenig Nachahmung, und auch der Gottesfriede hatte keinen Bestand. 4. Die Kirchenreform und die Kaiserkrnung. Im Jahre 1046 zog Heinrich Iii. nach Italien, um die Kaiserkrone zu erwerben und eine Reform der Kirche im Sinne der strengen kluniazensischen Richtung herbeizufhren. Da die rmischen Adelsparteien aus die Papstwahl Einflu erlangt hatten, standen sich drei Ppste gegen-ber. Nachdem auf den Synoden zu Sutri (nrdlich von Rom) Atzler, Geschichte f, Lehrerseminare. 5

15. Das Mittelalter und die neue Zeit bis 1648 - S. 64

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
T 64 hergefallen, hatte Breslau, Krakau und Gnesen erobert und war mit un-ermelichen Schtzen und den Gebeinen des heiligen Adalbert, die das grte Heiligtum Gnesens gewesen waren, nach Prag zurckgekehrt. Adalberts Gebeine waren im Prager Dom feierlich beigesetzt worden, und Bretislaw hatte vom Papst gefordert, Prag zur Metropole der slavischen Völker zu weihen; zugleich hatte er ihm sein Land als Lehen angeboten, wenn er ihm die Knigskrone verleihen wolle. Der Papst hatte sich aber geweigert, den Wnschen des hochstrebenden Bhmenherzogs nachzukommen, und nun rstete König Heinrich zum Kampf gegen den eidbrchigen Vasallen, der den Tribut verweigerte. Durch drei Feldzge erreichte es Heinrich, da im Jahre 1042 Bretislaw Gehorsam und Treue gelobte. Bretislaw wurde ein treuer Anhnger König Heinrichs und untersttzte ihn wirksam in allen spteren Kmpfen. Noch in demselben Jahre, in dem er Bretislaw bezwungen hatte, unternahm König Heinrich einen Kriegszug nach Ungarn, wo Thronstreitigkeiten ausgebrochen waren. Heinrich schtzte den König Peter, den Schwestersohn Stephans des Heiligen, gegen den von den Ungarn aufgestellten Gegenknig Aba und erreichte es, da der König Peter das ungarische Reich fr ein Lehen der deutschen Krone erklären mute. Auch der folgende König von Ungarn, Andreas I., wurde zur Zahlung eines jhrlichen Tributs gentigt; dennoch dauerte dieses Abhngigkeitsverhltnis nur kurze Zeit. Der Gottessriede. Die vielen Fehden der groen und kleinen Herren, unter denen vor allem die groe Masse des Volkes schwer zu leiten hatte, fhrten zunchst in Frankreich unter dem Einflu der Cluniacenser (S. 57) dazu, da im Jahre 1041 der Gottesfriede (die t.reuga dei) verkndet wurde, wonach von Mittwoch Abend bis Montag frh, also an den durch das Leiden, Sterben und Auferstehen des Heilandes ge-heiligten Tagen, alle Waffen ruhen, die Zuwiderhandelnden eine Pilgerfahrt nach Jerusalem machen sollten oder dem Kirchenbann verfielen. Die Einrichtung dieses Gottesfriedens gewann durch die Cluniacenser bald in ganz Frankreich Einzug, wo das unbndige Waffenleben des Adels allein durch den Einflu des Klerus vllig in Schranken gehalten wurde. Heinrich Iii., der durch feine Gemahlin Agnes von Poitiers fr die Reformbestrebung der Cluniacenser gewonnen war, fhrte zwar den Gottesfrieden nicht frmlich ein, gebot aber im Jahre 1044, da jedermann diesseits und jenseits der Alpen Friede bewahren und sich aller Fehden enthalten sollte. Mit eiserner Strenge trat er den Friedensbrechern im Reiche entgegen. Heinrichs Iii. Verhltnis zur Kirche. Wie König Heinrich den

16. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 112

1877 - Würzburg : Stahel
112 Heinrich Iii., der Schwarze, 10391056. 70. Heinrich Iii, auch der Schwarze, der Strenge genannt, war beim Antritte der Regierung erst 22 Jare alt, aber eines Hauptes lnger denn alle und trotz seiner Jugend bereits ein Mann an Charakter und Willenskraft, der zur Befestigung seiner Dynastie sowol, wie der Reichseinheit rcksichtslos durchgriff. Er besetzte die erledigten greren Lehen nur im Interesse des Reiches oder be-herrschte sie wol auch unmittelbar: so Krnthen, Bayern, Schwaben, Franken, und als sich der Herzog Bretislav von Bhmen erhob, besiegte er denselben in dm Feldzgen. Alsdann trug der Kaiser die deutschen Waffen nach Ungarn, wo der Enkel Stephan's, Peter, von dem Gegenknige Aba vertrieben worden war. Nach einem Siege an der Raab 1044 wurde jedoch Peter wider eingesetzt und erkannte dafr den Kaiser als Oberlehensherrn an. Dadurch erlangte das deutsche Reich seine grte Ausdehnung: denn es erstreckte sich von der Rhone und Saone bis zur Aluta und umsasste drei Knigreiche, sechs deutsche und drei slavische Herzogtmer. Doch war dieses Lehensver-hltnis nur von kurzer Dauer, da schon der folgende König, Andreas, seine Unabhngigkeit in zwei Kriegen gegen Heinrich behauptete, worauf wider die Leitha stliche Reichsgrenze wurde. Der Kaiser eilte hierauf an die Westgrenze des Reiches, zchtigte 1045 die widerspenstigen Groen in Burgund und besiegte den mit Frankreich verbndeten oberlothringischen Herzog Gottfried, der nun den Lehenseid erneuerte 1046. Da aber der franzsische König Heinrich I. seine Ansprche auf Lothringen bei einer Zusammenkunft zu Jvois bei Metz mit Heftigkeit aufrecht erhielt und sogar auf den Kaiser schmhte er sprach von Hinterlist und Betrug , so warf ihm dieser den Fehdehandschuh vor die Fe und forderte ihn zum Zweikampfe heraus, worauf der franzsische König alsbald im Dunkel der Nacht entwich, der Besitz Lothringens aber gesichert war. Neben diesen Bestrebungen, die Grenzen des deutschen Reiches zu sichern und zu erweitern, bersah jedoch Heinrich keineswegs dasjenige, was im Reich und in der Kirche vorging und bemhte sich, berall dieordnung herzustellen. Er frte, die in Folge einer Hungers-not hervorgerufene, religise Stimmung der Gemter bentzend, den all-gemeinen Landfrieden ein, d. h. er lie den von seinem Vater gestifteten Gottesfrieden fr das ganze Reich gelten, und wenn er gegen das Ende seiner Regierung in Krnthen, Bayern und Schwaben, wo man den Untergang der stammlichen Selbstndigkeit befrchtete, d i e Herzoge wider aufkommen lie, so lag darin keineswegs eine Gesar fr seine Plne, da er nicht mchtige einheimische Fürsten, sondern ihm ergebene Fremde walte, denen jede nationale Bedeutung fehlte. Weil damals drei Ppste zu gleicher Zeit Anspruch auf Rechtmigkeit erhoben, lie der Kaiser 1046 auf der Kirchenversammlung

