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1. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 25

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
10. Vom Untergange des Thringerknigreiches bis zur Zeit :c. 25 Heidentum in den Gemtern haftete, dafr zeugt auch tue Auffindung einer Aschenurne in der Nhe von Quedlinburg, in welcher neben den Aschenresten merkwrdigerweise sich auch ein Marienbild vorfand. Bei Todesstrafe war das Verbrennen der Leichen verboten, und doch konnte sich selbst diese christliche Familie davon nicht losmachen. 4. Die ersten Klostergrndungen in der Harzgegend. Zur Befestigung und Ausbreitung des Christentums in Nordthringen wurden Klster gegrndet. Schon zu Anfang des 9. Jahrhunderts grndete die Witwe eines Harzgrafen in Blankenburg das Nonnenkloster zu Wendhausen bei dem heutigen Thale im Harz. Ihre lteste Tochter wurde die erste btissin. Die Nonnen entfalteten hier eine stille, gesegnete Wirksamkeit, sie pflegten Kranke, linderten Not und Elend, halfen, wo sie konnten, und unterrichteten die heranwachsenden Tchter. Spter wurde das Kloster nach Quedlinburg verlegt. Doch schon ehe das geschah, schon um die Mitte des 9. Jahrhunderts wurde zu Quedlinburg ein Mnchskloster St. Wigberti gegrndet, das sich besonders dadurch um die christliche Kirche verdient machte, da hier neben einer Schule fr die mnnliche Jugend eine hhere Schule bestand, in der Geistliche fr das Land herangebildet wurden. Dies letztere war besonders wichtig, da immer neue Kirchen gebaut wurden, die alle einen Geistlichen haben wollten. Bis dahin waren die Klster zu Werden a. b. Ruhr und zu Corvey a. d. Weser die Bildungssttten fr die Sachsenpriester gewesen; nun konnten sie im eigenen Lande vorgebildet werden. Auch das Nonnenkloster zu Drbeck (wegen seiner Lage an 3 Bchen = dri beck so genannt) wurde noch im 9. Jahrhundert (877) gegrndet; dieses Kloster ist ebenfalls fr die christliche Bildung der weiblichen Jugend wichtig geworden. 10. Dom Untergange des Thringer-Knigreiche bis ;nr Zeit der Karolinger. 1. Frnkische Festsetzung in Thringen. Nachdem Thringen zu einer Provinz des frnkischen Reiches geworden war, hren wir zunchst wenig davon. Nach und nach lockerte sich das Verhltnis zum Frankenreich-. Der Einflu der schwachen Merowingerknige wird geringer, während die Tatkraft des Thringervolkes wchst. Fr das Frankenreich hatte dieses Land aber eine besondere Bedeutung; es war das Grenzgebiet gegen die von Osten heranbringenden Slaven. Die Gefahr, die dem Frankenlanbe von den Slaven brohte, wute der Frankenknig Dagobert wohl zu wrbigen, denn er war um 630 selbst von ihnen besiegt worden. Um daher die Thringer und Sachsen zum Kampfe mit diesem Reichsfeinb williger zu machen, soll er ihnen den Zins von 500 Kiihen, den

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1. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 14

1912 - Trier : Disteldorf
3038808088930880383? 14 eee8ee8e8868se888e^ 1. Die Klster 1. Grndung. Das erste Kloster wurde i. 1.529 von dem hl. Benedikt zu Monte Cassino bei Neapel gegrndet. Von hier aus der-breitete sich der Orden des hl: Benedikt in kurzer Zeit der Italien und Gallien. Im Frankenreiche wurden die Klster meist auf knig-lichen Gtern gegrndet, die von Mitgliedern der Knigsfamilie oder von andern vornehmen Franken dazu geschenkt worden waren. Im trierischen Lande entstanden zur Zeit der frnkischen Herrschaft die Bene-diktinerabteien St. Matthias, St. Maximin, St. Martin, St. Marien und St. Jrminen zu Trier, ferner Pfalzel, Mettlach, Tholey, Echternach und Prm. Bon Metz aus wurden fr den obern Saar- und den Blies-gan die Klster St. Arnual und Neumnster bei Ottweiler gegrndet, die jedoch nach der Regel des hl. Augustinus eingerichtet waren. In spteren Jahrhunderten entstanden noch zahlreiche Klster anderer Orden, so Himmerod, Wadgassen, Fraulautern, Springiersbach, die Klster der Ritterorden n. a. 2. Bedeutung der Klster. Die Klster haben nicht nur fr das Frankenreich, sondern fr ganz Deutschland eine hohe Bedeutung er-langt. In ihnen wurden die Missionare ausgebildet, welche die germanischen Volksstmme zum Christentum bekehrten. Von dem Kloster aus wurden fr die Bewohner- der Umgegend'christliche Pfarreien gegrndet und verwaltet. Dadurch bildete das Kloster den kirchlichen Mittelpunkt fr die Bevlkerung eines ganzen Gaues. Die Kloster-mnche unterwiesen die Bewohner auch im Landbau und machten sie dadurch sehaft. Inmitten einer rohen, kriegerischen Zeit bewahrten die Klster Knste und Wissenschaften, Geschichte und Schriften der alten Völker. Das Abschreiben von Bsichern der Griechen und Rmer, wie auch das Aufschreiben der Geschichte deutscher Völker war eine Haupt-oeschftigung der Mnche. In den Schulen der Benediktiner wurde die # Jugend nicht nur in der Religion, sondern auch in den niedern und hhern Wissenschaften, in Handwerken und Knsten unterwiesen. Die Benediktinermnche waren vortreffliche Baumeister und Bauhandwerker, wovon die alten Klosterbauten und Kirchen noch heute Zeugnis ablegen. Der hl. Benedikt hat durch seine Ordensgrndung ein geistiges Reich geschaffen, welches dazu berufen war, neues Leben aus den Ruinen der Vlkerwanderung erblhen zu lassen. 3. Weltliche Macht der Klster. Durch die Freigebigkeit der srn-tischen Könige und der Groen des Reiches gegen die Klster gelangten diese zu groem Reichtum an Gtern. Die aus den Gtern ansssige Bevlkerung war erbuntertanig und Zu Abgaben und Frondiensten verpflichtet. Die Klster besaen die Gerichtsbarkeit und manche sogar die Landeshoheit in den zugehrigen Besitzungen. Dadurch hatten sie einen groen Einslu aus die Geschicke des Landes und des Volkes. Sb888088883388888883838ses8s8s8ee8ee88es*Sessn]

2. Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 105

1916 - Stuttgart : Bonz
105 aus, deren kirchliche Zustnde freilich wenig befriedigend waren, verbreitete sich das Christentum allmhlich in Sddeutschland. Dazu kam dann die Wirksamkeit der von Irland ausgegangenen Send-liim. Dort war nmlich eine Kirche entstanden, in der von den Klstern aus ein reges missionsfreudiges Christentum blhte. Von Irland stammten die ersten bedeutenden Missionare auf deutschem Boden, Columba um 610, der in den Vogesen Klster grndete und am Bodensee bei Bregenz, in einer Gegend, die mit dem Christen-tum nicht ganz unbekannt war, das Evangelium verkndigte, und Gallus, sein Schler, der nach Colnmbas Abgang das Werk fort-setzte, der Stifter des Klosters St. Gallen (um 620). In dem weiten von den Bayern Gewohnten Ln^zw^cheu Lech und Enns, das schon zahlreiche Christen zhlte, als es frnkisch wurde, haben mehr frnkische Geistliche gewirkt. So wurde Sddeutschland nach und nach ein im ganzen christliches Land, aber es fehlte an Einheit und Ordnnna. und weithin, in Thringen und Hessen, war die Mission noch kaum begonnen. 2. Bonifatius. Nun war von Rom aus das noch heidnische Volk der Angelnund Sachsen unter dem Papst Gregor dem Groen um 6lki zmn Christentum bekehrt worden. So entstand eine mit Rom verbundene angelschsische Kirche in 'England. Von diesen rmischkatholischen Angelsachsen wurde nun auch in Deutsch-lauj) das Christentum verbreitet. So unter dem freiheitsstolzen Vo!k der Friesen von W illib rord ; vor allem aber durch Wynfnth oder Bonifatius, den man nicht mit Unrecht den Ajpeshzeel. Deutschen" genannt hat. Er wurde um 675 aus vornehmem Hause geboren, in einem Kloster erzogen und war zuerst Lehrer in dem Kloster, ehe er sein Leben der Mission weihte. Zuerst wirkte er unter den Friesen. Dann ging er nach Rom und lie sich von dem Papst Vollmacht geben fr sein Lebenswerk unter den Deutschen im Frankenreich. Auf einer zweiten Reise nach Rom weibte ilm der Papst zum Bischof. und Bonifatius leistete ihm den Eid des Gehorsams. 1) Zuerst predigte er in Gegenden, die noch fast heidnisch toareic wie namentlich Hessen, das Evangelium. Groen Eindruck machte es, als er bei Geismar in Hessen eine dem Donar geweihte Eiche vor einer Menge Heiden, die vergebens auf die Rache des Gottes warteten, fllen lie. Klster und Kirchen wurden von Hm gegrndet, angelschsische Priester und Klosterfrauen Ins Land gerufen. Die Ausbreitung des Christentums im mittleren Deutschland, in Hessen und Thringen ist in der Hauptsache sein Werk. 2) ^ast noch wichtiger war, da er in den zum Christentum bekehrten Gegenden wie Bayern und Thringen eine feste kirchliche Ordnung einfhrte und sie dem Papst in Rom unterordnete. Im Einverstndnisse mit dem Papst teilte er Bayern m vier Bis tum er, Salzburg, Freising, Regensburg und Passau, und grndete in Hessen

3. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 13

1902 - Leipzig : Hirt
38. Das Frankenreich unter den Hausmeiern und König Pippin. 13 wilden Friesen, hatte aber wenig Erfolg. Dann trat er mit dem Papste, den er als Haupt der Kirche verehrte, in Verbindung und lie sich von ihm das innere Deutschland als Missionsgebiet anweisen. Bon Karl Martell und Pippin beschtzt, wirkte er mit groem Erfolge in Thringen und Hessen. Bei Geismar (in der Nhe von Kassel) fllte er eine dem Donar geweihte Eiche, worauf viele sich taufen lieen. Wie aus dieser Eiche, so wurden im ganzen Lande hlzerne Kirchen erbaut. Neben der Kirche erhob sich gewhnlich die Wohnung des Geistlichen, nm welche Vasallen und Handwerker ihre Huser bauten und dadurch den Grund zu einer knftigen Stadt legten. Im ganzen frnkischen Reiche ordnete Bonifatius die kirchlichen Verhltnisse und knpfte die deutschen Bistmer fest an den rmischen Stuhl. Zuletzt war er Erzbischof von Mainz; sein Lieblingsaufenthalt aber war das von ihm gegrndete Kloster Fulda. Im Greisenalter wurde er auf einer Bekehrungsreise 754 von heidnischen Friesen erschlagen. Seine Gebeine wurden in Fulda 754. beigesetzt. Inwiefern hat Bonifatius ur Einigung der deutschen Stmme beigetragen? % Die Klster. Das Leben der Einsiedler in gypten hatte im 4. Jahrhundert eine festere Gestaltung gewonnen, indem die Mnche (= Einsiedler) und Nonnen in Klster (= abgeschlossene Gebude) vereinigt wurden, denen ein Abt (Abbas = Vater) vorstand. Im Abend-lande wurde die Regel, diebenedikt von Nursia 529 dem von ihm 529. gegrndeten Kloster in Campanien gab, allgemein angenommen. In Deutschland entstanden mit der Einfhrung des Christentums im 7. und 8. Jahrhundert zahlreiche Klster. Zu den berhmtesten gehren St. Gallen (Fig. 88), Reichenau und Fulda. Fromme Angelschsinnen grndeten zur Zeit Winfrieds Nonnenklster, die ebenfalls der Benediktinerregel unterstellt wurden. Lioba, eine Verwandte des Bonifatius, war btissin des Klosters Bischofsheim an der Tauber. Beten und Arbeiten war der Lebensinhalt der Mnche und Nonnen. Schon die Sorge fr den Lebensunterhalt gab den Mnchen Beschftigung genug. Sie verwandelten wste Strecken in fruchtbare Felder und Grten, betrieben mancherlei Handwerke und zeigten dadurch den Segen emsiger Arbeit. In der inneren Klosterschule wurden die zu-knftigen Mnche oder Nonnen, in der ueren andere Knaben und Mdchen aus der Umgegend unterrichtet. Die Bibliothek enthielt geistliche und weltliche Bcher, zum Teil in kostbaren Einbnden, und um die Sammlung zu vermehren, arbeitete der Abschreiber in seiner Zelle mit unermdlicher Ausdauer und Sorgfalt (Fig. 73. 71. 4. 5.) Dieser Ttigkeit verdanken wir die Erhaltung der Geistesschtze aus dem klassischen Altertum. Auch die Nonnen beschftigten sich auer mit

4. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart mit Einschluß der wichtigsten Kapitel aus der allgemeinen Weltgeschichte und mit Belehrungen aus der Staatskunde - S. 27

1910 - Leipzig : Voigtländer
20. Die Bekehrung der Deutschen zum Christentum. 27 begab er sich nach Rom; dort wurde er unter dem Namen Bonifatius (Wohltter) zum Bischof ernannt und erhielt Empfehlungsschreiben an die weltlichen und geistlichen Groen des Frankenreiches. Nun entfaltete er in Hessen (Donareiche bei Geismar) und Thringen eine reichgesegnete Wirksamkeit. Der Papst erhob ihn deshalb zum Erz- Bonifatius b i s ch o f der gesamten deutschen Kirche. Als solcher stellte er in Bayern, Ermchof Thringen und Hessen durch Begrndung von Bistmern (Salzburg, Wrzburg) eine feste kirchliche Ordnung im Anschlu an die rmische Kirche her. Zur weiteren Ausbreitung und Befestigung des christlichen Glaubens grndete er Kirchen, Klster und Schulen. Seine Lieblingsstiftung war das Kloster Fulda, in dem unter seinem Schler Sturm eine berhmte Schule fr Geistliche aufblhte. Ihm selbst wurde Mainz als erzbischflicher Sitz angewiesen, und alle Bistmer Deutschlands wurden ihm untergeordnet. Im Alter von 74 Iahren entsagte er dieser hohen Stellung, um noch einmal zu den Friesen zu gehen und ihre Bekehrung zu Ende zu führen. An der Nordseekste fand er mit 52 Gefhrten den Mrtyrertod 755. Er Bonifatius wurde zu Fulda bestattet, das er sich selbst zur letzten Ruhesttte er-koren hatte. 3. Das Klosterwesen. Besonders wichtig fr die Ausbreitung des Christentums wurde das Klosterwesen. Es entstand in gypten, verbreitete sich bald auch im Abendlande und erhielt eine neue Gestaltung durch Benedikt von Nursia (529), der neben Religions- Benedikt von bungen auch Handarbeit, Landbau und Iugendunterricht zur Auf- Kurf!a gbe der Mnche machte; bald trat auch wissenschaftliche Ttigkeit hinzu. Benedikt stiftete das Kloster Monte Cassino bei Neapel und verpflichtete durch seine Regel die Mnche zu lebenslnglichem Verweilen im Kloster, sowie zu den drei Gelbden der Armut, der Ehelosigkeit und des unbedingten Gehorsams gegen die Klosterordnung. Die Benediktinerregel wurde von den abendlndischen Klstern zur Richtschnur genommen. Die Klster mehrten sich rasch und wurden Zufluchtsorte fr Deutung Bedrngte und Pflanzsttten der Kultur; sie frderten den Anbau des Landes, insbesondere den Obst- und Weinbau, die Entstehung von Drfern, die Ausbildung mancher Handwerke und Knste, die Bewahrung und Pflege der Wissenschaft. Besonders wichtige Klster wurden St. Gallen, Fulda, Corvey an der Weser und Clugny in Burgund. Jedes grere Kloster bestand aus der Klosterkirche, den Wohn-, Versammlung^ und Wirtschaftsrumen der Mnche, der Wohnung

