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1. Griechische Heldensagen für die Jugend - S. 81

1881 - Kreuznach : Voigtländer
— 81 — schlug nur am oberen und am unteren Ende desselben einen Teil der Mauer ein. Dann grub er vom Stalle her Kanäle bis an zwei in der Nähe vorbeiströmende Flüsse. Damit war das Werk seiner Hände vollbracht. Das Weitere that das Wasser, das sich nun mit aller Macht aus den Flüssen durch die Kanäle in den Stall ergoß und den Mist in kurzer Zeit hinwegspülte. Staunend sah der König Angias dem unerwarteten Schauspiel zu und erkannte, daß des Helden Klugheit nicht minder groß sei, als seine Stärke. Aber den geizigen Mann gereute jetzt des Lohnes, den er dem Herakles für das wohlgelungene Werk versprochen hatte. Er weigerte sich, ihm die zugesagten Rinder auszuliefern, ja er leugnete geradezu, ihm ein Versprechen gemacht zu haben. Als des Königs eigener Sohn den treulosen Vater bat, dem Helden das gegebene Wort zu erfüllen, jagte er zornentbrannt den wackeren Jüngling aus dem Lande. Auch dem Herakles gebot er, sein Reich auf der Stelle zu verlassen. So ging der Held seines Lohnes verlustig. Später aber, als er seine Dienstzeit bei Enrysthens überstanden hatte, rächte er sich an dem wortbrüchigen Angias. Er zog mit einem Heere, das er um sich gesammelt, gegen ihu heran, zerstörte seine Stadt mit Feuer und Schwert und erschoß ihn mit seinem todbringenden Pfeil. Den redlichen Sohn desselben, der um seinetwillen vertrieben worden war, rief er aus der Verbannung zurück und setzte ihn zum Könige des Landes ein. A n d r ä, Griechische Heldensagen. 6

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1. Erzählungen aus der Sage und Geschichte - S. 7

1891 - Hamburg : Meißner
Lust, und jede von ihnen forderte ihn auf, ihr zu folgen; er wählte den Weg der Tugend. Als Herakles sich dann vermählt hatte, erschlug er einst im Wahnsinn seine drei Kinder. Zur Sühne vollführte er auf Befehl des delphischen Orakels zwölf Arbeiten, welche ihm König Eurystheus von Mycenä auftrug. 1. Er erschlug den Löwen von Nernea. 2. Er tötete mit Hilfe seines Freundes Jolaus die lernäische Hydra, in deren Gift er seine Pfeile tauchte. 3. Er fing die Hindin der Artemis. 4. Er brachte den erymanthifchen Eber lebendig vor Eurystheus. 5. Er reinigte den Stall des Angias. 6. Er verjagte die stymphalischen Vögel. 7. Er holte den wilden Stier von Kreta. 8. Er führte die menschenfressenden Rosse des Diomedes nach Mycenü. 9. Er holte den Gürtel der Amazonenkönigin Hippolyte. Aus dem Rückwege befreite er Hesione, die Tochter des trojanischen Königs Laomedon, von einem Meerungetüm. 10. Er holte die Rinder des dreiköpfigen Riesen Geryon. 11. Er brachte mit Hilfe des Atlas die goldenen Äpfel der Hesperiden zu Eurystheus. Unterwegs erwürgte er Antäus, den Sohn der Erde. 12. Er holte den Cerberus aus der Unterwelt. Hiermit war der Held vom Dienste des Eurystheus befreit, wurde nun aber wegen eines im Wahnsinn begangenen Totschlags drei Jahre lang Sklave der Königin Omphale von Lydien. Darauf gewann er durch einen Wettkampf mit dem Flußgotte Achelous De'ianira zur Gemahlin; den Centauren Nessus, der sie ihm entführen wollte, erschoß er mit einem seiner vergifteten Pfeile. Mit dem Blute des Getöteten, welches einen Liebeszauber enthalten sollte, bestrich De'ianira ein Festgewand ihres Gatten, worauf dieser, von furchtbaren Schmerzen gequält, sich auf einem Scheiterhaufen verbrennen ließ. Seine Pfeile vererbte er seinem Freunde Philoktet. Zum Lohne für seine Thaten wurde Herakles in den Olymp aufgenommen und erhielt Hebe, die Göttin der Jugend, zur Gemahlin.

2. Griechische Heldensagen für die Jugend - S. 79

1881 - Kreuznach : Voigtländer
— 79 — schien auch über jede menschliche Kraft weit hinauszugehen. Denn Augias, der reichste König in ganz Griechenland/ des Enrysthens Gastfreund, hatte in einem ungeheuren Stalle nicht weniger denn dreitausend Rinder stehen. Wahres Prachtvieh war darunter: dreihundert Stiere mit schneeweißen Füßen, zweihundert purpurrote, zwölf weiß wie Schwäne, einer, der wie ein Stern glänzte. Von dieser ganzen großen Herde war der Mist seit vielen Jahren in dem Stalle liegen geblieben. Nun kam Herakles daher gewandert, besah sich alles genau und trat dann vor den König Angias. „Höre", sprach er zu ihm, „deine schönen Rinder sind doch recht unsauber gebettet, und ihr schmutziger Stall ist ein gar häßlicher Nachbar deiner stolzen Königsburg. Du weißt wahrhaftig nicht mehr, wie lieblich die Rosen duften, die in deinen Gärten blühen, und wie erquicklich die frische Luft ist, die von den Bergen herabweht; denn die Pesthauche aus dem Stalle verschlingen das alles. Ich wäre wohl der Mann dazu, diesem Mißstande abzuhelfen und deiner Lunge wieder gesunde Luft zuzuführen, deinen Tieren aber eine reinliche Lagerstätte zu verschaffen: man kennt ja vor Schmntz kaum mehr die Farbe der Rinder, sonderlich der weißen und der roten, auf die du doch stolz bist. Freilich ist's ein mühselig und ungeheuerlich Werk, das ich dir verspreche; aber wenn du mir den zehnten Teil deiner Herde als Lohn überlassen willst, so werbe ich in einem einzigen Tage den Stall von allem Miste säubern."

3. Geschichte der Griechen und Römer bis zur Zeit Christi - S. 13

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
4. Die Helden: a) Herakles 13 über sein Haupt zog. — Die zweite Arbeit war die Tötung der lernäi- 2. Die lernäische schen Schlange. Dies Ungeheuer, das von einem Sumpfe aus Men- ^rn' schen und Tiere anfiel, hatte neun Köpfe, und sooft Herakles ihr einen abhieb, wuchsen an der Stelle zwei neue. Er wurde ihrer erst dadurch Herr, daß einer seiner Gefährten jedesmal die Wunde mit einem glühenden Baumpfahl ausbrannte, so daß keine neuen Köpfe nachwachsen konnten. Den letzten Kopf aber, der unverwundbar war, vergrub Herakles in die Erde und wälzte einen großen Felsblock darüber; dann tauchte er feine Pfeile in das giftige Schlangenblut, so daß sie von nun an unfehlbar tödlich waren. — Den erymanthifchen Eber, 3. Der eryman-der die Landschaft Arkadien verwüstete, sollte er lebendig nach Mykenä tl,ucu ethr' bringen. Er trieb ihn weit hinauf ins Gebirge, bis er im Schnee stecken blieb; dann band er ihm die Beine zusammen und trug ihn auf dem Rücken in die Stadt. — Dann sollte er auch eine der Jagdgöttin Artemis 4. Hirschkuh geheiligte Hirschkuh lebeud herbeischaffen. Dies berühmte Tier hatte der 3litemi8, ein goldenes Geweih und eherne Läufe und war schnell wie der Wind. Er mußte sie ein Jahr lang Verfölgen, ehe er sie endlich durch einen ochuß in den Fuß lähmte und so zum Stehen brachte. — Die stympha- 5. Die stympha-lischen Vögel, die eherne Klanen und Schnäbel hatten und ihre Federn Illdh" 'nvl wie Pfeile auf die Menschen abschnellen konnten, verjagte er mit ehernen klappern, nachdem er viele von ihnen mit feinen giftigen Pfeilen getötet. Eines Helden ganz unwürdig war sicherlich die ihm aus- 6. Die Reinigung erlegte Reinigung der Ställe des Angias. Dreitausend Rinder hatten betmgilv'* jahrelang in den otällen gestanden, und es erschien ganz unmöglich, den Dung im Verlaufe eines Tages herauszuschaffen. Herakles aber wußte doch Rat. Er riß eine Wand des Stalles nieder und leitete einen nahen Fluß hindurch, der allen Unrat wegspülte. In ferne Länder führten ihn die folgenden Arbeiten. Aus Thra- 7. Die Rosse zielt holte er die Rosse des Diomedes. Die waren von unbezähmbarer bu 2lomele" Wildheit, weil Diomedes sie mit dem Fleisch der Fremdlinge, die sein Land betraten, hatte füttern lassen. Herakles bezwang den Diomedes und warf ihn selbst seinen Rossen vor, woraus er ihrer Herr wurde. Enrysthens aber ließ sie ins Gebirge jagen, wo sie von wilden Tieren zerrissen wurden. Danach wurde Herakles nach der Insel Kreta 8- Der kretische geschickt, um einen wilden Stier, der viel Unheil anrichtete, eiuzu- @Her' fangen. Es gelang ihm auch wirklich, dies zu tun und das Tier lebendig nach Mykenä zu bringen. Aber Eurystheus ließ ihn wieder los, und erst ein späterer Held, Theseus, (s. S. 15) hat ihn endlich zur Strecke gebracht. — Weithin nach Osten an die Küste des Schwarzen Meeres führte ihn die Fahrt nach dem Gürtel der Hippolyte, einem Geschenk Schenk-Koch, Lehrbuch d. Geschichte. Ii. 5. Aufl. 2

4. Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 12

1886 - Stuttgart : Krabbe
— 12 — Seit schon auf den Inseln und Küsten auch des ägäischen Meeres sich niederließen ihnen zu höherer Bildung verhalfen, Freilich im ©rund haben die Griechen die Höhe der Bildung, welche sie erbn,nrr 1 f”»“' sondern der Begabung ver-dankt, mit der sie Gott ausstattete. b. Auch von einheimischen Helden (Heroen oder Halb-er.1^ die Sage zu erzählen. Der hervorragendste der-Herakles (Herkules), in dessen Bild die Griechen das Brld des vollkommenen Helden darstellen. . Sohn des Zeus und der Alkmene, hat er beim Eintritt ms Leben am Scheidewege" statt eines Lebens in weichlichem ©emefjen den Weg der Arbeit und Kämpfe erwählt, der zu den ?ic Ein Here, die schon in der Wiege sem Leben bedrohte, heft ihn trt Wahnsinn fallen. In diesem •ouftanb ermordete er ]etne eigenen Söhne und einen Gast Hur rfä0j“a 2 11cljn Dienstverhältnis bei dem schwäch-ch u Komg Eurvstheus von Argos, der ihm eine Reihe von i. ) " auftrug: er fing den nemeischen Löwen, erschlug r?weuf, Ps9e Schlange, brachte den erymantischen Eber gebunden nach Mycene, fing die windschnelle Hirfchknh der Artemis, verjagte oder erlegte die fiymphalischen Vögel, entriß der Amazonentomgrn Hippolyte ihren Gürtel, reinigte den drei ^ßhre_ nicht gesäuberten Stall des Königs Angias von dem Un- äfpr lverjrs° «>n«e\in vinem Tage, fing den kretischen v 1 Pen des thractschen Königs Diomedes, holte me Jtindei' des schrecklichen Gervones trotz ihrer snrchtbaren Wache, dann int fernen Westen die goldenen Äpfel der Hes-penden und brachte den dreiköpfigen Höllenhund Cerberns aus der Unterwelt vor das Angesicht seines entsetzten Gebieters. Zuletzt als ]eme Gemahlin Dejanira nach dem tückischen Rat des von ihm getöteten Centauren Nessus, um sich seine Treue 3u sichern, ihm ein mit dem vergifteten Blute des Nessus bestrichenes Gewand ubergab und er infolge davon von unerträglichen Qualen gepeinigt wurde, verbrannte er sich selbst aus einem Scheiterhaufen auf dem Gipfel des Otagebirges und wurde von Zeus als Halbgott m den Olymp aufgenommen. hei Herakles ragt als Stammheld der Athener Theseus Theseus ist eigentlich ein Sohn des Meeresgottes Poseidon Zum Rundling herangewachsen befreit er auf dem Wege nach k ^en ^9kus als fein Bater gilt, die Anwohner des Isthmus von Räubern, wie dem schrecklichen Prokrustes der Mrze Leute in einem langen Bette ausdehnt, lange in fein kurzes Bett hineinzwängt und verstümmelt, bis sie hineinpassen. Auch fernerhin erweist er sich als Segen und Heil spendenden Helden. Er erlegt einen gefährlichen Eber und den marathonischen Stier. Er befreit die Athener von der Blutsteuer an Jünglingen und Jungfrauen, die dem König Minos auf Kreta entrichtet werden

5. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen höherer Lehranstalten - S. 87

1908 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Herakles. 87 seine Beute dem feigen Könige brachte, verkroch sich dieser vor Angst in einem Fasse. Darnach gab Eurystheus dem Herakles einen Auftrag, der eines so 5. Derswll des herrlichen Helden unwrdig war: Der König Angias von Elis besa groe Rinderherden; der Hof, in dem die Tiere standen, war jedoch jhre-lang nicht gesubert worden. Herakles sollte das an einem Tage tun. Er leitete zwei vorbeiflieende Gewsser durch den Hof, ihr Wasser schwemmte allen Schmutz hinaus, und der Augiasstall" war gereinigt. Der König hatte dem Herakles zuvor einen Teil seiner Rinder als Lohn versprochen; nach der Suberung hielt er jedoch sein Wort nicht. Dafr ttete spter Herakles den Wortbrchigen, in seinem Lande rief er der Sage nach die Olympischen Spiele ins Leben. Am See von Stymphalos trieben Vgel ihr Unwesen, schlimme 6. Die stympha-Ruber mit ehernen Schnbeln, Fngen und Schwungfedern, die sie 1 en 9e' wie Pfeile auf ihre Beute abschssen. Unser Held sollte die Gegend von diesen Untieren befreien. Mit einer ehernen Handklapper scheuchte er sie aus ihren Verstecken auf. Dann erlegte er viele mit seinen sicheren Pfeilen; die andern flogen davon und kehrten nicht wieder. Ein rasender Stier verbreitete auf der Insel Kreta Furcht und 7. Der Stier von Schrecken. Den sollte Herakles nunmehr herbeischaffen. Er fing ihn ein, Kreta, legte ihm einen Zaum an und lie sich von dem Gebndigten durch das Meer zu Eurystheus tragen. Spter entlief der Stier dem Könige wieder und richtete in ver-schiedenen Gegenden groes Unheil an. Endlich machte ihn der Held Theseus fr immer unschdlich. Darnach gelstete es den Eurystheus nach den wilden Rossen des 3. Die Rosse des Knigs Diomedes, denen der grausame Besitzer Fremde zum Fre vor- Aomgs Dw-werfen lie. Herakles fand die Tiere mir Eisenketten an ihren Krippen befestigt. Er ttete zuerst ihre Wchter, erschlug dann im Kampfe den König und warf seine Leiche den Rossen vor. Darauf brachte er sie dem Eurystheus; der aber lie die gefhrlichen Rosse frei. Spter wurden sie von wilden Tieren zerrissen. Am fernen Gestade des Schwarzen Meeres wohnte ein Volk, das 9. Der Grtel der nur aus Frauen bestand, das waren die kriegslustigen Amazonen. Ihre ^nigw.^ Knigin Hippolyte trug als Zeichen ihrer Wrde einen wertvollen Grtel, ein Geschenk des Kriegsgottes Ares. Nach diesem Kunstwerk verlangte die Tochter des Eurystheus. So wurde dem Herakles befohlen, den Grtel herbeizuschaffen. Er schiffte sich mit einem Heere ein und betrat nach langer Fahrt die Gestade des Amazonenlandes. Hier kam es zu

