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1. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 118

1903 - Wiesbaden : Behrend
118 aber seine Macht war bald gebrochen; auf dem Frstentage zu Erfurt warf er sich dem Kaiser zu Fen und bat um Gnade. Unter Trnen hob ihn Friedrich auf mit den Worten: Du bist das eigene Werkzeug deines Falles!" Seine braunschweigisch-lne-burgischen Hausgter erhielt er jetzt zurck, aber er mute auf Verlangen seiner furchtbar erbitterten Feinde fr drei Jahre Deutsch-land verlassen. Er ging nach England zu seinem Schwiegervater, dem dortigen König; seine Nachkommen haben in Hannover bis 186.6, in Braunschweig bis 1885 geherrscht und regieren noch heute in England. 8. Das groe Reichsfest zu Mainz. 1184. Als Friedrich nun noch mit den lombardischen Stdten einen dauernden Frieden schlo, stand er auf der Hhe seiner Macht und beschlo, den all-gemeinen Frieden durch ein Reichs fest zu feiern, das an Glanz und Pracht unbertroffen dastehen sollte. Zu Pfingsten 1184 versammelten sich auf seine Einladung zu Mainz alle geistlichen und weltlichen Fürsten Deutschlands mit glnzendem Gefolge. der 40000 Ritter waren erschienen, dazu kamen unzhlbare Scharen Volkes. Aus Italien, Spanien, Frankreich und England erschienen Gesandte, um Friedrichs Gre und Macht zu bewundern. Die Stadt Mainz konnte die Volks-menge nicht fassen; deshalb hatte der Kaiser in der Ebene zwischen Rhein und Main Tausende von Zelten ausschlagen lassen, die sich wie eine Stadt ausdehnten. Fr alle diese Gste wurden Lebensmittel und Wem herbeigeschafft, und er bewirtete sie drei Tage lang aufs herrlichste. berall herrschte hohe Lust und Freude; auch Knstler und Dichter verherrlichten den Jubel des Festes. Prchtige Ritterwettkmpfe (Turniere, f. S. 123) wurden abgehalten, und der Kaiser nahm mit seinen Shnen selbst daran teil. Den zwei ltesten Shnen, die sich in den Waffenspielen vor allen andern auszeichneten, erteilte er feierlich den Ritterschlag. Noch lange lebte dieses einzig-artige Fest im Wonnemonat Mai durch Sang und Klang im Volke fort. 9. Friedrichs Friedenszug nach Italien. Von Mainz begab sich Friedrich noch einmal nach Italien, aber diesmal in friedlicher Absicht. Er wollte seinen ltesten Sohn Heinrich mit der Erbin des Knigreichs Neapel ver-mahlen. Die Mailnder luden ihn ein, die Hochzeit bei ihnen zu halten. Mit Jubel wurde der Kaiser jetzt berall empfangen, und die Mailnder konnten sich in Ehrerbietung und Entgegenkommen nicht genug tun. 10. Friedrichs Kreuzzug und Tod. Am Abend seines Lebens verbreitete sich die Kunde von dem Falle Jerusalems. Da stellte sich der greise Held an die Spitze eines trefflich gersteten Heeres und zog nach dem Morgenlande. In den Wsten von Kleinasien rafften Hunger und Durst viele Menschen und Pferde dahin; unaufhrlich brachen die leichten trkischen Reiter aus den Bergschluchten her-vor. (Schwbische Kunde", von Uhland.) In einem verzweifelten Kampfe gegen die Hauptmacht der Trken blieben die Christen Sieger, und nun glaubten sie, alle Gefahr berstanden zu haben. Aber der

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1. Deutsche Geschichte - S. 61

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Heinrich der Lwe demtigt sich vor Barbarossa. Dichter mehrten den Glanz des Festes. Prchtige Ritterwettkmpfe wurden abgehalten, und der Kaiser nahm mit seinen Shnen selbst daran teil. Den zwei ltesten, die sich in den Waffenspielen vor allen andern auszeichneten, erteilte er selbst feierlich die Schwertleite. Friedrich stand jetzt auf der Hhe seiner Macht. Da tat er einen Schritt, der sein Lebenswerk krnen sollte, der aber in Wahrheit Ver-derben der sein Haus brachte: er verheiratete seinen ltesten Sohn Heinrich mit der Erbin des Knigreichs Sizilien; so nannte man damals das normannische Knigreich. Die Mailnder fhlten sich sehr geehrt, als Friedrich bei ihnen die Hochzeitsfeier abhielt, und empfingen ihn und die Seinen mit Jubel. 61 unerreicht dastehen sollte. Zu Pfingsten 1184 versammelten sich auf seine Einladung zu Mainz siebzig geistliche und weltliche Fürsten Deutschlands mit glnzendem Gefolge. Man wollte allein 40000 Ritter gezhlt haben. Aus Italien, Spanien, Frankreich und England erschienen Gesandte, um Friedrichs Gre und bewundern. Die Stadt Mainz konnte die Scharen nicht fffen; hatte der Kaiser in der Ebene zwischen Rhein und Main zahlreiche aufschlagen lassen, die sich wie eine Stadt ausdehnten. Fr alle wurden Lebensmittel und Wein herbeigeschafft, und er bewirtete sie drei Tage lang aufs herrlichste. berall herrschte Lust und Freude; auch Knstler und

2. Das Mittelalter - S. 83

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Kreuzzug und Tod. 83 7. Das Reichsfest zu Mainz. 1184. Friedrichs Herrscherstellung. Durch den Sturz des gewaltigen Welsen war Friedrich jetzt uuum-schrnkte? Herr in Deutschland geworden. Den allgemeinen Frieden gedachte er durch ein Reichsfest zu feiern, das an Glanz und Pracht unerreicht dastehen sollte. Zu Pfingsten 1184 versammelten sich auf seine Einladung zu Mainz siebzig geistliche und weltliche Fürsten Deutschtands mit glnzendem Gefolge. Man wollte allein 40000 Ritter gezhlt haben. Aus Italien, Spanien, Frankreich und England erschienen Gesandte, um Friedrichs Gre und Macht zu bewundern. Die Stadt Mainz konnte die Scharen nicht fassen; deshalb hatte der Kaiser in der Ebene zwischen Rhein und Main zahlreiche Zelte aufschlagen lassen, die sich wie eine Stadt ausdehnten. Fr alle Gste wurden Lebensmittel und Wein herbeigeschafft, und er bewirtete sie drei Tage lang aufs herrlichste. berall herrschte Lust und Freude; auch Knstler und Dichter mehrten die Freuden des Festes. Prchtige Ritter-wettkmpfe wurden abgehalten, und der Kaiser nahm mit seinen Shnen selbst daran teil. Den zwei ltesten, die sich in den Waffen-spielen vor allen andern auszeichneten, erteilte er selbst feierlich die S ch w e r t l e i t e. Friedrich stand jetzt auf der H h e seiner Macht. Ganz Deutsch-laud gehorchte ihm; seine Beamten bewachten auf Hunderten von Burgen die kaiserlichen Rechte durch das ganze Reich. Auch seine Stellung in Norditalien war sehr stark. Da tat er einen Schritt, der sein Lebenswerk krnen sollte, der aber in Wahrheit Verderben der sein Haus brachte: er verheiratete seinen ltesten Sohn Heinrich mit der Erbin des Knig-reichs Sicilien; so nannte man damals das von Robert Guiscard gegrndete normannische Knigreich. Die Mailnder fhlten sich sehr geehrt, als Friedrich bei ihnen die Hochzeitsfeier abhielt, und empfingen ihn und die Seinen mit Jubel. 8. Kreuzzug und Tod. Friedrichs blonder Bart war allmhlich grau geworden; aber der greise Held shlte sich noch frisch wie ein Jngling. Da kam die Nachricht von der Eroberung Jerusalems durch die Trken. Der Kaiser hielt es fr seine Pflicht, die Heilige Stadt den Hnden der Unglubigen zu entreien. Schon zum folgenden Osterfeste berief er die Groen des Reiches zur Beratung nach Mainz. Fr ihn war ein prchtiger Sitz an erhhter Stelle hergerichtet worden. Aber er weigerte sich, ihn einzunehmen. Er gehrt Christus", sagte er, der mitten unter uns weilt, wenn 6*

