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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 75

1899 - Gera : Hofmann
— 75 — Zuerst war dem Sulla, einem feingebildeten Manne von der Partei der Aristokraten (Vornehmen), vom Senate der Oberbefehl gegen Mithri- dates übertragen worden. Marius, der bei dem geringen Volke sehr beliebt war, setzte es aber mit dessen Hilfe durch, daß er ihm wieder abgenommen wurde. Da brach der erste Bürgerkrieg aus. Sulla 88 rückte mit seinem Heere gegen Rom, nahm es mit stürmender Hand, ließ den Marius ächten, verfolgte dessen Anhänger und verstärkte den Senat mit seinen Freunden. Dann zog er gegen Mithridates, besiegte ihn in Griechenland und Kleinasien und zwang ihn zum Frieden. 84 3. Marius als Flüchtling. Der geächtete Marius rettete sich durch eine Flucht voll Abenteuer. Er wurde entdeckt und zum Tode verurteilt. Als ihn ein Sklave im Gefängnis töten sollte, fuhr er diesen mit blitzenden Augen und donnernder Stimme an: „Mensch, du wagst es, den Gajus Marius zu töten?" Der Sklave warf den Dolch weg und stürzte fort. Man entließ den Gefangenen. Glücklich kam er nach Afrika. Von hier verwies ihn der römische Proprätor oder Statt- halter. Den Boten sah Marius mit starren Augen an und brach in die Worte aus: „Sage deinem Herrn, du habest den Marius als Flücht- liug auf den Trümmern Karthagos sitzen sehen!" Dann verbarg er sich mit seinem Sohne auf einer Insel. 4. Marius zum siebentenmal Konsul. Inzwischen war sein Freund Cinna in Rom zur Herrschaft gekommen und rief Marius mit seinem Anhang zurück. Grauenhaft wüteten nun die marianischen Horden gegen die Sullaner. Jeder wurde niedergestoßen, dessen Gruß Marius nicht erwiderte. Doch schon in der dritten Woche seines siebenten Kon- sulats raffte der Tod den Marius infolge der steten fieberhaften Auf- regungen hinweg. Er war immer der Liebling des niedern Volkes ge- wesen. Cinna wurde von seinen eigenen Soldaten erschlagen. 5. Sullas furchtbare Rache durch die Ächtungslisten. Nach drei Jahren kehrte Sulla als Sieger zurück und nahm furchtbare Rache an seinen Feinden. Nicht vergeblich hatten ihm die Bürger ein Beil mit einem goldnen Kranze entgegengetragen. Nachdem er die Heere der Gegner in 15 Schlachten besiegt, ließ er eine Liste seiner Gegner an- fertigen und setzte einen hohen Preis auf den Kopf jedes Marianers. Aus Rachsucht und Habgier wurden in Italien an 40 000 Bürger hingeschlachtet. Sulla, zum Diktator ernannt, beschränkte nun die Gewalt der Tribunen und erweiterte die Macht des Senats und der Aristokraten. Um die tiefgesunkenen Sitten zu heben, setzte er harte Strafen auf Ehebruch, Giftmischerei, Urkundenfälschung und andere Verbrechen. Nach zwei Jahren legte er die Diktatur nieder, zog aus ein Landgut und lebte da den Musen und den sinnlichen Vergnügungen. Er starb am Blutsturz. Seine Leiche wurde mit dem feierlichsten Gepränge in Rom begraben. 78 Fragen: Welches sind die Ursachen des ersten Bürgerkrieges? — Was waren und was wirkten Proskriptionen? — Vergleiche Marius und Sulla! — Was machte Marius zum Liebling des niedern Volkes? — „Der Triumphbogen des Marius" von Kinkel.

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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 90

1911 - Leipzig [u.a.] : Teubner
90 - Zuerst war dem Sulla, einem feingebildeten Manne von der Partei der Aristokraten, vom Senate der Oberbefehl gegen Mithridates ber-tragen worden. Marius, der beim geringen Volke sehr beliebt war, setzte es aber mit dessen Hilfe durch, da er ihm wieder abgenommen wurde. Da brach der erste Brgerkrieg aus (8882). Sulla rckte mit seinem Heere gegen Rom, nahm es mit strmender Hand, lie den Marius chten, verfolgte seine Anhnger und verstrkte den Senat mit 87 seinen Freunden. Dann zog er gegen Mithridates (87), besiegte ihn in 84 Griechenland und Kleinasien und zwang ihn zum Frieden (84). 3. Marius als Flchtling. Der gechtete Marius rettete sich durch eine Flucht voll Abenteuer. In Minturn wurde er entdeckt und zum Tode verurteilt. Als ihn ein zimbrischer Sklave im Gefngnis tten sollte, fuhr er diesen mit blitzenden Augen und donnernder Stimme an: Mensch, du wagst es, den Gajus Marius zu tten?" Der Sklave warf den Dolch weg und strzte fort. Man entlie den Gefange-neu. Glcklich kam er nach Afrika. Von hier verwies ihn der rmische Proprtor oder Statthalter. Den Boten sah Marius mit starreu Augen an und brach in die Worte ans: ,,Sage deinem Herrn, du habest den Marius als Flchtling auf den Trmmern Karthagos fitzen sehen!" Dann verbarg er sich mit seinem Sohne 57. Mnze d-5 Mithridates. "f ec 3# 4. Marms zum ftebentenmal Konsul. Inzwischen war sein Freund Cinna in Rom zur Herrschaft ge- kommen und rief Marius mit feinem Anhange zurck. Grauenhaft wteten nun die marianischen Horden gegen die Sullaner. Jeder wurde nieder- gestoen, dessen Gru Marius nicht erwiderte. Doch schon in der dritten Woche seines siebenten Konsulats raffte der Tod den Marius infolge der 86 steten fieberhaften Aufregung hinweg (86). Cinna wurde von seinen eigenen Soldaten erschlagen. 5. Sullas furchtbare Rache durch die Proskriptionen oder Ach-83 tungslisten. Nach drei Jahren (83) kehrte Sulla als Sieger zurck und nahm furchtbare Rache an feinen Feinden. Nicht vergeblich hatten ihm die Brger ein Beil mit einem goldnen Kranze entgegengetragen. Nach-dem er die Heere der Gegner in 15 Schlachten besiegt, lie er eine Liste seiner Gegner anfertigen und fetzte einen hohen Preis auf den Kopf jedes Marianers. Aus Rachsucht und Habgier wurden in Italien an 40000 Brger hingeschlachtet. Sulla, zum Diktator ernannt, beschrnkte nun die Gewalt der Tribunen und erweiterte die Macht des Senats und der Ari-stokraten. Um die gesunkenen Sitten zu heben, setzte er harte Strafen auf Ehebruch, Giftmischerei, Urknudenflschuug und andere Verbrechen. Nach 79 zwei Jahren (79) legte er seine Diktatur nieder, zog auf ein Landgut und lebte da den Musen und den sinnlichen Vergngungen. Er starb am

2. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 58

1892 - Gera : Hofmann
58 _ 2. Sulla als Wettbewerber des Marius. Mithridates' König von Pontus (am Schwarzen Meer), war einer der grimmigsten und gefhrlichsten Feinde Roms, ein Mann von riesiger Kraft, unter-nehmendem Geiste, groen Fhigkeiten er sprach 22 Sprachen , aber ein Barbar von Gemt. An eiitem Tage lie er 80000 Jtaliker in Kleinasien abschlachten, machte sich zum Herrn von Vorderasien und drang bis Athen vor. Zuerst war dem Sulla, einem feingebildeten Manne von der Partei der Aristokraten (Vornehmen), vom Senate der Oberbefehl gegen Mithridates bertragen worden. Marius, der bei dem geringen Volke sehr beliebt war, setzte es aber mit Hilfe desselben durch, da er ihm wieder abgenommen wurde. Da rckte Sulla mit seinem Heere gegen Rom, nahm es mit strmender Hand, lie den Marius chten, verfolgte dessen Anhnger und verstrkte den Senat mit seinen Freunden. Dann zog er gegen Mithridates, besiegte ihn in Griechenland und Kleinosten und zwang ihn zum Frieden. 3. Marius als Flchtling. Der gechtete Marius rettete sich durch eine Flucht voll Abenteuer. Er wurde entdeckt und zum Tode verurteilt. Als ihn ein Sklave im Gefngnis tten sollte, fuhr er diesen mit blitzenden Augen und donnernder Stimme an: Mensch, du wagst es, den Marius zu tten?" Der Sklave warf den Dolch weg und strzte fort. Man entlie den Gefangenen. Glcklich kam er nach Afrika. Von hier verwies ihn der rmische Statthalter. Den Boten sah Marius mit starren Augen an und brach in die Worte aus: Sage deinem Herrn, du habest deu Marius als Flchtling auf den Trmmern Karthagos sitzen sehen!" Dann verbarg er sich mit seinem Sohne auf einer Insel. 4. Marius zum 7. Mal Konsul. Inzwischen war sein Freund Cinna in Rom zur Herrschaft gekommen und rief Marius mit feinem Anhang zurck. Grauenhaft wteten nun die marianischen Horden gegen die Sullaner. Jeder wurde niedergestoen, dessen Gru Marius nicht erwiderte. Doch schon in der dritten Woche seines siebenten Kon-snlats raffte der Tod den Marius infolge der steten fieberhaften Auf-regung hinweg. Cinna wurde von seinen eigenen Soldaten erschlagen. 5. Sullas furchtbare Rache durch die chtungstafeln. Nach drei Jahren kehrte Sulla als Sieger zurck und nahm furchtbare Rache an seinen Feinden. Nicht vergeblich hatten ihm die Brger ein Beil mit einem goldenen Kranze entgegen getragen. Nachdem er die Heere der Gegner in 15 Schlachten besiegt, lie er eine Liste seiner Gegner anfertigen und fetzte einen hohen Preis auf den Kopf jeden Marianers. Aus Rachsucht und Habgier wurden in Italien an 40000 Brger hingeschlachtet. Sulla, zum Diktator ernannt, beschrnkte nun die Gewalt der Tribunen und erweiterte die Macht des Senats und der Aristo-kraten. Nach zwei Jahren legte er seine Diktatur nieder, zog auf ein Landgut und lebte da den Musen und den sinnlichen Vergngungen.

