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1. Deutsche Geschichte - S. 110

1912 - Halle a.S. : Schroedel
110 lernen konnte als von den lateinischen. So wurden die Griechen zum zweiten Male die Lehrmeister der Welt. Aber auch auf die bildenden Knste wirkten die Vorbilder der Alten ganz bedeutend ein. Zwar waren die meisten Bauwerke aus ihrer Zeit entweder ganz verschwunden oder lagen in Trmmern, und die Bild-suleu schlummerten unter dem Schutte. Aber von dem, was da war, lernten eifrige und tchtige Leute recht viel, und durch emsiges Ausgraben wurde manches kstliche Bildwerk zutage gefrdert. Doch ahmten die Bildhauer und Baumeister diese Werke der Alten nicht einfach nach; sie bildeten sich wohl an ihnen, gingen aber sonst ihre eigenen Wege. So erstand in Italien eine Kunst, deren Werke noch heute jedermann mit Staunen erfllen. Im Buude mit der Bau- und Bildhauerkunst kam auch die Malerei bald zur grten Blte. Die bedeutendsten Bildhauer und Maler waren gewhnlich auch groe Baumeister. Michel Au gel o und Rafael haben an der Peterskirche gebaut. Von Italien verbreitete sich das Studium der alten Schriftsteller auch der die andern Lnder Europas. Bald wurde auf den deutschen Universitten das Studium der alten Sprachen emsig betrieben. Seine Freunde nannten sich Humanisten, Anhnger eines edlen, aus den Werken der Alten geschpften Lebens. Die Erfurter Humanistenschule war lange Zeit die berhmteste. Aber auch die Knste wurden mchtig von Italien aus gefrdert. Albrecht Drer, der bedeutendste deutsche Maler jener Zeit, stand mit Rafael in Verbindung, und die beiden sandten einander Bilder, um sich ihre Hand (ihr Knnen) zu weisen (zeigen)." Drer machte sich wie auch andere Maler den Buchdruck zunutze. Seine Holzschnitte und Kupferstiche erregen noch heute allgemeine Bewunderung. Bas Zeitalter der Reformation und des Dreiigjhrigen Krieges. I. Die Reformation in Deutschland. Das 2luftreten Luthers und feilte Folgen. Das Konzil zu Konstanz hatte die Schden der Kirche nicht geheilt; ebenso blieb das zu Basel ohne Erfolg. Allgemein dauerte darum bei frommen Christen das Verlangen nach einer Reform an Haupt und Gliedern" fort. Der Mann, der diesem Wunsche mit grtem Erfolge Ausdruck gab, war Doktor Martin Luther. 1. Luthers Jugend. Martin Luther war der erste Sohn des Berg-Huers Hans Luther aus Mhra bei Eisenach. Er wurde am 10. November 1483 in Eisleben geboren. Bald darauf zogen die Eltern in das nahegelegene Mansfeld, wo es dem Vater durch eisernen Flei gelang, ein paar Schmelz-

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1. Deutsche Geschichte - S. 120

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
120 foulen schlummerten unter dem Schutte. Aber von dem, was da war, lernten eifrige und tchtige Leute recht viel, und durch emsiges Ausgraben wurde manches kstliche Bildwerk zutage gefrdert. Doch ahmten die Bildhauer und Baumeister diese Werke der Alten nicht einfach nach; sie bildeten sich wohl an ihnen, gingen aber sonst ihre eigenen Wege. So erstand in Italien eine Kunst, deren Werke noch heute jedermann mit Staunen erfllen. Im Bunde mit der Bau- und Bildhauerkunst kam auch die Malerei bald zur grten Blte. Die bedeutendsten Bildhauer und Maler waren gewhnlich Die Peterskirche in Rom. auch groe Baumeister. Michel Angelo und Rafael haben an der Peterskirche gebaut. Von Italien verbreitete sich das Studium der alten Schriftsteller auch der die andern Lnder Europas. Bald wurde auf den deutschen Universitten das Studium der alten Sprachen emsig betrieben. Seine Freunde nannten sich Humanisten, Anhnger eines edlen, aus den Werken der Alten geschpften Lebens. Die Erfurter Humanistenschule war lange Zeit die berhmteste. Aber auch die Knste wurden mchtig von Italien aus gefrdert. Albrecht Drer, der bedeutendste deutsche Maler jener Zeit, stand mit Rafael in Verbindung, und die beiden sandten einander Bilder, um sich ihre Hand (ihr Knnen) zu weisen (zeigen)." Drer machte sich wie auch andere Maler den Buchdruck zunutze. Seine Holzschnitte und Kupferstiche erregen noch heute allgemeine Bewunderung.

2. Deutsche Geschichte - S. 111

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
111 eifrige und tchtige Leute recht viel, und durch emsiges Ausgraben wurde manches kstliche Bildwerk zutage gefrdert. Doch ahmten die Bildhauer und Baumeister diese Werke der Alten nicht einfach nach; sie bildeten sich wohl an ihnen, gingen aber sonst ihre eigenen Wege. So erstand in Italien eine Kunst, deren Werfe noch heute jedermann mit Staunen erfllen. Im Bunde mit der Bau- und Bildhauerkunst kam auch die Malerei bald zur grten Blte. Die bedeutendsten Bildhauer und Maler waren gewhnlich auch groe Baumeister. Michel Angelo und Rasael haben an der Peterskirche gebaut. Von Italien verbreitete sich das Studium der alten Schriftsteller auch der die andern Lnder Europas. Bald wurde auf den deutschen Uuiver-sitten das Studium der alten Sprachen emsig betrieben. Seine Freunde nannten sich Humanisten, Anhnger eines edlen, aus den Werken der Alten geschpften Lebens. Die Erfurter Humanistenschule war lange Zeit die berhmteste. Aber auch die Knste wurden mchtig von Italien aus gefrdert. Albrecht Drer, der bedeutendste deutsche Maler jener Zeit, stand mit Rafael in Verbindung, und die beiden sandten einander Bilder, um sich ihre Hand (ihr Knnen) zu weisen (zeigen)." Drer machte sich wie auch andere Maler den Buchdruck zunutze. Seine Holzschnitte und Kupferstiche erregen noch heute allgemeine Bewunderung.

3. Geschichte für die Mittelschulen der Stadt Frankfurt am Main - S. 141

1906 - Frankfurt a.M. : Neumann
141 Xxi. Die Renaissance. Die Erfindung der Buchdruckes kam gerade recht, um sich in den Dienst einer groen geistigen Bewegung zu stellen, die damals die Gemter der Gebildeten ergriffen hatte. Es war die Befruchtung des geistigen Lebens durch das Studium des klassischen Altertums. Man hat dafr das Wort Renaissance, d. i. Wie der geburt. Zwar bildete im Mittelalter das Latein die Schriftsprache, aber es war nicht das der klassischen rmischen Zeit, sondern ein der-derbtes; denn das Studium der alten lateinischen Schriftsteller beschrnkte sich auf wenige Werke. Die Geistesschtze der Griechen kannte man gar blo durch die Vermittlung der Araber. Da machten sich um die Wende des dreizehnten Jahrhunderts zuerst bedeutende Italiener daran, tiefer in die Werke des Altertums, zunchst in die lateinischen, einzudringen. Diese wurden fr sie bald ein ewig quelleuder Born. Schon die groen Dichter Dante und Petrarca haben unter ihrem Einflu Unsterbliches geschaffen. Als dann nach der Eroberung des byzantinischen Reiches durch die Trken griechische Gelehrte ihre Bcherschtze nach Italien retteten und bekannt machten, da ging vielen eine ganz neue Welt auf. Mit Begeisterung gaben sie sich dem Studium der Alten hin und suchten in ihrem Geiste zu schaffen. Auch die bildenden Knste arbeiteten sich bald an dem Stu-dium der Alten empor. Zwar waren die meisten Bauwerke der alten Zeit entweder ganz verschwunden oder lagen in Trmmern, und die Bildsulen schlummerten unter dem Schutte; aber, wer nur wollte, konnte auch von dem Vorhandenen lernen, und durch emsiges Aus-graben wurde manches schne Bildwerk ans Tageslicht gefrdert. Man ahmte die Kunstwerke der Alten nicht sklavisch nach, man bildete sich an ihnen, und so blhte dort in Italien bald eine Kunst, deren Werke seitdem jeden mit Staunen erfllen. Im Bunde mit diesen beiden Knsten entwickelte sich auch die Malerei bald zu hchster Blte. Die groen Bildhauer und Maler waren gewhnlich auch groe Bau-meister. Michel Angelo und Rafael haben an der Peterskirche gebaut. Diese gewaltige Bewegung pflanzte sich nach den brigen Lndern fort und wurde durch den Buchdruck mchtig gefrdert. Bald ward auch an den deutschen Universitten das Studium der alten Sprachen emsig getrieben; seine Freunde nannten sich Humanisten, d. h. Anhnger edlen, aus den Werken der Alten geschpften Menschen-tums. Die Erfurter Humanistenschule war lange Zeit die berhmteste. Aber auch die Knste wurden mchtig von Italien aus gefrdert. Albrecht Drer und Rafael standen in Verbindung und sandten einander Bilder, um sich ihre Hand (ihr Knnen) zu weisen (zeigen)."

4. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 207

1889 - München : Franz
Die Renaissance. 207 Es war ein glckliches Zusammentreffen, da Italien zu jener Zeit Vielseitige Ve-eine ungewhnlich groe Zahl hochbegabter Naturen hervorbrachte, unter 3teer denen Bramante (von dem der Entwurf der Peterskirche stammt) und Palladio als Architekten, Michel Angelo Buonaroti als der gewaltigste unter den Bildhauern, Rafael Sanzio, Lionardo da Vinci und Tizian als die bedeutendsten unter den Malern *) zu nennen sind. Welch un-gewhnliche Flle glnzender Begabung sich damals besonders im italienischen Volke fand, beweist der Umstand, da gerade die grten Knstler jener Zeit in den drei bildenden Knsten zugleich Treffliches leisteten. So war Michel Angelo nicht nur Plastiker (sein Moses), sondern auch Architekt (Kuppel der Peterskirche) und Maler (Decken-gemlde der sixtinischen Kapelle), ja er verfate Sonette, die in ihrer Gedankentiefe und ernsten Haltung an Dante erinnern. Viele dieser Knstler waren noch in einzelnen Wissenschaften, wie da Vinci in Ana-tomie und Befestigungskunst, oder Gewerben wie der Ciseleur Benvenuto Cellini 2) in der Geschtzgieerei und Handhabung der Artillerie, oder gar als Staatsmnner und Gesandte thtig. Dieses groartige Beispiel Italiens wirkte auch auf die anderen Lnder. In Frankreich pflegte der prachtliebende Franz I. (1515- 1547) le pere des lettres" Wissenschaften und Knste und zog vorbergehend Lionardo da Vinci wie Benvenuto Cellini an seinen Hof. Fr Ungarn war Matthias Corvinus der Reprsentant der Renaissance, in Deutsch-land der ritterliche Max I., bei welchem Albrecht Drer aus Nrnbergs in hoher Gunst stand, während der zweitgrte deutsche Maler jener Zeit, Hans Holbein der Jngere aus Basel, in Heinrich Viii. von England einen Gnner fand. Lukas Kranach malte zu Wittenberg als Zeit-gensse Luthers und Friedrichs des Weisen von Sachsen, Rubens um 1600 in den Niederlanden (Antwerpen), Velasquez und Murillo (um 1650) in Spanien (Sevilla). Es hngt mit der jugendlichen Empfnglichkeit jener Zeit, die sich Renaissance in auch in der vielseitigen Begabung ihrer Knstler offenbarte, zusammen, ur' da neben den bildenden auch die sog. redenden Knste*) eine herrliche Entfaltung nahmen. Man suchte eben die tausendfltige Anregung, die man aus dem Studium der Alten zog, in allen uerungen des menschlichen Geistes zu verwerten. So schuf Paleftrina (seit 1555 ppstlicher Kapellmeister) Werke, von denen die ganze moderne Musik (be-sonders der feierliche Kirchenstil) ihren Ausgang genommen. Aber auch den Literaturen5) der abendlndischen Völker kam das Studium der Alten sehr zu gute. In der epischen Dichtkunst wurde der Italiener Ariosto (um 1500) der Vater des modernen romantischen Epos, dem *) Michel Angelo durch Kraft, Rafael durch Schnheit, beide mehr in der Zeichnung groß, während Tizian in der Farbengebung vor Rubens der grte war. 2) Seine Selbstbiographie hat Goethe bersetzt; er verteidigte 1527 die Engels -brg mit seinen Geschtzen. 3) Daselbst auch Peter Bischer, der grte deutsche Bildhauer jener Zeit. 4) I. Die bildenden i> h. die durch das Mittel von Rohstoffen wie Industrie-Produkten ein Bild schaffenden) Knste sind: Baukunst, Bildhauerei und Malerei; Ii. die redenden (d. h. die Sprachwerkzeuge in Anspruch nehmenden oder ihre Wirkung nachahmenden und untersttzenden) Knste: Musik und Dichtkunst. ) Literatur nennt man alle in Schrift oder Druck aufbewahrten uerungen des menschlichen Geistes.

5. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 146

1903 - Wiesbaden : Behrend
146 Diese gewaltige Bewegung pflanzte sich nach den brigen Lndern fort und wurde durch den Buchdruck mchtig gefrdert. Bald wurde auch an den deutschen Universitten das Studium der alten Sprachen emsig getrieben; Humanisten, d. h. Anhnger edlen, aus den Werken der Alten geschpften Menschentums, nannten sich seine Freunde. Die Erfurter Humanistenschule war lange Zeit die berhmteste. Aber auch die Knste wurden berall mchtig von Italien aus gefrdert. Albrecht Drer und Rafael standen mit einander in Verbindung und sandten sich ihre Bilder, um sich ihre Hand (ihr Knnen) zu weisen (zeigen)." Drer hat sich bald auch wie andere Maler den Buchdruck zu nutze gemacht. Seine Holzschnitte und Kupferstiche er-regen noch heute bei den Kunstverstndigen Bewunderung. Xxii. Z)ie Weformation. 1. Kirchliche Mistnde. Die katholische Kirche nennt sich die allein selig-machende". Ihre Kirchenversammlungen betrachtet sie als vom heiligen Geiste er-leuchtet; deshalb gelten ihr die auf denselben beschlossenen Glaubensstze und Ein-richtungm als von Gott selbst eingesetzt und unvernderlich. Wer selig werden will, mu an die Kirchenlehre glauben und sich der Sakramente bedienen. Diese, sieben an der Zahl, werden allein von der Kirche durch die Geistlichkeit verwaltet. Darum ist die Vermittlung der Geistlichkeit nach katholischer Anschauung fr die Glubigen zur Seligkeit ntig. An die Geistlichen werden aber auch hohe An-sorderungen gestellt. Sie sollen ganz ihrem Amte leben und drfen darum nicht heiraten; in ihrem Lebenswandel sollen sie Vorbilder fr die Nichtgeistlichen, die Laien, sein. Das sind sie auch in der lteren Zeit meistens gewesen. Aber in den letzten Jahrhunderten des Mittelalters wurden sehr schwere Vorwrfe gegen sie laut. Man fand bei vielen von ihnen Geldgier, anstigen Lebenswandel, Un-wissenheit und Leichtfertigkeit in der Ausbung ihrer kirchlichen Pflichten. Die hohen Geistlichen lebten oft wie weltliche Fürsten in ppigkeit und Pracht, und dieses Leben stach seltsam ab von dem der Apostel, deren Nachfolger sie sein sollten. Die grte Gewissmsnot aber brachte den Glubigen eine Kirchen-s p a l t u n g. Durch sie gab es zu Anfang des 15. Jahrhunderts drei Ppste. Jeder von ihnen hielt sich fr den einzig rechtmigen und verhngte den Kirchen-bann der die anderen und ihre Anhnger. So kam grenzenlose Verwirrung in die Christenheit, und immer dringender wurde der Ruf nach einer Kirchen-verbesserung (Reformation). 2. Vorlufer der Reformation. Im Mittelalter sind fters Zweifel an der Richtigkeit der Kirchenlehre geuert worden. Schon in der Hohenstaufenzeit hatten in Sdfrankreich die Anhnger des Petrus Waldus, nach ihm Waldenser genannt, das Papsttum und die Heiligenverehrung verworfen. Trotzdem diese Leute still und friedlich nach dem Vorbilde der Urchristen lebten, lie der Papst sie als Ketzer" blutig verfolgen, weil sie die Einheit der Kirche strten. Besonders heftig wurde die Kirchenlehre von dem Englnder John Wiclis angegriffen. Ihm er-schien die Bibel als die einzig richtige Grundlage fr den Glauben. Er fand, da das Papsttum und die Verwandlungslehre (beim Abendmahl) mit ihr in Widerspruch standen. Besonders aber verfocht er das allgemeine Priestertum: jeder, der sich berufen fhle, drfe das Wort Gottes predigen, und zur Seligkeit sei die Vermittlung der Geistlichkeit nicht ntig. Diese Lehre war fr die bestehende Kirche sehr gefhrlich, und gerade sie fand einen begeisterten Vertreter in dem Prager Professor Johann Hu. Da er ein wahrhaft frommer, sittenstrenger Mann und

6. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 145

1903 - Wiesbaden : Behrend
145 9. Folgen. Durch diese Entdeckungen nahm der Welthandel allmhlich eine ganz andere Richtung an. Die Erzeugnisse des Morgenlandes kamen bald nicht mehr der die Städte Genua und Venedig nach Europa, sondern die westlichen Staaten, Portugal, Spanien, spter Holland und Eng-l a n d, traten durch den See- und Welthandel in den Vordergrund; Lissabon gewann den ersten Rang als Stapelplatz, Bald gelangten auch Amerikas Produkte (Tabak, Baumwolle, Kaffee, Zucker) der Holland nach Deutsch-l a n d. Ferner verdanken wir Amerika den Mais und die Kartoffel, welche zuerst 1587 in Deutschland angepflanzt wurde. Endlich barg die neue Welt reiche Schtze an Gold und Silber, die in Menge zunchst besonders nach Spanien kamen. Xxi. Iie Wenaissance. Die Erfindung der Buchdruckerkunst kam gerade recht, um sich in den Dienst einer groen geistigen Bewegung zu stellen, die damals die Gebildeten nachhaltig ergriffen hatte. Es war die Befruchtung des geistigen Lebens durch das Studium des klassischen Altertums. Man bezeichnete spter diese Richtung mit Renaissance, d. i. Wiedergeburt, Wiederausleben. Zwar bildete im Mittelalter das Latein die Schriftsprache, aber es war durchaus nicht das Latein der klassischen rmischen Zeit, sondern ein verderbtes; das Studium der alten lateinischen Schriftsteller beschrnkte sich auf wenige Werke. Die Geistesschtze der Griechen kannte man gar blo durch die Vermittlung der Araber. Da machten sich um die Wende des dreizehnten Jahrhunderts zuerst bedeutende Italiener daran, tiefer in die Werke des Altertums, zunchst in die lateinischen, einzudringen. Diese wurden fr sie bald ein ewig quellender Born der Belehrung und Anregung. Schon die groen Dichter Dante und Petrarca haben unter ihrem Einflu Unsterbliches geschaffen. Als dann nach der Eroberung des byzantinischen Reiches durch die Trken (S. 134) griechische Gelehrte ihre Bcherschtze nach Italien flchteten, ging hier vielen eine ganz neue Welt auf. Mit Begeisterung gaben sich diese Gelehrten dem Studium der Alten hin und suchten auch in ihrem Geiste zu schaffen. Auch die bildenden Knste arbeiteten sich bald an dem Studium der Alten empor. Zwar waren die meisten Bauwerke der alten Zeit entweder ganz verschwunden, oder sie lagen in Trmmern, und die Bildsulen schlummerten unter dem Schutte; aber, wer nur wollte, konnte auch von dem Vorhandenen lernen, und durch emsiges Ausgraben wurde manches schne Bildwerk ans Tageslicht gefrdert. Man ahmte die Kunstwerke der Alten nicht sklavisch nach, man bildete sich an ihnen, und so blhte dort in Italien bald eine Kunst, deren Werke jeden mit Staunen erfllen. Im Bunde mit den bildenden Knsten entwickelte sich auch die Malerei bald zu hchster Blte. Die groen Bildhauer und Maler waren gewhnlich auch groe Baumeister. Michel Angeln und Rasael haben an der Peterskirche gebaut. Froning und Grothe, Geschichte. Ausg. D. 10

7. Das Mittelalter und die neue Zeit bis 1648 - S. 175

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
175 in zwei Linien: in die spanische, die i. I. 1700 und in die deutsche Linie, die i. I. 1740 im Mannesstamm erlosch. Deutsches Leben im Zeitalter der Deformation. a) Die Renaissance in Deutschland. Mit dem Worte Renaissance bezeichnet man die Kunstrichtung, die die Gotik verdrngte und eine Wiedergeburt" aller Knste durch die Kunst der Griechen und Rmer herbeifhrte. Die Renaissance hat wie der Humanismus seine Heimat in Italien; man sat beide auch wohl in dem Begriff Renaissance zusammen und versteht dann unter Renaissance die Wiederbelebung der Antike auf dem litterarischen Gebiete und dem der bildenden Kunst. Die Italiener hatten den gotischen Stil nur uerlich aufgenommen, und da die Antike bei ihnen nie ganz verdrngt war, auch die prchtigen Denkmler einer frheren Zeit ihnen immer vor Augen standen, gingen sie, namentlich auch von dem Dichter Petrarca dazu angeregt, seit Beginn des 15. Jahrhunderts mit Bewutsein zu den antiken Formen zurck. Zu-nchst wurde Florenz der Mittelpunkt der Renaissance, spter aber machten die kunstsinnigen Ppste Julius Ii. und Leo X. Rom zum Mittelpunkt der neuen knstlerischen Bestrebungen. Hier erstand der gewaltigste und Herr-lichste Kirchenbau der Renaissance, die Peterskirche. Bedeutende Knstler waren in Rom der Florentiner Michelangelo, als Dichter, Baumeister, Bildhauer und Maler gleich ausgezeichnet, der Maler Rafael Santi (die sixtinische Madonna), in Venedig der Maler Tizian (der Zinsgroschen) und in Parma der Maler Correggio (die heilige Nacht). In Deutschland fand die Renaissance die gnstigste Aufnahme zunchst bei den Malern und Bildhauern. In Flandern wurden bahnbrechend die Maler Hubert und Jan van Eyck, die nach Naturwahrheit strebten. Hubert van Eyck ist der Erfinder der lmalerei. Ihr bedeutendster Nach-folger war in Nrnberg der Maler Albrecht Drer, dessen Holzschnitte und Kupferstiche noch heute Bewunderung erregen. Neben voller Beherrschung der Formen der italienischen Renaissance war ihm die getreue Nachahmung der Natur die Hauptsache. Neben ihm verdient genannt zu werden der aus Augsburg stammende Maler Hans Holbein, der in Basel, spter in England thtig war, und der Maler der Reformation Lukas Kranach in Wittenberg, dem wir die Bildnisse Luthers und Melanchthons u. a. ver-danken. Bedeutende Bildhauer, die sich dem neuen Stil zuwandten, waren in Nrnberg der Erzgieer Peter Bischer (s. u.), Veit Sto und Adam Kraft. Am entschiedensten zeigte sich ihre Kunst an Grabdenkmlern, die

8. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart - S. 88

1913 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Neben dem romanischen Baustil bildete sich, zuerst in Frankreich, seit dem 13. Jahrhundert auch in Deutschland, noch der gotische*) Baustil aus. Er keuuzeichnet sich durch den Spitzbogen und schlanke, zierliche Sulen. Die berhmtesten Bauwerke dieses Baustils sind die Dome zu Cln und Straburg; auch die alten Rathuser zu Bremen, Braunschweig, Lbeck n. a. sind gotisch. Die Zunft der Bauleute hie die knigliche", ihre Genossen nannte man die freien Maurer". 2. Zeitalter der Renaiffance. Mit dem zunehmenden Reichtum der Brger mehrte sich die Lust am Schnen. Man gab auch dem Wohnhaus und selbst dem Hausgert schone, gefllige Formen, und der Handwerker wurde nicht selten ein Knstler. Im 15. Jahrhundert (nach der Eroberung Konstantinopels durch die Trken 1453) lernte man die Werke griechischer Kunst genauer kennen. Dadurch erfuhr die Baukunst eine groe Umwandlung. In Rom baute der berhmte Michel Angelo (mickel andschelo) die neue Peterskirche mit der gewaltigen Kuppel. Hochbegabte Maler schfen herrliche Gemlde: Leonardo da Vinci sein berhmtes Abendmahl, Rafael Santi die Sixtinische Madonna. Man nennt diese Zeit das Zeitalter der Renaissance (Wiederbelebung). Von Italien aus drang der Renaissancestil auch in Deutschland ein. Die Wohnhuser wurden mit zierlichen Erkern und mit Holzschnitzerei versehen, auch schmckte man sie mit Steinhanerarbeit. Manche von ihnen sind noch erhalten und erinnern uns noch heute an jene Zeit. 3. Goldfcbmiede und Gr^gieer. Durch die Ausschmckung der Kirchen wurden in ganz besonderer Weise das Goldschmiede- und das Erzgieerhandwerk gefrdert. Da waren Kreuze, Reliquienkstchen, Kelche, Monstranzen ntig, und man lie sie von kunstfertigen Hnden arbeiten und bezahlte sie gut. Groe An-regnng hatte die Goldschmiedekunst und die Erzgieerei schon Ende des 10. Jahrhunderts durch Bernward, Bischof von Hildesheim, erhalten. Spter fanden sich die berhmtesten Goldschmiede in Cln und Nrnberg. Der bedeutendste Erzgieer jener Zeit war Peter Bischer in Nrnberg. Sein grtes Kunst-werk ist das Sebaldusgrab in der Sebalduskirche in Nrnberg. der dem silbernen Sarge des Heiligen erhebt sich ein kunstvoller Tempel aus gegossenem Erz. Oben auf der Spitze thront das Christkind, in der Hand die Welt-kngel haltend. Ferner sieht man die 12 Apostel mit sehr ausdrucksvollen Gesichts-zgen. berhaupt ist das ganze Werk mit vielen knstlerischen Figuren geziert. 4. Bildhauer und Maler. Die Ausschmckung der Kirchen, Klster, Rathuser, Brunnen usw. gab ferner den Bildhauern reichlich Gelegenheit, ihre Kunst zu zeigen. Die Kirche zierte man gern mit Figuren, die den Heiland, die Leidensgeschichte und die Apostel darstellten. Die Rathnser und Brunneu erhielten Steinfiguren, die an Kaiser oder andere geschichtliche Helden erinnern sollten. Die Wnde der Kirche schmckte man vielfach mit groen Gemlden. Als die berhmtesten deutschen Maler jener Zeit werden genannt Drer, Holbein und Cranach (der die Bildnisse Luthers und Melanchthons *) Mit den Bauwerken der alten Goten hat der gotische Baustil nichts zu tun. Die Bezeichnung gotisch" soll vielmehr daher rhren, da ein Italiener diesen Ausdruck als Schimpfnamen fr die deutsche Bauweise gebrauchte.

9. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 9

1909 - Leipzig : Hirt
74. Geistiges Leben bei Beginn der Neuzeit. 9 Auch die Kunst konnte sich diesem Einflsse nicht entziehen. Aus dent Studium der alten Bau- und Bildhauerkunst und der Nachahmung der Bauformen entstand ein neuer Stil, die Renaissance, die im 16. Jahrhundert zu einer Blte der Kunst fhrte. In der Baukunst zeigte sich dieser Stil an Palsten und Kirchen. Die bedeutendste Kirche ist die im Anfang des 16. Jahrhunderts begonnene Peterskirche in Rom. (Bild 13 und 15.) Unter den Meisterwerken der Malerei sind die be-kanntesten das Abendmahl" von Leonardo da Vinci [tomtschi] in einem Kloster in Mailand und die Sixtinische Madonna von Raffael, die in Dresdev aufbewahrt wird. 3. Der Humanismus in Deutschland. Von Italien aus verbreitete sich der Humanismus nach den brigen Lndern. Besonders in Deutsch-land^ wandten sich ihm zahlreiche Gelehrte zu und frderten durch regen Briefwechsel und Druckschriften ihre gemeinsamen Bestrebungen. Neben den sogenannten klassischen Schriftstellern studierten sie auch das Neue Testament im griechischen und das Alte Testament im hebrischen Urtext. So trug der Humanisms dazu bei, der Reformation den Boden zu be-reiten. Weite Kreise des Volkes wurden von den Bestrebungen der Huma-nisten ergriffen. Dadurch aber wirkte der Humanismus ungnstig auf die neuhochdeutsche Sprache, die, in den Kanzleien entstanden, durch Luther ausgebildet und volkstmlich wurde. Denn bei der Vorliebe fr das Lateinische erlangte eine Unzahl von lateinischen Wrtern ein un-verdientes Brgerrecht in unserer Muttersprache. 4. Die Kunst in Deutschland. Auch der neue Kunststil kam im 16. Jahrhundert aus Italien nach Deutschland, und zwar wurde er zu-nchst im Schlobau angewandt. Das prchtigste und gelungenste der deutschen Bauwerke ist der 5dtto-Heinrichs-Bau des aus verschiedenen Zeiten stammenden Heidelberger Schlosses (Bild 16). In stdtischen Bauten bildete sich ein eigener Stil aus (Bild 3, 7, 8). Nicht minder eifrig als die Baukunst wurden die Bildhauerei und die Malerei gepflegt. Grabdenkmler, kirchliche Standbilder und Reliefs wurden in Erz und Stein ausgearbeitet, kunstvolle Altartafeln aus Holz geschnitzt. Die Malerei erhielt wertvolle neue Mittel der Darstellung in den in Deutschland im 15. Jahrhundert erfundenen Knsten der Ver-vielfltigung, Holzschnitt und Kupferstich. Den grten Ruf unter den deutschen Malern erwarb sich der Nrnberger Albrecht Drer. 5. Fortschritte in der Erkenntnis der Natur. Auf den bedeutend vermehrten Universitten und von Privatgelehrten wurde seit der Ent-deckung Amerikas auch das Studium der Natur mehr als bisher be-trieben. Groe Fortschritte machte die Sternkunde. Koppernik (Kper-nikus), ein Deutscher aus Thorn, ein Zeitgenosse Luthers, entdeckte das

10. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 168

1892 - Gera : Hofmann
168 die hervorragendsten Humanisten Reuchlin, Erasmus und Ulrich von Hutten. Die erwachende Studienlust lie neue Universitten erstehen und alte sich verjngen. Den altberhmten Stdten Paris und Bologna reihten sich im 14. Jahrhundert in Deutschland jgrag a^), eine 9t0^e ^"ahl - neuer an. Auerscher Grundlage umgestaltet und neue dazu er- richtet. Das klassische Altertum ward der Mittelpunkt der Studien und beherrschte seitdem die Geister. Unter den italienischen Knstlern aus dieser Zeit der Wieder-geburt der Knste (Renaissance) sind die grten Maler aller Zeiten: Michelangelo, zugleich Maler (das jngste Gericht in der Sixtini-schen Kapelle zu Rom), Bildhauer (das Standbild des Moses, siehe S. 10) und Baumeister (Peterskirche in Rom5)) und Rassael Sanzio (Sixtinische Madonna in Dresden). Auch in Deutschland blhte die Kunst. Die hervorragendsten Maler waren: Albrecht Drer (Holz-schnitte und Kupferstiche), Holbein (Totentanz), Lukas Kranach U6- Michelangelo. Nach seinem eigenen Bilde. U?. Raffael. Nach seinem eigenen Bilde in Florenz. U8. Albrecht Drer. Nach dem Selbst-Bildnis in Mnchen. W. U9- Peter vischer. Nach seinem Bilde ans dem Sebaldns-grabe in Nrnberg.

