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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 72

1884 - Hannover : Helwing
72 Das Mittelalter. Deutsche. Das ganze deutsche Heer dankte Gott auf den Knieen fr diesen herrlichen Sieg. e. Ende. Auch im Norden hatte Heinrich zu kmpfen gegen die Dnen. Sie hatten die Slaven untersttzt und Sachsen und Friesland geplndert. Er erweiterte das Reich der die Eider hinaus und grndete hier die Mark Schleswig. Bald nachher versammelte Heinrich die Groen und lie sich von ihnen versprechen, nach seinem Tode seinen Sohn Otto zum Könige zu 936 whlen. Dann starb er und wurde, tief beklagt von allem Volke, in Quedlinburg begraben, wo sein schlichtes Grabmal noch zu sehen ist. 17. Otto der Groe; 936-973. a. Krnung Ottos. Nach Heinrichs Tode whlten die deutschen 936 Fürsten seinen Sohn Otto, und in Aachen fand die Krnung statt. In der Pfalz Karls des Groen daselbst wurde das Krnungsmahl ge-feiert, wobei die Herzge dem Kaiser dienen muten: Giselbert von Lothringen leitete als Kmmerer die ganze Feier; Eberhard von Franken sorgte als Truchse fr die Tafel; der Schwabenherzog hatte als Mund-schenk den Wein zu beschaffen; Arnulf von Bayern nahm als Marschall fr die Ritter und ihre Pferde bedacht. b. Kampf mit den Groen des Reichs. Otto nahm sich den ge-waltigen Kaiser Karl zum Vorbilde. Darum verlangte er auch strengen Gehorsam von den Herzgen, die er nach seinem Willen ein- und ab-setzen wollte. Damit erregte er besonders den Unwillen der Franken, deren alter Herzog Eberhard einst Heinrich I. zur Krone verholfen hatte. Dieser verband sich mit Ottos eigenem Bruder Thankmar zum Kriege gegen den König. Es gelang ihnen sogar, Ottos jngeren Bruder Heinrich in dunkler Nacht beim berfall einer Festung ge-fangen zu nehmen. Otto zog gegen sie aus. Thankmar hatte sich in einer Burg festgesetzt und verwstete mit seinen Scharen weit und breit das Land. Als Otto mit seinen Kriegern die Burg bedrngte und ihr Fall nahe bevorstand, suchte Thankmar Schutz in der Kirche des Orts, weil nach dem Brauche der Zeit jeder Flchtling in der Kirche eine sichere Berguug sand. Aber Ottos Männer erbrachen das Heiligtum, heier Kampf entbrannte im Gotteshause, in welchem Thankmar seinen Tod sand: durch das Kirchenfenster wurde ihm ein Speer in den Rcken geschleudert. So blieb Otto Sieger. Eberhard fand durch Heinrichs Frsprache Gnade vor dem König. Aber der Friede war von kurzer Dauer. Eberhard hatte auch Heinrichs Herz zu umstricken gewut. Otto

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1. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart - S. 36

1913 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
36 Schleswig zwischen Eider und Schlei und sorgte dafr, da hier die christliche Lehre ausgebreitet wurde. Im Jahre 936 starb er. In der Kirche zu Quedlinburg wurde er beigesetzt. Mit Recht wird er der Begrnder des Deutschen Reiches" genannt; denn er hat nicht nur die deutschen Stmme zur Anerkennung der kniglichen Macht gebracht, sondern auch die Grenzen des Reiches erweitert und befestigt. 24. Otto der Groe* 936973, 1. Krnung. Nach dem Tode Heinrichs whlten die deutschen Fürsten seinen Sohn Otto zum König. Dieser war vor allem darauf bedacht, seiner Stellung ein hohes Ansehen zu geben. Deshalb begab er sich auch nach Aachen, um sich dort im Dome Karls des Groen krnen zu lassen. Nachdem ihm in der Sulenhalle, die zwischen Dom und Pfalz errichtet war, die Herzge und Grafen durch Handschlag Treue gelobt hatten, begab er sich in den Dom. Dort berreichte ihm der Erzbischos von Mainz das Reichsschwert, den Knigsmantel und das Zepter; dann wurde er gesalbt und gekrnt. Nach der Salbung bestieg Otto den Thron, der zwischen zwei Sulen angebracht worden war, um die Messe zu hren. In feierlichem Zuge begaben sich dann die Fürsten nach der Pfalz zurck. Bei dem Festmahl, das nun folgte, bedienten den König die Herzge der deutschen Völker. Herzog Giselbert von Lothringen versah die Dienste des Kmmerers (Schatzmeisters, Vermgens-Verwalters) und leitete die ganze Feier, da Aachen in seinem Gebiete lag. Eberhard von Franken war Trnchse und hatte fr die Tafel zu sorgen. Hermann von Schwaben stand als Mundschenk den Schenken vor, und dem Herzog Arnulf von Bayern lag als Marschall die Sorge sr die Unterkunft der Ritter und ihrer Pferde ob. 2. Ottos erster Kampf mit den Herzgen. Otto hatte sich Karl den Groen zum Vorbild genommen. Er wollte die knigliche Gewalt wieder in ihrer alten Machtflle aufrichten und die Herzge zu Lehnsfrsten machen, die er nach seinem Willen ein- und absetzen und auch bestrafen knnte, wenn sie sich gegen Reichsgesetze vergingen. Das reizte die Groen zu offener Em-pruug. Vor allem war es Herzog Eberhard von Franken, der sich dem Willen des Knigs nicht fgen wollte. Einst war er in schsisches Gebiet eingefallen, um einen Lehnsmann dort zu zchtigen. Dadurch hatte er den Landfrieden gebrochen. Zur Strafe dafr verurteilte ihn Otto zu einer Bue von 100 Pfund Silber, die er in edeln Pferden zu entrichten hatte. Seine adligen Mithelfer aber muten wie es damals blich war zur Strafe ffentlich Hunde in die knigliche Pfalz zu Magdeburg tragen. ^ Darber war Eberhard emprt. Er verband sich mit Thankmar, dem Stiefbruder Ottos, und zog mit diesem gegen den König ins Feld. Aber Thankmar fiel bei der Erstrmung der Eresbnrg, und Eberhard mute sich dem König unterwerfen. Bald darauf kam es zu einer zweiten Emprung. Eberhard von Franken und Giselbert von Lothringen verbanden sich mit Heinrich, dem jngern Bruder Ottos, der selbst König werden wollte, und brachten Otto in groe

2. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 78

1898 - Breslau : Hirt
78 Geschichte des Mittelalters. Zweite Periode. 17. Otto I., der Groe; 936973. 1. Httos Wahl und feine Kmpfe mit den Groen. a. Seine Wahl und Krnung. Getreu ihrem, König Heinrich gegebenen Worte whlten jetzt Sachsen und Franken seinen Sohn Otto zum Könige und bestimmten, da die Herzge, Grafen und vornehmsten Reichsvasallen der deutschen Lnder diese Wahl anerkennen und dem neuen Könige zu Aachen huldigen sollten. So geschah es auch. Nach der Wahl fhrten ihn die Fürsten in das Mnster (Fig. 7). Dort umgrtete ihn der Erzbischof von Mainz mit dem Schwert, bekleidete ihn mit Mantel und Armspange, bergab ihm Scepter und Schwert, salbte und krnte ihn. Nach Beendigung des Gottesdienstes folgte die Krnungsmahlzeit, bei welcher die mchtigsten Fürsten dem Könige zum erstenmal wie Diener aufwarteten: Herzog Giselbert von Lothringen ordnete als Kmmerer die ganze Feier, der Frankenherzog Eberhard sorgte als Trnchse fr die Tafel, der Schwabenherzog Hermann verrichtete das Amt des Mund-schenken, und Herzog Arnulf von Bayern nahm als Marschall fr die Ritter und Pferde Bedacht. J>. Kampf mit den Groen. Schon hier zeigte sich, wie viel die Knigswrde durch Heinrich I. an Ansehen gewonnen hatte; aber Otto hatte sich ein noch hheres Ziel gesteckt. Sein Vorbild war Karl der Groe; wie dieser, wollte auch er die Herzge als knigliche Beamte ein- und absetzen knnen. Als der junge Bayernherzog Eberhard, Arnulfs Sohn, ihm die Huldigung verweigerte, vertrieb er ihn und setzte dessen Verwandten dort ein. Auch Eberhard von Franken fhlte sich durch das herrische Auftreten Ottos verletzt. Er hatte einst Heinrich die Krone berbracht und sollte sich jetzt vor dessen jungem Sohne beugen! Als nun ein schsischer Lehnsmann Eberhards diesem den schuldigen Dienst verweigerte und Eberhard ihn mit Gewalt zum Ge-horsam zwang, belegte Otto den Herzog mit Geldstrafe, dessen Groe aber mit der Strafe des Hundetragens. Aus Rache verband sich Eber-hard mit Thankmar, dem ltesten Bruder Ottos, dereiner frher kirch-lich nicht anerkannten Ehe Heinrichs entstammte. Beiden gelang es, Heinrich, den jngern Bruder Ottos, gefangen zu nehmen und sein Herz mit Ha gegen den König zu erfllen. Heinrich hielt sich vor seinem Bruder zur Krone berechtigt, weil er dem Vater geboren war, als dieser schon König war. Ihn, das Ebenbild des Vaters, liebte auch die Mutter Mathilde vor allen Kindern. Als sich Otto gegen die Aufrhrer wandte, warf sich Thankmar in die Eresbnrg, die nun vom Könige belagert wurde. In seiner uersten Not floh der hart Bedrngte an den Altar der Burgkapelle, um hier Verschonung zu siudeu; ein schsischer Krieger aber ttete ihn mit einem durch das Fenster ge-

