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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte, besonders aus der brandenburgisch-preußischen, von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Jetztzeit - S. uncounted

1913 - Leipzig : Voigtländer
^ Freiwillige in Breslau. Der König rief, und alle, alle kamen." Das Bild versetzt uns vor das schne gotische Rathaus auf dem Ringe von Breslau und tn das ernst-freudige Treiben der preuischen Helden-zeit des Frhjahrs 1813. Die Wand des Eckhauses der Mauer Strafte genannt zur goldnen Krone (f. rechte Seite des Bildes), trgt den Aufruf des Knigs an Mein Volk"; im Hause selbst, einer Empfangstelle fr freiwillige Gaben, gehen Brger aus und ein. Der Linieninfanterist vor der Tre harrt eines Befehls. Ruf der Strae herrscht berall Wiedersehen und Rbschiednehtnen: rechts der Offizier der Landwehr-reiterei, vor dem Portal der freiwillige Jger, in der mitte der Land-roehrofftzter tn Wachstuchmtze mit weiem Blechkreuze, sonst wohl ein Gutsbesitzer oder ein Beamter aus dem Kreise, links der Student- sie alle samt ihren Rngehrigen und Freunden sind im Banne der groen Stunde. Rn dem Planwagen leitet ein Dragoner-Unteroffizier die Rus-gabe von Gewehren; er prft eben die Anweisung, die ihm ein Landwehrmann vorweist. Der General im Hintergrnde schaut freudig bewegt mit Kennerblick auf die neuen Soldaten; er fhlt, solcher Begeisterung gehre der endliche Sieg. Die Zivilpersonen sind in der Tracht der Zeit: die Männer in langen, engen Beinkleidern und int Frack, die Frauen in schlicht anliegenden Kleidern mit hoher Taille. 16. Die erste Eisenbahn. Den Rnbruch einer neuen Zeit bedeutet der uns unscheinbar dnkende Wagenzug, der auf dem Steindamme daherfhrt, auf der ersten greren deutschen Eisenbahn von Leipzig nach Dresden, von Friedrich List angeregt, von weitblickenden Leipziger Kaufleuten unter unzhligen Schwierigkeiten (183739) vollendet, ward ste zu einem der ersten Fden des groen und dichten Eisenbahnnetzes das heutzutage Deutschland und alle Kulturlnder berzieht. Rls die Leipziger Bahn nach und nach dem Verkehr bergeben wurde, schwanden schnell die Vorurteile gegen sie. Wer zuerst staunend, aber mitrauisch am Wege gestanden hatte, wagte bald selbst die Fahrt und fand, da weder in den ganz offenen Wagen dritter, noch in den unverglasten zweiter Klasse der Luftdruck ttete, wie ngstliche Gemter prophezeit hatten. Ruf unserm Bilde kreuzt sich mit der Eisenbahn noch die schwerfllige Postkutsche und der vierspnnige Frachtwagen. Eure Zeit ist vorbei!" glaubt man aber in den Mienen der Zuschauer zu lesen, deren Tracht uns noch recht altmodisch vorkommt, sowohl an dem Mautbeamten und dem Landgendarmen links als auch an den Brgern rechts. Breite Halsbinden und spitze Vatermrder zwingen zu steifer Haltung. Freier schon ist die Tracht der vier Studenten, aber auch sie erscheint uns veraltet (altfrnkisch"). Der Zqlinderhut der Männer dnkt uns nicht minder seltsam als der Hut der Frauen, der das Gesicht in weitem Bogen halbmondfrmig umrahmt.

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1. Erzählungen aus der Sage und Geschichte - S. uncounted

1916 - Leipzig : Voigtländer
15. Freiwillige in Breslau. Der König rief, und alle, alle kamen." Das Bild versetzt uns vor das schne gotische Rathaus auf dem Ringe von Breslau und in das ernst-freudige Treiben der preuischen Pelden-zeit des Frhjahrs 1813. Die Wand des Eckhauses der hlauer Strae genannt zur goldnen Krone (f. rechte Seite des Bildes), trgt den Auf-ruf des Knigs An Mein Volk"- im Hause selbst, einer Empfangstelle fr freiwillige Gaben, gehen Brger aus und ein. Der Linieninfanterist vor der Tre harrt eines Befehls. Auf der Strae herrscht berall Wiedersehen und Hbfchiednehmen: rechts der Offizier der Landwehr-reiterei, vor dem Portal der freiwillige 3ger, in der Mitte der Land-wehroffizier in Wachstuchmtze mit weiem Blechkreuze, sonst wohl ein Gutsbesitzer oder ein Beamter aus dem Kreise, links der Student; sie alle samt ihren Angehrigen und Freunden sind im Banne der groen Stunde, flu dem Planwagen leitet ein Dragoner-Unteroffizier die Ausgabe von Gewehren; er prft eben die Anweisung, die ihm ein Landwehrmann vorweist. Der General im Hintergrunde schaut freudig bewegt mit Kennerblick auf die neuen Soldaten; er fhlt, solcher Begeisterung gehre der endliche Sieg. Die Zivilpersonen sind in der Tracht der Zeit: die Männer in langen, engen Beinkleidern und im Frack, die Frauen in schlicht anliegenden Kleidern mit hoher Taille. 16. Die erste Eisenbahn. Den Anbruch einer neuen Zeit bedeutet der uns unscheinbar dnkende Wagenzug, der auf dem Steindamme daherfhrt, auf der ersten greren deutschen Eisenbahn von Leipzig nach Dresden, von Friedrich List angeregt, von weitblickenden Leipziger Kaufleuten unter unzhligen Schwierigkeiten (183739) vollendet, ward sie zu einem der ersten Fden des groen und dichten (Eisenbahnnetzes, das heutzutage Deutschland und alle Kulturlnder berzieht. Als die Leipziger Bahn nach und nach dem Verkehr bergeben wurde, schwanden schnell die Vorurteile gegen sie. Wer zuerst staunend, aber mitrauisch am Wege gestanden hatte, wagte bald selbst die Fahrt und fand, da weder in den ganz offenen Wagen dritter, noch in den unoerglasten zweiter Klasse der Luftdruck ttete, wie ngstliche Gemter prophezeit hatten. Auf unserm Bilde kreuzt sich mit der Eisenbahn noch die schwerfllige Postkutsche und der vierspnnige Frachtwagen. (Eure Zeit ist vorbei!" glaubt man aber in den Mienen der Zuschauer zu lesen, deren Tracht uns noch recht altmodisch vorkommt, sowohl an dem Maut-beamten und dem Landgendarmen links als auch an den Brgern rechts. Breite Halsbinden und spitze Vatermrder zwingen zu steifer Haltung. Freier schon ist die Tracht der vier Studenten, aber auch sie erscheint uns veraltet (altfrnkisch"). Der Zqlinderhut der Männer dnkt uns nicht minder seltsam als der Hut der Frauen, der das (Besicht in weitem Bogen halbmondfrmig umrahmt.

2. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart mit Einschluß der wichtigsten Kapitel aus der allgemeinen Weltgeschichte und mit Belehrungen aus der Staatskunde - S. uncounted

1910 - Leipzig : Voigtländer
15. Hreiwillige in Breslau. Der König rief, und alle, alle kamen." Das Bild versetzt uns vor das schne gotische Rathaus auf dem Ringe von Breslau und in das ernst-freudige Treiben der preuischen Helden-zeit des Frhjahrs 1813. Die Wand des Eckhauses der (Dhlauer Strae, genannt zur goldnen Krone (f. rechte Seite des Bildes), trgt den auf-ruf des Knigs En mein Volk"- im Hause selbst, einer Empfangstelle fr freiwillige Gaben, gehen Brger aus und ein. Der inieninfanterift vor der Tre harrt eines Befehls. Auf der Strae herrscht berall wiedersehen und abschiebnehmen: rechts der Offizier der Landwehr-reiterei, vor dem portal der freiwillige Jger, in der Mitte der Land-wehroffizier in Wachstuchmtze mit weiem Blechkreuze, sonst wohl ein Gutsbesitzer ober ein Beamter aus dem Kreise, links der Student; sie alle samt ihren Angehrigen und Freunden sind im Banne der groen Stunde. Hn dem Planwagen leitet ein Dragoner-Unteroffizier die aus-gbe von Gewehren; er prft eben die anweisung, die ihm ein Land-tvehrmann vorweist. Der General im Hintergrnde schaut freudig bewegt mit Kennerblick auf die neuen Soldaten; er fhlt, solcher Begeisterung gehre der endliche Sieg. Die Zivilpersonen sind in der Tracht der Seit: die Männer in langen, engen Beinkleidern und im Frack, die Frauen in schlicht anliegenden Klef dem mit hoher Taille. 16. Die erste Eisenbahn. Den anbruch einer neuen Seit bedeutet der uns unscheinbar dnkende Wagenzug, der auf dem Steindamme daherfhrt, auf der ersten greren deutschen Eisenbahn von Leipzig nach Dresden, von Friedrich List angeregt, von weitblickenden Leipziger Kaufleuten unter unzhligen Schwierigkeiten (183739) vollendet, ward sie zu einem der ersten Fden des groen und dichten Eisenbahnnetzes, das heutzutage Deutschland und alle Kulturlnder berzieht, als die Leipziger Bahn nach und nach dem Verkehr bergeben wrbe, schwanben schnell die Vorurteile gegen sie. Wer zuerst staunenb, aber mitrauisch am Wege gestanben hatte, wagte bald selbst die Fahrt und fand, da weder in den ganz offenen wagen dritter, noch in den unverglasten zweiter Klasse der Luftdruck ttete, wie ngstliche Gemter prophezeit hatten. auf unserm Bilde kreuzt sich mit der Eisenbahn noch die schwerfllige Postkutsche und der vierspnnige Frachtwagen. (Eure Seit ist vorbei!" glaubt man aber in den Mienen der Zuschauer zu lesen, deren Tracht uns noch recht altmodisch vorkommt, sowohl an dem Mautbeamten und dem Landgendarmen links als auch an den Brgern rechts. Breite Halsbinden und spitze Vatermrder zwingen zu steifer Haltung. Freier schon ist die Tracht der vier Studenten, aber auch sie erscheint uns veraltet (altfrnkisch"). Der Zylinderhut der Männer dnkt uns nicht minder seltsam als der Hut der Frauen, der das (Besicht in weitem Bogen halbmondfrmig umrahmt.

3. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. uncounted

1910 - Leipzig : Voigtländer
st 15. Freiwillige in Breslau. Der König rief, und alle, alle kamen." Das Bild versetzt uns vor das schne gotische Rathaus auf dem Ringe von Breslau und in das erust-freudige Treiben der preuischen Heldenzeit des Frhjahrs 1813. Die Wand des Eckhauses der Ohlauer Strae, genannt zur goldueu Krone (s. rechte Seite des Bildes), trgt den Aufruf des Knigs An Mein Volk"; im Hause selbst, einer Empfangstelle fr freiwillige Gaben, gehen Brger ans und ein. Der Linieninfanterist vor der Tre harrt eines Befehls. Auf der Strae ist berall ein Wieder-sehen, ein Abschiednehmen: rechts der Offizier der Laudwehrrejterei, vor dem Portal der freiwillige Jger, in der Mitte der Landwehroffizier in Wachs-tnchmtze mit weiem Blechkreuze, sonst wohl ein Gutsbesitzer oder ein Beamter aus dem Kreise, links der Student; sie alle samt ihren Ange-hrigen und Freunden sind im Banne der groen Stunde. An dem Planwagen leitet ein Dragoner-Unteroffizier die Ausgabe von Gewehrens er pri'l eben die Anweisung, die ihm ein Landwehrmann vorweist. Der General im Hintergrunde schaut freudig bewegt mit Kennerblick auf die neuen Soldaten; er fhlt, solcher Begeisterung gehre der endliche Sieg. Die Zivilpersonen sind in der Tracht der Zeit:. die Männer in langen, engen Beinkleidern und im Frack, die Frauen in schlicht anliegenden Kleidern mit hoher Taille. 16. Die erste Eisenbahn. Den Anbruch einer neuen Zeit bedeutet der uns unscheinbar dukeude Wagenzug, der auf dem Steindamme daherfhrt, auf der ersten greren deutschen Eisenbahn von Leipzig nach Dresden. Von Friedrich List angeregt, von weitblickenden Leipziger Kauf-leuten unter unzhligen Schwierigkeiten (183739) vollendet, ward sie zu einem der ersten Fden des groen und dichten Eisenbahnnetzes, das heutzutage Deutschland und alle Kulturlnder berzieht. Als die Leipziger Bahn nach und nach dem Verkehr bergeben wurde, schwanden schnell die Vorurteile gegen sie. Wer zuerst staunend, aber mitrauisch am Wege gestanden hatte, wagte bald selbst die Fahrt und fand, da weder in den ganz offenen Wagen dritter noch in den fensterlosen zweiter Klasse der Luftdruck ttete, wie ngstliche Gemter prophezeit hatten. Auf unserm Bilde kreuzt sich mit der Eisenbahn noch die schwerfllige Postkutsche und der vierspnnige Frachtwagen. Eure Zeit ist vorbei!" glaubt man aber in den Mienen der Zuschauer zu lesen, deren Tracht uns noch recht alt-modisch vorkommt, sowohl an dem Mautbeamten und dem Landgendarm links als auch an den Brgern rechts. Breite Halsbinden und spitze Vatermrder zwingen zu steifer Haltung. Freier schon ist die Tracht der vier Studenten, aber auch sie erscheint uns veraltet (altfrnkisch"). Der Zylinderhut der Männer dnkt nns nicht minder seltsam als der Hut der Frauen, der das Gesicht in weitem Bogen halbmondfrmig umrahmt.

4. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. uncounted

1905 - Leipzig : Voigtländer
15. Freiwillige in Breslau. Der König rief, und alle, alle kamen." Das Bild versetzt uns vor das schne gotische Rathaus auf dem Ninge von Breslau und in das ernst - freudige Treiben der preuischen Heldenzeit des Frhjahrs 1813. Die Wand des Eckhauses der Ohlauer Strae, genannt zur goldnen Krone (f. rechte Seite des Bildes), trgt den Aufruf des Knigs An Mein Volk"; im Hause selbst, einer Empfangstelle fr freiwillige Gaben, gehen Brger aus und ein. Der Linieninfanterist vor der Tre harrt eines Befehls. Auf der Strae ist berall ein Wieder-sehen, ein Abschiednehmen: rechts der Offizier der Landwehrreiterei, vor dem Portal der freiwillige Jger, in der Mitte der Land Wehroffizier in Wachs-tnchmtze mit weiem Blechkreuze, sonst wohl ein Gutsbesitzer oder ein Beamter aus dem Kreise, links der Student; sie alle samt ihren Angehrigen und Freunden sind im Banne der groen Stunde. An dem Planwagen leitet ein Dragoner-Unterosfizier die Ausgabe von Gewehren; er prft eben die Anweisung, die ihm ein Landwehrmann vorweist. Der General im Hintergrnde schaut freudig bewegt mit Kennerblick auf die neuen Soldaten; er fhlt, solcher Begeisterung gehre der endliche Sieg. Die Zivilpersonen sind in der Tracht der Zeit: die Männer in laugen, engen. Beinkleidern und im Frack, die Frauen in schlicht anliegenden Kleidern mit hoher Taille. 16. Die erste Eisenbahn. Den Anbruch einer neuen Zeit bedeutet der uns unscheinbar dnkende Wagenzug, der auf dem Steindamme bah erfhrt, auf der ersten greren deutschen Eisenbahn von Leipzig nach Dresden. Von Friedrich List angeregt, von weitblickenden Leipziger Kauf-leuten unter unzhligen Schwierigkeiten (183739) vollendet, ward sie zu einem der ersten Fden des groen und dichten Eisenbahnnetzes, das heutzutage Deutschland und alle Kulturlnder berzieht. Als die Leipziger Bahn nach und nach dem Verkehr bergeben wurde, schwanden schnell die Vorurteile gegen sie. Wer zuerst staunend, aber mitrauisch am Wege gestanden hatte, wagte bald selbst die Fahrt und fand, da weder in den ganz offenen Wagen dritter noch in den fensterlosen zweiter Klasse der Luftdruck ttete, wie ngstliche Gemter prophezeit hatten. Ans nnserm Bilde kreuzt sich mit der Eisenbahn noch die schwerfllige Postkutsche und der vierspnnige Frachtwagen. Eure Zeit ist vorbei!" glaubt man aber in den Mienen der Zuschauer zu lesen, deren Tracht uns noch recht alt-modisch vorkommt, sowohl an dem Mautbeamten und dem Landgendarm links als auch an den Brgern rechts. Breite Halsbinden und spitze Vatermrder zwingen zu steifer Haltung. Freier schon ist die Tracht der vier Studenten, aber auch sie erscheint uns veraltet (altfrnkisch"). Der Zyliuderhut der Männer dnkt uns nicht minder seltsam als der Hut der Frauen, der das Gesicht in weitem Bogen halbmondfrmig umrahmt.

5. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart - S. uncounted

1902 - Leipzig : Voigtländer
15. Freiwillige in Breslau. Der König rief, und alle, alle kamen." Das Bild versetzt uns vor das schne gotische Rathaus auf dem Ringe von Breslau und in das ernst-freudige Treiben der preuischen Heldenzeit des Frhjahrs 1813. Die Wand des Eckhauses der Ohlauer Strae, genannt zur golduen Krone (f. rechte Seite des Bildes), trgt den Aufruf des Knigs An Mein Volk"; im Hause selbst, einer Empfangstelle fr freiwillige Gaben, gehen Brger aus und ein. Der Linieninfanterist vor der Tre harrt eines Befehls. Auf der Strae ist berall ein Wieder--sehen, ein Abschiednehmen: rechts der Offizier der Landwehrreiterei, vor dem Portal der freiwillige Jger, in der Mitte der Land Wehroffizier in Wachs-tnchmtze mit weiem Blechkrenze, sonst wohl ein Gutsbesitzer oder ein Beamter aus dem Kreise, links der Student; sie alle samt ihren Angehrigen und Freunden sind im Banne der groen Stunde. An dem Planwagen leitet ein Dragoner-Unteroffizier die Ausgabe von Gewehren; er prft eben die Anweisung, die ihm ein Landwehrmann vorweist. Der General im Hintergrunde schaut freudig bewegt mit Kennerblick auf die neuen Soldaten; er fhlt, solcher Begeisterung gehre der endliche Sieg. Die Zivilpersonen sind in der Tracht der Zeit: die Männer in langen, engen Beinkleidern und im Frack, die Frauen in schlicht anliegenden Kleidern mit hoher Taille. 16. Die erste Eisenbahn. Den Anbruch einer neuen Zeit bedeutet der uns unscheinbar dnkende Wagenzug, der auf dem Steindamme daherfhrt, aus der ersten greren deutschen Eisenbahn von Leipzig nach Dresden. Von Friedrich List angeregt, von weitblickenden Leipziger Kauf-leuten unter unzhligen Schwierigkeiten (183739) vollendet, ward sie zu einem der ersten Fden des groen und dichten Eisenbahnnetzes, das heutzutage Deutschland und alle Kulturlnder berzieht. Als die Leipziger Bahn nach und nach dem Verkehr bergeben wurde, schwanden schnell die Vorurteile gegen sie. Wer zuerst staunend, aber mitrauisch am Wege gestanden hatte, wagte bald selbst die Fahrt und fand, da weder in den ganz offenen Wagen dritter noch in den fensterlosen zweiter Klasse der Luftdruck ttete, wie ngstliche Gemter prophezeit hatten. Auf unfern Bilde kreuzt sich mit der Eisenbahn noch die schwerfllige Postkutsche und der vierspnnige Frachtwagen. Eure Zeit ist vorbei!" glaubt man aber in den Mienen der Zuschauer zu lesen, deren Tracht uns noch recht altmodisch vorkommt, sowohl an dem Mautbeamten und dem Landgendarm links als auch an den Brgern rechts. Breite Halsbinden und spitze Vatermrder zwingen zu steifer Haltung. Freier schon ist die Tracht der vier Studenten, aber auch sie erscheint uns veraltet (altfrnkisch"). Der Zylinderhut der Männer dnkt uns nicht minder seltsam als der Hut der Frauen, der das Gesicht in weitem Bogen halbmondfrmig umrahmt.

6. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. uncounted

1897 - Leipzig : Voigtländer
15. Freiwillige in Breslau. Der König rief, und alle, alle kamen." Das Bild versetzt uns vor das schne gotische Rathaus auf dem Ringe von Breslau und in das ernst-freudige Treiben der preuischen Heldenzeit des Frhjahrs 1813. Die Wand des Eckhauses der Ohlauer Strae, genannt zur goldncn Krone (f. rechte Seite des Bildes), trgt den Ausruf des Knigs An Mein Volk"; im Haufe selbst, einer Empsangstelle fr freiwillige Gaben, gehen Brger aus und ein. Der Linieninfanterist vor der Thre harrt eines Befehls. Auf der Strae ist berall ein Wieder-sehen, ein Abschiednehmen: rechts der Offizier der Landwehrreiterei, vor dem Portal der freiwillige Jger, in der Mitte der Landwehroffizier in Wachs-tuchmtze mit weiem Blechkreuze, sonst wohl ein Gutsbesitzer oder ein Beamter aus dem Kreise, links der Student; sie alle samt ihren Angc-hrigen und Freunden sind im Banne der groen Stunde. An dem Planwagen leitet ein Dragoner-Untcrosfizier die Ausgabe von Gewehren; er prft eben die Anweisung, die ihm ein Landwehrmann vorweist. Der General im Hintergrunde schaut freudig bewegt mit Kennerblick auf die neuen Soldaten; er fhlt, solcher Begeisterung gehre der endliche Sieg. Die Zivilpersonen sind in der Tracht der Zeit: die Männer in langen, engen Beinkleidern und im Frack, die Frauen in schlicht anliegenden Kleidern mit hoher Taille. 16. Tie erste Eisenbahn. Den Anbruch einer neuen Zeit bedeutet der uns unscheinbar dnkende Wagenzug, der auf dem Stcindamme daherfhrt, auf der ersten grern deutschen Eisenbahn von Leipzig nach Dresden. Von Friedrich List angeregt, von weitblickenden Leipziger Kauf-leuten unter unzhligen Schwierigkeiten (183739) vollendet, ward sie zu einem der ersten Fden des groen und dichten Eisenbahnnetzes, das heutzutage Deutschland und alle Kulturlnder berzieht. Als die Leipziger Bahn nach und nach dem Verkehr bergeben wurde, schwanden schnell die Vorurteile gegen sie. Wer zuerst staunend, aber mitrauisch am Wege gestanden hatte, wagte bald selbst die Fahrt und fand, da weder in den ganz offenen Wagen dritter noch in den fensterlosen zweiter Klasse der Luftdruck ttete, wie ngstliche Gemter prophezeit hatten. Auf unfern Bilde kreuzt sich mit der Eisenbahn noch die schwerfllige Postkutsche und der vierspnnige Frachtwagen. Eure Zeit ist vorbei!" glaubt man aber in den Mienen der Zuschauer zu lesen, deren Tracht uns noch recht alt-modisch vorkommt, sowohl an dem Mautbeamten und dem Landgendarm links als auch an den Brgern rechts. Breite Halsbinden und spitze Vatermrder zwingen zu steifer Haltung. Freier schon ist die Tracht der vier Studenten, aber auch sie erscheint uns veraltet (altfrnkisch"). Der Zylinderhut der Männer dnkt uns nicht minder seltsam als der Hut der Frauen, der das Gesicht in weitem Bogen halbmondfrmig umrahmt.

