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1. Kaisers Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 337

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
30. Der erste punische Krieg 337 Er sagte später von ihm: „Eher könnte man die Sonne von ihrer Bahn ablenken, als den Fabricius vom Wege der Tugend!" 4. Weiterer Verlauf des Krieges. Noch einmal schlug Pyrrhus die Römer (bei Ascnlum in Apulien, 279); aber er verlor so viele Krieger, daß er ausrief: „Noch ein solcher Sieg, und ich bin verloren!" In der Tat befand er sich in keiner angenehmen Lage: er hatte Ursache, eine neue Schlacht zu scheuen, und wollte doch auch nicht nach zwei Siegen wie ein Geschlagener heimkehren. Da kam es ihm ganz gelegen, daß die Stadt Syrakus ihn gegen die Karthager zu Hilfe rief. Auf Sizilien war er anfangs siegreich; aber sein Glück zerrann wieder. Nach drei Jahren kehrte er nach Tarent zurück, um sich noch einmal mit den Römern zu messen. Bei Benevent (nordöstlich von Neapel) kam es zur Entscheidungsschlacht. Pyrrhus rechnete besonders wieder auf seine Elefanten; aber die Römer empfingen diese mit Brandpfeilen und brennenden Pechkränzen, so daß die Tiere in rasender Wut sich umwandten und Verwirrung in das eigene Heer brachten. So wurde denn Pyrrhus gänzlich geschlagen. Er floh nach Epirus zurück und fand einige Jahre darauf in einem Straßenkampfe zu Argos ein unrühmliches Ende, indem ein altes Weib ihm vom Dache herab einen Ziegelstein auf den Kopf warf. Im Jahre 272 mußte sich Tarent ergeben. Zugleich unterwarfen die Römer alle noch unbesiegten Völkerschaften in Italien, so daß ihre Herrschaft sich jetzt vom Rubikon bis nach der Straße von Messina erstreckte. 30. 8er erste punische Krieg (264—241 u. Chr.). 1. Karthago. An der heißen Küste von Nordafrika lag Karthago, die blühendste aller phönizischen Kolonien. Über ihren Ursprung erzählt die Sage folgendes. Die tyrische Königstochter Dido mußte ums Jahr 888 v. Chr. vor ihrem feindlichen Bruder fliehen. Sie landete mit ihren Begleitern und Schätzen an der afrikanischen Küste und gründete in überaus günstiger Lage die Stadt Karthago. Die Bewohner wurden wegen ihres phönizischen Ursprungs auch wohl Phönizier oder P uni er genannt. Durch Handel wurden sie sehr reich und mächtig; ihre Schiffe befuhren alle damals bekannten Meere, besonders aber das westliche Becken des Mittelmeeres. Dabei dehnten sie ihr Gebiet immer weiter ans. Nicht ohne Grund erblickte Rom in Karthago eine gefährliche Nebenbuhlerin, und die Eifersucht beider Mächte mußte über kurz oder lang einen Zusammenstoß herbeiführen. 2. Ausbruch des Krieges; Schlacht bei Mylä (260 v. Chr.). Die Karthager strebten danach, ganz Sizilien in ihre Gewalt zu bringen und setzten sich unter auderm auch in Messina fest, wo nur die Meerenge sie von den Römern trennte. Die Römer, erbost über die verhaßte Nachbarschaft und selber lüstern nach dem herrlichen Eilande, überschritten auf Flößen die Meerenge und vertrieben die Karthager aus Messina. Das war der Anfang des ersten punischeu Krieges, welcher 23 Jahre gedauert hat. — Zunächst wurde der Kampf auf Sizilien geführt. Bald Kaiser-Heine, Weltgeschichte. 6.17. Auslage. 22

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1. Geschichtlicher Leitfaden für Anfänger - S. 32