11. Deutsche Geschichte - S. 166

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
166 47. Umwandlungen im geistigen Leben. Freund und Helfer, und der Ritter Ulrich von Hutten. Er warder khnste und feurigste Kmpfer fr die neue Bildung und die geistige Uuab-hngigkeit Deutschlands; in seinen Gedichten und Streitschriften, die er anfangs lateinisch, spter deutsch schrieb, wandte er sich mit groer Schrfe gegen das Papsttum. Sein Wahlspruch war: Ich hob's gewagt!" 3. Die Renaissance in der Kunst. Die Beschftigung mit den Wissenschaften und Knsten der alten Griechen und Rmer bte auch auf die Kunst einen bedeutsamen Einflu aus. Die Kunst machte sich jetzt frei vom Handmerk. Man lernte an den Baudenkmlern des Altertums eine neue Baukunst. Staunend geno man die Schnheit der aus dem Schutt herausgegrabenen Marmorstatuen und nahm sie als Muster einer neuen Bildhauerkunst. Daneben entfalteten sich auch die Holzschneidekunst, die Kupfer stech er ei und die Malerei als besondere Kunstzweige. Die ganze Kunstrichtung dieser Zeit wird mit dem Worte Renaissance, d. h. Wiedergeburt, bezeichnet, weil sie aus dem Geiste des Altertums aufs neue hervorgegangen war. 4. Die deutsche Kunst. Am Anfange des 16. Jahrhunderts er-reichte auch die deutsche Kunst eien Hhepunkt, vor allem in der Malerei. Der grte Knstler Deutschlands war Albrecht Drer. Albrecht Drer. Albrecht Drer wurde am 21. Mai 1471 zu Nrnberg geboren. Sein Vater war Goldschmied und wnschte, da auch Albrecht es werde. Dieser hatte aber zur Malerei grere Lust und bewog schlielich den Vater, ihn zu einem Maler in die Lehre zu geben; doch ist ihm die feine Arbeit mit dem Grabstichel, die er als Goldschmied erst den mute, spter auch bei der Malerei, besonders beim Kupferftechen, gut zu statten gekommen. Nach vollendeter Lehrzeit ging Drer auf die Wanderschaft, zunchst nach dem Elsa, wo der berhmte Maler, Holzschnitzer und Kupferstecher Schongauer gewirkt halte. Von hier ging's nach Oberitalien. Dort lernte Drer die natrlichen Maverhltnisse beachten, was man bisher gewhnlich versumt hatte. Als 23 jhriger Mann kehrte er nach Nrnberg zurck, heiratete eine Nrnberger Brgerstochter und lie sich in die Malerzunft ausnehmen. Seine Hauptbeschftigung bestand im Portrtmaler?. Auch religise Gemlde, Heiligenbilder, Kupferstiche und Holzschnitte stellte er her. Diese Bilder wurden auf den Jahrmrkten von umherziehenden Buch- und Kunsthndlern verkauft. Im Alter von 34 Jahren ging Drer zum zweiten Male aus die Wanderschaft, um in Italien die Werke eines Tizian, Raphael, Leonardo da Vinci, und Michelangelo kennen zu lernen. Der Aufenthalt in Italien (Venedig) dauerte diesmal zwei Jahre. Drers Bilder blieben aber auch spterhin eigenartig deutsch, wurden nur grer und mannigfaltiger. Kaiser Maximilian, Fürsten und reiche Handelsherren, Klster und Städte bestellten Bilder bei ihm. Viele davon sind uns erhalten geblieben und gelten noch heute als bedeutende Kunstwerke Nach lngerem Aufenthalte in der Heimat ging Drer zum dritten Male auf Reifen, diesmal nach den Niederlanden, wo die Malerei ebenfalls in hoher Blte stand. Um ihn in den Niederlanden zu halten, bot man ihm ein ansehnliches Jahrgehalt; Drer kehrte aber lieber wieder heim nach Nrnberg. Nun stand er auf dem Gipfel seines malerischen Knnens. In den Niederlanden halte er sich jedoch eine Fieberkrankheit geholt, die am 6. April 152s seinen Tod herbeifhrte. In Nrnberg ist ihm spter ein Denkmal errichtet worden, das der berhmte Bildhauer Rauch geschaffen hat. Neben Albrecht Drer wirkten noch als vielgenannte und treff-liche Maler Hans Holbein, ein Augsburger von Geburt, der aber lange in England weilte, wo er mehr Auftrge erhielt als irrt Vaterlande, und Lukas Kr an ach, der Maler der Reformation, der in

12. Geschichtstabellen für Seminare, höhere Mädchen- und Mittelschulen - S. 59

1884 - Berlin : Gaertner
1503 Ferdinand der Katholische vereinigt das Königreich Neapel mit Sicilien. 1512 Reichstag zu Köln. Einteilung des Reichsgebiets (ohne Preußen, Böhmen mit seinen Nebenländern und die Schweiz) in zehn Kreise: Der österreichische, bayrische, fränkische, schwäbische, der ober- und der niederrheinische oder Kurkreis, der burgundische, westfälische, der nieder- und der obersächsische. 1513—1521 Leo X, der Solm Lorenzos von Medici. Die Peterskirche. Der Baumeister, Bildhauer und Maler Michelangelo. Der Maler Rafael. Neuzeit. 1. Die Zeit der Reformation. 1483 10. November Martin Luther zu Eisleben geboren. Luther auf den Schulen zu Mansfeld, Magdeburg und Eisenach; auf der Universität zu Erfurt; hier-selbst seit 1505 Augustiner. 1508 Luther wird auf Empfehlung seines Ordensvikars Johann von Staupitz von Kurfürst Friedrich dem Weisen von Sachsen an die von demselben gestiftete Universität Wittenberg berufen. Luther in Rom. 1517 31. Oktober „Die 95 Thesen“ gegen den Ablafshandel (der Dominikaner Johann Tetzel in Jüterbogk) von Dr. Martin Luther an die Thür der Sclilofskirche zu Wittenberg-angeschlagen. /$ Luther vor Kardinal Cajetan in Augsburg.

