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1. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 21

1873 - Kempten : Dannheimer
21 Rmer, Westgothen, Franken, Burgunder und deutsche Stmme ent-gegen und schlugen ihn auf den katalannischen Feldern bei Chalons aufs Haupt. Laut den Berichten deckten 150,000 Gefallene die Walstatt. Attila zog sich durch Oberitalien zurck, (Grndung Venedigs durch Flchtlinge), wollte auf Rom los, lie sich aber zur Um-kehr bewegen und starb 453. Er war eine Blkergeisel; sein Reich zerfiel. Augustinus war ein sehr berhmter und einflureicher Lehrer der alten christlichen Kirche, geboren zu Tagaste in Nnmidien (Nordafrika) 354 n. Chr. Sein Vater, ein Rathsherr, war Heide, seine brave Mutter Monika war eine fromme Christin. Als Jngling liebte er die Freuden und Gensse der Welt. Er verbrachte etliche Jahre in Italien. Durch den Bischof Ambrosius zu Mailand lernte er das Christenthum hochachten und lie er sich taufen. Darauf kehrte er nach Afrika zurck, trat in den geistlichen Stand und wurde Bischof zu Hippo, jezt Bona. Augustinus verfate verschiedene Schriften der die Lehre von der Gnade Gottes und fhrte mit Pelagius einen zhen Streit der die Erbsnde und den freien Willen. Er starb im Au-gust 430 während der Belagerung Hippos durch die Vandalen. Au-guftinus war ein geistreicher, scharssinniger, gefhlvoller Kirchenvater. Sein Leben erzhlt er selbst in seinen Bekenntnissen. Nach ihm nann-ten sich die Augustiner, ein Mnchsorden. Theodosins der Gr., der lezte ausgezeichnete rmische Kaiser, theilte anno 395 kurz vor seinem Ableben das Reich unter seine beiden Shne. Der ltere, Arkadius, erhielt den Osten, mit der Hauptstadt Kon-stantinopel, der jngere, Honorins, den Westen mit Rom. Das oft-rmische oder byzantinische Reich bestand bis 1453, wo es dem An-drang der Trken unterlag. Das westrmische wurde bald auf Italien beschrnkt. Im Jahre 476 zwang Odoaker, ein Anfhrer deutscher M-ettruppen, den Kaiser Romnlns Augustulus zur Abdankung. Doch keine Gewaltthat bringt Glck. Im Jahre 493 wurde Odoaker von Theodorich, dem Könige der Oftgothen, bei Verona besiegt und spter ermordet. Theodorich herrschte mit Kraft und Umsicht; berall wal-tete Ordnung und Sicherheit, das Land erholte sich und blhte zuse-hends wieder auf. Muhamed, ein arabischer Kaufmann aus Mekka, ist der Stifter des Islams. Er hatte auf weiten Handelsreisen sich eine Flle von

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1. Altertum - S. 135

1889 - Hannover : Helwing
Die Vlkerwanderung. 135 wundeten Streiter ihren Durst aus demselben gelscht hatten. Noch nach Jahrhunderten erzhlte die Sage, in der Nacht htten die Geister der Erschlagenen sich erhoben und den Kampf in den Lsten drei Tage lang fortgesetzt. Theuderich war gefallen, als er eben sein Volk, das vor den Oftgoten zurckgewichen war, zu neuem Vordringen begeistern wollte. Aber sein Tod entflammte die Seinen zur Wut; sie erhoben fetnemsohn Thorismund auf den Schild und fhrten den Sieg herbei. Attila zog sich zurck und baute aus Pferdeftteln und hlzernen Schilden einen Scheiterhaufen, um sich zu verbrennen, wenn die Feinde den Angriff erneuern wrden. Die ganze Nacht erklang die Totenklage der Hunnen und ihrer Verbndeten furchtbar zu den Siegern herber. Ungehindert lie Aetius den Feind der den Rhein nach Ungarn zurckgehen. Von hier aus siel Attila 452 in Italien ein. Er zerstrte Aquileja (westlich von Trieft), dessen Bewohner vor ihm aufs Meer flchteten und auf Inseln die Stadt Venedig grndeten. In Mailand soll ihm ein Gemlde in die Augen gefallen fein, auf welchem scychtsche Männer vor dem auf goldenem Throne sitzenden rmischen Kaiser auf den Knieen lagen. Da lie er sich auf feinem Knigstuhle abbilden und vor ihm die rmischen Kaiser, wie. sie Goldscke heranschleppten und zu seinen Fen ausschtteten. Rom wurde gerettet, nicht durch die Heere des Kaisers, sondern durch die Bitten des rmischen Bischofs Leo. der sich in das Lager der Hunnen begeben hatte. Die Sage erzhlt, der Apostel Petrus fei am Himmel erschienen und habe dem Bischof mit drohendem Schwerte zur Seite gestanden. Schon im Jahre 453 starb Attila, am Tage nach seiner Hochzeit mit der schnen Hildegunde. Attilas Reich lste sich auf; die germanischen Völker wurden frei, die Hunnen kehrten in die Steppen Asiens zurck. d. Odoaker. Auch das Ende des westrmischen Reiches war nahe. Dem Kaiser desselben gehorchte fast nur noch Imien und zwar durch die Hilfe deutscher Kriegsscharen. Zuletzt forderten diese den dritten Teil Italiens, und als dies verweigert wurde, beraubte Odoake71>en letzten Kaiser Romulus Augustulus, der noch ein Knabe war, des Purpurs und schickte ihn auf ein Schlo in Unter-Italien. Odoaker nannte sich von jetzt an König von jjtalien." So 476 ging das rmische Weltreich durch die Deutschen unter, nachdem es der 1200 Jahre bestanden hatte. Odoakers Herrschaft hielt sich nicht lange. Nach wenigen Iahren fhrte Theodorich der Groe feine Ostgoten nach Italien, besiegte Odoaker und nahm Italien in Besitz. Unter ihm erlebte das fo oft verheerte Land eine glckliche Zeit. Aber das von ihm gegrndete Reich dauerte nur etwa sechzig Jahre. In beien Kmpfen mit ostrmischen Feldherren wurde das tapftre Volk der Ostgoten fast ganz vernichtet, und Italien ward eine ostrmische Provinz. Allein schon nach wenigen Jahren er-oberten die L 0 n g 0 b a r d e n, ein den Sachsen verwandtes Volk, das an der unteren Elbe gewohnt hatte, Italien. Von ihnen hat der nrd-liche Teil dieses Landes den Namen Lombardei erhalten. Dieser Zug 568 der Langobarden ist der letzte in der Vlkerwanderung.

2. Teil 3 - S. 46

1890 - Breslau : Hirt
46 Geschichte der deutschen Stmme bis auf Karl den Groen. Provinz Afrika, die herrlichste des ganzen Reiches. Mit groer Wildheit und Raubgier verwsteten sie das blhende Land; Karthago ward jetzt der Sitz eines germanischen Knigs. (Bei der Belagerung Hippos starb der Bischof dieser Stadt, der berhmte Augustinus.) Nach dem Abzge der rmischen Legionen aus Britannien ver-mochten sich die Bewohner dieses Landes, die unter der Rmerherrschaft der Waffen entwhnt waren, nicht gegen die ruberischen Einflle der nrdlich wohnenden Pikten und Skoten zu verteidigen und wandten sich deshalb um Hilfe an die ihnen bekannten Sachsen. Iten und Angeln, die als khne Seeruber die britischen Ksten schon oft heim-gesucht hatten. Diese kamen, vertrieben die Feinde des Landes und machten sich dann zu Herren desselben (449). Das von den Rmern bereits eingefhrte Christentum, sowie rmische Bildung verschwanden jetzt bald wieder; viele Einwohner aber verlieen ihre Heimat und lieen sich in der Nordwestspitze Galliens nieder, die nach ihnen noch heute Bretagne heit. Die Angelsachsen aber eroberten fast ganz Britannien, das fortan England (Land der Angeln) genannt wurde. c. Hunnen, Ostgoten, Longobarden. Um diese Zeit verlieen die Hunnen unter ihrem Könige Attila ihre Wohnsitze in Ungarn wieder; Oftgoten und andere deutsche Völker schlssen sich ihnen an, und alle zogen plndernd und verwstend die Donau hinauf nach Gallien, wurden 451 aber auf der katolauntschen Ebene bei Chalons an der Marne von den Westgoten, Franken, Sachsen und einem westrmischen Heere voll-stndig geschlagen. Attila fhrte seine Scharen zurck; im folgenden Jahre siel er in Italien ein, lie sich aber durch den Bischof zu Rom zum Rckzge bewegen und starb schon nach einem Jahre. (Grndung Venedigs.) Als König Etzel lebt er noch heute in der deutschen Sage fort. Das westrmische Reich hatte fast alle Besitzungen auerhalb Italiens verloren und war ganz ohne Macht. Die Vandalen in Afrika, die mit ihrer Flotte, wie einst die Karthager, das Meer nebst Sicilien, Sardinien und Korsika beherrschten, eroberten Rom und plnderten es 14 Tage lang so furchtbar, da seitdem ihr Name fr Roheit und Verheerung sprichwrtlich geworden ist. Die westrmischen Kaiser waren nur noch ein Spielball in der Hand ihrer germanischen Sldnerfhrer; denn ihr ganzes Heer bestand ans Germanen. Als diese in Italien den dritten Teil des Bodens verlangten, ihr Begehren aber abgewiesen wurde, machte 476 der Feldherr Odoaker dem westrmischen Reiche ein Ende, indem er den letzten Kaiser, Romulus Augustulus, der noch ein Knabe war, absetzte und sich fortan König von Italien nannte. Der Kaiser von Ostrom sah sich fortan als Kaiser des ganzen Rmerreiches an; deshalb fortderte er die Ostgoten, die nach Attilas