17. Geschichtstabelle in zusammenhängender Darstellung - S. 42

1901 - Leipzig : Renger
42 Ii. Das Mittelalter. 962 rmischen Kaiser gekrnt wird: heiliges rmisches Reich deutscher Nation. Auf einem dritten Zuge nach Rom vermhlt er seinen Sohn Otto Ii. mit der griechischen Prinzessin Theophano, um Unter-Jtalien fr das Reich zu gewinnen. 973983 Gdtto Ii. behauptet Lothringen gegen Frankreich und kmpft in Sd-Jtalien um das Erbe seiner Frau. 9831002 (Dtto Iii folgt dreijhrig; schwaches Regiment unter seiner Mutter Theophano und Gromutter Adelheid; seine Abneigung gegen alles Deutsche und sein vergeblicher Versuch, Rom zur Haupt-stadt des Reiches zu machen. 10021024 Heinrich Ii. der Heilige, deutscher Kaiser, kmpft in Italien und Bhmen; Stiftung des Bistums Bamberg. Niederlassung der Normannen in Sd-Jtalien. 3. Deutschland unter den frnkischen oder salischen Kaisern (10241125). 10241039 Konrad Ii kmpft nach wiederholten Emprungen seines Stiefsohnes Ernst von Schwaben gegen Polen, Bhmen und Knud den Groen von Dnemark, dem er die Mark Schleswig berlt. Er erwirbt das arelatische Knigreich Burgund fr das Reich. 10391056 Heinrich Iii Unter ihm erreicht die Kaisermacht die hchste Blte und das Reich die grte Ausdehnung. Er macht durch glckliche Kriege Bhmen dauernd und Ungarn fr kurze Zeit abhngig. Das Reich umfat 3 Knigreiche: Italien, Burgund, Ungarn; 7 deutsche Herzogtmer: Franken, Sachsen, Schwaben, Bayern, Ober-, Niederlothringen und Krnten: 2 slavische Herzogtmer: Polen und Bhmen. Heinrich untersttzt die Reformen, die vom Kloster Clugny ausgehen, und bekmpft die Simonie. Er setzt auf einem Rmerzuge 3 Ppste ab, ohne Widerstand zu finden. Ihm folgt sechsjhrig sein Sohn 10561106 Heinrich Iv. Whrend seiner Minderjhrigkeit ist seine Mutter Agnes Reichsverweserin, der der Erzbischof Anno von Kln den jungen König raubt; spter wird er von dem Erzbischof Adalbert von Bremen^ erzogen, der ihn vollstndig verzieht und ihm Ha gegen die Sachsen einprgt. Nach seiner Mndigkeitserklrung nimmt Heinrich dem schsischen Grafen Otto von Nord heim das Herzogtum Bayern und giebt es an den Herzog Welf. Die Sachsen bedrckt er durch seine Hofhaltung und durch Bauen von Burgen. Emprung der Sachsen: Heinrich, von den Fürsten verlassen, mu von der Harzburg fliehen, findet in Worms Aufnahme, siegt der die Sachsen an der Unstrut. Beginn des Streites mit Papst Gregor Vii. (10731085), der sich die Unabhngigkeit der Kirche zum Ziel gesetzt hat. Schon vorher hat er die Papstwahl durch das Kardinalskollegium durch-gesetzt. Als Papst trifft er folgende Maregeln: a) die Simonie (der Berkauf der Kirchenmter) wird untersagt; d)das Clibat (die Ehelosigkeit der Geistlichen) soll strenge durchgefhrt werden; e) die Investitur (Belehnung) der Bischfe durch weltliche Fürsten wird

18. Hilfsbuch für den Unterricht in der Deutschen Geschichte - S. 75

1896 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
2. Heinrich Iii. 75 seine größte Ausdehnung, die Kaiserwürde ihr höchstes Ansehen erreicht. b) Tie Demütigung des Böhmenherzogs Bretislav und die Unterwerfung Ungarns. Als nach dem Tode Boleslavs das polnische Reich auseinanderfiel, eroberte der Herzog Bretislav von Böhmen einen großen Teil desselben und betrieb nach dem Vorbilde des Polenkönigs die Gründung eines mächtigen, unabhängigen Slaven reiche s. Heinrich bekriegte ihn mit Erfolg. Bretislav mußte zu Regensburg im Büßergewand erscheinen und für sein Herzogtum Böhmen aufs neue den Lehus-eid schwören. Auch Ungarn, wo Heinrich den von einer heidnischen Partei vertriebenen König Peter wiedereinsetzte, erkannte für kurze Zeit die deutsche Lehnshoheit an (1044—1046). Das bleibende Ergebnis der Feldzüge gegen Ungarn war, daß die deutsche Grenze an der Donau bis zur March und Leitha vorgeschoben und das Gebiet östlich vom Wiener Walde mit deutschen (bayrischen) Ansiedlern besetzt wurde. c) Heinrich Iii. und die Cluuiacenser. Seitdem Heinrich sich mit Agnes von Poitou vermählt hatte, trat er in enge Beziehungen zu dem Kloster Cluny im französischen Burgund, dessen Gönnerin seine Gemahlin war. Die Cluuiacenser erstrebten die sittliche Erneuerung der verweltlichten Kirche, Abschaffung der Simonie und der noch vielfach bestehenden Priesterehe, Schutz der niedern Stände gegen die wüsten Fehden des waffenführenden Adels. Ihr letztes Ziel war die Befreiung der Kirche von jedem weltlichen Einfluß. Heinrich unterstützte diese Bestrebungen: er gab der Kirche eine Reihe von tüchtigen und würdigen Päpsten (s. unten), verzichtete auf die Simonie, ohne jedoch die Ernennung der Kirchenfürsten preiszugeben, und förderte nach Kräften die Abschaffung der Blutrache. Während die Clunia-censer in Burgund den sogen. Gottesfrieden (Waffenruhe von Mittwoch Abend bis Montag Morgen) aufrichteten und durch kirchliche Mittel (Auferlegung von Fasten, Wallfahrten u. s. w.) durchzusetzen bemüht waren, wirkte Heinrich in Deutschland durch die Macht seines Beispiels und durch Ermahnungen vor versammeltem Volke in gleichem Sinne. So forderte er z. B. in Konstanz von der Kanzel herab alle Anwesenden auf, ihren Feinden zu verzeihen, wie er selbst allen Frevlern gegen seine Majestät vergebe. d) Heinrich Iii. und das Papsttum. Die deutschen Päpste. In Rom waren damals drei Päpste zugleich aufgetreten. Heinrich hielt es für seine Pflicht, diesem Ärgernis ein Ende zu machen, und zog daher, von mehreren deutschen Kirchenfürsten und einem starken kirchlichen Vasallenheer begleitet, über die Alpen. An Stelle der drei Päpste wurde