3. Das Mittelalter und die neue Zeit bis 1648 - S. 49

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
49 Nach kurzer Rast wandte sich Heinrich noch gegen die Dnen (934) und rckte die von Karl dem Groen angelegte Mark an der Eider weiter nrdlich bor, so da sie Schleswig mit umfate. Heinrich starb im Jahre 936 in Memleben an der Unstrnt. Seine Leiche wurde in der Schlokirche zu Quedlinburg beigesetzt. Dort ruht neben ihm auch seine Gemahlin Mathilde. 2. Otto I. der Groe. 936-973. Ottos Krnung.* Durch sein ebenso kluges als krftiges Regiment hatte Heinrich nicht blo das Ansehen des Knigtums sondern auch das seines eigenen Hauses so sehr befestigt, da bei seinem Tode der seinen Nachfolger kein Zweifel obwaltete. Alle Fürsten, weltliche und geistliche, versammelten sich in Aachen, der alten Lieblingsresidenz Karls des Groen, und whlten einmtig Otto, den viernndzwanzigjhrigen, ltesten Sohn Heinrichs aus dessen zweiter Ehe mit Mathilde, einer schsischen Edlen. Ottos Kampf mit den Groen und sein Versuch, ein starkes Knigtum zu begrnden. Aber so einmtig auch die deutschen Fürsten bei der Krnungsfeierlichkeit in Aachen zusammengestanden hatten, so lebten doch berall noch die Gegenstze, die den Sachsen von dem Schwaben und Bayern, den Franken von dem Lothringer schieden. Als nun Otto, im Gefhl seiner Stellung als Herr und König aller deutschen Stmme mit Nachdruck seine Stellung geltend machte, lehnten sich die Herzge wie einst zur Zeit Konrads I. gegen ihn auf. Es entbrannte der groe Kampf zwischen Knigtum und Herzogtum, an dem sich selbst Ottos Brder beteiligten; nur durch die Treue der Sachsen und des Schwabenherzogs Hermann konnte der König der Emprer Herr werden. Arnulfs Sohn verlor sein Herzogtum Bayern und wurde durch seinen Bruder ersetzt; Ottos Stiefbruder Thaukmar^), der das Erbe seiner Mutter, die Grafschaft Merseburg forderte, fiel im Jahre 938 bei der Erstrmung der Eresbnrg. Eberhard von Franken und Giselbert von Lothringen kamen in-folge eines Treffens bei Andernach (939) um. Des Knigs jngerer und ehr-geiziger Bruder Heinrich, der sogar den Knigsthron erstrebte, erhielt nach einem milungenen Mordanschlag auf den König 941 zu Frankfurt Ver-zeihung. Otto benutzte seine Siege zur Strkung der kniglichen und zur Schwchung der herzoglichen Gewalt. Der Bayernherzog verlor das Recht 1) König Heinrich war in erster Ehe mit Hathebnrg, der Tochter des Grafen Erwin von Merseburg, vermhlt. Der Sohn dieser Ehe war Thankmar. Weil Hatheburg aber schon vor der Vermhlung den Schleier genommen hatte, wurde ihre Ehe mit Heinrich auf Betreiben Hattos von Mainz getrennt. Heinze, Die Geschichte. Ii. 4

4. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 98

1903 - Wiesbaden : Behrend
98 von Bayern bernahm das Unterbringen der Gste (Erzmarschall). Diese Ehrenmter blieben in der Zukunft bei den Herzgen des Reiches, während die Erzbischfe von Mainz, Kln und Trier das Recht der Krnung beanspruchten. Der Herzog von Sachsen ist nicht erwhnt, weil der Kaiser, wie vor ihm sein Vater, das Sachsenland als Herzog selbst verwaltete. Spter bergab Otto das Herzogtum Sachsen einem Verwandten, Hermann, aus dem Hause Billung. (S. 106. 109.) 2. Kmpfe gegen die Emprer im Reiche. Otto hatte von seiner kniglichen Wrde eine hohe Auffassung und nahm sich den gewaltigen Karl den Groen zum Vorbild. Sein Ziel war: straffe, einheit-liehe Regierung des Reiches durch den Herrscher. Darum sah er die Stellung der Herzge nur als Reichsamt an, das keinerlei Vorrechte zum Nachteil der Krone mit sich bringen drfe. Sein Streben nach Erhhung der kniglichen Gewalt brachte ihm aber viele Kmpfe. Otto hatte einen altern Stiefbruder, Thankmar, der sich von ihm zurck-gefetzt fhlte. Dieser wurde durch Eberhard von Franken, denselben Herzog, der einst die Krone an Ottos Vater abgetreten hatte, zur Emprung verleitet. Eber-hard hatte den Reichsfrieden dadurch gebrochen, da er sich in einem Streite mit einem ungehorsamen Lehnsmann selbst Recht verschaffte, statt beim Könige sein Recht zu suchen. Otto verurteilte ihn zu einer gerechten Strafe und lud dadurch den Groll Eberhards auf sich. Thankmar setzte sich in der Eresburg fest. Als Otto die Burg erstrmen lie, wurde Thankmar am Altar der Kirche durch einen Lanzenstich gettet. Eberhard rief nun die Gnade Ottos an, hatte aber unterdessen schon mit dem jngern Bruder Ottos, Heinrich, den Plan zu einer neuen Erhebung ver>H abredet. Heinrich glaubte, grere Ansprche auf den Thron zu haben als Otto, weil er geboren wurde, als sein Vater schon König war, während dieser bei Ottos Geburt erst die Herzogswrde besa. Auch der Herzog Giselbert von Loth-ringen sagte den Aufrhrern Hilfe zu. Mehrmals versuchte Otto vergeblich, sich mit seinem Bruder Heinrich zu vershnen; dann schlug er das Heer der Emprer unweit Tanten. Bald darauf erhielt er die Botschaft vom Tode seiner beiden gefhrlichsten Gegner Eberhard und Giselbert. Ein Vetter Eber-Harbs, der treu zu Otto hielt, hatte diese bei Andernach berfallen; Eberhard siel nach heldenmtiger Gegenwehr, und der Herzog von Lothringen ertrank auf der Flucht in den Wellen des Rheines. Heinrich floh nach Frankreich. Obwohl Otto ihm verzieh, stiftete er eine Verschwrung gegen das Leben des Knigs an, die aber verraten wurde. Nun wurde Heinrich zu Ingelheim in Haft genommen, und endlich kehrte Reue in sein Herz ein. Er floh nachts und warf sich dem König, als dieser die Weihnachtsmette im Dome zu Frankfurt a. M. besuchte, im hrenen Bugewande zu Fen Wiederum erhielt er Ver-zeihung und war von nun an der treue st efreundseineshoch herzigen Bruders. (Gedicht: Kaiser Otto und Heinrich", von H. von Mhler.) So war Otto Sieger der alle seine Gegner. Um die knigliche Macht zu befestigen und zu erhhen, besetzte er die Stammes-Herzogtmer nach und nach mit seinen nchsten Verwandten; Lothringen erhielt sein Schwiegersohn Konrad der Rote von Franken, Bayern bertrug er seinem Bruder Heinrich, Schwaben seinem Sohne Ludolf, Sachsen (anfnglich, f. o.) und Franken verwaltete er selbst. Dann setzte er Pfalzgrafen ein, welche die Herzge und Grafen zu berwachen hatten. Aber mit der Verleihung der Herzogtmer an feine nchsten Verwandten

5. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 46

1908 - Leipzig : Deichert
46 Iii. Die deutsche Kaiserzeit 9191254. Reiches nach Erfurt und bezeichnete ihnen Otto, den ltesten Sohn aus seiner kirchlich anerkannten Ehe, zu seinem Nachfolger. In Mem-leben (an der Unftrut) ist er hierauf im Juli 936 gestorben, und sein Krper ist neben seiner Gemahlin Mathilde in der Kirche des von ihm gestifteten Klosters zu Quedlinburg beigesetzt worden. 2. Otto I. der Groe 936973. 1. Ottos Auffassung von seiner kniglichen Stellung. Auf dem Reichstage zu Erfurt hatten die Groen des Reiches einmtig dem Vorschlage König Heinrichs beigestimmt und seinen Sohn Otto zum Könige gewhlt. Nachdem dieser in Aachen feierlich gekrnt war, leisteten sie ihm den Eid der Huldigung, und die Herzge dienten ihm als die ersten Vasallen des Reiches beim Mahle. Aber bald trat eine Trbung dieses Verhltnisses ein. Die Herzge waren nicht geneigt, ihre Macht durch die des vierundzwanzigjhrigen Knigs mehr und mehr in Schatten stellen zu lassen; dieser selbst aber verlie die weise Zurckhaltung seines Vaters. Wie er sich von dem Erz-bischos von Mainz feierlich hatte krnen lassen, so wollte er im Voll-geshle seiner Wrde seinem Gebote auch durch alle Teile des Reiches Ansehen verschaffen. Als die Folge hiervon ergaben sich langwierige Zwistigkeiten. 2. Die Auflehnung des Bayernherzoges. In Bayern starb Herzog Arnulf. Sein Sohn und Nachfolger versagte dem Könige Otto die Huldigung. Dieser besiegte ihn und gab das Herzogtum einem andern Sohne Arnulfs, Berthold, dem er aber die Ver-fgung der die geistlichen Gter entzog. 3. Besiegung Thaukmars. Hierber entstand Unzufriedenheit bei den brigen Groen des Reiches, die noch durch andere Vorgnge gesteigert wurde. Herzog Eberhard von Franken kam in Streit mit einem schsischen Nachbar, der zum Bruche des Landfriedens fhrte. Eberhard wurde nebst seinem Anhange von dem Könige zu harter, teilweise entehrender*) Strafe verurteilt und sann auf Rache. Er verbndete sich mit Thankmar, Ottos Halbbruder, der aus einer frheren, von der Kirche nicht anerkannten Ehe Heinrichs I. stammte, sowie mit schsischen Groen, die mit Ottos straffem Regimente nn-zufrieden waren. Thankmar brachte auch Ottos jngeren Bruder Heinrich in seine Gewalt und bergab ihn Eberhard von Franken; er selbst setzte sich in der Eresburg (einer Bergfeste an der oberen Sdtemel) fest. Diese wurde von Otto erobert, wobei der Stiefbruder in der Burgkapelle im Kampfe den Tod fand. Auch die andern schsischen *) Die Anhnger muten ffentlich Hunde nach der Pfalz zu Magdeburg tragen.

6. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 22

1911 - Leipzig : Hirt
22 Das Mittelalter. 69. Otto I., der Groe, 936973. 1. Die Wahl. Der vierundzwanzigjhrige Otto, der Gemahl der angel-schsischen Prinzessin Editha, war schon bei Lebzeiten des Vaters von einer Versammlung der schsischen und frnkischen Groen als Nachfolger anerkannt worden. Die frmliche Wahl, an der die Groen aller Stmme 936. teilnahmen, erfolgte in Aachen. Der Erzbischof von Mainz salbte und krnte den Gewhlten, und beim Krnungsmahl in der Pfalz Karls des Groen versahen die Herzge von Lothringen, Franken, Schwaben und Bayern die alten frnkischen Hofmter als Kmmerer, Truchse, Mund-schenk und Marschall (die vier Erzmter). So deutete schon die Form der Thronbesteigung die Wiederherstellung des Reichsgedankens an. 2. Befestigung der Einheit des Reiches. Bald zeigte Otto den Fürsten, da es ihm um mehr als ueren Glanz und Schein zu tun war, und da er sie nicht als erbliche und selbstndige Nebenfrsten, sondern als knigliche Beamte betrachtete, indem er sie nach seinem Ermessen bestrafte*). @3 bildete sich deshalb eine Gegenpartei, an deren Spitze Thankmar, Heinrichs I. Sohn aus erster Ehe, Eberhard von Franken, Giselbert von Lothringen und der Erzbischof von Mainz standen. Sogar Ottos jngerer Bruder Heinrich, der nach der Krone trachtete und dabei unter-sttzt wurde von Ottos Mutter Mathilde, die Heinrich noch bei Lebzeiten des Vaters die Krone hatte verschaffen wollen, schlo sich ihnen an. Der ganze Kampf, bei dem vor allem Bestrebungen alter Herzogsgewalten im Spiele waren, gestaltete sich sehr gefhrlich fr Otto. Thankmar fiel mit dem Schwerte in der Hand an dem Altar der Kapelle der Eresburg. Lange hatte Otto noch gegen die brigen zu kmpfen, doch siegte seine Umsicht und Tapferkeit, und das Glck war ihm hold. Eberhard und Giselbert wurden bei Andernach, wo sie sich mit einer kleinen Schar befanden, ber-fallen; Eberhard fiel im Kampfe, und Giselbert ertrank auf der Flucht im Rhein. Heinrich und der Erzbischof unterwarfen sich und erhielten Ver-zeihung; trotzdem schmiedeten sie einen Plan, den König bei einem Osterfest in Quedlinburg zu ermorden. Der Anschlag blieb nicht verborgen; Otto bestraste die meisten Emprer mit dem Tode und nahm den Erzbischof in Klosterhaft. Auch Heinrich wurde vorlufig gefangen gehalten, erhielt dann aber auf die Frbitte seiner Mutter Mathilde, die sich endlich mit Otto ausshnte, abermals Verzeihung und blieb von nun an seinem Bruder treu ergeben. *) Den Herzog Eberhard verurteilte er wegen Landfriedensbruchs zu einer Geldstrafe, die in edlen Rosien zu leisten war, dessen Vasallen zum Hundetragen, einer alten deutschen Ehrenstrafe. Den Herzog von Bayern, den Sohn Arnulfs, vertrieb er, weil er ihm die Huldigung verweigerte.

7. Geschichte des Mittelalters bis zum Westfälischen Frieden - S. 48

1911 - Leipzig : Hirt
48 Das Deutsch-Rmische Reich bis zum Ausgange des Mittelalters. Krone auf. Dann ftteg Otto zum Throne empor, der zwischen zwei Marmorsulen errichtet war. Jetzt begann die Messe. Danach kehrte er mit allen Fürsten Grafen mo?Ls= und Edlen, Bischfen und bten in die Pfalz zurck. Hier wurde das Krnungs-mahl aufgetragen. Der trig fct an einer Djtarntortafet, und die Herzge bienten ihm m den Erzmtern. Der Herzog Giselbert von Lothringen ordnete als Erzkammerer die ganze Feier; der Herzog Eberhard von Franken sorgte als Erztruchse fr die Tafel; der Schwabenherzog versah das Amt des Erzmund-schenken und der Bayernherzog das des Erzmarschalls. Als die Festlichkeiten beendet waren, lohnte Otto einen jeden der Groen mit reichlichen Geschenken, und froh kehrten alle in die Heimat zurck. Ottos Ziel. 2. Ottos Kmpfe mit den Herzgen und Neuordnung der Reichs-Verfassung. Otto hatte sich Karl den Groen zum Vorbild genommen. Ihm war es nicht genug, wie sein Vater der erste unter den deutschen Fürsten zu sein, er wollte gleich seinem Vorbilde ein allgewaltiger Herrscher sein, dem sich die Herzge als seine bloen Vasallen unterzuordnen hatten. Mit groer Strenge, ja mit Hrte verfolgte Otto sein Ziel und geriet dadurch in langjhrige Kmpfe mit den Herzgen. Den Herzog Eberhard von Franken, der eigenmchtig einen seiner ungehorsamen Vasallen bestraft hatte, verurteilte Otto zu einer Geldbue. Eberhard war tief gekrnkt. Er verband sich mit Ottos lterm Stiefbruder Thankmar gegen den König. Aber Thankmar unterlag und fand seinen Tod. Im Inner? Eberhard erhielt Verzeihung, verband sich aber bald darauf mit dem jngern Bruder Ottos. Heinrich, der Ansprche aus den Thron erhob. Den beiden Emprern schlo sich Giselbert, Ottos Schwager, an. der sein Herzogtum Lothringen zu einem selbstndigen Knigreich erheben wollte. Nicht lange danach wurden Eberhard und Giselbert von Freunden Ottos auf einer Talwiese bei Andernach beim Brettspiel berrascht; Eberhard fiel im Handgemenge, und Giselbert ertrank beim Versuch, sich der den Rhein zu retten. Heinrich bat jetzt um Gnade, und Otto gewhrte sie. Trotzdem schmiedete jener bald darauf neue, schlimmre Plne. Er stiftete eine Ver-schwrung, den kniglichen Bruder zu ermorden. Der ruchlose Plan wurde verraten, und Heinrich floh. Auf die Frbitte der Mutter verzieh auch diesmal der König, schickte den Schuldigen aber in Haft nach Ingelheim. Sie wurde ihm bald unertrglich. Mit Hilfe feines Beicht-Vaters entfloh er in der Heiligen Nacht nach Frankfurt, wo Otto das Weihnachtsfest feierte. Reumtig warf er sich dem König zu Fen und flehte um Gnade. Otto hob ihn auf. schlo ihn in seine Arme und gab ihm die Freiheit. d?r H^?g- Bald darauf verlieh er^ihm das Herzogtum Bayern. Schwaben tumer. gab er seinem Sohne Ludolf und Lothringen seinem Schwiegersohne Konrad dem Roten, dem tapfersten Ritter seiner Zeit. Indem Otto so die Herzogtmer an seine nchsten Verwandten verteilte, brachte er sie durch die Person ihrer verwandten Herzge einander nher und

8. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 22

1911 - Leipzig : Hirt
22 Das Mittelalter. 69. Offo L, der Groe, 936973. 1. Die Wahl. Der vierundzwanzigjhrige Otto, der Gemahl der angel-schsischen Prinzessin Editha, war schon bei' Lebzeiten des Vaters von einer Versammlung der schsischen und frnkischen Groen als Nachfolger anerkannt worden. Die frmliche Wahl, an der die Groen aller Stmme 936. teilnahmen, erfolgte in Aachen. Der Erzbischof von Mainz salbte und krnte den Gewhlten, und beim Krnungsmahl in der Pfalz Karls des Groen versahen die Herzge von Lothringen, Franken, Schwaben und Bayern die alten frnkischen Hofmter als Kmmerer, Truchse, Mund-schenk und Marschall (die vier Erzmter). So deutete schon die Form der Thronbesteigung die Wiederherstellung des Reichsgedankens an. 2. Befestigung der Einheit des Reiches. Bald zeigte Otto den Fürsten, da es ihm um mehr als ueren Glanz und Schein zu tun war, und da er sie nicht als erbliche und selbstndige Nebenfrsten, sondern als knigliche Beamte betrachtete, indem er sie nach seinem Ermessen bestrafte*). Es bildete sich deshalb eine Gegenpartei, an deren Spitze Thankmar, Heinrichs I. Sohn aus erster Ehe, Eberhard von Franken, Giselbert von Lothringen und der Erzbischof von Mainz standen. Sogar Ottos jngerer Bruder Heinrich, der nach der Krone trachtete und dabei unter-sttzt wurde von Ottos Mutter Mathilde, die Heinrich noch bei Lebzeiten des Vaters die Krone hatte verschaffen wollen, schlo sich ihnen an. Der ganze Kamps, bei dem vor allem Bestrebungen alter Herzogsgewalten im Spiele waren, gestaltete sich sehr gefhrlich fr Otto. Thankmar siel mit dem Schwerte in der Hand an dem Altar der Kapelle der Eresburg. Lange hatte Otto noch gegen die brigen zu kmpfen, doch siegte seine Umsicht und Tapferkeit, und das Glck war ihm hold. Eberhard und Giselbert wurden bei Andernach, wo sie sich mit einer kleinen Schar befanden, ber-fallen; Eberhard siel im Kampfe, und Giselbert ertrank auf der Flucht im Rhein. Heinrich und der Erzbischof unterwarfen sich und erhielten Ver-zeihung; trotzdem schmiedeten sie einen Plan, den König bei einem Osterfest in Quedlinburg zu ermorden. Der Anschlag blieb nicht verborgen; Otto bestrafte die meisten Emprer mit dem Tode und nahm den Erzbischof in Klosterhaft. Auch Heinrich wurde vorlufig gefangen gehalten, erhielt dann aber auf die Frbitte feiner Mutter Mathilde, die sich endlich mit Otto ausshnte, abermals Verzeihung und blieb von nun an seinem Bruder treu ergeben. *) Den Herzog Eberhard verurteilte er wegen Landfriedensbruchs zu einer Geld-strafe, die in edlen Rossen zu leisten war, dessen Vasallen zum Hundetragen, einer alten deutschen Ehrenstrafe. Den Herzog von Bayern, den Sohn Arnulfs, vertrieb er, weil er ihm die Huldigung verweigerte.

9. Römische Kaiserzeit, Deutsche und europäische Geschichte bis 1789 - S. 45

1910 - Breslau : Hirt
Otto der Groe. 45 brg, Merseburg, Meien. Die Wenden die mit den Sach-sen in erbittertem Grenzkriege lebten, vertrieb er vom linken Ufer der Elbe, berschritt dann selbst den Strom und eroberte im Winter ihre durch die Havel, durch Moore und Smpfe geschtzte Hauptstadt Bren-itabor; die Heveller wurden ihm tributpflichtig. Als die Ungarn nach Ablauf des Waffenstillstandes in Thringen einfielen, schlug er sie bei Riade (Rietheburg) an der Unstrut und befreite durch diesen Sieg Norddeutschland von ihnen (933). Auf etuer Reichsversammlung bewog Heinrich die Groen, seinen Sohn Otto als Nachfolger anzuerkennen. Bald darauf starb er in seiner Pfalz Memleben in der Goldenen Aue und wurde in der Stiftskirche zu Quedlinburg begraben. Otto der Groe. 936-973. 40. Die ersten Jahre der Regierung Ottos. Otto war 24 Jahre alt, als er König wurde. In Aachen versammelten sich alle Herzge, Grafen und Reichsvasallen und huldigten ihm. Dann wurde er im Dome Karls des Groen vom Erzbischof von Mainz mit den Abzeichen der kniglichen Gewalt geschmckt, gesalbt und gekrnt. Nach dem Gottes-dienste nahm er das Krnungsmahl ein, bei dem ihm die Herzge Gisel-bert von Lothringen, Eberhard von Franken, Hermann von Schwaben und Arnulf von Bayern als Kmmerer, Trnchfe, Mundschenk und Marschall aufwarteten. Bald zeigte Otto, da er seinen Knigstitel nicht nur als leeren Namen auffate. Als Eberhard von Franken sich eigenmchtig gegen einen schsischen Edeln Recht verschafft hatte, beschied ihn Otto vor seinen Hof und verurteilte ihn zu einer Geldbue, seine Anhnger zu der eut-ehrenden Strafe des Hundetragens. Darber ergrimmt, emprte sich Eberhard und verband sich mit Ottos Bruder Thankmar. Als dieser im Kampfe gefallen war, schlssen sich ihm Heinrich, Ottos jngerer Bruder, und Giselbert von Lothringen an. Otto schwebte in groer Gefahr, zn-mal auch viele Sachsen mit seiner Herrschaft unzufrieden waren. Erst nach mehrjhrigem schweren Kampfe und nach langer Belagerung von Altbrei-sach unterlagen seine Feinde; Eberhard und Giselbert wurden in Andernach von Rettern Ottos berrascht, nach kurzem Gefecht fiel Eberhard, Giselbert ertrank im Rhein. Heinrich zettelte noch mehrere Verschwrungen gegen das Leben seines Bruders au; endlich unterwarf er sich zu Frankfurt. Otto verzieh ihm, und Heinrich bewies ihm seitdem unwandelbare Treue. Die erledigten Herzogtmer verlieh Otto Verwandten seines Hauses: Lothringen erhielt sein Schwiegersohn Konrad der Rote, Schwaben sein Sohn Ludolf, Bayern Heinrich; Sachsen gab er spter an Her-mann Billuug, während er Franken in seiner Hand behielt. Otto unterwarf auch die Wenden an der unteren Elbe; Hermann Billnng erhielt hier eine Mark, deren Gebiet etwa das heutige Mecklenburg