3. Geschichtsbilder in gedrängter Darstellung aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 51

1877 - Nordhausen : Haacke
— 51 — 4. Marius auf der Flucht und im 7. Konsulat. Der geächtete Marius rettete sich durch die abenteuerreichste Flucht. In Miuturnä wurde er entbeckt und zum Tode verurtheilt. Als ihn ein cimbrischer Solbat im Gefängnis tobten wollte, blitzte er ihn mit furchtbaren Augen und bonnernber Stimme an: „ Mensch, Du wagst es, den Cajus Marius zu tobten?" Entsetzt floh der Solbat. Den Gefangenen aber entließ man nach ©teilten und Afrika. Doch auch von hier verwies ihn der römische Proprütor. Den Boten sah Marius mit starren Augen an und brach in die Worte aus: „Sage Deinem Herrn, Du habest den Marius auf den Trümmern Karthago's sitzen sehen!" Dann verbarg er sich mit seinem Sohne auf einer Insel. Inzwischen war sein Freunb Cinna in Rom zur Herrschaft gekommen und rief Marius mit feinem Anhang zurück. Grauenhaft wütheten die marianifchen Horben gegen die Snllaner. Doch schon in der 3. Woche seines 7. Konsulats raffte der Tod den Marius in Folge der steten fieberhaften Aufregung hinweg. (86) 5. Die Sulla'schen Proscriptionen. Nach brei Jahren kehrte Sulla als Sieger zurück und nahm furchtbare Rache an seinen Feinben. Nachbern er die Heere der Gegner in 15 Schlachten besiegt. setzte er einen hohen Preis aus den Kopf jebes Marianers. Rachsucht und Habgier schlachteten in Italien an 40,000 Bürger hin. Sulla beschränkte nun die Gewalt der Tribunen und erweiterte die Macht der Aristokraten. Nach 2 Jahren (79) legte er seine Diktatur nieber, zog auf ein Sanbgut und lebte ba den Musen und. „den sinnlichen Vergnügungen. Er starb an der schrecklichen Läusesucht. Seine Leiche würde mit dem höchsten Pomp in Rom begraben. Fragen: Welches sind die Ursachen des ersten Bürgerkrieges? — Was waren und was wirkten die Proscriptionen? — Vergleiche Marius und Sulla! 23. Pompejus und Cäsar. 1. Pompejuö' Thaten in Spanien. Der Erbe von Sulla's Glück und Felbherrntalent war Pompejus. Bei Sulla's Lebzeiten hatte er die Marianer in Sicilien und Afrika besiegt. In Spanien hatte der gerechte und tapfere Marianer Sertorius die Herzen der Einwohner gewonnen und einen eigenen Senat gebilbet. Rom sollte fortan in Spanien fein. In einem glücklichen Gebirgswege wiberstanb er 8 Jahre, bis ihn sein neibischer Legat ermorbete. Pompejus hatte nun leichte Mühe, biesen unschäblich zu machen. 4*

4. Bilder aus der Weltgeschichte - S. 128

1871 - Braunschweig : Wreden
— 128 — langte, ergriff ihn die Obrigkeit der Stadt, warf ihn ins Gefängniß und befahl einem Sklaven, ihn zu todten. Als dieser an ihn heran trat, rief ihm Marius mit Donnerstimme entgegen: „Sklav', du wagst es, den Marius zu todten?" Der Sklav' erschrak und eilte fort. Nun entkam Marius, ging nach Afrika und lebte in den Ruinen von Karthago. Aber auch hier wurde er vertrieben und brachte, auf Rache gegen S n l l a sinnend, die nächste Zeit auf den Inseln an der Küste zu. Ehe Sulla Rom verließ, wurden noch Octavins, ein Aristokrat, und Ein na, ein Führer der Volkspartei und Anhänger des Marius, zu Consnln gewählt. Kaum war aber Sulla zum Heere abgereist und hatte sich mit demselben eingeschifft, da sammelte Cinna das Volk, um die Zurückberufung des Marius und seines Anhanges zu bewirken. Hierbei kam es zu blutigen Kämpfen. Der andere Consul, Octavius, eilte mit seinen Schaaren herbei und vertrieb Cinna aus der Stadt. Dieser floh nach Unteritalien zu einem dort aufgestellten Beobachtungsheere und gewann dasselbe. Marius wurde nun von den Vorgängen benachrichtigt und landete bald darauf in Italien. Jetzt strömten von allen Seiten seine Anhänger herbei, und mit einem gewaltigen Heere erschien er vor Rom. Da der Senat außer Stande war, die Stadt zu vertheidigen und zudem noch Huugersnoth ausbrach, trat er mit Marius und Cinna in Unterhandlung. Der Senat nahm die Absetzung des Cinna zurück. Nun zog Cinna ein, aber Marius blieb vor dem Stadtthore stehen und sagte: „Verbannte dürfen ja nicht in die Stadt gehen." Da ward sogleich das Volk zusammen gerufen, um die Aufhebung des Gesetzes zu bewirken, durch welches Marius geächtet war. Allein ehe die Abstimmung beendet war, zog Marius schon ein und überlieferte die Stadt der Willkür seiner Mörderbanden. Er ließ alles niedermetzeln, was ihm in den Weg kam, und vor Allem mußten die Aristokraten seine Rache fühlen. Ihre Güter wurden als dem Staate verfallen erklärt und ihr Hauseigenthum den Mördern überlassen. Als das Morden der wilden Horden fünf Tage lang gedauert hatte, ward Cinna dessen überdrüssig; aber der alte Marius hatte seinen Blutdurst noch nicht gesättigt; wem er den Gruß verweigerte, der wurde getödtet. Da überfiel endlich Cinna mit einer Schaar Bewaffneten die Mordsklaven in ihrem nächtlichen Lager und ließ sie niederhauen. Marius hatte den Wonnen des Krieges gegen Mithridates entsagen müssen, dafür hatte er sich in Rom Ersatz verschafft. Er wurde wieder zum Mitconsul gewählt, aber nur aus kurze Zeit. Die lange gewünschte Ausregung war für den 70jährigen Greis zu groß. Starker Weingenuß und wohl auch folternde Gewissensbisse mochten das Ihre dazu beitragen, daß er schon am 17. Tage seines^Consnlats starb. 3. Sulla, der unterdessen glücklich gegen Mithridates gekämpft und diesen zu einem für Rom sehr günstigen Frieden gezwungen hatte, kündigte nun dem römischen Senate sein. Kommen in einem Schreiben an: „er werde Rache nehmen an denen, die ihn geächtet, sein Haus verbrannt, sein Weib und seine Kinder vertrieben, seine Freunde getödtet hätten!" Cinna beschloß, dem Sulla mit einem Heere entgegen zu gehen.

5. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 58

1883 - Berlin : Hofmann
58 pa nach Italien gezogen und hatten sich's in dem herrlichen Lande wohl sein lassen. Da erschien Marius und vernichtete sie 101 bei $ er cell auf der Raudischen Ebene, westlich vomticino, nach verzweifelter Gegen-wehr, an der sogar die Weiber teilnahmen. Marius war 6 mal zum Konsul gewhlt worden und wurde der dritte Grnder Roms genannt. 2. Mithridates, König von Pontus, war einer der grimmigsten und gefhrlichsten Feinde Roms, ein Mann von riesiger Kraft, unter-nehmendem Geiste, groen Fhigkeiten er sprach 22 Sprachen , aber ein Barbar von Gemt. An einem Tage lie er 80 000 Jtaliker abschlachten, machte sich zum Herrn von Vorderasien und drang bis Athen vor (88). 3. Der erste Brgerkrieg (8882). Zuerst war dem Sulla der Oberbefehl gegen Mithridates bertragen worden. Marius setzte es aber mit Hilfe des Pbels durch, da er ihm wieder abgenommen wurde. Da rckte Sulla mit seinem Heere gegen Rom, nahm es mit strmender Hand, lie den Marius chten, verfolgte dessen Anhnger und verstrkte den Senat mit seinen Freunden. Dann zog er gegen Mithridates (87), be-siegte ihn in Griechenland und Kleinasien und zwang ihn zum Frieden (84). 4. Marius auf der Flucht und im 7. Konsulat. Der gechtete Marius rettete sich durch eine Flucht voll Abenteuer. In Min-turu wurde er entdeckt und zum Tode verurteilt. Als ihn ein cimbrischer Soldat im Gefngnis tten wollte, fuhr er ihn mit blitzenden Augen und donnernder Stimme an: Mensch, du wagst es, den Gajus Marius zu tten ?" Entsetzt floh der Soldat. Man entlie den Gefangenen nach Ski-lien und Afrika. Doch auch von hier verwies ihn der rmische Proprtor oder Statthalter. Den Boten sah Marius mit starren Augen an und brach in die Worte aus: Sage deinem Herrn, du habest den Marius auf den Trmmern Karthagos sitzen sehen!" Dann verbarg er sich mit seinem Sohne auf einer Insel. Inzwischen war sein Freund Cinna in Rom zur Herrschaft gekommen und rief Marius mit seinem Anhang zurck. Grauenhaft wteten die maria,nschen Horden gegen die Sullaner. Jeder wurde niedergestoen, dessen Gru Marius nicht erwiderte. Doch schon in der dritten Woche seines 7. Konsulats raffte der Tod den Marius infolge der steten fieberhaften Aufregung hinweg (86). 5. Die Sullaschen Proskriptionen. Nach drei Jahren (83) kehrte Sulla als Sieger zurck und nahm furchtbare Rache an feinen Feinden. Nicht vergeblich hatten ihm die Brger ein Beil mit einem goldenen Kranze entgegen getragen. Nachdem er die Heere der Gegner in 15 Schlachten besiegt, lie er eine Liste seiner Gegner anfertigen und setzte einen hohen Preis auf den Kopf jedes Marianers. Ans Rachsucht und Habgier wur-den in Italien an 40 000 Brger hingeschlachtet. Sulla, zum Diktator ernannt, beschrnkte nun die Gewalt der Tribunen u. erweiterte die Macht der Aristokraten. Nach 2 Jahren (79) legte er feine Diktatur nieder, zog aus ein Landgut und lebte da den Musen und den sinnlichen Ver- i

6. Geschichte des Altertums - S. 75

1892 - München [u.a.] : Franz
Bürgerkrieg zwischen Marius und Sulla 88—82. 75 Als der Krieg mit Mithridates ausbrach, übertrug der Senat Ausbruch des den Oberbefehl Sulla, der ohnedies für das Jahr 88 zum Konsul öurgerkneges. erwählt war. Unter unerhörten Gewaltthätigkeiten fetzte jedoch gleich darauf ein Freund des Marius, der Volkstribun Snlpicius, durch, daß die Volksversammlung den Oberbefehl dem Sulla entzog und an Marius übertrug. Sulla war schon nach Campanien abgereist, wo sich sein Heer sammelte. Er führte es zunächst nach Sulla nimmt Rom, erzwang den Einmarsch in die Stadt und ließ durch den Senat die zwölf bedeutendsten Führer der demokratischen Partei, darunter auch Marius, ächten. Dieser entkam jedoch unter den seit-- Marius samsten Abenteuern nach Afrika. Als Sulla nach dem Orient 9«we. abgezogen war, rief Cinna den Marius zurück. Beide umlagerten Rom und nötigten es zur Übergabe. Jetzt ließ Marius seiner Schreckens-Rachsucht freien Lauf. An der Spitze von bewaffneten Sklaven Ml Ul£ zog er durch die Straßen Roms und ließ jeden niederhauen, dessen Nnna in Nom. Gruß er nicht erwiderte. Unter dem Eindruck fünftägiger Mordscenen, welchen alle erreichbaren Aristokraten zum Opfer fielen, wurden Cinna und Marius zu Konsuln gewählt. Der letztere starb aber wenige Tage darnach über siebzig Jahre alt (86). Cinna Marius f 86. führte noch zwei Jahre eine Willkürherrschaft, indem er nicht einmal die neu gegebene demokratische Verfassung Roms beachtete. Als Sulla nach glücklicher Beendigung des mithridatischen Krieges sich anschickte, nach Italien zurückzukehren, wollte ihm Cinna nach der Balkanhalbinsel entgegenziehen, wurde aber von seinen eigenen Trnppen erschlagen. Sulla landete im Jahre 83 in Brnndusinm, zog alle Anhänger Sullas Rück-der aristokratischen Partei an sich und wandte sich gegen die neuen Häupter der Demokraten, von denen der gleichnamige Sohn seines alten Feindes Marius und Sertorius die bedeutendsten waren. Der letztere mußte sich schließlich nach Spanien flüchten, der jüngere Marius wurde in Präneste eingeschlossen, wo er sich bei der Übergabe der Stadt durch einen Sklaven den Tod geben ließ. Nun herrschte Sulla in Rom. Er ließ sich zur Neugestaltung des Sulla Diktator. Staates und zur Erteilung einer neuen Verfassung die Diktatur übertragen; da er jedoch ebenso wie vorher Marius vorerst seine politischen Gegner auszurotten trachtete, folgte auf die demokratische Schreckensherrschaft des Marins die aristokratische Sullas. Nachdem Tausende Vermögen und Leben eingebüßt hatten, änderte Sulla die Verfassung in aristokratischem Sinne. Der Senat .^uuao wurde durch neue Mitglieder ergänzt; seine Befugnisse wurden in ^l0’ up Tcmen' demselben Maße vermehrt, als die der Volksversammlungen und der Volkstribunen beschränkt wurden. Nachdem er seine Verfassung durchgeführt, trat Sulla freiwillig von der Diktatur zurück; er starb im nächsten Jahre (78) aus seinem Landgut in Campanien. Seine Leiche wurde nach Rom gebracht und mit königlichem Pompe auf dem Marsfeld verbrannt.

7. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 32

1873 - Harburg : Elkan
32 sie auf den Staatsländereicn in den Kolonien an. Aber sein Vorschlag, den Latinern das römische Bürgerrecht zu geben, nahm ihm die Gunst des Volks; in einem furchtbaren Straßenkampfe wurden 3000 seiner Anhänger erschlagen, und er selbst ließ sich von einem Sklaven tödten. Die Aristokraten ächteten das Andenken der Grachen und stießen ihre Gesetze um; aber dem Volke blieb ihr Name heilig. In stiller Einsam- keit trauerte Kornelia, des großen Vaters und der edlen Söhne gedenkend. t§. 45. Marius und Sulla, a. Marius war der Sohn eines Tagelöhners, ohne alle Bildung, ein rauher, kühner, ehrgeiziger Kriegsmann. Sein Haß gegen die Vornehmen machte ihn zum Liebling des Volks. Er stieg zum Konsul empor und siegte über den König Ju- gurtha von Numidien (107). Sein kluger Unterfeldherr Sulla nahm denselben gefangen und führte ihn im Triumphe nach Rom, wo er im unter- irdischen Stadtgefängniß am Kapitol, dem „kühlen Badgemach", den Hungertod starb. — b. Während dieses Krieges (113) waren zwei deutsche Völkerschaften, die Kimbern und Teutonen, an den römi- schen Grenzen erschienen, hatten den treulosen Konsul Papi rius Carbo bei Roreja in Kärnthen geschlagen und in Gallien (Frankreich) 5 andere römische Heere vernichtet. Marius schaffte durch strenge Mannszucht ein neues, schlug beim Einflüsse der Jsöre in die Rhone einen Sturm auf das römische Lager ab und besiegte, nachdem die Deutschen sich getheilt hatten, die Teutonen unter ihrem Könige Teutobod bei Aquä Sertä (Air in der Provence) und die Kimbern, die nach Süddeutschland zurück und dann nach Italien gegangen waren, in der raud ischen Ebene bei Vercellä. — c. Infolge dieser Thaten wurde Marius (zum 6. Male) zum Konsul gewählt. An die Spitze der Aristokraten trat der ehrgeizige und kluge Sulla, der mit kräftiger Hand die Empörung der Bundesgenossen (Samniter und andere italische Volksstämme) niederschlug (90—88) und deswegen mit der Führung des Krieges gegen Mithridätes, König von Pontus am schwarzen Meere, beauftragt wurde. Als Marius diese Wahl umstoßen ließ, wandte sich Sulla mit seinem Heere gegen Rom und ließ Marius als Vatcrlandsverräther ächten. Dieser rettete sich unter Gefahren und Abenteuern nach Afrika.—Während Sulla den „pontischen Löwen" niederzwang, kehrte Marius nach Rom zurück, nahm an seinen Gegnern entsetzliche Rache, ließ sich zum 7. Male zum Konsul wählen wurde aber mitten in seinem wilden Leben durch ein Fieber hinge- rafft (86). Sulla vergalt jetzt den Marianern mit gleicher Grausamkeit (4000 Gefangene wurden vor den Augen des zitternden Senats auf ein- mal niedergestoßen) und starb dann infolge seiner Schwelgereien gleich- falls eines schrecklichen Todes (78). Dieser erste Bürgerkrieg kostete über 100,000 Menschen das Leben. §. 46. Pompejlls. Cicero, a. Pompejus hatte sich als Jüngling Sulla angeschlossen; nach dessen Tode trat er an die Spitze der aristokratischen Partei. Er gründete seinen Ruhm in Spanien, wo er die Marianer, die unter dem tapfern und rechtschaffenen Sertorius eine unabhängige Republik herzustellen suchten, besiegte (72). — Als er nach Rom zurückkehrte, hatten sich 50,000 Sklaven unter Anführung des

