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1. Vaterländische Geschichte für die Oberklassen katholischer Volksschulen - S. 49

1900 - Stolberg (Rheinl.) : Mathes
T 49 Die schleichen Kriege. Wenige Monate nach der Thronbesteigung Friedrichs Ii. starb der | deutsche Kaiser Karl Vi, und hinterlie die sterreichischen Lnder seiner .-Tochter Maria Theresia. Weil aber der Kurfürst von Bayern ihr die Erbschaft streitig machte und bei Sachsen, Spanien und Frankreich Unter-* sttzung fand, so mute Maria Theresia zu den Waffen greifen, um ihren , Besitz zu verteidigen. Da bot Friedrich Ii. ihr seine Hilfe an unter der Bedingung, da sie ihm die schlesischen Frstentmer Liegnitz, Brieg, Wohlan ;<?und Jgerndorf abtrete. Er sttzte sich bei diesem Verlangen auf den Erb-1 vertrag, den Joachim Ii. 1537 mit den schlesischen Herzgen abgeschlossen ! hatte. 1675 war die Familie dieser Herzge ausgestorben; aber trotz des ^Widerspruches des Gcom Karfrsteil hatte sich der Kaiser der streitigen i Lnder bemchtigt, ebenso wie sterreich auch das einem Hohenzollern- > frften gehrige Frstentum Jgerndors kurze Zeit nach Beginn des a 30iahrtgen Krieges widerrechtlich besetzt hatte. Als Maria Theresia das > Angebot König Friedrichs zurckwies, beschlot er, Schlesien gewaltsam in seine Hand zu bringen, wie ehemals auch sterreich dasselbe gewaltsam an sich gebracht hatte, und so begannen die drei schlesischen Kriege. |1 Der 1. schlesische Ki.'ieg 1710 1742. Das preuische > Heer marschierte Ende 1740 in Schlesien ein und besetzte fast das ganze Land, ohne Widerstand zu finden. Erst vier Monate spter rckte ein sterreichisches Heer unter dem Feldmarschall .petpperg von Neie her zum Angriffe heran. Bei Mollwitz, Dwestlich von Brieg, trafen die feindlichen Heere am. 10. April ||^11 usarrurtm. Die weite Ebene war mit Schnee tief bedeckt. I|?fef fhrte den rechten, Feldmarschall Schwerin den^linken ik ^lugel des Heeres. Anfangs gewannen die sterreicher Vorteile, 5 und die Preußen gerieten in Unordnung, die der König vergeblich ; Zu heben suchte. Da bat ihn Schwerin, das Schlachtfeld zu verlassen und neue Truppen herbeizufhren. Nur ungern erfllte If 5 43ttte; aber in feiner ^lbwefenheit gelang es Schwerin, die ' f ^puppen niieder zu ordnen und einen vollstndigen Sieg zu^erringen. $1 _ Hierauf rckte Friedrich in Bhmenein, wo er beichotusik f sdstlich von Kolin, am 17. Mai 1742 in drei Morgenstunden i abermals die sterreicher berwand. In Folge dieses Sieges kam der Friede zu Breslau zu Stande, durch welchen Friedrich H|m den Besitz von Schlesien und der Grafschaft Glatz gelangte. ,11. Der 2. schlesische Krieg 1744 - 1745. Bald nach Been-i digung des l. schlesischen Krieges schlo Maria Theresia ein Jt / J den Englndern und Sachsen. Weil Friedrich Mertannte da dasselbe gegen ihn gerichtet fei, rckte er im Herbste > m mit 80000 Mann in Bhmen ein und bemchtigte sich : Prags. Doch mute er die Stadt und das Land wieder auf- u^etl er sich der heranrckenden sterreichischen bermacht ; gcma^eii praubte. Bei dem Ubergange der die obere ' ? Schlesien geriet die Armee in groe efatre, und nur a durch den Heldenmut des Obersten von Wedell, der mit einem o emzigen Negimente 5 Stunden lang der bermacht Stand hielt, zu entkomm en ^' mt dem H^uptteile der Truppen unbehelligt 4

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1. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 126

1895 - Leipzig : Voigtländer
126 174031. Mai 1740 starb Friedrich Wilhelm I., und Friedrich Ii. bestieg, 28jhrig, den Thron. /2. Der erste schleiche Krieg (1740-1742). Er erbte von seinem Vater ein Land von 2800 Quadratmeilen mit 2240 000 Einwohnern, einen Schatz von 9 Millionen Thalern (27 Millionen Mark) und ein trefflich eingebtes Heer von 83 000 Mann. Wenige Monate nach Friedrichs Ii. Regierungsantritt starb Kaiser Karl Vi. Mit ihm erlosch der Manns-stamm des Hauses Habsburg, und Karls Vi. jugendliche Tochter Maria Theresia wurde krast der sogenannten pragmatischen Sanktion Herrscherin der sterreichischen Lnder. Friedrich erhob auf Grund des Erbvertrages unter dem Kurfrsten Joachim Ii. Ansprche auf die schlesischen Herzog-tmer Brieg, Liegnitz und Wohlau (sowie Jgerndorf), welche sterreich an sich genommen hatte, und da Maria Theresia diese Ansprche nicht an-erkannte, griff er zu den Waffen. Ich denke," schrieb er, die khnste, schneidigste Unternehmung zu beginnen, der sich jemals ein Fürst meines Hauses unterzogen hat." So kam es zum ersten schlesischen Kriege. 1740 Friedrich rckte im Dezember 1740 in Schlesien ein, eroberte das Land binnen Monatsrist und siegte dann 1741 bei Molwitz (bei Brieg). Dar-auf (1742) drang er in Mhren vor und erzwang durch weitere Siege den 1742frieden zu Breslau, in welchem er Schlesien und die Grafschaft Gl atz erwarb (700 Dm. mit 1400000 Einw.). 3. Der sterreichische Erbfolgekrieg und der zweite schleiche Krieg. Unterdessen hatte der Kurfürst Karl Albrecht von Bayern als Nach-komme des Kaisers Ferdinand I. Ansprche auf die sterreichische Erbschaft erhoben, und Frankreich, Spanien, Sachsen und Preußen hatten sich mit ihm gegen Maria Theresia verbndet. So kam es zu dem sterreichischen Erbfolgekrieg (17411748). Karl Albrecht besetzte mit einem fran-zsisch-bayrischen Heere sterreich und lie sich in Prag als König von Bhmen und in Frankfurt als Kaiser Karl Vii. (17421745) krnen. Aber die Ungarn, welche auf dem Reichstage zu Preburg gelobten, fr ihren König Maria Theresia in den Tod zu gehen", befreiten sterreich wie-der, drangen siegreich in Bayern ein und eroberten Mnchen. Diese Erfolge sterreichs machten Friedrich Ii. um den Besitz von Schlesien besorgt. 1744 Er begann daher den zweiten schlesischen Krieg (17441745), indem er mit 80 000 Mann kaiserlicher Hilfsvlker" in Bhmen einfiel. Infolge davon konnten die Franzosen und Bayern wieder nach Bayern vor-dringen und dieses Land zurckerobern. Aber kaum war Karl Vii. wie-der in seine Hauptstadt Mnchen zurckgekehrt, so starb er (1745). Sein Sohn Maximilian Joseph verzichtete im Frieden zu Aussen auf die sterreichische Erbschaft. Nun wurde Maria Theresias Gemahl (Franz