3. Geschichte für die Mittelschulen der Stadt Frankfurt am Main - S. 110

1906 - Frankfurt a.M. : Neumann
110 und lud Heinrich zur Verantwortung seiner Gewalttaten wieder-holt vor einen Reichstag. Da Heinrich dreimal nicht erschien, verfiel er in die Reich sacht und mute seine Lehen verlieren. Der Kaiser hatte erkannt, da eine so groe Macht in der Hand eines einzelnen Lehnsmannes groe Gefahren fr das Reich bringe. Darum wurde Sachsen zerstckelt und mehreren Herren bergeben; Bayern, das gleichfalls verkleinert wurde, bekam der treue Pfalzgraf Otto von Wittelsbach, der Stammvater des jetzigen bayerischen Knigshauses. Tapser widerstand der waffengebte Herzog, aber seine Macht war bald gebrochen; auf dem Frstentage zu Erfurt warf er sich dem Kaiser zu Fen und bat um Gnade. Unter Trnen hob ihn Friedrich auf mit den Worten: Du bist das eigene Werkzeug deines Falles!" Die braunschweigisch - lneburgischen Haus-gter erhielt er jetzt zurck, mute aber aus Verlangen seiner furchtbar erbitterten Feinde fr drei Jahre Deutschland verlassen. Er ging nach England zu seinem Schwiegervater, dem dortigen König; sein Haus hat in Hannover bis 1866, in Braunschweig bis 1885, in England bis 1901 geherrscht. 8. Das groe Reichsfest zu Mainz. 1184. Friedrich beschlo, den allgemeinen Frieden durch ein Reichsfest zu feiern, das an Glanz und Pracht unbertroffen dastehen sollte. Zu Pfingsten 1184 versammelten sich auf seine Einladung zu Mainz siebzig geistliche und weltliche Fürsten Deutschlands mit glnzendem Gefolge. der 40000 Ritter wurden gezhlt, dazu kamen unzhlbare Scharen Volkes. Aus Italien, Spanien, Frankreich und England erschienen Gesandte, um Friedrichs Gre und Macht zu bewundern. Die Stadt Mainz konnte die Scharen nicht fassen; deshalb hatte der Kaiser in der Ebene zwischen Rhein und Main Taufende von Zelten aufschlagen lassen, die sich wie eine Stadt ausdehnten. Fr alle diese Gste wurden Lebensmittel und Wein herbeigeschafft, und er bewirtete sie drei Tage laug aufs herrlichste. berall herrschte hohe Lust und Freude; auch Knstler und Dichter verherrlichten den Jubel des Festes. Prchtige Ritterwettkmpfe (Turniere) wurden abgehalten, und der Kaiser nahm mit seinen Shnen selbst daran teil. Den zwei ltesten, die sich in den Waffenspielen vor allen andern auszeichneten, erteilte er selbst feierlich den Ritterschlag. Friedrich stand jetzt auf der Hhe seiner Macht. Ganz Deutschland gehorchte ihm. Seine Beamten bewachten in Hunderten von Burgen die kaiserlichen Rechte durch das ganze Reich. Auch seine Stellung in Norditalien war sehr stark. Da tat er einen Schritt, der sein ganzes Lebenswerk krnen sollte, der aber in Wahrheit spter Ver-derben der sein Haus brachte: er verheiratete seinen ltesten Sohn Heinrich mit der Erbin des Knigreichs Neapel. In Mailand fand die prchtige Hochzeit statt.

4. Deutsche Geschichte - S. 60

1912 - Halle a.S. : Schroedel
60 Einladung zu Mainz siebzig geistliche und weltliche Fürsten Deutschlands mit glnzendem Gefolge. Man wollte allein 40000 Ritter gezhlt habeu. Aus Italien, Spanien, Frankreich und England erschienen Gesandte, um Friedrichs Gre und Macht zu bewundern. Die Stadt Mainz konnte die Scharen nicht fassen; deshalb hatte der Kaiser in der Ebene zwischen Rhein und Main zahlreiche Zelte aufschlagen lassen, die sich wie eine Stadt ausdehnten. Fr alle Gste wurden Lebensmittel und Wein herbeigeschafft, und er bewirtete sie drei Tage lang aufs herrlichste. berall herrschte Lust und Freude; auch Knstler und Dichter mehrten den Glanz des Festes. Prchtige Ritterwettkmpfe wurden Heinrich der Lwe demtigt sich vor Barbarossa. abgehalten, und der Kaiser nahm mit feinen Shnen selbst daran teil. Den zwei ltesten, die sich in den Waffenspielen vor allen andern auszeichneten, erteilte er selbst feierlich die Schwertleite. Friedrich stand jetzt auf der Hhe seiner Macht. Da tat er einen Schritt, der sein Lebenswerk krnen sollte, der aber in Wahrheit Ver-derben der sein Haus brachte: er verheiratete seinen ltesten Sohn Heinrich mit der Erbin des Knigreichs Sizilien; so nannte man damals das normannische Knigreich. Die Mailnder fhlten sich sehr geehrt, als Friedrich bei ihnen die Hochzeitsfeier abhielt, und empfingen ihn und die Seinen mit Jubel.

5. Deutsche Geschichte - S. 62

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
62 7. Das Reichsfest zu Mainz. 1184. Friedrichs Herrschcrstellung. Durch den Sturz des gewaltigen Welsen war Friedrich jetzt unum-schrnkter Herr in Deutschland geworden. Den allgemeinen Frieden gedachte er durch ein Reichs fest zu feiern, das an Glanz und Pracht unerreicht dastehen sollte. Zu Pfingsten 1184 versammelten sich auf seine Einladung zu Mainz siebzig geistliche und weltliche Fürsten Deutschlands mit glnzendem Gefolge. Man wollte allein 40000 Ritter gezhlt haben. Aus Italien, Spanien, Frankreichs und England erschienen Gesandte, um Friedrichs Gre und Macht zu bewundern. Die Stadt Mainz konnte die Scharen nicht fassen; deshalb Die Trmmer der Barbarossaburg zu Gelnhausen an der Kinzig, in der Friedrich gern weilte. hatte der Kaiser in der Ebene zwischen Rhein und Main zahlreiche Zelte aufschlagen lassen, die sich wie eine Stadt ausdehnten. Fr alle Gste wurden Lebensmittel und Wein herbeigeschafft, und er bewirtete sie drei Tage lang aufs herrlichste. berall herrschte Lust und Freude; auch Knstler und Dichter mehrten den Glanz des Festes. Prchtige Ritterwettkmpfe wurden abgehalten, und der Kaiser nahm mit seinen Shnen selbst daran teil. Den zwei ltesten, die sich in den Waffenspielen vor allen andern auszeichneten, erteilte er selbst feierlich die Schwertleite. Friedrich stand jetzt auf der Hhe seiner Macht. Da tat er einen Schritt, der sein Lebenswerk krnen sollte, der aber in Wahrheit Ver-derben der sein Haus brachte: er verheiratete seineu ltesten Sohn Heinrich mit der Erbin des Knigreichs Sizilien; so