13. Mit einem Anhang von 79 Bildern und 9 Karten in Farbendruck - S. 67

1911 - Breslau : Hirt
13. Die Reformation. 67 lfarbe auf Leinwand und Holz herstellen. Der grte deutsche Maler war Albrecht Drer in Nrnberg. Er verstand nicht nur, trefflich zu malen (Bild 44 u. 45), sondern auch Bilder in Holz zu schneiden und in Kupfer zu stechen. Der Maler Lukas Cranach in Wittenberg hat uns vorzgliche Bildnisse von Luther (Bild 46), Melauchthon (Bild 47) und anderen berhmten Mnnern seiner Zeit hinterlassen. Alle diese neuen Erscheinungen, die Erfindungen und Entdeckungen sowie das Aufblhen der Kunst und Wissenschaft, haben einen groen Einflu auf die Entwicklung des Menschengeschlechtes ausgebt und dazu beigetragen, eine neue Zeit herbeizufhren. 13. Die Reformation. 1. Dr. Martin Luthers Entwicklung. a) Kindheit. Schon hundert Jahre waren seit dem Konzil zu Konstanz verflossen, aber die kirchlichen Mistnde (S. 56), die einst Hns bekmpft, um deren Abstellung sich weltliche und geistliche Fürsten und Gelehrte bemht hatten, waren noch immer nicht gebessert) da fhrte Gott durch einen einfachen, aber glaubensstarken Mnch eine Reformation der Kirche herbei: das war Dr. Martin Luther. Er stammte aus einer Bauernfamilie. Sein Vater war Bergmann und lebte in Mhra bei Eisenach, wo noch heute mehrere Familien des Namens Luther wohnen; er zog aber mit seiner Ehefrau nach Eisleben, weil dort der Bergbau damals in Blte stand, und hier wurde ihnen ein Sohn ge- io. Nv. boren, der den Namen Martin erhielt. Als der Knabe ein halbes 1483 Jahr alt war, zogen die Eltern nach dem Stdtchen Mansfeld. Der Vater erhielt von dem Grafen von Mansfeld zwei Schmelzfen in Pacht, erwarb sich ein eigenes ansehnliches Wohnhaus und wurde in den Rat der Stadt gewhlt. Der kleine Martin wurde schon frh zur Schule angehalten; bei schlechtem Wetter trug ihn sein Vater auf den Armen hin. In dieser Schule lernte er die zehn Gebote, den Kinderglauben, das Vaterunser und christliche Gesnge, dazu Lesen, Schreiben und etwas Latein. In seinem vierzehnten Jahre brachten ihn die Eltern auf die lateinische Schule zu Magdeburg, die damals berhmt war. Dort blieb er aber nur ein Jahr und kam dann auf die Schule zu Eifeuach. Hier wie in Magdeburg mute er, wie manches ehrlichen Mannes Kind, vor den Brgerhusern um Brot singen, bis ihn der fromme Ratsherr Cotta, dessen Ehefrau den Knaben feines herzlichen Gebetes und feiner schnen Stimme wegen lieb gewonnen hatte, an seinen Tisch nahm. b) Auf der Universitt. Tchtig vorbereitet, zog Luther in seinem achtzehnten Jahre aus die damals berhmte Universitt zu Erfurt. 5*

14. Für die Klassen III - I - S. 67

1913 - Breslau : Hirt
13. Die Reformation. 67 lfarbe auf Leinwand und Holz herstellen. Der grte deutsche Maler war Albrecht Drer in Nrnberg. Er verstand nicht nur, trefflich zu malen (Bild 44 u. 45), sondern auch Bilder in Holz zu schneiden und in Kupfer zu stechen. Der Maler Lukas Cranach in Wittenberg hat uns vorzgliche Bildnisse von Luther (Bild 46), Melanchthon (Bild 47) und anderen berhmten Mnnern seiner Zeit hinterlassen. Alle diese neuen Erscheinungen, die Erfindungen und Entdeckungen sowie das Aufblhen der Kunst und Wissenschaft,' haben einen groen Einflu auf die Entwicklung des Menschengeschlechtes ausgebt und dazu beigetragen, eine neue Zeit herbeizufhren. 13. Die Reformation. 1. Dr. Martin Luthers Entwicklung. a) Kindheit. Schon hundert Jahre waren seit dein Konzil zu Konstanz verflossen, aber die kirchlichen Mistnde (S. 56), die einst Hus bekmpft, um deren Abstellung sich weltliche und geistliche Fürsten und Gelehrte bemht hatten, waren noch immer nicht gebessert) da fhrte Gott durch einen einfachen, aber glaubensstarken Mnch eine Reformation der Kirche herbei: das war Dr. Martin Luther. Er stammte aus einer Bauernfamilie. Sein Vater war Bergmann und lebte in Mhra bei Eisenach, wo noch heute mehrere Familien des Namens Luther wohnen,- er zog aber mit seiner Ehefrau nach Eis leben, weil dort der Bergbau damals in Blte stand, und hier wurde ihnen ein Sohn ge- 10 *o boren, der den Namen Martin erhielt. Als der Knabe ein halbes 1483 Jahr alt war, zogen die Eltern nach dem Stdtchen Mansfeld. Der Vater erhielt von dem Grafen von Mansfeld zwei Schmelzfen in Pacht, erwarb sich ein eigenes ansehnliches Wohnhaus und wurde in den Rat der Stadt gewhlt. Der kleine Martin wurde schon frh zur Schule angehalten) bei schlechtem Wetter trug ihn sein Vater aus den Armen hin. In dieser Schule lernte er die zehn Gebote, den Kinderglauben, das Vaterunser und christliche Gesnge, dazu Lesen, Schreiben und etwas Latein. In seinem vierzehnten Jahre brachten ihn die Eltern auf die lateinische Schule zu Magdeburg, die damals berhmt war. Dort blieb er aber nur ein Jahr und kam dann auf die Schule zu Eifeuach. Hier wie in Magdeburg mute er, wie manches ehrlichen Mannes Kind, vor den Brgerhusern um Brot singen, bis ihn der fromme Ratsherr-Cotta, dessen Ehefrau den Knaben seines herzlichen Gebetes und seiner schnen Stimme wegen lieb gewonnen hatte, an seinen Tisch nahm. b) Auf der Universitt. Tchtig vorbereitet, zog Luther in seinem achtzehnten Jahre aus die damals berhmte Universitt zu Erfurt. 6*

15. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 147

1904 - Habelschwerdt : Franke
147 Als die Herrschaft des gotischen Stiles ihrem Ende entgegenging, lebten und wirkten in Nrnberg, ihrer Vaterstadt, mehrere Bildhauer, die zu den grten deutschen Knstlern gehren, so Adam Krasst (f 1507), der Schpfer der Leidensstationen" aus dem Wege zum St. Johanneskirchhofe, der herrlichen Grablegung" in der Kapelle dieses Friedhofes und des kunstvollen Sakramentshnschens in der Lorenzkirche zu Nrnberg, ferner der Bildschnitzer Veit Sto (f 1533), dessen Hauptwerk der Englische Gru" in der Loreuzkirche ist, und der Erzgieer Peter Bischer (f 1529). Er bertrifft in seinen Werken, die schon Einflsse einer neuen Kunstrichtung zeigen, alle Zeitgenossen. Seine hervorragendste Leistung ist das Sebaldusgrab" in der Sebaldus-, kirche zu Nrnberg. ~ c. Die Malerei stand während der Bltezeit der Gotik nicht auf derselben Hhe wie die Bildhauerkunst. Da die Baumeister die Mauermassen aufzulsen suchten, fehlte es in den gotischen Kirchen an groen Wandflchen fr Gemlde. Die Wandmalerei entwickelte sich deshalb nicht weiter, sondern wurde zur Dekorationsmalerei. Nur die Glasmalerei machte Fortschritte, doch hinderte ihre Eigenart die Knstler am freien Schaffen. Auch die Miniaturmalerei wurde fleiig gebt und namentlich zur Verzieruug von Mebchern und Handschriften ritterlicher Minnelieder Manessische Handschrift) bentzt. Im 14. Jahrhundert schied sich die Malerei vou der Baukunst, in deren Dienst sie hauptschlich gestanden hatte. Die Maler schufen jetzt meist mit Leimsarben auf Holzgruud gemalte Tafelbilder. Als Hubert und Jan van Eyck in Brgge um 1400 die Techuik der lmalerei vervollkommneten, entwickelte sich die Kuust schnell zu hoher Blte. Das schnste Werk der Brder van Eyck ist das Genter Altarwerk, von dem sich jetzt Teile im Alten Museum zu Berliu befinden. Die Maler waren wie die Steinmetzen in Znften vereinigt, darum zeigen auch die verschiedenen Schulen" besondere Eigentmlichkeiten. Der Hauptvertreter der cluisch-westslischeu Maler-schule ist Stephau Lochuer (um 1450), der das Dombild zu Clu (Anbetung der hl. drei Könige) schuf. Andere groe Maler dieser Zeit sind Martin Schon gauer (f 1491) in Kolmar und Michael Wohlgemut (f 1519) in Nrnberg. Wie ihre Vorgnger malten sie fast ausschlielich religise Bilder, die aber nicht mehr wie frher Goldgrund, sondern naturalistisch ausgefate Landschaften als Hinter-gruud zeigen. Seit 1400 bildeten die oberdeutschen Maler auch die vervielfltigenden Knste, den Holzschnitt und Kupferstich, in besonderer Weise ans. Sie alle wurden von Alb recht Drer Frantz, Handbuch der Kunstgeschichte: Albrecht Drer. Atzler, Qu u L. I. Nr. 67. Prinz I. Nr. 4246. 10*

16. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 9

1911 - Leipzig : Hirt
74. Geistiges Leben bei Beginn der Neuzeit. 9 Auch die Kunst konnte sich diesem Einflsse nicht entziehen. Aus dem Studium der alten Bau- und Bildhauerkunst und der Nachahmung der Bauformen entstand ein neuer Stil, die Renaissance, die im 16. Jahrhundert zu einer Blte der Kunst fhrte. In der Baukunst zeigte sich dieser Stil an Palsten und Kirchen. Die bedeutendste Kirche ist die im Anfang des 16. Jahrhunderts begonnene Peterskirche in Rom. (Bild 13 und 15.) Unter den Meisterwerken der Malerei sind die be-kanntesten das Abendmahl" von Leonardo da Vinci [tointschi] in einem Kloster in Mailand und die Sixtinische Madonna von Raffael, die in Dresden aufbewahrt wird. 3. Der Humanismus in Deutschland. Von Italien aus verbreitete sich der Humanismus nach den brigen Lndern. Besonders in Deutsch-land wandten sich ihm zahlreiche Gelehrte zu und frderten durch regen Briefwechsel und Druckschriften ihre gemeinsamen Bestrebungen. Neben den sogenannten klassischen Schriftstellern studierten sie auch das Neue Testament im griechischen und das Alte Testament im hebrischen Urtext. Weite Kreise des Volkes wurden von den Bestrebungen der Humanisten ergriffen. Dadurch aber wirkte der Humanismus ungnstig auf die neuhoch-deutsche Sprache, die, in den Kanzleien entstanden, durch Luther aus-gebildet und volkstmlich wurde. Denn bei der Vorliebe fr das Lateinische erlangte eine Unzahl von lateinischen Wrtern ein unverdientes Brger-recht in unserer Muttersprache. 4. Die Kunst in Deutschland. Auch der neue Kunststil kam im 16. Jahrhundert aus Italien nach Deutschland, und zwar wurde er zu-nchst im Schlobau angewandt. Das prchtigste und gelungenste der deutschen Bauwerke ist der Otto-Heinrichs-Bau des aus verschiedenen Zeiten stammenden Heidelberger Schlosses. (Bild 16.) In stdtischen Bauten bildete sich ein eigener Stil aus. (Bild 3, 7, 8.) Nicht minder eifrig als die Baukunst wurden die Bildhauerei und die Malerei gepflegt. Grabdenkmler, kirchliche Standbilder und Reliefs wurden in Erz und Stein ausgearbeitet, kunstvolle Altartafeln aus Holz geschnitzt. Die Malerei erhielt wertvolle neue Mittel der Darstellung in den in Deutschland im 15. Jahrhundert erfundenen Knsten der Vervielfltigung, Holzschnitt und Kupferstich. Den grten Ruf unter den deutschen Malern erwarb sich der Nrnberger Albrecht Drer. 5. Fortschritte in der Erkenntnis der Natur. Auf den bedeutend vermehrten Universitten und von Privatgelehrten wurde seit der Entdeckung Amerikas auch das Studium der Natur mehr als bisher be-trieben. Groe Fortschritte machte die Sternkunde. Koppernik (Kper-nikus), ein Deutscher aus Thorn, ein Zeitgenosse Luthers, entdeckte das

17. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in den oberen Klassen höherer Töchterschulen - S. 154

1889 - Berlin : Vahlen
154 Die Deutschen. 5. Deutsche Nationalgeschichte. 199. 200. Luther, der mit seiner Bibelbersetzung die neue deutsche Schrift-sprche geschaffen hatte. Alles, was er deutsch geschrieben: seine Streit-schristen, seine Predigten, seine Briefe, seine Tischgesprche, zeigen die volle Herrschast der die Sprache. 2. Was die Zeit des Perikles ( 29) fr das Altertum ist, d. h. die Bltezeit der Kunst in allen ihren Zweigen, das ist das 16. Zahr-hundert fr die Neuzeit. Es ist in der That eine Wiedergeburt, (d. i. Renaissance) des knstlerischen Schaffens. In Italien ent-standen damals die Meisterwerke der Maler Lionardo da Vinci (Abendmahl), Tizian, Rafael Santi (Madonnen) und des gro-artigen Michel Angelo, der Maler und Bildhauer (Moses) und Baumeister (Dom von St. Peter) zugleich war und in Deutschland vermochte all die Kleinlichkeit, all der Druck, mit dem die deutschen Knstler zu kmpfen hatten, nicht den Schaffensdrang eines Albrecht Drer und Hans Holbein zu ertten. Ihre Gemlde und Zeich-nungen erreicht Lukas Kranach nicht, aber als der Maler der Reformation verdient er hier Erwhnung. Aus dem Handwerk zur Kunst erhoben sich die Nrnberger Meister, der Bildhauer Adam Krafft, der Erzgieer Peter Bischer, der Holzschnitzer Veit Sto. berall war reges, knstlerisches Leben. Die Kleinkunst brachte prchtige Werke hervor, die Baukunst fllte Deutschlands Städte mit den Denkmlern der deutschen Renaissance (Heidelberger Schlo). Vgl. Bildertafeln. Fnfte Periode. Von 1648-1888. Deutsche Nationalgeschichte. A. Emporkommen Preuens. Sinken der Habsbnrgischen Macht. 164s-1740. 200. Vorgeschichte des brandenburgischen Staates. 1. Brandenburg vor den Hohenzollern. Die alten brandenburgischen Marken (die Alt mark, westlich von der Elbe, nrdlich von Magde-brg; die Priegnitz, Mittelmark und Uckermark zwischen Elbe und Oder; die Neumark, stlich von der Oder) erwuchsen aus den Ansiedlungen, welche die Deutschen zuerst unter den schsischen Knigen Heinrich I. und Otto I., dann unter Lothar dem Sachsen und Friedrich Barbarossa im Wendenlande vornahmen. Als

