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1. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschule - S. 43

1901 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Preußen wird eine europische Gromacht. 43 gefhrt. Freilich war mancher harte Schlag mit dem Korporalstock ntig, um das zu erreichen. Aber im Heere herrschte auch eine Zucht die alle anstaunten. Eine groe Vorliebe hegte Friedrich Wilhelm fr lange Soldaten. Daher bildete er ein Regiment baumlanger Kerle, das Riesenreglment ge-nannt. Fr die grten seiner lieben blauen Kinder, trne Friedrich Wilhelm seilte Soldaten nannte, gab er der 1000 Thaler. 6. Kriege und Erwerbungen. Der König setzte sein Heer nicht gerne dem Kriege aus. In einem kurzen Feldzuge gegen die Schweden gewann er Vorpommern bis zur Peene (1720). Gleich nach seinem Regierungsantritte war auch Ober-Geldern, ein blhender Landstrich mit 50000 Einwohnern, mit dem preuischen Staate vereinigt worden. 7. Bedeutung. Friedrich Wilhelm I. hat die uere Machtstellung Preuens gehoben. Am meisten ist er jedoch fr die innere Entwicklung des Staates von Be-deutung. Durch sein Beispiel hat er das Volk zur Arbeitsamkeit, Spar-fantfeit und Einfachheit erzogen und insbesondere emeit tchtigen Beamtenstand herangebildet. So hat er den sinkenden Wohlstand wieder gefrdert und das deutsche Wesen gerettet. Er ist ferner der Vater der preuischen Volksschule. Seinem Sohne hinterlie er ein wohlgeschultes Heer von 83000 Mann und einen Schatz von 27 Millionen Mark. Friedrich I. hat den Knigstitel angenommen; Friedrich Wilhelm I. schuf seinem Staate die innere Kraft und Festigkeit, durch welche Preußen groß geworden ist. 8. Erklrung des Wahlspruches. Der Wahlspruch heit vollstndig: ..Der preuische Adler weicht der Sonne nicht." Mit dem Adler ist der preuische Staat gemeint. Ebenso wie der Adler seinen Flug nach der Sonne richtet, strebt der preuische Staat nach der hchsten Macht. Dieser Spruch ist in unserer Zeit tu Erfllung gegangen. Die preuischen Könige sind jetzt zugleich deutsche Kaiser. Das deutsche Reich aber ist einer der mchtigsten Staaten der Erde. Friedrich Wilhelm I. hat durch seine Regierung viel zu der Gre Preuens beigetragen. Friedrich Il> der Groe. 1740 1786. Fr Ruhm und Vaterland!" 1. Die ersten Jugendjahre Friedrichs. Friedrich wurde am 24. Januar 1712 geboren. Sein Vater wollte einen frommen Christen, einen guten Soldaten und einen sparsamen Hauswirt aus ihm machen. Die Erziehung des Prinzen war sehr streng. Von seinem achten Jahre an mute er Uniform tragen, exerzieren und in Regen und Wind Schildwache stehen. Die soldatischen bungen gefielen dem

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1. Handbuch der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 179

1903 - Breslau : Goerlich
Ii 179 Der Mahlspruch Friedrich Wilhelms I. Nec soli cedit — Der preußische Adler weicht der Sonne nicht. Erklärung. Welchen Rang unter den Vögeln giebt man oft dem Adler? Weil er als der König der Vögel betrachtet wird, haben große Reiche und große Männer ihn oft in ihr Abzeichen (oder Wappen) aufgenommen. Einen Adler zeigt auch das preußische und deutsche Reichs-Wappen. Wo seht ihr das preußische Wappen? (An Gerichts-, Steuer-Gebäuden.) Was erblickt ihr auf demselben? Da der Adler auf dem preußischen Wappen abgebildet ist, so wird er oft als ein Sinnbild des preußischen Staates betrachtet. Man spricht vom preußischen Adler (oder preußischen Aar) und meint damit den preußischen Staat. Was wird in dem Wahlspruche Friedrich Wilhelms I. vom preußischen Adler gesagt? Die Sonne erscheint uns als das Höchste, das Unerreichbare am Himmelszelt. Kein Vogel vermag sie zu erreichen; mit ihren Strahlen beherrscht sie unsere ganze Erde. Wenn aber gesagt wird: „Der Adler weicht der Sonne nicht", so heißt dies: „er strebt nach dem Höchsten." Was bedeutet also der Wahlspruch in seiner Anwendung auf den preußischen Staat? (Der preußische Staat strebt nach dem Höchsten, nach der größten Macht.) Anwendung. 1. In wiefern ist der Wahlspruch Friedrich Wilhelms I. in Erfüllung gegangen? Preußen ist jetzt mehr als doppelt so groß als zur Zeit Friedrich Wilhelms I. Es ist der erste Staat in Deutschland; seine Könige sind zugleich auch deutsche Kaiser; das deutsche Reich ist aber einer der mächtigsten Staaten der Erde. So hat Preußen wirklich vieles erreicht, was früher eben so fern schien, wie dem Adler die Sonne. 2. Gerade König Friedrich Wilhelm I. hat aber viel dazu beigetragen, daß dieser Wahlspruch in Erfüllung ging. Er hat dem preußischen Heere die straffe Zucht gegeben, durch welche es feine Siege errungen hat. Er hat die Beamten an feste Ordnung, unablässige Thätigkeit und sorgsame Überwachung gewöhnt. (Beispiele.) Durch seine Sparsamkeit schuf er ein geordnetes Finanzwesen. Was hat er auf dem Gebiete des Schulwesens geleistet? Wie wirkte das Beispiel seines eigenen Fleißes auf seine Unterthanen? — Preußen aber ist groß geworden durch die Bildung und den Fleiß seiner Bewohner, durch seine gewissenhafte Verwaltung, seine Sparsamkeit und sein tapferes Heer. Dadurch, daß König Friedrich Wilhelm I. diese Grundbedingungen der Größe schaffen half, trug er zur Erfüllung seines Wahlspruches bei. 15. König Kriedrich Ii. oder Kriedrich der Große (1740—1786). Vorbereitung. Auf den Säbeltaschen der Husaren, den Fahnen unserer Soldaten sehen wir die verschlungenen Buchstaben Fr d. h. Friedericus Rex oder auf deutsch: König Friedrich. Dieser Namenszug weist auf Friedrich den Großen hin, der unter dem Namen: „Der alte Fritz" noch heute im Volke fortlebt. Gar mancherlei ernste und lustige Charakterzüge (Anekdoten) werden von 12*

2. Handbuch der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 179

1894 - Breslau : Goerlich
- 355 - Ii 179 Der Mahlspruch Friedrich Wilhelms I. Nec soli cedit - Der preußische Adler weicht der Sonne nicht. Erklärung. Welchen Rang unter den Vögeln giebt man oft dem Adler? Weil er als der König der Vögel betrachtet wird, haben große Reiche und große Männer ihn oft in ihr Abzeichen (oder Wappen) aufgenommen. Einen Adler zeigt auch das preußische und deutsche .Reichs-Wappen. Wo feht ihr das preußische Wappen? (An Gerichts-, Steuer-Gebäuden.) Was erblickt ihr auf demselben? Da der Adler auf dem preußifchen Wappen abgebildet ist, so wird er oft als ein Sinnbild des preußischen Staates betrachtet. Man spricht vom preußischen Adler (oder preußischen Aar) und meint damit den preußischen Staat. Was wird in dem Wahlspruche Friedrich Wilhelms I. vom preußischen Adler gesagt? Die Sonne erscheint uns als das Höchste, das Unerreichbare am Himmelszelt. Kein Vogel vermag sie zu erreichen; mit ihren Strahlen beherrscht sie unsere ganze Erde. Wenn aber gesagt wird: „Der Adler weicht der Sonne nicht", so heißt dies: „er strebt nach dem Höchsten." Was bedeutet also der Wahlspruch in seiner An- wendung auf den preußischen Staat? (Der preußische Staat strebt nach dem Höchsten, nach der größten Macht.) Anwendung. 1. In wiefern ist der Wahlspruch Friedrich Wil- helms I. in Erfüllung gegangen? Preußen ist jetzt mehr als doppelt so groß als zur Zeit Friedrich Wilhelms I. Es ist der erste Staats in Deutschland; seine Könige sind zugleich auch deutsche Kaiser; das deutsche Reich ist aber einer der mächtigsten Staaten der Erde. So hat Preußen wirklich vieles erreicht, was früher eben so sern schien, wie dem Adler die Sonne. 2. Gerade König Friedrich Wilhelm I. hat aber viel dazu beigetragen, daß dieser Wahlspruch in Erfüllung ging. Er hat dem preußifchen Heere die straffe Zucht gegeben, durch welche es feine Siege errungen hat. Er hat die Beamten an feste Ordnung, unablässige Thätigkeit und sorgsame Überwachung gewöhnt. (Beispiele.) Durch seine Sparsamkeit schuf er ein geordnetes Finanzwesen. Was hat er auf dem Gebiete des Schulwesens geleistet? Wie wirkte das Beispiel seines eigenen Fleißes auf feine Unterthanen? — Preußen aber ist groß geworden durch die Bildung und den Fleiß seiner Be- wohner, durch seine gewissenhafte Verwaltung, feine Sparsamkeit und sein tapferes Heer. Dadurch, daß König Friedrich Wilhelm I. diese Grundbedingungen der Größe schaffen half, trug er zur Erfüllung seines Wahlspruches bei. 15. König Kiedrich Ii. oder Kiedrich der Große (1740—1786). Vorbereitung. Auf den Säbeltaschen der Husaren, den Fahnen unserer Soldaten sehen wir die verschlungenen Buchstaben Fr d. h. Friedericus Rex oder auf deutsch: König Friedrich. Dieser Namenszug weist auf Friedrich öett Großen hin, der unter dem Namen: „Der alte Fritz" noch heute im Volke fortlebt. Gar mancherlei ernste und lustige Charakterzüge (Anekdoten) werden von 12*

3. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 51

1913 - Breslau : Hirt
30. 31 Friedrich Iii. (I.) Friedrich Wilhelm I. 51 wogegen der Kaiser ihn als König in Preußen anzuerkennen versprach. Am 18. Januar 1701 krnte sich Friedrich zu Knigsberg als König in Preuens nachdem er tags zuvor den Schwarzen Adlerorden (mit dem Wahlspruch Sunm cuique) gestiftet hatte. Die Erfllung der im Krontraktat bernommenen Pflichten machte ^eiinahm-dem Könige während der nchsten Jahre eine selbstndige Politik unmglich. ^en Erb-Zwar erwarb sich das preuische Heer im Spanischen Erbfolgekriege (be- foiefrteg. sonders bei Hchstdt und Turin) unter seinem jungen, feurigen Fhrer Leopold von Auhalt-Dessau den grten Ruhm; die Kosten jedoch, die dem Staate aus dem langwhrenden Kriege erwuchsen, waren fast uner-schwinglich, und als sich der Nordische Krieg seinem Gebiete nherte, konnte der König nicht daran denken, Partei zu ergreifen, trotzdem er Preuens Interessen weit mehr berhrte als der Spanische Erbfolgekrieg; ja er war sogar auerstande, seine Grenzen zu schtzen. Aus der Orauischeu Erbschaft" (vgl. 19) erwarb Friedrich Neuen-brg, Mrs und Liugen, durch Kauf die Grafschaft Tecklenburg. 31. Friedrich Wilhelm I. (17131740) war seinem Vater sehr Jduch unhnlich. Schon als Knabe hatte er oft eine erschreckende Heftigkeit und unbeugsamen Eigensinn gezeigt. Die verschwenderische Pracht, die sein Vater so sehr liebte, verachtete er ebenso wie die geistigen Beschfti-gnngen, die seiner Mutter Bedrfnis waren. Ein stommer Christ, war er dem Pietismus zugetan, der von Spener und August Hermann Francke, dem Begrnder des Waisenhauses in Halle, ausgebildet worden war, zugleich ein Mann von geradem, deutschem Charakter, von klarem Verstndnis fr die Bedrfnisse des praktischen Lebens und von eiserner Willenskraft, wo es galt, eine als richtig erkannte Maregel durchzufhren. Als König war er der berzeugung, da die Souvernitt, die er Innere als rocher de bronze den ostprenifchen Stnden gegenber stabilierte", ihm das Recht gebe, von feinen Untertanen unbedingten Gehorsam zu fordern, ja sich als Herrn der ihr Leben und Eigentum zu betrachten, und da er nur Gott allein fr feine Handlungen Rechenschaft schuldig sei. Sein groes politisches Ziel war, Preußen durch ein starkes, aus eigenen Mitteln unterhaltenes Heer nach allen Seiten unabhngig zu machen. Er legte den Grund zu dem Bau, den sein groer Sohn aus-gefhrt hat; feine Lebensarbeit war den Vorbereitungen zur Gruduug der preuischen Gromacht gewidmet. Seine auswrtige Politik war zunchst durch die Rcksicht auf Pommern Auswrtige beftimntt. Nach dem Frieden zu Utrecht (1713) griff er deshalb in den w h' Nordischen Krieg ein (vgl. 23). Nachdem er im Stockholmer Frieden (1720) sein Ziel erreicht hatte, war sein Streben auf die Erwerbung von i König in Preußen war die damals bliche Sprachform, hnlich wie man von dem Kurfrsten zu Brandenburg sprach. Einen tieferen Sinn hat es nicht gehabt, wenn sich Friedrich der Groe nach der Erwerbung von Westpreuen dem vernderten Sprachgebrauche gem König von Preußen nannte. 4*

4. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 83

1912 - Trier : Disteldorf
Hs 51. Fragen und Aufgaben zur Wiederholung. Welche deutschen Städte sind rmischen Ursprungs? Wie lange dauerte die Rmerherrschaft in Trier? Vergleiche dieherrschast der Hohen-zollern in Brandenburg! Was erinnert in unserm Lande an die Rmer-Herrschaft? Vergleiche: Arminius und Kaiser Wilhelm I. Welche Glau-bensboten haben im trierischen Lande gepredigt? Die Ausbreitung des Christentums in Germanien. Wodurch hat Bonifatius den Namen Apostel der Deutschen" verdient? Welche Bistmer haben Bonifatius, Karl der Groe, Otto der Groe gegrndet? Welche Benediktinerklster wurden in unserem Lande gegrndet? Kurze Geschichte des Heimat-lichen Klosters. Jetziger Zustand der Klostergebude. Bedeutung Triers im 4. Jahrhundert. Bedeutung Klodwigs fr die Franken. Erklre: Herzog, Allod, Lehen, Gaugraf, Hausmeier! Wo waren frnkische Knigshfe in unserem Lande? Warum knnen wir Heinrich I. einen vierfachen Grnder nennen? Woraus sind die deutschen Klein-staaten in unserm Lande entstanden? Zu welchem Kleinstaate gehrte unser Heimatort? Erklre: Ritter, Burg, Turnier, Ritterschlag, Ritter-ordert, Kreuzzug, Goldene Bulle, Kurfürst! Die heimatliche Burg-turne. Welche Ereignisse haben im 15. Jahrhundert eine neue Zeit herbeigefhrt? Woher kommt es, da jetzt noch in Deutschland die einzelnen Lnder und Landesteile vorwiegend evangelisch oder katholisch sind? Bedrngnisse unseres Landes durch die Franzosen vom Beginn des Dreiigjhrigen Krieges bis zur Eroberung im Jahre 1794. Welche Bedeutung hatten: Heinrich I., Albrecht der Br, Balduin, der Groe Kurfürst fr ihre Staaten? Was erinnert jetzt noch in Preußen, im trierischen Lande, an den deutschen Ritterorden? Grndung und Ent-Wickelung des preuischen Heeres, der deutschen Marine. Bestandteile des preuischen Staates 1688, 1786, 1815, 1866, Nenne berhmte preuische Feldherren und Staatsmnner und gib kurz ihre Verdienste an! Nenne wichtige Entscheidungsschlachten in der preuischen Geschichte! Heldentod preuischer Fhrer. Vergleiche: die Hermanns-schleicht und die Schlacht bei Leipzig, Kniggrtz und Waterloo, Water-loo und Sedan, Jena und Sedan, das neue und das alte deutsche Reich, Friedrich Barbarossa und Wilhelm I.! Nenne hervorragende Frstinnen aus dem Hause Hohenzollern! Seit wann besteht die jetzige Einteilung und Verwaltung Preuens, die preuische Verfassung, die deutsche Reichsverfassung? Erklre: Landtag, Herrenhaus, Abgeord-netenhaus, Bundesrat, Reichstag! Nenne geschichtlich merkwrdige Orte im Regierungsbezirk Trier, in Deutschland, in andern Lndern! 52. Regierungszeit und Wahlsprche der Hohenzollern. Friedrich Wilhelm, der Groe Kurfürst, 16401688: Gott meine Strke. Friedrich I., 168817011713: Jedem das Seine. Friedrich Wilhelm I., 17131740: Er (der preuische Adler) weicht der Sonne nicht. Friedrich Ii., der Groe, 17401786: Fr Ruhm und Vater- land. Friedrich Wilhelm Ii., 17861797: Aufrichtig und standhaft. B88888008*^8880088st^8ses0888ss00s888^jg]

5. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 55

1912 - Trier : Disteldorf
55 und Arbeitsamkeit an. Er konnte niemand mig sehen. Daher befahl er sogar, da die Marktfrauen in der freien Zeit sich mit Spinnen, Stricken oder Nhen beschftigten. 2. Preuens Heer. Der König hatte richtig erkannt, da der junge Staat zur Erhaltung seiner Macht eine starke und tchtige Armee haben msse. Darum arbeitete er unablssig an der Vermehrung und Ausbildung des Heeres. Dieses erreichte unter ihm eine Strke von 90 000 Mann. Die Ausbildung der Soldaten erfolgte mit der grten Strenge und Genauigkeit. Damals wurde der Gleichschritt und die gemeinsame Ausfhrung der Kommandos eingefhrt. Eine besondere Vorliebe hatte der König fr groe Soldaten. Sein Leibregiment in Potsdam bestand aus lauter Riesen. Die Ausbildung des Heeres leitete der Fürst Leopold von Dessau, der in die Dienste des Knigs von Preußen getreten war. Bei den Soldaten war er unter dem Namen der alte Dessauer" beliebt und als ausgezeichneter Feldherr geschtzt. Nur einmal kam der König in die Lage, seine Armee ins Feld zu führen. Whrend eines Krieges zwischen Schweden und Rußland benutzte er eine gnstige Gelegenheit, um Stettin zu besetzen. Dadurch gelang es ihm, Vorpommern bis zur Peene zu erwerben, woraus Brandenburg alte Ansprche besa (1720). 3. Des Knigs landesvterliche Frsorge. Niemals hat ein König treuer fr sein Volk gesorgt als Friedrich Wilhelm I. In hnlicher Weise wie der Groe Kurfürst die Einwanderung nach Brandenburg begnstigt hatte, nahm dieser König zahlreiche Einwanderer nach Ost-Preuen auf,' wo weite Lnderstrecken unbewohnt waren. der 300 neue Drfer und Städte wurden hier gegrndet. Ganz besondere Frsorge wandte Friedrich Wilhelm I. der Aus-bildung des gemeinen Volkes zu. Bis zu seiner Zeit gab es fr die Landbewohner Preuens berhaupt keine Schulen. Im Jahre 1717 erlie der König eine Verordnung, da alle Kinder vom 6.12. Jahre die Schule besuchen mten. Friedrich Wilhelm I. ist daher als Grnder der preuischen Volksschule zu betrachten. Der von dem Groen Kurfrsten gegrndete Staat ist von König Friedrich Wilhelm I. so fest zusammengefgt und geordnet worden, da dieser König mit Recht der zweite Baumeister des preuischen Staates" genannt wird. 37. Friedrich Ii., der Groe (1740 1786). A. Jugendzeit. Friedrich Ii. war am 24. Januar 1712 geboren. Nach dem Willen des Vaters sollte er ein guter Christ, ein sparsamer Hausvater und vor allem ein tchtiger Soldat werden. Der Prinz war aber in seiner ganzen [B0003s0b0888380888030eee88s8ees66868888888

6. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für die Schule - S. 74

1905 - Düsseldorf : Schwann
74 schste ruhen. Nur ernstliches Kranksein hielt sie vom Besuche des Gottesdienstes ab. Dann wurde aber während der Zeit in ihrem Zimmer gebetet. Im Jahre 1666 sing sie an zu krnkeln, und im Juni 1667 verschied sie nach langer schmerzlicher Krankheit. Sie hat nicht ihr vierzigstes Jahr erreicht. Fr ihre Leichenrede hatte sie sich alle Flattereien (Lobhudeleien) und Schmeicheleien verbeten. Wenn der Krfrst spter irgend eine bedeutende Sorge hatte, trat er zu ihrem Bilde, das in Lebensgre in seinem Arbeitszimmer hing und sagte: O Luise, wie sehr vermisse ich dich." 31. Der Kurfürst Friedrich Iii. wird König (168817011713). Wahlspruch: Jedem das Seine." 1. Die Erlangung des Knigstitels. Der Groe Kurfürst hinterlie seinem Sohne Friedrich ein Land, das grer war als manches Knigreich. Es hatte auch eine Kriegsmacht gleich der eines Knigs. Friedrich wnschte zu dieser Macht auch den Knigstitel zu erhalten. Da er aber als Kurfürst von Brandenburg ein Vasall des deutschen Kaisers war, konnte er nicht König von Brandenburg werden, wohl aber König der den Teil Preuens, den die Kur-srsten von Brandenburg seit dem Jahre 1618 frei und unabhngig vom deutschen Reiche besaen. Darum wandte Friedrich sich an den Kaiser, ihm zu gestatten, den Titel König in Preußen anzunehmen. Der Kaiser wollte lange nicht daran. Da wurde er in einen schweren Krieg verwickelt und um die Untersttzung des mchtigen branden-burgischen Fürsten zu gewinnen, willigte er in dessen Begehren und erkannte ihn als einen König in Preußen an. 2. Die Krnung Am 18. Januar 1701 fand zu Knigsberg die feierliche Krnung statt. Am Tage vorher stiftete der König den Schwarzen Adlerorden; er ist der hchste Orden des preuischen Staates. Den Adler whlte er als Sinnbild der Gerechtigkeit. Der Adler trgt in der einen Klaue einen Lorbeerkranz, in der andern den Blitz und der dem Haupte den Wahlspruch Jedem das Seine". Der Kranz bedeutet die Belohnungen", der Blitz die Strafen". Jedem das Seine" soll andeuten: Jedem soll nach Verdienst das Seine, Lohn oder Strafe, werden."

7. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 123

1895 - Leipzig : Voigtländer
123 nahm er auch gegen 20000 protestantische Salzburg er in sein Land auf, die ihres Glaubens wegen aus der Heimat vertrieben worden waren. 2. Frsorge fr dm Bauernstand. Vor allem nahm sich der König des gedrckten Bauernstandes an. Er gab strenge Gesetze gegen rohe Mihandlung der Bauern. Fr diejenigen Bauern, welche zu den Domnen (Staatsgtern) gehrten, wurde bereits die Leibeigenschaft wesent-lich erleichtert. Um dem hchst deplorablen Zustande des Landvolkes in Ansehung alles Wissens und Thuns" abzuhelfen, fhrte der König den Schulzwanl^ ein. Damit so den unteren Stnden aufgeholfen werden konntetmute der König die hheren Stnde mehr als bisher zu den Staats-lasten heranziehen. Der Adel, der bisher von den regelmigen Steuern be-freit gewesen war, wurde verpflichtet, ebenfalls Abgaben zu entrichten: eine Maregel, die bei den Adeligen groe Unzufriedenheit hervorrief, aber von dem Könige mit rcksichtsloser Strenge durchgefhrt wurde. 3. Das Heer. Seine grte Sorgfalt aber widmete der König seinen lieben blauen Kindern", den Soldaten, und auf sein Potsdamer Ries en-regim ent verwandte der sonst so sparsame Fürst die grten Geldsummen. Sein Hauptgehilse bei der Einbung und Ausbildung des Heeres war der Fürst Leopold von Dessau, der alte Dessauer". Der König brachte seine trefflich geschulte Armee bei einer Landesbevlkerung von zwei Millionen auf die hohe Aahl von 83000 Mann. Er ist als der eigentliche Schpfer des preuischen Heeres zu betrachten. Doch griff der König mit feiner trefflich geschulten Armee in Kriege wenig ein. Im nordischen Kriege erwarb er von den Schweden den judlichen Teil von Vorpommern (bis zur Peene) mit Stettin. Seinem Nachfolger sollte die starke Streitmacht, die Friedrich Wilhelm I. geschaffen, zu greren Eroberungen verhelfen. Friedrich Wilhelms I. Wahlspruch war: Er ( der preuische Adler) weicht der Sonne nicht." 78. (134.) Y Kaiser Karl Vi. 1. Deutschlands Schwche. Im Deutschen Reiche war dem Kaiser Joseph I. sein Bruder Karl Vi. (17111740) als Kaiser gefolgt. Unter ihm sank Deutschlands Macht und Ansehen immer tiefer. Nachahmung franzsischer Sitte und Bildung hatte es von dem Einflsse Frankreichs ab-hngig gemacht. Die ppigkeit und Schwelgerei der Hfe hatte Zerrttung der Staatseinknfte und Verarmung des Volkes herbeigefhrt. Infolge davon kam damals die Auswanderung nach Nordamerika auf. Die Reichsfrsten, untereinander uneinig, sorgten selbstschtig nur fr sich und vergaen ihre Pflickiten gegen den Kaiser und das Reich. Der Kaiser