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 58

1884 - Hannover : Helwing
58 Das Altertum. und Donau, hielt er sein Lager. Es war ein von Pfhlen umgebenes Dorf, in dessen Mitte sich sein von glatten Holzpfosten erbautes, ge-rumiges Haus erhob, von zahlreichen Gallerieen umgeben. Hierher strmten die Gesandten fast aller Völker. Im Jahre 451 brach Attila ans seinem Lager auf, zog die Donau aufwrts und drang in Gallien ein. Da verbanden sich gegen ihn deutsche Völker, Franken, Sachsen, Burgunder und Westgoten, mit den Rmern. Auf Attilas Seite standen Hunnen, Ostgoten und andere deutsche Völker. Auf den kata lau nischen Feldern bei Chalons (sp. Schaloug) an der Marne 451 kam es zur groen Vlkerschlacht. Schrecklich war das Wrgen; 1 hei war der Kampf, da ein Bach, der der das Gefilde rann, vom Blute angeschwellt war und da trotzdem die mden und verwundeten Streiter ihren Durst aus demselben lschten. Noch nach Jahrhunderten erzhlte die Sage, in der Nacht htten die Geister der Erschlagenen sich erhoben und den Kampf in den Lften drei Tage lang fortgesetzt. Attila wurde geschlagen und fhrte seine Scharen nach Ungarn zurck. Von hier aus fiel er aber schon im folgenden Jahre in Italien ein. Er zer-strte Aquileja (westlich von Trieft), dessen Bewohner vor ihm auf's Meer flchteten und aus Inseln die Stadt Venedig grndeten. Rom wurde gerettet, nicht durch die Heere des Kaisers, sondern durch die Bitten des rmischen Bischofs, der sich in das Lager der Hunnen begeben hatte. Die Sage erzhlt, der Apostel Petrus sei am Himmel erschienen und habe dem Bischof mit drohendem Schwerte zur Seite gestanden. Bald nachher starb.attila, und sein Reich lste sich aus; die germanischen Völker wurden frei, die Hunnen kehrten in die Steppen Asiens zurck. d. Dboafer und Theodorich. Dem westrmischen Kaiser gehorchte soft nur noch Italien und zwar durch die Hlse deutscher Kriegsscharen. Zuletzt forderten diese den dritten Teil Italiens, und als dieser verweigert wurde, stie Odoaker den letzten Kaiser Romulus Augustulus, der noch ein Knabe war, vom Throne und nannte sich von jetzt an 476 König von Italien. So ging das rmische Weltreich durch die Deutschen unter, nachdem es der 1200 Jahre bestanden hatte. Odoakers Herrschaft bestand nicht lange. Nach wenigen Jahren fhrte Theodorich der Groe seine Ostgoten nach Italien, besiegte Odoaker und nahm Italien in Besitz. Unter ihm erlebte das so oft verheerte Land eine glckliche Zeit. Aber das von ihm gegrndete Reich dauerte nur etwa sechzig Jahre. In heien Kmpfen mit ostrmischen Feldherren wurde das tapfere Volk der Ostgoten fast ganz vernichtet, und Italien ward eine ostrmische Provinz. Allein schon nach wenigen Jahren eroberten die Longobarden, ein den Sachsen verwandtes

4. Allgemeine Weltgeschichte - S. 19

1910 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Vlkerwanderung. 19 seine Schwester Honoria und die Hlfte des Reiches als Mitgift zu geben, soll ihn zu einem Zuge nach Gallien veranlat haben. Da brachte Astins, der letzte Rmer", ein Bndnis zwischen den Westgoten, Burgun-dern und Rmern zustande. In der Vlkerschlacht auf den weiten@l?Jngei catalannischen Feldern wurden die Hunnen nebst den Ostgoten und Ge- 451. piden nach einem erbitterten Kampfe1) besiegt; so war das christliche Europa gerettet. Der König der Westgoten Theodorich fiel in der Schlacht, sein Sohn fhrte die Goten in die Heimat zurck, deshalb konnte Attila unbehelligt nach Ungarn zurckkehren. Im folgenden Jahre schreckte er Italien und verwstete die Poebene, deren Bewohner teils in die Gebirge, teils auf die Inseln an der Kste (Entstehung Venedigs) flchteten. Ob die eindringlichen Vorstellungen des ehrwrdigen Papstes Leo I. oder die fr sein Reiterheer wenig geeigneten Berglandschaften Mittelitaliens ihn zur Umkehr veranlat haben, ist unsicher. Im folgenden Jahre starb a:objgiia8 er pltzlich am Tage nach der Vermhlung mit der burguudifchen Prin-zefsin Jldiko (Kriemhilde, Helche). Seine Shne waren nicht imstande, das Reich zusammen zu halten; die abhngigen germanischen Völker (Gepiden, Ostgoten. Hernler usw.) machten sich frei; der grte Teil der Hunnen zog unter Attilas jngstem Sohn in die Steppen Sdrulands zurck. Die Erinnerung an die Gottesgeiel" aber hat die deutsche Sage noch lange festgehalten. 12. Der Untergang des weftrniiichen Reiches. Bald nach ^^bger4u5"s, dem Abzge Attilas aus Oberitalien wurde die Hauptstadt Rom von dem khnen Vandalerknig Geiserich, dem Beherrscher des Mittelmeeres, er-obert und 14 Tage lang geplndert. Auch Italien kam jetzt vllig unter die Herrschaft der Germanen; germanische Sldnerfhrer fetzten Kaiser ein und ab. Als der zum Kaiser erhobene jugendliche Romulus (Augustulus) die Forderung der germanischen Sldner auf Ausiedlung in Italien und Zuteilung von Land abwies, fetzte der Sldnerfhrer Odoaker ihn ab und ernannte keinen an dessen Stelle. Damit hrte das westrmische Endendes Kaiserreich auf. Odoaker, der den Sldnern den dritten Teil des rmischen Bodens anwies, wurde von ihnen zum Könige der Germanen in Italien ^ckes ausgerufen und whlte Ravenna zu feiner Residenz. Er strebte danach, von dem ostrmischen Kaiser, den er als Oberherrn ehrte, anerkannt zu werde. Da er sich nicht auf ein Volk, sondern nur auf die zusammengewrfelten germanischen Sldner sttzen konnte und bei den Rmern ver-hat war, so stand seine Herrschaft auf schwachen Fen. 13. Die Oftgoten, heodorich. Gegen ihn trat im Einver-stndnis mit dem ostrmischen Kaiser Theodorich, der König der Ost-Theodorich goten, aus. Theodorich hatte als Kind zehn Jahre als Geisel am oft- Odoaker. Gegen 160000 sollen in der Schlacht gefallen sein. 2*

