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1. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 168

1906 - Leipzig : Dürr
168 Das Zeitalter der franzsischen Revolution und Napoleons Niederlande unter den O r a n i e r n. Sardinien erhlt Genua, Der Schweizer Bund wird fr neutral erklrt; 22 Kantone. sterreich bildet das Lombardo-Venetianische Knigreich, verzichtet auf seine ehemaligen deutschen Vorlande und auf Krakau; Krakau Freistaat bis 1846, seitdem wieder sterreichisch. Preußen erhlt die Nordhlfte von Sachsen und Gebiete am Rhein. Es bildet die neuen Provinzen Rheinprovinz, Westfalen, Sachsen, Groherzogtum Posen und erwirbt von Dnemark gegen Lauenburg das bisher schwedische Vorpommern. Die bisher schsische Niederlausitz wird mit der Provinz Bran-denburg, die ebenfalls von Sachsen abgetretene Hlfte der Ober-lansitz mit Schlesien vereinigt, die Altmark wird von Branden-brg losgelst und zu der Provinz Sachsen geschlagen. Bayern behlt Ansbach und Bayreuth; Hannover bekommt Ostfries-land, Hildesheim und Goslar. Freie Städte Hambnrg, Bremen, Lbeck, Frankfurt a. M. Hannover Knigreich; Mecklenburg - Schwerin und Strelitz, Oldenburg, Sachsen-Weimar und Luxemburg Groherzogtmer; Hessen-Kassel Kurfrstentum. Derdeutschebund: Staatenbund von 39 Staaten, einschlielich Holsteins unter dem König von Dne-mark und Luxemburgs unter dem König der Niederlande; Frankfurt a. M. Sitz des Deutschen Bundestages; Er-fordernis der Stimmeneinheit bei der Beschlufassung der organische Gesetze". B. Quellen. Je weiter wir uns der Neuzeit nhern, desto unbersehbarer wird das Quellenmaterial, das zeitgenssische Darstellungen, Lebenserinnerungen, Briefe und Urkunden bieten. Es darf daher wohl in dieser und allen folgenden Quellenbersichten vor allem der Stoff, der leicht zu beschaffen und wichtig genug ist, erwhnt werden, während fr weitergehende An-sprche auf die unten genannten, greren wissenschaftlichen Werke ver-wiesen sei. Eine Auswahl von persnlichen Erinnerungen aus der Revolutionszeit (von Barras, Le regime de la terreur Bourrienne, l'expedition de Syrie Larevelliere - Lepeaux, Sieyes et Bonaparte Madame de Remusat, Napoleon Bonaparte) hat Hanauer, eine Auswahl aus Barreau, Lamartine, ftme Roland u. a. Gameyer herausgegeben (Velhagen-Klasing). Ebenso wertvoll sind die Discours choisis par Mirabeau (ebenda), die den packenden Redner und scharfblickenden Staatsmann veranschaulichen. Eine Sammlung von

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1. Hauptdaten der Weltgeschichte sowie Aufgaben und Fragen aus der Weltgeschichte - S. 70

1907 - Breslau : Handel
70 n. Chr. Napoleon will die Verbndeten durch einen Zug an den Rhein tuschen, diese aber dringen gegen Paris vor und erstrmen (30/3.) den Montmartre (monmartr). 31/3. Einzug der Verkndeten in Aaris. 6 4. Napoleon wird abgesetzt und dankt (11/4.) zu Fontainebleau (fontnblo) ab. 30/5. Z>er erste pariser 3triebe. Ludwig Xviii. wird König; Frankreich erhlt die Grenzen von 1792. Die Verbndeten verzichten auf jede Kriegsentschdigung. Napoleon bekommt die Insel Elba, seine Gemahlin das Herzogtum Parma. Der Kongre zu Wien. (September 1814 bis Juni 1815.) Greuen erhlt von den polnischen Landesteilen nur die Provinz Posen und Danm. Fr die brigen an Rußland abgetretenen polnischen Besitzungen bekommt es die Hlfte des Knigreichs (Teile der Oberlausitz, die Niederlausitz,w den Kurkreis Wittenberg). Von Hannover erhlt es gegen berlassung von Ostfriesland, Goslar und Hildesheim das Herzogtum Lauenburg, das es an Ansbach und Bayreuth werden an Bayern gegen Fviutcfi und Berg abgetreten. Ans diesen beiden Gebieten^Lurkln und Kurtrier, den Reichsstdten Aachmt^Mit^ortmun^iind Metzln?- imh nnwpit kleineren Erwerbungen bildet es die Rlieinvrovinz n^d di? Provinz Westfalen. Aukanb erhlt Polen als Knigreich. Krakau wird Freistaat (1846 kommt es an Ostreich). Kngtanb empfngt Hannover zurck und behlt Helgoland, Malta und die ehemals hollndischen Kolonien in Sdafrika. Wilhelm I. von Oranien erhlt die vereinigten Mieberkanbe (Belgien und Holland) und Luxemburg als Knigreich. Norwegen wird von Dnemark gegen Schwedisch-Vorpommern an Schweden abgetreten. Dnemark erhlt durch Umtausch vou Schwedisch-Pommern an Preußen von diesem Lauenburg. In Italien werden die alten Frstenhuser und der Kirchenstaat wiederhergestellt. Murat behlt Neapel. Sarbinien erhlt Genua. Hstreich erhlt den Besitzstand von 1805 (also Venedig, Mailand, Tirol, Salzburg und Jllyrien zurck) und fr Abtretung der Niederlande Ent-schdiguug durch Vergrerung der zurckgegebenen Lnder. Die Schweiz wird vergrert durch Genf, Wallis und Neuenburg: letzteres bleibt als Frstentum im Besitz Preuens. Jer Deutsche 23iittb tritt an Stelle des frheren Deutschen Reiches. Er wird gebildet von 35 Fürsten und 4 freien Stdten. Grundgesetz: Die Bundesakte vom 8. Juni 1815, ergnzt durch die Wiener Schluakte 1820. Bundesbehrde: Der Bundestag zu Frankfurt a/M. (Gesandte aller Bundesstaaten unter Vorsitz des streichischen). Bundesheer aus Truppen der Einzelstaaten. Bundesfestungen: Mainz, Luxemburg, Landau (1815), Ulm und Rastatt. Von Preußen gehren die Provinzen Posen und Preußen, von Ostreich Galizien, Ungarn mit den Nebenlndery, Lombardei und Venedig nicht zum Bunde. Zu den Knigreichen Sachsen, Bayern und Wrttemberg kommt als neues Knigreich Hannover. Hessen-Kassel wird Kurfrstentum. Oldenburg, Sachsen-

2. Geschichtstabellen für höhere Schulen - S. 98

1883 - Berlin : Gaertner
98 1814—1815 Der Wiener Kongreß. Deutsche Bundesakte 8. Juni. Schlufsakte des Wiener Kongresses 0. Juni. Rußland erhält das Königreich Polen. Mit Schweden wird das bisher dänische Norwegen in Personalunion verbunden. England behält Helgoland, Malta, das Kapland und Vorderindien aufser Pondichery und Goa. Die gesamten Niederlande bilden fortan das Königreich der Vereinigten Niederlande unter den Oraniern. Sardinien erhält Genua. Der Schweizer Bund (22 Kantone) wird für neutral erklärt. Österreich bildet das Lombardo-venetianische Königreich und verzichtet auf seine ehemaligen deutschen Vorlande und auf Krakau (Freistaat bis 1846, seitdem wieder österreichisch). Preußen überläfst von seinen früheren Besitzungen Südpreufsen östlich von der Prosna, Neuostpreufsen und Neuschlesien an Rußland, Ansbach und Bayreuth an Bayern, Ostfriesland, Hildesheim und Goslar an Hannover, wird entschädigt durch die Nordhälfte von Sachsen und durch Gebiete am Rheine. Es bildet die neuen Provinzen Rheinprovinz, Westfalen, Sachsen, Grofsherzogtum Posen und erwirbt von Dänemark gegen Lauenburg das bisher schwedische Vorpommern (Die Niederlausitz wird mit der Provinz Brandenburg, die halbe Oberlausitz mit Schlesien vereinigt, die Altmark von Brandenburg losgelöst und zu der Provinz Sachsen geschlagen). Freie Städte: Hamburg, Bremen, Lübeck, Frankfurt a. M. Hannover Königreich; Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz, Oldenburg, Sachsen-Weimar und Luxemburg Grofsherzogtümer; Hessen-Kassel wieder Kurfürstentum. An Stelle des nicht wiederhergestellten Reiches tritt der Deutsche Bund: 39 Staaten einschliefslich Holsteins (unter dem König von Dänemark) und Luxemburgs (unter dem König der Niederlande). Frankfurt a. M. Sitz des deutschen Bundestages. 1815 Napoleons Rückkehr von Elba. Die Herrschaft der hundert Tage. 16. Juni Napoleon schlägt Blücher bei Ligny. Die Engländer im Kampfe gegen Ney bei Quatrebras (Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig f). 18. Juni Schlacht bei Belle-Alliance (Waterloo): Wellington und Blücher schlagen nach ihrer Vereinigung Napoleon. Nach Murats Sturz Rückkehr der Bourbonen nach Neapel.