2. Bilder aus der vaterländischen, besonders aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 36

1912 - Münster i.W. : Schöningh
36 Der erste und zweite Schlesische Krieg. Veranlassung. Nur eine kurze Zeit des Friedens mar dem jungen König beschieden. Gleich zu Anfang seiner Regierung wurde er gezwungen, zum Schwerte zu greifen. Das kam so: Ein Vorfahr des groen Knigs, der Kurfürst Joachim Ii., hatte mit den Herzgen von Schlesien einen Erbvertrag geschlossen. Nach dem Aussterben der herzog-lichen Familie sollte Schlesien an Brandenburg fallen. Trotz dieses Vertrages ri sterreich nach dem Tode des letzten Herzogs Schlesien an sich. Friedrich erneuerte seine Ansprche, und als Maria The-resia, die Herrscherin in den sterreichischen Lndern, von der Heraus-gbe der schiefischen Besitzungen nichts wissen wollte, kam es zu drei Kriegen. Diese Kriege heien die Schleichen Kriege; einer hat sieben Jahre gedauert und wird deshalb der Siebenjhrige Krieg genannt. Der erste Schlesische Krieg. 17401742. Friedrich zog mit seinem Heere nach Schlesien und griff die sterreicher bei Mollrn itz an. Nachmittags zroei Uhr begann der König die Schlacht. Die sterreichischen Reiter brachen mit Ungestm gegen die preuischen vor und brachten sie in Unordnung. Der König selber mute zurckweichen. Aber gegen die preuischen Fusoldaten vermochten die sterreicher nichts auszurichten. Der Feldmarschall Schwerin stellte sich an die Spitze der preu-ischen Soldaten, griff die sterreicher von neuem an und trieb sie in die Flucht. Bald darauf mute Maria Theresia Frieden schlieen. Preußen bekam Schlesien, und Friedrich kehrte als. Sieger nach Berlin zurck. Der zweite Schlesische Krieg. 17441745. Maria Theresia verbndete sich hierauf mit andern Fürsten, um Schlesien zurckzuerobern. Dies hrte Friedrich Il Schnell sammelte er sein Heer und rckte gegen die sterreicher vor. Bei H o h e n fr i e d b e r g kam es zur Schlacht. Friedrich hatte 60 000 Soldaten; das Heer der sterreicher und der Sachsen, die sich mit ihnen verbndet hatten, zhlte 90 000 Mann. Doch der König von Preußen frchtete sich nicht. Morgens in aller Frhe, als die Feinde noch schliefen, griff er die Sachsen an und sprengte sie auseinander. Dann galt es, die sterreicher zu besiegen. Das war nicht leicht. Sie hatten ein greres Heer als die Preußen, und schlugen alle Angriffe ab. Doch mit frischen Krften und neuem Mute strmten die tapfern Preußen auf die Feinde los; diese gerieten ins Wanken und wurden zurckgeschlagen. 7000 sterreicher wurden gefangen genommen. Acht Uhr morgens hatte Friedrich einen glnzenden Sieg errungen. Wiederum mute Maria Theresia Frie-

3. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 192

1891 - Leipzig : Voigtländer
192 Karls Vi. jugendliche Tochter, Maria Theresia, wurde kraft der sogenannten pragmatischen Sanktion Herrscherin der sterreichischen Lnder. Friedrich erhob auf Grund des Erbvertrages unter dem Kur-frsten Joachim Ii. auf die schleichen Herzogtmer Brieg, Liegnitz und Wohlau (sowie Jgerndorf), welche sterreich an sich genommen Hatte, Ansprche, und da Maria Theresia diese nicht anerkannte, griff er zu den Waffen. So kam es zum ersten sch lesischen Krieg/ 1740 Friedrich rckte im Dezember 1740 in Schlesien ein, eroberte das Land binnen Monatsfrist und siegte dann bei Molwitz 1741 (bei Brieg). 1742 drang er in Mhren vor und erzwang den Frieden zu Breslau, in welchem er Schlesien und die Grafschaft Glatz erwarb (700 Dm. mit 1 400 000 Einw.). 1741 3. Der sterreichische Erbfolgekrieg (1741 -1748) und der zweite schlesische Krieg. Unterdessen hatte derkurfrstkarl Alb recht von Bayern (als Nachkomme des Kaisers Ferdinand I.) Ansprche auf die sterreichische Erbschaft erhoben, und Frankreich, Spanien, Sachsen und Preußen hatten sich mit ihm gegen Maria Theresia ver-bndet. In dem hierdurch veranlaten sterreichischen Erb-folgekriege besetzte Karl Albrecht mit einem franzsisch-bayerischen Heere sterreich und lie sich in Prag als König von Bhmen und in Frankfurt als Kaiser Karl Vii. (1742 1745) krnen. Aber die Ungarn, welche auf dem Reichstage zu Preburg gelobten, ..fr ihren König Maria Theresia in den Tod zu gehen", befreiten sterreich wieder, drangen siegreich in Bayern ein und eroberten Mnchen. Die Erfolge sterreichs machten Friedrich Ii. um den Besitz von 1744 Schlesien besorgt. Er begann daher den zweiten schleichen Krieg (17441745), indem er mit 80 000 Mann kaiserlicher Hilfsvlker" in Bhmen einfiel. Infolge davon konnten nun auch die Franzosen und Bayern wieder nach Bayern vordringen und dieses Land zurckerobern. Aber kaum war Karl Vii. wieder in feine Hauptstadt Mnchen zurck-gekehrt, so starb er (1745). Sein Sohn Maximilian Joseph verzichtete im Frieden zu Fssen aus die sterreichische Erbschaft. Nun wurde Maria Theresias Gemahl (F r a n z S t e p h a n von Toskana) als Franzi, zum Kaiser (1745 1765) gewhlt. Mit diesem kam die deutsche Kaiserwrde an das Haus (Habsburg-) Lothringen (17451806). Da nun auch Sachsen aus sterreichs Seite trat, so geriet Friedrich Ii. in groe Bedrngnis. Aber durch seinen Sieg bei Hohenfriedberg 1745 (in Schlesien) und den Sieg des alten Dessauers bei Kesselsdorf 1745 (unweit Dresden) fhrte er den

4. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart mit Einschluß der wichtigsten Kapitel aus der allgemeinen Weltgeschichte und mit Belehrungen aus der Staatskunde - S. 154

1910 - Leipzig : Voigtländer
154 Die Neuzeit. ich sterbe zufrieden, da ich einen so wrdigen Sohn und Nachfolger habe." Regienmgs- 4< Friedrichs Regierungsantritt. Im Frhling 1740 starb Friedrich Wilhelm I., und Friedrich Ii. kam 28 jhrig zur Regierung. Er erbte von seinem Vater einen wohlgeordneten Staat, einen Staats-schtz von 27 Millionen Mark und ein trefflich geschultes Herr von 83000 Mann. 102. Die beiden ersten Schleichen Kriege und der sterreichische Erfolgekrieg. ^Schief. i. Der erste Schleiche Krieg 17401742. Wenige Monate mo-1742 nach Friedrichs Regierungsantritt starb Kaiser Karl Vi. Mit ihm erlosch der Mannesstamm des Hauses Habsburg, und kraft der Prag-matischen Sanktion wurde Karls 23 jhrige Tochter Maria Theresia, die Gemahlin des Groherzogs Franz Stephan von Tos-kana, die Herrscherin der sterreichischen Lnder. Friedrich benutzte diese Gelegenheit, um Preuens Ansprche auf die schleichen Herzogtmer geltend zu machen, die sterreich im 17. Jahrhundert an sich genommen hatte ( 92, 3). Als auf seine Forderungen abschlgige Antworten einliefen, rckte er im Dezember 1740 in Schlesien ein. Der protestantische Teil der Bevlkerung empfing den Preuenknig mit Jubel. Sein Feldherr Graf Schwerin besiegte die sterreicher Schlacht^jbeiin der Schlacht bei Mollwitz sdstlich von Breslau 1741. Fried- W1 rich rckte dann sogar in Mhren ein und erzwang durch weitere 0|ege den Frieden von Breslau 1742, in dem er Schlesien und die Grafschaft Elatz erwarb. 2. Der sterreichische Erbsolgekrieg und der zweite Schlesische Krieg. Auch der Kurfürst Karl Albrecht von Bayern erhob als Nachkomme des Kaisers Ferdinand I. Ansprche auf die sterreichische Erbschaft und begann gegen Maria Theresia tofto den sterreichischen Erbfolgekrieg (17411748). Er drang unter Erbfolge- Beihilfe franzsischer Truppen in sterreich ein und lie sich in Prag Kaiser als König von Bhmen, in Frankfurt als Kaiser Karl Vii. 1742-1745 (17421745) krnen. In ihrer Not wandte sich Maria Theresia an die Ungarn. Sie gelobten auf dem Reichstage zu Preburg, fr ihren König Maria Theresia" in den Tod zu gehen; ein ungarisches Heer befreite sterreich, drang siegreich in Bayern ein und eroberte Mnchen. Diese Erfolge sterreichs machten Friedrich Ii. um den Besitz Schlesiens besorgt. Er fiel daher mit kaiserlichen Hilfsvlkern" in