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte der Neuzeit bis 1740 - S. 81

1913 - Paderborn : Schöningh
Das Knigreich Preußen. 81 hielt matt sich anfangs der beantragten Standeserhhung gegen-ber ablehnend; aber man konnte die Hilfe des kriegsstarken Brandenburgers fr den bevorstehenden spanischen Erbfolge-krieg nicht entbehren. Daher erlangte (1700) der Kurfürst gegen das Versprechen, mhrend des ganzen Krieges 8000 Mann Hilfstruppen zu stellen, vom Kaiser die Zustimmung dazu, da er Rang und Titel eines Knigs annehme, worauf er bei seinem ausgedehnten Gebiete Anspruch zu haben glaubte. Am 18. Januar 1701 setzte Kurfürst Friedrich sich und seiner Ge-mahlin Sophie Charlotte, einer Prinzessin von Hannover, in Knigsberg die Krone auf und nannte sich fortan König in Preußen. Den Titel König von Preußen nahm erst Friedrich der Groe an, nachdem durch die erste Teilung Polens ganz Preußen thm zugefallen war^l^A^Preußen gab den Namen fr das Knigreich her, da es souverner Besitz mar, mhrend Brandenburg zum deutschen Reiche gehrte. Weil das schmarze Kreuz auf weiem Mantel zur Ordenstracht der Deutschritter gehrte, maren schmarz und wei die Farben des Landes Preußen ge-worden. Diese wurden jetzt die Farben des Knigreiches. Am Tage vor seiner Krnung stiftete, der König den Orden vom Schwarzen Adler mit dem Wahlspruche Suum cuique, der deute noch der hchste preuische Orden ist. Itnfriedettvon mrecht wurde die preuische Knigswrde allgemein anerkannt. b) .Gebietserweiterung. Unter dem ersten preuischen Könige kamen einige kleine Landschaften in Westdeutschland an den Staat. Beim Tode des kinderlosen Wilhelm Iii. vonoranien (s- S. 77) erbte der König, dessen Mutter Luise Henriette eine Oranierin mar, die Grafschaft Mrs (amniederrhein, bei Cleve) und die Grafschaft Singen (an der Ems/^/Den letzteren Besitz vergrerte die durch Kauf erworbene Grafschaft Tecklenburg, den ersteren das im Utrechter Frieden gewonnene Obergelbern. Zu der oranischen Erbschaft" gehrte auch Neufchs4el^^> in der Schweiz. Dieses wrbe spter von dem Könige Friedrich Wilhelm Iv. an die Schweiz abgetreten. c) Innere Zustnde. Die Regierung des ersten Knigs brachte dem Lanbe wenig Glck. Denn auch er gefiel sich in der Nachahmung des franzsischen Hofes. Die Prachtliebe des Stein, Geschichte fr Mittelklassen, in. 6

9. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 47

1912 - Breslau : Hirt
30. 31. Friedrich Iii. Friedrich Wilhelm I. 47 folgekrieges dem Kaiser ein Truppenkorps zu stellen, das um 8000 Mann der die Zahl hinausging, zu der er als Reichsfrst verpflichtet war, wogegen der Kaiser ihn als König in Preußen anzuerkennen versprach. Am 18. Januar 1701 krnte sich Friedrich zu Knigsberg als König Krnung, in Preußen/ nachdem er tags zuvor den Schwarzen Adlerorden (mit dem Wahlspruch Suum cuique) gestiftet hatte. Die Erfllung der im Krontraktat bernommenen Pflichten machte Teilnahme dem Könige während der nchsten Jahre eine selbstndige Politik unmglich. Zwar erwarb sich das preuische Heer im Spanischen Erbfolgekriege (be- foigekneg. sonders bei Hchstdt und Turin) unter seinem jungen, feurigen Fhrer Leopold von Anhalt-Dessau den grten Ruhm; die Kosten jedoch, die dem Staate aus dem langwhrenden Kriege erwuchsen, waren fast unerschwinglich, und als sich der Nordische Krieg seinem Gebiete nherte, konnte der König nicht daran denken, Partei zu ergreifen, ja er war sogar auerstande, seine Grenzen zu schtzen. Aus der Oranischen Erbschaft" erwarb Friedrich Neuenburg, Mrs anderwer-und Lingen, durch Kauf die Grafschaft Tecklenburg. 6mt9en' 31. Friedrich Wilhelm I. (17131740) war seinem Vater sehr Friedrich unhnlich. Schon als Knabe hatte er oft eine erschreckende Heftigkeit (ns40). und unbeugsamen Eigensinn gezeigt; sein Krper war krftig und ab-gehrtet. Die verschwenderische Pracht, die sein Vater so sehr liebte, verachtete er ebenso wie die geistigen Beschftigungen, die seiner Mutter Bedrfnis waren. Ein frommer Christ, war er dem Pietismus zugetau, der von Spener und August Hermann Francke, dem Begrnder des Waisenhauses in Halle, ausgebildet worden war, zugleich ein Mann von geradem deutschen Charakter, von genialem Verstndnis fr die Be-drfnifse des praktischen Lebens und von eiserner Willenskraft, wo es galt, eine als richtig erkannte Maregel durchzufhren. Als König war er der berzeugung, da die Souvernitt, die er als rocher de bronze den ostpreuischen Stnden gegenber stabilierte", ihm das Recht gebe, von seinen Untertanen unbedingten Gehorsam zu fordern, ja sich als Herrn der ihr Leben und Eigentum zu betrachten, und da er nur Gott allein fr seine Handlungen Rechenschaft schuldig sei. Sein groes politisches Ziel war: Preußen durch ein starkes, aus eigenen Mitteln unterhaltenes Heer nach allen Seiten unabhngig zu machen. Er legte den Grund zu dem Bau, den sein groer Sohn aus-gefhrt hat; seine Lebensarbeit war den Vorbereitungen zur Grndung der preuischen Gromacht gewidmet. 1 König in Preußen war die damals bliche Sprachform, hnlich wie man von dem Kurfrsten zu Brandenburg sprach. Einen tieferen Sinn hat es nicht gehabt, wenn sich Friedrich der Groe nach Erwerbung von Westpreuen dem vernderten Sprachgebrauche gem König von Preußen nannte.