1886 - Kreuznach : Voigtländer
— 32 — 279 Schlacht bei Asculum; aber dieser Sieg war durch gewaltige Verluste erkauft, so daß Pyrrhus ausrief: „noch ein solcher Sieg und ich bin verloren." Wegen dieser Verluste und überwältigt durch den Edelmut des Fabricius, der ihm den Vergiftungsanschlag seines Arztes entdeckte, gab dann Pyrrhus den Kampf mit den Römern für einige Jahre auf und zog nach Sizilien ab. Doch nach drei Jahren kehrte er von dort zurück, wurde aber von Curius Dentatus in der 275 Schlacht bei Beneventum völlig geschlagen, so daß er Italien auf immer verließ. Bald darauf ergab sich Tarent den Römern, und ganz Unteritalien kam unter römische Herrschaft. § 29. Der erste prrrrische Krieg 264—241» 1. Karthago. Nachdem die Römer Italien ihrer Herrschaft unterworfen hatten, strebten sie auch nach dem Besitze der Insel Sizilien. Ein Teil dieser Insel stand damals unter der Herrschaft der Karthager, die auch Pu ui er (d. i. Phönizier) hießen, weil sie von den Phöniziern abstammten. Die phönizische Fürstin Dido hatte nämlich (um 850) die Stadt Karthago auf der Nordküste von Afrika (südwestlich von Sizilien) gegründet. Dieselbe war durch ihren Handel reich geworden und durch Gründung von Kolonieen und Unterwerfung des afrikanischen Küstenlandes und mehrerer Inseln des Mittelmeeres zur ersten Seemacht emporgewachsen. 2. Der Krieg. Als die Karthager sich in der sizilischen Stadt M es sä na festzusetzen suchten, wurden die Römer gegen sie zuhilfe gerufen. So entstand der erste punische Krieg. Um diesen gegen die seemächtigen Karthager mit Erfolg führen zu können, bauten die Römer (in 60 Tagen) eine Kriegsflotte. Mit dieser errang der Consnl Duilius vermittelst der Enterbrücken den 260 ersten Seesieg der Römer bei Mylä. Der Consul Regulus setzte nach einem neuen Seesiege nach Afrika über und bedrohte die Stadt Karthago, wurde aber geschlagen

2. Alte Geschichte - S. 11

1900 - Breslau : Hirt
§ 9. Die punischen Kriege. 11 teten die Römer ihre Herrschaft über ganz Italien aus, nur das reiche Tarent widerstand ihnen. Als die Tarentiner einige vom Sturm in ihren Hafen verschlagene römische Schiffe vernichteten und einen Gesandten Roms, der Genugthuung forderte, arg beschimpften, da wurde Tarent der Krieg erklärt. Dieses verband sich mit dem König Pyrrhus von Epirus. Er besiegte die Römer bei Heraklea, namentlich durch seine Elefanten, bewunderte aber die Tapferkeit seiner Feinde. („Mit solchen Soldaten wäre die Welt mein!") Der edle Römer Fabricins sollte mit Pyrrhus wegen Auslieferung der Gefangenen verhandeln. Der König versuchte vergebens, ihn durch Gold zu bestechen, und als er ihu durch einen Elefanten erschrecken wollte, sprach Fabricius: „So wenig mich gestern Dein Gold rührte, so wenig schreckt mich heut Dein Elefant!" — Einen zweiten Sieg über die Römer erkaufte Pyrrhus so teuer, daß er ausrief: „Noch ein solcher Sieg, und ich bin verloren!" Kurze Zeit darauf erbot sich des Pyrrhus Leibarzt in einem Briefe an Fabricius, den König zu vergiften; doch Fabricius sandte den Brief an Pyrrhus, und dieser rief bewundernd aus: „Eher weicht die Sonne von ihrer Bahn, als. Fabricius vom Wege der Tugend!" Endlich besiegten ihn die Römer bei Beneventum (275). Er zog ab, und Tarent mußte sich ergeben. §. 9. Die punischen Kriege. 1. Der 1. punische Krieg. (264—241). Die mächtige phönizische oder punische Pslanzstadt (§ 2) auf der Nordküste Afrikas, Karthago, beherrschte die großen italienischen Inseln. Wollte Rom seine Macht weiter ausdehnen, so mußte es mit Karthago in Streit kommen, und dieser entbrannte 264 um den Besitz Siziliens. Diese Insel eroberten die Römer schnell; aber ohne Flotte konnten sie die zur See mächtigen Karthager nicht überwältigen. Sie erbauten darum eine solche und versahen die Schisse mit Enterbrücken, die ihnen auch einen Seesieg erringen halfen. Die Karthager mußten im Friedensschlüsse Sizilien an Rom abtreten. 2. Der 2. punische Krieg (218—201). Um sich zu entschädigen, eroberten die Karthager das silberreiche Spanien. Als ihr Heerführer Hauni-bal auch das mit den Römern Verbündete Sagn nt eroberte, und eine römische Gesandtschaft darauf in Karthago Hannibals Auslieferung verlangte oder neuen Krieg androhte, so wählten die Karthager den Krieg. Hannibal, int Lager aufgewachsen, war der Liebling der Soldaten, mit denen er alle Anstrengungen des Kriegslebens teilte, und ein vortrefflicher Feldherr, den das Unglück nicht beugen, das Glück nicht übermütig machen konnte. Er zog mit 100000 Mann und vielen Elefanten über die Pyrenäen und unter großen Schwierigkeiten und Verlusten über die Alpen. Am Ticiuus und an der Trebia unterlagen die römischen Heere (218); anx trasitnenischen See vernichtete er ein anderes (217). Der römische Diktator Fabius wagte keine neue Schlacht, ermüdete aber den Feind, indem er Hannibal auf seinem Zuge nach Süden beobachtend begleitete. (Zanderer-Cunctator). Als an des Zauderers Stelle andere römische Heerführer traten, vernichtete Hannibal ihr Heer bei Cannä (216); 70000 Römer sollen in derselben gefallen sein. In dieser Not zeigten die Römer bewundernswerte Größe: Hannibals Friedensvorschläge wurden abgewiesen und mit Aufbietung aller Kraft rüstete man aufs neue. — Hannibal wurde von Karthago nicht unterstützt, und fein Glück verließ ihn. Syrakus wurde von dem Römer Marcellus erobert, (Archi-medes in Syrakus), und Scipio besetzte Spanien und drang sogar nach Afrika hinüber. Hannibal mußte zur Verteidigung Karthagos herbeieilen. Bei Zama

