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1. Deutsche Geschichte - S. 210

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
210 in Strmen herab und machte die Wege grundlos. Von der Not gezwungen, trat der Herzog nach einigen Kmpfen Mimutig den Rckzug an. 'Es dauerte nicht lange, so hatten die Franzosen, die mit Begeisterung stritten, das ltnfe Rheinufer besetzt. Mainz, die strkste Festung des Reiches, ergab stch ihnen ohne Schwertstreich. Schon einen Tag nachher erschien eine Ab-teilnng Franzosen vor Sachsen hausen und verlangte Einla, obwohl Frankfurt mit der franzsischen Republik in tiefstem Frieden lebte. Tie Stadt war in keiner Weise auf eine Belagerung vorbereitet. Als der franzsische General Miene machte, sie zu beschieen, lie der Rat das Affentor ffnen, und die Franzosen hielten ihren Einzug. Schon am folgenden Tag erfuhren die Brger zu ihrem Schrecken, da sie eme Kriegssteuer von zwei Millionen Gulden zu zahlen htten. In edlem Wetteifer steuerte reich und arm bei, und nach kaum einer Woche war eine Million Gulden beisammen. Zur Zahlung der zweiten Million kam es nicht. Die Franzosen blieben nmlich nur sechs Wochen in Frankfurt. Da rckte Preußen und Hessen heran, um die Reichsstadt zu befreien. Am 2. Dezember, dem ersten Adventssonntag, versuchten diese, das Friedberger- und das Allerheiligentor zu erstrmen. Sie erlitten zunchst schwere Verluste und hatten keinen Erfolg. Da nahte Hilfe aus dem Innern der Stadt. Whrend die Brger selbst sich ruhig verhielten, rotteten sich die Handwerksburschen zusammen. Mit xten und Kntteln bewaffnet, zogen sie nach den beiden Toren, berwltigten die Franzosen und ffneten den Angreifern die Pforten. Als die Frankfurter aus den Gotteshusern herbeieilten, sahen sie, wie die Franzosen flchteten und die hessischen Dragoner hinter ihnen dreinsprengteu. Die Befreier wurden mit Jubel empfangen. Sie hatten 200 Mann, darunter den Fhrer, verloren. Zur Erinnerung an ihre Tapferkeit lie König Friedrich Wilhelm Ii., der nach dem Kampfe seinen Einzug in die Stadt hielt, das Hessendenkmal errichten. Der franzsische Anfhrer En st ine aber war der diese Niederlage sehr ergrimmt. Er berichtete nach Paris, die Frankfurter Brger htten sich mit 2000 Messern auf die Franzosen gestrzt. Eines dieser Messer sandte er mit; es war aber nichts andres als das Seitengewehr eines hessischen Soldaten. Die franzsische Regierung erkannte denn auch bald, da Eustiue gelogen hatte. Als im Jahre 1793 das Haupt Ludwigs Xvi. auf dem Schaffst fiel, ging ein Schrei des Entsetzens durch ganz Europa. England, Holland und Spanien ergriffen nun gleichfalls die Waffen, und es entbrannte ein Weltkrieg. Aber auch die Franzosen stellten gewaltige Massen ins Feld, die sich unter jugendlichen Fhrern trotz, schlechter. Kleider und Waffen mit Todesverachtung auf den Feind strzten^Dw M6^schwankte hin und her^Schon 1795 gab Preußen den Krieg auf und schlo mit Frankreich den Frieden zu Basel. Darin trat es seine Besitzungen auf dem linken Rheinufer an Frankreich ab. Nach dem Frieden zu Basel dauerte der Krieg zwischen sterreich und Frank-reich noch fort. Seine Wogen wlzten sich abermals der Frankfurt. Im Juli 1796 besetzten die sterreicher die Stadt, die dann von den Franzosen beschossen x,^ ^ **+ /7/r

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1. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 265

1909 - Leipzig : Teubner
50. Der Kampf um die Vorherrschaft in Deutschland 18631866. 265 Helm, der Fhrer der schlesischen Armee, wurde als der Sieger von Kniggrtz gefeiert. Noch gab Kaiser Franz Joseph seine Stellung in Deutschland Der italienische nicht verloren, sondern verzichtete lieber auf die italienischen Besitzungen, 9cib$U8'' obgleich die sterreichischen Waffen auf dem sdlichen Kriegsschauplatze unter der Fhrung des Erzherzogs Albrecht einen glnzenden Sieg bei Custozza errungen hatten. Er trat Venetien an den Kaiser Custozza n. vi. Napoleon ab, bertrug dem Erzherzoge Albrecht den Oberbefehl der 1866' die Gesamtarmee und befahl ihm, mit 60000 Mann zum Schutze Wiens heranzurcken, während Benedek von Olmtz, wo er etwa 100000 Mann wieder gesammelt hatte, gleichfalls nach Wien beordert wurde. Unter diesen Umstnden rckten auch die preuischen Armeen in Eilmrschen (mit affenartiger Geschwindigkeit") gegen die feindliche Hauptstadt an; aber ehe es zu dem erwarteten Entscheidungskampfe an der Donau kam, wurden infolge des Vermittlungsanerbietens des franzsischen Botschafters Die franzsische in Berlin, Benedetti, in Nikolsburg (a. d. Thaya) die Friedens- Vermittlung. Verhandlungen eingeleitet1), die im Frieden von Prag (23. Viii.) ihren Abschlu fanden (die Bedingungen s. u). Nach der Entwaffnung der Hannoveraner hatte Vogel v. Falcken-Der mitteldeutsche stein sich zwischen die beiden feindlichen Bundesarmeekorps, von denen Feldzug. sich das bayerische bei Bamberg, das sdwestdeutsche bei Frankfurt ct. M. sammelte, zu schieben gewut und die ihm um das Doppelte berlegenen Gegner einzeln angegriffen. Die Bayern wurden bei Kissingen, die Hessen bei Aschaffenburg geschlagen, und Frankfurt wurde von den Preußen besetzt. Zwar gelang es den geschlagenen Bundestruppen, sich zwischen Main und Tauber zu vereinigen, aber sie wurden durch Mauteuffel, an den Vogel v. Falckenstein den Oberbefehl hatte ab-treten mssen, nach mehreren siegreichen Gefechten bei Wrz brg ein-geschlossen. Da trat infolge des Nikolsbnrger Waffenstillstandes auf Bitten der sddeutschen Fürsten auch auf diesem Kriegsschauplatze Waffen-ruhe ein. 1) Frankreichs Einmischung konnte, so sehr sie auch König Wilhelm emprte, nicht ubersehen werden, wenn Preußen sich nicht sofort in einen neuen Krieg strzen wollte. Bismarck, der in diesen Tagen eine seiner schwierigsten Lebensaufgaben lste, erstrebte beshalb einen mglichst schnellen birekten Abschlu mit sterreich, damit er Napoleons Ansprche, die bald ans das linke Rheinufer, bald auf Belgien und Luxemburg abzielten, nicht zu erfllen brauchte. Um Napoleon jeden Grund zu weiteren Schritten zu nehmen, wollte Bismarck sterreich nicht allzusehr bemtigen; damit geriet er aber in einen schweren Konflikt mit seinem König, der zwar nur mit Wiberwillen in den Krieg gezogen war, jetzt aber benen, die ihn dazu gezwungen hatten (vor allem auch Sachsen), eine harte Strafe (Gebietsabtretung) und feinen siegreichen Truppen den Einzug in die feindliche Hauptstadt zudachte. Erst als auch der Kronprinz fr Bismarcks gemigte Forderungen eintrat, gab König Wilhelm, wenn auch ungern, nach.

2. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 107

1911 - Leipzig : Voigtländer
52. Vorboten der Befreiungskriege. 107 nun erhob sich die ganze Pyrenenhalbinsel zum Kusstand gegen die Franzosen, und es entstand ein langwieriger Krieg, in dem die Spanier mit Hilfe der Englnder siegreich waren. Whrend dieses Krieges versuchte sterreich, sich und das brige Deutschland von der Schmach zu befreien. Es rstete mit aller Macht, und sein wackerer Feldherr, der Erzherzog Karl rief das ganze deutsche Volk zur Wiederherstellung seiner Freiheit auf. Rber Preußen war noch von den Franzosen besetzt, und der Rheinbund wandte seine Waffen auf Napoleons Befehl gegen sterreich. Napoleon besiegte den Erzherzog in mehreren Gefechten und hielt zum zweiten Male seinen Einzug in Wien. Doch auch in sterreich war der gefrchtete Kriegsherr nicht immer siegreich. Erzherzog Karl ruckte heran, um die Hauptstadt zu befreien und besiegte die Franzosen in der blutigen Schlacht bei Rspern. Freilich wurde sterreich hierdurch nicht gerettet. Bald erfocht Napoleon einen entscheidenden Sieg, und Kaiser Franz konnte den Frieden nur mit groem Lnderverluste erlangen. 2. Oer Sandwirt Hofer. Rls sterreich gegen Napoleon in den Kampf ging, griffen auch die Tiroler zu den Waffen- denn sie ertrugen es nicht, da Napoleon ihr schnes Land dem sterreichischen Kaiser, dem sie seit alter Zeit in treuer Liebe anhingen, entrissen und an Bayern gegeben hatte. Ihr Fhrer war Rndreas hofer, von seinem Wirtshause am Sand im Passeiertale der Sandwirt genannt. Er brachte mit seinen rstigen Schtzen den Feinden groe Verluste bei. Doch endlich mute die kleine tapfere Schar der bermacht erliegen, hofer wurde gechtet und verbarg sich in einer einsamen Htte im Gebirge. Da wurde er verraten, berfallen und in Ketten nach der Festung Mantua geschleppt. Ein franzsisches Kriegsgericht verurteilte ihn zum Tode. Er schritt getrosten Mutes zum Richtplatz und rief den zwlf Soldaten, die ihn erschieen sollten, mit fester Stimme zu: (Bebt Feuer!" So starb ein treuer Sohn des Vaterlandes. 3. Ferdinand on Schill. (Einen hnlichen Rusgang hatte ein Befreiungsversuch, den in Deutschland der Major von Schill unternahm. Dieser khne Reiterfhrer war einer der tapferen (Offiziere, die im Unglcksjahre 1806 die Ehre der preuischen Waffen gewahrt hatten (49, 4). Rls der sterreichische Freiheitskampf begann, da meinte er, auch in Norddeutschland werde das Volk losbrechen, wenn nur jemand mutig das deichen gbe. Eines Tages fhrte er sein Regiment wie zum Exerzieren vor das Tor von Berlin. Drauen erklrte er laut, er wolle den Kampf gegen den Unterdrcker beginnen. Rlle folgten ihm begeistert, und Schill sah bald seine Schar durch Freiwillige

3. Der Lehrstoff der zweiten Klasse - S. 129

1904 - Breslau : Hirt
Z 164. V. Das Zeitalter der Franzsischen Revolution. 129 Belgien. General Dumouriez flchtete ins sterreichische Lager. Auch am Rheine kmpften sie glcklich. Mainz wurde zurckerobert) General Beauharnais kam zu spt, um die Stadt zu entsetzen) er endete aus dem Schafott. Mit seiner Witwe Josephine vermhlte sich spter Napoleon Bonaparte. General Hoche wurde bei Pirmasens und Pichegrn bei Weienburg geschlagen. Als aber Friedrich Wilhelm von Preußen zu seinem Heere nach Polen eilte, stockten die Unter-nehmungen der Verbndeten, und General Herzog von Braunschweig beschrnkte sich auf die Verteidigung. Er trat spter den Oberbefehl an Mllendorf ab. 2. Massenaufgebot in Frankreich. Erfolge der Franzosen. Zum zweiten Male hatte den Verbndeten der Weg nach Paris offengestanden. Die Republik, durch Brgerkriege im Innern entzweit, war in der hchsten Not. Da stellte der ehemalige Jngenienrhauptmann Car-not, der an die Spitze des Heerwesens gestellt wurde, das erste be-waffuete Volksheer auf1), das unter neuen Fhrern die Verbndeten bald wieder zurckdrngte. Belgien ging durch Jourdaus Sieg bei Fleurus in der belgischen Provinz Hennegau (1794) den sterreichern verloren, und die Preußen muten trotz Mllendorfs Siege bei Kai-serslantern das linke Rheinufer rumen. Pichegru drang mit seinen Truppen sogar nach Holland vor, vertrieb den Statthalter und machte Holland 1795 zur Bat avischen Republik. 3. Der Separatfrieden von Basel 1795. Da Friedrich Wilhelm Ii. von Preußen seine Truppenmacht im Osten ntig zu haben glaubte ( 163,3c), so schlo er 1795 mit Frankreich den Separatsrieden von Basel. Eine Demarkationslinie von Frankfurt a. M. bis zur Emsmndung schied Deutschland in zwei Hlften, eine nordstliche und eine sdwestliche. In dem sdwestlichen Teile dauerte der Krieg sort. Das linke Rheinuser blieb von jetzt an lnger als 20 Jahre unter franzsischer Herrschaft2). 4. Der Krieg in Sddeutschland und Italien. Nachdem auch Sardinien und Spanien mit Frankreich Frieden geschloffen hatten, setzte sterreich allein den Krieg sort, ermuntert und mit Geldmitteln unter-sttzt vou dem englischen Minister Pitt. Die Franzosen stellten drei Heere auf: Jonrdan stand am Niederrhein, Morean am Ober-rhein und Bonaparte in Italien. Jonrdan rckte auf dem rechten Rheinufer von Dffeldorf aus nach Sddeutfchland vor. Erzherzog Karl schlug ihn bei Wetzlar und ntigte ihn, sich der den Rhein zurckzuziehen. Als aber Moreau *) Vgl. Hermann und Dorothea Iv. 84. 2) Vgl. Hermann und Dorothea Vi. 40 ff. Beck it. Dahmen, Lehrbuch fr den Geschichtsunterricht. Ii. Teil. 23

4. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart - S. 196

1913 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
196 Heer unter dem Oberbefehl des Herzogs Karl von Braunschweig drang in Frankreich ein und rckte bis in die Champagne vor. Ein Manifest kndigte den Franzosen an, da Paris und alle Städte, die sich widersetzen wrden, dem Erdboden gleichgemacht werden sollten. Aber diese Sprache schchterte die Franzosen nicht ein, sondern reizte sie zur Wut und zum uersten Widerstand. Trotzdem wre es den Preußen doch gelungen, die ungebten Feinde zurckwerfen, wenn ihr Oberbefehlshaber nicht zu sehr gezaudert htte. Nach einer nutzlosen Kanonade bei Valmy zog sich das von Krank-Helten heimgesuchte preuische Heer im Herbst wieder nach dem Rhein zurck. Die Franzosen aber unternahmen einen kecken Vorsto nach Deutschland und' besetzten Mainz und Frankfurt fr einige Zeit. Die Ermordung Ludwigs Xvi. schreckte alle Nachbarn Frankreichs auf. Auch England, die Niederlande und Spanien erklrten Frankreich den Krieg. Aber die Verbndeten handelten nicht rasch und entschlossen und konnten sich nicht zu einem gemeinsamen Vorgehen entschlieen. Zwar bewiesen die Preußen in der Rheinpfalz in mehreren Schlachten ihre alte Tapferkeit. Da aber die preuische Regierung zu gleicher Zeit durch die Teilung Polens in Anspruch genommen war und sie befrchtete, da die sterreicher einen Sonder-frieden mit Frankreich eingehen wrden, schlo sie 1795 mit Frankreich den Frieden zu Basel. Preußen berlie Frankreich das linke Rheinuser und seine linksrheinischen Besitzungen unter dem Vorbehalt, da es dafr nach dem allgemeinen Frieden durch geistliche Besitzungen auf dem rechten Rheinufer entschdigt werden solle. Norddeutschland wurde fr neutral erklrt. In Snddeutschland dagegen tobte der Krieg weiter. Die Niederlande und Spanien schlssen sich diesem Frieden an. Die Englnder und sterreicher setzten den Kampf noch fort. Da die Franzosen aber dem durch das Meer geschtzten England nicht beikommen konnten, wandten sie sich mit aller Kraft gegen sterreich. Anfangs war das Kriegsglck wechselnd. Als aber Napoleon Bonaparte den Oberbefehl des franzsischen Heeres, das in Italien stand, bernahm, wurden die sterreicher besiegt. In dem Frieden zu Campo-Formio (1797) erhielt Frankreich Belgien und das linke Rheinufer. fter-reich bekam als Ersatz Venedig, Jstrien und Dalmatien. So endete dieser Krieg mit dem Sieg Frankreichs. Aus der Lombardei machte Napoleon eine Republik. 2. Hapoleon Bonaparte. Napoleon Bonaparte war durch seine Siege der die sterreicher schnell zu Macht und Ansehen gelangt. Er wurde im Jahre 1769 in der Stadt Ajaccto auf der Insel Korsika als Sohn eines Advokaten geboren. Zu feiner militrischen Ausbilduug besuchte er die Kriegsschule zu Brienne und tat sich dort durch seinen Flei hervor. Gegen seine Mitschler und seine Lehrer zeigte er sich zurckhaltend und verschlossen. Als junger Artillerielentnant schlo er sich den Republikanern an, mit deren Hilfe er rasch emporzukommen hoffte. Bei der Belagerung von Tonlon zeichnete er sich durch die geschickte Leitung der Beschieung der Stadt so aus, da er schon im Alter von 25 Jahren zum General befrdert wurde. Sein Glck wollte es, da er im Jahre 1795 dem Direktorium in Paris-

5. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 107

1907 - Leipzig : Voigtländer
52. Vorboten der Befreiungskriege. 107 nun erhob sich die ganze Pyrenenhalbinsel zum Kufstand gegen die Franzosen, und es entstand ein langwieriger Krieg, in dem die Spanier mit Hilfe der Englnder siegreich waren. Whrend dieses Krieges versuchte sterreich, sich und das brige Deutschland von der Schmach zu befreien. Es rstete mit aller Macht, und sein wackerer Feldherr, der Erzherzog Karl rief das ganze deutsche Volk zur Wieder-Herstellung seiner Freiheit auf. Hb er Preußen war noch von den Franzosen besetzt, und der Rheinbund wandte seine Idaffen auf Napoleons Befehl gegen sterreich. Napoleon besiegte den Erzherzog in mehreren Gefechten und hielt zum zweiten Male seinen Einzug in Wien. Doch auch in sterreich war der gefrchtete Kriegsherr nicht immer siegreich. Erzherzog Karl rckte heran, um die Hauptstadt zu befreien und be-jiegte die Franzosen in der blutigen Schlacht bei Hspern. Freilich wurde sterreich hierdurch nicht gerettet. Bald erfocht Napoleon einen entscheidenden Sieg, und Kaiser Franz konnte den Frieden nur mit groem Lnderverluste erlangen. 2. Der Sandwirt Hofer. Ris sterreich gegen Napoleon in den Kampf ging, griffen auch die Tiroler zu den Idaffen; denn sie ertrugen es nicht, da Napoleon ihr schnes Land dem sterreichischen Kaiser, dem sie seit alter Zeit in treuer Liebe anhingen, entrissen Md an Bayern gegeben hatte. Ihr Fhrer war Rndreas hofer, von seinem Wirtshause am Sand im Passeiertale der Sandwirt genannt. Er brachte mit seinen rstigen Schtzen den Feinden groe Verluste bei. Doch endlich mute die kleine tapfere Schar der bermacht erliegen, hofer wurde gechtet und verbarg sich in einer einsamen Htte im Gebirge. Da wurde er verraten, berfallen und in Ketten nach der Festung Mantua geschleppt. Ein franzsisches Kriegsgericht verurteilte ihn zum Tode. Er schritt getrosten Mutes zum Richtplatz und rief den zwlf Soldaten, die ihn erschieen sollten, mit fester Stimme zu: Gebt Feuer!" So starb ein treuer Sohn des Vaterlandes. 3. Ferdinand von Schill. (Einen hnlichen Rusgang hatte ein Befreiungsversuch, den in Deutschland der Major von Schill unternahm. Dieser khne Reiterfhrer war einer der tapferen (Offiziere, die im Unglcksjahre 1806 die Ehre der preuischen Waffen gewahrt hatten (49, 4). Ris der sterreichische Freiheitskampf begann, da meinte er, auch in Norddeutschland werde das Volk losbrechen, wenn nur jemand mutig das Zeichen gbe. Eines Tages fhrte er sein Regiment wie zum Exerzieren vor das Tor von Berlin. Drauen erklrte er laut, er wolle den Kampf gegen den Unterdrcker beginnen. Rlle folgten ihm begeistert, und Schill sah bald seine Schar durch Freiwillige

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte seit 1648 - S. 75

1912 - Paderborn : Schöningh
75 Staaten samt Osterreich und Preußen) sich zu einem groen Bunde gegen Frankreich vereinigten. So entstand der erste Koalitions-krieg. Er wurde am Niederrhein, in Sddeutschland und in Italien gefhrt. Die sterreicher eroberten die Niederlande zurck, und die Preußen nahmen das von den Franzosen besetzte Mainz wieder (1793). In dieser Not ordnete der Konvent die allgemeine Aushebung aller waffenfhigen Brger bis zum Alter von 25 Jahren an. So trat den vorwiegend aus Sldnern bestehenden Truppen der Ver-bndeten ein Heer von Landeskindern entgegen, die, mit Begeisterung erfllt und von jungen verwegenen Generalen gefhrt, den Gegnern bald die errungenen Vorteile wieder entrissen. Die Niederlande wurden von den Franzosen aufs neue erobert, und das preuische Heer ging trotz wiederholter Siege (bei Kaiserslautern in der Pfalz) am Ende des Jahres 1794 der den Rhein zurck. Seitdem blieb das deutsche Land aus dem linken Rheinufer in der Gewalt der Franzosen, die es bis 1814 behielten. Ein franzsisches Heer drang in Holland ein, das seine Verfassung nach franzsischem Muster umnderte und als Batavische Republik" aus Frankreichs Seite trat. Auch Preußen schied bald darauf aus dem Kriege aus. Neue Wirren in Polen und das Mitrauen gegen Osterreich bestimmten den preuischen König, mit Frankreich Frieden zu schlieen, um seine Interessen im Osten der Monarchie mit allen Mitteln vertreten zu knnen. Im Frieden zu Basel (1795) trat Preußen seine linksrheinischen Besitzungen (Geldern. Mrs, einen Teil von Kleve) gegen Aussicht auf eine sptere Entschdigung auf der rechten Rheinfeite ab. Da auch Spanien in demselben Jahre mit der Republik Frieden schlo, konnte diese sich im Jahre 1796 mit aller Macht auf Osterreich und die Kleinstaaten Italiens werfen. 3. Frankreichs Sieg durch Bonaparte. Zwei franzsische Heere drangen der den Rhein in Sddeutschland vor. Aber die Nord-armee unter Jourdan wurde geschlagen und der den Rhein zurckgetrieben. Dadurch wurde auch der Fhrer der Sdarmee, General Moreau, der bereits in Bayern eingedrungen war, zum Rckzge gentigt. Doch was in Deutschland gewonnen war, ging in Italien verloren, wo der junge franzsische General Bonaparte den Krieg entschied.

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 330

1912 - Habelschwerdt : Franke
330 unverheirateten Männer vom 18. bis 25. Lebensjahre wurden zu den Waffen gerufen. Bei den kriegslustigen und mit Begeisterung fr ihre Sache kmpfenden Republikanern bildete sich eine neue Taktik aus. Da bei ihnen ein Desertieren ausgeschlossen war, griffen sie in zerstreuten Massen und Schtzenschwrmen an. Dieser sog. Tiraillcurtaktik (tirailleur = Plnkler, Schtze) hielten die nach der alten Lineartaktik (S. 289) in geschlossenen Kolonnen vorgehenden Truppen der Verbndeten nicht stand. Auch deckten die franzsischen Fhrer das Fuvolk durch die Artillerie. Die sterreicher wurden in kurzer Zeit aus den Niederlanden vertrieben, und Holland wurde zur Bataoischen Republik gemacht. Rußland drngte auf Fortsetzung des Krieges und schlo mit Osterreich ein Bndnis, um Preußen von der beabsichtigten dritten Teilung Polens auszuschalten. Deshalb schlo Friedrich Wilhelm Ii., trotzdem seine Truppen dreimal bei Kaiserslautern 1795 gesiegt hatten, 1795 mit der franzsischen Regierung den Sonderfrieden zu Kasel. Preußen trat an Frankreich die Besitzungen am linken Rheinufer (Dbetgelbern, Mrs und die Hlfte von Kleve) gegen Zusicherung einer Entschdigung beim allgemeinen Frieden ab. Das nrdliche Deutschland wurde nach Vereinbarung einer sog. Demarkationslinie (Demarkation = Abgrenzung) gegen einen Einfall der Franzosen gesichert. Preußen verlor durch diesen Frieden, durch den es die Westmark den Franzosen berlie, viel von seinem Ansehen in Deutschland, und seine Gromacht-stelluug in Europa wurde erschttert. 8. Ergebnis der Regierung Friedrich Wilhelms Ii. Friedrich Wilhelm Ii. starb Mitte November 1797. Unter seiner Regierung ist der Weg, der zur Gre Preuens fhrte, verlassen worden. An uerem Umfange hatte der Preuische Staat unter Friedrich Wilhelm Ii. allerdings bedeutend zugenommen; denn er war von 200 000 qkm mit 6 Millionen Einwohnern auf 302 500 qkm (5 550 Quadratmeilen) mit 8,5 Millionen Einwohnern gestiegen. In der auswrtigen Politik war die khne und sichere Haltung geschwunden; durch den Frieden zu Basel hatte sich Preußen vom Reiche getrennt und dem republikanischen Frank-reich genhert. Es wurde von allen Staaten beargwhnt, beiseite geschoben und verchtlich behandelt. Im Innern war die strenge Ordnung, die unter Friedrich dem Groen geherrscht hatte, einer groen Nachlssigkeit gewichen. Der von Friedrich dem Groen gesammelte Staatsschatz war verbraucht und der Staat mit Schulden belastet. Adel und Brgertum waren leichtfertig, glaubenslos und genuschtig geworden, so da fr Preußen schlimme Zeiten hereinzubrechen drohten.