5. Lehrbuch der Geschichte für die oberen Klassen höherer Lehranstalten - S. 165

1887 - Stuttgart : Krabbe
_ 165 (719). Noch zweimal reiste er nach Rom, 722, in welchem Jahr ?' f er vom Papst zum Bischof geweiht wurde unv^.dabei demselben den Eid des Gehorsams leistete, und, nachdem 73'2 der Papst ihm das erzbischfliche Pallium bersandt und ihn zum apostolischen Vikar ernannt hatte, 738739 vor seinen Organisationen. Em-pfehlnngsbriefe des Papstes an"s?arl Martell, die deutsche Geistlich-feit und die Groen bahnten ihm den Weg. Seine Thtigkeit/ war a) eine eigentlich missionierende unter den Friesen an der . Seite Willibrords (719722), in Hessen und Thringen nach 722. Wie die heilige Eiche bei Weismar unfern von Fritzlar sank das f b* Heidentum dahin. Klster (Amneburg in Hessen, Ohrdrufs) und Kirchen wurden gegrndet, angelschsische Geistliche und Kloster-srauen herangezogen. Daneben bekmpfte er das iro-schottische Kirchenwesen. Von 724736 dauerte diese Zeit des Bauens und Pflanzens. b. Nach der dritten Romreise ging Bonifatius an die. Organisation der Kirche. Dabei war es sein Hauptbestreben/' die deuwe'krrhe in Abhngigkeit von Rom zu bringen. 739 organisierte er die bairische Kirche in vier Bistmern Regenk-brg. Freising, Salzburg, Passau. Nach Karl Martells Tod folgte im Einvernehmen mit den beiden Nachfolgern die Einrichtung seiner eigenen Missionsgebiete in Hessen. Thrinaen und Oberfranken; vier Bistmer wurden 741 gestiftet: Erfurt, Brabura "der^Mtzlar/ Wrl^nra und El^^. von denen brigens nur die zwei letzten zur Ausfhrung tarnen. Mission und Organisation zusammen machen ihn zum Begrnder der, deutschen Kirche. Dazu kam c) eine reformieren de Thatiakew ^ ^ . Auf mehreren Synoden wurden fr die verkommene frnkische Kirche Reformbeschlsse gefat: die frnkische Kirche unterwarf sich dem Papst. Gern htte Bonifatius den Primat der die frnkische Kirche gehabt, statt dessen hatte sich Pippin.selbst an die Spitze dieser Kirche gestellt. Nur ungern nahm Bonifatius seinen erzbischs-lichen^pttz in M ainz statt in Kln; am liebsten weilte er in dem von ihm 44 gegrndeten Moster^Kuid^. das neben dem von St. Gallm eines der gefeiertsten Klster werden sollte. Als er am Abend seines Lebens die Missionsarbeit wieder ausnahm, wurde er nach erfolgreichem Wirken im heutigen Westfriesland bei Dokkum am 5. Juni 754 mit seinen Genossen (52, darunter 10tseiftttchi)754. erschlagen. ---------- Viii. Karl der Groe. 1. Anfnge. Persnlichkeit, a. Auf Grund des von den Pippi-niden und Bonifatius Geleisteten konnte nun Pippins groer Sohn das Frankenreich aus die Hhe seiner Macht führen. Pippin hatte das Reich geteilt: Jlaxl, der ltere Sohn, erhielt die nrdliche Hlfte, der jngere, Karlmann, die sdliche. Das Verhltnis beider Brder trbte

6. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 13

1899 - Leipzig : Hirt
38. Das Frankenreich unter den Hausmeiern und König Pippin. 13 Wilden Friesen, hatte aber wenig Erfolg. Dann trat er mit dem Papste, den er als Haupt der Kirche verehrte, in Verbindung und lie sich von ihm das innere Deutschland als Missionsgebiet anweisen. Von Karl Martellund Pippin beschtzt, wirkte er mit groem Erfolge in Thringen und Hessen. Bei Geismar (in der Nhe von Kassel) fllte er eine dem Donar geweihte Eiche, worauf viele sich taufen lieen. Wie aus dieser Eiche, so wurden im ganzen Lande hlzerne Kirchen erbaut. Neben der Kirche erhob sich gewhnlich die Wohnung des Geistlichen, um welche Vasallen und Handwerker ihre Huser bauten und dadurch den Grund zu einer knftigen Stadt legten. Im ganzen frnkischen Reiche ordnete Bonifatius die kirchlichen Verhltnisse und knpfte die deutschen Bistmer fest an den rmischen Stuhl. Zuletzt war er Erzbischof von Mainz; sein Lieblingsaufenthalt aber war das von ihm gegrndete Kloster Fulda. Im Greisenalter wurde er auf einer Bekehrungsreise von heidnischen Friesen erschlagen, 754. Seine Gebeine wurden in Fulda 754. beigesetzt. Inwiefern hat Bonifatius zur Einigung der deutschen Stmme beigetragen? Die Klster. Das Leben der Einsiedler in gypten hatte im 4. Jahrhundert eine festere Gestaltung gewonnen, indem die Mnche (= Einsiedler) und Nonnen in Klster (= abgeschlossene Gebude) vereinigt wurden, denen ein Abt (Abbas Vater) vorstand. Im Abend-lande wurde die Regel, diebenedikt von Nursia 529 dem von ihm 529. gegrndeten Kloster in Campanien gab, allgemein angenommen. In Deutschland entstanden mit der Einfhrung des Christentums im 7. und 8. Jahrhundert zahlreiche Klster. Zu den berhmtesten gehren St. Gallen (Fig. 88), Reichenau und Fulda. Fromme Angelschsinnen grndeten zur Zeit Winfrieds Nonnenklster, die ebenfalls der Benediktinerregel unterstellt wurden. Lioba, eine Verwandte des Bonifatius, war btissin des Klosters Bischofsheim an der Tauber. Beten und Arbeiten war der Lebensinhalt der Mnche und Nonnen. Schon die Sorge fr den Lebensunterhalt gab den Mnchen Beschftigung genug. Sie verwandelten wste Strecken in fruchtbare Felder und Grten, betrieben mancherlei Handwerke und zeigten dadurch den Segen emsiger Arbeit. In der inneren Klosterschule wurden die zu-knftigen Mnche oder Nonnen, in der ueren andere Knaben und Mdchen aus der Umgegend unterrichtet. Die Bibliothek enthielt geist-liche und weltliche Bcher, zum Teil in kostbaren Einbnden, und um die Sammlung zu vermehren, arbeitete der Abschreiber in seiner Zelle mit unermdlicher Ausdauer und Sorgfalt (Fig. 73. 71, 4. 5.) Dieser Thtigkeit verdanken wir die Erhaltung der Geistesschtze aus dem klassischen Altertum. Auch die Nonnen beschftigten sich auer mit

7. Das Mittelalter - S. 27

1896 - Leipzig : Hirt
51. Das Frankenreich unter den Hausmeiern und König Pippin. 27 Missionsgebiet anweisen. Von Karl Martell und Pippin beschtzt, wirkte er, wenn auch unter vielen Gefahren und Entbehrungen, so doch mit groem Erfolge in Thringen und Hessen. Bei Geismar (in der Nhe von Kassel) fllte er eine dem Donar geweihte Eiche, worauf viele sich taufen lieen. Wie aus dieser Eiche, so wurden im ganzen Lande hlzerne Kirchen erbaut. Neben der Kirche erhob sich gewhnlich die Wohnung des Geistlichen, um welche Vasallen und Handwerker ihre Huser bauten und dadurch den Grund zu einer knftigen Stadt legten. Im ganzen frnkischen Reiche ordnete Bonifatius die kirchlichen Verhltnisse und knpfte die deutschen Bistmer fest an den ppstlichen Stuhl. Zuletzt war er Erzbischof von Mainz; sein Lieblingsaufenthalt aber war das von ihm gegrndete Kloster Fulda. Im Greisenalter wurde er auf einer Bekehrungsreise von heidnischen Friesen erschlagen, 754. Seine Gebeine wurden in Fulda beigesetzt. 754. Inwiefern hat Bonifatius zur Einigung der deutschen Stmme beigetragen? Die "Klster. Das Leben der Einsiedler in gypten hatte im 4. Jahrhundert durch Antonius und seinen Schler Pachomius eine festere Gestaltung gewonnen, indem sie die Mnche (= Einsiedler) und Nonnen in Klster (= abgeschlossene Gebude) vereinigten, denen ein Abt (Abbas = Vater) vorstand. Im Abendlande wurde die Regel, die Benedikt von Nursia 529 dem von ihm gegrndeten Kloster 529. Monte Eassino in Campanien gab, allgemein angenommen. In Deutsch-land entstanden mit der Einfhrung des Christentums im 7. und 8. Jahr-hundert zahlreiche Klster. Zu den berhmtesten gehren St. Gallen (Fig. 80), Reichenau und Fulda. Fromme Angelschsinnen grndeten zur Zeit Winfrieds Nonnenklster, die ebenfalls der Benediktiner-reget unterstellt wurden. Beten und Arbeiten war der Lebensinhalt der Mnche und Nonnen. Schon die Sorge fr den Lebensunterhalt gab den Mnchen Beschftigung genug. Sie verwandelten wste Strecken in fruchtbare Felder und Grten, betrieben mancherlei Handwerke und zeigten dadurch den Segen emsiger Arbeit. In der inneren Klosterschule wurden die zuknftigen Mnche oder Nonnen, in der ueren andere Knaben und Mdchen aus der Umgegend unterrichtet. Die Bibliothek enthielt geistliche und weltliche Bcher, zum Teil in kostbaren Ein-bnden, und um die Sammlung zu vermehren, arbeitete der Abschreiber in seiner Zelle mit unermdlicher Ausdauer und Sorgfalt (bergt. Ng. 79, Nr. 4 und 5). Dieser Thtigkeit verdanken wir die Erhaltung der Geistesschtze aus dem klassischen Altertum. Auch die Nonnen beschftigten sich auer mit feinen Handarbeiten mit dem Studium