5. Erzählungen aus der Geschichte - S. 148

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
3. Jahrhundert im nrdlichen Gallien sich niedergelassen hatten, und die Burgunder jm. Auf der Ebene bei Chalons an der Marne wurde das Schicksal entschieden, ob die wilde, verheerende Gewalr des Hunnenvolkes, oder Gesittung und Christenthum in Europa herrschen sollten. Attila wurde in der blutigeu Schlacht besiegt; der Westgotheu-Knig, durch dessen Tapferkeit die Schlacht entschieden wurde, siel ruhmvoll. Die Hunnen muten sich wieder zurckziehen. Im folgenden Jahre siel Attila verheerend in Italien ein, zerstrte grausam Aquileja und andere Städte in Oberitalien. Viele Einwohner flchteten sich auf die Lagunen des adriatifchen Meeres und bildeten durch ihre Niederlassung den Anfang zu der spter so mchtig gewordenen Stadt Venedig. Schon war Attila im Begriff, gegen Rom vorzurcken, als er sich durch den Bischof Leo von Rom, welcher ihm um Schonung bittend entgegen aiena. zur Rckkehr bestimmen lie. Attila starb 453 und seine Herrschaft lste sich auf; die Hunnen zerstreuten sich in dem stlichen Donaugebiet, und die unterjochten Völker machten sich wieder frei. 8. 90. Die Ostgotheu. Theodorich der Groe. Odoaker. Unter den Vlkern, welche von den Hunnen unterworfen worden waren, erscheint das Volk der Ostgothen als das be-dentendste. Nach Attilas Tode hatten sie Ungarn in Besitz ge-nommen. Aber von Wanderlust getrieben und aufgefordert von dem byzantinischen Kaiser, welcher sie wegen ihrer ruberischen Einflle in sein Reich gern von seiner Grenze entfernt fah, brachen sie um 488 auf, um nach Italien vorzudringen. Ihr König war Theodorich, der Sohn eines ostgothischenfrsten, der noch jung als Geiel nach Konstantinopel geschickt worden war und dort rmische Bildung kennen gelernt hallte. In Italien hatte ein deutscher Heerknig, Odoaker, durch Kraft des Geistes wie des Krpers gleich ausgezeichnet, an der Spitze verschiedener deutscher Vlkerschaften, welche der die Alpen dahin eingebrochen waren, um 476 sich der Herrschaft bemchtigt und den letzten westrmischen Kaiser, Romulus Augustulus, vom Throne verstoen. Er herrschte aber mit weiser Migung und lie die vorhandenen Einrichtungen fortbestehen. Gegen ihn zog Theodorich zu Felde, schlug ihn in mehreren Schlachten, besonders bei Verona (daher in der Volkssage Dietrich

6. Geschichte des Alterthums und des Mittelalters - S. 94

1872 - Berlin : Wohlgemuth
94 und Sachsen zu Hlse, welche sich aber hier unter Heng ist und Horsa niederlieen und das Land als ein erobertes betrachteten (449). Km-z darauf tauchten die Hunnen noch einmal auf, die (seit 433) unter der Herrschaft des Attila standen, vor dessen Namen bald ganz Europa erzittern sollte. Fast alle germanischen Vlker-fchaften, vom Rhein bis zur Wolga und von der Donau bis zur Nordsee, muten seinem Befehle gehorchen, und selbst Ost-Rom hatte unter des schwachen Theodosius Il Regierung nur dadurch Ruhe zu gewinnen gesucht, da es ihm den Frieden abkaufte. Attila verlangte fr sich die Hand der Honoria, und da ihm dieselbe verweigert wurde, .entbrannte der Kampf. Bei Chalons fr Marne kam es zur Schlacht (451), in der fast alle damals bekannten Völker Europas sich feindlich gegenber standen, und in Im r^er rmischen Feldherrn Aetius verbndete König der Westgothen, Theodorich, seinen Tod fand, Attila aber, ge-t1! oen/ fe*nen Rckzug der den Rhein antreten mute. Jetzt wandte stch Attila gegen Italien; verwstend und plndernd durchzog er Ober-italien, zerstrte Aquileja von Grund aus (dessen Bewohner auf den Lagunen im adriatifchen Meer Schutz suchten, und daselbst das spter so berhmt gewordene Venedig grndeten) und drung nnans-haltsam bis nach Rom vor. Nur die Bitten des rmischen Bischofs, Leo des Groen, konnten ihn zur Umkehr nach Pannonien bestimmen, wo er, das Schrecken der Völker, oder, wie er sich selbst nannte, die Geisel Gottes" (schon 453) starb. Mit seinem Tode zer-fiel das groe Reich der Hunnen durch innere Streitigkeiten, welche die unterworfenen Vlkerschaften, besonders die Gepiden und Ost-gothen benutzten, um ihre Freiheit wieder zu gewinnen. Die letzten Trmmer der Hunnen aber wurden von den aus Asien verdrngten Avaren vllig verschlungen. Fns und zwanzig Jahre nach dem Einfalle des Attila strzte Odoaker, Anfhrer der deutschen Miethstrnppen, besonders der Heruler und Rugier, durch die Absetzung des Kaisers Romulus Augustulus, das nur noch dem Scheine nach fortbestehende West-rmische Reich, indem er sich selbst zum Herrn des Landes auswarf und unter dem Titel eines Knigs von Italien (476490) mit weifer Migung regierte. Er lie die Rmer im Besitz der Staats-mter, wogegen er seinen Deutschen, die er allein zu Kriegsdiensten heranzog, zwei Drittheile des eroberten Landes berwies und sie zur Bentzung seiner Grenzen verwandte. Da er aber die erst mit ihm verbundenen Rugier verstie, so flchteten sich diese unter ihrem K-nige Friedrich zu den Ostgothen und veranlaten dieselben unter ihrem Könige Theodorich dem Groen zu einem Einfalle in Italien. Theodorich, (feit 475) König der Ostgothen, gab den flch-tigen Rugiern Gehr, zog mit seinem ganzen Volke nach Italien, besiegte den Odoaker in drei Schlachten bei Aquileja am Jsonzo, bei Verona an der Etsch und an ddr Adda, schlo ihn endlich in

7. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Geschichte - S. 72

1873 - Karlsruhe : Braun
72 und drang mit ihnen nach Westen der den Rhein bis in die Mitte Galliens vor. - 6. Hier auf den c ata launischen Feldern bei C h a-? * n g rtn ^er Marne stellten sich ihm mehrere deutsche Hunnen- Vlkerschaften, die schon frher in Gallien eingewandert schlacht. waren, nmlich die W e st g o t h e n unter ihrem Könige Theodorich, Fraukeu und Burgunder, ferner die Rmer unter ihrem geschickten Feldherrn A et ins entgegen, und drngten ihn in einer furchtbar blutigen Schlacht zurck (451). Mehr als 150,000 Leichen bedeckten die Wahlstatt. 7. Attila brach im folgenden Jahre in Oberitalien ein, lie sich jedoch durch Vorstellungen des rmischen Bischofs Leo des Groen wieder zur Umkehr bewegen. Viele waren bei der Verheerung Oberitaliens vor den wilden Fremdlingen auf die kleinen Inseln in den Lagunen (Lachen) des ad riatisch en Meeres geflohen, und legten dadurch den Grund zu der spter mchtigen Handelsrepublik Venedig. Attila selbst starb bald daraus (453); sein Reich zerfiel unter seinen Shnen. Die Hunnen selbst aber verloren sich allmlig wieder in die weiten Steppen des nrdlichen Asiens. 60. Germanische Staaten im rmischen Reiche gegrndet. Die Slaven. 1. Die wichtigeren deutschen Vlkerschaften, die in's rmische Weltreich einwanderten, und dort im 5. und 6. Jahrhundert nach Chr. germanische Reiche stifteten, sind folgende: a) Die Westgothen waren zuerst uach Italien vorgedrungen und hatten erstmals von den deutschen Stmmen unter ihrem Könige Alarich sogar Rom Deutsche erstrmt (410). Nach dem bald darauf (bei Coseuza erstrmt. im tmterit Italien) erfolgten Tode desselben lieen sich die Westgothen in dem nrdlichen Spanien und S d-gallieu nieder. Die Hauptstadt des dort gestifteten west-gothischen Reichs war lange Zeit Toulouse. b) Die Burgunder nahmen den sdstlicheu Theil von Gallien, das Land zwischen der Rhone und dem Juragebirge, uach ihnen Burgund genannt, in Besitz. c) Die Angeln und Sachsen schifften (um 449) von den Ksteu der Nordsee nach Britannien hinber, wo die Rmer schon frher ihre Legionen zurckgezogen hatten. Von diesen Angel-sachsen, die anfangs sieben Knigreiche errichteten, erhielt das Land seinen jetzigen Namen England (Angelland). d) Die Ostgothen eroberten uuter ihrem trefflichen Könige Theodorich Italien nach einem Siege der Odoaker bei Verona (493), der dem rmischen Kaiserreiche daselbst ein Ende ge-