8. Geschichte der Neuzeit seit dem Jahre 1648 - S. 96

1910 - Leipzig : Voigtländer
96 Die erste Koalition. 78 Neerwinden Neerwinden Dumvuriez aus Belgien; die Preußen eroberten Mainz Kaisers- zurck und siegten bei Kaiserslautern. Doch Eifersucht und Un-schlssigkeit lhmten bald wieder die Kriegfhrung der Verbndeten, Carnot während bei den Franzosen Carnot durch die rcksichtslos durch-gefhrte Aushebung aller waffenfhigen jungen Männer vom 18. bis 25. Jahre der Organisator des Sieges" wurde. Die franzsischen Truppen bildeten im Unterschiede von ihren Gegnern ein ^Voie? Volksheer, das zwar nicht systematisch geschult, dafr aber von 'strmischer republikanischer Begeisterung erfllt war und dessen jugendfrische Fhrer stets groe Khnheit bewiesen. Die sterreicher muten Belgien wieder aufgeben; Pichegru rum/ eroberte Holland, das 1795 in eine botanische1) Republik ver- 1795 wandelt wurde. Bald war das ganze linke Rheinufer von den Fran-zosen besetzt. Wegen der sterreichisch-russischen Intrigen in beziig aus Polen (6. 65) und weil England keine Hilfsgelder mehr zahlte, trat Safciei795 Preußen 1795 durch den Frieden von Basel von der Koalition zurck. Es lie sich von Frankreich fr die Verluste am linken Rheinufer Entschdigungen zusichern; eine Demarkationslinie schlo Norddeutschland als neutral ab. Von da an schieden sich fr eine Reihe von Jahren die Wege Preuens und des brigen Deutschlands, namentlich sterreichs, zum Unheil fr beide. Zwei franzsische Heere unter Iourdan und Moreau drangen 1796 in Sddeutschland ein; allein Erzherzog Karl schlug jenen bei *-^mf>erg und Wrzburg und drngte ihn bis zum Rhein zurck. 1796 Dadurch sah sich auch Moreau zum Rckzge der den Rhein gentigt, den er sehr geschickt durch das Hllental des Schwarzwaldes ausfhrte. Dagegen errang das dritte Heer der Franzosen unter Napoleon Bonaparte glnzende Erfolge in Italien. Bonapartc Napoleon 23onaparte war zu Ajaccio auf Korsika geboren (ziemlich zweifellos nicht 1769, sondern 7. Januar 1768, noch ehe die Insel von Genua an Frankreich abgetreten war). Auf der Kriegs-:suflenb3 schule in Brienne tat er sich durch eifriges Studium, namentlich auf dem Gebiete der Mathematik und Geographie, hervor und zeigte Schlagfertigkeit in seinen Antworten, aber auch launisches Wesen, Hochmut und Hang zur Einsamkeit. In der Kindheit ein Feind der Franzosen gutes Franzsisch hat er nie gesprochen , verkrperte !) Antike (Erinnerungen wurden geflissentlich geweckt, weil man die republikanischen Staatsformen des Altertums nachahmen wollte.

9. Deutsche Geschichte - S. 196

1912 - Halle a.S. : Schroedel
196 Il Friedrich Milhelin Ii. von preusten. Z786 bis 1. Die Regierung im Innern. Friedrich Ii. starb kinderlos. Darum folgte ihm sein Neffe als Friedrich Wilhelm Ii. Er besa bei weitem nicht den groen Geist seines Oheims. Dieser gewaltige Herrscher hatte den ganzen Staat allein regiert; der neue König war dazu nicht fhig. Es fehlten ihm aber auch tchtige Ratgeber, die ihm die rechten Wege zeigten. Gerade die Männer, denen er sein besonderes Vertrauen schenkte, waren dessen nicht wert und mibrauchten seine Gunst zum Schaden des Landes. Die weise Sparsamkeit, die frher am Hofe waltete, schwand. So war der Schatz, den Friedrich der Groe gesammelt hatte, bald aufgebraucht, und obendrein wurden Schulden gemacht. Dennoch traf Friedrich Wilhelm manche Einrichtung, der die das Volk sich freute. Fr Landwirtschuft, Gewerbe und Handel gab er groe Summen hin. Damals entstanden in Preußen die ersten Chansseen, die den Ver-kehr erleichterten. Das Kaffee- und das Tabaksmonpol wurden auf-gehoben und die verhaten franzsischen Zollbeamten entlassen. Fr die Rechtspflege war es ein groer Gewinn, da 1794 das Allgemeine Preuische Landrecht in Kraft trat. Die rohe Behandlung der gemeinen Soldaten untersagte der König aufs strengste. 3. Der Krieg gegen Frankreich. Mit groer Sorge sah Friedrich Wilhelm Ii. dem Gang der Dinge in Frankreich zu. Als die Lage Lud-wigs Xvi. immer schlimmer wnroe, beschlossen Prenen und sterreich, ihm Hilfe zu leisteu. Im Frhjahr 1792 begann der Krieg. Den Oberbefehl der die vereinigten Truppen bernahm Herzog Karl Ferdinand von Brau nschwei g. Langsam drang er vom Rheine aus bis in die Ch a mpagne vor. Allein im Feindesland fehlte es den Soldaten an ausreichender Ver-pflegung. Vom Hunger geqult, aen sie sogar rohen Weizen. Der ber-mige Genu von Trauben rief die Ruhr hervor. Dazu go der Regen in Strmen herab und machte die Wege grundlos. So trat der Herzog nach einigen Kmpfen mimutig den Rckzug an. Es dauerte nicht lange, so hotten die Franzosen, die mit Begeisterung stritten, das linke Rheinufer besetzt. Mainz, die strkste Festung des Reiches, ergab sich ihnen ohne Schwertstreich. Auch Frankfurt wurde von ihnen eingenommen und gebraud-schtzt. Der Feldzug des Jahres 1792 endete fr die Verbndeten klglich. Als im Jahre 1793 das Haupt Ludwigs Xvi. auf dem Schafott fiel, ging ein Schrei des Entsetzens durch ganz Europa. England, Holland und Spanien ergriffen nun gleichfalls die Waffen. So entbrannte ein Weltkrieg. Aber auch die Franzosen stellten gewaltige Massen ins Felo, die sich unter jugendlichen Fhrern trotz schlechter Kleider und Waffen mit Todesverachtung auf den Feind strzten. Das Glck schwankte hin und her. Schon 1795 gab Preußen den Krieg auf und schlo mit Frankreich den Frieden zu Basel. Darin trat es seine Besitzungen auf dem linken Rheinufer an Frankreich ab. 3. Erwerbungen. Zwei Grnde hatten Preußen bestimmt, sich mit Frankreich zu vertragen: die Kassen des Staates waren leer, und im Osten mute es auf seiner Hut sein. Katharina Ii. von Rußland stand nm-

10. Neuzeit - S. 83

1911 - Berlin : Duncker
83 1792 Kanonade, und die Preußen werden bald darauf genötigt, nach der Maas zurückzukehren, während die Österreicher an den Rhein zurückgehen. Inzwischen sind die Franzosen im Rheinland selbst eingefallen: Ende September erobert Custine Speyer und Worms, wenige Wochen später gewinnt er auch Mainz, das ihm fast ohne Gegenwehr übergeben wird, und am Tage darauf zieht er auch in Frankfurt ein: die Einverleibung dieser Territorien in Frankreich wird vorbereitet, zumal die Stimmung der Bevölkerung den Franzosen günstig ist (Georg Forster in Mainz). Frankfurt wenigstens wird aber von den vereinigten preußischen und hessischen Truppen Anfang Dezember wieder eingenommen, so daß die Franzosen das rechte Rheinufer räumen müssen. Zu gleicher Zeit ist Dumouriez mit 80 000 Mann in Belgien eingefallen: er besiegt den Herzog Albert von Sachsen-Teschen bei Jemappes Anfang November, und damit ist ganz Belgien in der Hand der Franzosen. Der erste Koalitionskrieg. (1793—97) Friede zu Basel. (1795). y,— — Durch die immer radikalere Gestaltung der Dinge in Frankreich und endlich durch die Hin-1798 richtung Ludwigs Xvi. am 21. Januar 1793 wird jetzt fast das ganze monarchische Europa in den Krieg gegen das republikanische Frankreich hineingezogen. Im Februar 1793 treten England und Holland, im März Spanien in den Kampf ein. Die Österreicher und die Seemächte gehen darauf aus, Belgien wieder von den Franzosen zu befreien: den Österreichern gelingt es Dumouriez bei Neerwinden am 18. März zu besiegen, und dieser räumt dann auch Belgien. Auf deutschem Boden gelingt den vereinigten preußischen, österreichischen und hessischen Truppen im Juli die Eroberung von Mainz, die Preußen dringen weiter in die Pfalz (Preußische Siege bei Pirmasens und bei Kaiserslautern) und die Österreicher in das Elsaß ein. Eine allgemeine Volksaushebung in 6*

11. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 82

1907 - Leipzig : Hirt
82 Vom Ausbruche der Franzsischen Staatsumwlzung bis zum Sturze Napoleons I. zog in Kairo ein. Unterdessen wurde seine Flotte bei Abukir von dem englischen Admiral Nelson geschlagen. Trotzdem ging er nach Syrien. Als er von der schlechten Kriegfhrung der Franzosen am Rheine be-nachrichtigt wurde, lie er den General Kleber, einen Straburger von Geburt, mit einem Heere zurck und schiffte sich nach Frankreich ein. Kleber wurde von einem Trken in Kairo ermordet. Malta fiel in die Hnde der Englnder. Der Feldzug war vergebens. Napoleon landete in Frankreich, strzte das Direktorium, die Regierung des Landes, und erhielt die hchste Gewalt in Frankreich unter dem Titel eines Ersten Konsuls. Dann ging er wieder nach Italien, wo die sterreicher in-zwischen Vorteile errungen hatten. Napoleon besiegte sie bei Marengo. Nach einem zweiten Siege der die sterreicher bei Hohenlinden in Oberbayern kam der Friede zu Lneville an der Meurthe zustande. Der Friede zu Lneville. Der Kaiser trat die Lombardei an Frank-reich ab und verzichtete aus das linke Rheinufer. Preußen, das nach dem Baseler Frieden sich nicht mehr am Kriege beteiligt hatte, erhielt jetzt als Entschdigung fr die dort abgetretenen Besitzungen die Bis-tmer Mnster, Paderborn und Hildesheim, das Eichsfeld und die Stadt Erfurt nebst einer Anzahl von Abteien und freien Reichs-stdten. Preußen war dadurch reich entschdigt, denn die neuen Be-sitzungen lagen gnstiger als die abgetretenen. Der Reichsdeputationshauptschlu. Fr die brigen Fürsten wurden die Entschdigungen im Jahre 1803 von einer Reichsdeputation fest-gesetzt. Zu Entschdigungen verwandte man die Lnder der geistlichen Fürsten und die freien Reichsstdte. Die hierber erlassene Bestimmung heit Reichsdeputationshauptschlu. Napoleon wird Kaiser der Franzosen. Napoleons Waffentaten bahnten ihm den Weg zum Kaiferthrone. Im Jahre 1804 lie er sich vom fran-zsifchen Senate zum erblichen Kaiser der Franzosen erklären. Der deutsche Kaiser Franz Ii. nahm fr feine sterreichischen Erblnder den Kaisertitel an. In Holland, Oberitalien, Neapel, Spanien, Westfalen setzte Napoleon seine nchsten Verwandten als Könige ein. Die hervorragendsten Feld-Herren ernannte er zu Marschllen von Frankreich. Er umgab sich mit einem glnzenden Hofstaate. Viele Mitglieder des alten Adels schlssen sich an ihn an. Neue Straen und Kanle wurden in Frankreich gebaut, der Handel blhte empor, und ein neues Gesetzbuch, der Code Napoleon, machte der Rechtsunsicherheit ein Ende. Htte Napoleon seine glnzenden Geistesgaben jetzt in den Dienst des Friedens gestellt, so wren er und Frankreich glcklich geworden. Aber dieser unheimliche Mann konnte nicht ruhen. Durch seine feindselige Haltung gegen England veranlate er einen Bund zwischen England, sterreich und Rußland. Die englische Flotte vernichtete unter Anfhrung des ruhmreichen Admirals Nelson die franzsische bei Trasalgar, nahe der Strae von Gibraltar.

12. Bd. 2 = Oberstufe - S. 354

1912 - Goslar a. H. : Danehl
354 das linke Rheinufer in Besitz nehmen konnten. Der franzsische General Napoleon Bonaparte aber zog mit einem Heere nach Oberitalien, welches damals den sterreichern gehrte, schlug die sterreicher hier, eroberte Steiermark und bedrohte Wien. Da schlssen die sterreicher 1797 zu Campo-Formio bei Udine Frieden. Sie willigten auch in die Abtretung des linken Rheinufers. B. Vertiefung: Aus welchen Grnden wollte sterreich wohl zu-nchst in Frankreich Ruhe stiften? (Der Kaiser Leopold war ein Bruder der franzsischen Knigin.) Auerdem glaubten die beiden Fürsten, da diese Revolution einen schlechten Einflu auf ihre Vlker-Haben knnte. Die anfnglichen Erfolge der Preußen! Der Friede zu Basel! Zeigt diese Stadt! Das Datum! (Anschreiben.) Sprecht der die Bestimmung dieses Friedens! Die Preußen verloren dabei einige Lnder. Welche waren dies? (Obergeldern, Mrs und ein Teil von Kleve.) Allerdings versprach Frankreich, da Preußen anderweit dafr entschdigt werden solle. Ob Friedrich Ii. einen solchen Frieden geschlossen htte? Welches Land gehrte damals den sterreichern? Er-zhlt, wie sie in Oberitalien von den Franzofen besiegt werden! Der franzsische General! (Anschreiben des Namens.) Sprecht der den Frieden zu Campo-Formio! Sucht euch den Ort in Italien auf! Die Friedensbedingungen! Welche Lnder nahmen also die Franzosen? (Die bedeutenden waren: die Niederlande, das Erzbistum Kln, Trier, die Pfalz.) Zeigt diese Lnder! Die sterreicher sollten dafr auch ander-weitig entschdigt werden, denn die Niederlande gehrten bis dahin zu sterreich. Wollt ihr noch etwas fragen? C. bung: Erzhlt von den Revolntionskriegen! Ein prgnng. e) Napoleon I. A. Darbietung: Napoleon Bonaparte wurde 1769 auf Korsika geboren. Sein Vater war daselbst Advokat. Napoleon besuchte eine Kriegsschule in Frankreich und wurde mit 16 Jahren Artillerie-Leutnant. In der Revolutionszeit zeichnete er sich durch die Einnahme von Toulon aus. Mit 25 Jahren wurde er General. Er vertrieb die fter-reicher 1796 und 1797 aus Oberitalien und eroberte Steiermark. Frankreich verdankte ihm den Frieden zu Campo-Formio. Dann zog er mit seinem Heere nach gypten, woselbst er die Englnder schlug. 1799 kam er an die Spitze der Regierung mit dem Amtstitel: Erster Konsul." Er stellte nun in Frankreich bald Ruhe und Ordnung wieder her. 1801 kam es zu einem neuen Kriege mit Frankreich, in welchem er auch Sieger blieb. Sein Ansehen beim franzsischen Volke und be-sonders beim Heere war so gestiegen, da er 1804 der Republik ein Ende machte und sich zum Kaiser der Franzosen krnen lie. Da ver-band sich England, Rußland und sterreich gegen ihn. In der.drei-kaiserschlacht bei Ansterlitz am 2. Dezember 1805 besiegte er die fter-reicher und Russen. In dem darauf folgenden Frieden nahm er den

13. Geschichte des deutschen Volkes - S. 360

1905 - Berlin : Vahlen
360 Die kmpft bis zum Frieden von Bafel. 545547. während die Preußen unter dem Herzoge von Braunschweig in der Pfalz bei Pirmasens (14. September), an den Weien brg er Linien (14. Oft.) und endlich bei Kaiserslautern (28.30. November) noch siegreich waren. Aber jeder der Bundesgenossen beschuldigte den anderen schlechter Untersttzung, und unbefriedigt nahm Karl Wilhelm Ferdinand bald seinen Abschied. 546. Im Jahre 1794 brachen die Franzosen von neuem gegen die Niederlande vor. Am 26. Juni siegte Jourdan bei Fleurus westlich von Namur, und was man in Wien nach Thuguts Plane schon vorher beschlossen hatte: Belgien aufzugeben, dagegen im Osten bei der bevorstehenden letzten Teilung Polens ( 526) ein Entschdigungsstck zu gewinnen und im Anschlu an Rußland das eiferschtig beobachtete Preußen hier zu ber-flgeln, das ward nun ausgefhrt. Preußen, dessen Finanzen erschpft waren, war nur noch im Felde geblieben, weil England den grten Teil der Be-soldung seines Heeres bernahm. Dafr aber wollte England die preuischen Truppen auch wie seine eigenen behandeln und ihnen die Kriegfhrung besonders in den Niederlanden aufbrden. Noch waren die Preußen in der Pfalz unter Mllendorf glcklich, und noch zweimal siegten sie bei Kaiserslautern (23. Mai und 18.20. Sept.; bei einem Versuche der Franzosen, die im ersten dieser Treffen erlittene Schlappe wieder gutzumachen, zeichnete sich bei Kirweiler westlich von Speyer, 28. Mai besonders Blcher aus). Aber bald genug ward den Preußen ihr Verhltnis zu Eng-land unertrglich, zumal da Friedrich Wilhelm Ii. sein ganzes Heer in Polen verwenden zu knnen wnschte. Doch widerstrebte er noch einem Sonder-frieden, zu dem Frankreich entgegenkommend die Hand bot. Indes gingen die Preußen nun auf das rechte Rheinufer zurck, und die Franzosen nahmen das ganze linke Rheinufer in Beschlag. 547. Zu Anfang des Jahres 1795 eroberten sie dann unter Pichegru auch das von den Englndern besetzte Holland und bildeten daraus die batavische Republik. Preußen aber schlo am 5. April 1795 mit der franzsischen Republik den Frieden zu Basel, der den Franzosen gestattete, das preuische Gebiet auf dem linken Rheinufer (Mrs, Geldern, Kleve), wenn auch eine endgltige Bestimmung darber dem zu erwartenden Frieden mit dem Reiche vorbehalten blieb, doch fr jetzt besetzt zu halten. Und da sich Preußen in einem geheimen Artikel fr den Fall, da der Rhein die Grenze Frankreichs bliebe, Entschdigungen versprechen lie, so gab es in Wirklichkeit das linke Rheinufer preis. Fr die kleineren deutschen Lnder, die unter Preuens Vermittlung binnen drei Monaten den Frieden nachsuchten (meist norddeutsche), ward Neutralitt gewhrt. Wohl hatte Friedrich Wilhelm Ii., der im Anfang so ehrlichen Eifer gezeigt hatte, der hinterhaltige Selbstsucht seiner Bundesgenossen zu klagen; doch rchte sich das Zurcktreten von der gemeinsamen deutschen Sache und die nun be-ginnende ngstliche Friedenspolitik an Preußen spter nur allzu bitter. sterreich blieb zwar im Kriege, anscheinend im Interesse Deutschlands, aber von Thugut, einem zweideutigen Menschen, geleitet weckte es den nicht unbegrndeten Verdacht, nur auf Eroberungen, bald in Italien, bald im Osten, vor allen Dingen auf die Erwerbung Bayerns ( 518. 519) bedacht zu sein. Als dann aber im Sommer 1795 zwei Heere der Franzosen unter frchterlichen Verwstungen der Dsseldorf und Mann-heim her auf das rechte Rheinufer vordrangen, gelang es dem tchtigen General Clairfait, sie zurckzuwerfen, und in dem nun eintretenden Waffenstillstnde behaupteten die sterreicher die alten Stellungen.