6. Geschichte des deutschen Volkes - S. 117

1905 - Berlin : Vahlen
Friedrich I. Barbarossa. Hhepunkt der Stauferzeit. 162164. 117 burgischen Lande, zurck und mute in die Verbannung gehen: er begab sich erst nach der Normandie, dann zu seinem Schwiegervater Heinrich Ii. von England. 163. Friedrich hatte seine Macht wieder hergestellt; ein glnzender Spiegel seiner Herrlichkeit war das groe Fest, das er zu Pfingsten 1184 irr Mainz veranstaltete. Der hchste Glanz der ritterlichen Zeit vereinte sich hier; Fürsten, Bischfe und Herren, fremde Gesandte, Snger und das Volk aller Stnde strmten zusammen: man zhlte allein an 70 000 Ritter und Krieger. Denn der Kaiser wollte an diesem Tage seine beiden ltesten Shne durch die Schwertleite wehrhaft machen und dabei den vollen Glanz des nun wieder in Frieden geeinigten Reichs der ganzen Welt zeigen. Am schnen Rheinufer erhob sich, da Mainz die vielen Gste nicht fassen konnte, eine bunte, bewegliche Stadt von Zelten, in ihrer Mitte ein rasch hergestellter kaiserlicher Palast und eine zierliche Kapelle. Der Kaiser, noch immer schn und edel von Gestalt und Haltung, thronte inmitten all dieses Glanzes, ja er ritt noch selbst mit in die Schranken, seine ritterliche Fertigkeit zu zeigen; auch seine Gemahlin, freundlich und huldreich, und fnf herrlich erblhende Shne, von denen der lteste, Heinrich, schon die Knigskrone trug, waren Zierden des Festes, das die damaligen Minnesnger mit dem sagenberhmten Hoflager des Knigs Artus verglichen. 164. Wrdig und groß war dann der Abend dieses Heldenlebens. Friedrich zog noch einmal, zum sechstenmal, nach Italien (1184), jetzt mit den Stdten vershnt und berall ehrfurchtsvoll aufgenommen. Im Jahre 1186 vermhlte er zu Mailand seinen Sohn Heinrich mit Konstanze, die das solange feindliche Normannenreich einst erben sollte; ein Er-folg, so konnte es scheinen, unermelich groß fr die Kaisergewalt, denn nun war das Papsttum seiner Sttze beraubt und in des Kaisers Hand gegeben aber wie anders waren doch die wirklichen Ergebnisse dieser Erwerbung! Dem Kaisertum hat sie eher geschadet als gentzt, und dem letzten Staufer hat sie den Untergang auf dem Blutgerste gebracht. Bald nach dem Abschlu jenes Ehebundes erschtterte die Kunde vom Falle Jerusalems, das der gyptische Sultan Saladin wieder erobert hatte (1187), das christliche Abendland. Die mchtigsten Herrscher nahmen das Kreuz: Richard Lwenherz von England, Philipp August von Frankreich; und allen voran betrat Friedrich Barbarossa noch einmal die Heldenbahn seiner Jugend. Nachdem er Deutschland geordnet, seinen Sohn, den König Heinrich, zum Regenten bestellt und Heinrich den Lwen, um die Ruhe zu wahren, gentigt hatte, noch einmal auf drei Jahre das Reich zu verlassen (er ging wieder nach England), zog er 1189 mit einem herrlichen Heere wohlbehalten nach Konstantinopel und durch die den, heien Hochebenen Kleinasiens. Vor Jkonium suchte ihn der Sultan dieser Stadt und des gleichnamigen Reichs aufzuhalten; Barbarossa aber schlug das Heer des Feindes und eroberte die Stadt. Auch in dieser Zeit zeigte er seinen hohen, frommen Sinn. Einst bekam er die falsche Kunde, sein Sohn sei umgekommen. Wehe mir, ist mein Sohn tot?" rief er, und Trnen rannen in seinen weien Bart; mein Sohn ist erschlagen! doch Christus lebt noch, nur zu, ihr Männer!" Endlich erreichte man Cilicien und den Kalykadnus oder Seleph, der nahe dem Cydnus strmt, jenem Flusse, der vor langen Zeiten einmal dem Leben des jungen Heldenknigs Alexander gefhrlich geworden war. Der war damals gerettet worden: dem greisen Kaiser

7. Vaterländische Geschichte - S. 31

1902 - Wiesbaden : Behrend
— 31 — Mit Zorn im Herzen eilte er nach Deutschland. Bisher hatte er Heinrich den Löwen gegen seine Feinde in Schutz genommen und ihre Anklagen gegen den Freund überhört. Jetzt gab er denselben Folge und lud ihn zur Verantwortung seiner Gewaltthaten vor das Reichsgericht. Da Heinrich nicht erschien, o erste! er in die Reichs acht und wurde seiner Ehren und Würden und aller Besitzungen verlustig erklärt. Sachsen wurde zerstückelt und mehreren Herren übergeben, Bayern bekam der treue Psalzgras Otto von Wittelsbach, der Stammvater des jetzigen bayrischen Königshauses. Tapfer widerstand der waffengeübte Herzog seinem Gegner, aber seine Macht war bald gebrochen; aus dem Fürstentage zu Erfurt warf er sich dem Kaiser zu Füßen und bat um Gnade. Unter Thränen hob ihn Friedrich auf mit den Worten: „Du bist das eigene Werkzeug deines Falles!" Seine braunschweigisch-lüne-burgischenhausgüter behielt er jetzt, mußte aber auf drei Jahre Deutschland verlassen. Er ging nach England zu seinem Schwiegervater, dem dortigen König; seine Nachkommen haben in Hannover bis 1866, in Braunschweig bis 1885 geherrscht. 6. Das große Reichsfest zu Mainz. 1184. Als Friedrich nun noch mit den lombardischen Städten einen dauernden Frieden schloß, stand er auf der Höhe seiner Macht und beschloß, den allgemeinen Frieden durch ein Reichs fest zu feiern, das an Glanz und Pracht unübertroffen dastehen follte. Zu Pfingsten 1184 versammelten sich aus seine Einladung zu Mainz alle geistlichen und weltlichen Fürsten Deutschlands mit glänzendem Gefolge. Über 40 000 Ritter wurden gezählt, dazu kamen unzählbare Scharen Volkes. Aus Italien, Spanien, Frankreich und England erschienen Gesandte, um Friedrichs Größe und Macht zu bewundern. Die Stadt Mainz konnte die Scharen nicht fassen; deshalb hatte der Kaiser in der Ebene zwischen Rhein und Main Taufende von Zelten aufschlagen lassen, die sich wie eine Stadt ausdehnten. Für alle Gäste des Kaisers wurden Lebensmittel und Wein herbeigeschafft, und er bewirtete sie drei Tage lang aufs herrlichste. Überall herrschte Lust und hohe Freude; auch Künstler und Dichter verherrlichten den Jubel des Festes. Prächtige Reiterwettkämpfe (Turniere, f. S. 34) wurden abgehalten, und der Kaiser nahm mit seinen Söhnen selbst daran teil. Den zwei ältesten Söhnen, die sich in den Waffenspielen vor allen andern auszeichneten, erteilte er selbst feierlich den Ritterschlag. Noch lange lebte dieses einzigartige Fest im Wonnemonat Mai durch Sang und Klang im Volke fort. 7. Friedrichs Kreuzzug und Tod. Am Abend feines Lebens verbreitete sich die Kunde von dem Falle Jerusalems. Da 3*

8. Geschichte des Mittelalters - S. 86

1904 - München [u.a.] : Franz
86 Die Feste zu Mainz und Mailand. Der dritte Kreuzzug. das den Kaisern schon so viele Schwierigkeiten bereitet hatte, in mehrere Stcke zerlegte: den stlichen Teil, der sich an der Zerstckelung Elbe hinzog und allein die Bezeichnung Herzogtum Sachsen" bei-Sachsens, behielt, bekam Bernhard von Askanien, der Sohn Albrechts des Bren, ein westliches Stck unter dem Namen Herzogtum Westfalen" erhielt der Erzbischos von Kln; die Fürsten und die namhafteren Städte in den brigen Heinrich dem Lwen unter-stellten Gebietsteilen wurden reichsunmittelbar. Heinrich der Lwe erwehrte sich anfangs seiner vielen Feinde in Norddeutschland nicht ohne Erfolg; als aber Fried-rich selbst gegen ihn zog, fiel ein Vasall um den andern von ihm ab. so da er die Gnade des Kaisers nachsuchen mute; zu Erfurt warf er sich (1181) diesem zu Fen und er-hielt seine Allode Vraunschweig und Lneburg zurck, mute aber in die Verbannung gehen; er begab sich zunchst in die Normandie und dann nach England zu seinem Schwiegervater, dem König Heinrich Ii. Die Feste zu Mainz und Mailand. Nachdem 1183 zu Konstanz mit den Lombarden ein Ausgleich Mainz 1184. zustande gekommen war, feierte der Kaiser 1184 zu Mainz die Schwertleite seiner beiden ltesten Shne (Hemrich und Friedrich), die sich zu einem glnzenden Friedensfest geftaste, von welchem fahrende Snger noch lange zu erzählen wuten. Dieser Feier folgte bald eine nicht minder herrliche, als. Bar-Mailand 1186. barofsas ltester, von den Fürsten schon zum Nachfolger ermener <Sohn_ Heinrich zu Mailand 1186 die Erbprinzessin des nor-mannischen Knigreiches von Neapel und Sizilien, K o n st a u z e, zur Gemahlin nahm. Die mit dem Kaiser ausgeshnten Mailnder hatten selbst um die Ehre gebeten, da die Vermhlung in den Mauern ihrer neu erstandenen Stadt abgehalten werde. Der dritte Kreuzzug 11891192. Saladin er- Im Jahre. 1187 war das Knigreich Jerusalem vom Sultan ?bert Jeru- Saladin von gypten zerstrt worden. ]a em ' Die Kunde hievon rief im Abendlande die schmerzlichste Ans-regung hervor. Die drei mchtigsten Fürsten der Christenheit, der Kaiser wie die Könige Philipp Ii. Augustus von Frankreich und Richard Lwenherz von England, rsteten zu einem neuen Kreuzzug. Von Regens brg aus drang Friedrich durch Ungarn und durch das byzautinische Reich nach Kleinasien vor, besiegte den Sultan von Jkonium vor den Mauern seiner Hauptstadt, die erstrmt wurde, und gelangte bis Barbarossas nach dem alten Kilikien. Hier ertrank er 1190 im Flue Saleph, Td 1190. dem alten Kalykadnos. An die Spihe des deutschen Kreuzheeres Unteroersimt Heinrichs f 1181. I

9. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 69

1905 - Breslau : Dülfer
Friedrich I. Barbarossa 69 der ein Jahr verteidigte sich Heinrich gegen alle seine Gegner, bis der Kaiser ihn so in die Enge trieb, da er sich auf demzrsten-Lage zu Erfurt 1181 demtigen mute. Der Herzog warf sich hier 11s1 dem Kaiser zu Fen (vgl. Chiavenna 5. 67). Der Kaiser bob ifitt ainar""" auf, doch bekam er seine beiden Herzogtmer nicht zurck: er behielt nur seine reichen Erstnde. ^us diesen entwickelten sich nach und nach das Knigreich Hannover und das Herzogtum Braunschweig.) Weiter wurde .Heinrich auf drei Jahre .verkannt. Er reiste zu seinem Schwiegervater, dem Könige von England. f. Herrlichkeit des Kaisertums zu dieser Zeit. Durch die Unter-werfung Heinrichs hatte Barbarossa sein Ansehen in Deutschland wieder zu Ehren gebracht. Nachdem er dann im Jahre 1183 auch mit den lombardischen Stdten dauernd Frieden geschlossen hatte (f. S. 67), ver-anstaltete er 1184 zu Mainz ein glnzendes Fest, der das die Zeit- 1184 genossen Wunderdinge berichten. Der Kaiser umgrtete hier seine ltesten Shne, den schon zum König ge-whlten Heinrich und den Schwabenherzog Friedrich, mit dem Ritterschwerte. Zu diesem Feste waren auer den Fürsten noch gegen .70000 Gste erschienen, so da die Stadt Mainz die Menge nicht zu beherbergen ^?^Whte; deshalb wurde vor den Toren eine luftige Zeltstadt erbaut. Der Kaiser bewirtete die Volksmenge drei Tage hindurch. Hier in Mainz wurde ein allgemeiner Reichsfriede errichtet. Friedrichs friedlicher Zug nach Italien. Als Friedrich bald nach diesem Nationalfeste zum sechstenmal der die Alpen reiste, wurde er in Italien mit groem Jubel aufgenommen; allen Stdten voran war Mailand, wo er sich auch lange aufhielt. Von hier aus schickte er Gesandte an Wilhelm, den König von Sizilien, und lie fr seinen Sohn Heinrich um die Hand der Konstantia, der Erbin von Neapel und Sizilien, anhalten. König Wilhelm willigte mit Freuden in diese Ver- biudung, und im Jahre 1186 wurde in Mailand die Hochzeit mit 1186 grter Pracht gefeiert. Nachdem Barbarossa auch in Italien fr einen dauernden Landfrieden Sorge getragen hatte, kehrte er in die Heimat Zurck. Von allen Zeitgenossen empfing er hnliche Achtung und Ehren wie einstmals Theoderich der Groe ( 5, h); frwahr unter ihm blhte des deutschen Reiches Herrlichkeit". h. Friedrichs I. Kreuzzug und sein Tod. Der Sultan Saladin von gypten hatte im Jahre 1187 den Christen Jerusalem entrissen;' 1187 deshalb bestrmte der Papst den Kaiser Friedrich sowie die Konigtlion Frankreich und England, das heilige Grab aufs neue fr die Christen zu erobern. Friedrich zeigte sich bereit, den heiligen Zug zu unter-nehmen. Nachdem er alle Verhltnisse in Deutschland und Italien ge-ordnet und seinen Sohn, den König Heinrich, als Reichsverweser und Vertreter eingesetzt hatte, machte er sich mit etwa.100 000 Mann im Frhjahr 1189 auf den Weg. Er berwinterte M^Mem'"Heer^W 1189 Griechenland und setzte im Frhjahr 1190 nach Kleinasien der, .vier zeigte sich ber"srrftarr von Jkonium sehr feindlich und lie alle Lebens-mittel in die festen Städte schleppen; infolgedessen brach im Heere groe

10. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 76

1902 - Bamberg : Buchner
76 Die hohenstaufischen Kaiser. Wrzburg gechtet und^aller seiner Besitzungen fr verlustig erklrt (1180). ^1180 Sachsen wurde zum Schaden Deutschlands zertrmmert; von den beiden Hauptteilen erhielt Bernhard von Anhalt, der zweite Sohn Albrechts des Bren, den stlichen Teil; Westfalen wurde dem Erzbischof von Kln verliehen. Bayern verlor ebenfalls an Umfang; Steiermark wurde als selbstndiges Herzogtum losgetrennt. Das also verkleinerte Herzogtum Bayern aber verlieh Friedrich I. seinem treuen Freunde Otto von Wittelsbach. Otto starb schon nach drei Jahren, nachdem er noch beim Abschlu des Konstanzer Friedens hervorragend ttig gewesen war; seine Nachkommen aber, die Wittelsbacher, haben in ununterbrochener Reihenfolge und zu immer hhern Wrden aufsteigend bis auf den^pdrtgeit Tag der Bayern geherrscht und gewacht. Als sich Heinrich der Lwe, von seinen Vasallen verlassen, vor Friedrich I. demtigte, erlangte er Verzeihung und erhielt sogar seinen Allodialbesitz um Braunschweig und Lneburg zurck. Doch mute er Deutschland auf drei Jahre verlassen; er ging zu seinem Schwiegervater, König Heinrich Ii. von England^^ Fperichs I. letzte Regierungsjahre und sein Tod auf dem dritten - Kreuzzug. /Endlich konnte sich Kaiser und Reich des Friedens erfreuen. Den 66 herzlichsten Ausdruck fand diese Freude auf dem vielbesungenen Ritter-fest zu Mainz 1184. Von allen Groen des Reiches und von Vieltausend Rittern umgeben, erteilte der Kaiser damals den beiden ltesten seiner fnf Shne, Heinrich und Friedrich, den Ritterschlag. Auch Italien war beruhigt und vershnt. Mit Jubel wurde Friedrich I. auf seinem sechsten Rmer-zng (1184) in den lombardischen Stdten empfangen. Mailand erbat es sich sogar als einen besonderen Gnadenbeweis, da die Vermhlung des ltesten Kaisersohnes Heinrich mit Konstanze, der Tochter Rogers und Erbin des normannischen Knigreichs von Neapel und Sizilien, in seinen Mauern gefeiert werde (1186)Jj Dritter Kreuzzug 118992: Doch sollte Friedrichs I. Leben nicht so friedlich schlieen. Schon im nchsten Jahre 1187 wurde das Abendland durch die Kunde aufgeschreckt, Jerusalem sei von Sa lad in, dem Sultan von gypten und Syrien, erobert worden. Mit jugendlicher Begeisterung stellte sich Friedrich I. samt den Knigen Richard Lwen-herz von England und Philipp Ii. von Frankreich an die Spitze eines neuen Kreuzzuges. Ein auserlesenes deutsches Heer trat 1189 von Regens-

11. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 215

1894 - Dresden : Jacobi
215 f) Herrlichkeit des Kaisertums zu dieser Zeit. Durch die Unterwerfung Heinrichs hatte Barbarossa sein Ansehen in Deutschland wieder zu Ehren gebracht. Im Jahre 1183 schlo er mit den lombardischen Stdten einen dauernden Frieden zu Coustanz unter folgenden Bedingungen: Den Stdten bleibt die Selbstverwaltung und freie Gerichtsbarkeit in ihren Mauern; an der Spitze der Stadt stehen frei ge-whlte Konsuln (oder Podesta), welche dem Kaiser den Eid der Treue leisten mssen, ebenso auch alle Brger vom 17. bis 70. Jahre. Die schwierigsten Streitflle werden durch den Kaiser oder seinen Vertreter entschieden. Erscheint der Kaiser in der Lombardei, so mssen ihm die Städte Hilfs-trnppen gewhren, falls er sein Ansehen in Ober-Jtalien wieder herstellen mu; auf den Romfahrten sind sie ebenso zu Untersttzung und Ver-pflegung seines Heeres verpflichtet. Nachdem nun in Deutschland und Italien Frieden herrschte, ver-anstaltete der Kaiser 1184 zu Mainz ein glnzendes Fest, der das die Chronisten Wunderdinge berichten. Der Kaiser wollte hier seine Shne, nmlich den schon zum König gewhlten und gekrnten ltesten Heinrich und den Schwabenherzog Friedrich, mit dem Ritterschwert umgrten. Zu diesem Feste waren nicht nur die Fürsten des ganzen Reiches, son-dern auer den Gesandten der benachbarten Reiche, welche dem Kaiser Huldigungsgeschenke darbrachten, auch die Groen, die Ritter, die Brger und fahrendes Volk (Gaukler) in groer Zahl erschienen. Die ungeheure Menge von Gsten, gegen 70000 Mann, vermochte die Stadt Mainz nicht zu beherbergen; infolgedessen war auf dem rechten Rheinnfer dem Kaiser eine Pfalz erbaut, um dieselbe die Zelte der Fürsten und viele andere, einer Stadt vergleichbar. Es fehlte nichts, um den Glanz irdischer Pracht zu zeigen: in der Verschiedenheit der Tracht, in den Behngen der Pferde und in der Ergtzlichkeit der Schauspiele. Der Kaiser bewirtete die Volksmenge drei Tage hindurch. Man hatte dazu ungeheure Massen von Vorrten an Wein und Lebensmitteln aufgehuft. So berichtet Arnold von zwei groen Husern, die von oben bis unten mit Hhnern angefllt waren, zur grten Verwunderung aller, die kaum geglaubt hatten, da soviel Hhner in allen Lndern berhaupt vorhanden wren. Als die ersten Tage mit grter Freude festlich begangen waren, nahmen die Kaisershne mit vielen andern Knappen zugleich den Ritter-gurt, nachdem frh eine feierliche Messe gehalten worden war. Vor der Umgrtung waren sie mit Waffen versehen worden und hatten sich im ritterlichen Ringplatze mutig getummelt. Darnach wurde in Mainz ein allgemeiner Reichsfriede errichtet. s) Friedrichs friedlicher Zug nach Italien. Bald nach dem prchtigen Nationalfeste zu Mainz hatte sich Friedrich mit glnzendem Gefolge zum 6. Male der die Alpen nach Italien begeben. Er wurde hier jetzt mit groem Jubel aufgenommen; allen Stdten voran Mailand, woselbst er sich auch viel aufhielt. Von hieraus schickte er auch Gesandte an Wilhelm, König von Sieilien, und lie

12. Bd. 2 = Oberstufe - S. 148

1912 - Goslar a. H. : Danehl
148 In den Stdten, die an der See lagen, begnstigte er sehr den Seehandel. Seine Besiedelungsttigkeit! Welchen Zweck sollte diese haben? (Deutschtum und Christentum strken, Verbreitung von Kultur und Sitte.) Woher nahm er die Ansiedler? Zeigt das heutige Holland! Das flmische Land! Der Wahrspruch Heinrichs des Lwen! Jnwie-fern war dieser Spruch wahr? Weist auf der Karte die bedingte Wahr-heit des Satzes nach! Sein Standbild! Erklrt seinen Beinamen! Beurteilt seine Ttigkeit fr das nrdliche und stliche Deutschland! Wollt ihr noch etwas fragen ? C. bung: Sprecht der die Bedeutung Heinrichs des Lwen! Einprgung. i) Das Reichsfest zu Mainz. A. Darbietung: Nachdem Kaiser Friedrich Barbarossa berall in seinen Landen Frieden geschaffen hatte, veranstaltete er Pfingsten 1184 ein groes Fest zu Mainz. Alle weltlichen und geistlichen Fürsten erschienen mit ihrem Gefolge zu demselben, sowie viele Ritter und Gesandte fremder Völker. In der Stadt Mainz fanden die Gste nicht alle Unterkunft, so da neben der Stadt noch eine Zeltstadt erbaut werden mute. Auer den Fürsten und dem sonstigen Volke sollen allein 40000 Ritter anwesend gewesen sein. Der Kaiser bewirtete die ganze Menge auf seine Kosten 3 Tage, er selbst wurde von den Fürsten bedient. Die Menge ergtzte sich an allerlei ritterlichen Spielen. Der Mittelpunkt des ganzen Festes war Kaiser Friedrich, umgeben von 5 blhenden Shnen. Die ltesten dieser, Heinrich und Friedrich, erhielten hier den Ritter-schlag. B. Vertiefung: Friedrich Barbarossa hatte Ruhe und Frieden in seinen Landen wiederhergestellt, im Sden wie im Norden. Weist das kurz nach! Nun veranstaltete er ein groes Fest. Sprecht der Ort und Datum desselben! (Anschreiben.) Sprecht der die Teilnehmer an diesem Reichsfeste! Gebt an, wo alle Festteilnehmer Unterkunft fanden! Erklrt Zeltstadt! Die Bewirtung des Kaisers! Gebt an, wie der Kaiser bedient wurde! Was sollte dadurch ausgesprochen werden? (Die Unterordnung des Fürsten unter den Kaiser.) Wie sich die Menge die Zeit vertrieb! Aus welchen Grnden mag Kaiser Friedrich dieses Fest veranstaltet haben? (Um die Macht und den Glanz seines Reiches zu zeigen.) Seine Shne! Der Ritterschlag! Bei dem Ritterschlage er-hielten die jungen Edelleute einen sanften Schlag mit der Schwertklinge der Schulter und Rcken. Dadurch wurden sie Ritter. Wollt ihr noch etwas fragen ? C. bung: Erzhlt von dem Reichsfeste zu Mainz! Einprgung. Besprechung des Lohmeyerschen Bildes Das Reichsfest zu Mainz".

13. Geschichte des deutschen Volkes - S. 100

1871 - Berlin : Vahlen
100 Friedrich I., 8<ir6mef|a. Hhenpunkt der Hchenfiattfischen Seil. 162-164. tarnte er und vergrerte er in Baiern die kirchlichen Gebiete, aliburg. Mau, Regensbmg und bte weltlichen, m Merau u. a. Das Scnoatbum achfm erfchttaub W g?uz m lauter dnjdnen, besonders geistlichen Terri-, ' " selbwaubig mrben; und nur auf den Osten, auf die Nach-Sern>Ib' in Wittenberg hatten, bertrug sich der 'S* wtb der Herzogilel. - Heinrich der Swe hatte in feinen ttelsifchen Erblauden Widerstand leisten trotte: aber Sbarbaroffa branq bis in ? oor- Die von Heinrich fiele mit Hcrrscherstolz behandelten kleinen Fürsten feines Herzogthums, Besonbers die griftlichen, erhoben sich gegen rhti, und endlich mute sich der Lwe bemthigen. Dies geschah zu Erfurt 1181. Der Kaiser verzieh; aber das Gericht, das er nun unter Beirath der Fürsten der Hemnch hielt, war dennoch streng genug: Heinrich erhielt nur die Allode eines Hauses, bte Brunomschen, Billingischen und Nordheimischen Gter (8 150' (bte spateren Braunschwetgtsch-Lneburgischen Lande) zurck und mute drei Jahre seinem Schwkgewater?^' " 6esct6 ^ uach England, zum König Heinrich Ii., . ^3. Friedrich hatte seine Macht wieber hergestellt: ein glnzender Spiegel setner Herrlichkeit war das groe Fest, das er zu Pfingsten 1184 in ?attiz veranstaltete. Der hchste Glanz der ritterlichen Zeit vereinte sich hier: Fürsten Bischfe und Herren, fremde Gesandte, Snger und das Volk aller passen strmte hter zusammen; man zhlte allein an 70,000 Ritter. Denn Der Kaiser wollte an diesem Tage seine beiden ltesten Shne durch die Schwert-leite wehrhaft machen, und dabei den vollen Glanz des nun wieder in Frieden geetmgten Reiches der ganzen Welt zeigen. Am schnen Rheinufer erhob fidy ba Mainz bte vielen Gaste nicht fassen konnte, eine bunte, bewegliche Stadt von Zelten: m der Mitte ein rasch hergestellter kaiserlicher Palast und eine zierliche Kapelle. _ Der Kaiser, noch immer schn und ebel von Gestalt und Haltung, thronte inmitten alles dieses Glanzes, ja ritt noch selbst mit in die Schranken, ferne ritterliche Wertigkeit zu zeigen; auch seine Gemahlin, freunblich und hulb-reich, und fnf herrlich erblhende Shne, von benen der lteste, Heinrich, schon die Knigskrone trug, waren Zierben des Festes, welches''die damaligen Minne-sanger mit König Artus' fabelhaftem Hoflager verglichen. 164. Ruhig und groß war dann der Abend dieses Heldenlebens. 5 ch zog noch einmal, zum sechsten Mal, nach Italien, 1184, jetzt mit dem Pabste tote den Stdten vershnt und berall ehrfurchtsvoll aufgenommen. Im Jahre 1186 vermhlte er seinen Sohn, Heinrich, mit Constanza. bte das fo lange feindliche Normannenreich einst erben mute. Fr fein Haus gewann er fo wieder, was er in Norditalien eingebt; fr das Reich ist diese Verbindung eher schdlich als heilsam geworden, und fr den Pabst war sie ein neuer Anla zu Furcht und Feindseligkeit. . Indessen erschtterte die Kunde vom Fall Jerusalems, das der gyptische Sultan Saladin wieder erobert, das christliche Abendland. Die mchtigsten Herrscher desselben nahmen das Kreuz: Richard Lwenherz von England, Philipp August von Frankreich; abex allen voran betrat Friedrich Barbarossa noch ein-mal dte Helbenbahn feiner Jugenb. Nachbem er Deutfchlanb georbnet, feinen tz-ohn Hemnch zum König bestellt, und Heinrich den Lwen, um die Ruhe zu wahren, noch einmal zu freiwilliger Verbannung nach England genthigt, zog er mit einem herrlichen Heer wohlgerstet und frforgend aus, kam trotz vieler Schwierigkeiten nach Constantinopel und durch die den, heien Hochebenen Klein-aftens. Vor der Stadt Jconium' suchte ihn der Sultan dieser Stadt und des gleichnamigen Reiches aufzuhalten. Barbarossa griff Heer und Stadt des