7. Von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart - S. uncounted

1910 - Leipzig : Voigtländer
15. Freiwillige in Breslau. Der König rief, und alle, alle kamen." Das Bild versetzt uns vor das schne gotische Rathaus auf dem Ringe von Breslau und in das ernst-freudige Treiben der preuischen Pelden-zeit des Frhjahrs 1813. Die wand des Eckhauses der Ghlauer Strae, genannt zur golbnen Krone (s. rechte Seite des Bildes), trgt den Kufruf des Knigs An Mein Volk"- im Hause selbst, einer Empfangstelle fr freiwillige Gaben, gehen Brger aus und ein. Der Linieninfanterist vor der Tre harrt eines Befehls. Auf der Strae herrscht berall Wiedersehen und Abschiednehmen: rechts der Offizier der Landwehrreiterei, vor dem portal der freiwillige Jger, in der Mitte der Land-tvehroffizier in tvachstuchmtze mit weiem Blechkreuze, sonst wohl ein Gutsbesitzer oder ein Beamter aus dem Kreise, links der Student; sie alle samt ihren Angehrigen und Freunden sind im Banne der groen Stunde. Hn dem Planwagen leitet ein Dragoner-Unteroffizier die Ausgabe von Gewehren; er prft eben die Anweisung, die ihm ein Landwehrmann vorweist. Der General im Hintergrnde schaut freudig bewegt mit Kennerblick auf die neuen Soldaten; er fhlt, solcher Begeisterung gehre der endliche Sieg. Die Zivilpersonen sind in der Tracht der Zeit: die Männer in langen, engen Beinkleidern und im Frack, die Frauen in schlicht anliegenden Kleibern mit hoher Taille. 16. Die erste Eisenbahn. Den Anbruch einer neuen Zeit bedeutet der uns unscheinbar bn&enbe Wagenzug, der auf dem Steinbamme baherfhrt, auf der ersten greren deutschen (Eisenbahn von Leipzig nach Dresben. Don Friedrich List angeregt, von roeitblickenben Leipziger Kaufleuten unter unzhligen Schwierigkeiten (183739) vollenbet, warb sie zu einem der ersten Fben des groen und bichten (Eisenbahnnetzes, das heutzutage Deutschland und alle Kulturlnder berzieht. Als die Leipziger Bahn nach und nach dein Verkehr bergeben wurde, schwanden schnell die Vorurteile gegen sie. Wer zuerst staunend, aber mitrauisch am Wege gestanden hatte, wagte bald selbst die Fahrt und fand, ba weder in bett ganz offenen wagen britter, noch in den unoerglasten Zweiter Klasse der Luftbruck ttete, wie ngstliche Gemter prophezeit hatten. Auf unserm Bilbe kreuzt sich mit der Eisenbahn noch die schwerfllige Postkutsche und der vierspnnige Frachtwagen. (Eure Zeit ist vorbei!" glaubt man aber in den Mienen der Zuschauer zu lesen, bereu Tracht uns noch recht altmobifch vorkommt, sowohl an bcin Mautbeamten und dem Lanbgenbarnien links als auch an den Brgern rechts. Breite Halsbinden und spitze atermrber zwingen zu steifer Haltung. Freier schon ist die Tracht der vier Stubenten, aber auch sie erscheint uns veraltet (altfrnkisch"). Der Zylinderhut der Männer blinkt uns nicht minber seltsam als der Hut der Frauen, der das Gesicht in weitem Bogen halbmonbfrmig umrahmt.

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. uncounted

1905 - Leipzig : Voigtländer
15. Freiwillige in Breslau. „Der König rief, und alle, alle kamen." Das Bild versetzt uns vor das schöne gotische Rathaus auf dem Ringe von Breslau und in das ernst-freudige Treiben der preußischen Heldenzeit des Frühjahrs 1813. Die Wand des Eckhauses der Ohlauer Straße, genannt zur goldnen Krone (s. rechte Seite des Bildes), trägt den Aufruf des Königs „An Mein Volk"; im Hause selbst, einer Empfangstelle für freiwillige Gaben, gehen Bürger aus und ein. Der Linieninfanterist vor der Türe harrt eines Befehls. Auf der Straße ist überall ein Wiedersehen, ein Abschiednehmen: rechts der Offizier der Landwehrreiterei, vor dem Portal der freiwillige Jäger, in der Mitte der Landwehroffizier in Wachstuchmütze mit weißem Blechkreuze, sonst wohl ein Gutsbesitzer oder ein Beamter aus dem Kreise, links der Student; sie alle samt ihren Angehörigen und Freunden sind im Banne der großen Stunde. An dem Planwagen leitet ein Dragoner-Unteroffizier die Ausgabe von Gewehren; er prüft eben die Anweisung, die ihm ein Landwehrmann vorweist. Der General im Hintergründe schaut freudig bewegt mit Kennerblick auf die neuen Soldaten; er fühlt, solcher Begeisterung gehöre der endliche Sieg. — Die Zivilpersonen sind in der Tracht der Zeit: die Männer in langen, engen Beinkleidern und im Frack, die Frauen in schlicht anliegenden Kleidern mit hoher Taille. - 16. Die erste Eisenbahn. Den Anbruch einer neuen Zeit bedeutet der uns unscheinbar dünkende Wagenzug, der auf dem Steindamme daherfährt, auf der ersten größeren deutschen Eisenbahn von Leipzig nach Dresden. Von Friedrich List angeregt, von weitblickenden Leipziger Kaufleuten unter unzähligen Schwierigkeiten (1837—39) vollendet, ward sie zu einem der ersten Fäden des großen und dichten Eisenbahnnetzes, das heutzutage Deutschland und alle Kulturländer überzieht. Als die Leipziger Bahn nach und nach dem Verkehr übergeben wurde, schwanden schnell die Vorurteile gegen sie. Wer zuerst staunend, aber mißtrauisch am Wege gestanden hatte, wagte bald selbst die Fahrt und fand, daß weder in den ganz offenen Wagen dritter noch in den fensterlosen zweiter Klasse der Luftdruck tötete, wie ängstliche Gemüter prophezeit hatten. — Auf unserm Bilde kreuzt sich mit der Eisenbahn noch die schwerfällige Postkutsche und der vierspännige Frachtwagen. „Eure Zeit ist vorbei!" glaubt mau aber in den Mienen der Zuschauer zu lesen, deren Tracht uns noch recht altmodisch vorkommt, sowohl an dem Mautbeamten und dem Landgendarm links als auch an den Bürgern rechts. Breite Halsbinden und spitze Vatermörder zwingen zu steifer Haltung. Freier schon ist die Tracht der vier Studenten, aber auch sie erscheint uns veraltet („altfränkisch"). Der Zylinderhut der Männer dünkt uns nicht minder seltsam als der Hnt der Frauen, der das Gesicht in weitem Bogen halbmondförmig umrahmt.