5. Deutsche Geschichte von der Thronbesteigung Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 244

1913 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
244 Achter Zeitraum. Bis zur Wiederherstellung des Deutschen Reiches. wute, da ihre Thronfolge im Auslande nicht ohne Widerspruch bleiben wrde, so ergriff sie doch in der berzeugung von ihrem Rechte beherzt die Zgel der Regierung und lie sich als Knigin von Ungarn und Bhmen. Erzherzogin von sterreich" huldigen. Ihren Gemahl Franz Stephan von Lothringen, den spteren Kaiser Franz I., der ihr an Fhig-feiten weit nachstand, nahm sie zum Mitregenten an1. b) Friedrich besetzt Schlesien. Sein General Schwerin siegt bei Mollwitz. Den Thronwechsel in sterreich hielt Friedrich fr eine gnstige Gelegenheit, die Ansprche seines Hauses auf die schleichen Frstentmer zu erneuern. Mit der Rckgabe des Kreises Schwiebus (S. 218) war nach seiner Meinung das alte Recht der Hohenzollern wiederhergestellt. Als sein Vorschlag, sterreich mge das streitige Gebiet freiwillig an Preußen abtreten, in Wien mit Entrstung zurckgewiesen wurde, rckte er im Dezember des Jahres 1740 mit einem Heere in Schlesien ein und bemchtigte sich in wenigen Wochen fast des ganzen Landes. Doch Maria Theresia war nicht gewillt, den schnsten Edelstein ihrer Krone" ohne Kampf preiszugeben. Sie schickte ihren Feldmarschall Neipperg nach Schlesien. Bei dem Dorfe Mollwitz unweit Brieg kam es zur Schlacht. Die sterreichische Reiterei zeigte sich der preuischen so sehr berlegen, da Friedrich den Sieg schon verloren gab. Auf den Rat des Feldmarschalls Schwerin verlie der König das Schlachtfeld. Dann ging Schwerin mit dem Fuvolk zum Angriffe vor und schlug die sterreicher vollstndig in die Flucht (1741). c) Der Beginn des sterreichischen Erbfolgekrieges. Die Bayern in Linz und Prag. Der Erfolg des preuischen Heeres ermutigte auch den Kurfrsten Karl Albert von Bayern, der als Schwiegersohn Kaiser Josephs I. Ansprche auf das sterreichische Erbe machte und nach Das Haus Habsburg-Lothiingen. Gem. Franz Stephan, Herzog von Lothringen, spter Grotzherzog von Toskana, als Franz I. rmischer Kaiser Maria Theresia, Tochter Karls Vi. Joseph Ii. Leopold Ii. Franz Ii. (I.) Karl, Johann, Ferdinand, Franz Karl dankt 1848 ab I Sieger von Aspern (1809) deutscher Reichsverweser Albrecht, f 1895, Sieger von Custozza (1866) Franz Joseph. Max. i Ol o rcr; ., seit 1848, Gem. Eli- Kaiser von sabeth von Bayern, Mexiko, f 1867 Karl Ludwig, t 1896 t 1898 Franz Ferdinand von Este, Thronsolger. Rudolf, f 1889

6. Die Neuzeit bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 55

1913 - Leipzig : Voigtländer
32. Die beiden ersten Schleichen Kriege und der sterreichische Erbfolgekrieg. 55 4. Friedrichs Regierungsantritt. 3m Frhling 1740 starb Friedrich Wilhelm I., und Friedrich Ii. kam 28 jhrig zur Regierung. Er erbte von seinem Vater einen wohlgeordneten Staat, einen Staatsschatz von 27 Millionen Mark und ein trefflich geschultes Heer von 83000 Mann. 99.] 32. Die beiden ersten Schleichen Kriege und der Osterreichische Erbfolgekrieg. 1. Der erste Schleiche Krieg 17401742. Wenige Monate '-A-,. nach Friedrichs Regierungsantritt starb Kaiser Karl Vi. Mit ihm er- 1740-1742 losch der Mannesstamm des Hauses Habsburg, und Kraft der Prag-matischen Sanktion wurde Karls 23 jhrige Tochter Maria Theresia, die Gemahlin des Groherzogs Franz Stephan von Toskana, zur Herrscherin der sterreichischen Lnder. Friedrich benutzte diese Gelegenheit, um Preuens Ansprche auf die schleichen Herzogtmer geltend zu machen, die (sterreich irrt 17. Jahrhundert widerrechtlich an sich ge-nommen hatte ( 22, 3). Rls auf seine Forderungen abschlgige Antworten einliefen, rckte er im Dezember 1740 in Schlesien ein. Der protestantische Teil der Bevlkerung empfing den Preutzenknig mit 3ubel. Sein Feldherr Graf Schwerin besiegte die sterreicher in der Schlacht bei Mollwik sdstlich von Breslau 1741. Friedrich rcktes^^ei dann sogar in Mhren ein und erzwang durch weitere Siege den Frieden von Breslau 1742, in dem er Schlesien und die Graf-5rgr^a" schaft (51 atz erwarb. 2. Der sterreichische (Erbfolgeftrieg und der zweite Schleiche Krieg. Ruch der Kurfürst Karlrlbrecht von Bayern erhob als Nachkomme des Kaisers Ferdinand I. Ansprche auf die sterreichische Erbschaft und begann gegen Maria Theresia den fter- Drecrld^eer' reichischen Erbfolgekrieg (17411748). Er drang unter Beihilfe Erbfolge franzsischer Truppen in sterreich ein und lie sich in Prag als König 6ne9 von Bhmen, in Frankfurt als Kaiser Karl Vii. 17421745 krnen. K^"n 3n ihrer Hot wandte sich Maria Theresia an die Ungarn. Sie gelobten 1742-1745 auf dem Reichstage zu pretzburg, fr ihren König Maria Theresia" in den Tod zu gehen; ein ungarisches Heer befreite sterreich, drang siegreich in Bayern ein und eroberte Mnchen. Diese Erfolge sterreichs machten Friedrich Ii. um den Besitz Schlesiens besorgt. Er fiel daher mit kaiserlichen Hilfsvlkern" in Bhmen ein und begann damit den zweiten Schleichen Krieg 2-K^ef-17441745. Sein Sieg bei hohenfriedberg in Schlesien und der 1744-1745

7. Lehr- und Lesebuch der Geschichte von der Gegenwart bis auf Kaiser Karl den Großen - S. 152

1892 - Berlin : Mittler
152 X. Preuens Emporkommen. Maria Theresia ein, während Frankreich die Ansprche des Kurfrsten von Bayern auf die sterreichische Erbschaft untersttzte. Auch König Friedrich Ii. von Preußen (1740 bis 1786, der seine Jugeub S. 40) wre geneigt gewesen, Maria Theresia zu untersttzen, wenn sie seine alten Erbausprche auf die schleichen Herzogtmer Liegnitz, Brieg und Wohlan anerkannt htte. Doch da er mit seiner Forberuug zurckgewiesen wurde, trat er auf die Seite der Feinde Maria Theresias und lie noch im Dezember 1740 seine Truppen in Schlesien einrcken. (Erster schlesischer Krieg.) Erst im Frhjahr 1741 sandte ihm Maria Theresia ein Heer unter dem Feldmarschall Neipperg entgegen. Bei Mollwitz (sdlich von Brieg) kam es zur Schlacht. König Friedrich fhrte seine Truppen selbst. Als er bei dem wechselnden Erfolge unruhig zu werden begann, bewog ihn der Feldmarschall Schwerin, Untersttzung aus der Nhe herbeizuholen. Dann raffte Schwerin nochmals die Truppeu zusammen und konnte am Abend seinem König den Sieg melden. Die preuische Infanterie bewahrte auch im Feuer und von der feindlichen Reiterei umschwrmt die gute Disziplin, welche sie auf dem Exerzierplatz gelernt hatte. Unsere Infanterie", schrieb der König nach der Schlacht, sind lauter Casars und die Offiziers davon lauter Helden; aber die Kavallerie ist nicht wert, da sie der Teufel holt." Friedrich drang nun mit seiner siegreichen Armee nach Bhmen vor und schlug hier die sterreicher abermals. Darauf trat ihm Maria Theresia im Frieden zu Breslau 1742 Schlesien und die Grafschaft Glatz ab, um sich gegen die weit in die Erblande vorgedrungenen Franzosen und Bayern wenden zu knnen. Mit Hlfe der Ungar konnte sie ihre Lande schnell von den Feinden subern, boch begngte sie sich damit nicht, sondern befahl ihren Generalen, weiter nach dem Rhein vorzudringen. In Gemeinschaft mit den Englndern erfochten dann die sterreicher einen Sieg der die Franzosen, und bald war kein Franzose mehr diesseits des Rheins zu sehen. Friedrich verfolgte diese Vorgnge mit Besorgnis; es war ihm klar, da Maria Theresia nach Vertreibung der Franzosen sehr bald auf die Wiedereroberung Schlesiens Bedacht nehmen wrde. Auerdem erschien es zweifelhaft, ob bei einem etwaigen europischen Frieden Schlesien als preuischer Besitz anerkannt wrde. Die bedrngte Lage des Kurfrsten von Bayern, welcher zum Kaiser gewhlt war, benutzte deshalb Friedrich als Vor-wand, um mit 80 000 Mann Hlfstruppen fr den Kaiser im Jahre 1744 durch Sachsen nach Bhmen vorzurcken. (Zweiter schlesischer Krieg.) Seine Hoffnung, da die Franzosen mit ihm gemeinschaftlich vorgehen wrden, erwies sich bald als falsch, und so. geriet er in hchste Be-