6. Kleine Lebensbilder berühmter Männer für den geschichtlichen Unterricht - S. 5

1886 - Düsseldorf : Schwann
5 ierig wegen der groen Schnelligkeit de Tieres, Herakles mute dns Tier ein ganzes Jahr lang versalzen und kam aus diir ->lgnng g bis zu den an den Grenzen der Erde wohnenden Menschen, Erst als st-bnrch einen Pfeilschu am Fue verwundet worden war, fing ll- der yetd und brachte sie dem Eurystheus. 5. Der Stall des Augeias. Augeias. König von El, Halle eine Herde von 3000 Rindern, und der Stall. in dem diese Tiere standen, war lange Z-tt nicht gemmgt worden Als wollte Eurystheus dem Herakles seine Dienstbarkeit recht suhlbar machen, trug er dem Helden auf diesen Stall in einem Tage vom Miste zu reinigen, eine Arbeit, die sich gar wenig fr den tapferen Sohn des Zeus schickte, Herakles ging zum Augeias und erbot stch den Stallin einem Tag- zu reinigen, wenn er dafr den zehnten Teck der Herden erhielte, Augeias, der nicht glaubte, da das mglich fei. sagte dem Herakles den geforderten Lohn zu, und dieser machte sich an bte^Imt. i leitete den nahen Flu durch den Stall, so da die groe Masse des Unrats in krzester Frist fortgesplt wurde. Als Augeias dies sah. jammerte er um den zehnten Theil der Herden, den er dem Herakles verbrochen, und weigerte sich den Lohn zu zahlen, weil der Held die Arbeit im Auf-trage des Eurystheus ausgefhrt habe. Dafr nahm Herakles spater Rache ttn Augeias. 6. pie stymphalilchen Wget. Diese waren ein ungeheurer Schwrm von Raubvgeln, die am See Stymphalos in Arkadien hausten und von dem Kriegsgotte Ares auf-gezogen waren. Sie hatten eherne Schnbel. Flgel und Krallen, und ihre Federn konnten sie wie Pfeile auf Menschen und Tiere abschnellen^ Menschenfleisch war ihre Nahrung. Herakles sollte sie auf des Eurystheus Befehl vertreiben. Er scheuchte sie mit einer ehernen Klapper auf und erlegte sie dann mit seinen Pfeilen. 7. Der kretische Stier. Poseidon, der Gott des Meeres, hatte dem Könige Minos von Kreta einen sehr schnen Stier geschenkt, mit der Bestimmung ihn zu opfern. Aber Minos unterlie dies. Deshalb machte der Gott das Tier rase,id. und es verwstete die Insel weit und breit. Auf Gehei des Eurystheus fing Herakles ihn lebendig, zhmte ihn, brachte ihn zum Eurystheus und lie ihn dann wieder frei. Die Folge davon war, da er seine frhere Wildheit wieder annahm und bis nach Marathon in Attika streifte, wo ihn Theseus ttete.

7. Hellas - S. 112

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
112 Das Heroenzeitalter. 3. Die Einsangung des erymanthiscken Ebers. Dieser Eber hauste in den Feldern der Stadt Erymanthos am Gebirqe Ery-manthos m Arkadien. Aus dem Wege dahin wurde Herakles gastfreundlich von dem Kentauren Photos aufgenommen. Dieser stach sogar ein Fass Wein an, ihm iu Ehren. Dieses Fass Wem gehrte aber allen Kentauren zusammen. Als daher die Anderen den stark duftenden Wein rochen, kamen sie von allen Seiten herbei und fingen Streit mit Phlos an, weil er das Fass ohne sie geffnet hatte. Es gab einen blutigen Kamps. Herakles erschoss viele der Kentauren mit seinen giftigen Pfeilen und vertrieb den Rest. Dabei verwundete er auch gegen feinen Willen den weifen Chiron, welcher von der Zeit an eine schmerzvolle, unheilbare Wunde am Knie hatte, welche ihm das Leben unertrglich machte (s. 10). Sflterahes on der Verfolgung der Kentauren zurckkam, war auch Phlos an einer Wunde gestorben, die er sich selbst unvorsichtiger Weise beigebracht hatte mit emem der vergifteten Pfeile, den er aus der Leiche eines Kentauren zog. Wie er denselben verwundert betrachtete, war er seiner Hand entglitten und ihm in den Fu gefallen. Herakles begrub den Gastfreund und zog dann weiter; er fing den er ymanthlschen Eber und brachte denselben auf seinen Schultern zu Eurystheus der sich vor Schrecken in ein ehernes Fafs, das in die Erde eingegraben war, verkroch Eurystheus lie feinem Vetter befehlen, knftig vor den Thoren Bericht von feinen Thaten abzulegen. 4. Die Einfangung der kerynitischen Hirschkuh der A rtemts, welche von dem Berge Kery'neia so genannt wurde (s. 16). Diese Hirschkuh hatte ein goldenes Geweih und eherne Fe. Herakles musste derselben ein ganzes Jahr lang auf dem Gebirge Manlos in Arkadien nachsetzen, jagte sie bis nach Thrakien und wieder zurck, bis es ihm gelang, dieselbe am Flusse Ldon einzusaugen. Auf dem Heimwege begegneten ihm Artemis und Apollon, welche heftig zrnten, seinen Vorstellungen aber Gehr schenkten und ihm verziehen. 3. Die Reinigung des Stalles des Augias Augias war ein König in El i s und besa Heerden von Rindern in so groer Zahl, 30,000 sollen es gewesen sein, dass er ihren Stall nicht konnte reinigen lassen. Der Unrath war von 30 Jahren her angesammelt, und diesen Stall nun sollte Herakles in einem einzigen Tage subern. Er lie sich von Augias zum Lohn fr folch eine That den loten Theil der Rinder versprechen. Hierauf grub er vor dem Stalle und hinter demselben einen tiefen Graben, mauerte Lcher aus den Stall-Wandungen aus und leitete den Fluß Alpheis hindurch. Die Wasser des rasch strmenden Flusses schwemmten den Mist in einem Tage hinweg. Augras aber wei-gerte sich jetzt den ausbedungenen Lohn zu geben. Es entstand darber spter ein Krieg, nachdem Herakles seine 12 Arbeiten verrichtet hatte. Eurystheus zhlte auch diese Arbeit nicht, weil sie Herakles gegen Lohn voll-bracht habe. 6. Die Vertreibung der stymphalischen Vgel, Stym-phaliden genannt. Diese hausten beim See Stymphlos in Arkadien, sie waren so groß wie Kraniche, hatten eherne Flgel, Schnbel und Krallen und konnten ihre eisernen Fe-dern wie Pfeile fortschnellen. Sie machten die ganze Gegend unsicher, denn sie griffen Menschen und Thiere an. Herakles scheuchte sie durch das Gerusch seiner ehernen Klapper, welche ihm Athene gegeben hatte, aus dem Sumpfe auf und erschoss sie zum grten Theile mit seinen Pfeilen. 7. Die Einholung des feuerspeienden Stieres auf Kreta. Diesen hatte einst Poseidon dem Könige Minos von Kreta geschenkt. Minos-wnschte sehr von dem Ungeheuer befreit zu werden. Herakles fing den Stier ein und schwamm auf demfelben nach dem Peloponnes, brachte ihn dem Eurystheus und lie ihn darnach frei. Dieser Stier eilte der den Isthmos nach Marathon und verwstete hier das Land, bis ihn Theseus von Athen einfing. (f. 29). 8. Die Einholung der fieischsressenden Rosse des Diomedes. Diomedes war ein Sohn des Ares und König von Thrakien. Er warf alle Fremden, die in sein Land kamen, seinen 4 Rossen vor, welche so stark und wild waren, dass sie mit eisernen Ketten an eherne Krippen gebunden waren und welche die Fremden auffraen. Herakles bezwang die Rosse und ihre Wchter und fhrte

8. Die Sagen von den Göttern und Heroen der Griechen und Römer - S. 74

1873 - Düsseldorf : Druck und Verlag der L. Schwann'schen Verlagssammlung
74 6. Der Grtel der Amazonen-Knigin Hippolyte. Admete, des Eurystheus Tochter, wnschte diesen berhmten Grtel, ein Geschenk des Ares, zu besitzen, und Eurystheus trug deshalb dem Herakles auf ihn zu holen. Von mehreren anderen Helden be-gleitet, begab sich Herakles zu Schiffe nach Themiskyra, der Hauptstadt der Amazonen und erhielt von Hippolyte das Versprechen ihm den Grtel freiwillig auszuhndigen. Aber des Helden Feindin Hera nahm die Gestalt einer Amazone an und regte die brigen Amazonen durch das Vorgeben, man wolle ihre Knigin entfhren^ so auf, da sie gegen den Herakles anrckten. Dieser, eine List argwhnend, ttete Hippolyte, nahm den Grtel und segelte ab. Auf der Rckfahrt landete er bei Troja und befreite des Knigs Laomedon Tochter Hefione. Diese war nmlich an einen Felsen gefesselt und einem Seeungeheuer zum Raube Preis gegeben, weil ihr Vater Laomedon den Poseidon und Apollon um den Lohn fr die Erbauung der Mauern Trojas betrogen hatte. Herakles ver-sprach das Ungeheuer zu tten, wenn ihm Laomedon die beiden Rosse schenkte, welche er fr den geraubten Ganymedes von Zeus erhalten hatte. Laomedon versprach dieses zwar, hielt sein Wort aber auch jetzt nicht, als Herakles die Hefione befreit hatte. Darum kndigte ihm Herakles an, er werde ihn spter mit Krieg berziehen, zog aber fr jetzt fort. 7. D er Stall des Augeas, eines Sohnes des Helios und Knigs von Eus, in welchem 3000 Rinder standen, war in langer Zeit nicht gereinigt worden. Herakles erhielt deshalb von Euryst-Heus den Auftrag die Reinigung desselben in einem Tage zu vollbringen. Er ging zum Augeas und machte ihm das Anerbieten den Stall in einem Tage zu reinigen, bedang sich aber fr diese Arbeit den zehnten Teil der Herden des Knigs aus. Damit war Augeas zufrieden, denn er hielt die Sache fr unmglich. Herakles leitete nun die Flsse Alp hei os und Peneios durch den Stall, und ihre Fluten splten in kurzer Zeit allen Unrat fort. Als Augeas das sah, weigerte er sich den bedungenen Lohn zu zahlen, weil Eurystheus dem Herakles diese Arbeit aufgetragen habe. He-rakles zog deshalb mit einem Heere gegen ihn. Dieses wurde jedoch, während Herakles krank darniederlag, von den tapfern Eleern Kteatos und Eurytos geschlagen; dagegen erschlug Herakles dieselben spter, als sie zu den isthmischen Spielen zogen, ver-

9. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 42

1878 - Danzig : Gruihn
42 Geschichte des Alterthums. — Die Griechen. ihn zu. Dieser wickelte seinen Mantel um den linken Arm, um das Thier abzuhalten. In bte rechte Hand nahm er eine große Keule, die er sich im Walde gehauen hatte, und schlug damit dem Löwen aufs Haupt. Dieser aber blieb auf den Füßen ganz erschrocken stehen. Da sprang Herkules zu und erwürgte ihn. Als der Löwe' todt war, zog unser Held ihm das Fell ab und hing es-sich um; den Rachen des Löwen setzte er sich wie einen Helm auf den Kopf. Die Hydra von Lernn. Nun kam Herkules wieder zurück und ließ dem Könige sagen, daß der Löwe todt sei. Da fürchtete sich Eurystheus sehr vor ihm und ließ sich in der Erde eine Kammer von Erz machen, in die ging er hinunter, wenn Herkules kam, und es war ein Gitter daran, durch welches er mit ~ ihm sprach. Er befahl Herkules hinzugehen Kamps mit dem Löwen. und die Hydra von Lerna todt zu schlagen-. ... Die Hydra war eine große Schlange, so lang rote ein schiff, die hatte neun Köpfe und wohnte im Sumpfe von Lerna. Der Held setzte sich auf seinen Wagen; sein Freund Jolauk lenkte tue Pferde, und sie fuhren hin nach Lerna. Die Hydra verkroch sich vor Herkules; dieser nahm aber seinen Bogen, wickelte Werg mit Pech und i^chroefel^ um die Pfeile, zündete das an und schoß damit aus die Hydra in das Loch hinein, wo sie sich unter der Erde verkrochen hatte. Da fuhr sie aus dem Loch heraus und auf Herkules zu. Dieser packte sie mit der einen Hand um den Hals, wo die neun Köpfe saßen; sie wand sich aber mit ihrem langen Schwanz um fern Bein. Herkules schlug sie mit der Keule entzwei; wenn aber ein Kopf zerschlagen war, so wuchsen zwei andere wieder heraus. Da hieb Jolans Bäume um, legte die Stücke zusammen und machte ein großes Feuer; nun nahm er große brennende Stücke, und wenn Herkules einen Kopf zerschlagen hatte, so brannte er ihn damit; dann wuchsen keine andern Häupter wieder heraus. Als alle Köpfe zerschlagen waren, war die Hydra todt, und Herkules tauchte die Spitze seiner Pfeile in ihr Blut; das war so giftig, daß, wenn der Pfeil die Haut nur ritzte, der Mensch oder das Thier davon starb. Der Hirsch der Diana. Darauf befahl ihm Eurystheus, daß er den Hirsch der Diana fangen und lebendig bringen sollte. Dieses Thier hatte ein goldenes Geweih und lief so geschwind, daß kein Pferd und kein Hund es einholen konnte. Herkules aber lies ein ganzes Jahr hinter dem Hirsch her, bis er ihn griff und auf seinen Schultern zu Eurystheus trug. Der erymanthische Eber. Nun sollte Herkules den wilden Eber vom Berge Erymanthus lebendig bringen. Dieses wilde Thier verwüstete alle Kornfelder und Gärten und tödtete die Leute, welche ihm nachstellten. Herkules fing den Eber mit einer Schlinge und trug ihn auf den Schultern zu Eurystheus. Der Stall des Angias. Nachdem dies geschehen, sollte Herkules den Stall des Königs Angias reinigen. Letzterer hatte 3000 Rinder, deren Stall seit vielen Jahren nicht vom Dünger gereinigt war. Man hätte ein ganzes Jahr zu thun gehabt, das Gebäude zu säubern. Da grub Herkules-einen tiefen Kanal bis an die Mauer des Hofes, und führte in denselben das Wasser von zwei Flüssen, die mit großer Gewalt von den Bergen kamen. Dann machte er ein großes Loch in die Mauer; nun strömte das-Wasser in den Stall. Jetzt brach er ein Loch in die Mauer an der andent

10. Teil 1 - S. 55

1911 - Leipzig : Dürr
— 55 — letzteren. Als er zum Manne herangereift war, wurden Jagd und Krieg seine Lieblingsbeschäftigungen. b) Hera hatte es durch List so zu wenden gewußt, daß er Eurystheus, dem feigen Könige von Argos, dienen mußte. Auf dessen Befehl hatte er eine Reihe schwerer Arbeiten zu verrichten. Zuerst sollte er den Löwen im Walde von Nemea bekämpfen. Herakles erwürgte ihn mit seinen starken Armen und trug dann als Siegeszeichen die Haut des Tieres um seine nackten Schultern. Die zweite Aufgabe, die ihm gestellt wurde, war die Hydra (Schlange) im Sumpfe von Lerna in Argolis zu töten. Wenn er eines ihrer neun Häupter abgeschlagen hatte, wuchs es doppelt wieder. Um dies zu verhindern, brannte er sofort die Wunden aus. Der letzte Kopf des Ungeheuers war unsterblich. Diesen verschloß er in eine Gruft und wälzte einen riesenhaften Stein darüber. Im Stalle des Königs Augias von Elis lag der Unrat von dreitausend Rindern seit dreißig Jahren aufgehäuft. Herakles reinigte den Stall, indem er zwei Flüsse durch ihn leitete. Die goldenen Äpfel der Hesperiden, die am Ende des Erdkreises lagen, ließ er sich durch Atlas holen und trug für ihn während dieser Zeit das Himmelsgewölbe auf den Schultern. Ferner erbeutete er den Gürtel der Königin der „männergleichen" Amazonen. Endlich holte er sogar den Höllenhund Cerberos aus der Unterwelt herauf. Nach vielen andern Taten ließ sich Herakles auf dem Öta nieder. Hierhin war er mit seiner Gemahlin Deianaira gezogen. Auf dem Wege hatte er den Nefsns, einen der Centauren, die halb Mensch, halb Roß waren, beim Übersetzen über einen Fluß mit einem vergifteten Pfeil gelötet. Neffus war Fährmann und hatte ihm die Deianaira entführen wollen. Sterbend hatte er ihr dann geraten, von seinem Blute zu nehmen, damit ein Hemd zu bestreichen und es ihm zu senden, wenn ihr Gemahl ihr einst untreu werden sollte. Bald daraus, als Herakles mit einer gefangenen Königstochter heimkam, gab sie ihm das vergiftete Gewand. Kaum hatte es Herakles angelegt, wurde er von den furchtbarsten Schmerzen gequält. In der Verzweiflung errichtete er einen Scheiterhaufen, um seine Qualen durch den Flammentod zu enden. Als er den Scheiterhaufen bestiegen, trug eine Wolke den Helden zum Olymp empor, wo er unter die Zahl der Unsterblichen aufgenommen wurde und sich dort mit der Göttin Hebe, der Göttin der Jugend, vermählte. 2. Theseus. a) Um dieselbe Zeit lebte in Athen der Held Thesens, der Sohn des König Ägens von Athen. Er verbrachte seine Jugendjahre bei seinen mütterlichen Großeltern in einer Stadt des Peloponnes. Als er zu einem stattlichen Jünglinge herangewachsen war, machte er sich auf zu seinem Vater. Ans dem Wege nach Athen tötete er viele Räuber und andere Unholde. Zuerst erschlug er einen Keulenschwinger, der die Wanderer mit eiserner Keule tötete; dann den Fichtenbeuger, sogenannt, weil er die Menschen an zusammengebogene Fichten anband und dann auseinander reißen ließ; endlich erschlug er den Proknstes (Ausdehner). Dieses Ungeheuer hatte zwei Betten, von denen das eine lang, das andere kurz war.

11. Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 60

1897 - München : Oldenbourg
60 29. Die Heraklessage. 5) er suberte den seit dreiig Jahren nicht mehr gereinigten Stall des Angias, eines Knigs in Elis, durch Zuleitung eines Flusses; 6) er verscheuchte die (am See Stymphlus in Arkadien nistenden) Stympha-tischen Vgel, welche ihre eisernen Federn wie Pfeile abschssen; 7) er bezwang den rasenden Kretischen Stier des Knigs Minos und brachte ihn der das Meer; 8) er bndigte die von Menschenfleisch genhrten Rosse des Diomedes, eines thracischen Knigs, und brachte sie nach Griechenland; 9) er besiegte im fernen Osten das kriegerische Frauenvolk der Amazonen und gewann ihrer Knigin Hippolyte den goldenen Grtel ab, den er der Gattin des Eurystheus zu berbringen halte; 10) er holte die schnen Rinder des Gerynes, eines dreilcibigen Riesen, von einer entlegenen Insel des Westens herbei, wobei er Afrika und Spanien auseinandergerissen und die Sulen des Herkules" aufgerichtet hat; 11) er holte die goldenen pfel der Hefperiden, der abendlichen" Nymphen (welche auf einem schnen Eilande gen Sonnenuntergang wohnten) und verrichtete dabei noch eine Reihe von sogenannten Nebenarbeiten: a) er befreite den an den Kaukasus geschmiedeten Prometheus, jenen Titanen, der die Menschen dereinst aus Thon geschaffen und ihnen vom Himmel das Feuer gebracht hatte, wofr er von Zeus also gestraft worden war; b) er erwrgte den Erdriesen Antus, indem er ihn dabei vom Boden emporri, aus dem er seine Kraft schpfte; c) er nahm dem Bergriesen Atlas (in Afrika) auf einige Zeit das Himmels-gewlbe ab,' wofr dieser ihm die gesuchten Frchte aus dem Garten'der Hesperiden herbeiholte; 12) er trug den Hllenhund Cerberus aus der Unterwelt herauf und brachte ihn wieder dorthin zurck. 3. Sonstige tzhaten. Aus dem Dienste des Eurystheus entlassen, verrichtete Herakles noch weitere Heldenthaten, welche gewhnlich zu den Nebenarbeiten" gezhlt werden. a) Er fhrte dem König Admetus von Pher die treue Aleestis, welche eben freiwillig fr ihren kranken Gatten gestorben war, wieder aus der Unter-Welt zurck. b) Er besiegte in einem Wettkampfe den Bogenschtzen Eurytus von Ochalia (aus Euba). Da ihm aber dieser den ausbedungenen Preis verweigerte, ermordete er im Zorne dessen Sohn Jphitus, der als Gastfreund bei ihm weilte. c) Zur Shne jener Mordthat mute er nach gttlicher Weisung auf drei Jahre wieder in Knechtschaft gehen und that unwrdigen Magddienst bei der ber-mtigen Knigin Omphle von Lydien. In jene Zeit fllt fein Zusammentreffen mit dem neckischen Dumlingsvolk der Cerkopen, die er erst fesselte, aber bald wieder frei lie. Auch soll er auf kurze Zeit an der Fahrt der Argonauten beteiligt gewesen fein. d) Nach seiner Rckkehr aus Lydien unternahm er im Verein mit anderen Genossen einen Rachezug gegen den wortbrchigen König Laomedon von Troja, Diesem hatte Herakles bei seiner Heimkehr aus dem Amazonenkriege die Tochter Hesine, welche einem Meerungeheuer ausgesetzt worden war, glcklich

12. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 246

1905 - Breslau : Hirt
246 Geschichte der Griechen und Mazedoner. 130. 130. Das Heroen;eitalter. Die Geschichte der ltesten Zeit war den Griechen selbst unbekannt. Den groen Zeitraum bis dahin, wo die verbrgten geschichtlichen Nach-richten beginnen, fllten sie aus mit den Taten sagenhafter Helden. 1. Herakles. Der grte unter den Helden der griechischen Sage ist Herakles, gewhnlich mit dem lateinischen Namen Herkules genannt. Als er noch in der Wiege lag, ergriff er zwei Schlangen, die ihn zu um-stricken drohten^und erwrgte sie. Zum Jnglinge herangewachsen, traten ihm an einem Scheidewege zwei weibliche Gestalten entgegen und boten ihm ihr Geleite durch das Leben an. Die eine versprach, ihm alles irdische Glck zu verschaffen, jede Unannehmlichkeit, jede Arbeit, jede Gefahr von ihm fernzuhalten. Herkules fragte die Gestalt nach ihrem Namen. Meine Freunde", sagte sie, nennen mich Glckseligkeit,, meine Feinde Laster." Dann trat die andre zu ihm und sagte: Die Götter gewhren nichts ohne Arbeit und Mhe. Wnschest du, da sie dir gndig seien, so Oer-ehre sie; willst du im Staate eine geachtete Stellung einnehmen, so mut du ihm Dienste leisten; willst du siegen, so mut du kmpfen; willst du deinen Krper beherrschen, so mut du ihn durch Arbeit abhrten." Die Gttin der Tugend stand vor ihm. Herkules nahm ihre Hand, er lie sich von ihr durch ein Leben voll Arbeit und Gefahren führen. Deshalb folgte ihm unsterblicher Ruhm. In zwlf schweren Kmpfen, die man die zwlf Arbeiten des Herkules nennt, befreite er das Land von den Ungeheuern, die es ver-heerten. Zu Nemea erlegte er einen Lwen, welcher der Schrecken der ganzen Umgegend war; einer Schlange mit hundert Kpfen, die im Sumpfe Leru hauste, hieb er alle Kpfe ab; aber sobald er einen Kops abgehauen hatte, wuchsen zwei neue nach. Um dies zu verhindern, brannte er sofort die Wunden aus. Der letzte Kopf des Ungeheuers war unsterblich. Diesen verschlo er in eine Gruft und wlzte einen ungeheuern Stein darber. Eine der Artemis geweihte Hindin mit goldnen Hrnern und ehernen Fen fing er lebendig, nachdem er ihr ein ganzes Jahr gefolgt war, und brachte sie nach Myken, ebenso einen Eber, der am Berge Ery-manthns alles verwstete. Im Stalle des Knigs Angias von Elis lag der Unrat von 3000 Rindern seit 30 Jahren aufgehuft. Herkules reinigte den Stall, indem er zwei Flsse durch denselben leitete. Die am See Stymphalns in Arkadien hansenden Vgel, denen kein Mensch bei-kommen konnte, scheuchte er auf und ttete sie mit seinen Pfeilen. Einen wtenden Stier brachte er von Kreta nach Attika, ebenso die fener-schnaubenden Rosse des thrazischen Knigs. Herkules besiegte auch die im nrdlichen Kleinasien wohnenden Amazonen; den Grtel ihrer Knigin schenkte er der Tochter des Eurystheus. Als er nach Westen eilte, nm die Rinder des dreikpfigen Riesen Geryonnach Myken zutreiben,

13. Für die 4. Klasse - S. 8

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
8 Herakles. l. Der nemeische Es hauste zu der Zeit im waldreichen Tale Nemect ein frchter-Ucher Lwe, der Schrecken aller Hirten und Herden der Gegend. Herakles sollte ihn erlegen. Er suchte mutig das Tier in seinem Schlupfwinkel aus, allein die Pfeile prallten an dem Felle des Ungeheuers ab. Da schlug Herakles den Lwen mit der Keule nieder, dann erwrgte er ihn mit seinen Armen. Die Lwenhaut legte der Sieger als Mantel um seine Schultern. Eurystheus zitterte, als der Held so vor ihn trat. 2' ^Scklanae^ Sumpfe Lerna wohnte eine frchterliche neunkpfige Schlange. 8' Herakles fuhr mit seinem Freunde Jolos aus, um den Kampf mit dem Untier zu bestehn. Mit glhenden Pfeilen trieb er die Schlange aus der Hhte. Dann sprang er ihr auf den Leib und begann die Kpfe abzuschlagen. Aber zu seinem Entsetzen wuchsen aus jeder Wunde sofort zwei neue Kpfe hervor. Da mute der Freund helfen: mit brennenden Baumstmmen brannte er sogleich die Hlse aus und verhinderte dadurch das Nachwachsen neuer Kpfe. Endlich war die Hydra tot. Der Held schnitt ihr den Leib auf und tauchte die Pfeile in die giftige Galle, seit-dem fhrten die Wunden von seinen Geschossen immer zum Tode. 3. Der Hirsch Eurystheus trachtete weiter darnach, den Hirsch der Artemis der Artemis. u besitzen. Das war ein seltnes Tier mit goldnem Geweih, ehernen Fen und von so groer Schnelligkeit, da auch der flinkste Hund es nicht einholen konnte. Herakles jagte ihm der ein Jahr lang nach. Endlich scho er ihn in den Fu, da er zusammenbrach. Er brachte ihn dem König, dann trug er ihn auf den Weideplatz zurck; denn er wollte die Gttin nicht erzrnen. 4 Sodann wnschte der König, den wilden Eber vom Berge Ery- Eber, manthos lebend zu sehen. Herakles scheuchte das Tier im Dickicht des Waldes auf und trieb es den Berg hinan. Am Gipfel blieb der Eber im tiefen Schnee stecken. Da gelang es, ihn zu fesseln. Als Herakles seine Beute dem feigen Könige brachte, verkroch sich dieser vor Angst in einem Fasse. 5. Der Stall des Darnach gab Eurystheus dem Herakles einen Auftrag, der eines so ugms. herrlichen Helden unwrdig war: der König Augias von Elis besa groe Rinderherden, der Hof, in dem die Tiere standen, war jedoch jahrelang nicht gesubert worden, Herakles sollte das an einem Tage tun. Er leitete zwei vorbeiflieende Gewsser durch den Hof, ihr Wasser schwemmte allen Schmutz hinaus, und der Augiasstall" war gereinigt. Der König hatte dem Herakles zuvor einen Teil seiner Rinder als Lohn versprochen, nach der Suberung lste er jedoch sein Wort nicht ein. Dafr ttete spter Herakles den Wortbrchigen, in seinem Lande rief er der Sage nach die Olympischen Spiele ins Leben. 6* Die stympha- Am See von Sthmphalos trieben Vgel ihr Unwesen, schlimme lschen oge Ruber mit ehernen Schnbeln, Fngen und Schwungfedern, die sie wie