10. Fragenheft zur Geschichte - S. 28

1913 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
2 8 3. Eberhard von Franken. Welche schwere Demtigung verhngte Otto der den Herzog Eberhard von Franken wegen dessen Ungehorsam? Welcher uere Anla hatte Eberhard Grund gegeben, seiner Erbitterung gegen Otto Ausdruck zu verleihen? Welche Rechte des Knigs hatte der Herzog Eberhard verletzt? 4. Thankmar. Warum ging Ottos Stiefbruder Thankmar zu den Feinden des Knigs der? Welcher schweren Vergehen machte sich Thankmar schuldig? Welchen Ausgang nahm der Krieg zwischen Otto und Thankmar? 5. Heinrich. Warum gelang es Eberhard von Franken, Ottos jngeren Bruder Heinrich in das Lager der Emprer herberzuziehen? Warum trat Ottos Schwager, der Herzog Giselbert von Lothringen, in die Reihe von Ottos Feinden ein? Welcher Treulosigkeit machte sich der begnadigte Bruder Ottos, Heinrich, schuldig? Welchen Kriegsplan verfolgten die vereinigten Herzge von Franken und Lothringen? Wie zeigte sich Otto zum zweiten Mal gromtig gegen seinen Bruder Heinrich? Wie zeigte sich Heinrich zum zweiten Mal der kniglichen Gnade unwrdig? Welches Ende nahm die Verschwrung gegen das Leben Ottos? Welchen Ausgang nahm die Emprung der vereinigten Herzge von Franken und Lothringen? Wie erfuhr Heinrich zum dritten Male die Gnade seines groen Bruders Otto? 6. Befestigung und Ausdehnung der kniglichen Macht. Wie erreichte König Otto sein Ziel, die Stammesherzge zu Werkzeugen seines kniglichen Willens zu machen ? * Welche charakteristischen Zeremonien wurden fr den Akt der Belehnung ein-gerichtet? Welche Folgen htte die Befestigung und Erweiterung der kniglichen Macht durch Otto fr die Einheit Deutschlands? Wie kam das Land zwischen Elbe und Oder in Ottos Besitz? 7. Otto wird König der Langobarden. Welche Ziele verfolgte der Markgraf Berengar in Italien? Wie durchkreuzte Otto die Plne Berengars? Welche Folgen hatte der Kriegszug Ottos gegen Berengar fr seine Macht und fr sein Haus? 8. Sorge fr geistliche Bildung. Wie bemhte sich Otto, christliches Leben in seinen Staaten einzurichten? 9. Schlacht auf dem Lechfelde. Aus welchem Ausspruch geht hervor, da sich die Ungarn fr unberwindlich hielten? Von welchen segensreichen Folgen fr den Ausgang der Ungarnschlacht 955 und fr Deutschland war der Umstand, da zum ersten Male alle deutschen Stmme einig waren? Wie machte der Herzog Konrad von Lothringen sein Unrecht an dem König in der Schlacht auf dem Lechfelde wieder gut?

11. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 50

1904 - Habelschwerdt : Franke
50 Lenzen gnzlich besiegt. Im Lande der besiegten Daleminzier grndete Heinrich Meien. Als nach Ablauf des Waffenstillstandes die Ungarn in Thringen ein-933 fielen, schlug sie Heinrich bei Ria de an der Unstrut 933 in die Flucht. Im folgenden Jahre besiegte er auch die Dnen, die ins Reich eingefallen waren. Sie erkannten die Grenzen wieder an, die Karl der Groe ihnen gezogen hatte. Zwischen der Schlei und der Eider entstand die Mark Schleswig. Heinrich starb, nachdem er die Wahl Ottos, seines ltesten Sohnes aus der zweiten Ehe mit Mathilde, gesichert hatte, zu Memleben und liegt in Quedlinburg begraben. Hier ruht auch seine Ge-mahlin, die von der Kirche heiliggesprochene Knigin Mathilde. 936-973 Otto I. der Groe, 936973. 1. Seme Wahl und Krnung. Wie es der Vater gewnscht hatte, wurde Otto zum Könige gewhlt. Da der junge Fürst nach einer glnzenderen Anerkennung seiner kniglichen Stellung verlangte, versammelten sich die Groen des Reiches in der Kaiserpfalz zu Aachen, wo sie ihm nach frnkischer Sitte huldigten und Treue gelobten. Im anstoenden Dome berreichte ihm sodaun der Erzbischof von Mainz die Reichskleinodien: Schwert und Wehrgehenk, Mantel und Spangen, Szepter und Diadem. Bei dem hierauf folgenden Fest-mahl versahen die Herzge zum erstenmale den Ehrendienst der Erz-mter. Der Herzog von Lothringen ordnete als Kmmerer die ganze Feier; der Frankenherzog sorgte als Truchse fr die Tafel; der Herzog von Schwaben stand als oberster Mundschenk den Schenken vor, und der Herzog von Bayern versah das Amt des Marschalls, der fr die Ritter und Pferde zu sorgen hatte. Otto war eine achtunggebietende Erscheinung voll Herrschersinn und Glauben an seinen hheren Beruf. Unerschtterliches Gottvertrauen, Treue gegen den Freund und Gromut gegen den besiegten Feind zeichneten ihn aus. Er hatte keine gelehrte Bildung erhalten, besa aber eine hohe politische Begabung. Sein Ziel war, eine starke Knigs-macht zu schaffen. 2. Emprungen im Innern und Befestigung der kniglichen Macht. Da den Herzgen die untergeordnete Stellung nicht behagte, die ihnen der junge König zuweisen wollte, erhoben sie sich wiederholt gegen Otto. Zuerst emprte sich der Herzog Eberhard von Franken. Er verband sich mit Thankmar, dem lteren, aber nicht als eben-brtig anerkannten Stiefbruder Ottos, zum Kampfe gegen den jungen Herrscher. Thankmar wurde in der Eresbnrg erschlagen. Jetzt wute Herzog Eberhard Ottos jngeren Brnder Heinrich, der selbst nach der Krone strebte, und den unruhigen Herzog Giselbert von Lothringen

12. Mit einem Anhang von 79 Bildern und 9 Karten in Farbendruck - S. 25

1911 - Breslau : Hirt
5. Die schsischen Kaiser. 25 euch diese Wahl, so erhebet eure Rechte zum Himmel!" Alle erhoben die Hand, und donnernd hallte es in der Runde: Heil und Segen dem neuen Herrscher!" Darauf schritt der Erzbischos mit Otto zum Altar, wo Schwert und Wehrgehenk, Mantel und Armspangen, Zepter, Hirtenstab und Knigskrone, die Zeichen der kniglichen Wrde, bereit lagen. Er berreichte sie dem neuen Könige) dann salbte er ihn mit geweihtem l und setzte ihm die goldene Krone aufs Haupt. (Bild 10.) Hierauf fhrten ihn die drei Erzbifchfe von Mainz, Cln und Trier zu einem er-hhten Throne, von dem aus er das versammelte Volk berschauen und wo er von allen gesehen werden konnte. Nach der kirchlichen Feier fand in der Pfalz Karls des Groen das Krnungsmahl statt, bei dem die deut-scheu Herzge den König bedienten. Der Herzog von Lothringen sorgte als Erz kmm er er fr die Wohnung, der Frankenherzog als Erz-truchfe fr die Speisen, der Schwabenherzog als Erzschenk fr den Wein und der Bayernherzog als Erzmarschall fr die Unterbringung der Pferde. So geschah es bei Otto zuerst und spter noch oft. Der junge König belohnte die Groen mit reichen Geschenken, und froh kehrten alle in die Heimat zurck. b) Ottos Kampf mit den Groen. Otto war von groer Willens-kraft. Den gewaltigen Karl nahm er sich zum Borbilde,' darum ver-langte er von jedermann strengen Gehorsam, auch von den mchtigen Herzgen, die er nach seinem Willen ein- und absetzen wollte. Damit erregte er besonders den Unwillen der Franken, deren alter Herzog Eberhard einst Heinrich I. die Krone gebracht hatte. Eberhard ver-band sich mit Ottos lterem Bruder Thankmar gegen den König, und es gelang ihnen sogar, Ottos jngeren Bruder Heinrich, der sich Hoff-nungen auf den Thron machte, gefangen zu nehmen und dann fr sich zu gewinnen. Aber Otto ging siegreich aus dem Kampfe hervor. Heinrich, der sich dreimal in eine Verschwrung gegen seinen Bruder einlie, wurde endlich gefangengesetzt) die anderen drei kamen im Kampfe um. Da kehrte die Reue in Heinrichs Gemt ein; er entwich ans dem Gefngnis und wandte sich nach Frankfurt, wo Otto das Weihnachtsfest feierte. Hier warf er sich in hrenem Bergewande vor seinem Bruder auf die Erde und bat nm Gnade. Otto verzieh ihm und verlieh ihm sogar das wichtige Herzogtum Bayern. Seitdem haben beide als treue Brder miteinander gelebt. Auch die brigen Herzge nahm Otto so viel als mglich aus den Angehrigen seines Hauses) sein ltester Sohn Ludolf heiratete die Tochter des Schwabenherzogs und erbte spter dessen Amt) Lothringen erhielt sein Schwiegersohn Konrad. Franken, Sachsen und Thringen verwaltete er selbst) spter machte er den getreuen Hermann Billnng zum Herzoge von Sachsen.