9. Geschichtsbilder - S. uncounted

1901 - Leipzig : Voigtländer
15. Freiwillige in Breslau. „Der König rief, und alle, alle kamen." Das Bild versetzt uns vor das schöne gotische Rathaus auf dem Ringe von Breslau und in das ernst-freudige Treiben der preußischen Heldenzeit des Frühjahrs 1813. Die Wand des Eckhauses der Ohlauer Straße, genannt zur goldnen Krone (s. rechte Seite des Bildes), trägt den Aufruf des Königs „An Mein Volk"; im Hause selbst, einer Empsangstelle für freiwillige Gaben, gehen Bürger aus und ein. Der Linieninfanterist vor der Thüre harrt eines Befehls. Auf der Straße ist überall ein Wiedersehen, ein Abschiednehmen: rechts der Offizier der Landwehrreiterei, vor dem Portal der freiwillige Jäger, in der Mitte der Landwehroffizier in Wachstuchmütze mit weißem Blechkreuze, sonst wohl ein Gutsbesitzer oder ein Beamter aus dem Kreise, links der Student; sie alle samt ihren Angehörigen und Freunden sind im Banne der großen Stunde. An dem Planwagen leitet ein Dragoner-Unteroffizier die Ausgabe von Gewehren; er prüft eben die Anweisung, die ihm ein Landwehrmann vorweist. Der General im Hintergründe schaut freudig bewegt mit Kennerblick auf die neuen Soldaten; er fühlt, solcher Begeisterung gehöre der endliche Sieg. — Die Zivilpersonen sind in der Tracht der Zeit: die Männer in langen, engen Beinkleidern und im Frack, die Frauen in schlicht anliegenden Kleidern mit hoher Taille. 16. Die erste Eisenbahn. Den Anbruch einer neuen Zeit bedeutet der uns unscheinbar dünkende Wagenzug, der auf dem Steindamme daherfährt, auf der ersten großem deutschen Eisenbahn von Leipzig nach Dresden. Von Friedrich List angeregt, von weitblickenden Leipziger Kaufleuten unter unzähligen Schwierigkeiten (1837—39) vollendet, ward sie zu einem der ersten Fäden des großen und dichten Eisenbahnnetzes, das heutzutage Deutschland und alle Kulturländer überzieht. Als die Leipziger Bahn nach und nach dem Verkehr übergeben wurde, schwanden schnell die Vorurteile gegen sie. Wer zuerst staunend, aber mißtrauisch am Wege gestanden hatte, wagte bald selbst die Fahrt und fand, daß weder in den ganz offenen Wagen dritter noch in den fensterlosen zweiter Klasse der Luftdruck tötete, wie ängstliche Gemüter prophezeit hatten. — Auf unserm Bilde kreuzt sich mit der Eisenbahn noch die schwerfällige Postkutsche und der vierspännige Frachtwagen. „Eure Zeit ist vorbei!" glaubt man aber in den Mienen der Zuschauer zu lesen, deren Tracht uns noch recht altmodisch vorkommt, sowohl an dem Mautbeamten und dem Landgendarm links als auch an den Bürgern rechts. Breite Halsbinden und spitze Vatermörder zwingen zu steifer Haltung. Freier schon ist die Tracht der vier Studenten, aber auch sie erscheint uns veraltet („altfränkisch"). Der Zylinderhut der Männer dünst uns nicht minder seltsam als der Hut Der Frauen, der das Gesicht in weitem Bogen halbmondförmig umrahmt.

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. uncounted

1918 - Leipzig : Voigtländer
15. Hreiwillige ilt Breslau. „Der König rief, und alle, alle kamen.'-Das Bild versetzt uns vor das schöne gotische Rathaus auf dem Ringe von Breslau und in das ernst-freudige Treiben der preußischen Helden-zeit des Frühjahrs 1813. Die Wand des (Ecfchaufes der (Dljlauer Straße, genannt zur goldnen Krone (s. rechte Seite des Bildes), trägt den Aufruf des Königs „Rn Mein Volk"; im Hause selbst, einer (Empfangstelle für freiwillige (Baden, gehen Bürger aus und ein. Der Linien Infanterist vor der Türe Harrt eines Befehls. Huf der Straße herrscht überall wiedersehen und Abschiednehmen: rechts der Offizier der Landwehr-reiterei, vor dem Portal der freiwillige Jäger, in der Mitte der Land-wehroffizier in tüachstuchmütze mit weißem Blechkreuze, sonst wohl ein Gutsbesitzer oder ein Beamter aus dem Kreise, links der Student; sie alle samt ihren Angehörigen und freunden sind im Banne der großen Stunde. An dem Planwagen leitet ein Dragoner-Unteroffizier die ausgäbe von Gewehren; er prüft eben die Anweisung, die ihm ein Landwehrmann vorweist. Der General im Hintergründe schaut freudig bewegt mit Kennerblick auf die neuen Soldaten; er fühlt, solcher Begeisterung gehöre der endliche Sieg. — Die Zivilpersonen sind in der Tracht der Zeit: die Männer in langen, engen Beinkleidern und im Frack, die Frauen in schlicht anliegenden Kleidern mit hoher Taille. 16. Die erste Eisenbahn. Den Anbruch einer neuen Zeit bedeutet der uns unscheinbar dünkende Wagenzug, der auf dem Steindamme daherfährt, auf der ersten größeren deutschen (Eisenbahn von Leipzig nach Dresden, von Friedrich List angeregt, von weitblickenden Leipziger Kaufleuten unter unzähligen Schwierigkeiten (1837—39) vollendet, ward sic zu einem der ersten Fäden des großen und dichten (Eisenbahnnetzes, das heutzutage Deutschland und alle Kulturländer überzieht. Ais die Leipziger Bahn nach und nach dem Verkehr übergeben wurde, schwanden schnell die Vorurteile gegen sie. wer zuerst staunend, aber mißtrauisch am Wege gestanden hatte, wagte bald selbst die Fahrt und fand, daß weder in den ganz offenen wagen dritter, noch in den unverglasten Zweiter Klasse der Luftdruck tötete, wie ängstliche Gemüter prophezeit hatten. — Auf unserm Bilde kreuzt p mit der (Eisenbahn noch die schwerfällige Postkutsche und der vierspännige Frachtwagen. „(Eure Zeit ist vorbei!" glaubt man aber in den Mienen der Zuschauer zu lesen, deren Tracht uns noch recht altmodisch vorkommt, sowohl an dem Maut-beamten und dem Landgendarmen links als auch an den Bürgern rechts. Breite Halsbinden und spitze Vatermörder zwingen zu steifer Haltung, freier schon ist die Tracht der vier Studenten, aber auch sie erscheint uns veraltet („altfränkisch"). Der Zylinderhut der Männer dünkt uns nicht minder seltsam als der Hut der Frauen, der das Gesicht in weitem Bogen halbmondförmig umrahmt.

11. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. uncounted

1896 - Leipzig : Voigtländer
(j. Die erste Eisenbahn. Die Franzsische Revolution hat in Frankreich die Zeit ungesunder Schwlstigkeit und lsterner Leichtfertigkeit gebannt; in unserem Vater-lande haben die klassische Litteratur des Jahrhunderts Friedrichs des Groen und die Freiheitskriege die Steifheit des Zopfes berwunden. Freiere Anschauungen brechen sich vom 2. und 3. Jahrzehnt unseres Jahrhunderts an immer mehr Bahn, deutsch-nationaler Geist macht sich trotz aller Verfolgungen immer krftiger geltend, besonders unter den Lehrenden und den Lernenden unserer Hochschulen. Die Kleider-tracht wird eine ganz andere, behlt freilich immer noch etwas Steifes, wie in der Uniform der Soldaten auf der linken Seite des Bildes oder in dem Anzge des Brgers auf der anderen Seite; zumal die breite Halsbinde und die spitzen Vatermrder" zwingen zu einer steifen Haltung. Freier ist die Tracht der vier Studenten (rechts im Vordergrunde), aber auch sie mutet uns heute fremdartig an, erscheint uns veraltet, altfrnkisch, wie wir sagen, obwohl erst ein halbes Jahrhundert zwischen damals und heute liegt. Aber das Altfrnkische nimmt Abschied mit dem Postillon, dem Schwager, wie man ihn nannte, und seinem schwerflligen Wagen, der Postschnecke, wie der Spott ihn schalt. Eine neue Zeit fhrt der erste Bahnzug ein, der auf hohem Damme vorbeidampft. Mit der Postschnecke" fuhr man frher von Leipzig nach Dresden fast zwei Tage, heute legt man auf der Eisenbahn denselben Weg in zwei Stunden zurck. Welch ein Wechsel! Und doch wie lange wird es whren, bis das Dampf-ro von der Elektrizitt beseitigt sein wird? Bwnfl-Edkerf-lnsmut fr Internationale Schulbuchforech ing Braunschwei; Schulbuchbibtiothek

12. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. uncounted

1895 - Leipzig : Voigtländer
Mwniwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwdwww 6. Die erste Eisenbahn. Die Franzsische Revolution hat in Frankreich die Zeit ungesunder Schwlstigkeit und lsterner Leichtfertigkeit gebannt; in unserem Vaterlande haben die klassische Litteratur des Jahrhunderts Friedrichs des Groen und die Freiheitskriege die Steifheit des Zopfes berwunden. Freiere Anschauungen brechen sich vom 2. und 3. Jahrzehnt unseres Jahrhunderts an immer mehr Bahn, deutsch-nationaler Geist macht sich trotz aller Verfolgungen immer krftiger geltend, besonders unter den Lehrenden und den Lernenden unserer Hochschulen. Die Kleider-tracht wird eine ganz andere, behlt freilich immer noch etwas Steifes, wie in der Uniform der Soldaten auf der linken Seite des Bildes oder in dem Anzge des Brgers auf der anderen Seite; zumal die breite Halsbinde und die spitzen Vatermrder" zwingen zu einer steifen Haltung. Freier ist die Tracht der vier Studenten (rechts im Vordergrunde), aber auch sie mutet uns heute fremdartig an, erscheint uns veraltet, altfrnkisch, wie wir sagen, obwohl erst ein halbes Jahrhundert zwischen damals und heute liegt. Aber das Altfrnkische nimmt Abschied mit dem Postillon, dem Schwager, wie man ihn nannte, und seinem schwerflligen Wagen, der Postschnecke, wie der Spott ihn schalt. Eine neue Zeit fhrt der erste Bahnzug ein, der auf hohem Damme vorbeidampft. Mit der Postschnecke" fuhr man frher von Leipzig nach Dresden fast zwei Tage, heute legt man auf der Eisenbahn denselben Weg in zwei Stunden zurck. Welch ein Wechsel! Und doch wie lange wird es whren, bis das Dampf-ro von der Elektrizitt beseitigt sein wird? Ebsig-Eckert-lnsttttil fr Internationale Sehutbuchfo rschung Braunschweig Schulbuchbibliothek

13. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. uncounted

1894 - Leipzig : Voigtländer
6. Die erste Eisenbahn. Die Franzsische Revolution hat in Frankreich die Zeit ungesunder Schwlstigkeit und lsterner Leichtfertigkeit gebannt; in unserem Bater-lande haben die klassische Litteratur des Jahrhunderts Friedrichs des Groen und die Freiheitskriege die Steifheit des Zopfes berwunden. Freiere Anschauungen brechen sich vom 2. und 3. Jahrzehnt unseres Jahrhunderts an immer mehr Bahn, deutsch = nationaler Geist macht sich trotz aller Verfolgungen immer krftiger geltend, besonders unter den Lehrenden und den Lernenden unserer Hochschule. Die Kleider-tracht wird eine ganz andere, behlt freilich immer noch etwas Steifes, wie in der Uniform der Soldaten auf der linken Seite des Bildes oder in dem Anzge des Brgers auf der anderen Seite; zumal die breite Halsbinde und die spitzen ^Vatermrder" zwingen zu einer steifen Haltung. Freier ist die Tracht der vier (Studenten (rechts im Vordergrunde), aber auch sie mutet uns heute fremdartig an, erscheint uns veraltet, altfrnkisch, wie wir sagen, obwohl erst ein halbes Jahrhundert zwischen damals und heute liegt. Aber das Altfrnkische nimmt Abschied mit dem Postillon, dem Schwager, wie man ihn nannte, und seinem schwerflligen Wagen, der Postschnecke, wie der Spott ihn schalt. Eine neue Zeit fhrt der erste Bahnzug ein, der auf hohem Damme vorbeidampft. Mit der Postschnecke" fuhr man frher von Leipzig nach Dresden fast zwei Tage, heute legt man auf der Eisenbahn denselben Weg in zwei Stunden zurck. Welch ein Wechsel? Und doch wie lange wird es whren, bis das Dampf-ro von der Elektrizitt beseitigt sein wird?

14. Teil 1 - S. 58

1892 - Aachen : Barth
58 Friedrich Wilhelm Iii. Kampf, den wir bestehen fr unsere Existenz, unsere Unab-hngigkeit, unfern Wohlstand. Keinen anderen Ausweg giebt es, als einen ehrenvollen Frieden oder einen ruhmvollen Unter-gang. Mit Zuversicht drfen wir vertrauen/ Gott und unser fester Wille werden unserer gerechten Sache den Sieg verleihen." Die Wirkung dieses Aufrufs war unbeschreiblich. Es war, als ob das Volk nur auf diesen Ruf feines Knigs gewartet htte, um sich in heiligem Zorne gegen den Feind zu erheben. Das ganze Land wurde ein groes Feldlager. Denn alles eilte zu den Waffen. Der Edelmann entsagte dem ruhigen Leben auf fernem Schlo und stellte sich neben den Landmann, der eben vom Pfluge herbeigeeilt war. Lehrer und Studenten verlieen die Hrsle und griffen zum Schwerte,' auch der bedchtige Brger und geschftige Kaufmann traten voll Begeisterung in die Reihen der brigen. Binnen drei Tagen waren in Berlin die Hrsle der Universitt entvlkert/ allein aus Berlin zogen 10 000 Freiwillige ins Feld. Auch die Frauen nahmen an der allgemeinen Erhebung teil. In ihnen lebte der edle Geist der Knigin Luise wieder auf. Die Frau ermunterte ihren Mann, die Mutter ihren Sohn, die Braut den Brutigam, bei dem edlen Wetteifer nicht zurckzustehen. Als die Freiwilligen Berlin verlieen, priesen ihre Mtter sich glcklich, solche Shne zu haben. Jeder opferte freudig fein Bestes, um das Seinige zur Ausrstung des Heeres beizutragen. Die Hausfrau gab ihr silbernes Hausgert hin, die Tochter ihren goldenen Schmuck, wie das Dienstmdchen ihren silbernen Ring. Eine edle Jungfrau in Breslau, welche sonst nichts zu geben hatte, lie sich ihr schnes Haar abschneiden und brachte den Erls dafr als ihre Gabe dar. 8. Fürst Blcher, der Marschall Vorwrts. Der Ruhm, jene begeisterten Scharen zum Sieg gefhrt zu haben, gebhrt den: General von Blcher. Denn er verstand es vor allen, die Begeisterung derselben zu erhalten und noch mehr zu entstammen. Er wurde zu Rostock in Mecklenburg geboren, war also ein Landsmann der Knigin Luise. In feiner Jugend geno er nur eine mangelhafte Ausbildung in den Wiffertfchciften; denn er trat schon mit 14 Jahren in das schwedische Heer ein.