14. Grundriß der Geschichte - S. 244

1886 - Breslau : Hirt
244 Dritter Abschnitt. Geschichte der Neuzeit. reicher und Preußen der neuen Kriegskunst der Franzosen mit ihrer rcksichtslosen Beweglichkeit und Khnheit, die Carnot schuf, nicht mehr gewachsen. Tapferkeit im einzelnen, z. B. Blchers und seiner Hufaren, konnte nicht gut machen, was eine veraltete Kriegfhrung im ganzen versah, auch nicht ein neuer zweimaliger Sieg der Preußen 1794.bei Kaiserslautern. Die Polen erhoben sich unter Kosciuszko fr ihre Selbstndigkeit; Preußen trat ihnen, um die Beute von 1793 festzuhalten, entgegen, Rußland aber unter Suwarow warf sie in der Entscheidungsschlacht gegen Kosciuszko bei Maciejowiee und durch die Erstrmung von Praga, der Vorstadt Warschaus, nieder. In der 1795. nun folgenden 3. Teilung Polens erhielt Rußland das noch pol-ntfche Litauen und Kurland, sterreich das Krakauer Gebiet, Preußen nur den kleinen Rest des ehemals mchtigen Polens als Neuostpreuen. Das geheime gegen Preußen gerichtete Bndnis zwischen Rußland und sterreich, die Erschpfung der preuischen Finanzen, Verdacht gegen sterreichs Politik Frankreich gegenber bestimmte den König Fried-rich Wilhelm Ii. von Preußen zur Lossagung von der Koalition 1795.und zu dem Separatfrieden mit Frankreich zu Basel. Durch denselben berlie Preußen das linke Rheinufer, Holland und Belgien an Frankreich und verschaffte durch eine Demarkationslinie vom Main bis Schlesien dem Norden Deutschlands Neutralitt und einen 10jhrigen, aber faulen Frieden, während Sddeutschland das fernere Kriegsgeschick mit sterreich teilte. Eine franzsische Armee unter Jourdan wurde vom Erzherzog Karl bei Wrzburg zersprengt, Tausende der flchtigen Ruber erlagen auf der Flucht der Reiche des wtenden Landvolkes, und es mute eine zweite franzsische Armee unter M vre aus geschickter Leitung nun auch den Rckzug aus Bayern nehmen. Napoleon Bon aparte aber fhrte ein zerrttetes franzsisches Heer in Italien, nachdem er feine Beutelust und Ruhm-tiegier durch zndende Ansprachen entflammt und seine Kriegstchtigkeit 1796. hergestellt hatte, in einem unvergleichlichen Siegesmarsche von Genua bis Leoben an der Mur. Er plnderte dabei den Herzog von Parma, lie Mailand seine sogenannte Befreiung vom fter-reichifchen Joche mit 20 Millionen bezahlen, zwang dem Papste schwere Summen und Schtze der Kunst und Wissenschaft ab, raubte den Englndern in Livorno kostbare Warenvorrte und bereicherte Paris und das Direktorium mit dem Raube aus Italien. Er hatte mit persnlicher Tapferkeit die Brcke von Arcole erstrmt und den alten sterreichischen Feldherrn Wurmser zur bergabe Mautuas gezwungen. Seiner reienden Schnelligkeit waren die langsamen, ihre Krfte zersplitternden sterreichischen Generale nicht gewachsen; er selbst wurde von seinem in berflu schwelgenden Heere als Held ver-gttert. Er machte den Republiken Venedig und Genua ein Ende 1797.und erzwang von sterreich den Frieden zu Campo Formio, in welchem dieses das linke Rheinufer ebenfalls preisgab, die Niederlande

15. Grundriß der Geschichte - S. 244

1886 - Breslau : Hirt
244 Dritter Abschnitt. Geschichte der Neuzeit. reicher und Preußen der neuen Kriegskunst der Franzosen mit ihrer rcksichtslosen Beweglichkeit und Khnheit, die Earnot schuf, nicht mehr gewachsen. Tapferkeit im einzelnen, z. B. Blchers und seiner Husaren, konnte nicht gut machen, was eine veraltete Kriegfhrung im ganzen versah, auch nicht ein neuer zweimaliger Sieg der Preußen 1794.bei Kaiserslautern. Die Polen erhoben sich unter Kosciuszko fr ihre Selbstndigkeit; Preußen trat ihnen, um die Beute von 1793 festzuhalten, entgegen, Rußland aber unter Suwarow warf sie in der Entscheidungsschlacht gegen Kosciuszko bei Maciejowice und durch die Erstrmung von Prag, der Vorstadt Warschaus, nieder. In der 1795.nun folgenden 3. Teilung Polens erhielt Rußland das noch pol-nische Litauen und Kurland, sterreich das Krakauer Gebiet, Preußen nur den kleinen Rest des ehemals mchtigen Polens als Neuostpreuen. Das geheime gegen Preußen gerichtete Bndnis zwischen Rußland und sterreich, die Erschpfung der preuischen Finanzen, Verdacht gegen sterreichs Politik Frankreich gegenber bestimmte den König Fried-rich Wilhelm Ii. von Preußen zur Lossagung von der Koalition 1795.und zu dem Separatfrieden mit Frankreich zu Basel. Durch denselben berlie Preußen das linke Rheinufer, Holland und Belgien an Frankreich und verschaffte durch eine Demarkationslinie vom Main bis Schlesien dem Norden Deutschlands Neutralitt und einen 10jhrigen, aber faulen Frieden, während Sddeutschland das fernere Kriegsgeschick mit sterreich teilte. Eine franzsische Armee unter Jourdan wurde vom Erzherzog Karl bei Wrzburg zer-sprengt, Tausende der flchtigen Ruber erlagen auf der Flucht der Rache des wtenden Landvolkes, und es mute eine zweite franzsische Armee unter Moreaus geschickter Leitung nun auch den Rckzug aus Bayern nehmen. Napoleon Bonaparte aber fhrte ein zerrttetes franzsisches Heer in Italien, nachdem er seine Beutelust und Ruhm-begier durch zndende Ansprachen entflammt und seine Kriegstchtigkeit 1796.hergestellt hatte, in einem unvergleichlichen Siegesmarsche von Genua bis Leo den an der Mnr. Er plnderte dabei den Herzog von Parma, lie Mailand seine sogenannte Befreiung vom sterreichischen Joche mit 20 Millionen bezahlen, zwang dem Papste schwere Summen und Schtze der Kunst und Wissenschaft ab, raubte den Englndern in Livorno kostbare Warenvorrte und bereicherte Paris und das Direktorium mit dem Raube aus Italien. Er hatte mit persnlicher Tapferkeit die Brcke von Arcole erstrmt und den alten sterreichischen Feldherrn Wurmser zur bergabe Mantuas gezwungen. Seiner reienden Schnelligkeit waren die langsamen, ihre Krfte zersplitternden sterreichischen Generale nicht gewachsen; er selbst wurde von seinem in berflu schwelgenden Heere als Held vergttert. Er machte den Republiken Venedig und Genua ein Ende 1797.und erzwang von sterreich den Frieden zu Eampo Formio, in welchem dieses das linke Rheinufer ebenfalls preisgab, die Niederlande