3. Lehrbuch der Geschichte für Mittelschulen - S. 307

1904 - München : Oldenbourg
Absetzung Napoleons I. Pariser Friede. Wiener Kongre. 307 Rußland erhlt das Herzogtum Warschau als Knigreich Polen. Schweden bekommt Norwegen als Ersatz fr das bei Rußland verbleibende Zinnland und den an Preußen abzutretenden Rest von Pommern; England sichert sich auer Hannover (fortan Knigreich) noch Malta, Helgoland, Kap-land und Ceylon. Belgien und Holland werden als Niederlande" Wieder vereinigt unter dem Erbstatthalter als nunmehrigen König Wilhelm I. Die Republik Schweiz wird zwar anerkannt, jedoch als neutral erklrt. sterreich verbindet mit seinen frheren Lndern (auer Westgalizien und Belgien) Benetten und dessen ehemaliges Gebiet Jstrien und Dalmatien; auerdem fllt ihm in Deutschland Salzburg zu als Entschdigung fr die schwbischen Besitzungen (Vordersterreich), die bei den angrenzenden Nach-barn bleiben. Preußen bekommt zu seinem vormaligen reindeutschen Besitz noch Posen und Westpreueu (mit Danzig und Thorn), ferner als Neuerwerbung die nrdliche Hlfte Sachsens, Westfalen und die Rheinprovinz, tritt aber Ansbach-Bayreuth dauernd an Bayern ab. Dieses gibt Tirol, Vorarl-berg, Salzburg und das Jnnviertel an sterreich zurck, verzichtet auf Jlich und Berg und empfngt als Entschdigung Wrzburg, Aschaffenburg sowie die linksrheinische Pfalz in ihrer heutigen Zusammensetzung; die rechtsrheinische Pfalz (Mannheim, Heidelberg) bleibt bei Baden, obwohl im Vertrag von Med bestimmt worden war, da zwischen den bayerischen Provinzen Unter-franken und Rheinpfalz eine territoriale Verbindung hergestellt werden sollte. Fr die brigen deutschen Mittel- und Kleinstaaten ist bei der Neu-orduung der Besitzstand von 1806 magebend; nur Sachsen wird um die Hlfte verringert. Oldenburg, Weimar und die beiden Mecklenburg werden -Groherzogtmer; ebenso das mit Holland verbundene Luxemburg (Baden hatte diesen Titel schon 1805/6 bekommen). Die zurzeit noch vorhandenen 38 Staaten Deutschlands wurden vereinigt zum fog. Deutschen Wund (18151866) unter sterreichs Vorsitz. Gemeinsame innere und uere Angelegenheiten sollten auf dem Frankfurter Bundestag durch Gesandte der einzelnen Regierungen erledigt werden. Vom Bundesgebiet blieben die ungarischen und ita-lienischen Lnder sterreichs sowie die preuischen Provinzen Posen, Ost- und Westpreueu ausgeschlossen. Dafr waren Frankreich und Rußland Garanten" des Bundes (vgl. den Westflischen Frieden!), ferner die Könige von England, Dnemark und Holland (Nieder-lande) Mitglieder desselben und zwar fr ihre Besitzungen Hannover, Holstein und Luxemburg. Dieses politische Band erschien im groen und ganzen selbst fr die reindeutfchen Staaten als ein sehr loses; denn gerade in den wichtigsten Fragen (Heer- und Steuerwesen, Rechtspflege, innere Verwaltung) blieb jeder Bundesstaat so ziemlich selbstndig. Doch kamen die Beschlsse des Kongresses, besonders die territo-rialen, nicht ohne Schwierigkeiten zustande; eine Zeitlang schien

4. Geschichtstabelle in zusammenhängender Darstellung - S. 65

1901 - Leipzig : Renger
Tit. Die Neuzeit. 65 abgetreten, die Republiken werden anerkannt. Die Trkei erhlt 1802 gypten wieder, und England bekommt im Frieden zu Amiens Ceylon, während es die eroberten Kolonien in Westindien zurckzieht. 1803 Der Reichsdeputationshauptschlu zu Xegen&burg: Entschdigung der Reichsfrsten fr abgetretenes linksrheinisches Gebiet durch Einziehung geistlicher Herrschaften (Skularisationen) und freier Reichsstdte (Mediatisierungen). Preußen erhlt: Hildesheim, Mnster, Paderborn. Erfurt und mehrere Reichsstdte (Goslar). Statt der beiden eingezogenen Kurfrstentmer Kln und Trier werden 4 neue geschaffen: Baden, Wrttemberg, Hessen-Kassel und Salzburg. Es bleiben 6 Reichsstdte: Hamburg, Bremen, Lbeck, Frankfurt a. M., Nrnberg, Augsburg. In Frankreich wird die katholische Kirche wiederhergestellt, Bonaparte Konsul auf Lebenszeit. B o n a p a r t e erklrt sich auf Antrag des 1804 Senats als Napoleon I. zum erblichen Kaiser der Franzosen und wird am 2. Dez. vom Papste Pius Ix. zu Paris gesalbt. Die italienische Republik wird zum Knigreich erhoben: Napoleon König, sein Stiefsohn Eugen Beauharnais Vizeknig von Italien. 1805 Iii. oalitionskrieg. England, Rußland, sterreich, Schweden gegen Napoleon, der mit den sddeutschen Staaten verbndet ist. Napoleon..lt Hannover besetzen, zwingt den General Mack in Ulm zur Uber- 2 Dez gbe, besetzt Wien und schlgt die sterreicher und Russen in der 1805 Dreikaiserschlacht bei Austerlitz. Zur See behaupten die Englnder die Oberhand: Sieg und Tod Nelsons bei Trafalgar. Friede zu Preburg: sterreich tritt Venetien an das Kmg-reich Italien, Tirol an Bayern ab und erhlt Salzburg. Bayern und Wrttemberg werden Knigreiche. Der Bruder Napoleons Joseph wird König von Neapel, fein Bruder Ludwig König von Holland, sein Schwager Joachim Murat Groherzog von ^Um Deutschland zu schwchen, grndet Napoleon den Rhein-bund unter seinem Protektorate, dem die meisten deutschen Fürsten beitreten auer sterreich, Preußen, Braunschweig und Kurhessen. Infolgedessen legt der deutsche Kaiser Franz Ii. die deutsche Kaiserkrone nieder und nennt sich Franzi., Kaiser von sterreich. 18061807 Napoleons Krieg gegen Preußen und Rußland (der sog. Unglckliche Krieg). Seit dem Separatfrieden zu Basel ist Preußen an den Koalitionen nicht beteiligt. Auch Znednch Wilhelm Iii , der Gemahl der berhmten Knigin Luise (geb. Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz f 1810), der in Preußen von 17971840 regiert, vermeidet trotz rcksichtsloser Behandlung durch Napoleon den Krieg, bis er 1806 Hannover, das er nach der Iii. Koalition als Entschdigung fr Ansbach und Bayreuth erhalten, ohne Grund wieder an England abtreten soll. 1806 Vorpostengefecht bei Saalfeld, Prinz Louis Ferdinand von Preußen fllt. i4.Okt.doppelschlacht bei Jena und Auerstdt; dort Napoleon Repetitortum Vi. Geschichte. ^

5. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 288

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
- 288 - Hlfte Sachsens, dessen König bei Leipzig mit den Waffen in der Hand gefangen worden war. Die Saalepsse und die Elbe-sestungen Torgau und Wittenberg, die stliche Lausitz mit Grlitz wurden preuisch. Immerhin war die Monarchie von Sd-deutschlaud abgeschnitten und in zwei Hlften zerrissen; sie mute die Verteidigung der berall leicht angreifbaren deutschen Grenze gegen Russen und Franzosen bernehmen. hnlich wurde Bayern fr die Herausgabe Tirols durch die Reichsstdte Augsburg und Nrnberg und die abgesonderte Rheinpfalz entschdigt. Mainz kam an Hessen, wurde aber Bundesfestung; sterreich und Preußen bten gemeinsam das Besatzungsrecht aus. 5. sterreich verzichtete auf seine Vorlande, namentlich den Breisgau; Belgien wurde mit Holland zu dem Vereinigten Knigreiche der Niederlande unter dem Hause Oranien verknpft. Ebenso wie im Sden das durch Genna verstrkte Sardinien, sollte es gegen Frankreich als Vorhut und Puffer dienen, während Osterreich selbst mit seinem Erbfeinde gar keine unmittelbare Berhrung mehr hatte. Seine anderen Gebietsteile gewann es alle zurck; und fr die Abtretungen bot das ehe-malige Erzstift Salzburg und das Lombardisch-vene-tianische Knigreich und damit die Vorherrschaft der die Apenninen-Halbinsel einen gewichtigen Ersatz. 6. Die Erneuerung der Kaiserwrde lehnte es ab, hinderte aber auch Preußen, einen bestimmenden Einflu auf das Reich" zu erwerben. Auf sterreichs Vorschlag wurde Deutschland ein Staatenbund von einem Kaiserreich, den Knigreichen Preußen, Bayern, Sachsen, Hannover, Wrttemberg, dem Kur-frstentum Hessen, den Groherzogtmern Baden, Hessen-Darm-ftabt, Mecklenburg-Schwerin und Mecklenbnrg-Strelitz, Sachsen-Weimar und Luxemburg, einer Anzahl Herzog- und Frsten-tmern und den vier freien Stdten Hamburg, Bremen, Lbeck, Frankfurt a. M. Luxemburg war mit der oranischen, Schleswig-Holstein mit der dnischen, Hannover mit der englischen Krone verbunden; die preuischen Provinzen Ost- und Westpreuen und die sterreichischen Kronlnder jenseits der Leitha gehrten dem Reichsverbande nicht an. Die Vertreter dieser 39 Staaten bildeten den Bundes-tag, der in Frankfurt a. M. tagte unter sterreichs Vorsitz. Fr wichtige Beschlsse war Einstimmigkeit ntig wie ans dem polnischen Reichstag. Jeder Souvern" durfte auch mit aus-wrtigen Staaten Bndnisse schlieen, wenn sie nur nicht gegen Deutschlands Sicherheit gerichtet waren. Fr das deutsche Reichsheer wurde nach jahrelangem Streite keine einheitliche

6. Mit einem Anhang von 79 Bildern und 9 Karten in Farbendruck - S. 169

1911 - Breslau : Hirt
11. Die deutschen Befreiungskriege. 169 4. Der Wiener Kongre. Der Wiener Kongre hatte seine Arbeiten bereits vor der Schlacht bei Waterloo beendet. sterreich erhielt Tirol und Salzburg zurck, dazu Dalmatien und in Italien die Lombardei und Venezien; es verlor seine niederlndischen Provinzen. Aus der Vereinigung smtlicher nieder-lndischen Provinzen bildete man das Knigreich der Niederlande. Die grte Gebietserweiterung erlangte England) es behielt die meisten Besitzungen, die es während der letzten Kriege Frankreich und seinen Verbndeten abgenommen hatte, nmlich auer vielen kleinen Inseln und den Eroberungen in Indien: Helgoland, Malta, das Kapland und Ceylon. Schweden behielt Norwegen (S. 165) und gab dafr an Dnemark Vorpommern. Die Rheinbuudsrsten behielten die ihnen von Napoleon geschenkten Gebiete. Bayern tauschte fr Tirol die Rheinpfalz ein. Hannover ward zum Knigreich erhoben und erhielt Ostfriesland, Hildesheim, Goslar, Lingen, Meppen und die Grafschaft Bentheim. Preußen, das in dem groen Kriege die meisten Opfer gebracht und am meisten zu dessen Entscheidung beigetragen hatte, erhielt nicht eine entsprechende Entschdigung. Es verlor an Hannover: Ostsriesland, Hildesheim, Goslar und Lingen,- an Bayern: Ansbach und Bayreuth; an Rußland den grten Teil der polnischen Erwerbungen, von denen es nur Dauzig, Thorn und das Groherzogtum Posen wieder bekam. Die brigen im Tilsiter Frieden abgetretenen Lnder erhielt es zurck; dazu erwarb es neu: 1. Das Herzogtum Westfalen, das bisher zu Cln gehrt hatte, mit der Grafschaft Arnsberg. 2. Am Rhein: Jlich und Berg, die Lnder der geistlichen Kur-frstentmer Cln und Trier, die Freien Reichsstdte Cln und Aachen. 3. Den greren Teil des Knigreichs Sachsen; der kleinere Teil mit Dresden und Leipzig blieb als Knigreich bestehen. 4. Fr Hannover hatte Preußen Lauenburg erhalten; dies Land gab es an Dnemark und erhielt dafr Vorpommern mit der Insel Rgen. So gelangte es endlich nach Jahrhunderten in den Besitz von ganz Pommern. (S. 106 n. 119.) An Flcheninhalt hatte Preußen verloren, aber an Einwohnerzahl gewonnen, und es war wieder ein fast rein deutscher Staat geworden. Das Deutsche Reich wurde nicht wieder aufgerichtet; dagegen vereinigten sich die 39 deutschen Staaten zum Deutschen Bunde. Sitz des Bundes-tages wurde Frankfurt ct. M>; den Vorsitz fhrte sterreich. Im Bundes-tage hatten auch die Könige von England (fr Hannover), Dnemark

7. Die neuere Zeit von 1648 bis auf die Gegenwart - S. 151

1901 - Paderborn : Schöningh
151 bevlkerte Hlfte des Knigreichs Sachsen, dessen Beherrscher fr seine lange Anhnglichkeit an Napoleon durch diese Abtretung gestraft wurde. Von dem Groherzogtum Warschau erhielt es zur Herstellung des besseren Zusammenhanges der stlichen Provinzen den Bezirk Posen. Fr seine Verluste an der Ost- und Westgrenze ward es durch einige Gebiete in der Rheingegend (Kln, Trier. Aachen, das Herzogtum Berg), in Westfalen (Corvey und Dortmund), sowie durch einen Teil von Fulda entschdigt. Die frher preuischen Gebiete Ringen und Ostfriesland fielen an Hannover; Preußen erhielt dafr das Herzogtum Lauenburg, welches es an Dnemark gegen Schwedisch-Pommern austauschte. Im ganzen umfate es jetzt 280 000 qkm. 3. In Deutschland blieb die Vielherrschaft bestehen, da weder England noch Rußland eine feste Einigung des deutschen Volkes wnschten: der Deutsche Bund, den die deutschen Staaten auf dem Wiener Kongre schlssen, war nur eine lockere Einigung, die smtlichen Bundesmit-gliedern volle Freiheit lie. Durch die Bundesakte (8. Juli 1815) erhielten 35 Fürsten und 4 freie Städte landesherrliche Rechte. Alle brigen frheren Landesherren wurden mediatisiert", d. h. verloren die Souvernittsrechte. Hannover ward zu einem Knigreich, Sachsen-Weimar. Mecklenburg. Oldenburg wurden zu Groherzogtmern erhoben. Der König der Niederlande galt fr Luxemburg, der König von Dnemark fr Lauenburg als Bundesmitglied. Eine grere Festigung Deutschlands gegen Westen wurde durch die bertragung der Rheinlande an Preußen erzielt. Zu Frankfurt a. sollte ein immerwhrender Bundestag, bestehend aus den Gesandten smtlicher 39 Bundesstaaten, abgehalten werden. Die Bundesakte zerfiel in zwei Teile, von denen der erste allgemeine Bestimmungen der den Bund und die Bundesglieder, der zweite besondere der die Rechte der Unterthanen enthielt. Der erste Teil bestimmte, da die engere Bnndesversammlnng aus 17 Stimmen, das Plenum aber, welches der Krieg und Frieden und der die Abnderung der Bundesgesetze ab-zustimmen hatte, aus 69 Stimmen bestehen solle. Im zweiten Teil der Bundesakte (Artikel 13) wurde die vieldeutige Bestimmung gegeben: In allen Bundesstaaten wird eine landstndische Verfassung stattfinden." B. Das Ausland. 1. Rußland erhielt das Groherzogtum Warschau auer Posen, welches an Preußen abgetreten wurde. Krakau wurde ein Freistaat (bis 1846). Die Vereinigung Warschaus mit Rußland geschah in der Form der Personalunion und unter Zusicherung einer getrennten Verwaltung.

8. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 306

1887 - Leipzig : Freytag
306 und Feldherrn zusammen, in welchem alle Staaten Europas mit Ausnahme der Trkei vertreten waren. Dort wurden unter anderem die Staaten wieder in ihre alten Besitzrechte eingesetzt wie z. B. sterreich, oder entschdigt. Preußen erhielt die Hlfte des Knigreichs Sachsen (die Provinz Sachsen), die Rheinprovinz (Jlich-Berg) n. a., erreichte aber nicht den Umfang von 1806. England behielt Malta und Hannover und bernahm das Protek-torat der die Republik der sieben ionischen Inseln (. 164,1). Aus Hollaud und Belgien wurde das Knigreich der vereinigten Niederlande" unter dem Hause Oranien gebildet. Das bisher dnische Norwegen kam zu Schweden, Genua zu Sardinien. Deutschland erhielt eine neue Verfassung, nach welcher die 38 Staaten den Deutschen Bund" bilden sollten, zu dessen Spitze der Bundestag" in Frankfurt a. M. bestimmt war. Das Kurfrstentum Hannover wurde ein Knigreich, die Herzog-tmer Weimar, Oldenburg und die beiden Mecklenburg wurden i8i5 Gro Herzogtmer. Der Kongre schlo am 9. Juni 1815. 3. Whrend der Kongre noch in Wien versammelt war, landete 1815 Napoleon am 1. Mrz 1815 an der Kste der Provence bei Cannes und zog, von den unter Marschall Ney gegen ihn ausgesendeten kniglichen Truppen mit Jubel begrt, wie ein Sieger nach Paris, von wo der König nach Gent entflohen war. Der Kongre erklrte den Friedensstrer" in die Acht und bereitete den Krieg vor, der in Italien begann, wo Murat fr seinen Schwager vergeblich gegen sterreich kmpfte. Der Bourbou'sche König von Neapel kehrte von Sizilien zurck, und Murat wurde spter von den sterreichern erschossen. Napoleon hatte 128000 Mamt in die Niederlande geworfen, wo ein englisch-deutsches Heer unter Wellington und ein preuisches unter Blcher standen. In wenigen Tagen war Napoleons Schicksal nach gewaltigem Ringen*) entschieden, als Blcher den angegriffenen Englndern bei Waterloo Beistand brachte 18. Juni. *) la garde meurt, mais eile ne se rend pas. 4. Damit hatte Napoleons Herrschaft der hundert Tage" ihr Ende erreicht. Er entsagte zum zweiten Male in Paris der Krone 22. Juni und begab sich, da ihm die Flucht nach Amerika nicht gelang, in den Schutz der Englnder. Doch wurde er nach dem Beschlu der Ner-bndeten als Gefangener auf die Insel Set. Helena gebracht, wo er nach i82i vielen Leiden im Jahre 1821 starb. Sarkophag im Jnvalidenhaus zu Paris. Die siegreichen Verbndeten zogen zum zweiten Mal am 7. Juli in Paris ein, wo der zurckgefhrte Ludwig Xviii. den Knigs-i8i5thron wieder bestieg. Der zweite Pariser Friede vom20. November 1815 stellte im wesentlichen die Grenzen Frankreichs nach dem Stand vom Jahre 1790 wieder her und legte den Franzosen eine Kriegskostenentschdiguug vou 700 Millionen Franken auf.

9. Geschichtstabelle in zusammenhängender Darstellung - S. 69

1901 - Leipzig : Renger
Hl Die Neuzeit. 69 Die Beschlsse des Wiener Kongresses: 1. Preußen erhlt jeine Gebiete zwischen Rhein und Elbe und Posen wieder, fr das Groherzogtuin Warschau, das an Ru-land fllt, bekommt es Schwedisch-Pommern mit Rgen. 2. sterreich erhlt die illyrischen Provinzen, die Lombardei, Salz-brg, Tirol; fr Belgien: Venetien. 3. Rußland bekommt den grten Teil des Herzogtums Warschau als Knigreich Polen. 4. England behlt Malta, Helgoland und das Kapland. Personal-Union mit dem Knigreich Hannover. 5. Aus Holland und Belgien wird das Knigreich der ver-einigten Niederlande unter den Oraniern gebildet. 6. Schweden wird mit N o r w e g e n durch Personal-Union vereinigt. 7. Wiederherstellung der vertriebenen Dynastien in Spanien, den italienischen Staaten und des Papstes im Kirchen-staate. _ , 8. An die Stelle des frheren Deutschen Reiches tritt der Deutsche Bund, der unter sterreichs Fhrung aus 39 Staaten besteht, von denen Hannover zum Knigreich, Weimar, Oldenburg und die beiden Mecklenburg zu Groherzogtmern erhoben werden. Die freie Stadt Frankfurt wird Sitz des Bundestages. 1815 Die heilige Allianz von Rußland, sterreich und Preußen ge-schlssen. Die neueste Zeit von dem Ende der Freiheitskriege bis zur Gegenwart (18151900). In Frankreich folgt aus Ludwig Xviii. sein Bruder Karl X. (182430), der infolge der Bestrebungen, dem Volke die errungenen Rechte wieder zu entziehen, durch die Juli-Revolution abgesetzt 1830 und vertrieben wird. Es folgt sein Vetter Louis Philipp von Orleans (der Brgerknig). In demselben Jahre reit sich Belgien von Holland los und whlt Leopold von Sacksen-Koburg zum Könige. Allmhliche Umgestaltung der Verkehrsverhltnisse durch Dampf-schissahrt, Eisenbahnen und Telegraphen. In sterreich leitet Staatskanzler Metternich 39 Jahre lang die Staatsangelegenheiten., und hemmt als Gegner jedes Fort-schrittes die Entwicklung sterreichs und des Deutschen Bundes. In Preußen sucht Friedrich Wilhelm Iii. durch Sparsam-feit die Wohlfahrt des Landes zu frdern; durch Einfhrung der evangelischen Union wird die lutherische und reformierte Kon-1834 session vereinigt; durch die Grndung desdeutschenzollvereins werden die deutschen Lnder enger verbunden. Ihm folgt sein Sohn 18401861 Friedrich Wilhelm Iv., ein eifriger Frderer von Kuust und Wissenschaft. 1848 Die Februar-Revolution in Paris vertreibt Loms Philipp und macht Frankreich zur Republik; Louis Napoleon, der Sohn Ludwigs, des frheren Knigs von Holland, wird Prsident. Diese Revolution in Frankreich veranlat die Mrzunruhen in Berlin, weil die Befugnisse des vom Könige einberufenen Par-