8. Das Mittelalter - S. 27

1903 - Leipzig : Hirt
51. Das Frankenreich unter den Hausmeiern und König Pippin. 27 Missionsgebiet anweisen. Von Karl Martell und Pippin beschtzt, wirkte er, wenn auch unter vielen Gefahren und Entbehrungen, so doch mit groem Erfolge in Thringen und Hessen. Bei Geismar (in der Nhe von Kassel) fllte er eine dem Donar geweihte Eiche, worauf viele sich taufen lieen. Wie aus dieser Eiche, so wurden im ganzen Lande hlzerne Kirchen erbaut. Neben der Kirche erhob sich gewhn-lich die Wohnung des Geistlichen, um welche Vasalleu und Handwerker ihre Huser bauteu und dadurch den Grund zu eiuer knftigen Stadt legten. Im ganzen frnkischen Reiche ordnete Bonifatius die kirchlichen Verhltnisse und knpfte die deutschen Bistmer fest an den ppstlichen Stuhl. Zuletzt war er Erzbischof von Mainz; sein Lieblingsanfent-halt aber war das von ihm gegrndete Kloster Fulda. Im Greisen-alter wurde er auf einer Bekehrungsreise von heidnischen Friesen er-schlagen, 754. Seine Gebeine wurden in Fulda beigesetzt. 754. Inwiefern hat Bonifatius zur Einigung der deutschen Stmme beigetragen? 4. Die Klster. Das Leben der Einsiedler in gypten hatte im 4. Jahrhundert durch Antonius und seinen Schler Pachomius eine festere Gestaltung gewonnen, indem sie die Mnche (^Einsiedler) und Nonnen in Klster (= abgeschlossene Gebude) vereinigten, denen ein Abt (Abbas = Vater) vorstand. Im Abendlande wurde die Regel, die Benedikt von Nursia 529 dem von ihm gegrndeten Kloster 529. Monte Cassino in Kompanien gab, allgemein angenommen. In Deutschland entstanden mit der Einfhrung des Christentums im 7. und 8. Jahr-hundert zahlreiche Klster. Zu den berhmtesten gehren St. Gallen (Fig. 80), Reichenau und Fulda. Fromme Angelschsinnen grndeten zur Zeit Winfrieds Nonnenklster, die ebenfalls der Benediktiner-reget unterstellt wurden. Beten und Arbeiten war der Lebensinhalt der Mnche und Nonnen. Schon die Sorge fr den Lebensunterhalt gab den Mnchen Beschftigung genug. Sie verwandelten wste Strecken in fruchtbare Felder und Grten, betrieben mancherlei Handwerke und zeigten dadurch den Segen emsiger Arbeit. In der inneren Klosterschule wurden die zuknftigen Mnche oder Nonnen, in der ueren andere Knaben und Mdchen ans der Umgegend unterrichtet. Die Bibliothek enthielt geistliche und weltliche Bcher, zum Teil in kostbaren Einbnden, und um die Sammlung zu vermehren, arbeitete der Abschreiber in feiner Zelle mit unermdlicher Ausdauer und Sorgfalt (vgl. Fig. 79, Nr. 4 und 5). Dieser Ttigkeit verdanken wir die Erhaltung der Geistesschtze ans dem klassischen Altertum. Auch die Nonnen beschftigten sich auer mit feinen Handarbeiten mit dem Studium und dem

9. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 20

1910 - Leipzig : Voigtländer
20 Das Mittelalter. 2. Bonifatius. Der Hauptapostel der Deutschen wurde der Rngel-sachse Winfried. (Er stammte aus einem vornehmen Geschlecht im Sden Englands und bereitete sich im Klo st er auf den Missionsberus vor. Zuerst mwons- ^nrkte er mit Willibrord unter den Friesen, alsdann mit grerem (Er ttigheit folge bei den Hessen. Huf Einladung des Papstes begab er sich nach Rom; Ssssfer mur^e unter dem Hamen Bonifatius (Glckskindwinfried) zum Bischof ernannt und erhielt (Empfehlungsschreiben an die weltlichen und geistlichen Groen des Frankenreiches. Nun entfaltete er in h e ff e n (Donar-eiche bei Geismar) und Thringen eine reichgesegnete Wirksamkeit. Der Bonifatius Papst erhob ihn deshalb zum Erzbischof der gesamten deutschen Kirche. Erzbischof Ris solcher stellte er in Bayern, Thringen und Hessen durch Begrndung von Bistmern (Salzburg, Wrzburg) eine feste kirchliche (Ordnung im Anschlu an die rmische Kirche her. Zu weiterer Ausbreitung und Befestigung des christlichen Glaubens grndete er Kirchen, Klster und Schulen. Seine Lieblingsstiftung war das Kloster Fulda, wo unter seinem Schler Sturm eine berhmte Schule fr Geistliche aufblhte. Ihm selbst wurde Mainz als erzbischflicher Sitz angewiesen, und alle Bistmer Deutschlands wurden ihm untergeordnet. Im Riter von 74 Jahren entsagte er dieser hohen Stellung, um noch einmal zu den Friesen zu gehen und ihre Bekehrung zu Ende zu führen. Bei Dokkum an der Nordseekste fand Bonifatius er mit 52 Gefhrten den Mrtyrertod 755. Er wurde zu Fulda bestattet, das er sich selbst zur letzten Ruhesttte erkoren hatte. 3. Das Mosterwesen. Besonders wichtig fr die Ausbreitung des Christentums wurde das Klosterwesen. (Es entstand in gypten, verbreitete sich bald auch im Rbenmande und erhielt eine neue Gestaltung Bcneifttnoridurch Benedikt von Nursia (529), der auer Religionsbungen auch Handarbeit, Landbau und Jugendunterricht zur Rufgabe der Mnche machte; bald trat auch wissenschaftliche Ttigkeit hinzu. Benedikt stiftete das Kloster Monte Eassino bei Neapel und verpflichtete durch seine Regel die Mnche zu lebenslnglichem verweilen im Kloster und zu den drei Gelbden der Rrmut, der Ehelosigkeit und des unbedingten Gehorsams gegen die Klosterordnung. Die Benediktinerregel wurde von den abendlndischen Klstern zur Richtschnur genommen. Bedeutung Die Klster mehrten sich rasch und wurden Zufluchtssttten fr berkijter gedrngte und Pflanzsttten der Kultur; sie frderten den Rnbau des Landes, insbesondere den Gbst- und Weinbau, die (Entstehung von Drfern, die Rusbtldung mancher Handwerke und Knste, die Bewahrung und Pflege der Wissenschaft. Besonders wichtige Klster wurden St. Gallen, Fulda, Corvey an der Weser und Tlugny in Burgund.