8. Übersichtliche Darstellung der deutschen Geschichte bis 1648 - S. 24

1904 - Leipzig [u.a.] : Teubner
24 Erste Periode. Die Urzeit bis 800. Germanen und Rmer. Feinde das Lager erstrmten. Aber die Rmer und Westgoten begngten sich mit ihrem Siege und lieen ihn ungehindert nach Ungarn zurck-ziehen. c. Cr macht einen Nmerzug. Aber schon im folgenden Jahre (452) brach Attila wieder auf, um Italien zu erobern. Das Helden-mutige Aqnileja hielt drei Monate seine Belagerung aus, dann fiel es und wurde bis auf den Grund zerstrt. Bald lag Rom wehrlos zu seinen Fen. Da schickte der Senat der Stadt eine Gesandtschaft zu Attila, und es gelang der Sage nach den Vorstellungen des rmischen Bischofs Leo, der ihn an das schnelle Ende Alarichs erinnerte, ihn zur Umkehr zu bewegen. Attila soll der dem Bischof die Gestalt Petri gesehen haben, der ihm mit dem Schwerte den Tod drohte. Es ist wahrscheinlich, da neben dem Aberglauben Attilas auch Krankheiten im hunnischen Heere und bedrohliche Bewegungen des Astius diese Verschonnng Roms herbeifhrten. d. Cr findet ein Heldengrab. Im nchsten Jahre (453) starb der gewaltige Eroberer. Seine Leiche wurde der Sage nach in einen goldenen Sarg gelegt, dieser in einen silbernen und dieser wieder in einen eisernen und dann mit Waffen und Schmucksachen begraben. Die Totengrber aber wurden alle gettet, damit seine Grabsttte niemals verraten werde. Die von ihm unterworfenen Völker machten sich wieder frei. So ging sein Reich mit ihm zugrunde. Aber auch das westrmische Reich ging bald unter. Im Jahre 476 setzte der Anfhrer der germanischen Sldner des Kaisers, 476 Odoaker (Odovakar), der Fürst der Hernler und Rugier, den jngend-lichen Kaiser Romulus Augustinus ab und machte sich selbst zum Herrscher Italiens. H'hv )~~lk? Thcoderich, der König der Ostgoten, a. Der Kriegsheld. Nach Attilas Tode war das Reich der Hunnen zerfallen, die von ihm ab-hngigen Germanen hatten sich ihre Freiheit zurckerkmpft. Unter ihnen waren die Ostgoten, die sich in Sdwestungarn und Serbien nieder-lieen, die mchtigsten. König derselben war seit dem Jahre 475 (?) Theoderich, der Sohn Theodemirs.^ aus dem Hanse der Amaler. Geboren im Jahre 455, war er siebenjhrig als Geisel an den Hof des ostrmischen Kaisers gekommen, wo er bis zum Jahre 470 (oder 473) verbleiben mute. Wie der Vater stand er zu jenem bald freundlich, bald feindlich, erhielt aber doch die Stellung eines Feldherrn und Konsuls. Theoderich war ein gewaltiger Held; in mancher heien Schlacht fhrte er die Seinen zum Siege. Als groer Staatsmann, wie ihn die germanischen Stmme noch nie gesehen, bertraf er die Zeitgenossen an Umsicht, Tatkraft und klugen Plnen. Auch Milde r deutschen Heldensage lebt

9. Geschichte des Mittelalters - S. 20

1883 - Münster : Coppenrath
20 einer neuen christlichen Weltmacht während des Mittelalters wurde. Die Ostgothen, die Langobarden und vornehmlich die Franken ziehen daher in der Anfangsgeschichte des Mittelalters unsere besondere Aufmerksamkeit auf sich. 1. Das Reich der Ostgothe w Italien (493j>55)* Nach dem Zusammenbruch des westrmischen Reiches im Jahre 476 n. Chr. herrschte auf der italischen Halbinsel die rgste Verwirrung und Zerrttung. Odoaker, welcher den letzten Schattenkaiser Romulus Augustinus vom Throne gestrzt hatte, vermochte mit seinen bunt zusammengewrfelten Mietstruppen keine geordneten Zustnde auf der Halbinsel herzustellen. Die Bedrckungen, welche er und seine Scharen sich gegen die Italiener zu Schulden kommen lieen, schrten den Ha gegen die Fremdlinge immer mehr. Zu jener Zeit nun herrschte im ostrmischen Reiche der Kaiser Zeno, der sein Reich und seine Hauptstadt Constanti-nopel wiederholt von dem kriegerischen Volke der Ostgothen, welche da-mals an der untern Donau in Pannonien wohnten, bedroht sah. Um die gefhrlichen Nachbaren zu entfernen, machte er ihrem Herrscher, dem Könige Theodorich, den Vorschlag, Italien und Rom von der Gewaltherrschaft des Odoaker zu befreien. Gern gingen die kampfeslustigen Ost-gothen auf dieses Anerbieten ein und erstritten sich feit dem Jahre 488 in blutigen Kmpfen den Besitz Italiens. Odoaker rettete sich in das feste Raoenna, doch wurde auch diese Stadt erobert, und dem Unglck-lichen durch des siegreichen Gothenkniges eigene Hand das Leben geraubt. König Theodorich der Groe herrschte seitdem der das neugegrndete Reich der Ostgothen in Italien vom Jahre 493 bis 526. Mit fester Hand stellte dieser ausgezeichnete Mann, der leibet seinen glnzenden Namen durch einige blutige Thaten befleckt hat, Zucht und Orbnung in Italien wie der her. Lanbbau, Handel und Verkehr, ja selbst Kunst und Wissenschaft blheten wieber empor, und der groe Gothenfrst er-warb sich auch um feine Lanbsleute kein geringes Verbienst baburch, ba er sie mit der rmischen Kultur immer mehr befreunbete. Zugleich suchte er eine Annherung zwischen der neuen Herrschaft und der alten Bevlkerung des Landes herbeizufhren, was ihm aber trotz aller Mhe nur unvollkommen gelang. beraus groß war bagegen das Ansehen, welches Theoborich sich und seinem Reiche im Anslanbe erwarb. Seine ver-wanbtschaftliche Verbinbung mit den Herrschern der Franken, Westgothen,

10. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart mit Einschluß der wichtigsten Kapitel aus der allgemeinen Weltgeschichte und mit Belehrungen aus der Staatskunde - S. 14

1910 - Leipzig : Voigtländer
Die Vorgeschichte der Deutschen. gebrauchen wurde er von den Hunnen in einem dreifachen Sarge mit kostbaren Kriegsgerten beigesetzt. Die deutsche Dichtung hat einige Zuge seines Wesens bewahrt. Nach seinem Tode zerfiel das Hunnen-reich; die unterworfenen Völker machten sich frei und drngten die Hunnen nach Asien zurck. 10- Zusammenbruch des Westrmischen Reiches. 1. Plnderung Roms durch die Bandalen 455. Vor dein Einfall der Hunnen blieb Rom verschont; nun aber kam von Karthago her das Unheil der die Stadt. Der Vandalenknig Rom?durch Geiserich landete an der Tibermndung, eroberte Rom 455 dievcmdaleuund gab es einer 14tgigen Plnderung preis (Vandalismus). 2. Ende des Westrmischen Reiches 476. Bald darauf Wurde das Westrmische Reich, das zuletzt fast nur noch Italien umfate, von seinem Schicksal erreicht. Die letzten westrmischen Kaiser konnten ihre Herrschaft nur noch mit Hilfe germanischer Soldtruppen behaupten. Dadurch gerieten sie in vllige Abhngigkeit von deren E^sdes Fhrern, die zuletzt nach ihrem Belieben die Kaiser ein- und absetzten, rmischen Endlich entthronte Odoaker, ein germanischer Sldnerfhrer, den seiche?476 j^gen Kaiser Romulus Augustulus und machte sich selbst zum König von Italien 476. Mit diesem Ereignis pflegt man die Geschichte des Altertums zu schlieen. Wir führen hier aber noch die Geschichte der Vlkerwanderung zu Ende, ehe mir uns dem Hauptvolke des Mittelalters zuwenden. ll. Theodorich der Groe, der Grnder des Dstgoienreiches. Odoakers Herrschaft der Italien whrte nur 13 Jahre. Auf Theodorich Anregung des griechischen Kaisers fhrte Thedorich, der König der Ostgoten, sein Volk von der unteren Donau nach Italien. Er schlug Odoaker zuerst bei Verona und belagerte ihn dann in dem festen Ravenna. Nach zweijhriger Belagerung ergab sich Odoaker unter der Bedingung gemeinschaftlicher Herrschaft; doch schon nach kurzer Zeit wurde er von Theodorich des Verrates beschuldigt und bei gosewhn Gastmahl gettet 493. In dem neugegrndeten Ostgotenreich Italien493 wurde Ravenrta die glnzende Hauptstadt, und unter Theodorichs langer und kraftiger Regierung gelangte das Reich zu hoher Blte. Aber die Rmer waren katholisch, die Goten dagegen Arianer,

11. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 20

1904 - Habelschwerdt : Franke
20 Sie bewohnten Pannonien. Da sie von hier aus wiederholt das byzantinische Reich bedrohten, wurde der junge Frstensohn Theodorich als Geisel an den byzantinischen Hos gebracht, wo er griechische Bildung kennen lernte. Als er in die Heimat zurckgekehrt war, wurde er zum Könige ausgerufen. Der griechische Kaiser lenkte die Aufmerksamkeit des tatendurstigen Fürsten auf Italien, und Theodorich unternahm es, die Herrschaft Odoakers zu strzeu. Mehrmals besiegt, flchtete Odoaker nach Ravenna. Nach langen Kmpfen, die von der <>age als Rabenschlacht" besungen wurden, bergab er die Stadt, 493 wurde aber von Theodorich treulos gettet, 493. 493526 2. Die Regierung Theodorichs, 493526. Sein Reich umfate nicht blo Italien, sondern auch Pannonien, Norikum, Rtien und Dalmatien. Er frderte besonders die Werke des Friedens. Italien wurde unter seiner Regierung so fleiig bebaut, da es nicht mehr, wie in der Kaiserzeit, die Zufuhr von Getreide ntig hatte. Seine Residenzen Verona und Ravenna schmckte Theodorich mit schnen Bauten. Alte, in Trmmer gesunkene Städte wurden wieder aufgebaut. An seinem Hofe lebten die Gelehrten Cassiodrins, Shmmachus und Boet Hins. Vor allem suchte Theodorich die Germanen und Rmer miteinander zu verschmelzen. Doch waren die Goten der kriegerische und herrschende, die Rmer der erwerbende Teil der Bevlkerung. Die rmische Verwaltung und Steuerverfassung blieben bestehen; die Gesetze des Knigs galten aber fr beide Nationalitten. Die Verschmelzung der Völker gelang jedoch nicht, da die Unterschiede zwischen ihnen noch zu groß waren. Theodorich erfate zum erstenmal den Gedanken, alle christlichen Völker deutscheu Stamnies zu einem Bunde zu vereinigen. Er knpfte mit den Knigen der Westgoten, Burgunder, Vandalen und Franken Familieuverbiuduugeu au und war bemht, durch Unterhandlungen und Waffengewalt den Frieden zwischen ihueu zu erhalten. Gegen Ende seiner Regierung ver-anlate ihn die Einmischung des ostrmischen Kaisers in religise An-gelegenheiten zu Gewaltttigkeiten gegen die Rmer. Er lie Syinmachus und Boethins hiurichteu, wurde aber hierber schwermtig und starb 526. Ju der Heldensage lebt er als Dietrich von Bern (Verona) fort. 535555 3. Krieg zwischen Ostgoten und Ostrmern, 535555. Auf Theodorich folgte seine Tochter Amalasuutha, die fr ihren unmndigen Sohn das Reich verwaltete. Theodorich hatte sie im rmischen Geiste erziehen lassen ; darum bevorzugte sie die Rmer und brachte so die gotischeu Groen gegen sich auf. Auch suchte sie Anschlu au Ostrom. Ihr Vetter, den sie zum Mitregeuteu angenommen hatte, lie sie aber erdrosseln. Da warf sich der ostrmische Kaiser Justinian zum Rcher dieses Mordes auf. Er sah sich als Erben des untergegangenen West- Theodorich der Groe. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 12.

12. Die mittlere Zeit - S. 29

1890 - München : Oldenbourg
Untergang des abendlndischen Reiches. 29 Knabe. Diesen entthronte Odoaker und verwies ihn gegen ein Gnadengehalt von 6000 Goldgulden in ein Landhaus an der reizenden Bucht von Baj. Dort verbrachte der -letzte abendlndische Kaiser seine Tage, zufrieden und froh, als habe er niemals den Purpur getragen. So klglich endete das rmische Weltreich. Dies geschah im Jahre 476. Nun beherrschte Odoaker von der Stadt Raven na aus Italien. Zwar legte er sich nur den Namen eines Ober-feit)Herrn bei und lie dem ostrmischen Kaiser, der sich als den Erben auch des abendlndischen Reiches betrachtete, den Schein der Oberhoheit. In Wahrheit aber war Odoaker der Fürst des Landes, und seinen Kriegern galt er als König von Italien". Einbruch der Vstgothen unter Theodorich -539. Zwlf Jahre blieb die Herrschaft Odoakers, der mit Kraft und Klugheit regierte, unbestritten. Aber im Jahre 489 stiegen die Ostg 0then unter ihrem Könige Theodo-rich von Pannonien aus der die Alpen und brachen in Italien ein. Leicht hatte der ostrmische Kaiser Zeno sie gegen Odoaker aufgereizt, da sie voll heier Begier nach dem schnen Italien waren. Zwei germanische Helden kmpften nun um den Besitz dieses Landes. In den blutigen Schlachten am Jsonzo und bei Verona berwltigte Theodorich den Odoaker und schlo ihn zuletzt in Ravenna ein. Bis ins dritte Jahr verteidigte der tapfere Odoaker die durch Smpfe und Mauern geschtzte Stadt. Endlich zwang ihn Hungersnot, dieselbe zu bergeben. Theodorich zog mit seinen Gothen ein und ttete gegen seine Zusage den Odoaker mit eigener Hand. Das Reich Theodorichs des Groen. Nun grndete Theodorich ein ostgothischesreich in Italien. Seine Residenzen wurden die Städte Ravenna und Verona. Im Jahre 500 kam er auch nach Rom, hielt einen festlichen Einzug und begab sich sofort nach der Kirche St. Peters, um mit Andacht an dem Apostel-grabe zu beten. Theodorichs Streben war darauf ge-richtet, die Fluteu der Vlkerwanderung zum Stillstande zu bringen und einen groen Friedens-bund unter den germanischen Stmmen zu stiften.

13. Teil 3 - S. 47

1890 - Breslau : Hirt
Die Vlkerwanderung. 47 Tode wieder frei geworden waren und im heutigen Ungarn wohnten, auf, Italien zu erobern. Sie standen damals unter dem tchtigen Könige Theodorich, der sich bereit finden lie, den Krieg mit Odoaker aufzunehmen. Er besiegte ihn bei Verona (von den Deutschen auch Bern genannt, weshalb Theodorich in der deutschen Sage Dietrich von Bern heit); aber erst nach fernerem, dreijhrigem Kampfe ergab sich Odoaker, nachdem Theodorich ihm das Leben und die Mitherrschaft zugesichert hatte. Bald darauf jedoch stie Theodorich ihn mit eigner Hand nieder (493). Der ostrmische Kaiser erkannte Theodorich als König von Italien an; dieser aber regierte ganz unabhngig, mit Kraft und Weisheit, so da Italien sich unter seiner Herrschaft wieder erholte. Ein Jahr nach Theodorichs Tode erhielt Ostrom in Iustinian einen tchtigen Kaiser, der seinen Feldherrn Belisar mit einer Flotte nach Afrika zur Eroberung des Vandalenreichs sandte. Der Vandalen-fnig wurde geschlagen und suchte in einer Felsenburg Zuflucht, die nun belagert wurde. Als ihn der rmische Feldherr endlich zur Ergebung auffordern lie, wies der König dies Ansinnen zurck, bat aber, wie die Sage erzhlt, um ein Stck Brot, einen Schwamm und eine Harfe, und als der erstaunte Rmer fragen lie, warum der König gerade um dieses bitte, antwortete derselbe: Ich bitte um Brot, weil ich keins gesehen habe, so lange ich in dieser Festung bin; um einen Schwamm, um meine vom Weinen gerteten Augen zu trocknen, um eine Harfe aber, um bei ihrem Klange mein Unglck zu besingen." Er erhielt das Gewnschte; doch bald zwang ihn die Not, sich zu ergeben, und er wurde in silbernen Ketten nach Konstantinopel gebracht. Jetzt (534) wurde Afrika eine ostrmische Provinz; das Volk der Vandalen ver-schwand damit. Hierauf besetzte Belisar Sicilien und griff dann die Ostgoten in Italien an. Nach langen erbitterten Kmpfen unterwarf er die ganze Halbinsel; nach seinem Abzge aber eroberten die Goten fast ganz Italien wieder. Da sandte Iustinian den Feldherrn Narses, der von Norden her in Italien eindrang und das Gotenheer zuletzt am Vesuv einschlo. Drei Tage fochten hier die Goten den Kampf der Verzweiflung; da bot ihnen Narses aus Achtung vor ihrer Tapferfeit freien Abzug an, den sie annahmen. Nur 1000 Mann wollten von einem Vertrage nichts wissen, sondern schlugen sich durch, berschritten die Alpen und vermischten sich mit anderen deutschen Stmmen. Damit war auch das Volf der Ostgoten verschwunden. (553.) Italien wurde nun ebenfalls eine Provinz Ostroms und Narses Statthalter der dieselbe; aber er war sehr habgierig und wurde des-halb seiner Wrde entsetzt. Aus Rache rief er die Langobarden ins

14. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 29

1889 - Leipzig : Freytag
29 berschritt im nchsten Jahre die Alpen und eroberte 5lquilejit am Adriatischen Meere; die Stadt wurde zerstrt, und die Einwohner flchteten sich meistens auf die kleinen Insel der nordwestlichen Bucht (Lagune); so entstand, aus unschein-baren Htten, die nachmals so berhmte Stadt Venedig (452). Attila zog. unaufhaltsam durch Italien und bedrohte selbst Rom. In dieser Gefahr machte sich der Papst Leo I. von Rom (Leo der Groe) mit seinen Geistlichen aus den Weg und bewog ihn durch eindringliche Frbitte, wohl aber auch durch reiche Geschenke, zur Umkehr. Im Jahre darauf starb Attila im Ungarlande entweder an einem Blutsturze, oder, wie man erzhlt, durch die Hand der schnen Hildegunde, die er znr Gemahlin nehmen wollte. Seine Leiche wurde in einen goldenen Sarg gelegt, der oon einem silbernen und einem eisernen umschlossen war. Nach seinem Tode zerfiel dav Hunnenreich. 5. Die Vandalen. Untergang des westrmischen Reiches. Die Vandalen. welche frher am Niesengebirge wohnten, hatten sich während der Vlkerwau-derung in Spanien niedergelassen; von hier wurden sie aber durch die West-goten verdrngt. Unter der Fhrung ihres hinkenden, aber ungestmen Knigs Geiserich setzten sie darauf (429) nach Nordafrika der und grndeten hier das Vandalische Reich mit der Hauptstadt Karthago. Von da aus beunruhigten sie das ganze Mittelmeer durch Seeraub; ja einmal unternahmen sie einen Raubzug nach Rom und plnderten die Stadt so aus, da man noch heute eine rohe Zerstrung, namentlich von Kuustschtzeu, mit dem Namen Wandalismus" bezeichnet. Ihr Reich blieb hundert Jahre bestehen. Bald nach dem Einfalle der Vandalen fand das westrmische Reich seinen Untergang (476). Der letzte Kaiser Romnlus, spottweise Augustulus (Kaiserchen) genannt, wurde von dem deutschen Heerknige Odoaker abgesetzt, und dieser nannte sich nun. selbst König von Italien". 6. Thedorich der Groe, König der Ostgoten. Odoakers Herrschaft dauerte nur 17 Jahre; da kamen die Ostgoten, welche sich von der furchtbaren Heimsuchung durch die Hunnen wieder erholt hatten, unter ihrem Könige Theodorich der die Alpen, besiegten das Heer des Odoaker und belagerten Ravenna, wohin sich dieser geflchtet hatte, drei Jahre lang. Von Hunger und Seuchen gentigt, bergab endlich Odoaker die Stadt unter der Bedingung, da man ihm Leben und Freiheit lasse. Dennoch lie ihn Theodorich ermorden. Obwohl dieser Wortbruch sein Andenken befleckt, hat er doch auch den Beinamen der Groe" verdient; denn als König von Italien" regierte er 33 Jahre (493 526) weise und umsichtig, so da dieses schwer geprfte Land wieder aufblhte. Seine Herrschaft erstreckte sich auf die nrdlichen Lnder bis zur Donau und der einen Teil von Ungarn und der Balkanhalbinsel; aber auch die brigen. Germanen, z. B. die Franken, Westgoten und Vandalen erkannten ihn als ihren Schutzherrn an, und er waltete somit wie ein Vlkerhirt weithin. In Italien selbst gelang es jedoch ihm und den Goten nicht, das Vertrauen der rmischen

15. Kurs. I. u. II. für die Oberklassen gehobener Volksschulen und für die Unter- und Mittelstufe des Geschichtsunterrichts in Bürgerschulen - S. 18

1883 - Leipzig : Peter
18 nach dem Rhein und drang in Gallien ein. Auf den katalaunischen Gefilden bei Chalons an der Marne wurde er im Jahre 451 von Aetius, dem Anführer des mit den Westgoten, Franken und Burgundern vereinigten römischen Heeres, in einer mörderischen Schlacht geschlagen und über den Rhein zurückgedrängt. Im folgenden Jahre brach er, als ihm der Kaiser Valeutinian Iii. die Hand seiner Schwester Hono na verweigerte, in Italien ein, zerstörte Aqnileja (an der Nordküste des adriatischen Meeres) und zog unter schrecklichen Verwüstungen gegen Rom vor. Der Bischof Leo I. hielt ihn durch Bitten, ernste Rede und Geschenke vom weiteren Vordringen ab, und er zog nach Ungarn zurück. Im Jahre 453 starb er am Tage nach seiner Vermählung (mit der Burgunderin J'ldico oder Hildegunde) am Blutsturz. Die Leiche wurde. in einem dreifachen Sarge, einem eisernen, silbernen und goldenen, mit vielen Schätzen feierlich bestattet.^ Sein Name lebte in der Sage und im Liede (z. B. im Nibelungenliede) durch Jahrhunderte fort. Da seine Söhne um die Herrschaft gegen einander Krieg führten, erlangten die unterworfenen deutschen Stämme ihre Freiheit wieder. Die Hunnen wurden bis zum Schwarzen Meere und nach Asien zurückgedrängt und vermischten sich mit anderen Völkern. § 8. Odoaker und Theödorich der Große. (Untergang des weströmischen Reiches.) ^ Nach dem Verfalle des Hunnenreiches erlangten die von Attila unterjochten deutschen Völkerschaften ihre Freiheit wieder und machten sich zu Herren der Provinzen des römischen Reiches. In Rom vermochten sich die Kaiser nur mit Hilfe deutscher Kriegsschareu zu behaupten. Die Anführer dieser Söldnertruppen besaßen alle Macht. Odoaker, der Heerführer der Heruler und Rugier, setzte den letzten Kaiser Romulus Augustulus, der noch ein Knabe war, ab und wies ihm zu seinem Aufenthalte im südlichen Italien ein Schloß an. So war im Jahre 476 n. Chr. das weströmische Reich, nachdem es 1230 Jahre bestanden hatte, gestürzt, und Odoaker beherrschte Italien. Den dritten Teil des Landes verteilte er unter seine Krieger. Die Ostgoten, welche nach Attilas Tode wieder frei geworden waren, gefielen sich nicht in dem verwüsteten Pannonien und den verödeten angrenzenden Donauländern, sondern sehnten sich nach einem besseren Lande. Sie machten wiederholte Einfälle in das griechische Reich, und der Kaiser mußte ihnen den Frieden durch einen jährlichen Tribut von 300 Pfund Gold abkaufen. Zur Sicherung des Vertrages nahm er Theodorich, den 7 jährigen Sohn des ostgotischen Königs, als Geisel nach Konstantinopel. Im Alter von 18 Jahren kam dieser zu feinem Volke zurück und wurde nach seines Vaters Tode zum Könige gewählt. Seine hochstrebenden Pläne begünstigte der griechische Kaiser und überredete ihn, einen Eroberungszug nach Italien zu unternehmen. Theodorich zog mit dem ganzen Volke der Ostgoten, in welchem sich 200 000 wehrhafte Männer befanden, nach Italien, schlug Odoaker in 3 Schlachten und unterwarf Italien bis auf die feste Stadt Ravenna. Nach 3 Jahren mußte Odoaker auch diese übergeben. Theodorich ließ ihn trotz des Versprechens, ihm Leben und Freiheit zu lassen, treulos ermorden. So war im Jahre 493 Theodorich im Besitze von Italien. Seinen Ostgoten gab er den dritten Teil der Ländereien. Ravenna und Verona wurden feine Residenzen. 5