16. Deutsche Geschichte - S. 196

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
196 Il Friedrich Zvilhelin Ii. von preusten. 1(786 bis 1(7% 1. Die Regierung im Innern. Friedrich Ii. starb kinderlos. Darum folgte ihm sein Neffe als Friedrich Wilhelm Ii. Er besa bei weitem nicht den groen Geist seines Oheims. Dieser gewaltige Herrscher hatte den ganzen Staat allein regiert; der neue König war dazu nicht fhig. Es fehlten ihm aber auch tchtige Ratgeber, die ihm die rechten Wege zeigten. Gerade die Männer, denen er sein besonderes Vertrauen schenkte, waren dessen nicht wert und mibrauchten seine Gunst zum Schaden des Landes. Die weise Sparsamkeit, die frher am Hofe waltete, schwand. So war der Schatz, den Friedrich der Groe gesammelt hatte, bald aufgebraucht, und obendrein wurden Schulden gemacht. Dennoch traf Friedrich Wilhelm manche Einrichtung, der die das Volk sich freute. Fr Landwirtschaft, Gewerbe und Handel gab er groe Summen hin. Damals entstanden in Preußen die ersten Chausseen, die den Ver-kehr erleichterten. Das Kaffee- und das Tabaksmonpol wurden auf-gehoben und die verhaten franzsischen Zollbeamten entlassen. Fr die Rechtspflege war es ein groer Gewinn, da 1794 das Allgemeine Preuische Landrecht in Kraft trat. Die rohe Behandlung der gemeinen Soldaten untersagte der König aufs strengste. 2. Der Krieg gegen Frankreich. Mit groer Sorge sah Friedrich Wilhelm Ii. dem Gang der Dinge in Frankreich zu. Als die Lage Lud-wigs Xvi. immer schlimmer wurde, beschlossen Preußen und sterreich, ihm Hilfe zu leisten. Im Frhjahr 1792 begann der Krieg. Den Oberbefehl der die vereinigten Truppen bernahm Herzog Karl Ferdinand von Braunschweig. Langsam drang er vom Rheine aus bis in die Ch ampagne vor. Allein im Feindesland fehlte es den Soldaten an ausreichender Verpflegung. Vom Hunger geqult, aen sie sogar rohen Weizen. Der bermige Genu von Trauben rief die Ruhr hervor. Dazu go der Regen in Strmen herab und machte die Wege grundlos. So trat der Herzog nach einigen Kmpfen mimutig den Rckzug an. Es dauerte nicht lange, so hatten die Franzosen, die mit Begeisterung stritten, das linke Rheinuser besetzt. Mainz, die strkste Festung des Reiches, ergab sich ihnen ohne Schwertstreich. Auch Frankfurt wurde von ihnen eingenommen und gebrand-schtzt. Der Feldzug des Jahres 1792 endete fr die Verbndeten klglich. Als im Jahre 1793 das Haupt Ludwigs Xvi. auf dem Schaffet fiel, ging ein Schrei des Entsetzens durch ganz Europa. England, Holland und Spanien ergriffen nun gleichfalls die Waffen. So entbrannte ein Weltkrieg. Aber auch die Franzosen stellten gewaltige Massen ins Feld, die sich unter jugendlichen Fhrern trotz schlechter Kleider und Waffen mit Todes-Verachtung auf den Feind strzten. Das Glck schwankte hin und her. Schon 1795 gab Preußen den Krieg auf und schlo mit Frankreich den Frieden zu Basel. Darin trat es seine Besitzungen auf dem linken Rheinufer au Frankreich ab. 3. Erwerbungen. Zwei Grnde hatten Preußen bestimmt, sich mit Frankreich zu vertragen: die Kaffen des Staates waren leer, und im Osten mute es auf seiner Hut sein. Katharina Ii. von Rußland stand nm-

17. (Der allgemeine Geschichtsunterricht) - S. 121

1885 - Berlin : Gaertner
121 urteilt, das Urteil am 21. Januar 1793 vollstreckt. Indes war das preuische Heer von Dumouriez geschlagen worden und hatte den Rckzug angetreten; die sterreicher wurden ebenfalls besiegt, Belgien, Savoien, Nizza und das linke Rheinuser erobert und der franzsischen Republik einverleibt. Custine eroberte Speier, Worms, Mainz und besetzte Frankfurt. Dumouriez trat, als die uerste Linke entschieden gesiegt hatte, zu sterreich der. Jetzt schlssen die europischen Mchte (Holland, Preußen, sterreich, das deutsche Reich, Italien, Spanien) unter Englands Vorgang eine Koalition gegen Frankreich (Burfe, Fox, Pitt). Noch vor dem Ausbruch des ersten Koalitionskrieges (17931796) hatte der Kampf der uersten Linken gegen die Gironde begonnen; durch Pbelaufstnde (Hebert, Henriot) und durch die Energie der aus dem Konvent gebildeten Aus-schsse (Sicherheits- und Wohlfahrts-Ausschuss, Revolutions-Tribunal) kam es dahin, dass die Girondisten aus dem Konvent ausgeschlossen wurden. Sie starben teils durch die Guillotine, teils durch Selbstmord, einige entkamen durch die Flucht. Aber auch der blutdrstige und pbelhafte Marat starb eines gewaltsamen Todes durch Charlotte Corday. Die Aufstnde, die in mehreren Stdten des Sdens (Lyon, Marseille, Toulon; Napoleon Bonaparte bei der Erstrmung Tou-lons, 1793), in der Normandie und Bretagne, namentlich aber in der Venire gegen die Schreckensherrschaft ausbrachen, wurden mit furchtbarer Grausamkeit unterdrckt (Anhnglichkeit der Vende an Kirche und Knigtum). Auch gegen die auswrtigen Mchte kmpften die aus dem allgemeinen Ausgebot hervorgegangenen franzsischen Heere glcklich. Zwar fielen im Anfang des Krieges das Elsass und Flandern in die Hnde der Verbndeten; aber nach mehreren, mit wechselndem Kriegsglck gelieferten Treffen sahen sie sich gentigt, der starken Rheinarmee unter Pichegru zu weichen und der den Rhein zurckzugehen. Preußen und Spanien, bald darauf Toskana und Hessen-Kassel schlssen mit Frankreich Frieden (Baseler Frieden 1795), und hiermit war die groe Koalition gegen Frankreich aufgelst. In Belgien kmpfte Jourdau mit Glck gegen den Prinzen von Kobnrg und entschied durch seinen Sieg bei Fleurus (1794) den Rckzug der sterreicher. Das ganze linke Rheinufer kam in die Hnde der Franzosen, während der Herzog von Vork und der Prinz von Oranien, die sich von den sterreichern getrennt hatten, einen festen Punkt nach dem andern in den Niederlanden verloren. Endlich drangen die Franzosen unter Pichegru, vom strengen Winter begnstigt, der die gefrorenen Flsse und Kanle in Holland ein und ntigten den Erbstatthalter zur Flucht. Die Niederlande wurden in eine batavische Republik umgewandelt und zur Bundesgenossenschaft mit Frankreich gentigt (1795). Der Seekrieg gegen Grobritannien nahm fr die Franzosen eine ganz andere Wendung, als der Kampf zulande. Denn die Briten erfochten nicht allein der Frankreich, sondern auch der die mit Frankreich verbndete batavische Republik so glckliche Siege, dass beider Kolonieen fast gnzlich eine Beute der Briten wurden. Inzwischen dauerte der Terrorismus des Wohlfahrtsausschusses (Robespierre, dessen Macht jetzt unumschrnkt war; St. Just) fort. Tausende von Aristokraten fielen unter der Guillotine, darunter die Knigin Maria Antoinette, Elisabeth, die Schwester Ludwig's Xvi.; Danton und Demoulins, die dem Treiben Robespierre's und der Jacobiner Wider-stand entgegensetzten (Kultus der Vernunft, durch Hebert betrieben, daher Hebertisten), starben ebenfalls nebst ihren Anhngern; andere, die Robespierre als Ultrarevolu-tionre bezeichnete, teilten dasselbe Schicksal. Robespierre, ein dsterer und grau-samer Mensch, der sich mit dem Schein der Tugend brstete, lie dann durch den Konvent erklären, das Dasein eines hchsten Wesens und die Unsterblichkeit der Seele sei eine Wahrheit, und schaffte den Kultus der Vernunft wieder ab. Bald