3. Nr. 16 - S. 11

1908 - Breslau : Hirt
§ 8. Geschichte der Römer. 11 4. Krieg mit Pyrrhus. Nach Beendigung der inneren Kämpfe brei- teten die Römer ihre Herrschaft über ganz Italien aus, nur das reiche Tarent widerstand ihnen. Als die Tarentiner einige vom Sturm in ihren Hafen ver- schlagene römische Schiffe vernichteten und einen Gesandten Roms, der Genug- tuung forderte, arg beschimpften, da wurde Tarent der Krieg erklärt. Dieses verband sich mit dem König Pyrrhus von Epirus. Er besiegte die Römer bei Heraklea, namentlich durch seine Elefanten, bewunderte aber die Tapfer- keit seiner Feinde. („Mit solchen Soldaten wäre die Welt mein!") Der edle Römer Fabricius sollte mit Pyrrhus wegen Auslieferung der Gefangenen verhandeln. Der König versuchte vergebens, ihn durch Gold zu bestechen, und als er ihn durch einen Elefanten erschrecken wollte, sprach Fabricius: „So wenig mich gestern Dein Gold lockte, so wenig schreckt mich heute Dein Ele- fant!" — Einen zweiten Sieg über die Römer erkaufte Pyrrhus so teuer, daß er ausrief: „Noch ein solcher Sieg, und ich bin verloren!" Kurze Zeit darauf erbot sich des Pyrrhus Leibarzt in einem Briefe an Fabricius, den König zu vergiften; doch Fabricius sandte den Brief an Pyrrhus, und dieser rief bewundernd aus: „Eher weicht die Sonne von ihrer Bahn, als Fabricius vom Wege der Tugend!" Endlich besiegten ihn die Römer bei Beneventum (275). Er zog ab, und Tarent mußte sich ergeben. 5. Der 1. punische Krieg. (264—241.) Die mächtige phönizische oder punische Pflanzstadt (§ 2) auf der Nordküste Afrikas, Karthago, beherrschte die großen italienischen Inseln. Wollte Rom seine Macht weiter ausdehnen, so mußte es mit Karthago in Streit kommen, und dieser entbrannte 264 um den Besitz Siziliens. Diese Insel eroberten die Römer schnell; aber ohne Flotte konnten sie die zur See mächtigen Karthager nicht überwältigen. Sie erbauten darum eine solche und versahen die Schisse mit Enterbrücken, die ihnen auch einen Seesieg erringen halfen. Die Karthager mußten im Friedens- schlüsse Sizilien an Rom abtreten. 6. Der 2. punische Krieg (218—201). Um sich zu entschädigen, er- oberten die Karthager das silberreiche Spanien. Als ihr Heerführer Hanni- bal auch das mit den Römern verbündete Sagunt eroberte, und eine römische Gesandtschaft darauf in Karthago Hannibals Auslieferung verlangte oder neuen Krieg androhte, so wählten die Karthager den Krieg. Hannibal, im Lager aufgewachsen, war der Liebling der Soldaten, mit denen er alle Anstrengungen des Kriegslebens teilte, und ein vortrefflicher Feldherr, den das Unglück nicht beugen, das Glück nicht übermütig machen konnte. Er zog mit 100000 Mann und vielen Elefanten über die Pyrenäen und unter großen Schwierigkeiten und Verlusten über die Alpen. Am Ticinus und an der Trebia unterlagen die römischen Heere (218); am trasimeni- schen See vernichtete er ein anderes (217). Der römische Diktator Fabius wagte keine neue Schlacht, ermüdete aber den Feind, indem er Hannibal auf seinem Zuge nach Süden beobachtend begleitete. (Zauderer-Cunctator.) Als an des Zauderers Stelle andere römische Heerführer traten, vernichtete Hannibal ihr Heer bei Cannä (216); 70 000 Römer sollen in derselben gefallen sein. In dieser Not zeigten die Römer bewundernswerte Große: Hannibals Friedens- vorschläge wurden abgewiesen, und mit Aufbietung aller Kraft rüstete man aufs neue. — Hannibal wurde von Karthago nicht unterstützt, und sein Glück verließ ihn. Syrakus wurde von dem Römer Marcellus erobert, wobei Archimedes umkam, und Scipio besetzte Spanien und drang sogar nach Afrika hinüber. Hannibal mußte zur Verteidigung Karthagos herbeieilen. Bei Zama wurde er von Scipio besiegt (202). Karthago mußte eine große Kriegsschuld