10. Altertum und Mittelalter - S. 194

1911 - Stuttgart : Bonz
194 kenreich fr ernstes Mnchsleben zu wirken und grndete zuerst in den Vogesen Klster als Mittelpunkte des christlichen Lebens, dann wirkte er, von einem frnkischen König angeregt, unter den Ala -= mannen einige Jahre am Bodensee bei Bregenz (| 615), nach ihm sein Schler Gallus, der Urheber des spter so berhmten Klosters St. Gallen (f nach 645). Als Pirmin (724) auf der Insel Reichenau sein Kloster errichtete, waren die Alamannen im ganzen christianisiert. Auch die Bayern erhielten vom Frankenreich aus im 7. Jahrh. das Christentum. Die Franken, deren Namen wir kennen, Emmeran in Regensburg, Rupert, Bischof von Worms, der nach Salzburg berufen wurde, beide um 700, haben sich mehr um die Ordnung der Kirche bemht. So war das Christentum schon weithin begrndet: bei den Alamannen und Bayern hatte es fest Wurzel gefat; auch unter den Ostfranken, Hessen, Thringern war es gepredigt, aber die meisten waren noch heidnisch. Im frnkischen Friesland wirkte seit 690 der Sachse Willibrord aus England, der Grnder des Bistums Utrecht (f 739). Aber den neuen Pflanzungen fehlte kirch-liche Ordnung und Zusammenhang, in weiten Gebieten war die Missionsttigkeit noch kaum begonnen, so in Thringen, Hessen. b. Bonifatius,*) der Apostel der Deutschen. In England war nach der Ausrottung des Christentums durch die heidnischen Angeln und Sachsen auf Veranlassung Gregors I. seit 597 das Christen-tum wieder gepflanzt worden. Im Kampf mit dem Heidentum und mit der iro-schottischeu Kirche breitete sich diese angelschsische Kirche aus. Dieser Rom gehorsamen Kirche gehrte Wynsrith oder Bonifatius an. Um 675 in Wessex aus vornehmem Haufe geboren, im Kloster erzogen, dann Klosterlehrer, entschlo er sich fr den Mis fionsberuf, ein begeisterter und gehorsamer Sohn der rmischen Kirche. Nach einem kurzen Versuch in Friesland ging er vor dem Beginn seiner Ttigkeit nach Rom und lie sich eine ppstliche Vollmacht geben (719). Empfehlungsbriese des Papstes an Karl Martell, die deutsche Geistlichkeit und die Groen bahnten ihm den Weg. Seine Ttigkeit war zunchst eine eigentlich missionierende, zuerst unter den Friesen an der Seite Willibrords (719722). Nachdem er dann auf seiner zweiten Romreise von dem Papst zum Bischof geweiht worden war, wobei er ihm den Eid des Gehorsams leistete (722), begann er eine lngere Missionsarbeit in Hessen und Thringen. Doch war er auch hier nicht der erste Glaubensbote: das Christentum war schon vor ihm verbreitet worden. Wie die heilige Eiche bei Geismar unfern von Fritzlar fank das Heidentum dahin. Klster (Amneburg in Hessen, Ohrdrufs) und Kirchen wurden gegrndet, angelschsische *) Bonifatius ist zu schreiben, nicht Bomfacms = Wohltater: wahrscheinlich ist Bonifatius (von fatum) einfach Ubersetzung von Wynfnty (wyn = Glck, vgl. Gewinn, also Glcksfried).

11. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 26

1909 - Leipzig : Hirt
26 Das Mittelalter. 48. aus England unter den Friesen und den Sachsen, aber mit geringem Erfolge. Die Arbeit der Glaubensboten gestaltete sich mhsam und langwierig. Manches in der neuen Lehre, wie die Feindesliebe, die Demtigung Christi, die Gleichheit der Menschen, wollte den stolzen, kampflustigen Germanen schwer einleuchten. Am besten half es, wenn sie sahen, da ihre Götter ohnmchtig waren, da der Christengott Kraft und Sieg verlieh (vgl. Chlodwig in der Alemannenschlacht), da der Zauber, den Christen der ihre Waffen sprachen, sich wirksam zeigte. Doch gaben die Germanen ihre Götter nicht leicht auf, auch wenn sie den neuen Glauben annahmen, und in vielen Gegenden bestand lange Zeit hindurch ein heidnisch-christlicher Mischglaube. 2. Bonifatius. Die grten Fortschritte machte das Christentum in Deutschland zur Zeit Pippins durch den Angelsachsen Winfried, ge-nannt Bonifatius, den Apostel der Deutschen". Nachdem er vergeblich versucht hatte, die Friesen zu bekehren, ging er nach Rom, trat mit dem Papste, den er als Oberhaupt der Kirche verehrte, in Verbindung und lie sich von ihm das innere Deutschland als Missionsgebiet anweisen. Von Karl Matteil und Pippin beschtzt, wirkte er mit groem Erfolge in Thringen und Hessen. Bei Geismar (in der Nhe von Kassel) fllte er eine dem Donar geweihte Eiche, worauf sich viele taufen lieen.13) Wie aus dieser Eiche, so wurden im ganzen Lande hlzerne Kirchen erbaut. Neben der Kirche erhob sich die Wohnung des Geistlichen; auch Vasallen und Handwerker bauten ihre Huser und legten dadurch den Grund zu einer knftigen Stadt. Im ganzen Frnkischen Reiche ordnete Bonifatius die kirchlichen Verhltnisse und knpfte die deutschen Bis-tmer fest an den rmischen Stuhl. Zuletzt residierte er als Erzbischos in Mainz; sein Lieblingsaufenthalt aber war das von ihm gegrndete Kloster Fulda. Im Greisenalter wurde er auf einer Bekehrungsreise 754 von heidnischen Friesen erschlagen. Seine Gebeine sind in Fulda beigesetzt. 3. Die Klster. Das Klosterwesen, dessen Anfnge in gypten bis ins 4. Jahrhundert zurckreichen, erhielt im Abendland eine festere Gestaltung durch die Regel, die Benedikt von Nursia 529 dem von ihm gegrndeten Kloster in Kampamen gab. In Deutschland entstanden mit der Einfhrung des Christentums im 7. und im 8. Jahrhundert zahlreiche Klster. Zu den berhmtesten gehren das von dem heiligen Gallus gegrndete St. Gallen (Bild 21, vgl. auch Bild 22), Reichenau und Fulda. Fromme Angelschsinnen grndeten zur Zeit Winfrieds Nonnenklster, die ebenfalls der Benediktinerre^el unterstellt wurden. Lioba, eine Verwandte des Bonifatius, war btissin des Klosters Bischofsheim an der Tauber. Beten und Arbeiten bildete den Lebensinhalt der Mnche und der Nonnen. Schon die Sorge fr den Lebensunterhalt gab den Mnchen Beschftigung genug. Sie verwandelten wste Strecken in fruchtbare

12. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 56

1912 - Breslau : Hirt
^_Befestigung und Ausbreitung des Christentums im Abendlande. 32. 33. und Mitteldeutschland, indem er die Sprengel lterer Bistmer gegenseitig abgrenzte und eine Anzahl neuer Bistmer und Klster grndete. Bonifatius war es, der die enge Verbindung zwischen den frnkischen ursten und dem ppstlichen Stuhle, zwischen der frnkischen, spter der deutschen Kirche und der rmischen anknpfte und das Ansehen des Papstes im Abendlande fest begrndete. Als Erzbischof von Mainz und Primas von Austrasten (feit 748) hatte er den grten Einflu auf die Rechtglubigkeit und Zucht der jungen deutschen Kirche. Thringen, wo er eine reiche Missions-ttigkeit entfaltete, unterstellte er direkt dem Erzbistum Mainz. Wie dieses, so erwarben auch die von ihm gegrndeten hessischen Klster Fulda und Hersfeld durch Kauf und zahlreiche Schenkungen reichen Grundbesitz und damit neben dem kirchlichen auch starken wirtschaftlichen Einflu in Thringen. In dem Kloster Fulda, seiner Lieblingsstiftung, schuf er eine Bildungssttte, die fr Mitteldeutschland hnliche Bedeutung gewann wie St. Gallen und Reichenau fr den Sden, spter Corvey fr den Norden. Er richtete das-selbe ebenso wie Hersfeld nach dem Vorbilde des italienischen Klosters Monte Cassino (vgl. 18) ein und gab den Mnchen die Regel, die der heilige Benedikt den Seinen verliehen hatte. Auf einer Missionsreise nach Friesland wurde er 755 erschlagen; in Fulda ist er begraben. c) Das Frankenreich unter den Karolingern.1 Sausmeier ^ ^3. Die lteren Karolinger. In Austrasieu brachte im 7. Jahr-ausmeier. fjunkert das |n fcer Umgegend von Maastricht reichbegterte Geschlecht der Arnulfinger, spter Pippiuideu oder Karolinger genannt, das Haus-meieramt au sich. (Vgl. 30.) An sich schon das wichtigste unter den vier Hofmtern, gewann das Amt durch die tatkrftigen Männer dieses Geschlechts so groe Bedeutung, da es das Knigtum allmhlich in Schatten stellte. Pippin der Mittlere, der Enkel des Bischofs Arnulf von Metz erc' und Pippins des lteren, besiegte (687) den Hausmeier von Nenstrien bei Tertry (unweit St. Qnentin) und einigte das Frankenreich unter seiner Fhrung von neuem. Fortan nannte er sich Herzog und Fürst der Franken" (dux et princeps Francorum). Karl Martell + 7*1 Pippin f 768 Karl d. Gr. f 8^ Karlmatm + 77t I Ludwig der Fromme f 8*0 Lothar I. f 855 Ludwig der Deutsche | 876 Karl d. Kahle f 877 j __!__ Ludwig Ii. Lothar Ii. Karlmann Ludwig Karl d. Dicke Könige v. Westfrauken. + 875 von Lotha- | b. 3. + 888 erloschen 987 ringien Arnulf -j- 899 f 869 | Ludwig das Kind + 9u

13. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 31

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
31 zellen und vervielfltigten in kunstvoller Schrift die Werke alter heidnischer und christlicher Literatur, um sie vor dem Untergange zu bewahren und ihre reichen Bchereien noch reicher auszustatten. Die Erhaltung des Hildebrandsliedes, das auf dem Pergamentdeckel eines Buches gefunden wurde, verdanken wir dem Kloster zu Fulda; der Benediktiner Otsried von Weienburg, der erste deutsche Dichter, den wir dem Namen nach kennen, hat zuerst den Reim bei seinen Dichtungen angewandt. Die Mnche schrieben auch die bedeutsamsten Ereignisse ihrer Zeit nieder, und heute ist manche Kloster-chronik eine wichtige Geschichtsquelle. Herrliche Bauwerke, Klster und Kirchen haben die kunstverstndigen Mnche errichtet, und nicht minder waren sie Meister in der Weberei und der Kunst der Bildschnitzerei in Holz und Elfenbein. 4. Nonnenklster. Neben den Mnchsklstern gab es auch Nonnen-kl fter, in denen Jungfrauen in frommen Andachtsbungen Gott dienten, die weibliche Jugend zu guter Sitte erzogen Und sie mit ntzlichen Kennt-nissen und Fertigkeiten frs Leben ausstatteten. Der hl. Bonifazius grndete das Nonnenkloster zu Bifchofsheim und die hl. Mathilde, die Gemahlin Heinrichs I., das berhmte Kloster zu Quedlinburg, das sast neunhundert Jahre eine Erziehungsanstalt fr viele voruehme Frauen geblieben ist. In den Klstern lernten die jungen Mdchen lesen und schreiben, sie bten sich im Singen geistlicher und weltlicher Lieder, im Spielen der Harfe und Leier. Manche erlernten auch die lateinische Sprache, und die Kenntnis dieser Sprache war im Zeitalter der schsischen Kaiser in den Nonnenklstern und in vornehmen Familien viel verbreitet. Aus Arznei-krntern mnten die jungen Mdchen heilsame Salben und Sfte fr Krauke und Verwundete bereiten. Sie erhielten Unterweisung in Anstand und guter Sitte; denn schon damals wurde aus ein feines Benehmen bei Tische und in der Unterhaltung wohl geachtet; auch der das Tragen der Kleider und die Haltung des Krpers gab es genaue Vorschriften. Besonders viel Gewicht wurde aus die Pflege und Ausbildung in den weiblichen Handarbeiten gelegt. Die jungen Mdchen wurden unter-wiesen int Spinnen und Weben, im Zuschneiden und Nhen der Kleider. Sie wirkten seidene Bnder und Borten und stickten mit Seide, Gold und Silber Buchstaben. Blumen und Bilder auf die Gewnder.

14. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 28

1914 - Leipzig : Hirt
28 Ii. Die Zeit des Frankenreiches. 48 Papste, den er als Oberhaupt der Kirche verehrte, in Verbindung und lie sich von ihm das innere Deutschland als Missionsgebiet anweisen. Von Karl Martell und Pippin beschtzt, wirkte er mit groem Erfolge in Thringen und Hessen; denn nicht nur die Lehre, die er machtvoll verkndete, auch die berlegeue Kultur, die er vertrat, machte nachhaltigen Eindruck auf den einfachen Mann. Bei Geismar (in der Nhe von Kassel) fllte er eine dem Donar geweihte Eiche, worauf sich viele taufen lieen13). Wie aus dem Holz dieser Eiche, so errichteten die Christen im ganzen Lande hlzerne Kirchen. Neben der Kirche erhob sich die Wohnung des Geist-lichen; auch Vasallen und Handwerker bauten dort ihre Huser und legten dadurch oftmals den Grund zu einer knftigen Stadt. Im ganzen Frn-kischen Reiche ordnete Bonifatius die kirchlichen Verhltnisse und knpfte die deutschen Bistmer fest an den rmischen Stuhl. Zuletzt residierte er als Erzbisch of in Mainz; fein Lieblingsaufenthalt aber war das von ihm gegrndete Kloster Fulda. Im Greisenalter wurde er auf einer Bekehrungsreise 754 von heidnischen Friesen erschlagen. Seine Gebeine sind in Fulda beigesetzt. Wie Bonifatius im Westen, so erlitt am Ende des 10. Jahrhunderts der heilige Adalbert, der Apostel der Preußen, bei seinem Bekehrungswerk im Osten den Mrtyrertod; seine Leiche ward in Gnesen bestattet (vgl. 54,2). 3. Die Klster. Das Klosterwesen, dessen Anfnge in gypten bis ins 4. Jahrhundert zurckreichen, erhielt im Abendland eine festere Ge-529. staltung durch die Regel, die Benedikt von Nursia 529 dem von ihm gegrndeten Kloster Monte Cassino in Kompanien gab. In Deutsch-land entstanden mit der Einfhrung des Christentums im 7. und 8. Jahrhundert zahlreiche Klster. Zu den berhmtesten gehren das von dem heiligen Gallus gegrndete St. Gallen, ferner Reichenau und Fulda. Fromme Angelschsinnen grndeten zur Zeit Winfrieds Nonnen-klster, die ebenfalls der Benediktinerregel unterstellt wurden. Lioba, eine Verwandte des Bonifatius, war btissin des Klosters Bischofsheim an der Tauber. Beten und Arbeiten bildete den Lebensinhalt der Mnche und der Nonnen. Schon die Sorge fr den Lebensunterhalt gab den Mnchen Beschftigung genug. Sie verwandelten wste Strecken in fruchtbare Felder und Grten, betrieben mancherlei Handwerke und zeigten dadurch den Segen emsiger Arbeit. In der inneren Klosterschule wurden die zuknftigen Mnche oder Nonnen, in der ueren andere Knaben und Mdchen aus der Umgegend unterrichtet. Die Bibliothek enthielt geistliche und weltliche Bcher, zum Teil in kostbaren Einbnden, und um die Sammlung zu vermehren, arbeitete der Abschreiber in seiner Zelle mit unermdlicher Ausdauer und Sorgfalt. Dieser Ttigkeit verdanken wir die Erhaltung der Geistesschtze aus dem klassischen Altertum. Auch die Nonnen beschftigten sich auer mit feinen Handarbeiten mit dem Studium und dem Abschreiben. An der Verbreitung und Befesti-gung des Christentums hatten die Klster wesentlichen Anteil. So wurden sie die Ausgangssttten einer neuen, christlichen Kultur.

15. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 36

1912 - Habelschwerdt : Franke
36 Hessen und Thringen. Nachdem er vom Papste zum Missions-bischof geweiht worden war, brachte er Einheitlichkeit in das deutsche Missionswesen. Spter erhob ihn der Papst zum Erzbischof und wies ihm Mainz als Sitz zu. Bonifatius, der die Vollmacht erhalten hatte. Bistmer zu grnden und Bischfe einzusetzen, schuf die Bistmer Braburg (bei Fritzlar). Eichsttt. Erfurt und Wrz brg und das Kloster Fulda. Auf Wunsch des Bayern-Herzogs besetzte er die Bischofsthle Pasfau. Freising. Salzburg und Regensburg mit tchtigen Oberhirten. Das zum Frankenreiche gehrige Deutschland wurde durch Bonifatius eine rmische Kirchenprovinz. So legte er den Grund zu der engen Verbindung zwischen der germanischen Kirche und Rom. Bonifatius erwarb sich auerdem groe Verdienste um die Verbreitung klassischer Bildung in Deutschland. Denn er war nicht nur selbst wissen-schaftlich ttig, sondern berief auch aus England gelehrte Mnche und Nonnen, die in Thringen Klster grndeten, wie Fritzlar, Ohrdruf. Kitzingen, und Christentum und Bildung verbreiteten. * Im Jahre 741 bertrug ihm Karlmann, der Bruder Pippins, die schwierige Aufgabe, die frnkische Kirche zu reformieren. Sie zhlte schon der 100 Bistmer und viele Klster, war aber ganz verweltlicht. Der eifrige Kirchenfrst hielt mit den frnkischen Bischfen eine Synode ab und fhrte unter vielen Kmpfen eine strengere Kirchenzucht und die Unterordnung der Geistlichen"und Klster unter die Bischfe ein. In seinem hohen Alter ging Bonifatius noch einmal zu den Friesen, denen er schon in der Jugend das Evangelium gepredigt hatte. In der Nhe der heutigen Stadt Dokkum wurde er aber 755 mit seinen Begleitern von den Heiden erschlagen, 755. Seine Gebeine ruhen zu Fulda in der Domkirche, in deren Nhe ihm ein Denkmal errichtet worden ist. d. Die Klster. Eine wesentliche Sttze des Christentums wurden die Klster. Das Mnchtum, das seinen Ursprung im Orient hat, erhielt im Abendlande seine Bedeutung durch Benedikt von Nursia, der 529 auf dem Monte Cassino bei Neapel ein Kloster grndete und fr seine Anhnger den Satz: Bete und arbeite!" als Lebensregel aufstellte. In Deutschland entstanden berhmte Benediktinerklster auf der Insel Reichenau im Bodensee. in Korvei an der Weser, in Regensburg, Tegernsee, St. Gallen. Die Klster haben nicht nur das Christentum verbreitet und befestigt, sondern sie sind auch im Abendlande jahrhundertelang die Trger der Kultur gewesen. Die Mnche waren die ersten Ansiedler in wilden Gegenden und die Lehrmeister im Acker-und Gartenbau. Sie sorgten durch das Abschreiben alter