19. Geschichte des deutschen Volkes - S. 74

1871 - Berlin : Vahlen
74 Otto Ii. 973983. Otto Iii. 9831002. 114115. fernsten Herrschern; seine Gesandten gingen sowohl zu dem glnzenden, milden und aufgeklrten Chalifen Alderrhaman in Cordova, wie an den eitlen und bettelstolzen Hof von Byzanz, von dem uns ein Hauptchronist der Zeit, Liud-prand von Cremona, eine Schilderung voll beienden Spottes hinterlassen hat. Gleichwohl hielt Otto der Groe fr seinen nun heranwachsend.n Sohn keine Verbindung wrdiger als mit einer griechischen Kaisertochter: 972 vermhlte er ihn mit der Prinze Theophno. Dann hielt er seinen letzten, glnzenden Reichstag zu Quedlinburg im Sachsenlande. Wohl konnte er stolz auf das Werk seines Lebens, auf seine Kaisermacht blicken: hier erschienen mit Tribut Gesandte des Dnenknigs; ferner der Bhmenherzog und der Erzbischof der eben erst gegrndeten Dicese Prag; der Polenherzog beugte sich vor seinem Richter-stuhle; selbst die Ungarn sandten Geschenke. Die weiten Slavenlnder bis fast zur Weichsel lagen der deutschen Herrschaft unterworfen und dem Christenthum aufgeschlossen. Kein Trotz der deutschen Groen regte sich mehr vor der aner-kannten Oberherrlichkeit Otto's. Neben ihm thronte seine kluge und glnzende Gemahlin Adelheid, und, bereits zum König und Kaiser gekrnt, sein Sohn Otto Ii. mit seiner jungen Gemahlin; auerdem waren Fürsten und Edle in ungezhlter Schaar zugegen. Aber der Tod des getreuen Hermann Billing, der gerade hier erfolgte, mahnte den Kaiser an die Vergnglichkeit aller irdischen Gre und an den eigenen Tod. Er zog noch der Magdeburg und Merse-brg nach Memleben, und hier, wo sein Vater gestorben, schlo auch er nach thatenvollem Leben die Augen; zu Magdeburg ward er bestattet. Er ist der glnzendste und mchtigste unter den deutscheu Kaisern, aber an Migung und Ruhe dem Vater nicht mehr vergleichbar, und der Erste, der auf Bahnen einlenkte, die Deutschland von sich selbst entfremdeten. Aber an ihn, seinen Sohn und seinen Enkel die Ottonen knpft sich die Erinnerung einer ruhmreichen Zeit und einer gelehrten Bildung, die damals zuerst nach Deutsch-land kam einer Bildung, die zwar nur auslndisch, lateinisch und griechisch, und eine fremde Blte in Deutschlands Boden war, doch die denselben mit manchem neuen geistigen Samenkorn befruchtet hat. 4. Otto Ii. 973983. Otto Iii. 983-1002. 115. Otto Il, Otto's des Groen 18jhriger Sohn, war bereits gewhlt und gekrnt und trat ohne Schwierigkeit die Regierung an, indem er den blichen Knigsumritt durch das Reich unternahm. Gelehrt erzogen, zart gebaut, gebrach es ihm zwar nicht an rascher Thatkrast, aber es fehlte seinem leidenschaftlichen und schwankenden Gemthe die groartige Beharrlichkeit ferner Vorsahren. So bte denn auch seine Mutter Adelheid und spter seine Gattin Theophno einen nicht unbedeutenden Einflu auf ihn. Auch ihm blieben die Kmpfe im Reich nicht vllig erspart. Heinrich Ii. von Baiern, zubenannt der Znker, sein Vetter, erhob sich, als er sich tu seinen hochfliegenden Ansprchen vom jungen Kaiser beschrnkt sah, und glaubte in Verbindung mit den stlichen Slaven, den Bhmen und Polen, feine Emprung durchfhren zu knnen. Otto schlug und entsetzte ihn, gab Baiern seinem Freunde, Otto von Schwaben, dem Sohne Ludolfs, und trennte von Baiern die bairifche Ostmark, die er an den altberhmten Stamm der Babenberger ( 98) verlieh. In diesem Ereignie liegt mithin der erste staatliche Anfang Oestreichs. Aber neue Unruhen wurden im Sdosten des Reichs von Heinrich dem Znker erregt, bis ihn der Kaiser nochmals berwand und dauernd gefangen fetzte. Auch gegen Bhmen und Polen stellte Otto Ii. dann fein Uebergewicht her. Gegen die