4. Nr. 22 - S. 11

1904 - Breslau : Hirt
§ 8. Geschichte der Römer. 11 4. Krieg mit Pyrrhus. Nach Beendigung der inneren Kämpfe brei- teten die Römer ihre Herrschaft über ganz Italien aus, nur das reiche Tarent widerstand ihnen. Als die Tarentiner einige vom Sturm in ihren Hafen ver- schlagene römische Schiffe vernichteten und einen Gesandten Roms, der Genug- tuung forderte, arg beschimpften, da wurde Tarent der Krieg erklärt. Dieses verband sich mit dem König Pyrrhus von Epirus. Er besiegte die Römer bei Heraklea. namentlich durch seine Elefanten, bewunderte aber die Tapfer- keit seiner Feinde. („Mit solchen Soldaten wäre die Welt mein!") Der edle Römer Fabricius sollte mit Pyrrhus wegen Auslieferung der Gefangenen verhandeln. Der König versuchte vergebens, ihn durch Gold zu bestechen, und als er ihn durch einen Elefanten erschrecken wollte, sprach Fabricius: „So wenig mich gestern Dein Gold lockte, so wenig schreckt mich heute Dein Ele- fant!" — Emen zweiten Sieg über die Römer erkaufte Pyrrhus so teuer, daß er ausrief: „Noch ein solcher Sieg, und ich bin verloren!" Kurze Zeit darauf erbot sich des Pyrrhus Leibarzt in einem Briefe an Fabricius, den König zu vergiften; doch Fabricius sandte den Brief an Pyrrhus, und dieser rief bewundernd aus: „Eher weicht die Sonne von ihrer Bahn, als Fabricius vom Wege der Tugend!" Endlich besiegten ihn die Römer bei Beneventum (275). Er zog ab, und Tarent mußte sich ergeben. 5. Der 1. punische Krieg. (264—241.) Die mächtige phönizische oder punische Pflanzstadt (§ 2) auf der Nordküste Afrikas, Karthago, beherrschte die großen italienischen Inseln. Wollte Rom seine Macht weiter ausdehnen, so mußte es mit Karthago in Streit kommen, und dieser entbrannte 264 um den Besitz Siziliens. Diese Insel eroberten die Römer schnell; aber ohne Flotte konnten sie die zur See mächtigen Karthager nicht überwältigen. Sie erbauten darum eine solche und versahen die Schisse mit Enterbrücken, die ihnen auch einen Seesieg erringen halfen. Die Karthager mußten im Friedens- schlüsse Sizilien an Rom abtreten. 6. Der 2. punische Krieg (218—201). Um sich zu entschädigen, er- oberten die Karthager das silberreiche Spanien. Als ihr Heerführer Hanni- bal auch das mit den Römern verbündete Sagunt eroberte, und eine römische Gesandtschaft darauf in Karthago Hannibals Auslieferung verlangte oder neuen Krieg androhte, so wählten die Karthager den Krieg. Hannibal, im Lager aufgewachsen, war der Liebling der Soldaten, mit denen er alle Anstrengungen des Kriegslebens teilte, und ein vortrefflicher Feldherr, den das Unglück nicht beugen, das Glück nicht übermütig machen konnte. Er zog mit 100000 Mann und vielen Elefanten über die Pyrenäen und unter großen Schwierigkeiten und Verlusten über die Alpen. Am Ticinus und an der Trebia unterlagen die römischen Heere (218); am trasimeni- schen See vernichtete er ein anderes (217). Der röntische Diktator Fabius wagte keine neue Schlacht, ermüdete aber den Feind, indem er Hannibal aus seinem Zuge nach Süden beobachtend begleitete. (Zauderer-Cnnctator.) Als an des Zauderers Stelle andere römische Heerführer traten, vernichtete Hannibal ihr Heer bei Cannä (216); 70 000 Römer sollen in derselben gefallen sein. In dieser Not zeigten die Römer bewundernswerte Größe: Hannibals Friedens- vorschläge wurden abgewiesen, und mit Aufbietung aller Kraft rüstete man auss neue. — Hannibal wurde von Karthago nicht unterstützt, und sein Glück verließ ihn. Syrakus wurde von dem Römer Marcellus erobert, wobei Archimedes umkam, und Scipio besetzte Spanien und drang sogar nach Afrika hinüber. Hannibal mußte zur Verteidigung Karthagos herbeieilen. Bei Zama wurde er von Scipio besiegt (202). Karthago mußte eine große Kriegsschuld