8. Griechische und römische Geschichte - S. 40

1891 - Leipzig : Bredow
— 40 — 88-82 Damit beginnt der erste Bürgerkrieg. Denn auf die Nachricht von seiner Absetzung kehrt Sulla, der sich noch auf italischem Boden befand, mit seinem Heere nach Rom zurück. Im Straßenkampfe unterliegt Marius, er muß fliehen und entkommt (Sümpfe von Minturnä; Versuch ihn im Kerker zu töten.) nach Afrika. Sulla stellt in Rom die Ordnung wieder her und zieht nun wirklich gegen Mithridates. Er schlägt ihn in Griechenland (Erstürmung von Athen; Schlachten bei Ehä-ronea und Drchomenos) und Kleinasien und beschränkt ihn wieder auf sein Königreich Pontus. Während Sullas Abwesenheit erhob sich in Rom die demokratische Partei aufs neue. Marius kehrte zurück und zog mit dem demokratisch gesinnten Konsul L. Corn. Ginnet vor Rom. Die Stadt mußte sich ergeben und der siegreiche Marius ließ seine Gegner proskribieren und ermorden. Darauf 86 wurde er zum 7. Mal Konsul, starb aber nach kurzer Zeit. Seine Partei unter Cinna herrschte ungestört weiter, bis Sulla nach Beendigung des Krieges mit Mithridates zurückkehrte. _ Er siegte über die demokratischen Anführer (Cinna war von seinen eignen Soldaten erschlagen worden) und wütete durch neue Proskriptionen unter den Anhängern des Marius womöglich noch schlimmer, als dieser früher unter den Aristokraten gethan hatte. — Zum Diktator ernannt, suchte er durch eine Verfassungsreform die Macht des Senats zu heben, die der Volkstribunen dagegen zu schwächen. Im Jahre 79 82-79 legte er freiwillig seine Diktatur nieder und starb das Jahr darauf auf seinem Landgute bei Cumä. Das erste Triumvirat. § 23. Der hervorragendste Vertreter der Senatspartei nach Sullas Tode war Guäus Pompejus, schon von Sulla durch den Beinamen „der Große" geehrt. Er hatte ein imponierendes und doch leutseliges Wesen; ein außerordentliches

9. Auszug aus Annegarns Weltgeschichte für Schulen - S. 66

1901 - Münster i. W. : Theissing
66 Die Römer. Zuerst erhielt Sulla, der im Jahre 88 zum Konsul gewählt worden war, den Oberbefehl im Kriege gegen Mithridates. Schon war er bereit, zu seinem in Kampanien versammelten Heere abzugehen, als Marius es mit Hilfe des Pöbels durchsetzte, daß der Senat ihn an Sullas Stelle mit der Führung des Mithridatischen Krieges beauftragte. Während nun aber Marius seine Truppen rüstete, stand plötzlich Sulla mit seinem treuergebenen Heere vor Rom, drang gewaltsam in die Stadt ein, zwang seine Gegner zur Flucht und erklärte die Acht über sie. Marius entkam unter vielen gefährlichen Abenteuern nach Afrika. Darauf landete Sulla in Griechenland und bezwang die mit Mithridates verbündeten Städte, namentlich aber Athen, das erstürmt und geplündert wurde. Kaum aber war er nach Asien übergesetzt, als er die Nachricht erhielt, daß Marius in Rom wieder am Ruder sei. Daher schloß er mit Mithridates Frieden unter der Bedingung, daß er alle den Römern entrissenen Landschaften wieder herausgebe, und eilte dann nach Italien zurück. Unterdessen wütete Marius in Rom gegen die Anhänger Sullas. Mit Hilfe des Konsuls Ein na erhob er die Fahne des Aufruhrs und erwarb sich in kurzer Zeit einen gewaltigen Anhang unter dem Volke. Als er in die Stadt gedrungen war, ließ er gleich auf der Straße jeden erstechen, auf den er mit dem Finger deutete. Mit gräßlichem Geschrei liefen seine Mordgesellen umher, mordeten und plünderten, und weder Marius noch Cinna konnten sie zuletzt mehr bändigen. Marius starb bald darauf, und als Cinna im Jahre 83 gegen den zurückgekehrten Sulla zog, erschlugen ihn bei einer Meuteret seine eigenen Krieger. Darauf zog Sulla nach einem schweren Kampfe in den Vorstädten in Rom ein und nahm grausame Rache an seinen Gegnern; alle Anhänger des Marius — es sollen 100000 gewesen sein — wurden ohne Urteil niedergemetzelt. Auch ließ er sich zum Diktator wählen und erlangte für sich „zur Ordnung des Staates" ganz unerhörte Vollmachten auf unbestimmte Zeit. Er benutzte seine Gewalt, um die Macht der Aristokraten, namentlich des Senates, zu verstärken, legte dann sein Amt feierlich nieder und zog sich auf sein Lanbgut zurück, wo er schon im folgenben Jahre (78) starb.

10. Realienbuch - S. XXX

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Xxx 60 v. Chr. Sklaven umgeben, zog er in Rom ein. Auf wen er zeigte, der wurde nieder- gemacht. Alle Anhänger Sullas wurden ermordet, ihre Leichname den Hunden vorgeworfen und ihre Hänser geplündert. Mitten in seinem Siegesjubel starb der 70jährige Marius. Bald darauf kehrte Sulla als Sieger nach Rom zurück und nahm an den Anhängern des Marius furchtbare Rache. Die Namen aller Marianer wurden auf Tafeln geschrieben. Jeder Bürger hatte das Recht, die Geächteten zu töten. Für jeden eingelieferten Kopf erhielt er zwei Talente (etwa 8000 Jt>). Fürchterlich war das Blutbad, das in Rom und dem ganzen Lande angerichtet wurde. Überall lauerten Späher und Verräter. Der Sohn tötete den Vater, der Bruder den Bruder, der Freund den Freund. An 50000 Menschen sollen durch Sulla hingeopfert worden sein. — Nach dem Tode dieser beiden Gegner entstand ein zweiter Bürgerkrieg unter Pompejus und Cäsar, aus dem schließlich Cäsar als Alleinherrscher hervorging. 9. Julius Oälar. 60 v. Chr. 1. fugend. Julius Cäsar, ein Neffe des Marius, war der größte römische Feldherr. Sulla hatte ihn geächtet. Als die Freunde Sullas für ihn baten, strich er ihn aus der Liste der Geächteten, indem er sagte: „Ihr Toren wißt nicht, was ihr bittet. In dem Jünglinge steckt mehr als ein Marius." Um Sulla aus den Augen zu kommen und zugleich, um sich in den Wissenschaften weiter auszubilden, ging Cäsar nach Griechenland. Auf einer Fahrt nach Rhodus wurde er von Seeräubern gefangen. Durch die Macht seiner Persönlichkeit herrschte er unter ihnen bald wie ein König. Wollte er schlafen, so gebot er Ruhe, und die Seeräuber gehorchten. Hatte er Gedichte gemacht, so las er sie ihnen vor, und wenn sie sie nicht lobten, so drohte er ihnen: „Wartet, komme ich los, so lasse ich euch allesamt ans Kreuz schlagen." Sie aber lachten über seine Kühnheit und jugendlichen Scherze. Das Lösegeld traf endlich ein. Kaum aber hatte Cäsar die Freiheit erlangt, so wußte er sich starkbemannte Schiffe zu verschaffen, setzte den Seeräubern nach, ergriff sie und ließ sie sämtlich an der Küste Kleinasiens kreuzigen. 2. Cäsar tritt tri den Staatsdienst. Als Cäsar wieder nach Rom zu- rückgekommen war, trat er in den Staatsdienst ein. Um höher zu steigen, warb er um die Gunst des Volkes. Mit vollen Händen warf er Geld unter das Volk und verschwendete dabei sein ganzes Vermögen. 320 Paar Gladiatoren ließ er in silberner Rüstung zum Ergötzen des Volkes auftreten, und schnell erreichte er seinen Zweck: er wurde der Liebling des Volkes und bald darauf Statthalter in der römischen Provinz Spanien. Als er auf der Reise dahin einst durch ein schmutziges Dorf kam, spotteten seine Begleiter über dasselbe. Aber Cäsar sprach: „Lieber hier der erste als in Rom der zweite." 3. Cäsar. Pompejus. Cratsus. Den größten Einfluß im römischen Reiche hatten um diese Zeit Pompejus und Crassus. Als Cäsar nach Italien zurückgekehrt war, verbündete er sich mit ihnen. Bald darauf wurde er zum Konsul gewählt, und als seine Amtszeit vorüber war, teilten sich die drei Männer in das ganze Reich. Pompejus bekam die Statthalterschaft über die Provinz Spanien, Crassus über Syrien und Cäsar über Gallien. Um diese Zeit war der germanische König Ariovist über den Rhein gekommen und hatte das mittlere Gallien unterworfen. Cäsar besiegte ihn nach hartem Kampfe bei Mülhausen