20. Deutsche Geschichte von den ältesten Zeiten bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 75

1899 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Heinrich Iii. 75 größte Ausdehnung, die Kaiserwürde ihr höchstes Ansehen erreicht. b) Die Demütigung des Böhmenherzogs Bretislav und die Unter-werfuilg Ungarns. Als nach dein Tode Boleslavs das polnische Reich auseinanderfiel, eroberte der Herzog Bretislav von Böhmen einen großen Teil desselben und betrieb nach dem Vorbilde des Polenkönigs die Gründung eines mächtigen, unabhängigen Slawenreiches. Heinrich bekriegte ihn mit Erfolg. Bretislav mußte zu Regensburg im Büßergewand erscheinen und für sein Herzogtum Böhmen anfs neue den Lehnseid schwören. Auch Ungarn, wo Heinrich den von einer heidnischen Partei vertriebenen König Peter wiedereinsetzte, erkannte für kurze Zeit die deutsche Lehnshoheit an (1044—104(5). Das bleibende Ergebnis der Feld-züge gegen Ungarn war, daß die deutsche Grenze an der Donau bis zur March und Leitha vorgeschoben und das Gebiet östlich vom Wiener Walde mit deutschen (bayrischen) Ansiedlern besetzt wurde. e) Heinrich Iii. i»id die Cluniacenser. Seitdem Heinrich sich mit Agi,es von Poitou vermählt hatte, trat er in enge Beziehungen zu dem Kloster Clnny (lat. Cluniäcum) im französischen Burgund, dessen Gön-Nerin feine Gemahlin war. Die Cluniacenser erstrebten die sittliche Erneuerung der verweltlichten Kirche, Abschaffung der Simonie und der noch vielfach bestehenden Priesterehe, Schutz der niedern Stände gegen die wüsten Fehden des waffenführenden Adels. Ihr letztes Ziel war die Befreiung der Kirche von jedem weltlichen Einfluß. Heinrich unterstützte diese Bestrebungen: er gab der Kirche eine Reihe von tüchtigen und würdigen Päpsten (s. unten), verzichtete auf die Simonie, ohne jedoch die Ernennung der Kirchenfürsten preiszugeben, und förderte Hach Kräften die Abschaffung der Blutrache. Währeud die Cluniacenser in Burgund den sogen. Gottessrieden (Waffenruhe von Mittwoch Abend b>8 Montag Morgen) aufrichteten und durch kirchliche Mittel (Auferlegung Ö°n Fasten, Wallfahrten u. f. w.) durchzusetzen bemüht waren, wirkte Heinrich in Deutschland durch die Macht seines Beispiels und durch Ermahnungen 13tu versammeltem Volke in gleichem Sinne. So forderte er z.b. in Konstanz von der Kanzel herab alle Anwesenden aus, ihren Feinden )u verzeihen, wie er selbst allen Frevlern gegen seine Majestät vergebe. (1) Heinrich Iii. und das Papsttum. Die deutschen Päpste. In $om waren damals drei Päpste zugleich ausgetreten. Heinrich hielt es für seine Pflicht, diesem Ärgernis . ein Ende zu machen, und zog daher, von Mehreren deutschen Kirchenfürsten und einem starken kirchlichen Vasallenheer begleitet, über die Alpen. An Stelle der drei Päpste wurde auf einer