8. Deutsche Geschichte von der Thronbesteigung Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 244

1906 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
244 Achter Zeitraum. Bis zur Wiederherstellung des Deutschen Reiches. wute, da ihre Thronfolge im Auslande nicht ohne Widerspruch bleiben wrde, so ergriff sie doch in der berzeugung von ihrem Rechte beherzt die Zgel der Regierung und lie sich als Knigin von Ungarn und Bhmen, Erzherzogin von sterreich" huldigen. Ihren Gemahl Franz Stephan von Lothringen, den spteren Kaiser Franz I., der ihr an Fhigkeiten weit nachstand, nahm sie zum Mitregenten an1. b) Friedrich besetzt Schlesien. Sein General Schwerin siegt bei Mollwitz. Den Thronwechsel in sterreich hielt Friedrich fr eine gnstige Gelegenheit, die Ansprche seines Hauses auf die schleichen Frstentmer zu erneuern. Mit der Rckgabe des Kreises Schwiebus (1695) war nach seiner Meinung das alte Recht der Hohenzollern wiederhergestellt. Als sein Vorschlag, sterreich mge das streitige Gebiet freiwillig an Preußen abtreten, in Wien mit Entrstung zurckgewiesen wurde, rckte er im Dezember des Jahres 1740 mit einem Heere in Schlesien ein und bemchtigte sich in wenigen Wochen fast des ganzen Landes. Doch Maria Theresia war nicht gewillt, den schnsten Edelstein ihrer Krone" ohne Kamps preiszugeben. Sie schickte ihren Feldmarschall Neipperg nach Schlesien. Bei dem Dorfe Mollwitz unweit Brieg kam es zur Schlacht. Die sterreichische Reiterei zeigte sich der preuischen so sehr berlegen, da Friedrich den Sieg schon verloren gab. Auf den Rat des Feldmarschalls Schwerin verlie der König das Schlachtfeld. Dann ging Schwerin mit dem Fuvolk zum Angriff vor und schlug die fter-reicher vollstndig in die Flucht (1741). c) Der Beginn des sterreichischen Erbfolgekrieges. Die Bayern in Linz und Prag. Der Erfolg des preuischen Heeres ermutigte auch den Kurfrsten Karl Albert von Bayern, der als Schwiegersohn Kaiser Josephs I. Ansprche auf das sterreichische Erbe machte und nach der Kaiserwrde strebte, die Waffen zu ergreifen. Er schlo ein Bndnis i Das Haus Habsburg-Lothringen. Gem. Franz Stephan. Herzog von Lothringen, spter Groherzog von Toskana, als Kranz I. rmischer Kaiser Maria Theresia, Tochter Karls Vi. Joseph Ii. Leopold Ii. Franz Ii. (I.) Karl, Johann, Ferdinand, Franz Karl dankt 1848 ab Sieger von Aspern (1809) deutscher Reichsverweser 1848-1849 Albrecht, f 1895 Sieger von Custozza (1866) Franz Jo seph, Max. Karl Ludwig, seit 1848. Gem. Eli- Kaiser von sabeth von Bayern, Mexiko, f 1867 t 1898 , f 1896 Rudolf, f 1889 Franz Ferdinand von Este, Thronfolger.

9. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 146

1905 - Leipzig : Voigtländer
146 Die Neuzeit. Regierungs- 4. Friedrichs Regierungsantritt. 3m Frhling 1740 starb Friedrich Wilhelm I., und Friedrich Ii. kam 28 jhrig zur Regierung. Er erbte von seinem Vater einen wohlgeordneten Staat, einen Staatsschatz von 27 Millionen Mark und ein trefflich geschultes Heer von 83 000 Mann. 79, 233] 99. Die beiden ersten Schlesischen Kriege und der Osterreichische Erbfolgekrieg. 1. schl-s. i. Der erste Schlesische Krieg 17401742. Wenige Monate nach i74o-e?742 Friedrichs Regierungsantritt starb Kaiser Karl Vi. Mit ihm erlosch der Mannesstamm des Hauses Habsburg, und kraft der pragmatischen Sanktion wurde Karls 23 jhrige Tochter Maria Theresia, die Gemahlin des (Brotzherzogs Franz Stephan von Toskana, die Herrscherin der sterreichischen Lnder. Friedrich benutzte diese Gelegenheit, um preutzens Ansprche auf die schlesischen Herzogtmer geltend zu machen, die (sterreich im 17. Jahrhundert widerrechtlich an sich genommen hatte ( 89, 3). Rls auf seine Forderungen abschlgige Antworten einliefen, rckte er im Dezember 1740 in Schlesien ein. Der protestantische Teil der Bevlkerung empfing den preutzenknig mit Jubel. Sein Feldherr Graf Schwerin besiegte die fter-sd)iad)tbei reicher in der Schlacht bei Mollwitz sdstlich von Breslau 1741. moiiroi^ rckte dann sogar in Mhren ein und erzwang durch weitere Siege Frieden von den Frieden Von Breslau 1742, in dem er Schlesien und die Breslau @raft Glatz erwarb. 2. Der sterreichische Erbfolgekrieg und der zweite Schlesische Krieg. Ruch der Kurfürst Karl Ribrecht von Bayern erhob als Nachkomme des Kaisers Ferdinand I. Rnfprche auf die sterreichische Der Gster- Erbschaft und begann gegen Maria Theresia den (sterreichischen Erb-folgekrieg (1741 bis 1748). Er drang unter Beihilfe franzsischer Truppen ftrie9 in sterreich ein und liefe sich in Prag als König von Bhmen, in Frankfurt Kaer als Kaiser Karl Vii. 17421745 krnen. In ihrer Not wandte sich Maria mz-m's Theresia an die Ungarn. Sie gelobten auf dem Reichstage zu Pretzburg, fr ihren König Maria Theresia" in den Tod zu gehen- ein ungarisches Heer befreite sterreich, drang siegreich in Bayern ein und eroberte Mnchen. Diese Erfolge sterreichs machten Friedrich Ii. um den Besitz Schlesiens besorgt. Er fiel daher mit kaiserlichen Hilfsvlkern" in Bhmen ein und 2. schies. begann damit den zweiten Schlesischen Krieg 17441745. Sein Sieg 1744-1745 bei hohenfriedberg in Schlesien und der Sieg des alten Dessauers bei Friede zu Kesselsdorf unweit Dresden zwangen Maria Theresia zum Frieden zu Dresden Dresden, der preutzen Schlesien und die Grafschaft Glatz aufs neue zu- ' sprach.

10. Deutsche, besonders brandenburgisch-preußische Geschichte bis zur Gegenwart - S. 44

1903 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
44 der Groe Kurfürst htte erben mssen, und 2. Jlich und Berg, die an Friedrich Wilhelm I. htten fallen mssen. Von letzterem Lande sah er ab, um nicht mit Frankreich in Streit zu geraten. Er machte dafr seine Ansprche auf Schlesien geltend, um sein Land zu vergrern und sich Kriegsruhm zu erwerben. Iii. Der erste und zweite schleiche Krieg, l. Ursache. Kaiser Karl Vi. starb pltzlich 1740. Er hatte nur eine Erbtochter Maria Theresia. In einem neuen Hausgesetz, Pragmatische Sanktion ge-nannt, hatte er bestimmt, da in seinem Hause auch die weibliche Erb-folge gelten sollte. Er wollte damit seiner Tochter den Besitz seiner smtlichen Lnder sichern. Der Kurfürst von Bayern aber, Karl Albert, der nchste mnnliche Verwandte des verstorbenen Kaisers, erkannte dies Hausgesetz nicht an. Er erhob Ansprche auf die deutsch-fterreichifchen Lnder, da in deutschen Lndern nur mnnliche Erbfolge galt. Mit ihm verbanden sich Frankreich, Spanien, Sachsen und Preußen. 2. Erster schlesischer Krieg 174042. Friedrich forderte von Maria Theresia, ihm Schlesien abzutreten; er wolle ihr dann gegen ihre Feinde beistehen; sie aber wies ihn ab. Da rckte er 1740 in Schlesien ein, freudig begrt von den unterdrckten Evangelischen. Er zog in Breslau ein und hatte bald ganz Schlesien besetzt. Im Frhling 1741 rckte ein sterreichisches Heer unter Neisipera auf Brieg zu; Friedrich aber besiegte es bei Mollwitz am 10. April 1741. Die Schlacht wurde besonders durch die Infanterie gewonnen, sie gebrauchte den eisernen Ladestock und konnte deshalb fnfmal feuern, während die sterreicher zweimal schssen. Dieser Sieg erwarb ihm groen Ruhm. Unterdessen waren die Bayern und Franzosen die Donau abwrts gezogen, hatten Bhmen besetzt und drohten in sterreich einzudringen. Maria Theresia floh zu den Ungarn und entflammte diese zum Kampf. Sie rckten die Donau aufwrts in Bayern ein und eroberten Mnchen an demselben Tage, an dem Karl Albert sich in Frankfurt zum Kaiser krnen lie. Friedrich rckte 1742 in Mhren ein und zog dann nach Bhmen. Hierhin folgte ihm ein sterreichisches Heer unter Karl von Lothringen. Friedrich besiegte es zwischen Czaslau und Chotusitz. Da schlo Maria Theresia mit ihm den Frieden zu Breslau und trat ihm Schlesien samt der Grafschaft Glatz ab. Er wurde als siegreicher Eroberer in Berlin mit Jubel empfangen. 3. Zweiter schlesischer Krieg 174445. Der sterreichische Erb-folgekrieg ging fort. Maria Theresia blieb glcklich gegen ihre Feinde; sie besiegte die Bayern und Franzosen. Mit ihr verbanden sich nun^vgtai^