10. Geschichte der Neuzeit seit 1648 - S. 66

1898 - Breslau : Hirt
66 Zweite Periode. stehenden Kriege auf eigene Kosten ein Hilfsheer von 8000 Mann zu stellen. Er wollte nur die Einwilligung des Kaisers haben, steh aber weder vom Kaiser, noch vom Papste zum Könige ernennen oder krnen lassen. Der König von Polen hatte ebenfalls schon seine Einwilligung gegeben. Sofort nach Abschlu des Vertrages brach der Hof nach Knigsberg auf. Zwei Geistliche, ein reformierter und ein lutherischer, waren zu Bischfen ernannt, um die Salbung zu vollziehen. Am 17. Januar 1701 ward der Schwarze Adlerorden, der hchste Orden Preuens, gestiftet, den der König mit seinem Wahlspruch Suum cuique", Jedem das Seine," versah, womit er anzeigen wollte, da in Preußen jedem sein 18. Jan. Recht widerfahren soll. Am 18. Januar wurde die Krnung mit groer 1701 Pracht vollzogen. Am Morgen setzte Friedrich in Gegenwart der hohen Staatsbeamten zunchst sich selber, dann seiner Gemahlin im Schlosse zu Knigsberg die Krone auf; hierauf empfing das Knigliche Paar die Huldigung und begab sich dann in die Schlokirche, wo nach der Predigt die Salbung stattfand. Dann folgten die Krnungsmahlzeit fr den Hof und die ffentlichen Belustigungen fr das Volk. Friedrich nannte sich jetzt Friedrich I., König in Preußen; der Titel beschrnkte sich also zunchst auf das Herzogtum Preußen; aber die Krone wurde bald ein Ring, der smtliche brandenburgische Staaten umschlo. Das Heer hie das Kniglich preuische und fhrte in seinen Fahnen den preuischen Adler; die Einwohner des Gesamt-staates gewhnten sich schnell daran, sich nach dem Namen ihres Knigs Preußen" zu nennen. Durch diesen wichtigen Schritt hat Friedrich I. nach dem Urteil Friedrichs des Groen seinen Nachfolgern gleichsam die Mahnung hinterlassen: Ich habe euch einen Titel erworben, macht euch dessen wrdig; ich habe den Gruud zu eurer Gre gelegt, ihr mt das Werk vollenden?" (1. Landerwerbung; Lebensabend des Knigs. An Umfang ist Preußen unter seinem ersten Könige nur wenig gewachsen. Von August Ii., der zur Gewinnung der polnischen Krone viel Geld gebrauchte, kaufte Friedrich (1697) das Stift Quedlinburg, die Stadt Nordhausen und das Amt Petersberg bei Halle. Noch mehr hoffte er aus der oranischen Erbschaft" zu erhalten, da er der nchste mnnliche Verwandte des kinder-losen Wilhelm Iii. und nach dem Recht dessen Haupterbe war; der schlaue Dramer hatte ihn auch immer in dieser Hoffnung gestrkt, um ihn an sich zu fesseln, während er in seinem Testamente schon lngst einen ent-fernteren Verwandten zum Haupterben eingesetzt hatte. Als er nun 1702 starb, entstand der sein Erbe ein langwieriger Streit; Friedrich aber griff rasch zu und besetzte die Herrschaft Lingen, sowie die Stadt und Grafschaft Mrs. Durch Kauf erwarb er (1707) Tecklenburg in West-

11. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 32

1909 - Breslau : Handel
32 heit auch die Dreikaiserschlacht, weil hier drei Kaiser kmpften. Welche?) Im Jahre 1806 sagten sich die deutschen Fürsten am Rheine vom Deutschen Reiche los und schlssen den Rheinbund. Er wurde von Napoleon beschtzt. Der Deutsche Kaiser legte deshalb die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich Kaiser von Osterreich". Das Deutsche Reich hatte der 1000 Jahre bestanden. 3. Der unglckliche Krieg 1806 und 1807. Napoleon lie seine Soldaten durch preuisches Land ziehen (Ansbach). Dadurch beleidigte er den König von Preußen. Dieser erklrte ihm den Krieg. Die Preußen wurden bei Jena (a. d. Saale) und Auerstdt (Prov. Sachsen) von den Franzosen besiegt (1806). Napoleon zog nun mit seinem Heere nach Berlin. Die knigliche Familie floh nach Knigsberg und dann nach Memel in Ostpreuen. Viele preuische Festungskommandanten bergaben in dieser Zeit den Franzosen die Festungen ohne Kampf. Nur Kolberg, Grandenz und Pill au bekamen die Franzosen nicht. Friedrich Wilhelm Iii. schlo mit dem Kaiser von Rußland ein Bndnis. Napoleon schlug die Preußen und Russen bei Preuisch-Ehlau und Friedland in Ostpreuen (1807). Der Friede wurde zu Tilsit geschlossen (1807). Preußen mute alle Lnder zwischen Elbe und Rhein an Napoleon abtreten, groe Kriegskosten zahlen und durste nur ein kleines Heer halten (42 000 Mann). 4. Preuens Wiedergeburt. Um Preußen wieder stark zu machen, sorgte der König 1) fr eine bessere Verwaltung des Staates, 2) fr die Verbesserung des Heeres. Dabei halfen ihm die Minister von Stein und der General von Scharnhorst. a) Aufhebung der Leibeigenschaft. Zuerst machte der König die Bauern frei. Diese muten bis dahin dem Gutsherrn gehorchen. Der Acker, den die Bauern bebauten, gehrte auch dem Gutsherrn. Sie muten ihm dafr Getreide und Geld geben und seine Felder unentgeltlich bearbeiten. Auch durften sie nicht in fremde Dienste treten. Dieses Verhltnis der Bauern zum Gutsherrn nannte man die Leibeigenschaft oder Erbuntertnigkeit. Sie wurde im Jahre 1810 im ganzen preuischen Staate ausgehoben. Die Bauern erhielten den Acker als Eigentum. Sie konnten ihn auch verkaufen und brauchten dem Gutsherrn nicht zu dienen. Sie waren jetzt freie Männer. b) Stdteordnung. In den Stdten wurde eine neue Stdte-orduung eingefhrt. Dadurch erhielten die Brger das Recht, ihre Angelegenheiten (Vermgen, Schule, Steuern usw.) selbst zu verwalten. c) Verbesserung des Heeres. Der General von Scharnhorst half dem Könige das Heer verbessern. Es wurde die allgemeine

12. Geschichte für die Mittelschulen der Stadt Frankfurt am Main - S. 271

1906 - Frankfurt a.M. : Neumann
271 Neueste Zeit. 181566. 1815. 1833. 1834. 1835. 1848. 1848. 1864. 1866. 1866. 1870/71. 1870. 1871. 1871. Ii. vaterlndische Gedenktage. 18. Januar 1701: Preußen wird ein Knigreich. 18. 1871: Aufrichtung des neuen Deutschen Reiches. König Wilhelm I. von Preußen wird Deutscher Kaiser. 27. 1859: Wilhelm Ii. geboren. 9. Mrz 1888: Wilhelm I. gestorben. 22. 1797: Wilhelm I. geboren. 10. Mai 1871: Friede zu Frankfurt am Main. 15. Juni 1888: Friedrich Iii. gestorben. 3. Juli 1866: Schlacht' bei Kniggrtz. 19. 1810: Knigin Luise gestorben. 19. 1870: Der Orden des Eisernen Kreuzes erneuert. 2. Sept. 1870: Napoleon und sein Heer bei Sedan gefangen. 16.18. Oktober 1813: Vlkerschlacht bei Leipzig. 18. Oktober 1831: Friedrich Iii. geboren. Iii. Preuens Könige und ihre Wahlsprche. Friedrich I. 17011713. Jedem das Seine. Friedrich Wilhelm I. 17131740. Der preuische Adler weicht der Sonne nicht. Friedrich Ii., der Groe. 1740-1786. Fr Ruhm und Vaterland. Friedrich Wilhelm Ii. 1786-1797. Aufrichtig und standhaft. Friedrich Wilhelm Iii. 17971840. Meine Zeit in Unruhe, meine Hoffnung in Gott. Frlednch Wilhelm Iv. 18401861. Ich und mein Haus wollen dem Herrn dienen. Wilhelm 1. 2. Januar 1861 bis 9. Mrz 1888. Gott mit uns. Friedrich Iii. 9. Mrz 1888 bis 15. Juni 1888. Furchtlos und beharrlich. Wilhelm Ii. seit 15. Juni 1888. Allweg gut Zoller. Der Deutsche Bund. Frankfurt wird Freie Stadt. Erfindung des elektromagnetischen Telegraphen. Preußen grndet den Zollverein. Die erste deutsche Eisenbahn (Nrnberg-Frth). Die Revolution. Nationalversammlung in der Paulskirche. 18. Sept.: Barrikadenkampf. 18. April: Die Preußen erstrmen die Dppeler Schanzen. 3. Juli: Die Preußen besiegen die sterreicher bei Kniggrtz. Frankfurt wird preuische Stadt. Der Deutsch-Franzsische Krieg. 2. Sept.: Napoleon bei Sedan gefangen. 18. Jan.: Wilhelm I. wird zum Deutschen Kaiser ausgerufen. 10. Mai: Frankfurter Friede. Elsa-Lothringen wird deutsch.