11. Realienbuch - S. XXX

1908 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Xxx 60 v. Chr. Sklaven umgeben, zog er in Rom ein. Auf wen er zeigte, der wurde nieder- gemacht. Alle Anhänger Sullas wurden ermordet, ihre Leichname den Hunden vorgeworfen und ihre Häuser geplündert. Mitten in seinem Siegesjubel starb der 70jährige Marius. Bald darauf kehrte Sulla als Sieger nach Rom zurück und nahm an den Anhängern des Marius furchtbare Rache. Die Namen aller Marianer wurden auf Tafeln geschrieben. Jeder Bürger hatte das Recht, die Geächteten zu töten. Für jeden eingelieferten Kopf erhielt er zwei Talente (etwa 8000 Jfs). Fürchterlich war das Blutbad, das in Rom und dem ganzen Lande angerichtet wurde. Überall lauerten Späher und Verräter. Der Sohn tötete den Vater, der Bruder den Bruder, der Freund den Freund. An 50000 Menschen sollen durch Sulla hingeopfert nwrden fein. — Nach dem Tode dieser beiden Gegner entstand ein zweiter Bürgerkrieg unter Pompejus und Cäsar, aus dem schließlich Cäsar als Alleinherrscher hervorging. 9. Julius Cäsar. 60 v. Chr. 1. fugend. Julius Cäsar, ein Neffe des Marius, war der größte römische Feldherr. Sulla hatte ihn geächtet. Als die Freunde Sullas für ihn baten, strich er ihn aus der Liste der Geächteten, indem er sagte: „Ihr Toren wißt nicht, was ihr bittet. In dem Jünglinge steckt mehr als ein Marius." Um Sulla aus den Augen zu kommen und zugleich, um sich in den Wissenschaften weiter auszubilden, ging Cäsar nach Griechenland. Auf einer Fahrt nach Rhodus wurde er von Seeräubern gefangen. Durch die Macht seiner Persönlichkeit herrschte er unter ihnen bald wie ein König. Wollte er schlafen, so gebot er Ruhe, und die Seeräuber gehorchten. Hatte er Gedichte gemacht, so las er sie ihnen vor, und wenn sie sie nicht lobten, so drohte er ihnen: „Wartet, komme ich los, so lasse ich euch allesamt ans Kreuz schlagen." Sie aber lachten über seine Kühnheit und jugendlichen Scherze. Das Lösegeld traf endlich ein. Kaum aber hatte Cäsar die Freiheit erlangt, so wußte er sich starkbemannte Schiffe zu verschaffen, setzte den Seeräubern nach, ergriff sie und ließ sie sämtlich an der Küste Kleinasiens kreuzigen. 2. Cäsar tritt in den Staatsdienst. Als Cäsar wieder nach Rom zu- rückgekommen war, trat er in den Staatsdienst ein. Um höher zu steigen, warb er um die Gunst des Volkes. Mit vollen Händen warf er Geld unter das Volk und verschwendete dabei sein ganzes Vermögen. 320 Paar Gladiatoren ließ er in silberner Rüstung zum Ergötzen des Volkes auftreten, und schnell erreichte er seinen Zweck: er wurde der Liebling des Volkes und bald darauf Statthalter in der römischen Provinz Spanien. Als er auf der Reise dahin einst durch ein schmutziges Dorf kam, spotteten seine Begleiter über dasselbe. Aber Cäsar sprach: „Lieber hier der erste als in Rom der Zweite." 3. Cäsar, Pompejus. Crassus. Den größten Einfluß im römischen Reiche hatten um diese Zeit Pompejus und Crassus. Als Cäsar nach Italien zurückgekehrt war, verbündete er sich mit ihnen. Bald darauf wurde er zum Konsul gewählt, und als seine Amtszeit vorüber war, teilten sich die drei Männer in das ganze Reich. Pompejus bekam die Statthalterschaft über die Provinz Spanien, Crassus über Syrien und Cäsar über Gallien. Um diese Zeit war der germanische König Ariovist über den Rhein gekommen und hatte das mittlere Gallien unterworfen. Cäsar besiegte ihn nach hartem Kampfe bei Mülhausen

12. Das Alterthum - S. 136

1860 - Koblenz : Baedeker
136 Bürgerkrieg zwischen Marius und Sulla. §. 85. welcher unter den mannichfaltigsten Abenteuern nach Afrika entkam. Während aber Sulla den Krieg gegen Mithridates führte, kehrte Marius auf die Einladung seines Freundes, des ebenfalls aus Rom vertriebenen Consuls Cinna, aus Afrika zurück; beide schloffen Rom ein, erzwangen durch Hunger die Einlassung, ächteten und mordeten die Freunde des Sulla. Cinna ernannte den Marius zu seinem Collegen im Consulate für's I. 86; doch dieser starb schon in den ersten Tagen seines siebenten Consulates; Cinna blieb eigenmächtig vier Jahre nach einander Consul. Als er aber Truppen gegen beit zurückkehrenden Sulla einschiffen wollte, ward er von diesen erschlagen. Als Sulla im I. 83 mit feinem siegreichen Heere nach Italien zurückkam, strömten ihm von allen Seiten die zerstreuten Reste der Optimatenpartei zu. Er besiegte die Heere seiner Gegner, welche zum Theil zu ihm übergingen, ließ den jungen C. Marius (wahrscheinlich einen Sohn des ältern Marius) durch einen Legaten in seinem Waffenplatze Präneste einschließen, welche Stadt nach einem vergeblichen Versuche der Samniter, sie zu entsetzen, einge- nommen und geplündert wurde. Er selbst besetzte Rom ohne Wi- derstand und nahm an den Anhängern des Marius die fürchter- lichste Rache: 4700 römische Bürger wurden geächtet, und 8000 in einer blutigen Schlacht vor dem collinischen Thore gefangene Samniter auf dem Marsfelde getödtet; 10,000 Sclaven der Ge- ächteten erhielten die Freiheit und das Bürgerrecht. Um die Herr- schaft der Aristokratie durch Abänderung der Verfassung neu zu begründen, ließ Sulla sich die Dictatur auf unbestimmte Zeit übertragen 82. Nachdem seine (bald wieder abgeschaffte) Reform der Verfassung die Macht des Senates erhöht, die der Volks- tribunen aber vernichtet hatte, legte er die Dictatur (schon 79) freiwillig nieder und starb auf seinem Landgute bei Puteoli (78). Cn. Pompejus vernichtete die Reste der Marianischen Partei in Afrika und erhielt deshalb den ersten Triumph nebst dem Beinamen des Großen. Den Krieg gegen die Marianer in Spanien s. §. 87, 1. § 86 (98). Die drei Kriege mit Mithridates Vi., Könige von Pontus. Erster Krieg (87—84). Als Mithridates in der Ausbrei- tung seiner Herrschaft von den Römern gehindert wurde, betrieb