14. Hellas - S. 116

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
116 Das Heroenzeitalter. selben fiel Laomedon mit allen seinen Shnen bis auf einen, den Podrkes. Telmn drang zuerst in Troja ein. Dies war das erste Mal, dass es Jemand dem Herakles znvorthat, er zrnte darum heftig auf Telamou und strzte mit seinem Speere aus denselben zu. Telamon aber bckte sich rasch und raffte alle Steine auf der Strae zusammen; auf die Frage des He-rakles, was er da mache, erwiederte er schnell besonnen: ich erbaue einen Altar fr Herakles den Stdtebezwinger." Da war des Helden Zorn be-snftigt, und er vermhlte des Laomedon Tochter Hesine, die er einst selbst gerettet hatte, mit dem Freunde, indem er dieser zugleich erlaubte, einen von den gefangenen Trojanern zu befreien. Hesine whlte ihren Bruder Podarkes, woraus Herakles bestimmte, dass derselbe erst als Sklave verkauft und dann von ihr losgekauft werde. So geschah es; und Hesine lste den Bruder mit ihrem kniglichen Schleier aus. Po-darkes aber hie hinfort Primos d. i. der Gekaufte; er baute nach dem Abzge des Herakles seine Stadt wieder auf. Als Here im Olymp den Herakles auf seinen bekrnzten Schiffen als Sieger heimfahren sah, missgnnte sie ihm den Sieg und beschloss ihn u verderben. Sie lie den Zeus durch den Gott des Schlafes inschlum-mer versetzen und sandte dann einen heftigen Sturm, der das Meer auf-whlte, so dass die Schiffe des Herakles scheiterten und die Helden mit Mhe ihr Leben retteten. Als Zeus erwachte, ward er von gewaltigem Zorn erfllt und hngte seine Gemahlin zum Himmel heraus (s. 12), die andern Götter aber schleuderte er im Saale des Olymp umher und er htte damals sicher den Schlaf vernichtet, wenn sich derselbe nicht in die Arme seiner Mutter, der Nacht, geflchtet htte; vor dieser aber scheute sich selbst Zeus der Gttervater. Die Kriege mit Augias von Elis und mit Neleus von Pylos. Nach Griechenland zurckgekehrt, sammelte Herakles ein Heer*) und sing Krieg mit König Angtas von Elis an, der ihm einst den Lohn fr die Suberung seines Stalles verweigert hatte. Augtas aber, obgleich sein eigener Sohn, welchen Herakles zum Zeugen bei dem Vertrage gemacht hatte, ihm Unrecht gab, verweigerte'beharrlich den Lohn und lie sich von seinen Neffen, dem frchterlichen Zwillingspaare, den Moliouideu, ver-theidigen. Diese Zwillinge von riesenhafter Gre waren von den- Hsten an zusammeugewachjeu und waren im Kampfe so schrecklich, dass sich selbst Herakles vor ihnen zurckzog. Als sie aber stolz auf ihren Sieg der den Gttersohn nach den isthmischen Spielen zogen, berfiel er sie und erschlug sie; darauf besiegte und tdtete er den Angtas. Nach diesem Siege setzte er die olympischen Spiele in Elis ein (s. 7, 6). Von Elis wandte sich Herakles nach Pylos, um den König Neleus zu bestrafen, weil derselbe sich einst geweigert hatte, ihn von dem Morde des J'phitos zu entshnen. Den Pyliern kam zwar der von denselben eifrig verehrte Hades zu Hlfe, der furchtbare Gott wurde aber von Herakles verwundet, und Neleus kam mit allen seinen Shnen um (er hatte deren *) Die berhmten Helden der Heroenzeit waren oft umgeben von einem zahlreichen Waffengefolge wie die Ritter im Mittelalter.

15. Das Altertum - S. 33

1912 - Leipzig : Hirt
Heldensagen. 33 2. Noch von einem zweiten Ungeheuer mute Herakles das Land Argos befreien. Es war die neunkpfige lernische Schlange oder Hydra, vor der ebenfalls weder Mensch noch Tier sicher war. Furchtlos nherte sich ihr der Held und zerschmetterte mit seiner Keule einen Kopf nach dem andern. Zu seinem Erstaunen sah er jedesmal an Stelle des einen sofort zwei neue Kpfe hervorwachsen. Nun lie er von seinem Begleiter einige Bume des Waldes auzuden und fuhr jedesmal mit dem angebrannten Baumstumpf in die frische Wunde hinein. Die Kpfe konnten jetzt nicht mehr nachwachsen, und bald lag das Ungeheuer tot am Boden. In das giftige Blnt tauchte er seine Pfeile, die seitdem unheilbare Wuudeu schlugen. 3. Auf den Hgeln Arkadiens weidete eine Hirschkuh, die hatte goldenes Geweih und eherne Fe. Eurystheus befahl, sie lebendig zu fangen. Ein ganzes Jahr lang verfolgte Herakles sie, bis es ihm gelang, sie durch einen Pfeilschu zu lhmen. Dann lud er das herrliche Tier auf seine Schultern und brachte es zu Eurystheus. 4. Der vierte Auftrag bestand darin, einen wilden Eber, der in einem dichten Walde wohnte und die ganze Gegend verwstete, lebend nach Myken zu'bringen. Herakles trieb ihn durch Geschrei aus seinem Schlupfwinkel, ver-folgte ihn der ein weites Schneefeld, sing ihn mit einem starken Strick ein und trug ihn gefesselt vor den König. 5. Der König Augias iit der Landschaft Elis befa groe Viehherden. Fr seine 3000 Rinder diente eine Umzunung vor seinem Palaste als Stall. Hier hatten sie Jahre hindurch gestanden, ohne da die Sttte gereinigt worden war. Herakles sollte nun allen Unrat, der sich aufgehuft hatte, ort einem einzigen Tage hinausschaffen. Augias lachte, als der Held in feiner Lwen-haut vor ihn trat und sein Vorhaben kundtat; denn er dachte, dieser werde mit Schaufel und Spaten die Arbeit beginnen und an einem Tage wenig genug fertig bringen. Herakles aber ri die eine Seite der Umzunung ein, leitete durch einen Kanal das Wasser zweier Flsse in den Stall und lie so die Dunghaufen wegschwemmen. In einem Tage war der ganze Stall reingesplt. 6. Kaum hatte der Held seine Tat dem Eurystheus gemeldet, als dieser ihm schon einen neuen Auftrag gab: er sollte die sogenannten stymphalischen Vgel verjagen. Sie hieen so nach dem See Stymphalns in Arkadien, wo sie in dem dichten Ufergebsch ihre Schlupfwinkel hatten. Sie waren lange Zeit fr Mensch und Vieh der Umgegend eine Plage gewesen; denn sie verstanden es, ihre Federn wie Pfeile abzuschnellen und den Feind sicher damit zu treffen, und mit ihren ehernen Schnbeln durchlcherten sie selbst Metall-Panzer. Als Herakles ankam, hrte er das Schwirren, Flgelrauschen und Schreien zahlloser Vgel, so da er ratlos dastand. Da trat die Gttin Pallas Athene, die dem Helden wohlgesinnt war, zu ihm und reichte ihm zwei riesige eherne Klappern, die Hephstus geschmiedet hatte. Mit diesen machte nun Herakles solches Getse, da die Vgel sich erschreckt in die Luft erhoben und bers weite Meer davonflogen. 7. Auf der Insel Kreta hauste ein rasend gewordener Stier, der groe Verwstungen anrichtete. Herakles fing ihn, und unter seinen Hnden wurde das Tier so zahm, da es ihn willig auf seinen Rcken nahm und der die wogende See nach dem Peloponnes trug. Christensen u. Suhr, Geschichte fr Mittelschulen. I. 2. Aufl. Z