14. Die Neubildung der europäischen Kulturwelt durch Christentum und Germanentum - S. 107

1911 - München : Oldenbourg
Friedrich Barbarossa. 107 mit dessen Knigshaus er verwandt war, in die Verbannung gehen und dabei das Versprechen ablegen, da er ohne Erlaubnis des Kaisers nicht zurck-kehren werde. brigens lag die territoriale Zersplitterung des schsischen und bayerischen Stammes fr den Augenblick wohl im Interesse der kaiserlichen Machj-stellung, schdigte indes die energische Vertretung des Deutschtums sowohl den Dnen und Nordostslaven als den Ungarn und Sdostflaven, spter den Trken gegenber. Auch war die Aufrechterhaltung des Landfriedens bei der Vielheit der kleinen reichsunmittelbaren Gebiete schwieriger als frher in den wenigen, dafr aber greren Stammesherzogtmern. Hierauf feierte der Kaiser die Wiederherstellung des Friedens in Deutsch-land und Italien durch das glnzende, vielbesungene Reichsfest zu Mainz, 1184 auf dem seine beiden ltesten Shne, der König (Thronfolger) Heinrich und der Schwabenherzog Friedrich, in Gegenwart zahlreicher in- und aus-lndischer Gste den Ritterschlag empfingen. 5. Die Normannische Heirat und Friedrichs Ausgang. Das Nor-mannische Reich in Unteritalien und Sizilien war nicht blo wegen seiner gnstigen Lage im Zentrum des Mittelmeeres wirtschaftlich hochentwickelt, sondern auch politisch sehr wichtig, weil es als Lehensstaat der Kurie den Ppsten in schwierigen Lagen eine Sttze und Zufluchtssttte zu bieten vermochte (vgl. Gregor Vii. und Alexander Iii.). Gelang es, dieses Reich an das staufische Haus zu bringen, so konnte man dem ppstlichen Stuhle den Rckhalt entziehen und bei etwaigen Kmpfen das Papsttum, bzw. den Kirchenstaat, von Norden und Sden fassen. Voraussichtliche Erbin von Neapel-Sizilien war nun die Tante des kinderlosen letzten Knigs Wilhelm Ii., die Prinzessin Konstanze. Wirklich wute es Friedrich auf seinem sechsten Rmerzug (11841186) trotz der Gegenbemhungen vonseiten der Kurie durchzusetzen, da die Vermhlung des deutschen 1186 Thronsolgers Heinrich mit Konstanze von Sizilien zustande kam. Die vershnten Mailnder hatten es sich vorn Kaiser als Auszeichnung er-beten, da die glnzende Hochzeitsfeier in ihrer Stadt abgehalten wurde. Papst Urban Iii., dem die Absicht und Tragweite dieser Verbindung natrlich auch nicht entging, drohte mit dem Banne und suchte den in England weilenden Heinrich den Lwen zur Rckkehr nach Deutschland und zur Stiftung eines kaiserfeindlichen Frstenbundes zu bewegen. Da starb Urban und gleichzeitig erscholl im Abendlande die Kunde, das durch den ersten Kreuzzug eroberte Jerusalem sei von Sultan Saladin zurckgewonnen worden. Sofort entschlo sich Kaiser Friedrich, in Ver-bindung mit den Knigen von Frankreich und England einen Versuch zur Wiedereroberung des heiligen Landes zu machen. Durch die Teilnahme am dritten Kreuzzug vershnte Barbarossa den neuen Papst Clemens Iii. 1189/90 und wute die Entstehung des geplanten kaiserfeindlichen Bundes zu vereiteln; Heinrich der Lwe versprach, abermals aus drei Jahre nach

15. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 45

1907 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
45 .Verrat, a) Von Sachsen erhielt der Erzbischof von Kln das sdliche Westfalen; auerdem wurden davon getrennt und selbstndig alle geistlichen Gebiete (Bremen, Magdeburg, Halberstadt, Verden, Hildes-heim, Minden, Paderborn, Mnster), so da von dem einstigen Herzogtum Sachsen nur Lauenburg brig blieb, das an Bernhard, den Sohn Albrechts des Bren, kam, der als Erbland bereits das Land um Witten-berg besa, b) Von Bayern wurde Steiermark getrennt und zum Herzogtum erhoben. Bayern verlieh Friedrich an Otto von Wittelsbach 1180, dessen Haus noch heute dort herrscht. Diese Zersplitterung der deutschen Staaten setzten die spteren Kaiser fort. Ebenso taten es die Reichsfrsten durch Erbteilungen zwischen ihren Shnen. Auch trennten sich immer mehr Städte als selbstndige Reichs-stdte ab. Diese Zersplitterung hatte zur Folge a) nach auen die Ohn-macht des Reiches, b) nach innen die Vermehrung der Fehden, die den Wohlstand des Volkes zerstrten. Iii. Friedrichs Kaiserherrlichkeit. 1. Reichsfest zu Mainz. Friedrich stand auf der Hhe seiner Macht. Davon zeugt das groe Reichsfest zu Mainz (Pfingsten 1184), wo der Kaiser seine Shne Heinrich und Friedrich zu Rittern schlug. Es waren dazu 50 000 Ritter erschienen, die er drei Tage lang bewirtete. Alle europischen Könige erkannten durch Gesandtschaften und Geschenke Friedrichs Oberherrschaft an. 2. Sechster Rmerzug. In demselben Jahre unternahm er seinen sechsten, aber sried-lichen Zug nach Italien. Als Freund des Papstes und der lombardischen Städte wurde er berall mit Ehrfurcht und Jubel aufgenommen; besonders Mailand feierte seinen Besuch mit hohem Glanz. Er verlobte seinen Sohn uhd Nachfolger Heinrich mit Konstanze, der Erbin des Normannen-reiches (Sditalien und Sizilien). Er bereitete dadurch die Erwerbung dieses Reiches fr sein Haus vor; es sollte ihm ein Ersatz fr das ver-lorene Norditalien sein. Seinen Nachfolgern brachte dieser Besitz viele Kmpfe und die Feindschaft des Papstes ein, und schlielich ist sein Haus in diesen Kmpfen zugrunde gegangen. Iv. Sein Kreuzzug. (Siehe Geschichte der Kreuzzge.) Auf ihm starb Friedrich im Jahre 1190, indem er im Saleph, wahrscheinlich beim Baden vom Schlage getroffen, ertrank. 3. Heinrich Vl 11901197. Heinrich Vi. hatte sich drei Ziele gesteckt: 1. Er wollte unum-schrnkter Herr in Deutschland und in seinem normannischen Erbreiche sein. 2. Er wollte die Oberherrschaft des Kaisers der den Papst