13. Realienbuch - S. XXX

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Xxx 60 v. Chr. Sklaven umgeben, zog er in Rom ein. Auf wen er zeigte, der wurde nieder- gemacht. Alle Anhänger Sullas wurden ermordet, ihre Leichname den Hunden vorgeworfen und ihre Häufer geplündert. Mitten in seinem Siegesjubel starb der 70jährige Marius. Bald darauf kehrte Sulla als Sieger nach Nom zurück und nahm an den Anhängern des Marius furchtbare Rache. Die Namen aller Marianer wurden auf Tafeln geschrieben. Jeder Bürger hatte das Recht, die Geächteten zu töten. Für jeden eingelieferten Kopf erhielt er zwei Talente (etwa 8000 Jls). Fürchterlich war das Blutbad, das in Rom und dem ganzen Lande angerichtet wurde. Überall lauerten Späher und Verräter. Der Sohn tötete den Vater, der Bruder den Bruder, der Freund den Freund. An 50000 Menschen sollen durch Sulla hingeopfert worden sein. — Nach dem Tode dieser beiden Gegner entstand ein zweiter Bürgerkrieg unter Pompejus und Cäsar, aus dem schließlich Cäsar als Alleinherrscher hervorging. 9. Julius Cäsar. 60 v. Chr. 1. fugend. Julius Cäsar, ein Neffe des Marius, war der größte römische Feldherr. Sulla hatte ihn geächtet. Als die Freunde Sullas für ihn baten, strich er ihn aus der Liste der Geächteten, indem er sagte: „Ihr Toren wißt nicht, was ihr bittet. In dem Jünglinge steckt mehr als ein Marius." Um Sulla aus den Augen zu kommen und zugleich, um sich in den Wissenschaften weiter auszubilden, ging Cäsar nach Griechenland. Auf einer Fahrt nach Rhodus wurde er von Seeräubern gefangen. Durch die Macht seiner Persönlichkeit herrschte er unter ihnen bald wie ein König. Wollte er schlafen, so gebot er Ruhe, und die Seeräuber gehorchten. Hatte er Gedichte gemacht, so las er sie ihnen vor, und wenn sie sie nicht lobten, so drohte er ihnen: „Wartet, komme ich los, so lasse ich euch allesamt ans Kreuz schlagen." Sie aber lachten über seine Kühnheit und jugendlichen Scherze. Das Lösegeld traf endlich ein. Kaum aber hatte Cäsar die Freiheit erlangt, so wußte er sich starkbemannte Schiffe zu verschaffen, setzte den Seeräubern nach, ergriff sie und ließ sie sämtlich an der Küste Kleinasiens kreuzigen. 2. Cäsar tritt irr ders Staatsdienst. Als Cäsar wieder nach Rom zu- rückgekommen war, trat er in den Staatsdienst ein. Um höher zu steigen, warb er um die Gunst des Volkes. Mit vollen Händen warf er Geld unter das Volk und verschwendete dabei sein ganzes Vermögen. 320 Paar Gladiatoren ließ er in silberner Rüstung zum Ergötzen des Volkes auftreten, und schnell erreichte er seinen Zweck: er wurde der Liebling des Volkes und bald darauf Statthalter in der römischen Provinz Spanien. Als er auf der Reise dahin einst durch ein schmutziges Dorf kam, spotteten seine Begleiter über dasselbe. Aber Cäsar sprach: „Lieber hier der erste als in Rom der zweite." 3. Cäsar. H)ornpejus. Cranus. Den größten Einfluß im römischen Reiche hatten um diese Zeit Pompejus und Crassus. Als Cäsar nach Italien zurückgekehrt war, verbündete er sich mit ihnen. Bald darauf wurde er zum Konsul gewählt, und als seine Amtszeit vorüber war, teilten sich die drei Männer in das ganze Reich. Pompejus bekam die Statthalterschaft über die Provinz Spanien, Crassus über Syrien und Cäsar über Gallien. Um diese Zeit war der germanische König Ariovist über den Rhein gekommen und hatte das mittlere Gallien unterworfen. Cäsar besiegte ihn nach hartem Kampfe bei Mülhausen

14. Vaterländische Geschichtsbilder für die mittleren Bürgerschulen des Herzogtums Braunschweig - S. 170

1894 - Braunschweig : Appelhans & Pfenningstorff
— 170 — 88 b. Der erste Bürgerkrieg. Der Bauernsohn Marius hatte sich zum Feldherrn emporgearbeitet und war besonders seit seinen Siegen 102-101 über die Kimbrer und Teutonen (S. S. 1 und 2) Liebling des Heeres und der untersten Volksklassen. Sein gefährlichster Gegner war der Führer der Vornehmen, der feine und genußsüchtige Sulla, wie Marius ein erprobter Feldherr. Als der Senat dem Sulla den Oberbefehl in einem bevorstehenden Kriege übertragen hatte, wählte das aufgereizte Volk den Marius zum obersten Feldherrn. Aber Sulla drang an der Spitze seines Heeres in die Stadt, ließ Marius ächten und trieb ihn in die Flucht. Kaum hatte Sulla mit seinem Heere Rom und Italien verlassen, so erregte ein Freund des Marius einen Volksaufstand: Marius kehrte zurück und plünderte und mordete mit seinen Banden. Am siebzehnten Tage seines siebenten Consulats starb er. Der ursprünglich rechtschaffene und kernbrave Mann hatte zuletzt aus gekränktem Ehrgeiz und wahnsinniger Rachsucht gemordet. Nach beendetem Kriege kehrte Sulla zurück und nahm an den Anhängern des Marius furchtbare Rache. Dann ließ er sich zum Diktator wählen und beherrschte den römischen Staat mit blutiger Gewalt. Plötzlich legte er die Würde nieder, zog sich auf sein Landgut zurück und starb infolge seiner Ausschweifungen. 7. Pompejus und Julius Cäsar. Nach Sullas Tode wurde Pompejus der Führer der Vornehmen. Der in mehreren Kriegen siegreiche, mit vierfachem Lorbeer geschmückte Feldherr (er hatte auch Syrien und Palästina unterworfen) verband sich mit dem tüchtigen Krieger und bedeutenden Staatsmann Julius Cäsar und mit dem reichen Crassus im 60 Jahre 60 zur gemeinsamen Beherrschung des römischen Staates (erstes Triumvirat). (Deutsche Jugend 6, Aus dem Leben Cäsars). Cäsars Streben war darauf gerichtet, die Leitung der Volkspartei und durch das Volk die Alleinherrschaft zu gewinnen und auf neuen, festen Grundlagen den gänzlich zerrütteten römischen Staat herzustellen. Nachdem er zum Konsul ernannt war, machte er ganz Gallien zur römischen Provinz (Cäsar und Ariovift S. S. 2) und überstrahlte bald durch Kriegsruhm seinen Nebenbuhler Pompejus. Dieser erwirkte nun, um die Regierungsgewalt an sich zu reißen, den Senatsbefehl, Cäsar solle den Oberbefehl niederlegen und sein Heer entlassen. Dieser aber überschritt den Rubikon („Der Würfel ist gefallen"), „besiegte erst das Heer ohne den Feldherrn und dann den Feldherrn ohne Heer" (Phar-48 salus 48), bezwang, nachdem Pompejus in Ägypten ermordet war, alle 45 Anhänger desselben und war seit 45 Alleinherrscher des römischen Reiches. Durch allgemeine Amnestie versöhnte er alle Gegner und

15. Realienbuch - S. XXX

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Xxx --- 60 v. Chr. Sklaven umgeben, zog er in Nom ein. Auf wen er zeigte, der wurde nieder- gemacht. Alle Anhänger Sullas wurden ermordet, ihre Leichname den Hunden vorgeworfen und ihre Häuser geplündert. Mitten in seinem Siegesjubel starb der 70jährige Marius. Bald darauf kehrte Sulla als Sieger nach Nom zurück und nahm an den Anhängern des Marius furchtbare Rache. Die Namen aller Marianer wurden auf Tafeln geschrieben. Jeder Bürger hatte das Recht, die Geächteten zu töten. Für jeden eingelieferten Kopf erhielt er zwei Talente (etwa 8000 Jb). Fürchterlich war das Blutbad, das in Rom und dem ganzen Lande angerichtet wurde. Überall lauerten Späher und Verräter. Der Sohn tötete den Vater, der Bruder den Bruder, der Freund den Freund. An 50000 Menschen sollen durch Sulla hingeopfert worden sein. — Nach dem Tode dieser beiden Gegner entstand ein zweiter Bürgerkrieg unter Pompejus und Cäsar, aus dem schließlich Cäsar als Alleinherrscher hervorging. 9. 'Julius Cäsar, 60 v. Chr. 1. fugend. Julius Cäsar, ein Neffe des Marius, war der größte römische Feldherr. Sulla hatte ihn geächtet. Als die Freunde Sullas für ihn baten, strich er ihn aus der Liste der Geächteten, indem er sagte: „Ihr Toren wißt nicht, was ihr bittet. In dem Jünglinge steckt mehr als ein Marius." Um Sulla aus den Augen zu kommen und zugleich, um sich in den Wissenschaften weiter auszubilden, ging Cäsar nach Griechenland. Auf einer Fahrt nach Rhodus wurde er von Seeräubern gefangen. Durch die Macht seiner Persönlichkeit herrschte er unter ihnen bald wie ein König. Wollte er schlafen, so gebot er Ruhe, und die Seeräuber gehorchten. Hatte er Gedichte gemacht, so las er sie ihnen vor, und wenn sie sie nicht lobten, so drohte er ihnen: „Wartet, komme ich los, so lasse ich euch allesamt ans Kreuz schlagen." Sie aber lachten über seine Kühnheit und jugendlichen Scherze. Das Lösegeld traf endlich ein. Kaum aber hatte Cäsar die Freiheit erlangt, so wußte er sich starkbemannte Schiffe zu verschaffen, setzte den Seeräubern nach, ergriff sie und ließ sie sämtlich an der Küste Kleinasiens kreuzigen. 2. eälar tritt in den Staatsdienst. Als Cäsar wieder nach Rom zu- rückgekommen war, trat er in den Staatsdienst ein. Um höher zu steigen, warb er um die Gunst des Volkes. Mit vollen Händen warf er Geld unter das Volk und verschwendete dabei sein ganzes Vermögen. 320 Paar Gladiatoren ließ er in silberner Rüstung zum Ergötzen des Volkes auftreten, und schnell erreichte er seinen Zweck: er wurde der Liebling des Volkes und bald darauf Statthalter in der römischen Provinz Spanien. Als er auf der Reise dahin einst durch ein schmutziges Dorf kam, spotteten seine Begleiter über dasselbe. Aber Cäsar sprach: „Lieber hier der erste als in Rom der zweite." 3. Oäsar. pompejus. Oanus. Den größten Einstuß im römischen Reiche hatten um diese Zeit Pompejus und Crassus. Als Cäsar nach Italien zurückgekehrt war, verbündete er sich mit ihnen. Bald darauf wurde er zuin Konsul gewählt, und als seine Amtszeit vorüber war, teilten sich die drei Männer in das ganze Reich. Pompejus bekam die Statthalterschaft über die Provinz Spanien, Crassus über Syrien und Cäsar über Gallien. Um diese Zeit war der germanische König Ariovist über den Rhein gekommen und hatte das mittlere Gallien unterworfen. Cäsar besiegte ihn nach hartem Kampfe bei Mülhausen