16. Lehrbuch der Geschichte des Altertums für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 205

1903 - Leipzig : Roßberg
- 205 - b) Zum Lohne für die Befreiung des Landes wurde Ödipus König und Gemahl der verwitweten Königin Jokaste. So war auch der zweite Teil der Weissagung in Erfüllung gegangen. Lange blieb der grauenvolle Frevel verborgen. Ödipus regierte weife und glücklich. Endlich aber kam alles an den Tag. Jokaste erhängte sich in ihrer Verzweiflung, und Ödipus stach sich die Augen aus. Die Söhne der beiden stießen den Vater ins Elend, und nun irrte der Unglückliche an der Hand feiner treuen Tochter Antigone in Griechenland umher. Endlich kamen sie in das gastliche Attika, wo der König Thefeus ihnen freundliche Aufnahme gewährte, bis Ödipus, durch feine Leiden gereinigt und mit der Gottheit versöhnt, in die Unterwelt hinabstieg. Seit der Verbannung ihres Vaters regierten des Ödipus Söhne gemeinsam. c) Bald aber gerieten sie in Streit, aus dem der ältere als Sieger hervorging. Der jüngere flüchtete nach dem Peloponnes, um Bundesgenossen zu werben. Er gewann den König von Argos und noch fünf andere Helden für sich. So begann denn der Zug der Sieben gegen Theben. Alle, mit Ausnahme des Königs von Argos, kamen um; die Brüder töteten sich im Zweikampfe. Als nun der neue König, der Oheim der gefallenen Brüder, verbot, die Leiche des jüngeren zu bestatten, trat Antigone für den toten Bruder ein und bedeckte feinen Leichnam mit Erde, damit feine Seele Ruhe finde. Sie wurde dabei ertappt und lebendig begraben. Zehn Jahre später unternahmen die Nachkommen der Sieben einen neuen Zug gegen Theben, eroberten die Stadt und kehrten mit Beute beladen heim. 6. Herakles (Herkules), a) Herakles oder Herkules, der Sohn des Zeus, ist der Stammesheld der Dorier und größte unter den Helden der griechischen Sage. Schon in der Wiege erwürgte er zwei von der Göttin Hera geschickte Schlangen. Als Jüngling wanderte er in die Welt hinaus, um durch kühne Taten Ruhm zu erwerben. Da stand er plötzlich an einem Scheidewege. Während er überlegte, welchen von beiden Wegen er einschlagen sollte, erschienen ihm zwei wunderbare Frauen, die eine in verlockender Schönheit, die andere einfach, ernst und ehrbar. Jene nannte sich das Vergnügen, diese die Tugend. Jede der beiden suchte ihn für ihren Weg zu gewinnen; er folgte der letzteren. Als er zum Manne herangereift war, wurden Jagd und Krieg feine Lieblingsbeschäftigungen. b) Auf Befehl des Königs von Mykene vollbrachte er zwölf Arbeiten. Aus der Reihe derselben sind hervorzuheben der Kampf mit dem Löwen im Walde von Nemea, den er erwürgte; der Kampf mit der hundertköpfigen Schlange, welcher, so oft ein Kopf abgehauen war, zwei neue wuchsen. Um dies zu verhindern, brannte er fofort die Wunden aus. Der letzte Kopf des Ungeheuers war unsterblich. Diesen verschloß er in eine Gruft und wälzte einen riefenhaften Stein darüber. Im Stalle des Königs Augias von Elis lag der Unrat von dreitausend Rindern

17. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 17

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
3. Theseus. Jason. dipus. 17 geschlagen waren. Er fing die der Artemis geweihte Hindin und brachte den erymanthischen Eber lebendig nach Mykenae. Er reinigte den Stall des Knigs Angias von Elis, indem er die Flsse Alpheus und Peneus hindurch leitete. Er vertilgte die stymphalischen Vgel, welche eherne Schnbel, Flgel und Krallen hatten, und fing den wtenden Stier, welcher ganz Kreta in Schrecken versetzte. Er holte die Rosse des thrazischen Knigs Diomedes, welche mit Menschenfleisch gefttert wurden und von unbezhmbarer Strke waren. Er besiegte die Amazonen, ein Volk kriegerischer Weiber, ttete deren Knigin Hippolyte und brachte ihren Grtel der Tochter des Eurystheus. Er holte die Rinder des Geryou, der drei Leiber, sechs Arme und sechs Fe hatte, von der Insel Erythia im fernen Abendlande. Er holte die goldenen pfel aus den Grten der Hesperiden, bei welcher Gelegenheit er fr den Riesen Atlas das Himmelsgewlbe tragen mute, und brachte den Hllenhund Cerberns auf die Oberwelt. Die bermige Anstrengung zog ihm eine Krankheit zu, die sich bis zur Raserei steigerte. In diesem Zustande beleidigte er den Apollo, indem er dessen Heiligtum zu Delphi plnderte. Dafr mute er sich abermals auf drei Jahre in Dienstbarkeit begeben. Er ging zu der Knigin Omphale von Lydien, wo er in Weich-lichkeit versank, Weiberkleider anlegte und am Spinnrocken sa. Nach Ablauf der drei Jahre erwachte die alte Tatkraft wieder und trieb ihn, neue Abenteuer zu suchen. In tolien gewann er im Wettkampfe die schne De'iauira, die Tochter des Knigs Oneus, und fhrte sie heim nach Theben. Unterwegs mute er der einen Flu setzen, und der Kentaur Nessus, ein Wesen, das unten Ro, oben Mensch war, erbot sich, De'iauira hinber zu tragen. Als aber das Ungeheuer die Gattin beleidigte, durchscho es Herakles mit einem Pfeile. Um sich zu rchen, gab Nessus der Deianira sein blutendes Gewand, mit dem Bedeuten, da es die Kraft be-sitze, ihr des Gemahls Liebe zu erhalten. Die Veranlassung, von dem Mittel Gebrauch zu machen, fand sich bald. Kaum hatte es der Held angelegt, als er den brennendsten Schmerz fhlte. ber-zeugt, da er sterben msse, lie er sich auf den Berg ta führen, wo er einen Scheiterhaufen bestieg. Die Flamme verzehrte des Helden Leib, sein Geist aber stieg zum Olymp empor, wo ihm Hebe, die Gttin der Jugend, vermhlt ward. 3. Theseus. Jason. dipus. Zu gleicher Zeit mit Herakles lebte Theseus. Er war der Sohn des Knigs Agens.vm Athen und der thra, der Tochter Schmelzer, Leitfaden. 2

18. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen sächsischer Realschulen und verwandter Lehranstalten - S. 13