16. Geschichtsbilder für Volksschuloberklassen und Schulaspiranten - S. 22

1905 - Nagold : Zaiser
22 /frj. Jahre (bis 1453) bestand. Der letzte westrmische Kaiser Romulus Augustulus wurde 476 von den Heruleru und Rngiern (Germanen) abgesetzt, und der deutsche König Odoaker regierte forthin als König von Italien in der Hauptstadt Raveuna. Spter wurde er von dem Ostgoten-knig Theodorich (Dietrich von Bern) abgesetzt und gettet. Als die Huuueu von Ungarn aus unter Attila (Etzel) ganz Deutschland verheerend (Gottesgeiel!") durchzogen und das westrmische Reich bedroht hatten, wurden sie aus den catalauuischeu Felderu bei Chalous von den Galliern pf/, und Deutschen vollstndig vernichtet (451). Attila zog heim nach Ungarn und starb bald. Mit der Bildung des Longo-/ bardeureichs (Lombardei!) in Oberitalien hrte die Vlker-Js f. Wanderung auf (568). Dieselbe hat besonders auch der Aus-breitung des Christentums gedient (Ulfilas bei den Goten, silberne Handschrift der Bibel in Upsala!). Zu merken ist, da damals die Franken nach Frankreich und die Angelsachse nach Britannien zogen (daher England oder Angelland). 25. Augustinus (400). Augustinus, geboren zu Tagaste in Nordafrika, war der Sohn eines heidnischen Ratsherrn; seine Mntter Monika, eine ausgezeichnete Christin, erzog ihn sorgfltig. Als Jngling studierte er mit allem Eifer Rechtsgelehrtheit. Sein Ehrgeiz und bse Kameraden verdarben ihn grndlich. Als die besorgte Mutter dies einem Bischof klagte, trstete sie dieser mit den Worten: Es ist nicht mglich, da ein Sohn so vieler Trnen verloren geht!" Augustinus ging ohne Erlaubnis seiner Mntter heimlich nach Rom und Mailand. Hier in Mailand zog ihn die Gelehrsamkeit und Beredsamkeit des berhmten Bischofs Ambrosius an. Durch diesen Mann aber wachte auch sein Gewissen wieder auf, und auf die Stimme: Nimm und lies!" griff er wieder zur Bibel und wurde durch Rmer 13,11 bis 13 bekehrt. Im 33. Jahr seines Lebens empfing er durch Ambrosius die Taufe. Spter wurde Augustinus Bischof in Hippo in Nordafrika. Bald erkannte die Christenheit, da ugu-stiuus ein mit besonderer Geisteskraft ausgersteter Mann

17. Leitfaden und Lesebuch der Geschichte für Schulen - S. 285

1873 - Berlin : Prausnitz
285 nach Byzanz (Constantinopel). t 337. -325. Kirchenversammlung zu Nica H (Arms). 361. Inlianus Apostala. f 363. 375. Anfang der Vlkerwanderung. 378. Valens f bei Adrianopel. 388. f Ulfilas, der Apostel der Gothen. Theodosius der Groe theilt vor seinem Tode 395. das Zteich unter feine Shne Honorius (Rom) und Arcadius (Constantinopel). 410. Alarich erobert Rom. Das westgothische Reich 412711. ' 429. Die Wandalen (Geiserich) be-setzen Afrika, die Burgunder und Franken Gallien, die Sueven Spanien. ; 430. f Augustinus, Bischof von Hippo. 444. Attila. 449. Angeln und Sachsen in Bri-tannien. 451. Schlacht auf den catalauni-schen Feldern. 453. f Attila. 455. Geiserich in Rom. 476. Odoaker der Romulus Au-gustulus. Mittlere Geschichte. 4761517. Erste Periode. 476-843. 476. Odoaker Herr in Italien. 486 stiftet Gklodwig das frnkische Weich. 490. Theodorich strzt Odoaker, grndet das ostgothische Reich. (-554) 496. Zlpich. 511. f Chlodwig, der Stister des frnkischen Reichs. 527. Justinian I., Kaiser des ostrmischen Reiches; sein Feldherr 534 Belisar erobert das Wandalen- reich, Narses 555 das Ostgothenreich. Ravenna. 568. Alboin. 600. Papst Gregor I. der Groe. 622. Hegira (Mohamed). 711. Xeres de la Frontera. Ende des Westgothenreichs in Spa-nien. 732. Karl Martell siegt der die Araber. 752. Pipin König der Franken. 755. f Bonifatius. 768. Karl d. Gr. besiegt 774 die Longobarden (Destderius), 778 die spanischen Araber, 788 Baiern (Thassilo), spter Avaren, Sachsen. Slaven, Dnen. 800. Karl der Groe rmischer Kaiser. 811. Ludwig der Kromme. 840. -j- Ludwig der Fromme. 843. Wertrag zu Derdnn. Karolinger in Italien bis 899, in Deutschland bis 911, in Frankreich bis 987. Zweite Periode. 8431096. 843. Ludwig der Deutsche. 862. Rurik grndet das russische Reich (Nowgorod). Sein Stamm bis 1598. 865. t Ansgar, der Apostel des Nordens. 868. Otfried: der Christ. 872 (901). Alfred der Hroe in England. 911. Aus Ludwig das Kind folgt Conrad I. von Franken (919). Einflle der Magyaren. Nor-mannen siedeln sich unter Karl dem Einfltigen in Frank-reich an. 9191024. Schsische Kaiser. 919936. Heinrich I. 933. Sieg der die Ungarn. 936. Otto der Groe. 955. Lechfeld. 973. f Otto d. Gr. 951 wird Otto l. d er Groe König von Italien und vom Papste 962 zum rmischen Kaiser gekrnt.