16. Alte Geschichte - S. 38

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 38 — v. Chr. Die Römer verleihen den treu gebliebenen Gemeinden das römische Bürgerrecht. Cornelius Sulla besiegt die aufständischen Bundesgenossen in Campauieu und Samninm. 88 Unterwerfung der Samniter (nach zweijährigem Kampfe). 5. Erster Bürgerkrieg und erster mithridätischer Krieg. 88 Cornelius Sulla erhält den Oberbefehl gegen Mithridates, den König von Pontns (am Schwarzen Meer). Dieser hatte die ganze Nordküste des Schwarzen Meeres, Kleinasien, sowie einen Teil Armeniens erobert und durch seinen Feldherrn Archeläos auch Griechenland in Besitz genommen. Kleinasien und Griechenland waren im Aufstande gegen die Römer. (80 000 Römer werden in Kleinasien ermordet.) Sulla begiebt sich zu dem Heere nach Nola. Durch einen Volksbeschluß wird dem Marius der Oberbefehl übertragen. Sulla zieht siegreich in Rom ein. Märius flieht. Er verbirgt sich in den Sümpfen von Mintüruä. Er gelangt glücklich nach Afrika. Sulla landet in Griechenland, erobert Athen und besiegt den pontischen Feldherrn Archeläos bei Chäronea und bei Orchömenos. Mithridates bittet um Frieden. Sulla setzt nach Kleinasien über. Das Heer des Fimbria, der im Aufträge des Senats gegen Mithridates Krieg führt, geht zu ihm über. Unterdes wird der Konsul Cinna, ein Gegner der Optimaten, aus Rom vertrieben. Er kehrt mit Marius zurück. Marius nimmt Rache an seinen Feinden. Kampf der Demokraten gegen die Aristokraten (Optimaten). Marius wird zum 7. mal Konsul. Sulla wird als Feind des Vaterlandes geächtet.

17. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 47

1897 - Breslau : Handel
7. Die Bürgerkriege. 47 darauf nach Kleinasien, strafte die abgefallenen Städte durch furchtbare Brandschatzungen und kehrte nach Italien zurück, um an seinen Gegnern blutige Rache zu nehmen. Der Bürgerkrieg in Italien bis zu Sullas Rückkehr. Der von Sulla vor seinem Abzüge nach Griechenland eingesetzte Konsul Ciuna, ein Anhänger des Marius, machte bald nach Sullas Abzüge den Versuch, die Herrschaft der Volkspartei wiederherzustellen. Er wurde zwar nach einem blutigen Straßenkampfe mit seinen Anhängern aus Rom vertrieben, fand aber bei vielen italischen Städten Unterstützung und gewann auch ein gegen die Samniter aufgestelltes römisches Heer für seine Sache. Mit ihm vereinigte sich Marius, der aus Afrika zurückgekehrt war und sich aus allerlei Gesindel ein Heer gebildet hatte. Beide zogen gegen Rom und belagerten es. Die Stadt ergab sich endlich gegen die Zusicherung, daß das Leben der Bürger geschont werden würde. Trotzdem begann nach dem Einzuge ein schreckliches Rachewerk; 5 Tage und 5 Nächte dauerte das Morden, dem die angesehensten Männer der Sullaschen Partei zum Opfer fielen. An der Spitze des von ihm geworbenen Räubergesindels durchzog Marius die Straßeu, und jeder, dessen Gruß er nicht erwiderte, wurde sofort niedergehauen. Die Greuel wurdeu schließlich so arg, daß Cinna mit seinen Soldaten die Mordgesellen des Marius tu der Nacht überfiel und niedermachte. Marius erlangte noch das ihm angeblich in der Jugend prophezeite 7. Konsulat, starb aber schon am 17. Tage desselben, gefoltert von Gewissensbissen und beladen mit dem Fluche seiner Mitbürger. Cinna wurde einige Jahre später, als er von Ankona aus ein Heer gegen Sulla nach Griechenland führen wollte, von einem Offizier niedergestoßen. Sullas Rückkehr und Diktatur. Im Jahre 84 v. Chr. landete Sulla mit seinem ihm ganz ergebenen Heere bei Brnndisium. Von allen Seiten führten ihm seine Anhänger Verstärkungen zu. Doch auch die Marianer hatten ein starkes Heer aufgebracht. Weil sie aber keinen tüchtigen Feldherrn hatten und der Oberbefehl unter mehrere geteilt war, fehlte ihren Unternehmungen Planmäßigkeit und Einheit. So gelang es Sulla, nach zweijährigen blutigen Kämpfen, die Partei der Marianer vollständig niederzuwerfen und als Sieger in Rom einzuziehen (82 v. Chr.). Er ließ sich sofort zum Diktator mit unbeschränkter Machtvollkommenheit ernennen. Die besiegte Partei sollte über ihr Schicksal nicht lange im Zweifel bleiben. Über Rom und ganz Italien ergoß sich bald eine Verfolgung, die durch ihre unmenschliche Grausamkeit selbst das Wüten des Marius in Schalten stellte. Nicht nur alle frühern Gegner Sullas, sondern alle, die seinen Absichten entgegen standen, sollten schonungslos vernichtet werden. — Sulla entwarf Proskriptions- oder Ächtungslisten, welche öffentlich angeschlagen wurden. Wessen Name auf diesen Listen stand, der war dem Tode verfallen, und seine Güter wurden eingezogen. Für die Tötung eines Geächteten wurden 2 Talente (7500 Jio) gezahlt. Wer einen Geächteten beherbergte oder ihm zur Flucht verhalf, hatte

18. Realienbuch - S. XXX

1910 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Xxx 60 o. Chr. Sklaven umgeben, zog er in Rom ein. Auf wen er zeigte, der wurde nieder- gemacht. Alle Anhänger Sullas wurden ermordet, ihre Leichname den Hunden vorgeworfen und ihre Häuser geplündert. Mitten in feinem Siegesjnbel starb der 70jährige Marius. Bald darauf kehrte Sulla als Sieger nach Rom zurück und nahm an den Anhängern des Marius furchtbare Rache. Die Namen aller Marianer wurden auf Tafeln geschrieben. Jeder Bürger hatte das Recht, die Geächteten zu töten. Für jeden eingelieferten Kopf erhielt er zwei Talente (etwa 8000 M). Fürchterlich war das Blutbad, das in Rom und dem ganzen Lande angerichtet wurde. Überall lauerten Späher und Verräter. Der Sohn tötete den Vater, der Bruder den Bruder, der Freund den Freund. An 50000 Menschen sollen durch Sulla hingeopfert worden sein. — Nach dem Tode dieser beiden Gegner entstand ein zweiter Bürgerkrieg unter Pompejus und Cäsar, ans dem schließlich Cäsar als Alleinherrscher hervorging. 9. Julius Cäsar. 60 v. Chr. 1. "Fugencl. Julius Cäsar, ein Neffe des Marius, war der größte römische Feldherr. Sulla hatte ihn geächtet. Als die Freunde Sullas für ihn baten, strich er ihn ans der Liste der Geächteten, indem er sagte: „Ihr Toren wißt nicht, was ihr bittet. In dem Jünglinge steckt mehr als ein Marius." Um Sulla aus den Angen zu kommen und zugleich, um sich in den Wissenschaften weiter auszubilden, ging Cäsar nach Griechenland. Auf einer Fahrt nach Rhodus wurde er von Seeräubern gefangen. Durch die Macht seiner Persönlichkeit herrschte er unter ihnen bald wie ein König. Wollte er schlafen, so gebot er Ruhe, und die Seeräuber gehorchten. Hatte er Gedichte gemacht, so las er sie ihnen vor, und wenn sie sie nicht lobten, so drohte er ihnen: „Wartet, komme ich los, so lasse ich euch allesamt ans Kreuz schlagen." Sie aber lachten über seine Kühnheit und jugendlichen Scherze. Das Lösegeld traf endlich ein. Kaum aber hatte Cäsar die Freiheit erlangt, so wußte er sich starkbemannte Schiffe zu verschaffen, setzte den Seeräubern nach, ergriff sie und ließ sie sämtlich an der Küste Kleinasiens kreuzigen. 2. Läsan tritt in c!en Staatsdienst. Als Cäsar wieder nach Rom Zu- rückgekommen war, trat er in den Staatsdienst ein. Um höher zu steigen, warb er um die Gunst des Volkes. Mit vollen Händen warf er Geld unter das Volk und verschwendete dabei sein ganzes Vermögen. 320 Paar Gladiatoren ließ er in silberner Rüstung zum Ergötzen des Volkes auftreten, und schnell erreichte er seinen Zweck: er wurde der Liebling des Volkes und bald darauf Statthalter in der römischen Provinz Spanien. Als er auf der Reise dahin einst durch ein schmutziges Dorf kam, spotteten seine Begleiter über dasselbe. Aber Cäsar sprach: „Lieber hier der erste als in Rom der zweite." 3. Cäsar. Pompejus. Craifws. Den größten Einfluß im römischen Reiche hatten um diese Zeit Pompejus und Crassus. Als Cäsar nach Italien zurückgekehrt war, verbündete er sich mit ihnen. Bald darauf wurde er zum Konsul gewählt, und als seine Amtszeit vorüber war, teilten sich die drei Männer in das ganze Reich. Pompejus bekam die Statthalterschaft über die Provinz Spanien, Crassus über Syrien und Cäsar über Gallien. Um diese Zeit war der germanische König Ariovist über den Rhein gekommen und hatte das mittlere Gallien unterworfen. Cäsar besiegte ihn nach hartem Kampfe bei Aiülhausen