13. II = Oberstufe - S. 19

1905 - Breslau : Handel
19 Musterwirtschaften. Durch die Vermehrung der Bewohner wurden zwar die Einnahmen des Staates mit jedem Jahre grer, aber der König gab zur Verbesserung des Landes auch viel Geld aus. Von allen Brgern forderte der König den grten Flei. Miggang konnte er nicht leiden. Tglich ging oder ritt er nachmittags durch die Stadt, um zu sehen, ob die Leute ttig sind. Da flohen die Miggnger vor dem Könige. Wenn er aber einen ertappte, prgelte er ihn mit dem Stocke. Auch die Obstweiber durften nicht mig sitzen,- sie muten stricken oder nhen. C. Sorge fr das Heer. Viel Geld verwandte der König auf das Heer. Es wurde bis auf 83 000 Mann gebracht. Er liebte die Soldaten der alles und nannte sie die lieben blauen Kinder." Den ganzen Tag wurden sie im Marschieren und Schieen gebt, aber auch an Sauberkeit, Ordnung und Pnktlichkeit gewhnt. Wer un-gehorsam und nachlssig war, wurde hart bestraft. Um die Ausbildung der Soldaten hat sich namentlich der Fürst Leopold von Dessau, gewhnlich der alte Dessauer" genannt, groe Verdienste erworben. Er fhrte den Gleichschritt ein, ersetzte die hlzernen Ladestcke durch eiserne und verbesserte auch die Flintenschlsser. Das preuische Militr war damals das beste. Groe Borliebe hatte der König fr lange Soldaten. Fr sie scheute er kein Geld. So gab er fr einen langen Irlnder 22 000 Mark und wre dadurch beinahe in einen Krieg mit England geraten. Wollte ihm ein Fürst einen Gefallen erweisen, fo schickte er ihm einen langen Rekruten. 3) Preußen beim Tode des Knigs. Alljhrlich bereiste der König die Provinzen. Da ging ihm keine Fahrt schnell genug. Er gnnte sich nicht Ruhe noch Rast und nahm auf Wind und Wetter keine Rcksicht. Diese Anstrengungen erschtterten seine Gesundheit. Er wurde ernstlich krank und bereitete sich in christlicher Weise auf den Tod vor. Im Mai 1740 starb er. Wie gut der König Friedrich Wilhelm I. regiert hatte, sieht man daraus, da Preußen bei seinem Tode einen Schatz von 25 Millionen Mark hatte. Die preuischen Beamten zeichneten sich durch Pnktlichkeit und Gewissenhaftigkeit aus. Die Einwohnerzahl war von 1700000 auf 2240000 gestiegen. Die Brger gingen schlicht gekleidet. Sie trugen einen einfachen, blauen Rock, der aus preuischem Tuche gefertigt war. Man nannte spter solche einfache Männer Friedrich-Wilhelm-Mnner." Die Frauen aus hohem und niederem Stande waren im Hauswesen sehr ttig. Auch ihre Kleidung war einfach. Die Pariser Mode war ver-achtet. Man htte es als eine Schande angesehen, wenn ein Mdchen, welches heiratete, das Leinen- und Tischzeug nicht selbst gefertigt htte. Die Preußen waren ein arbeitsames Volk geworden. König Ariedrich Ii., der Kroe, 17401786. 1) Seine Jugendzeit. Friedrich der Groe war der Sohn Friedrich Wilhelms I. und wurde am 24. Januar 1712 geboren. Er 2*

14. Geschichtsbilder für die Oberstufe mehrklassiger Schulen - S. 44

1892 - Breslau : Goerlich
X. Kaiser Wilhelm I. (1861-9. Mrz 1888.) Wahlspruch: Gott mit uns. 1. Kaiser Wilhelms Jugend bis zum Schlu der Befreiungskriege. a. Geburt und Eltern. Kaiser Wilhelm I. war der zweite Sohn König Friedrich Wilhelms Iii. und der Knigin Luise und wurde am 22. Mrz 1797 geboren. Die erste Jugendzeit verlebte er sehr glcklich, denn die kniglichen Eltern erzogen ihre Kinder mit groer Liebe. Die Knigin Luise schrieb in einem Briefe an ihren Vater: Meine Sorgfalt ist meinen Kindern gewidmet fr und fr, und ich bitte Gott tglich, da er sie segnen und seinen guten Geist nicht von ihnen nehmen mge." Prinz Wilhelm war als Kind sehr schwchlich, deshalb wachte seine Mutter mit besonderer Sorgfalt der ihn. b. Preuens Unglck. Als Prinz Wilhelm 9 Jahre alt war, wurde die ganze knigliche Familie von groem Unglck betroffen. Das preuische Heer wurde bei Jena und Auerstdt fast vernichtet, die Festungen fielen in die Hnde der Feinde, Napoleon drang nach Berlin vor. Der König hatte seine Hauptstadt verlassen; seine Gemahlin war mit den Kindern nach Knigsberg geflohen. Aber im nchsten Jahre drangen die Franzosen bis Knigsberg vor. Die Knigin, noch krank am Nervenfieber, flchtete nach Memel. Nach den unglcklichen Kmpfen bei Preuisch-Eylau und Friedland mute Friedrich Wilhelm Iii. den Frieden zu Tilsit schlieen. Preußen verlor die Hlfte seines Gebiets, mute 140 Millionen Mark Kriegskosten zahlen und fr die Unterhaltung von 150 000 Mann Franzosen monatlich drei Viertel Millionen Mark aufbringen. Die knigliche Familie blieb in Memel. Damals schrieb Luise an ihren Vater: Fr unsere Kinder mag es gut sein, da sie die ernste Seite des Lebens kennen lernen." c. Tod der Knigin Luise. Im Jahre 1810 traf den Prinzen der groe Schmerz, seine geliebte Mutter, die Knigin Luise, zu verlieren. Der Prinz hat ihr Andenken in Ehren gehalten, so lange er lebte. d. Teilnahme an den Befreiungskriegen. Als sich das preuische Volk gegen die franzsischen Bedrcker erhob, wre Prinz Wilhelm gern schon am Anfange des Krieges mit ins Feld gezogen. Er war aber noch nicht krftig genug, daher erlaubte es ihm sein Vater nicht. Erst im Jahre 1814 durfte er am Kampfe teilnehmen. Die Preußen waren damals in Frankreich ein-gerckt. Bei Bar sur Aube hatten sich die franzsischen Soldaten auf einem Berge aufgestellt, Grben gezogen und Wlle aufgeworfen. Aus dieser sicheren Stellung schssen sie auf ihre Feinde. Aber diese gingen mutig vor. Be-sonders tapfer zeigte sich ein russisches Regiment. König Friedrich Wilhelm Iii. wollte gern den Namen dieses Regimentes wissen. Er sagte daher zum Prinzen Wilhelm: Reite hinab und erkundige Dich, welches Regiment so tapfer kmpft!" Der Prinz gehorchte sogleich. Rechts und links flogen die Kugeln um ihn; aber er achtete gar nicht darauf. Er ritt zu dem Regiments, fragte nach dem Namen und ritt dann kaltbltig zu seinem Vater zurck. Zum Lohne fr diese Tapferkeit erhielt er das eiserne Kreuz" und einen russischen Orden. Diese Orden hat er zeitlebens besonders hoch geschtzt. Im Jahre 1814 zog Prinz Wilhelm mit den Truppen der Verbndeten in Paris ein.