1915 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Herakles. 13 seine Beute dem feigen Könige brachte, verkroch sich dieser vor Angst in einem Fasse. Darnach gab Eurystheus dem Herakles einen Auftrag, der eines so S. Der Stall des herrlichen Helden unwrdig war: der König Auglas von Elis besa ^ugia. groe Rinderherden, der Hof, in dem die Tiere standen, war jedoch jahrelang nicht gesubert worden, Herakles sollte das an einem Tage tun. Er leitete zwei vorbeiflieende Gewsser durch den Hof, ihr Wasser schwemmte allen Schmutz hinaus, und der Augiasstall" war gereinigt. Augias hatte dem Herakles zuvor einen Teil seiner Rinder als Lohn versprochen, nach der Suberung lste er jedoch sein Wort nicht ein. Dafr ttete spter Herakles den Wortbrchigen, in seinem Lande rief er der Sage nach die Olympischen Spiele ins Leben. Am See von Stymphalos trieben Vgel ihr Unwesen, schlimme 6.Diestympha-Ruber mit ehernen Schnbeln, Fngen und Schwungfedern, die sie wie Aschen Vgel. Pfeile auf ihre Beute abschssen. Unser Held sollte die Gegend von diesen Untieren befreien. Mit einer ehernen Handklapper scheuchte er sie aus ihren Verstecken auf. Dann erlegte er viele mit seinen sichern Pfeilen, die andern flogen davon und kehrten nicht wieder. Ein rasender Stier verbreitete auf der Insel Kreta Furcht und 7. Der Stier Schrecken. Den sollte Herakles nunmehr herbeischaffen. Er fing ihn ein, on ieta' legte ihm einen Zaum an und lie sich von dem Gebndigten durch das Meer zu Eurystheus tragen. Spter entlief der Stier dem Könige wieder und richtete in ver-schiednen Gegenden groes Unheil an. Endlich machte ihn der Held Thesens fr immer unschdlich. Darnach gelstete es den Eurystheus nach den wilden Rossen des8. Die Rosse des Knigs Diomcdes, denen der grausame Besitzer Fremde zum Fre vor- ^"medes.^ werfen lie. Herakles fand die Tiere mit Eisenketten an ihren Krippen befestigt. Er ttete zuerst ihre Wchter, erschlug dann im Kampfe den König und warf seine Leiche den Rossen vor. Darauf brachte er sie dem Eurystheus, der aber lie die gefhrlichen Rosse frei. Spter wurden sie von wilden Tieren zerrissen. Am fernen Gestade des Schwarzen Meeres wohnte ein Volk, das s. Der Grtel nur aus Frauen bestand, das waren die kriegslustigen Amazonen. Ihreber Knigin trug als Zeichen ihrer Wrde einen wertvollen Grtel, ein Geschenk des Kriegsgottes Ares. Nach diesem Kunstwerk verlangte die Tochter des Eurystheus. So wurde dem Herakles befohlen, den Grtel herbeizuschaffen. Er schiffte sich mit einem Heere ein und betrat nach langer Fahrt die Gestade des Amazonenlandes. Hier kam es zu heien

19. Geschichte der Griechen und Römer - S. 13

1896 - Berlin : Rentel
— 13 - vom Berge Erymanthus lebendig bringen. Dieses wilde Tier verwüstete alle Kornfelder und Gärten und tötete die Leute, welche ihm nachstellten. Herkules fing den Eber mit einer Schlinge und trug ihn auf den Schultern zu Eurystheus. Der Stall des Augias. Nachdem dies geschehen, sollte Herkules den Stall des Königs Angias reinigen. Letzterer hatte 3000 Rinder, deren Stall seit vielen Jahren nicht vom Dünger gereinigt war. Man hätte ein ganzes Jahr zu thun gehabt, das Gebäude zu säubern. Da grub Herkules einen tiefen Kanal bis an die Mauer des Hofes und führte in denselben das Wasser von zwei Flüssen, die mit großer Gewalt von den Bergen kamen. Dann machte er ein großes Loch in die Mauer; nun strömte das Wasser in den Stall. Jetzt brach er an der andern Seite der Mauer ein Loch aus, und das Wasser lief heraus und spülte allen Dung weg. So war das ganze Gebäude in einem Tage rein. Tie stymphalischen Vögel. Da befahl ihm Eurystheus, die Vögel aus dem Sumpfe von Stymphalns herauszujagen. Diese Vögel hatten eiserne Schnäbel und Klauen und bissen Menschen und Tiere tot. Herkules nahm eine Klapper von Erz, stellte sich mit derselben auf einen Berg bei dem Sumpfe und drehte sie. Diese Klapper aber machte einen so entsetzlichen Lärm, daß die Vögel ängstlich wurden und aufflogen. Nun nahm Herkules seinen Bogen, schoß nach ihnen und tötete einige; die andern aber waren so erschrocken, daß sie weit über das Meer eilten und niemals wiederkamen. Der Stier von Kreta. Hierauf befahl ihm Eurystheus, daß er den grimmigen Stier aus Kreta bringen sollte. Herkules ging mit einem Schiff nach Kreta, den Stier zu fangen; derselbe war gefährlich, verwüstete das Land, und kein Mensch wollte mit ihm kämpfen. Herkules aber packte ihn bei den Hörnern, zog ihn fort, brachte ihn auf das Schiff und schleppte ihn dann zu Eurystheus. Die Rosse des Diomedes. Jetzt sollte Herkules die unbändigen Rosse vom Könige Diomedes in Thracien holen. Diese fraßen selbst Menschen. Diomedes aber wollte die Rosse nicht geben. Da schlug Herkules ihn tot und warf ihn den Rossen vor. Diese aber bändigte er und brachte sie zu Eurystheus. Der Kampf mit den Amazonen. Die Amazonen waren ein Volk von lauter Weibern, die auf Pferden ritten und Krieg führten und so tapfer waren wie die Helden. Ihre Königin hieß Hippolyta; diese besaß einen kostbaren Gürtel von Gold mit Edelsteinen, den ihr Ares (Mars) geschenkt hatte. Von diesem Gürtel hatte Eurystheus gehört, wollte ihn für seine Tochter Admeta haben und befahl dem Herkules, daß er ihm denselben bringen sollte. Herkules ließ in Griechenland bekannt machen, daß er gegen die Amazonen in den Krieg ziehen wolle, und daß tapfere Männer mit ihm gehen könnten. Er fuhr auf einem Schiff aus und nahm die, welche zu ihm gekommen waren, mit sich. Als er in dem Lande der Amazonen angelangt war, ließ er die Königin Hippolyta wissen, weswegen Eurystheus ihn geschickt habe. Hippolyta wußte, daß Herkules dem Eurystheus gehorchen müsse, weil Apollo es ihm befohlen hatte, und wollte ihm den Gürtel schenken; aber die Amazonen wollten es nicht leiden und griffen den Herkules und feine Gefährten an. Da ward eine große Schlacht geschlagen; die Amazonen fochten zu Pferde und Herkules und seine Begleiter zu Fuß, und wäre Herkules nicht gewesen, so hätten die Frauen gesiegt. Aber der Held schlug sie in die Flucht und nahm Hippolyta gefangen; er that ihr aber nichts zu Leide und ließ sie wieder los, als er ihren Gürtel erlangt hatte. Die Rinder des Gvryon. Auf einer Insel im atlantischen Ocean

20. Alte Geschichte - S. 24

1886 - Berlin : Hofmann
24 Erster Teil. Das Altertum. 4. Die Sagen von dem Schicksal einzelner Menschen oder ganzer Geschlechter nach ihrer Rückkehr aus dem trojanischen Krieg (Odysseus und die Odyssee; Agamemnon und die Atridensage n. ct.). * * * 1. Die Beziehungen der Griechen zu auswärtigen Völkern prägen sich ab in der Sage, daß in der Urzeit fremde Männer eingewandert seien, die in Griechenland Städte gründeten oder-nützliche Künste lehrten. Besonders vom Oriente her geschah diese Einwanderung. So kam der Phönizier Kadmos nach Böotien, wo er Theben gründete und die Buchstabenschrift lehrte, so der Ägypter Danaos nach Argos (Danaiden), so Kekrops nach Attika (Athens Burg Kekropia), so Pelops in den nach ihm benannten Peloponnes. 2. Herakles (Herkules) ist der gemeinsame Heros aller Griechen, wenngleich er bei dem dorischen Stamme hauptsächlich Verehrung genoß. Er ist das Ideal der tüchtigen Lebensarbeit, der persönlichen Ehrenhaftigkeit, der Ausdauer, des Mutes, kurz der besten Seite des griechischen Charakters. Er überwindet sich, zur Sühne für eine Blutschuld, die er in der Raserei auf sich geladen hat („der rasende Herakles"), dem niedrigdenkenden König Enrysthens zu dienen und für ihn zwölf langwierige und gefährliche Arbeiten zu verrichten (der nemeifche Löwe, die lernäifche Hydra, der kretische Stier, die Amazonen, die Pferde des Diomedes, der Stall des Angias, Atlas und die Äpfel der Hesperiden u. a.). Nach Vollendung dieser Arbeiten wirkte er in ähnlichem Sinne weiter in Kleinasien, wo er sich der für einige Zeit über ihn gekommenen Verweichlichung (bei der Königin Omphale) siegreich entzog. Seinen Tod fand er durch Selbstverbrennung auf dem Berge Öta (Desa-nira; Gewand des Nessns; Philoktetes). Thefens war der Sohn des athenischen Königs Ägeus und verlebte seine Jugend in Trözen (Peleponnes); erwachsen zog er zu seinem Vater über den Isthmus von Korinth und reinigte auf dieser Reise das Land von den Ungeheuern, welche die Menschen plagten (Periphetes, Sinnis, Prokrustes, Skiron). Von seinem Vater freudig empfangen, wurde er für Athen ein Wohlthäter, indem er die Bevölkerung von den Menschenopfern befreite, welche sie dem Minotaurus in Kreta bringen mußte (Labyrinth; Faden der Ariadne; Ariadne auf Naxos; Tod des Ägeus) und indem er den ersten Grund zu dem athenisch-attischen Gemeinwesen legte.