10. Geschichtstafeln für höhere Schulen - S. 113

1906 - Berlin : Weidmann
113 1814 Mai Der erste Pariser Friede: Frankreich erhält die Grenzen von 1792. Rückkehr der Bourbonen: Ludwig Xviii König von Frankreich, Ludwigs Xvi Bruder; Charte. Rückkehr des Papstes nach Rom und Wiederherstellung des Jesuitenordens. Y. Der Wiener Kongreß and die Hundert Tage. November Eröffnung des Wiener Kongresses. Die Vertreter der fünf Grofsmächte: Metternich für Österreich, Nesselrode für Rußland, Hardenberg und Wilhelm von Humboldt für Preußen, Castlereagh für England (Münster für Hannover), Talleyrand für Frankreich. 1815 Juni Deutsche Bundesakte. Schlufsakte des Wiener Kongresses. Kongrefspolen ein Königreich unter dem Kaiser von Rufaland. Mit Schxedea-wird das bisher dänische Norwegen in Personal-union verbunden.^En^land behält Helgoland, Malta, das Kap-land und Vorderindien aufser Pondichery und Goa. Die gesamten Niederlande bilden fortan das Königreich dervereinigten Niederlande unter den Oraniern. Sardinien erhält Genua. Der Schweizer Bund wird für neutral erklärt; 22 Kantone. Österreich bildet das Lombardo-Venetianische Königreich und verzichtet auf seine ehemaligen deutschenvorlande sowie aufkrakau; Krakau Freistaat bis 1846, seitdem wieder österreichisch. Preußen erhält die Nordhälfte von Sachsen und Gebiete am Rhein. Es bildet die neuen Provinzen Rheinprovinz, Westfalen, Sachsen, Grofsherzogtum Posen und tauscht von Dänemark das bisher schwedische Vorpommern gegen Lauenburg ein. Die bisher sächsische Niederlausits wird mit der Provinz Brandenburg, die ebenfalls von Sachsen abgetretene Hälfte der Oberlausitz mit Schlesien vereinigt, die Altmark wird von Brandenburg losgelöst und zu der Provinz Sachsen geschlagen. Bayern behalt Ansbach und Bayreuth, Hannover bekommt Ostfriesland, Hildesheim und Goslar. Freie Städte Hamburg, Breineo, Lübeck, Frankfurt a. M. Hannover Königreich. Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz, Oldenburg, Sachsen-Weimar und Luxemburg Grofslierzogtümer; Hessen-Kassel Kurfürstentum. Geschicbtstafeln. 8

11. Von der Französischen Revolution bis auf unsre Zeit - S. 129

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Weltherrschaft Napoleons. 129 1798 1799 1799, 18. Brumaire 1799-1812 1798 1801 1800 1801 1803 2. Dez. 1804 1805 2. Dez. 1805 Bonapartes Feldzug nach gypten. Malta. Sieg bei den Pyramiden. Nelson vernichtet die franzsische Flotte bei Abukir. Einsall Bonapartes nach Syrien; Besiegung der Trken bei Abukir. Napoleons Staatsstreich. Er wird Erster Konsul. 2. Die Weltherrschast Napoleons. Derzweite Koalitionskrieg (England, sterreich, Rußland). Siege Suworows in Oberitalien und Alpenbergang. Sieg Napoleons bei M a r e n g o , Moreaus bei H o h e n -linden. Friede von Lun^ville mit sterreich; endgltige Abtretung des linken Rheinusers. Friede von Amiens mit England. Reichsdeputationshauptschlu. Entschdigung der weltlichen Fürsten fr ihre Verluste am linken Rheinuser durch Skularisation der geistlichen Reichs-stnde und Mediatisierung der meisten Reichsstdte. Wiederausbruch des Krieges mit England. Napoleons Kaiserkrnung. Krnung zum König von Italien; Eugen Beauharnais, Vizeknig von Italien. Der dritte Koalitionskrieg (England, sterreich und Rußland). Kapitulation Macks bei Ulm. Dreikaiserschlacht bei A u st e r l i tz. Friede von Preburg: sterreich tritt Venetien an das Knigreich Italien, Tirol an Bayern, Vorder-sterreich an Baden und Wrttemberg ab und erhlt Salzburg. Bayern und Wrttemberg werden Knigreiche. Ernennung Joseph Bonapartes zum König von Neapel, Ludwig Bonapartes zum König von Holland, Murats zum Groherzog von Berg. Vertrge von Schnbrunn (Haugwitz) und Paris. Preußen tauscht fr Ansbach und das rechtsrheinische Kleve Hannover ein. Neubauer, Lehrbuch der Geschichte, Ausgabe C fr Oberlyzeen. Iii. 9

12. G. G. Bredows Leitfaden für die Weltgeschichte - S. 104

1889 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
104 Iii. Brandenburgisch-preuische Geschichte. der Neujahrsnacht 1814 berschritt Blcher bei Kaub den Rhein. Napoleons Versuche, im Winter 1814 mit zusammengerafften Truppen in Frankreich seinen alten Ruhm zu bewahren, waren fr ihn er-folglos. Im Mrz 1814 hielten der Kaiser Alexander von Ru-laud und der König Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen ihren Einzug als Sieger in Paris. Am 3. April ward Napoleon des Thrones entsetzt (man gab ihm die Insel Elba und den Kaisertitel), Ludwig Xviii. auf den franzsischen Knigsthron berufen und Frank-reich im ersten Pariser Frieden alle seit 1792 eroberten Lnder abgenommen. In Wien ward von den meisten Fürsten und den Ministern aller Lnder ein Kongre abgehalten, um die Verhltnisse Europas zu ordnen. Das Groherzogtum Warschau kam als Knig-reich Polen an den Kaiser von Rußland; Krakau wurde als freie Stadt erklrt; Norwegen wurde in einer Personal-Union mit Schweden verbunden; Preußen erhielt die Hlfte des Knigreichs Sachsen und Vorpommern mit Rgen; Hannover erhielt von Preußen Ost-friesland, Hildesheim, Goslar und die Grafschaft Ltgen und wurde ein Knigreich; Sachsen-Weimar, die beiden Mecklenburg und Olden-brg wurden Groherzogtmer; Holland und die belgischen Provinzen als Knigreich der vereinigten Niederlande dem Hause Oranien ge-geben und demselben das Groherzogtum Luxemburg zugeteilt. Bayern trat Tirol und Vorarlberg gegen Wrzburg und Aschaffenburg an Osterreich ab. Frankfurt, Hamburg, Bremen und Lbeck wurden freie Städte, die schweizerische Eidgenossenschaft anerkannt und der deutsche Bund gegrndet. Der König von Sardinien erhielt seine Staaten wieder; Mailand und Venedig kamen als lombardisch - venetianisches Knigreich an Osterreich; der Papst und der Groherzog von Tos-kana erhielten ihre Lnder zurck, und Neapel wurde seinem alten Könige wiedergegeben; die Schweiz erhielt drei neue Kantone, Eng-land Malta und viele Kolonieen. Allein am 1. Mrz 1815 entfloh Napoleon von der Insel Elba, landete in Frankreich, wo das Land und die Armee ihm zufielen, und in sehr kurzer Zeit zog er an der Spitze der Armee in Paris ein, das am Tage vorher von Ludwig Xviii. verlassen worden war. Auf dem Kongresse zu Wien, wo man der die Teilung der Lnder schon nahe daran war, das Schwert zu ziehen, einigte man sich bald gegen Napoleon, man erklrte ihn in die europische Acht, und die Heere der Verbndeten zogen wieder in Frankreich ein. Bei Belle-Alliance (Waterloo) wurde Napoleon, besonders durch Blchers rechtzeitiges Eintreffen, am 18. Juni von den Preußen und

13. Teil 3 - S. 113

1874 - Leipzig : Teubner
- 113 - Napoleon wurde als Kriegsgefangener nach St. Helena gebracht (t 5. Mai 1821). Im zweiten Pariser Frieden (20. Nov.) wurde Frankreich auf die Grenzen von 1790 beschrnkt (Landau an Baiern, das Saarbecken an Preußen abgetreten), mufste die geraubten Kunstschtze herausgeben und 700 Hill. Fr. Kriegsentschdigung zahlen. Die nordstlichen Teile des Landes blieben von 150,000 verbndeten Truppen unter Wellington fr die nchsten Jahre besetzt. Fr Napoleon hatte sich Joachim Murat, K. von Neapel, erhoben, war aber von den estreichern in 2 Treffen (Tolentino 8. Mai, Garigliano 16. Mai) geschlagen und zur Flucht nach Frankreich gentigt worden. Als er darauf gegen den wiedereingesetzten K. Ferdinand einen Landungsversuch in Calabrien machte, ward er gefangen und erschofsen (13. Oct. 1815). Der Wiener Congrefs und die heilige Allianz. 1^8. Hauptbestimmungen des Wiener Congrefses (Schluakte vom 9. Juni 1815): I. Territorialbestimmungen: 1. Preußen erhlt von seinem frheren Gebiet zurck: die deutschen Territorien aulser Ostfriesland und Hildesheim (diese fallen an Hannover, welches Knigreich wird), Ansbach und Baireuth (beides an Baiern); im Osten Danzig, Thorn, Westpreufsen, vom eigentlichen Polen nur das Grofsherzogtum Posen. Dazu als Entschdigung fr das Aufgegebene: Schwedisch-Pommern, die Hlfte des Knigreichs Sachsen, die Herzogtmer Jlich und Berg, die ehemaligen rheinischen Kurstaaten Trier und Kln. 2. Oestreich: das lombardo-venetianische Knigreich, die illyrischen Provinzen ( 139), Tirol und Salzburg (von Baiern), Galizien (von Rußland). 3. Rußland: den grfsten Teil des Grofsherzogt. Warschau als Knigreich Polen (Krakau wird Freistaat). 4. Grobritannien behlt Malta, Helgoland, das Kapland und das Protektorat der die Republik der ionischen Inseln. 5. Aus der Republik Holland und dem streichischen Belgien wird das Knigreich der vereinigten Niederlandeo-e-bildet (König Wilhelm I von Oranien 147). 6. Die Schweiz, durch Hinzutritt der Kantone Genf, Wallis, Neufchatel (dies zugleich Frstentum unter der Krone Preußen) vergrert, wird fr neutral erklrt. 7. In Spanien, Sardinien (durch Genua vergrert), Toskana, Modena, Neapel ( 147 a. E.) werden die alten Dynastien wieder hergestellt, der Kirchenstaat dem Papst zurckgegeben. (Der bisherige Yiceknig von Italien, Eugen Beauharnais, erhielt das Dietsch, Grandrifs. m. 8. Auf!, o

14. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 240

1887 - Leipzig : Kesselring
240 Neue Geschichte. Inzwischen waren auch die europischen Staatsverhltnisse und insbe-sondere die Angelegenheiten Deutschlands durch den Wiener Kongre (Schlu 9. Juni 1815) geordnet worden. sterreich erhielt alle seine Provinzen, auch Tirol und Salzburg zurck; dazu Oberitalien bis zum Po und Ticino (Lombardisch-venetianisches Ordnung b. Knigreich), sowie Jllyrien und Dalmatien. Preußen bekam die nord-Staalver- stliche Hlfte des Knigreichs Sachsen, die Rheinprovinz, sowie Schwedisch-1 'e- Pommern und erhielt den grten Teil der im Tilsiter Frieden verlorenen Gebiete wieder; trat aber das Herzogtum Warschau (ohne Posen) an Ru-land ab; Ansbach und Baireuth blieben bei Baiern; Ostfriesland, Hildesheim und Goslar kamen an Hannover. Hannover wurde Knigreich und erhielt von Preußen die ebengenannten Landesteile. Baiern bekam Wrzburg, Aschaffenburg, den grten Teil der linksrheinischen Pfalz, Ansbach und Baireuth; H e ssen-D arm sta dt Rheinhessen; Kur Hessen Fulda; Sachsen-Weimar, Luxemburg, Oldenburg, Mecklen-burg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz wurden Groherzogtmer; Frankfurt, Bremen, Hamburg und Lbeck blieben Freie Städte. Rußland gab Galizien an sterreich zurck und erhielt das Herzog-tum Warschau (ohne Posen) als ein besonderes Knigreich mit eigener Verfassung; Krakau wurde Freistaat; Holland und Belgien kamen als Knigreich der Vereinigten Niederlande" nebst dem Groherzogtum Luxemburg mit Limburg an das Haus Oranien. England behielt Malta und Helgoland, wurde Schutzhcrr der die Jonischen Inseln und empfing (von Holland) Ceylon und das Kapland. Zu der Schweiz traten als neue Kantone: Genf, Wallis und Neuenburg; der letzteres behielt die preuische Krone das Schutzrccht (S. 201). Dem Knigreich Sardinien wurde Genua einverleibt: das Herzogtum Parma ward an Napoleons Ge-mahlin Maria Luise verliehen. Norwegen fiel als besonderes Knig-reich an Schweden; Dnemark empfing das Herzogtum Lauenburg, das es gegen Schwedisch-Pommern von Preußen eingetauscht hatte. 2. Das Deutsche Reich und die deutsche Kaiserwrde wurden nicht wieder hergestellt, an deren Stelle trat (laut deutscher Bundesakte vom Deutscher 8. Juni 1815) der Deutsche Bund, mit der Bestimmung, die innere Bunb. und uere Sicherheit Deutschlands und die Unverletzlichkeit der einzelnen Bundesstaaten zu wahren. Die..Zahl dieser Bundesstaaten war anfangs 38, nmlich: 1 Kaisertum: sterreich; 5 Knigreiche: Preußen, Baiern, Sachsen, Hannover, Wrtemberg; 1 Kurfrstentum: Hessen-Kassel; 7 Groh erzogtmer: Baden, Hessen-Darmstadt, Sachsen-Weimar, Luxemburg mit Limburg, Oldenburg, Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg - Strelitz; 10 Herzogtmer: Nassau, Gotha, Koburg, Meiningen, Hildburghausen, Dessau, Bernburg, Kchen, Braunschweig, Holstein1 mit Lauenburg; 10 Frstentmer: Liechtenstein, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern - Sigmaringen, Schwarzburg-Sondershausen, Schwarzburg-Rudolstadt, Reu, ltere Linie (Greiz), Reu. jngere Linie (Schleiz), Lippe-Detmold, Lippe-Schaumburg, Waldeck; 4 Freie Städte: i Als Herzog von Holstein war der König von Dnemark Mitglieb bes Deutschen Bnnbes.

15. Grundriß der deutschen Geschichte - S. 210

1882 - München : Lindauer
210 das Groherzogtum Berg, ein neues Gebiet zu beiden Seiten des Nieder-rheins und den greren Teil Sachsens; Holland wird mit Belgien wieder vereinigt, und dieses Knigreich der Niederlande" nebst dem zu Deutschland gehrigen Groherzogtum Luxemburg dem vormaligen Statt-Halter von Holland als Wilhelm I gegeben; Bayern behlt die Frsten-tmer Ansbach und Baireuth und erlangt fr seine an sterreich abgc-tretenen Lnder Wrzburg, Aschaffenburg und einen Strich Landes am linken Rheinuser (die Rheinpfalz); Sachsen verliert auer dem Herzogtum War-schau noch die Hlfte seines Knigreiches; Hannover wird zu einem Knigreiche erhoben und erhlt von Preußen die Frstentmer Hildesheim und Ostfriesland nebst andern Besitzungen; Wrttemberg, Hessen-Kassel und Baden behalten im Ganzen ihre vorigen Grenzen; Hessen-Darm st ad t bekommt die Stadt Mainz und ein Gebiet am linken Rhein-user; Oldenburg, Mecklenburg-Schwerin und das um einen Teil Sachsens u. a. vermehrte Sachsen-Weimar werden Groherzogtmer; Dnemark behlt Holstein und bekommt einen Teil des Herzogtums Lauenburg. Nachdem die souvernen Fürsten und die freien Städte Deutsch-lands allen Bestimmungen der W i e n e r B n n d e s a k t e beigetreten waren, schlssen die Kaiser von sterreich und Rußland und der König von Preußen am 25. September 1815 unter dem Namen des heiligen Bundes" eine Verbrderung, wo-durch sie und die nachtrglich beitretenden Mchte sich verpflich-teten, sich gegenseitig zu untersttzen und sowohl in der Regie-rnng ihrer Staaten als im politischen Verkehre mit sremdeu Staaten die Vorschriften des Christentums und der Gerechtigkeit zur Richtschnur zu nehmen. Um auch mit Frankreich vollends in Ordnung zu kommen, wurde am 20. November 1815 der zweite Pariser Friede geschlossen, welcher die Bestimmungen der Wiener Bundesakte besttigte und Frankreich auf die Grenzen von 1790 beschrnkte. Fr ankreich mute das Herzogtum Bouillon (spr. Bujon) an die Niederlande, einen Teil Lothringens an Preußen, Landau, welches deutsche Bundesfestung ward, an Bayern abtreten, 700 Millionen Franken Kriegskosten zahlen und eine Okkupationsarmee der Verbndeten auf fnf Jahre in den Grenzprovinzen und Grenzfestungen unterhalten. Bayern schlo am 14. April 1816 mit sterreich einen neuen Vertrag, worin ihm die Anwartschaft auf die mainz-hessischen mter Amorbach, Miltenberg, Heubach, Alzenau und die Zusage ge-geben wurde, da die Pfalz rechts des Rheines und der badische Main-und Tauberkreis an Bayern sailensolle, wenn der Groherzog Kar l von Baden ohne Hinterlassung mnnlicher Nachkommen sterben wrde.

16. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. XXXI

1904 - Gotha : Perthes
Xxxi Mckern. Unentschiedene Schlacht der bhmischen Armee (16. Oktober) bei Wachau. 1813 18. Oktober Vlkerschlacht bei Leipzig: Rckzug Napoleons (fem Sieg bei Hanau der die Baiern). Befreiung Deutschlands bis zum Rhein. Auflsung des Rheinbundes und des Knig-reichs Westfalen. Vi. Der Stur; des napoleonischen Kaiserreichs. 1814 Heerfahrt nach Paris. Schwarzenberg berschreitet den Ober-rhein, Blcher den Mittelrhein, Blow rckt zunchst nach Holland. Blcher vereinigt sich zuerst mit Schwarzenberg auf dem Plateau von Langres, dann nrdlich mit Blow. Napoleon kmpft vergeblich gegen Blcher bei Laon und gegen Schwarzenberg bei Arcis fr Abe. Sein verzweifelter Zug nach Osten. Vereinigung Schwarzenbergs und Blchers in dem Rcken Napoleons. Einnahme von Paris. 31. Mrz Einzug der Verbndeten. Abdankung Napoleons und seine Verban-nnng nach Elba. Erster Pariser Friede. Ludwig Xviii. besteigt den franzsischen Thron. Deutschland erhlt den Besitzstand von 1792 wieder. 1815 Rckkehr Napoleons nach Frankreich (die 100 Tage). Sieg Napoleons der Blcher bei Ligny, aber Niederlage bei Belle Alliance (Waterloo) durch Wellington und Blcher (18. Jum). Zweiter Pariser Friede. Napoleon wird nach St. Helena ge- bracht (f 1821). . . 1815 Wiener Kongre. In Frankreich, Spamen, Neapel und Sizilien werden die Bonrbonen wieder eingesetzt. Schweden bekommt Norwegen, Dnemark Lauenburg, Ost erreich nimmt Tirol und Salzburg, die Lombardei und Venetien zurck (Toskana wird eine sterreichische Seknndogenitnr). Die sterreichischen Nieder-lande werden mit Holland vereinigt (Knigreich der Vereinigten Niederlande unter dem Hause Oranien). Preußen erhlt von dem Herzogtum Warschau das Groherzogtum Posen, von dem Kmg-reich Sachsen die nrdliche Hlfte, ferner Nen-Vorpommern und die heutige R h e i n p r o v i n z Jlich, Kleve, Berg. Trier, Kln,. (Hdes-heim und Ostfriesland kommen an Hannover, Ansbach und Bar-reuth an B a i e r n.) Die linksrheinische Pfalz kommt an B a i e r n und Hessen-Darmstadt. Errichtung des deutschen Bundes (von 38 Staaten) unter sterreichs Fhrung. Stehender Bundestag tn Frankfurt a. M. _ 4. Triode: Per deutsche Wund (unter sterreichs Fhrung). I. Die Lekmpfnng freiheitlicher und nationaler Sestrebungen. 1816 Grndung der heiligen Allianz. Metternichs Politik >st aeaen alle l i b e r a l e n und nationalen Bestrebungen gerichtet. Jit Deutschland lebt die Freiheits- und Einheitsidee besonders m den turnerischen und studentischen Kreisen. Grndung der neuen Burschen-schaft in Jena.

17. Die neuere Zeit - S. 109

1882 - Leipzig : Baedeker
Kongre zu Wien. Deutscher Bund. Besitzvernderungen. . 44. 109 Ostfriesland, Ansbach, Bayrent) die grere aber schwach bevlkerte Hlfte Sachsens, ferner Jlich-Berg, Kln, Aachen und andere Herren-lose Lnder am Rhein und in Westfalen. Preußen war nun ein wesentlich deutscher Staat, während in sterreich die deutsche Be-vlkerung zwar die herrschende, die slavische aber durch ihre Zahl die berwiegende war. Bayern erhielt fr die an sterreich zurckgegebenen Lnder (Tirol nebst Vorarlberg, Salzburg und das Jnnviertel) die Pfalz auf dem linken Rheinufer, dann Ansbach, Bayrent, Wrzburg, Afchaffenburg. Hannover wurde zum Knigreich erhoben und durch Hildesheim, Ostfriesland und einige Gebiete Westfalens vergrert. Die Herzge von Oldenburg, Sachsen-Weimar und den beiden Mecklenburg nahmen den groherzoglichen Titel an, Hefsen-Kassel behielt den Namen eines Kurfrstentums. An die Stelle des deutschen Reiches mit einem Kaiser als Oberhaupt trat durch Sitzungsbeschlu vom 8. Juni 1815 der deutsche Bund mit einem von smtlichen (38) Regierungen beschickten Bundestage in Frankfurt am Main. Zu diesem Bunde gehrten sterreich und Preußen nur fr ihre frher zum deutschen Reiche gehrigen Besitzungen, der König von Dnemark fr Holstein und Lauenburg, der König der aus der Vereinigung Belgiens mit Holland gebildeten Niederlande fr das ihm zugewiesene Groherzogtum Luxemburg. In Italien wurden im allgemeinen die alten Regierungen wiederhergestellt; das Knigreich Sardinien erhielt die Republik Genua. England behielt das zu einem Knigreich erhobene und erweiterte Hannover, Malta und einen Teil der franzsischen Kolonieen, ge-wann Helgoland und die Schutzherrschaft der die Republik der 7 ionischen Inseln. Dnemark hatte im I. 1814 Norwegen an Schweden gegen den Rest von Schwedisch-Pommern abgetreten und tauschte diesen an Preußen gegen Lauenburg aus. Norwegen wurde mit der Krone Schwedens vereinigt, erhielt aber eine besondere Verfassung. Das Herzogtum Warschau (s. S. 99) bildete fortan das Knigreich Polen mit eigener Verfassung unter dem russischen Kaiser; daneben bestand die Republik Krakau, bis sie (1846) von sterreich eingezogen wurde. Die Schweiz, deren ewige Neutralitt" erklrt wurde, erhielt noch 3 Kautone: Genf, Wallis und Neufchatel, letzteres unter der Hoheit des Knigs von Preußen.

18. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 138

1913 - Breslau : Hirt
138 Napoleons Sturz. 81 Provinzen. Es erhielt damit eine vorteilhafte Abrnndung und, da berdies Toskana und Modena sterreichische Seknndogenitnren wurden, die beherrschende Stellung auf der Apenninhalbinsel. Freilich wurde es, jemehr seine Interessen nach Italien gelenkt wurden, um so mehr den deutschen Juter-essen entfremdet und verlor, da neben Slawen und Magyaren nun auch die Italiener einen groen Bruchteil der Bevlkerung ausmachten, immer mehr seinen deutschen Charakter. Die sddeutschen Staaten behielten im wesentlichen den Umfang, den ihnen Napoleon gegeben hatte. Bayern er-hielt fr Salzburg und Tirol Wrzburg, Aschaffenburg, Ansbach, Bayreuth und die linksrheinische Pfalz, Hessen-Darmstadt fr einige Gebiets-abtretnngen Mainz, Bingen und Worms. Die Landgrafschaft Hessen-Homburg und die Reichsstadt Frankfurt wurden wiederhergestellt; im brigen wurden die 1803 und 1806 vollzogenen Skularisationen und Mediatisiernngen nicht wieder aufgehoben, da man den sddeutschen Staaten die Erhaltung ihres Besitzes garantiert hatte. Hannover erhielt von Preußen Ostfriesland, Hildesheim, Goslar und einen Teil von Mnster und Lingen und wurde zum Knigreiche erhoben; es trat Lauenburg an Preußen ab, das es Dnemark berlie. Beide Mecklenburg, Oldenburg, Sachseu-Weimar und Luxemburg wurden zu Gro-Herzogtmern erhoben. Preußen erhielt von Dnemark gegen Ab-tretung von Lauenburg das jenem von Schweden im Kieler Frieden ber-lasseue Schwedisch-Pommeru mit Rgen, von dem bisherigen Groherzogtum Warschau, unter Verzicht auf die brigen im Tilsiter Frieden verlorenen polnischen Besitzungen, das fr die Verbindung Ostpreuens mit Schlesien wichtige Groherzogtum Posen (die heutige Provinz Posen). Ferner er-hielt es von Sachsen den alten schsischen Kurkreis mit Wittenberg und Torgau, den Thringer und Neustdter Kreis, die Grafschaft Mausfeld und Querfurt, die Niederlausitz und Teile der Oberlausitz, die Stifter Merse-brg und Zeitz-Naumburg. Der Rest Sachsens blieb als Knigreich be-stehen. Auerdem erhielt Preußen seine linkselbischen Besitzungen einschlie-lich Neuenbrgs zurck (mit Ausnahme von Ansbach-Bayreuth und der an Hannover abgetretenen Stcke) und bekam dazu noch Jlich, Berg, Wetzlar, die alten Kurfrstentmer Cln und Trier und das alte Herzogtum West-faleu mit dem westlichen Teile von Mnster (die heutigen Provinzen Rheinland und Westfalen). Dadurch zerfiel der Preuische Staat fortan in zwei durch Hannover, Braunschweig und das Kurfrstentum Hessen-Kassel ge-trennte Teile, einen greren stlichen und einen kleineren westlichen. Er erhielt nicht ganz die Gre und Einwohnerzahl zurck, die er vor 1806 gehabt hatte, war aber wieder ein fast rein deutscher Staat geworden, in welchem die Polen nur einen kleinen Teil der Bevlkerung bildeten, und hatte eine groe nationale Aufgabe erhalten, da ihm zugleich die Wacht im Osten wie die am Rhein zufiel. Die sterreichischen Niederlande wurden mit Holland zu einem neuen souvernen Knigreiche der Niederlande vereinigt und Wilhelm I. (aus dem Hause Orauien) gegeben, dei zugleich das nunmehrige Groherzogtum Luxemburg mit Limburg