15. Teil 1 - S. 88

1900 - : Velhagen & Klasing
Der König wollte es kaum glauben, daß so viele Freiwillige sich fanden. Eines Tages arbeitete er auf dem Schlosse zu Breslau mit General Scharnhorst. Da wurde ein Zug von Wagen mit Freiwilligen aus Berlin gemeldet, und als der König ans Fenster trat, zählte er 80 Wagen. Scharnhorst fragte den König, ob er es denn nun glaube. Da rollten Thränen über des Königs Wangen. 2. Begeisterung der Frauen. Ferdinande von Schmettau. Von gleicher Liebe zum Vaterlande wie die Männer waren auch die Frauen beseelt. Überall saßen sie beisammen und strickten Strümpfe, nähten Hemden und zupften Wundfäden. Witwen gaben oft die Hälfte ihrer Pension für den Kriegsschatz. Junge Mädchen brachten ihren Schmuck, Dienstmädchen ihren Sparpsennig. Viele Eheleute sandten sogar ihre goldenen Trauringe ein. Dafür erhielten sie eiserne mit der Inschrift: „Gold gab ich für Eisen. 1813." Noch heute wird in mancher Familie ein solcher Eisenring aufbewahrt. Ein rührendes Beispiel von Vaterlandsliebe gab die sechzehnjährige Ferdinande von Schmettau. Ihr Vater war früher Oberst eines Regiments gewesen. Er besaß kein Vermögen und hatte für elf Kinder zu forgeu. Sie war daher nicht im Besitze von Geld oder Schmucksachen, die sie dem Vaterlande hätte darbringen können. Das machte sie untröstlich. Endlich entschloß sie sich, ihr schönes Haar zu opfern. Sie ließ es abschneiden, verkaufte es und gab die dafür gelösten neun Mark für die Freiwilligen hin. Ein vornehmer Mann aber kaufte Ferdinandens Haar zurück und ließ allerlei Zierate, Ringe, Ketten n. f. w., daraus anfertigen und verkaufen. Das Verlangen nach diesen Sachen war so groß, daß in wenigen Wochen 3600 Mark dafür gelöst und der Kriegskaffe zugeführt werden konnten. 3. Theodor Körner. Dem Rufe des Königs folgte auch freudig der jugendliche Dichter Theodor Körner aus Wien. Er ging nach Breslau und trat in die von dem Major von Lützow errichtete Freifchar als Kämpfer ein. In der Nähe von Leipzig wurde die Schar einmal von Feinden umringt, und Körner erhielt bei dieser Gelegenheit einen Schwerthieb auf den Kopf. Nur mit Mühe rettete er sich in ein nahes Birkenwäldchen. Hier fanden ihn Bauern, die ihn mitnahmen und pflegten. Sobald er genesen war, eilte er wieder zu seiner Schar zurück, die jetzt am rechten Ufer der Unterelbe gegen den Feind kämpfte. Am Morgen des 26. August hielt Lützow mit den Seinen in einem Tannenwäldchen bei Gadebnsch (in Mecklenburg). Er hatte es auf einen Überfall von 38 französischen Wagen abgesehen, die mit Lebensmitteln, Pulver und Waffen I ■ .''züläm I Aus den Tagen der Erhebung des Volkes im März 1813.

16. Teil 1 = (Vorstufe) - S. 86

1906 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 86 — Der König wollte es kaum glauben, daß sich so viele Freiwillige fanden. Eines Tages arbeitete er auf dem Schlosse zu Breslau mit General Scharnhorst. Da wurde ein Zug von Wagen mit Freiwilligen aus Berlin gemeldet, und als der König ans Fenster trat, zählte er 80 Wagen. Scharnhorst fragte den König, ob er es denn nun glaube. Da rollten Tränen über des Königs Wangen. 2. Begeisterung der Frauen. Ferdinande von Schmettau. Von gleicher Liebe zum Vaterlande wie die Männer waren auch die Frauen beseelt. Überall saßen sie beisammen und strickten Strümpfe, nähten Hemden und zupften Wundfäden. Witwen gaben oft die Hälfte ihrer Pension für den Kriegsschatz. Junge Mädchen brachten ihren Schmuck, Dienstmädchen ihren Sparpsennig. Viele Eheleute sandten sogar ihre goldenen Tranringe ein. Dafür erhielten sie eiferne mit der Inschrift: „Gold gab ich für Eisen. 1813." Noch heute wird in mancher Familie ein solcher Eisenring aufbewahrt. Ein rührendes Beispiel von Vaterlandsliebe gab die sechzehnjährige Ferdinande von Schmettau. Ihr Vater war früher Oberst eines Regiments gewesen. Er besaß kein Vermögen und hatte für elf Aus den Tagen der Erhebung des Volkes int März 1813. Kiu^er zu sorgen. Sie war daher nicht im Besitze von Geld oder Schmucksachen, die sie dem Vaterlande hätte darbringen können. Das machte sie untröstlich. Endlich entschloß sie sich, ihr schönes Haar zu opfern. Sie ließ es abschneiden, verkaufte es und gab die dafür gelösten neun Mark für die Freiwilligen hin. Ein vornehmer Mann aber kaufte Ferdiuandens Haar zurück und ließ allerlei Zierate, Ringe, Ketten n. s. w., daraus anfertigen und ver- kaufen. Das Verlangen nach diesen Sachen war so groß, daß in wenigen Wochen 3600 Mark dafür gelöst und der Kriegskaffe zugeführt werden konnten. 3. Theodor Körner. Dem Rufe des Königs folgte auch freudig der jugendliche Dichter Theodor Körner, der sich damals in Wien aufhielt. Er ging nach Breslau und trat in die von dem Major von Lützow errichtete Freischar als Kämpfer ein. In der Nähe von Leipzig wurde die Schar einmal von Feinden umringt, und Körner erhielt bei dieser Gelegenheit einen Schwerthieb auf den Kopf. Nur mit Mühe rettete er sich in ein nahes Birkenwäldchen. Hier fanden ihn Banern, die ihn mitnahmen und pflegten. Sobald er genesen war, eilte er wieder zu seiner Schar zurück, die jetzt am rechten User der Unterelbe gegen den Feind kämpfte. Am Morgen des 26. August hielt Lützow mit den Seinen in einem Tannenwäldchen bei Gadebnfch (in Mecklenburg). Er hatte es auf einen Überfall von 38 französischen Wagen abgesehen, die mit Lebensrnitteln, Pnlver und Waffen

17. Deutsche Geschichte von der Thronbesteigung Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 296

1913 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
296 Achter Zeitraum. Bis zur Wiederherstellung des Deutschen Reiches. Tatkraft, hate die Franzosen und begrte ihr Unglck als den Anfang zur Befreiung seines Vaterlandes. Gesttzt auf unbestimmte mndliche Anweisungen des Knigs, die es gestatteten, nach den Umstnden zu handeln", traf er mit dem russischen General Dieb Usch eine Vereinbarung. wonach die preuischen Truppen sich vorlufig nicht mehr am Kriege beteiligen sollten (30. Dezember 1812). In einer Mhle bei Tauroggen unweit der preuischen Grenze fand die folgenschwere Begegnung der beiden Heerfhrer statt. Dorf schrieb seinem Könige, was vorgefallen war, und fgte hinzu: Ew. Majestt lege ich willig meinen Kopf zu Fen, wenn ich gefehlt haben sollte." In einem zweiten Briefe sprach er die berzeugung aus: Jetzt oder nie ist der Moment, Freiheit, Unabhngigkeit und Gre wiederzuerlangen." Der König mibilligte der franzsischen Regierung gegenber das Vor-gehen seines Generals und erklrte ihn zum Schein fr abgesetzt; gleich-zeitig lie er mit dem Zaren der ein Bndnis unterhandeln. 2. Die bersiedelung Friedrich Wilhelms nach Breslau und die Erhebung Ostpreuens. Als der König die Zusage erhalten hatte, da die Russen die Weichsel berschreiten wrden, siedelte er. um frei handeln zu knnen, nach Breslau der (23. Januar 1813). Hier traf er mit Scharnhorst die Vorbereitungen fr den Befreiungskampf. Inzwischen stieg die Aufregung des Volkes in Ostpreuen, wo die Russen in den ersten Tagen des neuen Jahres eingerckt waren und als Befreier begrt wurden, immer mehr. In Knigsberg traten die Stnde der Provinz (Adelige. Brger und Bauern) zusammen und ber-trugen dem General Jork die Vorbereitung der allgemeinen Volks-bewaffnung (5. Februar). Alsbald verwandelte sich die Provinz in ein groes Kriegslager. Das Volk, das seit dem Jahre 1807 mehr als die Bewohner aller andern Provinzen gelitten hatte, kochte vor Wut und war zu jedem Opfer bereit. 3. Die allgemeine Erhebung des preuischen Volkes. Den Ansto zur Erhebung des gesamten preuischen Volkes von der Elbe bis zur Memel gab der König durch den Erla der die Bildung freiwilliger Jger-detachements (unterzeichnet am 3., verffentlicht am 8. Februar 1813). Es war ein Aufruf an die jungen Männer der bisher vom Kriegsdienste befreiten wohlhabenden Klassen, aus denen man einen Stamm fr knftige Offiziere schaffen wollte. Die Wirkung des Erlasses bertraf alle Er-Wartungen. In Berlin allein meldeten sich 9000 Freiwillige, grtenteils Studenten, Turner und Schler der Gymnasien. Der Major von Ltzow erhielt die Erlaubnis, aus nichtpreuischen Deutschen eine Freischar zu bilden. Nach ihrer schwarzen Tracht (vgl. S. 293)