15. Die Neuzeit bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 44

1913 - Leipzig : Voigtländer
44 Die Neuzeit. rief mn i 931 26- Friedrich (Iii.) I. von Vrandenburg-Preutzen 1688-1715. 5kurfrftis Hurfft Friedrich Iii. von Brandenburg, des Groen Rur-frsten Sohn, stand seinem Vater an Einsicht und Tatkraft nach, war aber gleichfalls auf das Wohl des preuischen Staates, des deutschen Reiches und es protestantischen Glaubens bedacht. Er untersttzte die Landung Wilhelms von (Dranien in England (1688) durch Hilfstruppen. Kurfrstliche Scharen verjagte im pflzischen (Erbfolgeltriege (16881697), der wegen unberechtigter Ansprche Ludwigs Xiv. auf die Rheinpfalz gefhrt werden mute, die Franzosen vom Niederrheine. Brandenburgische Soldaten unter Leopold von Dessau kmpften in den Trkenkriegen so tapfer, da die Trken sie Feuermnner" nannten, errungen 2' Begrndung des preuischen Knigtums, lvie lvil-eutjdjcr Helm von Granien, so erlangten am Ende des 17. Jahrhunderts auch en e{n{ge deutsche Fürsten eine Standeserhhung: fr den Herzog von Hannover wurde 1692 durch Kaiser Leopold I. eine neunte Kurwrde geschaffen, der Kurfürst Rugiift der Starke von Sachsen wurde 1697, nachdem er zum katholischen Glauben bergetreten war, als Hugust Ii. zum König von Polen gewhlt. Kurfst Friedrich Iii von Brandenburg erstrebte deshalb gleichfalls eine Standeserhhung und fate den Plan, fr das Herzogtum Preußen, wo er in voller Unabhngigkeit herrschte, den Knigstitel anzunehmen^ Der Kaiser gab seine Einwilligung unter der Bedingung, da der Kurfürst ihn in einem bevorstehenden Kriege um die spanische Thronfolge mit einem Hilfsheer Preuhen ein Dott 8000 Mann untersttze. So setzte Friedrich sich und seiner Gemahlin lsjasoi am 18. januar 1701 zu Knigsberg die preuische Knigskrone auf und nannte sich nunmehr Friedrich I., König in Preußen*). Hlle Untertanen der preuischen Könige wurden. nun Preußen" genannt; die schwarzweie Preuenfahne ward ihr gemeinsames Banner. Gelegentlich der groartigen Krnungsfeierlichkeiten wurde der schwarze Rdlerorden gestiftet; er ist noch heute der hchste preuische (Drden; seine Inschrift Suum cuique (Jedem das Seine!) wurde der Wahlspruch des preuischen Knigtums. nfte und 3. Pflege der Knste und Wissenschaften. Friedrich liebte schaften die Knste und Wissenschaften. Er baute in Berlin das schne Zeughaus und die lange Brcke" der die Spree; auch lie er durch Andreas Schlter die verschiedenen Schlogebude zu einem prchtigen Knigsschlo vereinigen. Derselbe Knstler zierte die lange Brcke durch *) Nicht von Preußen", da Ivestpreuen damals noch zu Polen gehrte.

16. Deutsche Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart, mit besonderer Berücksichtigung Brandenburg-Preußens - S. 84

1906 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Dritte Periode. Von 18071861. Don der Wiedererhebung Preuens und Deutschlands bis zum Regierungsantritt Wilhelms des Groen. A. Das Zeitalter der Befreiungskriege. 1. Vorbereitung und Beginn der Erhebung. 33. Greuens Wiedergeburt. Da Preußen aus seinem tiefen Fall wieder zu hoher Ehre gelangte, da sein Staatswesen sich wieder mit neuem, krftigem Leben erfllte, das verdankt es der Glaubenskraft und Op ferfreudigkeit des Knigspaares der Weisheit und Geschicklichkeit seiner Staatsmnner sowie der vater-lndischen und sittlichen Begeisterung seiner Geisteshelden. Man nennt die Umgestaltung des preuischen Staates von 1807 bis 1810 die Wiedergeburt Preuens, oder, da der Freiherr vom Stein die Seele der Umgestaltung war, die Steinsche Reform. 1. Die Glaubenskrast und Opferfreudigkeit des Knigspaares. Gro und stark erhoben sich der König Friedrich Wilhelm Iii. und die Knigin Luise der die allgemeine Niedergeschlagenheit und Verzagtheit im Lande nach dem unglcklichen Kriege. Damals erwhlte sich der König, durchs Leid gelutert und gefestigt, vom Denkmal der Markgrfin Elisabeth im Knigsberger Dome die Inschrift Meine Zeit in Unruhe, meine Hoffnung in Gott" zu seinem Wahlspruche. Und nach geschlossenem Frieden erklrte er den ihm gebliebenen Untertanen: Zwar haben wir an uerem Flchenraum verloren, aber wir wollen und mssen sorgen, da wir an innerer Macht und innerem Glanz gewinnen." Die Knigin Luise aber schrieb an ihren Vater: Glauben Sie ja nicht, liebster Vater, da Zweifel und Kleinmut mein Haupt beugen. Zwei Grnde habe ich, die mich der alles erheben: Der erste ist der Gedanke: wir sind kein Spiel des blinden Znsalls, sondern wir stehen in Gottes Hand,. . und der zweite: wir gehen mit Ehren unter." Und ein ander-mal: Es wird mir immer klarer, da alles so kommen mute, wie es gekommen ist. Die gttliche Vorsehung leitet unverkennbar neue Welt-zustnde ein, und es soll eine andere Ordnung der Dinge werden, da die alte sich berlebt hat. Wir sind eingeschlafen auf den Lorbeeren Friedrichs

17. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 255

1904 - Habelschwerdt : Franke
255 Noch verschiedene andere Umstnde kamen hinzu, die den Kur-frsten in seiner Absicht bestrkten. Dnrch Friedrichs Untersttzung war Wilhelm Iii. ans den englischen Knigsthron gekommen. Kur-frst August Ii. von Sachsen erwarb durch seinen bertritt zur katholischen Kirche die polnische Knigskrone (S. 253), und Hannover erhielt die neunte Kurwrde. Auerdem ermglichte der Besitz des vom Reiche unabhngigen Herzogtums Preußen eine solche Rangerhhung, die Friedrich als Reichssrst nicht htte beanspruchen knnen; die drohenden europischen Kriege boten ihm Gelegenheit, sein Ziel zu erreichen. Nach langen Verhandlungen mit dem Wiener Hofe, der auf das Emporkommen Brandenburgs eiferschtig war, kam am 16. November 1700 der Krontraktat skronvertrag) zustande, in welchem der Kur-frst die Zustimmung znr Annahme der Knigswrde erhielt. Um nicht den Widerspruch Poleus wachzuruseu, das sich im Besitze des heutigen West-Preuen befand, nannte sich Friedrich nicht König von, sondern König in Preußen. Friedrich versprach, dem Kaiser auf eigene Kosten 10 000 Mann Hilfstruppen im Spanischen Erbfolgekriege zu stellen und bei der Kaiserwahl dem habsburgischeu Bewerber die Stimme zu geben. Friedrich teilte nun den brigen Staaten mit, da er willens sei, sich den Knigstitel beizulegen, und zog nach Knigsberg, wo die Krnung stattfinden sollte. Am 17. Januar 1701 stiftete Friedrich den Schwarzen Adlerorden. Dieser Orden ist noch heute die hchste Auszeichnung in Preußen. Er besteht in einem goldenen achtspitzigen Kreuz und einem silbernen Stern. Ersteres ist blan emailliert und zeigt auf einem kreisrunden Schilde den Namenszug des Knigs; zwischen den Kreuzarmen sind schwarze Adler angebracht. Dieses Kreuz wird an einem breiten, orangefarbigen Bande der die linke Schulter getragen. Der Ordensstern zeigt auf orangefarbenem Grunde einen schwarzen, fliegenden Adler mit Blitzstrahlen in der einen Klaue und einem Lorbeerkranz in der anderen; der dem Adler steht der Wahlspruch des Knigs: Suum cuique. (Jedem das Seine.) Am 18. Jauuar 1701 saud die Kruuug mit auerordentlicher Pracht statt. Der König setzte sich selbst die Krone aus und krnte dann seine Gemahlin. Hierauf fand in der Schlokirche die feierliche Salbung statt. Die Festlichkeiten, die nun folgten, gaben denen bei der Kaiserkrnung nichts nach. 4 Preuens Teilnahme am Spanischen Erbfolgekriege, 17011713. Seinem Versprechen gem stellte Friedrich I. in dem Spanischen Erb-folgekriege (S. 236) dem Kaiser 10 000 Mann zur Verfgung. Das preuische Heer zeichnete sich in siegreichen Schlachten und im Festungskrieg rhmlich ans. Es stand unter Leopold von Dessau und Der Kronvertrag vom 16. November 1700. Atzler, Qu. n. L. Ii. Nr. 36. Friedrich I. zeigt den Mchten die Annahme der Knigsrvrde an. Atzler,