19. Die Neuzeit - S. 182

1905 - Bamberg : Buchner
182 Jlich und Berg (mit Dsseldorf), Westfalen, ferner die frheren geistlichen Herrschasten, Kln, Trier (mit Koblenz); im Norden den Rest von Vor-Pommern (Stralsund und Rgen); als auswrtige Besitzungen erhielt es Neuenburg und Valengin zurck. Preußen bildete gegenber der Zert von 17951806 (f. S. 131) nun wieder ein wesentlich deutsches Land (mit etwa 10v2 Millionen Einwohner), war aber durch Hannover und Kurhessen in zwei ungleiche Teile getrennt und seine Verteidigungs-linie reichte von Memel bis Saarbrcken. 3. Bayern gab Tirol, Salzburg, Inn- und Hausruckviertel an fter-reich, Jlich und Berg an Preußen; dafr erhielt es die linksrheinischen Gebiete der Pfalz zurck, ferner Wrzburg und Afchafsenburg; auch behielt es die brigen in Franken und Schwaben gewonnenen Gebiete. Das Versprechen einer Verbindung Bayerns mit der Pfalz blieb unerfllt. 4. Von den zwei anderen in der Napoleonischen Zeit zu Knigreichen erhobenen deutschen Staaten behielt Wrttemberg seinen Besitzstand, dagegen wurde Sachsen aus die Hlfte seines Gebietes beschrnkt, behielt aber seine zwei Grostdte sowie den gewerblichsten Teil des Landes. 5. Hannover wurde zum Knigreich erhoben und durch Ostfriesland und Hildesheim vergrert. 6. Zu dem sterreichischen Kaiserstaate und den fnf Knigreichen kamen noch das Kurfrstentum Hessen-Kassel, die Groherzogtmer Baden (mit den frher kurpflzischen Stdten Heidelberg und Mannheim) und Hessen-Darmstadt; auch die beiden Mecklenburg, Oldenburg und Sachsen-Weimar wurden zu Groherzogtmern erhoben, desgleichen Luxemburg, das unter dem König der Niederlande stand. 7. Auer den sieben Groherzogtmern blieben zehn Herzogtmer (4 thringische: Sachsen-Meiningen, Sachsen-Kobnrg und Gotha, erst spter ver-einigt, Sachsen-Altenburg; 3 anhaltische: Dessau, Kothen, Bernburg, sowie Nassau, Braunschweig und das unter dem König von Dnemark stehende Holstein); und zehn Frstentmer (2 Hohenzollern, 2 Schwarzbnrg, 2 Reu, 2 Lippe, Waldeck und Liechtenstein), endlich vier freie Städte (Frankfurt, Hamburg, Bremen und Lbeck), Diese 38 souvernen Staaten' bildeten den Deutschen Bund, dessen Verhltnisse in der Wiener Bundesakte vom 8. Juni 1815 geregelt wurden. sterreich und Preußen traten dem Bunde nur mit den Gebieten bei, welche vordem zum Reiche gehrt hatten. Demnach waren von sterreich nur die Krn-lnder zwischen Bodenfee und Leitha, Sudeten und Trieft bei dem Bunde: das sge-nannte Deutsch-sterreich, das indes stark mit slavischen Gebieten durchsetzt war. Von den preuischen Provinzen blieb nicht nur Posen, sondern auch, wiewohl vorwiegend von Deutschen bewohnt, Ost- und Westpreuen auerhalb des Bundes. Dagegen gehrten drei fremde Könige dem Bunde fr ihre Nebenbesitzungen an: der König von England fr Hannover (bis 1837), der König der Niederlande fr Luxemburg (bis zum Ende des Bundes), der König von Dnemark fr Holstein und?aueuburg (bis 1864). 1 Als 39. Bundesglied kam spter die Landgrafschaft Hessen-Homburg hinzu.

20. Deutsche Geschichte für die mittleren Klassen - S. 248

1903 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
248 Das Zeitatter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Dieidjs. Rheine; seine wesentlichsten Interessen waren nicht verschieden von denen des gesamten Deutschlands. Anders war die Entwickelung sterreichs. Tirol, Salz-brg und die i l l y r i s ch e n Provinzen erhielt es zurck; dazu wurden ihm Venetien und die Lombardei zugesprochen, wh-rend es auf Belgien verzichtete. Sein Gebiet war jetzt besser abge-rundet als vordem; aber es war nur ein teilweise deutscher, zum andern Teil flavifch-ungarisch-italienischer Staat; seine Interessen waren in wichtigen Beziehungen andere als die Deutschlands. Bayern erhielt als Entschdigung fr Tirol und Salzburg die R h e i n p f a l z. Holland wurde mit Belgien zu einem Knigreich der Ver-einigten Niederlande verbunden. Die Schweiz wurde fr neutral erklrt. Norwegen wurde mit Schweden durch Personal-union vereinigt. In Italien wurden die frheren Regierungen wiederhergestellt. $iegrage^e Hoffnung vieler Patrioten, da man die deutschen Staaten durch ein engeres Band zusammenfassen, und da ein neues deutsches Reich aus den Trmmern des alten erstehen wrde, erfllte sich nicht. Vergeblich trat Stein, der ebenfalls in Wien anwesend war, mit aller Tatkraft fr die deutsche Einheit ein. Nach Metternichs Ansicht lag eine Wiederherstellung des deutschen Kaiserreichs nicht in Oster-reichs Interesse; die Mittelstaaten ferner wollten mglichst wenig von der Souvernitt opfern, die ihnen Napoleon verliehen hatte; auch Preußen konnte sich einem habsburgischen Kaiser unmglich unter-ordnen. So dauerte der deutsche Dualismus, der durch die Siege Friedrichs des Groen begrndet worden war, fort. Anstatt eines deutschen Reiches wurde der deutsche Bund geschaffen. Er umfate 89 Staaten; der König von England gehrte ihm als König von Hannover, der König von Holland als Groherzog von Luxemburg, der König von Dnemark als Herzog von Schleswig-Holstein an. Von Osterreich gehrte nur die westliche Hlfte zum Bunde; auch die preuischen Provinzen Preußen und Posen standen auerhalb des Bundes. Die Vertreter der 39 Bundesstaaten traten in Frankfurt am Main zum Bundestag zusammen, dessen Be-ratungen sehr schwerfllig verliefen und der nur geringe Macht besa. Osterreich fhrte den Vorsitz. Fr die Fortbildung der deutschen Ein-heit hat der Bundestag fast nichts geleistet. Der Feldzng von 1815. 1815 237. Noch dauerten die Beratungen des Wiener Kongresses fort, als Napoleon Elba heimlich verlie und am 1. Mrz 181-5 zu Cannes in der Provence landete. Die Armee fiel ihm zu, der