18. Brandenburgisch-preußische Geschichte in Verbindung mit der neueren deutschen Geschichte - S. 55

1912 - Leipzig : Teubner
Revolutionskriege. 55 durch Waffengewalt leicht zu unterdrcken? an den Hfen der geistlichen Fürsten schrten sie zum Kriege gegen Frankreich. Mit besonderer Teilnahme verfolgte das Kaiserhaus die Dinge in Paris; die Knigin war ja eine sterreichische prin-zessin. Der Kaiser schlo ein Bndnis mit König Friedrich Wilhelm Ii. zu gemein-famer Unterdrckung der Revolution (s. S. 54). 3um Schutz der franzsischen Knigs-familie sandte er ein Schreiben an die Volksversammlung in Paris. (Es enthielt keinerlei Drohung; doch die Franzosen verlangten den Krieg. Sobald Ludwig Xvi. ihrem Drngen nachgegeben und den Verbndeten den Krieg erklrt hatte, fiel ein Heer von Kevolutionsmnnern in die sterreichischen Niederlande ein. Der Krieg gegen die Revolution begann. Zunchst wurde er nur von Preußen und sterreich gefhrt. Jede der beiden Mchte fhrte Truppen an den Rhein. Den Oberbefehl bernahm ein preuischer General, der Herzog (Karl Wilhelm Ferdinand) von Braunschweig. Durch einen drohenden Hufruf (ein Manifest") hoffte man die Franzosen einzuschchtern. Doch die deutsche Heeresmacht mar viel zu gering, um Frankreich zu erobern. Die Verbndeten zogen 1792 bis in die Hrdennen. Bei valmy standen die frstlichen Heere zum ersten Male einem ungebten, aber begeisterten Volksheere gegenber. Doch sie begngten sich mit einer Kanonade. Bald darauf traten die Verbndeten den Rckzug an. Schlechte Verpflegung verursachte Massenerkrankungen; diese brachten dem Heere viel schlimmere Verluste, als die unglcklichste Schlacht. Die Franzosen besetzten ohne Kampf die Niederlande und am Mittelrhein die alten deutschen Städte Speyer, Mainz und Frankfurt a. M. Die Hinrichtung des franzsischen Knigspaares folgte; sie brachte alle Nachbarvlker zu dem Entschlu, die Revolution mit vereinten Krften zu unterdrcken. England, Spanien, Holland und das Deutsche Reich schlssen gegen Frankreich die sogenannte erste Koalition (17931797). Der Krieg wurde 1793 von den beiden deutschen Grostaaten siegreich begonnen. Die Preußen eroberten Mainz, die (sterreicher ihre niederlndischen Provinzen zurck. Hber schon im folgenden Jahre (1794) trat ein Umschwung ein. Der Konvent verfgte die Hushebung aller waffenfhigen Franzosen vom 18.25.3ahre, das Hufgebot der Massen". Es betrug der eine halbe Million. Wohl war dieses Volksheer" ungebt und unvollkommen ausgerstet, aber von wilder, todesmutiger Begeisterung erfllt. Hus feiner Mitte erstanden junge, verwegene Fhrer. Dazu wurde die Koalition durch innere Zwietracht gelhmt. (sterreich und Preußen waren im Osten wegen der polnischen Beute geheime Gegner. Preußen hatte sich 1793 mit Rußland der die sogenannte Zweite Teilung Polens geeinigt und dadurch ein groes Gebietpolnischenlandesgewonnen, nmlich: Sd-Preuen, Meheutige Provinz Posen und das stlich angrenzende Gebiet. sterreich dagegen ging leer aus und roar darber eiferschtig. Die Mierfolge gegen das franzsische Hufgebot der Massen" fhrten zu Zwistigkeiten auch in der Heeresleitung. Die preuischen Kassen waren erschpft. Daher schied Preußen aus der Koalition aus und schlo mit Frankreich den Frieden zu Basel 1795. Darin trat es seine Besitzungen links vom Rhein an Frankreich ab. 3m geheimen aber wurde ihm von Frankreich zugesichert, da es spter durch Gebiete in Deutschland selbst entschdigt werden sollte.

19. Deutsche Geschichte von der Thronbesteigung Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 274

1913 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
274 Achter Zeitraum. Bis zur Wiederherstellung des Deutschen Reiches. 2. Der erste Einfall der Franzosen in die Rheinlande und Bel-gien. Noch standen die Verbndeten im Feindeslande, als die Franzosen die gewaltsame Ausbreitung der Revolution in den Nachbar-lndern und den Eroberungskrieg begannen. Mit einem kleinen, schlecht gekleideten und gersteten Heere brandschatzte der General Custine die Bischofsstdte Speier und Worms. Auf die Kunde hiervon ergriff der Kurfürst von Mainz die Flucht. Mainz, die erste Festung des Reiches, ergab sich ohne Schwertstreich dem franzsischen General, der nicht einmal Geschtze bei sich hatte (21. Oktober 1792). Auch die Kaiserstadt Frankfurt lie die Franzosen ein und zahlte eine schwere Brandschatzung. Klglicher war die Wehrlosigkeit des Reiches niemals zu Tage getreten. Die Franzosen traten berall als Befreier" auf. Krieg den Palsten, Friede den Htten" war ihre Losung. Allenthalben wurden Freiheitsbume errichtet. In Mainz entstand ein republikanischer Klub, der den Anschlu des linken Rheinufers an die franzsische Republik betrieb 1. Gegen das Ende des Jahres 1792 wurden auch Belgien und der Niederrhein von franzsischen Heeren heimgesucht. Die Reichsstadt Aachen und die preuischen Städte Geldern und Krefeld muten groe Summen zahlen. 3. Der erste europische Kriegsbund gegen Frankreich. a) Die Bildung des Kriegsbundes und die Vertreibimg der Franzosen aus den Rheinlanden und aus Belgien. Nach der Hinrichtung Ludwigs Xvi. begann der Weltkrieg. Auer Preußen und sterreich verbanden sich die meisten europischen Mchte, in erster Linie England, gegen Frankreich, von dem sich alle bedroht sahen. Auch der deutsche Reichstag beschlo dem Kriegsbunde beizutreten. Anfangs waren die Verbndeten glcklich. Belgien und das linke Rheinufer wurden wieder erobert. Wie im vorhergehenden Jahre stand der Weg nach Paris offen. Die Aussichten schienen um so besser zu sein, als Frankreich durch Parteihader und inneren Zwist gelhmt war (S. 270). Doch es fehlte die Einheit der Leitung, und Friedrich Wilhelm Ii. mochte sich im Westen nicht zu sehr einlassen, weil er im Osten gegen Polen freie Hand behalten wollte (S. 264). Im September des 1 An der Spitze der Abordnung, welche dem Konvent den Wunsch der Be-vlkerung", ihr Land mit Frankreich zu vereinigen, berbrachte, standen der Welt-umsegler Georg Forst er und der jugendliche Schwrmer Adam Lux. Beide kehrten nicht mehr aus Paris zurck. Lux endete wegen einer freimtigen uerung auf dem Blutgerst. Forster starb, von den Greueln der Schreckensherrschast ab-gestoen, an gebrochenem Herzen oder, wie andere glauben, durch Selbstmord.

20. Deutsche Geschichte - S. 239

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Y Am andern Tage wurde Leipzig genommen; und jubelnd begrt hielten die verbndeten Herrscher ihren Einzug. Sie nahmen dort den König von Sachsen gefangen, der bis zum letzten Augenblick auf den Sieg seines groen Alliierten" gehofft hatte. Die Vlkerschlacht war geschlagen. Zwar bedeckten fast 100000 Mann tot oder verwundet die Walstatt; aber Groes war errungen: der Rheinbund verschwand, Deutschland war befreit. f Bei Hanau stellten sich die Bayern den fliehenden Franzosen entgegen, um ihnen den Weg nach Frankreich zu verlegen, wurden aber zurckgeschlagen und muten ihnen den Rckzug der den Rhein freigeben. Sie besetzten dann Sachsenhausen. Napoleon lie seine Truppen um Frankfurt herumziehen; er selbst begab sich in das Landhaus des Freiherrn Simon Moritz von Bethmann. Als sich nun zwischen Bayern und Franzosen ein Gefecht entspann, geriet Frankfurt in Gefahr, in Brand ge-schssen zu werden; doch lie Napoleon, wie erzhlt wird, auf die Bitten Bethmanns das Schieen einstellen, und die Stadt war gerettet. ^ i Dalberg hatte schon Ende September sein Groherzogtum verlassen sich nach Konstanz begeben. In Regensburg ist er 1817 arm gestorben. Mit dem 1. Januar 1814 trat in Frankfurt wieder die alte Verfassung \\\. Kraft. 6. Der Sturz Napoleons und der Erste Pariser Friede/ 1814. Nach der Schlacht bei Leipzig gnnten sich die Verbndeten eine lange Ruhepause. Sie wuten auch nicht recht, ob sie den Krieg fortsetzen oder einstellen sollten. Ja, der sterreichische Staatskanzler Metternich bestimmte sie, Napoleon den Frieden anzubieten. Man wollte Frankreich seine natrlichen Grenzen," die Pyrenen, die Alpen und den Rhein, lassen; aber in seiner Verblendung wies der Kaiser den Vorschlag zurck. Da setzte es der Freiherr vom Stein endlich durch, da beschlossen wurde, den Feind im eignen Lande aufzusuchen. Blcher, der vor Ungeduld verging und auf die verfluchten Feder-fuchser" schalt, erhielt die Erlaubnis zu marschieren. In der Neujahrsnacht zogen seine Truppen bei Kaub der den Rhein, und auch Schwarzenberg setzte bei Basel der" Noch manche Schlacht wurde auf franzsischem Boden geschlagen; aber trotz aller Anstrengungen Napoleons erreichten die Verbndeten Paris. Am 31. Mrz zogen Friedrich Wilhelm und Alexander an der Spitze ihrer Garden in die bezwungene Hauptstadt ein. Der franzsische Senat setzte Napoleon ab. Die Insel Elba wurde ihm als erbliches Frstentum berwiesen; auerdem sollte er eilte Jahresrente von zwei Millionen Franken erhalten. Seine Gemahlin trennte sich ohne Bedenken von ihm. Die Verbndeten erhoben den Bruder des Hingerichteten Knigs als Ludwig Xviii. auf den Thron. Mit ihm schlssen sie den Ersten Pariser Frieden. Frankreich wurde sehr gromtig behandelt. Es behielt die Grenzen, die es am 1. Januar 1792 besessen hatte, also auch das Elsa, deu alten Raub. Alle Gefangenen durften ohne Lsegeld in die Heimat ziehen, damit der neue König gleich ein schnes Heer habe. Nicht einmal Kriegs- ^ ^ S-jtlrm W?) Z /s/r