13. Für die Klassen III - I - S. 25

1913 - Breslau : Hirt
5. Die schsischen Kaiser. 25 euch diese Wahl, so erhebet eure Rechte zum Himmel!" Alle erhoben die Hand, und donnernd hallte es in der Runde: Heil und Segen dem neuen Herrscher!" Darauf schritt der Erzbischos mit Otto zum Altar, wo Schwert und Wehrgehenk, Mantel und Armspangen, Zepter, Hirten-stab und Knigskrone, die Zeichen der kniglichen Wrde, bereit lagen. Er berreichte sie dem neuen Könige,- dann salbte er ihn mit geweihtem l und setzte ihm die goldene Krone aufs Haupt. (Bild 10.) Hierauf fhrten ihn die drei Erzbifchfe von Mainz, Cln und Trier zu einem er-hhten Throne, von dem aus er das versammelte Volk berschauen und wo er von allen gesehen werden konnte. Nach der kirchlichen Feier fand in der Pfalz Karls des Groen das Krnungsmahl statt, bei dem die deut-fchen Herzge den König bedienten. Der Herzog von Lothringen sorgte als Erz kmm er er fr die Wohnung, der Frankenherzog als Erz-trnchse fr die Speisen, der Schwabenherzog als Erzschenk fr den Wein und der Bayernherzog als Erzmarschall fr die Unterbringung der Pferde. So geschah es bei Otto zuerst und spter noch oft. Der junge König belohnte die Groen mit reichen Geschenken, und froh kehrten alle in die Heimat zurck. b) Ottos Kampf mit den Groen. Otto war von groer Willens-kraft. Den gewaltigen Karl nahm er sich zum Vorbilde; darum ver-langte er von jedermann strengen Gehorsam, auch von den mchtigen Herzgen, die er nach seinem Willen ein- und absetzen wollte. Damit erregte er besonders den Unwillen der Franken, deren alter Herzog Eberhard einst Heinrich I. die Krone gebracht hatte. Eberhard ver-band sich mit Ottos lterem Bruder Thankmar gegen den König, und es gelang ihnen sogar, Ottos jngeren Bruder Heinrich, der sich Hoff-nungen auf den Thron machte, gefangen zu nehmen und dann fr sich zu gewinnen. Aber Otto ging siegreich aus dem Kampfe hervor. Heinrich, der sich dreimal in eine Verschwrung gegen seinen Bruder einlie, wurde endlich gefangengesetzt; die anderen drei kamen im Kampse um. Da kehrte die Reue in Heinrichs Gemt ein; er entwich aus dem Gefngnis und wandte sich nach Frankfurt, wo Otto das Weihnachtsfest seierte. Hier warf er sich in hrenem Bergewande vor seinem Bruder auf die Erde und bat um Gnade. Otto verzieh ihm und verlieh ihm sogar das wichtige Herzogtum Bayern. Seitdem haben beide als treue Brder miteinander gelebt. Auch die brigen Herzge nahm Otto so viel als mglich aus den Angehrigen seines Hauses; sein ltester Sohn Ludols heiratete die Tochter des Schwabenherzogs und erbte spter dessen Amt; Lothringen erhielt sein Schwiegersohn Konrad. Franken, Sachsen und Thringen verwaltete er selbst; spter machte er den getreuen Hermann Billuug zum Herzoge von Sachsen.

14. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 42

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
42 Die deutsche Kaiserzeit 919 1250. Emprung des Bayern-Herzogs Thankmars u. Eberhards Eberhards, Heinrichs und Giselberts nicht schreiben konnte; der im brigen mavoll regierte und sich auf das Erreichbare beschrnkte. Fr das Reich hat er wenigstens so-viel erreicht, da er seinen Zerfall verhtete; Sachsen dagegen hat er militrisch gekrftigt und durch den Bau von Burgen auch kulturell gefrdert, sodann durch Unterwerfung der Wenden den ersten Schritt seit Karl dem Groen gethan zur Wiedereroberung der einst ger-manischen Lande rechts der Elbe. ttn I. der Grofze. 1)36 - 973. 43. Die Aufstnde der Herzge. Otto, Heinrichs ltester Sohn aus seiner Ehe mit Mathilde, empfing zu Aachen die Hul-digung der Herzge, die ihm beim Mahle als Kmmerer, Marschall, Truchse und Schenk Hofdienste leisteten, und lie sich durch den Erz-bifchof von Mainz krnen. Er bertrug die Fortfhrung des Kampfes gegen die Slaven an der mittleren Elbe dem Markgrafen Gero, an der unteren Hermann Billung. Bald entstanden Aufstnde, welche den Fortbestand des Reiches bedrohten. Nach Arnulfs von Bayern Tode wollte dessen Sohn ihm nicht huldigen; er wurde abgesetzt. Darauf aber erhoben sich Ottos Stiefbruder Thankmar, der aus der ersten, von der Kirche gelsten Ehe Heinrichs 1. stammte, unzufrieden mit Geros Ernen-nung, und Eberhard von Franken, der, weil er gegen schsische Vasallen Selbsthilfe gebraucht hatte, zu einer Strafe verurteilt wor-den war. Zwar kam Thankmar auf der Eresburg um; und Eber-hard, der Ottos jngeren Bruder Heinrich gefangen genommen hatte, unterwarf sich. Aber dieser erhob sich bald von neuem, in Gemein-schast mit Heinrich,1) der, weil er im Purpur geboren war, den Thron fr sich in Anspruch nahm, und dem ein groer Teil des kriegerischen schsischen Adels anhing, und mit Giselbert von Loth-ringen. Der Krieg spielte am Niederrhein, wo Otto bei Birten Heinrich I. 1. Gem.: Hatheburg, 2. Gem.: Mathilde. Thankmar. Otto I. Heinrich v. Bayern. -Bruno, 1. Gem.: Editha. \ Erzb. v. Kln. 2. Gem.: Adelheid. Liudolf v. Schwaben. Liutgard, Otto Ii. Heinrich d. Znker. Gem.: Konrad d. Rote. Gem.: Theophano. Otto in. Heinrich Ii.

15. Die Blütezeit des römischen Reiches unter den großen Kaisern, Deutsche und preußische Geschichte bis 1740 - S. 48

1910 - Breslau : Hirt
f 48 I- Die Könige aus dem Schsischen Hause. Westfrankenreich wieder abwandte und den Ostfranken anschlo, wurde Heinrich in allen deutschen Gauen anerkannt. Die Sachsen und Thringer verteidigte er krftig und erfolgreich gegen Ungarn, Wenden und Dnen. Mit den Ungarn schlo er zu-nchst einen Waffenstillstand auf neun Jahre und zahlte ihnen Tribut. Inzwischen gewhnte er seine Sachsen an den Kampf zu Ro und sicherte die Grenzen durch Herstellung alter und den Bau neuer Burgen. Aus diesen Anlagen sind spter Städte entstanden, so Goslar, Quedlin-bnrg, Merseburg, Meien n. a. Die Wenden, die mit den Sachsen in erbittertem Grenzkriege lebten, vertrieb er vom linken Ufer der Elbe, berschritt dann selbst den Strom und eroberte im Winter ihre durch die Havel, durch Moore und Smpfe geschtzte Hauptstadt Bren-nabor; die Hebeller wurden ihm tributpflichtig. Als die Ungarn nach Ablauf des Waffenstillstandes in Thringen einfielen, schlug er sie bei Riade (Riethelmrg) an der Unstrnt und befreite durch diesen Sieg Norddentschland von ihnen (933). Auf einer Reichsversammlung empfahl Heinrich den Groen seinen Sohn Otto zum Nachfolger. Bald darauf starb er in seiner Pfalz Mem-leben in der Goldenen Aue und wurde in der Stiftskirche zu Quedlin-brg begraben. Otto der Groe. 936973. 40. Die ersten Jahre der Regierung Ottos. Otto war 24 Jahre alt, als er von Franken und Sachsen gewhlt wurde. In Aachen ver-sammelten sich alle Herzge, Grafen und Reichsvasallen und huldigten dem neuen König. Dann wurde er im Dome Karls des Groen vom Erz-bischof von Mainz mit den Abzeichen der kniglichen Gewalt geschmckt, gesalbt und gekrnt. Nach dem Gottesdienste nahm er in der Pfalz das Krnungsmahl ein, bei dem ihm die Herzge von Lothringen, Franken, Schwaben und Bayern als Kmmerer, Trnchse, Mundschenk und Mar-schall aufwarteten. Bald nach dem glnzenden Feste zeigte Otto, da er seine Gewalt auch der die Herzge auszudehnen gedachte. Als Eberhard von Franken sich eigenmchtig gegen einen schsischen Edeln Recht verschafft hatte, be-schied ihn Otto vor seinen Hof und verurteilte ihn zu einer Geldbue, seine Franken zu der entehrenden Strafe des Hundetragens. Darber er-grimmt, emprte sich Eberhard und verband sich mit Ottos Bruder Thankmar. Als dieser im Kampfe gefallen war, schlo sich ihm Heinrich, Ottos jngerer Bruder, und Giselbert von Lothringen an. Otto schwebte in groer Gefahr, zumal da auch viele Sachsen mit seiner Herrschaft unzufrieden waren. Erst nach mehrjhrigem schweren Kampfe unterlagen seine Feinde; Eberhard und Giselbert wurden in Ander-nach von Reitern Ottos berrascht, nach kurzem Gefecht fiel Eberhard, \

16. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Jahre 1648 - S. 44

1902 - Leipzig : Voigtländer
44 Des Mittelalters zweite Periode. Otto i. 18. Otto I. der Groe 936-973. b936@9i3e 1. Regierungsantritt und Persnlichkeit. Otto, Heinrichs in^Aachen 24 Jahre alt, ward in Aachen von den Groen gewhlt und vom Mainzer Erzbischof gekrnt; beim Mahle leisteten die Herzge Dienste als Kmmerer, Marschall, Trnchse und Mundschenk. Der König war von hoher, gebieterischer Gestalt und besa auergewhn-liche Krfte des Geistes und des Krpers; in spteren Jahren ward er der Lwe" genannt. S. Niederwerfung der Aufstnde. bertragung der e Herzogtmer an Mitglieder des Knigshauses. Der Knigs-gegen die gewalt standen, aus ihre selbstndige Stellung pochend, die Herzge Herzge gegenber. Daher hatte Otto, aus Hebung seiner Macht bedacht, gegen sie wiederholt schwere Kmpfe zu bestehen. Diese wurden fr ihn des-Thankmar halb besonders gefhrlich, weil sein Stiefbruder Thaukmar, mit Geros (f. unten!) Ernennung unzufrieden, und fem jngerer Bruder Heinrich Heinrich, der den Thron beanspruchte, sich mit den Emprern ver-bndeten. Otto blieb schlielich Sieger, Thankmar sand in der Eresbnrg seinen Tod, Eberhard von Franken und Giselbert von Lothringen kamen bei Andernach am Rheine um (939). Heinrich scheute sogar vor einem Mordversuche gegen den Bruder nicht zurck. Als er sich ihm aber am Weihnachtsseste in Frankfurt (941) reuig Verleihung ^ Feu geworsen hatte, da war Otto unbestrittener Herr im der Herzog- Reiche. Um Ausstnden vorzubeugen, nahm er neben Sachsen auch Mitglieder Franken in eigene Verwaltung; Bayern gab er dem von nun des Knigs-au ihm treu ergebenen Bruder Heinrich, Schwaben seinem Sohne Hauses Ludols, Lothringen seinem Schwiegersohne Konrad. So glaubte er Kuigsgewalt und Reichseinheit in gleichem Mae besestigt zu haben. Pfalzgrafen Den Herzgen wurden Pfalzgrasen zur Seite gesetzt als Vertreter des Knigs im Gerichte und bei der Verwaltung der kniglichen Gter. 3. Kmpfe gegen uere Feinde. Den Sladen gegenber Slaven- geboten als Markgrafen Hermann Billuug an der unteren Elbe und kmpfe Gero, der sich besonders durch Tatkrast auszeichnete, an der mittleren Elbe. Nach seinem Tode (965) ward sein Gebietinnordmark, Meien und Lausitz geteilt. Umfassende Missionsttigkeit entfaltete Bistmer sich: die B i s t m e x Havelberg, Brandenburg, Merseburg, Zeitz (spter nach Naumburg verlegt) und Meien sowie gegen Ende von Ottos

17. Die Neubildung der europäischen Kulturwelt durch Christentum und Germanentum - S. 68

1911 - München : Oldenbourg
g Die Zeit der schsischen Kaiser. s ch e n k und der von Bayern als M a r s ch a l l. Die drei hchsten geistlichen Wrdentrger, nmlich die Erzbischfe von Mainz, Kln und Trier hatten bei der kirchlichen Feier mitgewirkt). b) Innere Verhltnisse. 1. Die Kmpfe mit den Herzgen. Nachdem Otto im sicheren Be-sitze der Krone war, nahm er den Gedanken Karls des Groen und Konrads I., die Herzge womglich zu beseitigen, wieder auf; da er aber klar erkannte, da dies nicht mehr mglich sei, suchte er sie wenigstens zu kniglichen Beamten herabzudrcken. Dagegen erhoben sich die Herzge Eber-hard von Bayern, der Sohn Arnulfsi. (f937), dann Eberhard von Franken und Giselbert von Lothringen. Ottos eigene Brder Thankmar-) und Heinrich (f. Stammtafel) halfen ihnen, weil sie nach dem Vorbild der Merovinger und Karolinger Anteil an der kniglichen Gewalt haben wollten. Doch milang die Emprung, obwohl sie vom Auslande (Frankreich, Slaven, Ungarn) untersttzt wurde. Eberhard von Bay ern mute die Herzogswrde an feinen Oheim Berthold (938947), den jngeren Bruder Arnulfs I. (von Bayern) abgeben; Thankmar fiel (938); Eberhard von Franken und Giselbert von Lothringen fanden bei einem berfall den Tod (939), jener im Kampfe, dieser auf der Flucht. Heinrich unterwarf sich, lie sich dann allerdings nochmals zu einer Verschwrung gegen seinen kniglichen Bruder verleiten (941), erhielt aber neuerdings Verzeihung und blieb fortan eine der treuesten Sttzen des Knigs. Diese Erfolge benutzte Otto zur Beschrnkung der Herzogsmacht. Er gab die erledigten Herzogtmer als Reichsmter mglichst an Ber-wandte und versetzte die neuen Amtsherzge in fremde Gebiet e, wo sie nicht seit langem mit der Bevlkerung verwachsen waren. Auerdem nahm er ihnen das Recht, Bischfe und Gaugrafen zu ernennen und schwchte die herzogliche Gewalt durch die Ernennung von Pfalzgraf en; diese vertraten den König im obersten Gericht, verwalteten das Krongut und dienten zur berwachung der Herzoge, entsprachen also den ehemaligen karolingischen Sendgrafen. Als der angesehenste galt der Pfalzgraf von Lothringen, der spter den Titel Pfalzgraf bei Rhein" fhrte. So verlieh Otto das Herzogtum Lothringen dem frnkischen Grafen Konrad dem Roten (944) und machte ihn zu seinem Schwiegersohn (947). i) Daraus entwickelten sich spter die sog. Erzmter, mit denen dann die Kurwrde, d. h. das ausschlieliche Recht, den Kaiser zu whlen, verknpft wurde. ) Thankmar stammte aus der ersten Ehe König Heinrichs I., die von der Kirche fr ungltig erklrt worden war.