16. Mit einem Anhang von 79 Bildern und 9 Karten in Farbendruck - S. 42

1911 - Breslau : Hirt
42_A. Von der Vlkerwanderung bis zum Westflischen Frieden. dieser war von solchem Wiedersehen gerhrt und hob ihn vom Boden aus, indem er sprach: Du bist das eigene Werkzeug deines Falles!" Die Herzogtmer blieben Heinrich genommen, auch mute er drei Jahre Deutschland verlassen) doch seine Stammlande, die brannschweigisch-lneburgischen Lnder, durfte er behalten. ) Das Reichsfest zu Mainz. Aus Freude der den Wiederher-gestellten Frieden lud der Kaiser die deutschen Fürsten zu einem gln-zenden Reichs feste nach Mainz (1184). 50000 Ritter sollen erschienen sein, die er tagelang bewirtete. Seine beiden ltesten Shne, Heinrich und Friedrich, erhielten hier den Ritterschlag,- bei den Turnieren ritt er selber noch in die Schranken. Nicht lange danach vermhlte Friedrich seinen Sohn Heinrich mit einer normannischen Prinzessin, der Erbin von Sditalien und Sizilien,- damit schien er sein Ziel, die Herrschaft der ganz Italien, erreicht zu haben. Er konnte es nicht ahnen, da hier einstmals sein Geschlecht schmhlich untergehen sollte. e) Barbarossas Kreuzzug und Tod. Am Abend seines Lebens unternahm Barbarossa noch einen Kreuzzug. Nach Europa kam nm-lich die erschtternde Nachricht, Jerusalem sei von dem gyptischen Sultan erobert worden. Da stellte sich der ritterliche Greis 1189 an die Spitze eines zahlreichen Kreuzheeres,- Heinrich den Lwen zwang er, wieder nach England zu gehen, dann zog er nach dem Morgenlande. Aber er erreichte das Heilige Land nicht. Als er mit seinem Rosse den Flu Saleph in Kleinasien durchschwimmen wollte, rissen ihn die Wellen hinweg. Ein Ritter strzte ihm nach und brachte wohl den Krper ans Land, aber die Heldenseele war entflohen. Tiefgebeugt zogen die Kreuzfahrer weiter und begruben den Helden in der Stadt Tyrns. Viele Deutsche kehrten in die Heimat zurck, die brigen kamen bis vor Akkon, wo auch der treffliche Herzog Friedrich, Barbarossas Sohn, starb. In Deutschland konnte man lange das Unglck nicht glauben, das man nicht selbst gesehen hatte. Das Volk harrte in der Verwirrung der spteren Zeit sehnschtig seines krftigen Kaisers und erzhlte sich, Barbarossa sei nicht gestorben, sondern sitze im Sche des Kyffhnfer-berges und werde seinerzeit hervorkommen und mit ihm die alte Macht und Herrlichkeit des Deutschen Reiches. Erst in unseren Tagen ist das Reich in alter Herrlichkeit wiedererstanden. In Kaiser Wilhelm I. hat sich der Traum des deutschen Volkes erfllt. 3. Die folgenden hohenstaufischen Kaiser. a) Heinrich Vi. (11901197). Bald nach Barbarossas Aufbruch kehrte der Lwe zurck, und der Krieg zwischen Welsen und Waiblingern begann von neuem. Da gelang es König Heinrich, den Schwager Hein-

17. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 115

1898 - Breslau : Hirt
Die Hohenstaufen. Friedrich I. Barbarossa. 115 Bergwerke Goslars, vertrieb Bernhard von Sachsen und verbrannte die Städte Nordhausen, Mhlhausen und Halberstadt: auch den Erzbischof von Kln jagte er in die Flucht. Endlich aber mute er sich dem Kaiser unterwerfen. Dieser beschied ihn auf den Reichstag nach Erfurt, wo sein Schicksal entschieden werden sollte (1181). Wohl verzieh ihm der Kaiser, aber er konnte ihm seine Wrden nicht zurckgeben. Ihm blieben nur die Allode seines Hauses, die spteren braunschweigisch-lnebnrgischen Lande. Auch mute er auf drei Jahre in die Verbannung gehen; er wandte sich nach England, dessen König sein Schwiegervater war. 2. Kaiserfeste und Kreuzzug. a. Reichsfest zu Mainz und Heinrichs Vermhlung. Nachdem so das Reich in Frieden geeint war, berief der Kaiser Pfingsten 1184 die Fürsten zu einem herrlichen Feste nach Mainz. Es war das glnzendste Bild ritterlicher Herrlichkeit. Bei den Turnieren ritt der Kaiser, noch ein Held von rstiger Gesundheit, selber in die Schranken. Seine blhende Gemahlin und fnf Shne waren zugegen, von denen die beiden ltesten, Heinrich und Friedrich, hier vom Vater den Ritterschlag erhielten. In der Erinnerung des Volkes, im Siede der Snger lebte dieses Fest noch lange fort. In demselben Jahre zog Barbarossa zum sechstenmal nach Italien. Was er durchs Schwert nicht hatte erringen knnen den vollen Besitz Italiens , das wollte er seinem Sohne Heinrich, der bereits zum Könige gekrnt war, sichern durch eine Vermhlung mit Konstanze, der Erbin des normannischen Knigreichs (1186). Er ahnte nicht, welches Elend diese Verbindung der sein Haus bringen sollte! h. Kreuzzug und Tod. Im folgenden Jahre (1187) drang die Kunde nach Europa, da das auf dem ersten Kreuzzuge (S. 126) von den Christen eroberte Jerusalem ihnen wieder entrissen sei. Da nahmen die mchtigsten Herrscher des Erdteils das Kreuz: Friedrich Barbarossa, Richard Lwenherz von England, Philipp August von Frankreich. Friedrich bertrug seinem Sohn Heinrich die Herrschaft in Deutschland und ntigte, um dem Reiche die Ruhe zu sichern. Heinrich den Lwen zu einer drei-jhrigen Selbstverbannung nach England. Von Regensburg brach er dann mit einem herrlichen Kreuzheer nach dem Osten aus. Siegreich kam er nach Cilicien in das Thal des Kalikadnus oder Saleph. Als l man der diesen Flu eine Brcke schlug, versuchte der Kaiser, schneller aus des Rosses Rcken hinberzukommen; mitten im Strom aber rissen ihn die Wogen hinweg: wahrscheinlich hatte ein Schlagflu seinem Leben ein Ende gemacht. Im fernen Asien liegt der Held begraben. In Deutschland konnte man an das Unglck nicht glauben, das man selbst

18. Deutsche Geschichte - S. 60

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
/ 60 dem Kaiser in Italien zu helfen. Friedrich legte sich, wie erzhlt wird, schlielich sogar aufs Flehen; aber der Welfe blieb unbeugsam. So mute denn der Kaiser den Kampf allein wagen. Bei Legnano konnten die Stdter im Jahre 1176 an dem verhaten Unterdrcker grimmige Rache nehmen; besonders die Mailnder taten sich hervor und khlten ihr Mtchen an dem Zerstrer ihrer Stadt. Friedrichs Truppen erlitten eine Niederlage, wie sie noch kein deutsches Ritterheer in Italien erfahren hatte. Seine Scharen wurden gnzlich aus-einandergefprengt, er selbst strzte mit dem Pferde und verschwand im Getmmel; mit dem Schwerte in der Hand rettete er sich und kam erst am vierten Tage nach der Schlacht zu den Seinigen, die ihn schon tot ge-glaubt hatten. Jetzt sah Friedrich ein, da er seine Forderungen zu hoch gespannt hatte, und suchte sich mit seinen Gegnern zu vertragen. Alexander war bald zum Frieden bereit. In Venedig auf dem Markusplatze kte Friedrich dem Papste den Fu, wurde dann von ihm aufgehoben und erhielt den Friedensku. Zu Konstanz vertrug er sich einige Jahre spter auch mit den lombar-dischen Stdten. Wohl durften sie knftig ihre Beamten selbst whlen, aber sie muten von Friedrich die Besttigung einholen. Auch hatten sie ihm noch betrchtliche Steuern zu zahlen. So behauptete er trotz der Niederlage von Legnano eine Machtstellung in Italien, wie sie seit langem kein Kaiser mehr besessen hatte. 6. Der Sturz Heinrichs des Lwen. Die Weigerung Heinrichs des Lwen hatte Friedrich gezeigt, da er nicht mehr Herr in Deutschland war. Das aber wollte er auf jeden Fall sein, und darum beschlo er, die gewaltige Macht des einstigen Freundes zu zertrmmern. Das ging verhltnismig leicht; benn Heinrich hatte sich durch seine Hrte unter den Fürsten viele Feinde gemacht. Diese verklagten ihn beim Kaiser. Friedrich lud ihn dreimal vor einen Reichstag zur Verantwortung fr seine Gewalttaten. Da der Welfe nicht erschien, verfiel er der Reichsacht und verlor alle seine Be-sitznngen durch den Spruch der Fürsten. Der Kaiser nahm von den beiden Herzogtmern groe Stcke weg und teilte sie mehreren Groen zu. Den Rest des bayrischen gab er dem Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach, dem Stammvater des jetzigen bayrischen Knigshauses. Wohl setzte sich der kampfgewohnte Welfe zur Wehr: aber die Schar seiner Feinde war zu groß. So mute er sich unterwerfen. In Erfurt siel er dem Kaiser zu Fen und bat um Gnade. Unter Trnen hob ihn Friedrich auf, mit den Worten: Du bist das eigne Werkzeug deines Falles!" Die brannschweigisch-lnebnrgischen Hausgter erhielt Heinrich zurck, er mute aber fr drei Jahre Deutschland verlassen. Er ging nach England zu seinem Schwiegervater, dem dortigen König. 7. Das Reichsfest zu Mainz. 1184. Friedrichs Herrscherstellung. Durch den Sturz des gewaltigen Welsen war Friedrich jetzt unum-schrnkter Herr in Deutschland geworden. Den allgemeinen Frieden gedachte er durch ein R e i ch s f e st zu feiern, das an Glanz und Pracht

19. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 81

1904 - Habelschwerdt : Franke
81 um Gnade. Der Kaiser lie ihm seine Erbgter Braunschweig und Lneburg; doch mute er auf drei Jahre das Land verlassen. 4. Kaiserherrlichkeit unter Friedrich Barbarossa. Die Augelegen-f)eiten des Reiches waren von Friedrich Barbarossa trotz der italienischen Feldzge nicht vernachlssigt worden. Mit starker Hand hielt er den Landfrieden aufrecht und lie die Friedensstrer hinrichten. Gerechtig-fett, Milde und wahre Frmmigkeit erwarben dem Kaiser allgemeine Verehrung. Der Einflu des Reiches nach auen war uuter ihm so groß, da er die Könige von Dnemark. Polen und Ungarn in Lehuspflicht nehmen konnte; dem Herzog von Bhmen verlieh er fr treue Heeresfolge den Knigstitel. Die Herstellung des Friedens mit der Kirche und deu lombardifcheu Stdten bewog den Kaiser, 1184 zu Mainz ein Reichsfest zu feiern. Es gestaltete sich zu einem Fest, wie es Deutschland noch nicht gesehen hatte. Der kaiserlichen Einladung folgten Fürsten und Bischfe, bte und Grafen, Gesandte aus den slawischen Lndern, aus Frankreich, England, Italien und Spanien. Auf der anmutigen Ebene am Rhein war Zelt an Zelt aufgeschlagen; alle Gste wurden auf Kosten des freigebigen Kaisers bewirtet; Knstler und Dichter genossen nicht geringere Ehre wie die Helden des Krieges und der Turniere. Die Hoheit des Kaisers, der Glanz der Ritter, die Schnheit der Fraueu, die Pracht der Kleider, die Mannigfaltigkeit der Spiele und Gesnge, alles vereinigte sich, um Freude und Bewuuderuug hervorzurufen. Der Kaiser schlug bei diesem Feste seine beiden Shne Heinrich und Friedrich zu Rittern. Der Miuuefuger Heinrich von Veldecke hat in feiner iteide" die Mainzer Festlichkeiten geschildert, und die Erinnerung an das Reichsfest blieb lange lebendig. Im Jahre 1186 zog der Kaiser zum letztenmal nach Italien. Er nahm in Mailand an der Hochzeit seines Sohnes Heinrich teil, der sich mit Konstante, der Erbin von Sizilien, vermhlte. Durch diese Heirat bereitete Friedrich die Erwerbung Unteritaliens und damit die Weltmachtstelluug seiues Hauses vor. Da aber hierdurch die Unabhngigkeit des Papsttums gefhrdet erschien, drohte ein neuer Kampf auszubrechen. Doch hinderten der Tod des Papstes und die Vorbereitungen zu einem neuen Kreuzzug deu Ausbruch des Streites. 5. Der dritte Kreuzzug, 11891192. Im Jahre 1187 hatte Saladin, der tapfere Sultan von gypten, das Heer des Knigs von Jerusalem am See Tiberias geschlagen und die Heilige Stadt erobert. Als die Kunde hiervon ins Abendland kam, forderte der Papst Friedrich Barbarossa und die Könige Philipp August von Frankreich und Richard Lwenherz von England zu einem neuen Kreuzzuge Lohmeyers Wandbilder: Das Reichssest zu Mainz. Ahl er, Geschichte fr Lehrerseminare. 6

20. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 81

1908 - Leipzig : Deichert
c. Die hohenstaufischen Kaiser 11381354. 3. Heinrich Vi. 11901197. 81 Stdten Frieden (in Konstanz 1183). Er gewhrte jeder Stadt Freiheit und Selbstndigkeit, doch muten die alljhrlich zu whlenden hchsten Beamten seine Besttigung erhalten. Die Brger behielten alle Regalien, soweit sie sie mit Recht besaen, muten dem Kaiser aber den Treueid leisten und gewisse Geldzahlungen an ihn bernehmen. 13. Das Mainzer Pfingsten. Die gewaltige Macht des Kaisers fand ihre Verherrlichung in einem glnzenden Feste, das in den Pfingst-tagen 1184 bei Mainz gefeiert wurde. Der Kaiser verlieh hier seinen Shnen Heinrich und Friedrich nebst einer Menge anderer Herren-shne das Schwert. 40 000 Ritter mit zahlreichem Gefolge sollen sich dabei zusammengefunden haben. Mrchenhafte Pracht wurde dem Auge geboten; drei Tage lang folgten sich Messe und Turnier, Volksbe-lnstigung und ernster Verkehr, und lange noch erzhlten fahrende Spiel-leute und angesehene Dichter, erzhlte das deutsche Volk von dem nn-erhrten Glnze dieses Mainzer Pfingsten. 14. Die Vermhlung des Knigs Heinrich mit der Erbin von Sizilien und Unteritalien. Bald bot sich die Aussicht auf weitere Vermehrung der Macht der Hohenstaufen. Des Kaisers ltester Sohn Heinrich, der schon von den deutschen Fürsten zum König gewhlt und in Aachen gekrnt war, vermhlte sich (1186) in Mailand mit Konstanze von Sizilien, welche berufen war, das Erbe des kinderlosen Normannenknigs Wilhelms Ii., nmlich die Lnder Sizilien und Unteritalien, dereinst zu bernehmen. Die glnzend-sten Aussichten zu einem Universalreich schienen sich hier dem Herrscher zu bieten; in Wahrheit erwies sich die Ehe aber als der ver-hngnisvolle Schritt, der zum Untergange des Staufenhauses fhrte. 15. Friedrichs Kreuzzug. Bald nach jener Zeit drang schlimme Kunde nach dem Abendlande. Die geistlichen Ritterorden der Templer und Johanniter waren im heiligen Lande in blutiger Schlacht besiegt, König Guido von Jerusalem war von dem Sultan Saladin gefangen genommen, seine Hauptstadt erobert worden, alles war verloren, wo-sr Tausende von Kreuzfahrern ihr Leben hingegeben hatten. Wie um seine Lebensarbeit mit einem besonders frommen Werke zu krnen, stellte sich jetzt der Kaiser an die Spitze eines Kreuzheeres, nachdem er seinen ltesten Sohn Heinrich an seiner Statt zum Regenten und seinen zweiten Sohn Friedrich zum Herzoge von Schwaben eingesetzt hatte. Durch Ungarn und das griechische Reich ging dieser dritte Kreuzzug. In mancher heien Schlacht muten die Trken das Schwert des gewaltigen Barbarossa erproben; aber der Kaiser er-reichte sein Ziel nicht. Im Saleph, an der Sdkste Kleinasiens, ist er ertrunken (1190), als er nach monatelangen Mhen seinen Leib durch Baden und Schwimmen erfrischen wollte. Unendlich war die Hellwig, Lehrbuch der Geschichte fr hhere Schulen. Mittelstufe I. 6