11. Kleine vaterländische Geschichte für preußische Volksschulen - S. 70

1896 - Halle : Anton
70 b. Friedrich als Ariegsheld. 28 Jahre alt war Friedrich erst, als er die Regierung antrat. Und doch lebte in ihm schon ein scharfer Ver-stand, ein fester Wille und ein kniglicher Mut. Da er auch ein gewal-tiger Kriegsheld sei, davon legte er schon nach wenig Monaten eine glnzende Probe ab. 1. Der erste schlesische Krieg. 1) Der deutsche Kaiser Karl Vi. war 1740 gestorben. Seine Tochter, die jugendliche und hochsinnige Maria Theresia, folgte ihm in der Regierung des sterreichischen Staates, wurde aber nicht von allen Fürsten als Kaiserin anerkannt. Da nun sterreich einst einem der Vorfahren Friedrichs die schleichen Frstentmer widerrechtlich entrissen hatte (S. 64), so beschlo er, sich sein Recht mit dem Schwerte zu erkmpfen. Deshalb rckte er im Dezember 1740 mit einem starken Heere in Schlesien ein und erklrte dann, er wolle die Kaiserin Maria Theresia gegen alle ihre Feinde untersttzen, wenn sie sein Recht auf Schlesien anerkenne. Da aber sandte Maria Theresia ein Heer unter dem General Neipp erg nach Schle-sien. Dem lieferte Friedrich bei Mollwitz (westlich von Brieg) eine Schlacht. Schon geriet unter dem Ansturm der starken und wohlgebten Reiterei der sterreicher die preuische Kavallerie ins Wanken, als die sichern Angriffe und das Geschwindfeuer des preuischen Fuvolkes den Sieg entschieden (1741). Und auch von anderer Seite her wurde die Kaiserin Maria Theresia hart bedrngt. Kurfürst Karl Albert von Bayern erhob Erbansprche auf die sterreichischen Lande; ja er lie sich sogar zum deutschen Kaiser krnen (als Karl Vii.). In dieser Bedrngnis aber bewhrte sich der heldenmtige Sinn Maria Theresias und die Treue ihrer Völker. Die Kaiserin ging nach Ungarn, wo die Groen dieses Landes zum Reichstag versammelt waren. Als sie dann im Krnungsmantel und mit dem Kronprinzen auf dem Arm, aus dem Reichs-tage erschien und die Ungarn um Hilfe anflehte, da riefen diese, indem sie be-geistert ihre Sbel zogen: Wir wollen sterben fr unsere Kaiserin Maria Theresia!" Schnell wurde ein Heer zusammengebracht, und da auch in den sterreichischen Landen das Volk zu allen Opfern bereit war, so konnte die Kaiserin bald neue Streitkrfte ins Feld rcken lassen. 2) Eins der sterreichischen Heere wandte sich gegen Friedrich und es kam 1742 zur Schlacht bei Czaslau [tschaslau] in Bhmen, in welcher Friedrich Sieger blieb. Da willigte die bedrngte Kaiserin in den Frieden zu Breslau, in dem sie Schlesien nebst der Grafschaft Gltz an Preußen abtrat (1742). 2. Der zweite schlesische Krieg. Aber die Kaiserin Maria Theresia konnte den Verlust Schlesiens nicht verschmerzen. Sie verbndete sich mit England, Holland und Sm> dinien und bedrohte zunchst Kaiser Karl Vii.; nach der Niederwerfung dieses Feindes sollte dann auch Preußen gedemtigt werden. Friedrich aber wartete dies nicht ab. Entschlossen rckte er 1744 wieder in Bhmen ein. Im Siegesfluge wurde Prag erstrmt. Schon aber rckten zwei mchtige Heere gegen die Preußen heran. Gegen das eine dieser Heere kmpfte Friedrich selbst am 4. Juni 1745 bei Hohenfriedberg in Schlesien. Hier wetteiferten das Fuvolk wie die Reiterei in Heldenthaten ein einziges preuisches Regiment nahm 66 Fahnen! , so da ein glnzender Sieg erfochten wurde. Das andere sterreichische Heer ver-

12. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 295

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
2. Die beiden ersten Schlesischen Kriege. 295 Heer unter dem Feldmarschall Neipperg. Bei Mollwitz (unweit Brieg) standen am 10. April zum ersten Male Friedrichs Krieger den kampfgewohnten Truppen sterreichs gegenber. Aber das ruhige und schnelle Gewehrfeuer des preuischen Fuvolks und ein geschickt ausgefhrter Augriff des Feldmarschalls Schwerin entschied die schon verloren geglaubte Schlacht zu Gunsten des Knigs. Die Folge davon war, da smtliche schleiche Festungen in die Hnde der Preußen fielen. Noch dachte Maria Theresia an kein Nach-geben. Im folgenden Frhjahre zog ein neues sterreichisches Heer unter dem Herzoge Karl Alexander von Lothringen durch Bhmen heran. Friedrich ging ihm entgegen und errang am 17. Mai (1742) bei Chotusitz (Czaslau) einen zweiten Sieg. Jetzt bequemte sich Maria Theresia zum Frieden von Breslau (Berlin), in welchem sie Schlesien an Preußen berlassen mute. Weniger glcklich war Karl Albert. Maria Theresia hatte sich in ihrer Bedrngnis an die Ungarn gewandt, und diese hatten ihr auf dem Reichstage zu Preburg mit einem be-geisterten: Wir sterben fr unfern König Maria Theresia!" ihren Beistand zugesichert. In kurzem waren die Feinde aus sterreich vertrieben, Baiern wurde erobert, und um dieselbe Zeit, als der Kurfürst in Frankfurt als Karl Vii. zum Kaifer gekrnt [17421745 wurde, hielten die Ungarn ihren Einzug in seine Hauptstadt Mnchen. Friedrich Ii. konnte diesem Umschwnge der Dinge nicht gleichgltig zusehen. Es war klar, schritt Maria Theresia auf ihrer Siegesbahn fort, so nahm sie ihm auch Schlesien wieder ab. Er verbndete sich daher mit Karl Vii. und begann mit 80 000 Mann sogenannter kaiserlicher Hilfstruppen" den zweiten [17441745 Schlesischen Krieg. Im Sptsommer 1744 rckte er in Bhmen ein, mute sich aber vor Karl von Lothringen nach Schlesien zurckziehen, das zum Teil von sterreichern erobert wurde. Da griff der König am Morgen des 4. Juni 1745 die Feinde bei Hohenfriedberg (zwischen Weistritz und Katzbach) an und erfocht in wenigen Stunden einen glnzenden Sieg. Der Herzog von Lothringen ging nach Bhmen zurck, Friedrich folgte ihm und schlug ihn am 30. September abermals bei Sorr. Jetzt ging auch Leopold von Dessau, der bisher beobachtend bei Halle gestanden, zum Angriff der. Bei Kesselsdorf (unweit Dresden), wo die mit sterreich verbndeten Sachsen eine sehr feste Stellung inne hatten, kam es am 15. Dezember zur Schlacht. Unter den Klngen des Deffaner Marsches" drangen die wackern preuischen Grenadiere durch Eis und Schnee auf die Feinde ein und zwangen sie nach hartem Ringen zur Flucht. Zehn Tage spter erfolgte der. Ab-

13. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in den oberen Klassen höherer Töchterschulen - S. 171