18. Alte Geschichte - S. 155

1881 - Hannover : Helwing
Die Vlkerwanderung. 155 nischen Feldern bei Chalons (spr. Schalong) an der Marne, kam es 451 zur groen Vlkerschlacht, in welcher die Hunnen geschlagen 451 wurden. Vor der Schlacht redete Attila seine Krieger mit folgenden Worten an: Nichts Gemeines ziemt mir, euch zu sagen, oder euch, von mir zu hren. Seid Männer! Greifet an, brechet ein, werft alles nieder; der Rmer Schlachtordnung und Schilddcher verachtet! Fallet aus die Westgoten und Alanen; in benen ist Kraft des Feindes. Mt ihr sterben, so werdet ihr sterben, auch wenn ihr fliehet. Richtet eure Augen auf mich, ich schreite voran; wer mir nicht folgt, der ist des Todes!" Trotz seines Mutes wurde ihm der Sieg entrissen. Die Schlacht war so hei gewesen, da ein Bach, der der das Gefilde rann, vom Blute ange-schwellt war und da trotzdem die mden und verwundeten Streiter ihren Durst aus demselben gelscht hatten. Noch nach Jahrhunderten erzhlte die Sage, in der Nacht htten die Geister der Erschlagenen sich erhoben und den Kamps in den Lften drei Tage lang fortgesetzt. Theodorich war gefallen, als er eben sein Volk, das vor den Ostgoten zurckgewichen war, zu neuem Vordringen begeistern wollte. Aber sein Tod entflammte die Seinen zur Wut; sie erhoben seinen Sohn Hhorismnnd aus den Schild und fhrten den Sieg herbei. Attila zog sich zurck und baute aus Pferdestteln und hlzernen Schilden einen Scheiterhaufen, um sich zu verbrennen, wenn die Feinde den Angriff erneuern wrden. Die ganze Nacht erklang die Totenklage der Hunnen und ihrer Verbndeten furchtbar zu den Siegern herber. Ungehindert lie Aetius den Feind der den Rhein nach Ungarn zurckgehen. Von hier aus fiel Attila 452 in Italien ein. Er zerstrte Aquileja (westlich von Trieft), dessen Bewohner vor ihm aufs Meer flchteten und auf Inseln die Stadt Venedig grndeten. In Mailand soll ihm ein Gemlde in die Augen gefallen sein, aus welchem scythische Männer vor dem auf goldenem Throne sitzenden rmischen Kaiser ans den Knieen lagen. Da lie er sich ans seinem Knigsstnhle abbilden und vor ihm die rmischen Kaiser, wie sie Goldscke heranschleppten und zu seinen Fen ausschtteten. Rom wurde gerettet, nicht durch die Heere des Kaisers, sondern durch die Bitten des rmischen Bischofs Leo, der sich in das Lager der Hunnen begeben hatte. Die Sage erzhlt, der Apostel Petrus sei am Himmel erschienen und habe dem Bischof mit drohendem Schwerte znr Seite gestanden. Schon im Jahre , 453 starb Attila, am Tage nach seiner Hochzeit mit der schnen Hildegunde. Attilas Reich lste sich ans; die germanischen Völker wurden frei, die Hunnen kehrten in die Steppen Asiens zurck. Seine Krieger, die ihn am Morgen nach der Hochzeit ungeduldig erwarteten, fanden die trauernde Witwe verschleiert bei dem Leichnam im Zelte sitzen. Unter freiem Himmel schlugen sie ein seideues Gezelt auf und stellten auf einem Herr-lichen Prunkbetle den Leichnam zur Schau aus. Tag und Nacht ritten die Edelsten der Seinen um das Zelt. Sie zerfetzten ihre Gesichter und schoren sich die Haare ab. In der Nacht wurde der Leichnam in einen goldenen Sarg gelegt, dieser in einen silbernen und beide in einen eisernen; Pferde, Waffen und Schtze wurden mit ihm begraben, dann alle Arbeiter am Grabe umgebracht, damit keiner verrate, wo des Helden Grab sei. g. Odoaker. Auch das Ende des westrmischen Reiches war nahe. Dem Kaiser desselben gehorchte fast nur noch Italien und zwar durch die Hlfe deutscher Kriegsscharen. Zuletzt forderten diese den

19. Geschichtsbilder aus der alten und der vaterländischen Geschichte für Volksschulen - S. 24

1880 - Berlin : Hofmann
- 24 von Hippo starb darin der Bischof August in, der Sohn der from-men Monika, den der Glaube aus einem leichtfertigen Weltkinde zu einem Rstzeuge der Kirche gemacht hatte. Die Angeln und Sachsen gingen 449 unter Hengist und Horsa nach Britannien, verdrngten die Briten und grndeten 7 angelschsische Knigreiche. 4. Attila oder Etzel. An 50 Jahre hatten die Hunnen in Un-garn als Hirten und Ruber gehaust. Da vereinigte Attila alle Hr-den unter seinem Zepter und fhrte sie zu neuen Thaten der Zer-strung. Er gab vor, das Schwert des Kriegsgottes gefunden zu haben und zur Gottesgeiel" der Völker berufen zu sein. Sein Hof-lager wimmelte von Gesandten der Völker, und sein Holzpalast strotzte von Luxus. Er selbst war einfach, schrecklich gegen Feinde, gtig gegen Flehende und gerecht als Richter. Mit mehr als ^ Million Streitern zog er verheerend an der Donau hinauf. Am Rheine rottete er das burgundische Knigsgeschlecht aus. Auf den katalaunischen Feldern 451 stellten sich ihm die Westgothen und ein rmischer Feld-Herr entgegen. Es kam zu einer Vlkerschlacht, in der Christenthum und Gesittung, Heidenthum und Roheit lange in den Wagschalen schwankten. Furchtbar war der Anprall der Hunnen; die Rmer wichen und der Westgothenknig fiel. Aber der Fall ihres Fhrers entflammte die Wuth der Gothen und trieb sie siegreich vorwrts. Nachdem tausende gefallen, wichen die Hunnen. Attila hatte schon in seiner Wagenburg einen Haufen Sttel aufrichten lassen, um sich mit seinen Schtzen zu verbrennen. Weil aber der rmische Feldherr eiferschtig auf die Gothen war, so lie er die Hunnen unbehelligt den Rckzug antreten. Im nchsten Jahre fiel Attila in Italien ein. Die Bewohner retteten sich in die Lagunen (Buchten, Kanle und Inselchen) des adriatischen Meeres und grndeten Vene-dig. Rom wurde durch die Frbitte des greisen Papstes Leo d. Gr. gerettet. Das Jahr darauf raffte der Tod Attila hinweg. Um seine Leiche, die in einem dreifachen Sarge lag, ritten die Hunnen mit abgeschnittenen Haaren und zerfetzten Gesichtern und besangen seine Tha-teil. Sein ungeheures Reich zerfiel rasch, denn das Schwert kann wohl Reiche grnden, aber nur der Pflug, d. h. die Kultur, kann sie erhalten. 5. Odoaker und der Untergang des westrmischen Reiches 476. In Rom wuchsen Schwche und Verwirrung; ein Schatten-kaiser folgte dem andern. Die Krone war ein Spielball in der Hand deutscher Heerknige, bis zuletzt Odoaker den jugendlichen Kaiser Romulus Augustulus absetzte, auf ein Landgur verwies und sich zum Könige von Italien machte. Sein Reich erstreckte sich von Regens-brg bis Sizilien. Nach 15 Iahren fhrte Theodorich die O st-g o t h e n aus Ungarn nach Italien, besiegte Odoaker bei V e r o n a daher sein Name Dietrich vonbern! schloss ihn inravenna ein, eroberte die Festung nach dreijhriger Belagerung, lie Odoaker tobten und machte sich zum Könige von Italien.

20. Das Mittelalter - S. 15

1879 - Leipzig : Baedeker
Odoaker. . 8. 15 nrdlichen Deutschland die Frisen und Sachsen, im Mittlern bis zur Donau das Reich der Thringer; an dem linken Ufer der Mittlern und untern Donau befanden sich als drftige Ueberreste der germanischen Herrschaft das Reich der Langobarden und das Reich der Gepiden; 7) der Italien, die westlichen Sddonau-(ander und Jllyrien war das Reich der Ostgothen ausgedehnt; 8) das Reich der Wandalen auf der Nordkste Afrika's und auf den Inseln im westlichen Becken des Mittelmeeres. Im sdlichen Schottland bildete sich das Reich der (keltischen) Pikten und Scoten. Zu dem byzantinischen oder ostrmischen Reich gehrten in Europa: Griechenland, Macedonien, Thracien und Msien. Von dem Nordosten Europa's hatten den sdlichen Theil die Slaven eingenommen, welche von der Elbe bis zum Don wohnten; den nrdlichen Theil die Finnen oder Tschuden; bis an den Don war schon ein tatarischer Stamm (die Avaren) vorgedrungen. Die Hunnen hatten sich nach Attila's Tode in die Steppen zwischen dem schwarzen und caspischen Meere zurck-gezogen, wo sie sich mit trkischen Vlkern vermischten. . 8. Die Reiche in Italien. I. Das italienische Reich des Odoaker, 476493. Odoaker, der Anfhrer rmischer Miethtruppen aus den go-thischen Stmmen der Heruler, Rugier u. s. w., hatte vom rmischen Hofe fr seine Sldner ein Drittel des durch die Kriegsstrme zum Theil herrenlosen Grundbesitzes in Italien verlangt. Da dies ver-weigert wurde, entthronte er im I. 476 den letzten westrmischen Kaiser Romulus Augustulus und verwies ihn auf ein Landgut in Campanien. Odoaker wute die Anerkennung seiner Herrschaft durch den ostrmischen Kaiser Zeno zu erlangen und regierte Italien als dessen Statthalter. Um diese Zeit wurde Zeno von Theodorich, dem jungen Könige des in Pannonien entstandenen Reiches der Ostgothen, bedroht und ging gern auf dessen Anerbieten ein, Rom und Italien von dem Tyrannen" Odoaker zu befreien. Theodorich zog mit seinem ganzen Volke, welches auch uach besseren Wohnsitzen verlangte, der die Alpen, besiegte den Odoaker in drei Schlachten, belagerte ihn 3 Jahre in Ravenna und tbtete ihn nach der Einnahme der Stadt im I. 493. Das so entstandene Reich umfate Pannonien, Italien, Noricum und Rtien.