18. Mit einem Anhang von 79 Bildern und 9 Karten in Farbendruck - S. 230

1911 - Breslau : Hirt
230 C. Wiederholung und Vertiefung der deutschen Geschichte. Kapitale zeigen statt Tier- und Menschengestalten das Blatt einheimischer Pflanzen. Besonders reich an Schmuck war die Borderseite (Fassade),-in den Hohlkehlen des Hauptportals pflegte man die Bilder von Heiligen aufzustellen. Der oberste Teil des Turmes, der achteckige Helm, erscheint vllig durchbrochen. Unter den zahlreichen gotischen Kirchen Deutschlands sind besonders hervorzuheben die Dome in Freiburg, Straburg und Cln. Der letz-tere gilt als das vollkommenste Bauwerk der Gotik,- er wurde 1248 begonnen, aber erst 1880 vollendet. (Bild 26, 2931.). In der norddeutschen Tiefebene, wo es an Bruchsteinen fehlt, entstanden gotische Backsteinbauten, so die Marienkirche in Lbeck. Auch weltliche Gebude, Brger- und Rathuser, wurden im gotischen Stil erbaut. Neben der Bildhauerei blhte in den Stdten das Kunstgewerbe, besonders die Holzschneiderei und die Goldschmiedekunst. Die Kunst der Glasmalerei kam um das Jahr 1000 auf. c) Renaissance der Knste. Wie die Wissenschaft, so erlebte auch die Kunst von Italien aus eine Renaissance, d.i. Neubelebung. Fr die Baukunst wurden die Kunstwerke der alten Griechen und Rmer-vorbildlich, sr die Bildhauerei und die Malerei die Natur. Die Blte der Renaissance fllt in das 16. Jahrhundert, ihr erster Mittelpunkt war Florenz, wo die reichen Mediceer durch groe Freigebigkeit die Kunst frderten; spter wurde durch kunstliebende Ppste Rom ihr Hauptsitz. Die Palste im Renaissancestil zeichnen sich aus durch eine reiche Fassade, die durch schn gebildete Fenster, reiche Gesimse und viele Sulen ver-ziert ist. (Bild 34,35 u. 37.) Die Reuaissancekirchen zeigen meistens nicht die Basilika- oder die Kreuzform (Bild 2 u. 9), sondern sind Zentral-bauten und haben statt des Turmes eine Kuppel. Das herrlichste Bau-werk der Renaissance ist die Peterskirche in Rom. (Bild 36.) Einer ihrer Baumeister ist Michelangelo (S. 66), der Meister dreier Knste,-denn er war auch als Maler und Bildhauer berhmt. Seine grten Werke sind die Deckengemlde in der Sixtinischen Kapelle, in der Bild-hauerkunst seine Piet (Bild 39) und der sitzende Moses (Bild 38) sr das Grabmal des Papstes Julius Ii. Neben ihm steht Raffael, berhmt durch seine Madonnenbilder, unter denen die Sixtinische Madonna (Bild 40) die bekannteste ist (im Museum zu Dresden). Auerdem sind bedeutend: Lionardo da Vinci (Abendmahl) in Mailand, Tizian in Venedig (Zinsgroschen) n. a. In Deutschland zeigte sich der Einflu der Renaissance zunchst in der Bildnerei. Berhmte Holzschnitzereien aus jener Zeit knnen wir noch heute in Nrnberg, Lneburg und anderen Stdten bewun-dern. Der Bildhauer Adam Krafft in Nrnberg schuf auer anderen

19. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 202

1902 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
202 bergab seinem Sohne Philipp, dem er bereits Mailand, Neapel und die Niederlande abgetreten hatte, die Regierung Spaniens (1556). Sein Bruder Ferdinand folgte ihm als deutscher Kaiser. Noch im Jahre 1556 zog er sich in das Kloster San Juste in Estremadura zurck, wo er 1558 lebensmde starb. Seit Karls V. Abdankung teilte sich das Haus Habs-brg in zwei Linien: in die spanische, die im Jahre 1700 und in die deutsche Linie, die im Jahre 1740 im Mannesstamm erlosch. Deutsches Keben im Zeitalter der Reformation. 1. Die Renaissance in der deutschen Kunst. Mit dem Worte Renaissance bezeichnet man die Kunstrichtung, die die Gotik verdrngte und eine Wiedergeburt" aller Knste durch die Kunst der Griechen und Rmer herbeifhrte. Die Renaissance hat wie der Humanismus seine Heimat in Italien; man fat beide auch wohl in dem Begriff Renaissance zusammen und versteht dann unter Renaissance die Wiederbelebung der Antike auf dem literarischen Gebiete und dem der bildenden Kunst. a) Die Bildnerkunst. Die Italiener hatten den gotischen Stil nur uerlich aufgenommen, und da die Antike bei ihnen nie ganz verdrngt war, auch die prchtigen Denkmler einer frhereu Zeit ihnen immer vor Augen standen, gingen sie, namentlich auch von dem Dichter Petrarca dazu angeregt, seit Beginn des 15. Jahrhunderts mit Bewutsein zu den antiken Formen zurck. Zunchst wurde Florenz der Mittelpunkt der Renaissance, spter aber machten die kunstsinnigen Ppste Julius Ii. und Leo X. Rom zum Mittelpunkt der neuen knstlerischen Bestrebungen. Hier erstand der gewaltigste und herrlichste Kirchenbau der Renaissance, die Peterskirche. Bedeutende Knstler waren in Rom der Florentiner Michelangelo, als Dichter, Baumeister, Bildhauer und Maler gleich ausgezeichnet, der Maler Rasael Santi (die sixtinische Madonna), in Venedig der Maler Tizian (der Zinsgroschen) und in Parma der Maler Correggio (die heilige Nacht). In Deutschland fand die Renaissance die gnstigste Aufnahme zunchst bei den Malern und Bildhauern. In Flandern wurden bahnbrechend die Maler Hubert und Jan van Eyck, die nach Naturwahrheit strebten. Hubert van Eyck ist der Erfinder der lmalerei. Ihr bedeutendster Nach-folger war in Nrnberg der Maler Albrecht Drer, dessen Holzschnitte und Kupferstiche noch heute Bewunderung erregen. Neben voller Beherrschung der Formen der italienischen Renaissance war ihm die getreue Nachahmung der Natur die Hauptsache. Neben ihm verdient genannt zu werden der

20. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 113

1888 - Leipzig : Teubner
- 113 - der Ritter des Humanismus, kmpfte gegen die Ausartungen der rmischen Kirche (Von Wahrheit will ich nimmer lau!"); die Dunkelmnnerbriefe. Auch die bildende Kunst war in Deutschland reformatorisch; Albrecht Drer, der Maler der Reformation. (Die Zeittafel!) So war der Weg gebahnt fr den groen Reformator Luther. Erster Zeitraum. Reformation, Gegenreformation und Reformationskriege. 15171648. 1. Die Reformation in Deutschland und in der Schweiz. Kurz vor dem Regierungsende Kaiser Maximilians I. (1493 139. 1519) begann die Reformation in Deutschland. Luthers Leben bis zu seinem Aufenthalt auf der Wartburg. Martin Luther stammt aus dem Bauernstande. Die vterliche Heimat war Mhra, sdlich von Eisenach. Sein Vater Hans Luther zog als Bergmann nach Eis leben. Hier ist Luther am 10. November (am Martinsabend) 1483 geboren. Bald zogen die Eltern nach Mansseld am Harz. Was weit du von ihrer anfnglichen Drftigkeit? Spter gelangte der Vater zu Wohlstand und wurde Ratsherr. Das Paradies der Kindheit hat Luther nicht gekannt. Erzhle Beispiele von der harten Zucht im elterlichen Hause! Hier herrschte frommer Sinn und Gottesfurcht. Des jungen Martins Gemt war frh traurig gestimmt, fein Gewissen frh wach und empfindlich. der seinen ersten Schulunterricht hat Luther spter sehr hart geurteilt. Luther auf der Schule in Magdeburg, dann in Eisen ach (meine liebe Stadt"), wo er vor den Husern fingt und die reiche Frau Cotta sich seiner annimmt. Wichtig fr sein spteres Lebens-werk sind die religisen Anschauungen, in denen er auswchst: Gott in seiner Heiligkeit unnahbar, Christus der zrnende Richter, Maria und die Heiligen sind Frsprecher; im Beichtstuhl werden fromme Leistungen und Bubungen vorgeschrieben, das Volk lebt in aberglubischen Vorstellungen von Teufelsspuk und Hexenzauber. 1501 bezieht Luther die Hochschule zu Erfurt zum Studium Warnecke, geschichtl. Hilfsbuch. g