18. Hilfsbuch für die Geschichtserzählungen in Sexta - S. 10

1916 - Berlin : Weidmann
10 I. Aus der nheren Vergangenheit. regierenden Kaisers, den preuischen König Wilhelm I. Vorher gab es nur einen machtlosen Deutschen Bund. Dieser war eine ganz lockere Bereinigung der deutschen Staaten und des Kaiser-reiches sterreich. An der Spitze dieses Bundes stand nicht ein-mal ein Kaiser. Viele Deutsche sehnten sich aber nach der Be-grndung eines mchtigen Deutschen Reiches, damit sich die Nachbar-staaten, besonders Frankreich, die Schwche des deutschen Volkes nicht zunutze machen mchten. Denn Frankreich hatte schon lange die Absicht, das deutsche Land bis zum Rheinstrome zu erobern. Dies verhinderte König Wilhelm I. durch die Verstrkung und Verbesserung seines Heeres, mit dem er erst gegen Dnemark (1864), dann gegen sterreich (1866) und zuletzt gegen Frankreich (18701871) zu kmpfen hatte. b) Wilhelms I. Kriege. Prinz Wilhelm. 4. Wilhelm I. wurde am 22. Mrz 1797 geboren und von seinen Eltern, dem Könige Friedrich Wilhelm Iii. und der Knigin Luise, mit der gleichen Liebe und Sorgfalt erzogen wie sein lterer Bruder Friedrich Wilhelm Iv. Er war als Kind von schwchlichem Krper. Erst beim Eintritt in das Jnglingsalter entwickelte er sich zu grerer Kraft und Strke. Mit 17 Jahren machte er schon die Befreiungskriege gegen Frankreich mit und zeichnete sich dabei so aus, da er das Eiserne Kreuz erhielt. ' Im Juni 1829 vermhlte er sich mit der Prinzessin Augusta vou Sachsen-Weimar, einer schnen, klugen und wohlttigen Frstin. Prinz Als sein kinderloser Bruder Friedrich Wilhelm Iv. den Thron to0n ^reu^e,L bestiegen hatte, erhielt er als wahrscheinlicher Erbe der Knigskrone den Titel Prinz von Preußen". Er war sehr arbeitsam und sorgte besonders fr die vortreffliche Ausbildung des preuischen Heeres, das er zum besten auf der ganzen Welt machte. Auch sonst besa er einen ernsten, festen Willen, groe Ruhe und Be-stimmtheit; dabei war er beraus leutselig und gottergeben. Sein Wahlspruch hie: Gott mit uns." König Wilhelm I. war schon 64 Jahre alt, als er zur Regierung ^bfetne kam, und doch sollte er noch lnger als x/i Jahrhundert die Herr-Ratgeber. schast ausben zum Segen Preuens und Deutschlands. Mit richtigem Blicke fand er die Männer, die ihm bei seiner schwierigen Arbeit behilflich waren: den Kriegsminister von Roon, den Chef [scfjeff]

19. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 371

1894 - Dresden : Jacobi
Iii. Ar groe Jlreiifjeiifiiinig Inrilridi Ii.*) (17401786.) A. Friedrich ctcs Kronprinz. Wir kommen jetzt zu dem groen Könige, welcher Preußen so be-rhmt und stark gemacht hat, da es zu den ersten Mchten Europas gezhlt wurde. Es ist König Friedrich Ii., der Groe, von seinem Volke in seinem Alter allgemein der alte Fritz" genannt. a) Kinderjahre. Friedrich der Groe wurde im Januar 1712 geboren. Sein Vater war der damalige Kronprinz Friedrich Wilhelm, der ein Jahr darauf unter dem Namen Friedrich Wilhelm I. den preuischen Thron bestieg. Seine Mutter war Sophie Dorothea, eine Prinzessin von Hannover, eine feingebildete und edelgesinnte Dame. Bei der Geburt des Prinzen lebte noch der Glanz und Pracht liebende Grovater, der erste preuische König Friedrich I. Schon lange hatte man sehnlichst den einstmaligen Thronerben erwartet; die Freude der seine Geburt war deshalb groß und allgemein. Die Taufe ward mit groer Pracht gefeiert. Er erhielt bei derselben die Namen: Karl Friedrich, sein Vater nannte ihn Fritz. Als Kind war er sehr schwchlich. Die erste Erziehung des Prinzen leitete seine treue Mutter, von der er die Liebe zu Kunst und Wissenschaft erbte. Sein Vater schwrmte und begeisterte sich nur fr Soldaten. Deshalb umgab er schon die Wiege des Prinzen mit Waffen aller Art. Gro war die Freude des Vaters, wenn Fritz gerne Soldat spielte. Oft spielte er mit seiner lteren Schwester Wilhelmine zusammen. Als ihn diese einst wieder bat, ihr den Puppenwagen ziehen zu helfen, weigerte er sich jedoch, da er sich nicht im Soldatenspiel stren lassen wollte. Er sagte: Gut Trommeln ist mir besser als Spielen." Dem Vater gefiel dies Wort sehr; er lie alsbald ein Bild anfertigen, das den schnen Prinzen mit einer Trommel darstellte. d) Seine harte Jugend. Schon im siebenten Jahre hatte die glckliche Kindheit ihr Ende erreicht. Friedrich erhielt einen militrischen General zum Erzieher. Von nun an mute er fleiig exerzieren, zunchst allein, spter zusammen mit *) Sein Wahlspruch: Pro gloria et patria", d. i. Fr Ruhm und Vaterland. 24*

20. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 363

1894 - Dresden : Jacobi
363 d) Das Heer und die Finanzen. Friedrich Wilhelm I. legte auch im Frieden den grten Wert auf ein starkes und wohlgcbtes Heer. Er hatte den Grundsatz: Willst Du den Frieden, so rste Dich zum Kriege". Nach und nach vermehrte er das Heer von 38 000 auf 83 000 Mann, alle aufs beste ausgerstet und ausgebildet. Den besten Gehilfen hierbei fand er in dem Fürsten Leopold von Dessau, bekannt unter dem Namen der alte Dessauer". Letzterer bte die preuische Armee so sorgfltig ein, da alle bungen aufs peinlichste von jedem Soldaten ausgefhrt werden konnten. Er fhrte sodann manche Verbesserung ein, z. B. den eisernen Ladestock, mit dessen Hilfe die Preußen imstande waren, viel schneller und hufiger zu schieen als andere Soldaten. Im Heere dienten damals nicht, wie es heute der Fall ist, nur Landeskinder, sondern mehr als die Hlfte bestand aus Auslndern, die fr Sold" dienten und den Dienst: im Heere als ein Handwerk betrachteten. Sie konnten nur durch eiserne Zucht in Ordnung gehalten werden, und daran lieen es die preuischen Offiziere auch nicht fehlen. Den anderen Teil stellten die Landeskinder, und zwar war jedem Regiment ein Distrikt, oder Kanton daher Kantonsystem genannt zur Rekrutierung zugewiesen. Die Shne von Beamten, die ltesten Shne von Landleuten und Handwerkern waren frei, Anfang zur allgemeinen Wehrpflicht". Eine ganz besondere Vorliebe hatte der König fr recht groe Soldaten. Nannte er schon die anderen Soldaten seine lieben blauen Kinder", so waren ihm seine langen Kerls", von denen sich die meisten als Riesen fr Geld sehen lassen konnten, geradezu ans Herz gewachsen. Sie bildeten sein Leibregiment. Es stand in Potsdam und wurde meistens von Friedrich Wilhelm selbst befehligt. Er lie diese Soldaten prchtig bekleiden und ausrsten, auch bezahlte er sie gut. Er kannte kein greres Vergngen, als diese schnen, langen Leute marschieren zu sehen. Man konnte ihm keine grere Freude bereiten, als wenn man ihm etliche solcher langen Kerle zum Geschenk machte. Dies wuten die anderen Fürsten. Suchten sie etwas von ihm zu erreichen, dann schickten sie ihm einige groe Rekruten. Der König, welcher sonst so sehr sparsam war, scheute fr sein Leibregiment das Geld nicht; fr einen besonders groen Mann hat er oft groe Summen ausgegeben. Seine Werboffiziere durchzogen aller Herren Lnder und suchten solche Leute. Wollten diese nicht freiwillig folgen, dann gebrauchten sie auch wohl Gewalt und schleppten sie nach Potsdam. Weiterhin war die Hauptsorge des Knigs auf eine gute Finanzlage des Staates gerichtet. Zunchst wollte er die Schulden seines Vaters tilgen, sodann sich die Mittel zur Unterhaltung eines greren Heeres sammeln und endlich einen Staatsschatz anhufen, um selbstndig handeln zu knnen und im Falle des Krieges nicht wie sein Vater auf Subsidiengelder von fremden Mchten angewiesen zu sein.