1889 - Berlin : Vahlen
221- 223. Friedrich d. Groe. (Anfnge. I. u. 2. schlesischer Krieg.) 171 setzte Friedrich, khn und thatenlustig wie er war, mit seinem schlagfertigen Heere Schlesien und bot nun der Maria Theresia ein Bndnis zum Schutze der pragmatischen Sanktion an, wenn sie ihm die schleichen Frstentmer Liegnitz, Brieg, Wohlau und Jgern-dors, auf die er Ansprche hatte, abtrte. 222. Der erste schleiche Krieg, 17401742, sterreich 1740-1742. war ganz ungerstet, dennoch wies Maria Theresia die Vorschlge Preuens entrstet ab und sandte ein schnell zusammengerafftes Heer nach Schlesien. In der ganzen Welt weissagte man dem tollkhnen Beginnen des jungen Preuenknigs einen unheilvollen Ausgang. Da erfocht seine treffliche Infanterie am 10. April 1741 den Sieg der die sterreicher bei Mollwitz (w. v. Brieg). Schlesien war gewonnen. Die Kursrstm von Bayern und Sachsen, die beide mit Tchtern Josephs 1. verckhlt waren, erhoben nun, auf Frankreich gesttzt, Ansprche auf das sterreichische Erbe. Maria Theresia konnte so vielen Feinden gegenber auch Bhmen nicht behaupten, selbst Wien schien bedroht, doch ihr Mut und ihre Seelengre retteten sie. Die Herzen des ungarischen Volkes gewann sie so, da es sich mit Begeisterung fr sie erhob. sterreich wurde befreit, Bhmen wieder gewonnen, ja um dieselbe Zeit, als der Kur-frft von Bayern in Frankfurt als Karl Vii. die Kaiserkrone erhielt, 1742 1745 drangen ihre Freiwilligenscharen in seine Landeshauptstadt Mnchen ein. Doch Friedrich Ii. hatte inzwischen bei Chotusitz in Bhmen (1742) der Maria Theresias Schwager, Karl von Lothringen, von neuem gesiegt. Auf Englands Rat schlo nun Maria Theresia mit diesem, ihrem gefhrlichsten Gegner den Frieden zu Breslau (Berlin), indem sie ihm Schlesien mit der Grafschaft Glatz abtrat (1742). 223. Der zweite schlesische Krieg, 17441745. Maria 1744-1745. Theresia gewann nun, untersttzt von König Georg Ii. von England, schnell so groe Vorteile der ihre anderen Gegner, da Friedrich Ii. auch sein Schlesien bedroht glaubte. Darum beschlo er, dem Kaiser Karl Vii., der ihn damals in dem Besitz des eben erledigten Ostsriesland anerkannte, mit seiner ganzen Truppenmacht Hilfe zu leisten. Er rckte in Bhmen ein, nahm Prag und besetzte fast das ganze Land. Aber sehr bald sah er sich gentigt, es wieder zu rumen, ja er konnte nicht hindern, da die sterreicher ihm nach Schlesien folgten. Da wendete die Schlacht von Hohenfriedeberg (4. Juni, nw. v. Schweidnitz), in welcher neben dem Fuvolk die neu-1745. geschaffene preuische Reiterei glnzte, Friedrichs Geschick. Sieg folgte

14. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 181

1912 - Leipzig : Hirt
Friedrich Ii., der Groe, vor dem Siebenjhrigen Kriege. 181 sterreich und Bhmen ein, lie sich in Prag zum König von Bhmen und 1742 in Frankfurt als Karl Vii. zum Deutschen Kaiser krnen. Doch 1742. blieben diese Kronen ein bedeutungsloser Schmuck. Denn Maria Theresia, die nach Preburg geflchtet war, fand nach ihrem Erscheinen aus dem dortigen Reichstage Untersttzung bei den ungarischen Groen, die fr ihre Knigin ein allgemeines Aufgebot des ungarischen Volkes ins Werk setzten. Nun schlug das Kriegsglck um: Maria Theresias Truppen vertrieben die Feinde aus den sterreichischen Lndern und beseiten sogar Bayern. Da rckte Friedrich Ii. in Bhmen ein, schlug die sterreicher unter Karl von Lothringen, dem Schwager der Maria Theresia, bei Chotusitz und ntigte dadurch die Knigin, ihm im Frieden zu Breslau 1742 Schlesien 1742. bis zur Oppa und die Grafschaft Glatz zu berlassen. 1744 nahm Friedrich auch Ostfriesland in Besitz, auf das Branden-1744. brg frher die Anwartschaft erworben hatte. Das andauernde Wassenglck sterreichs, auf dessen Seite England und Sachsen traten, bestimmten ihn, da er einen Angriff auf Schlesien zu befrchten hatte, wieder zum Schwert zu greifen und im zweiten Schlesischen Kriege (17441745) mit einem Heere kaiserlicher Hilss-Vlker" in Bhmen einzufallen. Zwar sah er sich durch geschickte Be-wegungen des Feindes, der eine Schlacht zu vermeiden wute, und durch die Schwierigkeit der Verpflegung in dem feindlichen Lande zum Rckzug gentigt, rettete aber seine Lage durch den glnzenden Sieg, den er 1745 1745. der ein in Schlesien einfallendes sterreichisch-schsisches Heer unter Karl von Lothringen bei Hohenfriedberg mit Hilfe seiner seit Mollwitz vortrefflich geschulten Reiterei erfocht. Obwohl Friedrich, der in Bhmen einrckte, Karl von Lothringen bei Soor abermals besiegte, gaben seine Gegner nicht nach, sondern Planten einen neuen Angriff aus ihn von Sachsen her. Erst nachdem Zieten durch den Sieg bei Katholisch-Henners-dorf Karl von Lothringen zur Rckkehr nach Bhmen gezwungen und der alte Dessauer die Sachsen und sterreicher bei Kesselsdorf westlich von Dresden geschlagen hatte, kam es 1745 zum Frieden von Dresden, 1745. der den von Breslau besttigte. Als Nachfolger Karls Vii., der in demselben Jahre gestorben war, wurde der Gemahl der Maria Theresia an-erkannt; er regierte als Franz I. von 1745 bis 1765. Den Krieg gegen Frankreich mute sterreich noch fortsetzen, bis die Erschpfung der Mchte 1748 den Frieden zu Aachen herbeifhrte, in dem die Kaiserin im 1748. wesentlichen ihren Besitzstand behielt. 3. Die Friedensjahre zwischen dem zweiten und dem dritten Schlesischen Kriege. Nach dem zweiten Schlesischen Kriege lie sich Friedrich Ii., jetzt der Groe" genannt, bei Potsdam auf einer Anhhe das kleine, im Rokokostil ausgestattete Schlo Sanssouci durch Knobelsdorfs erbauen und mit Anlagen im franzsischen Geschmack umgeben. Hier verlebte er die Sommer-monate. Die Hausgeuosseuschast bestand aus Offizieren, Staatsbeamten und

15. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 193

1883 - Berlin : Hofmann
193 Verhltnis zwischen Vater und Sohn. Auf dem Totenbette liegend, um-ctrmte ihn der König mit Thrnen und rief: Mein Gott, ich sterbe zufrieden, da ich einen so wrdigen Sohn und Nachfolger hinterlasse!" 3. Der erste schlesische Krieg (174042). Mit 28 Jahren bestieg Friedrich den Thron seines Vaters (1740). In demselben Jahre starb Kaiser Karl Vi., der durch die pragmatische Sanktion die fter-reichischen Lande ungeteilt auf seine Tochter Maria Theresia ver-erben wollte. Der Kurfürst Karl Albert von Bayern meinte aber als Nachkomme von Ferdinands I. Tochter Anita nhere Ansprche zu haben und rckte in Bhmen und sterreich ein, wobei ihn die Franzosen untersttzten. Spter traten auch Sachsen und Spanien mit Forderungen hervor. Da glaubte Friedrich deuzeitpunkt gekommen,das von Joachim Ii. (1537) durch einen Erbvertrag erworbene Recht aus Liegnitz, Brieg, Wohlan und I g e r n d o r f zur Geltung zu bringen. Er forderte von Maria Theresia die Abtretung Schlesiens und versprach ihr dagegen seine Untersttzung gegen ihre Feinde und bei der Wahl ihres Gemahls Franz von Toskana zum deutschen Kaiser. Die edle, mutige Frstin aber sprach: Eher mten die Trken vor Wien stehen, ehe ich aus Schlesien verzichte." Der sterreichische Gesandte warnte Friedrich: Ihre Truppen sind schn, aber unsere haben vor dem Feinde gestanden!" Friedrich antwortete: Sie finden meine Truppen schn; ich hoffe Ihnen zu beweisen, da sie auch gut sind." So rckte er der die Grenze, seinen Rubikon, mit dem Entschlsse: Ich will untergehen oder Ehre von dieser Unternehmung haben." Er hatte den grten Teil des wehrlosen Schle-siens eingenommen, da rckte der Feldmarschall Neipper g der Schnee und Eis aus Mhren heran und lieferte ihm die Schlacht bei Mollwitz (1741). Ein Flgel der Preußen kam ins Weichen. Friedrich mute auf die dringende Bitte des Generals Schwerin das wilde Schlachtgetmmel verlassen, kam aber bei Oppeln unter die sterreicher und in Lebensge-fahr, aus der ihn nur seine Geistesgegenwart und die Schnelligkeit seines Schimmels rettete. Durch das preuische Gewehrfeuer und einen erneuten Angriff Schwerins wurden endlich die sterreicher zum Rckzge ge-zwungen. Ganz Schlesien siel nun dem Sieger in die Hnde, ja er rckte in Mhren ein. Rings von Feinden bedrngt, suchte Maria Theresia Hilfe bei den Ungarn. In Preburg rissen ihre Worte und Thrnen die Abgeordneten zur Begeisterung hin. Blut und Lebeit. fr unfern König Maria Theresia!" gelobten sie und erlieen ein allgemeines Heer-Aufgebot. Friedrich hatte sich nach Bhmen zurckziehen mssen, erfocht aber zwischen Czaslan und Chotusitz (1742) einen neuen Sieg der die sterreicher unter dem Herzog Karlvonlothringen. Da endlich verstand sich Maria Theresia im Frieden von Berlin (Breslau) zur Abtretung Schlesiens. Friedrich bekam dadurch 700 Quadratmeilen, bernahm aber auch eine Schuldsumme von 5100 000 Mk. 4. Der zweite schlesische Krieg (174445). Nicht so glcklich Po lack, Geschichtsbilder. 9. Aufl. 13 I