18. Deutsche Geschichte von der Thronbesteigung Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 296

1906 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
296 Achter Zeitraum. Bis zur Wiederherstellung des Deutschen Reiches. Tatkraft, hate die Franzosen und begrte ihr Unglck als den Anfang zur Befreiung seines Vaterlandes. Gesttzt auf unbestimmte mndliche Anweisungen des Knigs, die es gestatteten, nach den Umstnden zu handeln", traf er mit dem russischen General Dieb Usch eine Vereinbarung, wonach die preuischen Truppen sich vorlufig nicht mehr am Kriege beteiligen sollten (30. Dezember 1812). In einer Mhle bei Tauroggen unweit der preuischen Grenze fand die folgenschwere Begegnung der beiden Heerfhrer statt. York schrieb seinem Könige, was vorgefallen war, und fgte hinzu:. Ew. Majestt lege ich willig meinen Kopf zu Fen, wenn ich gefehlt haben sollte." In einem zweiten Briefe sprach er die berzeugung aus: Jetzt oder nie ist der Moment, Freiheit, Unabhngigkeit und Gre wiederzuerlangen." Der König mibilligte der franzsischen Regierung gegenber das Vorgehen seines Generals und erklrte ihn fr abgesetzt, lie aber gleich-zeitig mit dem Zaren der ein Bndnis unterhandeln. 2. Die bersiedelung Friedrich Wilhelms nach Breslau und die Erhebung Ostpreuens. Als der König die Zusage erhalten hatte, da die Russen die Weichsel berschreiten wrden, siedelte er, um frei handeln zu knnen, nach Breslau der (23. Januar 1813). Hier traf er mit Scharnhorst die Vorbereitungen fr den Befreiungskampf. Inzwischen stieg die Aufregung des Volkes in Ostpreuen, wo die Russen in den ersten Tagen des neuen Jahres eingerckt waren und als Befreier begrt wurden, immer mehr. In Knigsberg traten die Stnde der Provinz (Adelige, Brger und Bauern) zusammen und be-schlssen unter dem Vorsitze des Generals Jork die allgemeine Volks-bewaffnung (5. Februar). Sogleich verwandelte sich die Provinz in ein groes Kriegslager. Das Volk, das seit dem Jahre 1807 mehr als die Bewohner aller andern Provinzen gelitten hatte, kochte vor Wut und war zu jedem Opfer bereit. 3. Die allgemeine Erhebung des preuischen Volkes. Den Ansto zur (Erhebung des gesamten preuischen Volkes von der Elbe bis zur Memel gab der König durch den Erla der die Bildung freiwilliger Jger-korps (unterzeichnet am 3., verffentlicht am 8. Februar 1813). Es war ein Aufruf an die jungen Männer der bisher vom Kriegsdienste befreiten wohlhabenden Klassen, aus denen man einen Stamm fr knftige Offiziere schaffen wollte. Die Wirkung des Erlasses berstieg alle Erwartungen. In Berlin allein meldeten sich 9000 Freiwillige, grtenteils Studenten, Turner und Schler der Gymnasien. Der Major von Ltzow erhielt die Erlaubnis, aus nichtpreuischen Deutschen eine Freischar zu bilden. Nach ihrer schwarzen Tracht (vgl. S. 293)

19. Bilderatlas zur deutschen Geschichte - S. 118

1895 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
118 Neunzehntes Jahrhundert. 155. Ernst Moritz Arndt. 156. Ans den Tagen der Erhebung des preußischen Volkes im März 1813. Der Vorgang spielt sich auf dem Marktplatze tu Breslau ab. Im Hintergründe erblicken wir das altertümliche Rathaus und die durch eine Brücke verbundenen Türme der Magdalenenkirche. Im Vordergründe nimmt ein Landwehrmann von den Seinen Abschied. Bekleidung und Ausrüstung der Landwehr war, den unglücklichen Zeitumständen entsprechend, äußerst maugelhaft: ein Teil der Wehrleute war nur mit Spießen bewaffnet. Von Soldaten finden wir auf unserem Bilde noch einen Husaren, Kürassier und freiwilligen Jäger. Links verabschiedet sich ein Student von seinen Eltern. Er trägt die damals bei der studierenden Jugend beliebte Tracht: lange Haare, altdeutschen Rock mit großem Umschlagekragen. Bei dem Vater erblicken wir noch den aus der Mode gekommenen Zopf.

20. Leitfaden und Lesebuch der Geschichte für Schulen - S. 99

1873 - Berlin : Prausnitz
. 20. Theodor Krner. 99 das Heer zu waffnen. Doch zogen auch Frauen und Jung-frauen mit in den Krieg, in der Uniform der Männer. Es war eine groe herrliche Zeit. Aus Berlin allein zogen 10,000 Freiwillige. Und als die ersten 80 Wagen mit denselben in langer Reihe in Breslau ankamen und vor dem Schlosse vorberzogen und die Männer in ihren grnen Uni-formen jubelnd hinaufschauten zu dem Fenster, an dem der König stand, da rief Scharnhorst (einer der Schpfer der neuen Kriegserdnung und des neuen Geistes im Heere): Majestt, glauben Sie denn nun noch nicht an die Liebe Ihres Volkes? Der König antwortete nicht, aber Thrneu rollten der seine Wangen. 2. Ltzow. Aosenerg. Krners Hod. Um diese Zeit des Frhlings 1813 sammelte sich in Breslau auch eine Schaar junger, edler Helden um einen tapferen Husarenmajor, von Ltzow. Unter ihnen war auch Theodor Krner. In Dresden geboren, wo sein Vater Gerichtsrath war, zeigte er schon frhe eine reiche geistige Begabung, besonders zur Dichtkunst. Er ftudirte auf der Bergacademie in Freiberg, dann auf den Universitten Leipzig und Berlin, und lebte als Hoflheaterdichter in Wien, als der Aufruf des Preuenknigs erschien. Da hielt ihn nichts mehr daheim, er eilte nach Breslau und trat unter Ltzow's schwarze Jgerschaar, in die wilde, verwegene Jagd ein. In der Kirche zu Rogau in Schlesien wurden sie eingesegnet zu dem heiligen Kampfe. Krner wurde Lieutenant und Ltzow's Adjutant. Er war bei all' seinen Kameraden beliebt, um seines edlen, hohen Sinnes und seines tapferen Muthes willen und der schnen Lieder, die er ihnen unterwegs zum Singen dichtete. Wer kennt nicht fein: was glnzt dort vom Walde frisch auf, mein Volk Vater, ich rufe dich du Schwert an meiner Linken du schlfst so sanft. Bei einem verrterischen tteberfall unweit Leipzig wurde er schwer verwundet, kaum, da er sich noch auf dem Pferde hielt und bis in den nahen Wald half. Hier schlief er todmde ein und wre viel-leicht nicht wieder aufgewacht, htten nicht ein paar Bauern ihn aufgesucht und nach einem benachbarten Orte (Groschocher) gebracht, wo er unter guter Pflege genas. Nach kurzem, heimlichem Aufenthalt in Leipzig kehrte er darauf der Carls-dad zu seiner Schaar zurck. Am 25. August zogen sie wieder gegen den Feind. In einem Walde bei Rosenberg machten 1*