18. Die Blütezeit des römischen Reiches unter den großen Kaisern, Deutsche und preußische Geschichte bis 1740 - S. 47

1904 - Breslau : Hirt
Die Könige aus dem schsischen Hause. 47 schlssen, da alle Herzge, Grafen und Reichsvasallen aus allen deutschen Gauen sich in Aachen versammeln undj)em neuen Könige huldigen sollten. Im Dome Karls des Groen wurde Otto vom Erzbischof von Mainz mit den Abzeichen der kniglichen Gewalt geschmckt, gesalbt und gekrnt, dann bestieg er den Thron Karls und wohnte der Messe bei. Nach dem Gottesdienste nahm er in der Pfalz das Knigsmahl ein, bei dem ihm die Herzge von Lothringen, Franken, Schwaben und Bayern als Km-merer, Truchse, Mundschenk und Marschall aufwarteten. Bald nach diesem glnzenden Feste zeigte sich, da Otto sich nicht wie sein Vater damit begngte, den Namen eines Knigs zu führen, sondern da er seine Gewalt auch der die Herzge auszudehnen gedachte. Als Eberhard von Franken gegen einen schsischen Edeln, der sein Lehns-mann war, seine Lehnspflicht aber versumt hatte, zu Felde zog, ohne sich vorher an das Gericht des Knigs gewandt zu haben, und die feste Burg des Sachsen anzndete und ihre Insassen niedermachte, beschied ihn Otto vor seinen Hof. Hier verurteilte er den Herzog zu einer schweren Geldbue und seine Franken zu der entehrenden Strafe des Hundetragens. Darber ergrimmt, emprte sich Eberhard und verband sich mit Ottos Bruder Thankmar. Als dieser im Kampfe gefallen war, schlug sich Heinrich, Ottos jngerer Bruder, zu den Aufstndischen, denen sich auch Giselbert von Lothringen anschlo. Otto schwebte in groer Gefahr, zumal da auch viele Sachsen mit seiner Herrschaft unzufrieden waren. Erst nach mehrjhrigem schwerem Kampfe wurde er seiner Feinde Herr; Eberhard und Giselbert wurden zu Andernach beim Brettspiel von Reitern Ottos berrascht, nach kurzem Gefecht fiel Eberhard, Giselbert flchtete der den Rhein; aber der Kahn, dem er sein Leben anvertraut hatte, schlug um, und er ertrank. Als Otto diese Nachricht vernahm, stieg er er war eben unterwegs vom Pferde, kniete an der Strae nieder und dankte Gott fr seine Rettung. Heinrich fgte sich noch nicht sogleich in sein Geschick; da er zu offenem Wider-stnde zu schwach war, zettelte er eine hliche Verschwrung gegen das Leben seines Bruders an, und erst als auch diese entdeckt worden war, unterwarf er sich zu Frankfurt. Otto verzieh ihm, und Heinrich bewies ihm feitdem unwandelbare Treue. Nach diesen Vorgngen verlieh Otto die erledigten Herzogtmer Ver-wandten seines Hauses: Lothringen erhielt Konrad, der Gemahl seiner Tochter, Schwaben sein Sohn Ludolf, Bayern endlich Heinrich. In Sachfen kam spter die Herzogsgewalt an Hermann Billung, den Markgrafen der Billungischen Mark. An der unteren Elbe setzte Otto das Werk seines Vaters fort und unterwarf die Wenden; Markgraf Hermann Billung beherrschte die-jenigen, die etwa im heutigen Mecklenburg wohnen, der gewaltige Mark-gras Gero das Land zwischen mittlerer Elbe und Oder fetwa das heutige

19. Für die 3. Klasse - S. 23

1911 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Otto der Groe und das Heilige Rmische Reich Deutscher Nation. 23 Ii. Otto der Grotze und das Heilige Rmische Reich Deutscher Nation. 30. Ottos Knigswahl und Krnung. Von den Groen ,und aller Stmme wurde Heinrichs I. Sohn Otto in Aachen zum Könige gewhlt, wie es der Vater gewnscht hatte. Nach der Wahl vollzog der Erzbischof von Mainz die Salbung mit dem heiligen le und die Krnung an ihm, darauf fand ein festliches Mahl statt. Whrend der Feier ver-sahen die Herzge den Ehrendienst beim Könige, eine Einrichtung, die jahrhundertelang bestehn blieb (Erzmter): der Lothringer waltete Erzmier. seines Amtes als Kmmerer und traf die Vorkehrungen fr die kniglichen Gemcher und die Schatzkammer, dem Bayernherzog als Marschall unterstand die Versorgung des Trosses und der Pferde, bei Tafel schalteten der Herzog von Franken als Truchse und der Schwabenfrst als Mundschenk. 31. Ottos Versuche zur Strkung der kniglichen Macht. Der junge König, ein frommer, willensstarker Mann, ganz erfllt von der Hoheit seiner Wrde, war bald bestreb:, die knigliche Machtaumnderher- zu strken und die der Herzge einzuschrnken. Das fhrte zu blutigen nieder. Aufstnden. Eberhard von Franken und Giselbert von Lothringen griffen zum Schwerte, ihnen schlo sich der unzufriedne Heinrich, Ottos jngrer Bruder, an. Schlimm stand es um den König; endlich siegten Ottos Grafen bei Andernach der die Emprer, Eberhard wurde im Kampfe gettet, Giselbert ertrank auf der Flucht im Rheine; Heinrich erhielt die Verzeihung des kniglichen Bruders. Bald darauf beteiligte er sich an einer Verschwrung gegen Ottos Leben. Der Plan wurde dem Könige verraten, und Heinrich wurde eingesperrt. Doch er entfloh und bat den Bruder voll Reue um Verzeihung, die ihm der edle Otto gewhrte. Seitdem war ihm Heinrich in unentwegter Treue zugetan. Nunmehr verlieh der König die Herzogtmer an seine Verwandten^Ameranme sein Bruder Heinrich empfing Bayern, sein Sohn Liudolf Schwaben, sein Schwiegersohn Konrad Lothringen, Sachsen und Franken ver-waltete der König selbst. So waren die Herzge Werkzeuge in seiner Hand, er hatte ihnen das Land verliehen, er konnte es ihnen auch jeder-zeit wieder nehmen. In den schweren innern Kmpfen hatte Otto mit Schmerzen sehen mssen, da die Treue der Groen des Reiches nicht stand hielt. Er sah sich daher nach zuverlssigern Mnnern um und fand sie in den hohen Geistlichen. Diesen frommen und gebildeten Herren bertrug nd wwte hh-er hohe mter im Staate und belehnte sie mit Grund und Boden. So Reichsbeamten, wurden Bischfe und bte hohe Reichsbeamte und haben bis vor etwa hundert Jahren in Deutschland groe Lndereien besessen. 32. Ottos Kmpfe gegen die Slawen. König Heinrich hatte begonnen, im Osten die Slawen zurckzudrngen, Otto setzte diese Kmpfe

20. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 59

1913 - Paderborn : Schöningh
Das schsische Herrscherhaus. 59 Dalemincier die Feste Meien; selbst die Bhmen brachte er zur Anerkennung seiner Oberherrschaft. 2. Otto I. der Groe (936973). 38. Otto I. brachte den von seinem Vater angebahnten Plan, ein einheitliches Reich unter einer starken Knigsmachtzu begrnden, der Vollendung nahe. Er befestigte ferner die Herr-schaft der die Slaven und leitete durch die Erneuerung der abendlndischen Kaiserwrde die fr die deutsche Kaiserzeit bedeutungs-und verhngnisvolle italienische Politik ein. Otto I., von seinem Vater zur Nachfolge empfohlen, wurde nach dessen Tode von den Groen zum Könige erwhlt. Die Krnung, die Heinrich I. abgelehnt hatte, fand bei Otto durch den Erzbischos von Mainz zu Aachen statt. (Der Knigsschmuck: Schwert. Mantel, Zepter, Stab und Diadem.) Beim Knigsmahle in der Pfalz zu Aachen versahen die Herzge zum erstenmal die spter mit dem Namen Erzmter bezeich-neten Dienste. a) Emprungen der Herzge, Ottos Familienpolitik. Da Otto die kniglichen Rechte weit entschiedener als sein Vater geltend machte, erweckte er bald Unzufriedenheit bei den Herzgen und in seiner eigenen Familie. Sein Halbbruder Thankmar, der sich von Otto benachteiligt glaubte, emprte sich im Bunde mit dem Herzoge Eberhard von Franken. Nachdem Thankmar bei der Erstrmung der Eresburg umgekommen war, verband sich Eberhard mit dem Herzoge Giselbert von Lothringen und Ottos jngerem Bruder Heinrich, der nach der Krone trachtete. Aber in einem Gefechte bei Andernach kamen beide Herzge um. Heinrich bequemte sich jetzt zum Frieden und erhielt Ver-zeihung. Doch bald zettelte er eine Verschwrung an und machte einen Anschlag auf das Leben des Knigs. Indes sein Vorhaben wurde entdeckt, und nochmals verzieh ihm Otto auf die Frbitte seiner Mutter Mathilde (am Weihnachtsfeste 941). Der König belehnte den Bruder, der seitdem sein treuer Anhnger ward, sogar mit dem erledigten Herzogtum Bayern. Um dieselbe Zeit bertrug er das Herzogtum Lothringen dem Grafen Konrad dem Roten von Worms, dem er eine seiner Tchter vermhlte, und das Herzogtum Schwaben seinem Sohne Ludolf. Die beiden anderen Herzogtmer Franken