16. II = Oberstufe - S. 21

1905 - Breslau : Handel
21 Nach einem Erbfolgegesetz, das die pragmatische Sanktion genannt wurde, sollte ihm seine Tochter Maria Theresia folgen. Dieses Gesetz wurde aber von mehreren Staaten nicht anerkannt, namentlich nicht von Bayern und Sachsen. Friedrich versprach der Kaiserin Maria Theresia Hilfe gegen ihre Feinde, wenn sie Schlesien gutwillig abtrte. Auf dieses Land hatte Friedrich auf Grund des Erbvertrages An-sprche, den Joachim Ii. mit dem Herzog von Liegnitz, Brieg und Mohlau 1537 geschlossen hatte. Aber obgleich die Piasten 1675 ausgestorben waren, hatte der Kaiser die Rechte Brandenburgs bisher nicht anerkannt. Auch Maria Theresia weigerte sich, und darum begann Friedrich den Krieg. b. Die Schlacht bei Mollwitz. Im Dezember 1740 rckte Friedrich in Schlesien ein, marschierte an der Oder entlang, ohne die Festung Glogau zu nehmen, und besetzte ohne Schwierigkeiten Breslau. Sein Feldherr Schwerin hatte die lngs des Gebirges liegenden Städte von Lwenberg bis Schweidnitz in Besitz genommen. Bis Anfang Februar 1741 war ganz Schlesien bis zur Mhrifcheu Pforte mit Ausnahme der Festungen Glogau, Neisse und Brieg in den Hnden der Preußen. Da rckte der Zuckmantel und Neisse ein sterreichisches Heer unter dem Feldmarschall Neipperg heran und machte bei dem Dorfe Mollwitz, unweit Brieg, halt. Am 10. April wollte sich Neipperg eben zu Tische setzen, da erhielt er die Nachricht von dem Heranrcken der Preußen. Die Heere waren gleich stark, nur hatten die fter-reicher mehr Reiterei. Die preuischen Reiter wurden zurckgeworfen, die Fliehenden rissen den König mit sort, und er verlie das Schlacht-seid. Aber die preuischen Fusoldaten standen wie eine Mauer,- sie schssen so ruhig wie aus dem Exerzierplatz und taten immer fnf Schsse, während die sterreicher zwei abgaben. Ein solches Feuer hatten letztere noch nicht erlebt) sie zogen sich nach Grottkau zurck. Nun wurde die Festung Brieg beschossen, wobei das schne Piasten-schlo zerstrt wurde,- auch Glogau und Neisse ergaben sich. Friedrich war jetzt zwar Herr von ganz Schlesien, aber erst nach einer noch-maligen Niederlage in Bhmen erklrte sich Maria Theresia zum Frieden bereit. Derselbe fand 1742 in Breslau seinen Abschlu) (Schlesien und die Grafschaft Glatz fielen an Preußen. . Die Behauptung Schlesiens im zweitenschlesischenkriege, 174445. Gegen ihre brigen Feinde kmpfte Maria Theresia glcklich. Sie schlug ihren Gegner, den Kurfrsten von Bayern, und eroberte dessen Hauptstadt Mnchen. Da war Friedrich berzeugt, da sich Maria Theresia auch gegen ihn wenden wrde, und darum sandte er ein Heer nach Bhmen. Aber wegen Mangels an Lebensmitteln mute er sich zurckziehen. Lngere Zeit hatte der König im Kloster Kamenz sein Quartier. Hier schlo er mit dem Abt gute Freundschaft, und als eines Tages sterreichische Husaren Kamenz besetzten, gab ihm der Abt ein Mnchskleid und rettete ihn so vor der Gefangenschaft. Hierauf fhrte Friedrich das Heer in die Nhe von Striegan, und

17. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 345

1911 - Leipzig [u.a.] : Teubner
345 Baters. Fr den Ruhm und das Vaterland!" war sein Wahlspruch. Seine ersten Regierungshandlungen waren Wohltaten. Er schaffte die Folter ab, lie den Armen Getreide aus den kniglichen Magazinen billig verkaufen und lste die Truppe der langen Kerls" auf. Im Jahre 1740 starb auch Kaiser Karl Vi., der durch die Pragmatische Sanktion die sterreichischen Lande ungeteilt auf seine Tochter Maria Theresia ver-erben wollte. Der Kurfürst Karl Albert von Bayern meinte aber, als Nachkomme von Ferdinands I. Tochter Anna, nhere Ansprche zu haben, und fand Untersttzung bei Frankreich und Spanien. Da glaubte Friedrich den Zeitpunkt gekommen, das von Joachim Ii. (1537) durch einen Erbvertrag erworbene und auch von König Friedrich I. nicht aufgegebene Recht auf Lieguitz, Brieg, Wohlau und die Ansprche auf Jgerndorf zur Geltung zu bringen. "Als seine Vorschlge zu einem gtlichen Vergleiche von Maria Theresia zurckgewiesen wurden, lie er pltzlich im Winter (1740) ein Heer von 28000 Mann der die Grenze in Schlesien einrcken, um sich schnell des Landes zu bemchtigen und die ererbten Rechte um so sicherer durchzusetzen. Ich bin der den Rubikon gegangen", schrieb er damals. Ich will untergehen oder Ehre von dieser Unternehmung haben." Er nahm den grten Teil des wehrlosen Schlesiens ein, lie seine Anrechte ffentlich bekannt machen, forderte von Maria Theresia die Abtretung Schlesiens und versprach ihr dagegen seine Unter-sttzung gegen ihre Feinde und bei der Wahl ihres Gemahls Franz von Lothringen zum Deutschen Kaiser. Die edle, mutige Frstin aber sprach: Eher mten die Trken vor Wien stehen, ehe ich auf Schlesien verzichte." Der Krieg uahm nun seinen Fortgang. Der sterreichische Feldmarschall Neipperg rckte aus Mhren heran und lieferte Friedrich die Schlacht bei Mollwitz (1741). Die preuische Reiterei wurde von der kriegs- 1741 gebten sterreichischen geworfen; das Fuvolk aber hielt stand. Friedrich mute auf die dringende Bitte des Generals Schwerin das wilde Schlacht-getmmel verlassen, kam aber bei Oppeln unter die sterreicher und in Lebensgefahr, aus der ihn nur seine Geistesgegenwart und die Schnellig-keit seines Schimmels retteten. Durch das preuische Gewehrseuer und einen erneuten Angriff Schwerins wurden endlich die sterreicher zum Rckzge gezwungen. Ganz Schlesien fiel nun dem Sieger in die Hnde, ja er marschierte in Mhren ein. Rings von Feinden bedrngt, da mittler-weile im Frhjahr 1741 auch der Kurfürst Karl Albert mit einem franzsifch-bayrischen Heere in sterreich eingefallen war, um seine An-sprche durchzusetzen (Beginn des sterreichischen Erbfolgekrieges 174148), suchte Maria Theresia Hilfe bei den Ungarn. In Preburg rissen ihre Worte und Trnen die Abgeordneten zur Begeisterung hin. Es lebe unser König Maria Theresia I" riefen sie, den Sbel ziehend, und erlieen ein allgemeines Heeresaufgebot. Friedrich hatte sich nach Bhmen zurckziehen mssen, erfocht aber zwischen Czaslan und Chotn-sitz (1742) einen neuen Sieg der die sterreicher unter dem Herzog 1742 Karl von Lothringen. Da endlich verstand sich Maria Theresia im Frieden von Breslau (1742) zur Abtretung Schlesiens mit der Graf-schaft Glatz. Friedrich bekam dadurch gegen 700 Quadratmeilen.

18. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 91

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
91 Der letzte schlesische Herzog starb (1675) während der Regierung des Groen Kurfrsten. Dieser beanspruchte zwar die schlesischeu Besitzungen, allein der Kaiser nahm sie in Besitz. (<5. 52 und 63.) Sobald" Friedrich Il von dem Streite im Nachbarstaate hrte, hielt er den gnstigen Augenblick fr gekommen, die preuischen Rechte auf Schlesien geltend zu machen. Er erneuerte in Wien seine An-sprche auf die genannten Gebiete, auerdem auch auf Jgerudorf (S>. 31) und erbot sich zugleich, Maria Theresia als Erbin der sterrei-chischen Lnder anzuerkeuueu, ihr Hilfe gegen ihre Feinde zu leisten und die Wahl ihres Gemahls Franz von Lothringen zum Kaiser mit seiner Stimme zu untersttzen. Fr sterreich lagen die Verhltnisse zu damaliger Zeit nicht gnstig; seine Finanzen waren zerrttet, auch war es nicht ein Einzel-staat wie Preußen, vielmehr bildete jedes einzelne Land einen Staat sr sich mit eigener Verwaltung. Als Maria Theresia den König mit seinen Forderungen abwies, griff er zu den Waffen und rckte mitten im Winter mit einem schlagfertigen Heere in Schlesien ein. 2. Krieg. Nachdem der König die Grenze berschritten hatte, erlie er eine Proklamation, in welcher er die Schlesier beruhigte und ihnen ihre bestehenden Rechte zusicherte. Seine Milde und Gerechtigkeit, sein offenes, freundliches Weiert gewannen ihm bald die Herzen der Be-vlkernng. In den ersten Tagen des neuen Jahres (1741) rckte er in die Hauptstadt Breslau ein. Unterdessen zog ein sterreichisches Heer unter dem Feldmarschall Neipperg heran. Bei Mollwitz unweit Brieg kam es zu einer blutigen Schlacht. Die schon siegreich vordringenden sterreicher wurden durch den Feldmarschall Schwerin zurckgeworfen, und die Preußen er-rangen einen glnzenden Sieg. . ' Da sich die eingeleiteten Unterhandlungen zerschlugen, kam es im folgenden Jahre (1742) bei Chotusitz, eiue Meile nrdlich von Czaslau'), zu einer neuen Schlacht, in welcher die sterreicher zurckgedrngt wurden. u 3. Friede. Um gegen ihre anderen Feinde um so wirksamer vorgehen zu knnen, erklrte sich Maria Theresia jetzt zum Frieden bereit, der zu Breslau geschlossen wurde. Preußen bekam Nieder-schlesien und Oberschlesien bis zur Oppa ohne Jgerndorf und die Grafschaft Glatz, ein Gebiet von 40 000 qkm mit 1400 000 ') Sdstlich von Prag.

19. Die Neuzeit bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 98

1918 - Leipzig : Hirt
98 Iv. Das Zeitalter d. ununlschr. Frstengewalt. Aufstieg Preuens z. europ. Geltung. aber die alten Ansprche seines Hauses auf Teile von Schlesien; denn durch die Rckgabe des Kreises Schwiebus sei das im Vertrage von 1537 erworbene Erbrecht der Hohenzollern wiederhergestellt. Er for-derte also von Maria Theresia Niederschlesien und versprach ihr dafr Geld- und Heereshilfe zur Verteidigung der sterreichischen Erblande gegen jeden Angriff, namentlich gegen Frankreich. Entrstet wies die stolze Kaisertochter dieses Ansinnen und Anerbieten zurck. Darauf berschritt Friedrich mit wehenden Fahnen und klingendem Spiel den Rubikon", d. h. er fiel im Dezember 1740 in Schlesien ein und besetzte in wenigen Wochen fast das ganze Land. Erst im Frhjahr 1741 trat ihm ein fter-reichisches Heer entgegen. Aber bei Moll Witz nicht weit von Brieg wurde es geschlagen, dank der straffen Zucht und dem sicheren Feuern der preni-scheu Infanterie, die der Feldmarschall Schwerin zum Siege fhrte. Dieser Mierfolg sterreichs ermutigte die Kurfrsten von Bayern und Sachsen in ihren Ansprchen: sie verbndeten sich mit Frankreich und Spanien und griffen zu den Waffen. So begann der sterreichische Erb-folgekrieg (1741). Karl Albert von Bayern fiel mit franzsischer Hilfe in sterreich ein und lie sich in Linz huldigen. Anstatt nun gerade-wegs auf Wien loszugehen, eroberte er Bhmen und nahm in Prag die bhmische Knigskrone. Maria Theresia wandte sich in ihrer Not an die Ungarn, die begeistert fr ihren König" in den Krieg zogen. Nun schlug das Kriegsglck um. Zwar wurde Karl Albert von den Kurfrsteu einstimmig zum Kaiser gewhlt und als Karl Vii. gekrnt, aber whrenddessen vertrieben die Ungarn seine Truppen aus sterreich, drangen in Bayern ein und eroberten Mnchen. Um den bedrngten Kaiser zu entlasten, rckte Friedrich in Bhmen ein und schlug die sterreicher bei Chotusitz stlich von Prag (1742); 3 B^siau"nach dieser Niederlage trat Maria Theresia im Frieden von Breslau fmitschiesien Schlesien bis zur Oppa nebst der Grafschaft Glatz an Preußen ab. Das an Preußen Staatsgebiet wurde dadurch um mehr als ein Viertel vermehrt. Zwei Jahre spter nahm Friedrich Ostsriesland, auf das die Kur-frfteu von Brandenburg die Anwartschaft hatten; damit erffnete er sei-nem Lande die Nordsee. 97. Der zweite Schlesische Krieg (17441745) und das Ende des sterreichischen Erbfolgekrieges. Von ihrem gefhrlichsten Feinde be-freit, konnte Maria Theresia den Krieg gegen Karl Vii. und Frankreich mit mehr Nachdruck weiterfhren. Sie empfing in Prag die bhmische Knigskrone und nahm in Mnchen die Huldigung der Bayern entgegen, während die Franzosen der den Rhein zurckgetrieben wurden. Diese Er-folge der sterreicher erfllten Friedrich mit Sorge um den Besitz Schlesiens. Darum rckte er mit 80000 Mann kaiserlicher Hilfsvlker" in Bhmen ein und bemchtigte sich nach kurzer Belagerung der Hauptstadt Prag. Da aber die sterreicher durch geschickte Bewegungen einer Schlacht auszuweichen wuten, sah er sich zu Beginn des Winters gentigt, Bhmen zu

20. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 98

1892 - Leipzig : Voigtländer
98 England, Georgs I. Sein Vater wollte ihn zum tchtigen Soldaten, guten Wirt und frommen Christen erziehen. Vorliebe fr franzsische Bcher, fr Dichtkunst und Fltenspiel entfremdeten Friedrich dem Vater; die Be-mhungen der Mutter, den Kronprinzen mit einer englischen Prinzessin zu vermhlen, steigerten den Zorn des malos heftigen Knigs. Ein Flucht-versuch Friedrichs (1730) wurde entdeckt und der Prinz vor ein Kriegs-gericht gestellt, das ihn zum Tode verurteilen sollte. (Friedrichs Gesangen-schast in Kstrin. Vershnung mit dem Vater. Ausenthalt in Rheinsberg.) Er erbte von seinem Vater einen wohlgeordneten Staat von sast 2300 Quadratmeilen mit 2 240 000 Einwohnern, einen Schatz von 9 Millionen Thalern und ein trefflich gebtes Heer von 83000 Mann. Um diese Macht zu erhhen, begann er den Kampf mit sterreich, wo nach Karls Vi. Tode (Oktober 1740) dessen Tochter Maria Theresia (geb. 1717, Gemahlin des lothringischen Herzogs Franz Stesan von Toskana) vermge der pragma-tischen Sanktion die Regierung angetreten hatte. Friedrich machte auf die schleichen Herzogtmer Brieg, Liegnitz und Wohlau (und Jgerndorf) An-sprche; da Maria Theresia diese nicht anerkannte, entstand 2. der erste sch lesische Krieg 17401742. Friedrich rckte im Dezember 1740 in Schlesien ein, eroberte das Land binnen Monatsfrist und siegte bei Molwitz 1741 (Feldmarschall Schwerin). 1742 drang er in Mhren vor und erzwang durch den Sieg bei Czaslau den Frieden zu Breslau, in welchem er Schlesien und die Grafschaft Glatz erwarb (700 Q.-M. mit 1400000 Einw.). 3. Unterdessen war der sterreichische Erbsolgekrieg (1741 bis 1748) ausgebrochen. Beim Erlschen des Habs burgisch en Mannsstammes durch Kaiser Karls Vi. Tod machte der Kursrst Karl Albrech t von Bayern als Nachkomme des Kaisers Ferdinand I. Ansprche auf die sterreichische Monarchie; Frankreich, Spanien, Sachsen und Preußen verbndeten sich mit ihm zu ihrer Zerstckelung. Nach Friedrichs Siege bei Molwitz besetzte Karl Albrecht sterreich und lie sich in Prag als König von Bhmen und in Frankfurt als K a i f e r K a r l Vii. (17421745) krnen. Aber die Ungarn, welche auf dem Reichstage zu Preburg gelobt hatten, fr ihren König Maria Theresia in den Tod zu gehen", befreiten sterreich wieder; die Franzosen wurden (nach dem Frieden zu Breslau mit Preußen) aus Bhmen verdrngt, und der Kaiser selbst wurde aus Bayern vertrieben. Wegen dieser Erfolge der sterreicher fr den Besitz Schlesiens frchtend, begann Friedrich Ii. (mit dem Kaiser und Frankreich ver-blinden) den 4. zweiten schlesischen Krieg, 17441745. In Bhmen mit