16. Erzählungen aus Sage und Geschichte des Altertums und der ersten Periode des Mittelalters - S. 149

1901 - Dresden : Damm
149 durch nicht entmutigt, nahm er sein Werk doch bald wieder auf, nunmehr jedoch im Namen und Auftrage des Papstes (wiederholte Reisen nach Rom), in dem er wie alle Angelsachsen bereits das Haupt der ganzen Kirche verehrte. Unter Beihilfe zahlreicher, namentlich angelschsischer Missio-nare, sowohl Mnnern als Frauen, und untersttzt durch die frnkischen Machthaber, wirkte er seitdem zunchst als Bischof, spter als Erzbischof von Mainz und ppstlicher Legat fr Germanien (am Ende auch fr das Franken-reich) auer in Friesland in Hessen, Thringen und Bayern. 2. Mit eigner Hand fllte er zum Entsetzen der Heiden die Donarseiche bei Geismar in Hessen und baute aus ihrem Holze eine christliche Kapelle. berall wurden Kirchen und Klster nach der Benediktinerregel * gegrndet, die irischen Stiftungen durch angelschsische Mnche und Rnnen verdrngt, in den neubekehrten Gegenden eine Reihe Bistmer gestiftet oder wiederhergestellt, die dem Mainzer Erzbistum und damit dem rmischen Papste untergeordnet waren. (Wrzburg, Eichstdt und Erfurt fr die thringisch-hessische Kirche; Paff au, Regensburg, Salzburg und Freising fr Bayern). 3. Aber auch die alte, vllig entartete frnkische Kirche ordnete Bonifatius auf mehreren Kirchen- und Reichs-Versammlungen in Zucht und Gliederung aufs neue, auch sie im engsten Anschlu an Rom. Am Ende wandte sich der hochbetagte Mann mit jugendlicher Begeisterung wiederum dem Missionswerke in Friesland zu. Aber in der Nhe von Dokkum wurde er 755 von einer Schar heidnischer 755 * Benedikt von Nursia (in der Nhe von Spoleto) war der Begrnder des abendlndischen Mnchswesens geworden, indem er 529 dem Kloster Monte Casino (bei Neapel) die nach ihm benannte Regel gab.

17. Altertum und Mittelalter - S. 195

1911 - Stuttgart : Bonz
195 Geistliche und Klosterfrauen herangezogen. Daneben bekmpfte er das iro-schottische Kirchenwesen und suchte die Sendlinge der irischen Kirche den Ordnungen Roms zu unterwerfen. Beinahe ein Jahr-zehnt arbeitete er in Hessen und Thringen und gewann diese Gebiete fr immer dem Christentum. Die Kirche im mittleren Deutschland ist sein Werk. Zum Lohn fr sein erfolgreiches Wirken ernannte ihn der Papst zum Erzbischos. Aber die Predigt des Evangeliums war nicht seine einzige Aufgabe, es lag ihm auch daran, die neuen Kirchengebiete im Anschlu an Rom zu ordnen. Nach seiner dritten Romreise begab er sich dem Auftrag des Papstes zufolge nach Bayern und organisierte (739) die bayrische Kirche in vier Bis-tmern Regensburg, Freising, Salzburg, Passau. Darauf folgte die kirchliche Organisation seiner frheren Arbeitsgebiete in Hessen und Thringen; von den weiteren Bistmern kamen aber nur zwei, Wrzburg und Eichstdt, zur Ausfhrung. Mission und Organisation zusammen machen Bonifatius zum Begrnder der deutschen Kirche. Eine weitere groe Aufgabe war fr ihn die Reformation der frn -kischen Kirche, in der schlimme Zustnde herrschten und auf die der Papst bisher kaum einen Einflu gehabt hatte. Auf mehreren Synoden wurden Reformbeschlsse gefat: die Bischofssitze wurden mit wrdigen Mnnern befetzt, die Geistlichkeit von unwrdigen Mitgliedern gereinigt. Die Verbindung der frnkischen Kirche mit Rom wurde immer mehr befestigt. Gern htte Bonifatius als Erz-bischos von Kln die Leitung der austrasischeu Kirche bernommen. Er mute sich aber als Erzbischos mit dem Bistum Mainz begngen. Am liebsten weilte er in dem von ihm (744) gegrndeten Kloster Fulda, das neben dem von St. Gallen eines der gefeiertsten Klster werden sollte. Als er am Abend seines Lebens die Missionsarbeit wieder aufnahm, wurde er nach erfolgreichem Wirken im heutigen Westfriesland bei Dokkum am 5. Juni 754 oder 755 von den Heiden berfallen und mit seinen 52 Genossen erschlagen. Seine Leiche wurde in Fulda beigesetzt. Viii. Aar! der Grofze. 768-814. 1. Anfnge. Persnlichkeit, a. Auf Grund des von den Pippi-niden und Bonifatius Geleisteten konnte nun Pippins Ii. groer Sohn das Frankenreich auf die Hhe seiner Macht führen. Pippin hatte das Reich geteilt: Karl, der ltere Sohn, erhielt die nrdliche Hlfte, der jngere, Karlmann, die sdliche. Das Verhltnis beider Brder trbte sich bald: es war ein Glck, da der frhe Tod Karlmanns (771) einem Zusammensto vorbeugte. Seine Witwe floh mit ihren Shnen zu dem Langobardenknig Desiderius; Karl nahm das ganze Reich in Besitz. d. Karl, dessen Geburtsjahr nicht sicher feststeht (wohl 742), ist eine der gewaltigsten geschichtlichen Erscheinungen. Sein Biograph Einhard hat

18. Die Geschichte Württembergs - S. 7

1875 - Tübingen : Fues
. 3. Die Alemannen. Die Frankenherrschaft. Die Einfhrung des Christentums. 7 too aus er der Apostel vom frnkischen Wrttemberg wurde. Von allen bisher genannten bischflichen Sprengeln bleibt fr Wrttemberg der von Konstanz der wichtigste. Nheren und genaueren Aufschlu der die damaligen kirchlichen und polt-tischen Verhltnisse erhalten wir aus den alemannischen Gesetzen", die um's Jahr 630 von Dagobert I. verfat wurden. Die alemannische Kirche stand allenthalben in hohen Ehren; wer sich gegen einendiener des Evangeliums vergieng, wurde sehr hart bestraft. So betrug das Wergeld (Geldbue fr einen Todtschlag) fr einen Knecht 36 Mark ( 35 Kreuzer), fr einen Edeln 37 5 Mark, fr einen Pfarrer 1150 Mark, fr einen Herzog und Bischof 1725 Mark oder Tod, Die Ehre und Achtung, die der Kirche und ihrem Einflsse zu Theil wurde, hatte aber auch ihre Gefahren. Bald wurden die Reichthmer, die den Klstern geschenkt wurden, von diesen zu Wohlleben und Ueppigkeit angewendet, und die Besitzer der frnkischen Kirche bentzten deren Diener zur Erreichung ihrer politischen Zwecke. Beides griff ganz innig und fest in einander. Die Frankenknige erreichten ihren selbstschtigen Zweck, a der die frnkische un d damit auch d ie alemannische Kirche verlor ihre Selbstndig-keit und kam in die Gewalt Rom s. Dies ist das Werk des Bonifatius, des Apostels der Deutschen, geb. um 680, t 755. Er war zu Kirton in Wesse* geboren und kam im 35. Jahr nach Deutschland herber. Bald suchte er Untersttzung und fand sie beim rmischen Bischfe, dem er dagegen eidlich versprach, dem heil. Petrus und seinen Nachfolgern Treue und Gehorsam zu leisten bis an sein Ende". Dann empfahl ihn der Bischof an Karl Martell und die deutschen Bischfe zu freundlicher Aufnahme und Untersttzung in der Ber-breitung des Christenthums unte r den Heiden. Wie groe Verdienste sich Bonifatius hierin erworben, ist bekannt. Ebenso verdient machte er sich um die Reformation der schon christlich gewordenen Gegenden; be-sonders der den sittlichen Zustand der Franken und Alemannen war viel zu klagen. Viele Geistliche lebten in Hurerei und Ehebruch, waren Trunkenbolde und Jger und zogen gegen Heiden und Christen in den Krieg. Bonifatius wurde endlich Erzbischof von Mainz und damit das Haupt der ganzen deutschen Kirche; als solchem wurden die alemannischen Bisthmer, also auch Konstanz unter seine Leitung gestellt. In d em Kloster Fulda hat er einen Sitz grnd-lichen und ernsten Studiums gegrndet. Neben all' diesen hohen Verdiensten drfen wir jedoch nicht vergessen, wie nachtheilig und hinderlich auch das Wirken dieses Mannes fr die Entwicklung der christlichen Kirche in Deutschland war. Boni-facius machte sich zum Knecht des rmischen Bischofs und brachte dadurch unsere deutsche Kirch e in rmische Knechtschaft. So fhrte er den Reliquienkultus ein, versuchte, die Ehelosigkeit der Geistlichen aufzuzwingen, setzte rmische Kirchengesetze mit Hilfe des Welt-lichen Arms durch. Deutsche Geistliche wurden von Rom aus gerichtet; die Absetzung eines Geistlichen mute in Rom besttigt werden. Das Kloster Fulda ordnete er dem rmischen Bischof unter; die Kirchengebete muten in lateinischer Sprache gehalten werden. So hat Bonifatius angefangen, die frnkisch-deutsch c Kirche dem Papste zu Fen zu legen und sie von diesem abhngig zu machen. Wre es nicht geschehen,

19. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 47

1912 - Trier : Disteldorf
H33808888888888888888' 47 82. bersichtliche Darstellung der Heimatgeschichte. 1. Die rmische Zeit. Um das Jahr 50 vor Christus eroberten die Rmer unser Land und dehnten ihre Herrschast bis an den Rhein aus. Als sie auch das rechtsrheinische Germanien unterjochen wollten, erlitten sie im Jahre 9 u. (ihn Geburt im Teutoburger Walde eine schwere Niederlage. Zum Schutze gegen die Germanen legten sie jetzt am Rheine Festungen an, aus denen die Städte Xanten, Cln, Bonn, Andernach, Coblenz, Mainz, Straburg u. a. entstanden sind. Trotzdem erfolgten im 2. und 3. Jahrhundert n. Chr. zahlreiche Einflle germa-nischer Kriegsscharen in das rmische Gebiet. Es wurden daher fr die Provinz Gallien eigene Kaiser gewhlt, die vom Jahre 286 an ihren Herrschersitz in Trier nahmen. Dadurch gelangte unser Land und beson-ders die Stadt Trier zu hoher Blte, wovon noch heute die berreste rmischer Gebude sowie die in dein Museum zu Trier aufbewahrten Denkmler Zeugnis ablegen. Sehr frh wnrde auch das Christentum in Trier eingefhrt. Die Glaubensboten Eucharius, Valerius und Ma-ternus sollen bereits um das Jahr 50 n. Chr. daselbst gepredigt haben. Von ihnen wurden die Bischofssitze Trier und Cln gegrndet. Im Jahre 286 fand zu Trier, Bonn, Cln und Xanten eine blutige Christenverfolgung statt. Eine allgemeine Verbreitung des christlichen Glaubens erfolgte aber erst seit der Regierungszeit des Kaisers Konstantin. 2. Die frnkische Zeit. Gegen Ende des 4. Jahrhunderts begann die groe Vlkerwanderung, und die rmischen Kaiser verlieen ihre Residenzstadt Trier. Zahlreiche Kriegsscharen durchzogen verheerend unser Land; die dauernde Besitzergreifung aber erfolgte durch das germanische Volk der Franken. Der frnkische König Klodwig ver-einigte alle in Gallien eingedrungenen Frankenstmme unter seiner Herrschaft und trat mit seinem Volke zum Christentum der. Er ist der Grnder des Frankenreiches geworden. Der Frankenknig Karl der Groe dehnte die frnkische Herrschaft auch der Germanien und Italien aus und wurde zum rmischen Kaiser gekrnt. Unter seiner Regierung gelangte Aachen, als kaiserliche Residenz, zu hoher Bedeu-tung. Zur Zeit der frnkischen Herrschaft wurde das Christentum bei den Hessen, Thringern und Sachsen eingefhrt. Damals wurden auch die Benedektinerklster gegrndet. Unter den Nachfolgern Karls des Groen fand eine Teilung des groen Reiches, in das westfrnkische, das deutsche und das italienische Reich, statt. Unser Land kam 870 an das deutsche Reich. Damals unternahmen die Normannen und Ungarn ihre Raubzge in unsere Gegenden. 3. Die Zeit des Deutschen Reiches. Zur Zeit der Frankenknige waren die Bischfe, Klster, Gaugrasen und andere vornehme Franken durch Schenkungen zu einem ausgedehnten Landbesitz gelangt. Die ^388808888880888888088086888686888888888880911]

20. Teil 2,1 - S. 47

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
Das Frankenreich. 47 von der Xdelt und ihrem sndlichen Treiben abzuschlieen und ihr ganzes Leben Gott zu weihen. Gleichgesinnte fanden sich zusammen und fhrten in ihren weltabgeschiedenen Husern, Klster (Iat. claustra) genannt, ein streng geregeltes Leben als Mnche (griechisch monachoi = Klleinlebende). 3m 5. Jahrhundert kamen die Klster auch im Abendlande auf. Benedikt Nursia von Nursia, Rbt des Klosters Monte Cassino in Sditalien, nordwestlich von Capri (um 500), Hat fr sie eine Regel festgesetzt. Nach ihm nannten sich fast alle Mnche des Abendlandes Benediktiner. Sie mutzten bei ihrem (Eintritt ins Kloster die drei Gelbde der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams leisten. Die Mnche haben unendlich viel Gutes getan. Sie waren dem rauhen Volke ein Vorbild frommen Idandels; sie lehrten es Bildung und Gesittung - sie pflegten die Wissenschaften, und sie waren es, die den Unterricht der Jugend leiteten. von den Klstern aus ging auch die Bekehrung der Heiden. Rus An?im Irland besonders kamen viele Mnche nach dem Festlande, um dort das sanken-Christentum weiter auszubreiten. Sur selben Zeit, in der die Boten mi,e Gregors in England lehrten, ging Columban mit zwlf Gefhrten ins Frankenreich. 3m Gegensatze zu dem unsittlichen Treiben der frnkischen Bischfe gaben sie ein Beispiel echt christlicher Liebe und "Demut und fhrten ein strenges Leben der Entsagung. Daher predigten sie gegen die entarteten Sitten der Franken und tadelten auch mit Freimut das schamlose Treiben der Könige, vor deren Gewalt sie sich nicht scheuten. Einer von den zwlf Gefhrten des heiligen Columban war Gallus. Er vor allen ging wieder an die Bekehrung der deutschen Stmme, die von der frnkischen Kirche vernachlssigt worden war. Unweit des Bodensees an einer Sttte, wo damals noch Bren, Wlfe und Eber hausten, grndete er eine Einsiedelei. Dort entstand spter das Kloster St. (Ballen. Es wurde fr den Sden Deutschlands die wichtigste Pflegesttte christlicher Gesittung und Bildung. Ris in England das Christentum festen Futz gefat hatte, kamen statt v;e angei-der irischen angelschsische Mnche herber nach Deutschland, besonders um Sks" die benachbarten Friesen zu bekehren. Rber der christliche Glaube wurde 6ote" nur hier und da eingefhrt. Es fehlte eine feste Ordnung des Ganzen, ohne die alles leicht wieder verloren gehen konnte. Diese Ordnung schuf Winfried. 40. Das Wirken des Bonifatius. Winfried war ein Rngelsachse aus edelem Geschlechte. Schon als Knabe war er mit so frommem Streben erfllt, da er in ein Kloster ging. Rber er konnte sein Dasein nicht in beschaulicher Ruhe verbringen. Es trieb ihn in die Ferne, um rastlos ttig zu sein fr Gottes Wort. Er befolgte Christi Lehre, da man um seinetwillen (Eltern und Heimat verlassen msse. Zuerst versuchte er die Friesen, die zum Teil noch heidnisch waren, zu bekehren. 3m Jahre 719 ging er nach Rom, um sich Weisungen vom Papste Gregor 11. zu holen. Denn 1