19. Die Weltgeschichte in Biographien und Skizzen - S. 64

1880 - Danzig : Gruihn
64 Geschichte des Alterthums. — Die Römer. den Reihen jeden Flüchtling mit Beilen niederhieben: so wurde doch das deutsche Heer geschlagen und beinahe gänzlich vertilgt. 140,000 sollen ans der Stelle umgekommen sein. Der erste Bürgerkrieg zwischen Marius und Sulla. 88-82. Hierauf wollten die Römer einen Feldzug gegen den König Mithridates in Kleinasien unter, nehmen. Der römische Consnl Sulla aber wurde zum Feldherrn ernannt. Marius kränkte sich sehr darüber, daß ihm die Feldherrnwürde gegen Mithridates nicht übertragen wurde. Als daher Sulla kaum aus Rom gezogen war, stellte sich Marius an die Spitze eines bewaffneten Volkshaufens und zwang den Senat, dem Sulla den Oberbefehl zu entziehen und ihm die Stelle zu übertragen. Jetzt zog Sulla ergrimmt gegen Marius, und es kam zu einem Kampfe, in welchem Römer gegen Römer fochten. Marius Flucht und Rache. Marius wurde geschlagen und entging kaum dem großen Blutbade. Auf der Flucht vor den nachgeschickten Mördern verbarg er sich in Sümpfen so tief, daß kaum sein graues Haupt aus dem Schlamm hervorstand. Allein'er wurde entdeckt, und so wie er war, mit Koth und Schlamm bedeckt, in den Kerker geführt, ein gallischer Sklave sollte ihn ermorden. Als aber Marius ihn mit einem furchtbaren Herrscherblicke anfunkelte und mit Donnerstimme ihn anrief: „Du, du willst den Cajus Marius todten?" — Da entfiel dem Sklaven vor Schreck das Schwert, und Marius entsprang aus dem Gefängniß. Unter mancherlei Gefahren und Abenteuern flüchtete er nach Afrika, dem Schauplatz feiner früheren Thaten. Sulla setzte eine große Belohnung auf den Kopf seines Gegners, ließ viele Anhänger desselben umbringen, und zog daun, als wäre nichts mehr zu furchten, mit seinem Heere ab gegen Mithridates. Plötzlich aber erschien der verbannte Marius wieder vor den Thoren Roms. Er stand wie ein Räuberhauptmann an der Spitze allerlei Gesindels, das er unterwegs an sich gezogen und dem er reiche Beute versprochen hatte. Ganz Rom zitterte und ließ ihn höflichst einladen, in die Stadt zu kommen. Er kam. Hum Entsetzen war sein Einzug. Vor und hinter ihm gingen bewaffnete Rotten von , Sklaven; auf wen er Marius. zeigte, den hieben sie nieder. Auf dem Markte . , standen die Rathsherrn, ihn zu empfangen; ern Wmk, und sie waren niedergemetzelt. Dann ordnete er Banden ab in die Häuser seiner vormaligen Feinde und Gegner; sie alle wurden gräßlich niedergemacht. Mancher Römer hatte das Glück, heimlich nach dem Lager des Sulla zu entkommen. Diesem hinterbrachten sie die Schreckensdinge zu Rom. Obschon er bereits Sieg auf Sieg erfochten hatte und neuen Triumphen entgegenging, so schloß er doch mit seinem gedemüthigten Gegner Frieden und brach racheschnaubend mit seinem Heere nach Italien auf. Der alte Marius, erschöpft von vielen Kämpfen und gepeinigt von bangen Ahnungen und fchreckenvollen Erinnerungen, die er durch Trunk und Schwelgerei vergeblich zu betäuben suchte, starb eines plötzlichen Todes. Sullas Schreckensherrschaft. 82— 79 Sulla eilte jetzt nach Rom, hielt seinen Einzug und übertraf den Marius noch an Grausamkeit. Statt des Jubels, mit welchem die geäugstigsteu Bürger ihn empfingen, ertönte bald in allen Häuser ein entsetzliches Jammergeschrei. Achttausend Anhänger des Marius hatten sich auf Gnade ergeben. Sulla ließ sie alle in die Rennbahn treiben und Mann für Mann niederhalten. Das Geschrei der Mörder, das Aechzen der Sterbenden war so entsetzlich, daß die Mathsherren in ihrer Versammlung schaudernd und todtenbleich von ihren Sitzen sprangen. „Nur ruhig", — sagte Sulla kalt, ohne eine Miene zu verziehen, — „es sind nur einige Elende, die auf meinen Befehl gezüchtigt werden !" —

20. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 19

1883 - Berlin : Schultze
Die Römer. 19 88—84 Erster Mithridatischer Krieg. 88—82 Erster Bürgerkrieg 88 Der Tribun Sulpicius setzt es durch, daß dem Sulla der Oberbefehl gegen Mithridates genommen und dem Marius übertragen wird. Sulla marschiert mit einem Heere gegen Rom und nimmt es mit Sturm. Marius und seine Anhänger werden geächtet. Sulpicius wird auf der Flucht getötet. Marius entkommt über Min-turnä nach Afrika. Für das folgende Jahr werden Oetavius, ein Anhänger des Sulla, Cinna, ein Anhänger des Marius, zu Konsuln erwählt. Sulla landet in Griechenland, belagert und erobert Athen, siegt über Archelaus, den Feldherrn des Mithridates, bei Chäronea und bei Orchomenos, geht nach Asien und schließt mit Mithridates den Frieden von Darda-nus, in welchem Mithridates seine Flotte ausliefern, alle Eroberungen herausgeben und 3000 Talente zahlen muß. Während Sulla den Krieg gegen Mithridates führte, hatte Cinna die Zurückberufung des Marius beantragt. Er wurde von den Optimaten aus der Stadt getrieben, gewann aber das in Campanien stehende Heer und erzwang mit dem aus Afrika zurückkehrenden Marius die Einlassung in Rom. Beide wüteten fünf Tage lang gegen die Optimaten und ernannten sich selbst für das folgende Jahr zu Konsuln. Marius starb in den ersten Tagen seines siebenten Konsulats. Cinna, der sich gegen Sulla einschiffen wollte, wurde von dem Heere ermordet. Sulla landet in Brundusium, zieht nach Campanien, wo der Konsul Norbanus geschlagen wird, das Heer des Konsuls Scipio zu ihm übergeht, besiegt den jüngevn Marius unweit Rom und läßt ihn in Präneste einschließen, schlägt dm Carbo in Etrurien, der nach Afrika flieht, und darauf Samniter, Lucaner und Campaner vor den Thoren Roms. Präneste wird eingenommen; Marius läßt sich durch einen Sklaven töten. 82—79 Sulla Diktator. Proskriptionen. Leges Corneliae. 83—81 Zweiter Mithridatischer Krieg, geführt von dem Proprätor Mure na. Der Friede von Dardanus wird erneuert. 78 Sulla stirbt auf seinem Landgute bei Cumä. 80—73 Sertorius an der Spitze der Marianer in Spanien. Sein Mörder Perperna durch Cn. Pompejus besiegt und hingerichtet. 73—71 Aufstand der Sklaven in Italien unter Spartacus. Sieg des Licinius Crassus. Pompejus vernichtet den letzten Rest der Sklaven. 67 Pompejus reinigt in 3 Monaten das mittelländische Meer von den Seeräubern und erhält den Oberbefehl gegen Mithridates. 2*