5. Nr. 23 - S. 11

1904 - Breslau : Hirt
§ 8. Geschichte der Römer. 11 4. Krieg mit Pyrrhus. Nach Beendigung der inneren Kämpfe brei- teten die Römer ihre Herrschaft über ganz Italien aus, nur das reiche Tarent widerstand ihnen. Als die Tarentiner einige vom Sturm in ihren Hafen ver- schlagene römische Schiffe vernichteten und einen Gesandten Roms, der Genug- tuung forderte, arg beschimpften, da wurde Tarent der Krieg erklärt. Dieses verband sich mit dem König Pyrrhus von Epirus. Er besiegte die Römer bei Hera kl ca, namentlich durch seine Elefanten, bewunderte aber die Tapfer- keit seiner Feinde. („Mit solchen Soldaten wäre die Welt mein!") Der edle Römer Fabricius sollte mit Pyrrhus wegen Auslieferung der Gefangenen verhandeln. Der König versuchte vergebens, ihn durch Gold zu bestechen, und als er ihn durch einen Elefanten erschrecken wollte, sprach Fabricius: „So wenig mich gestern Dein Gold lockte, so wenig schreckt mich heute Dein Ele- fant!" — Emen zweiten Sieg über die Römer erkaufte Pyrrhus so teuer, daß er ausrief: „Noch ein solcher Sieg, und ich bin verloren!" Kurze Zeit darauf erbot sich des Pyrrhus Leibarzt in einem Briefe an Fabricius, den König zu vergiften; doch Fabricius sandte den Brief an Pyrrhus, und dieser rief bewundernd aus: „Eher weicht die Sonne von ihrer Bahn, als Fabricius vom Wege der Tugend!" Endlich besiegten ihn die Römer bei Beneventum (275). Er zog ab, und Tarent mußte sich ergeben. 5. Der 1. punische Krieg. (264—241.) Die mächtige phönizische oder punische Pflanzstadt (§ 2) auf der Nordküste Afrikas, Karthago, beherrschte die großen italienischen Inseln. Wollte Nom seine Macht weiter ausdehnen, so mußte es mit Karthago in Streit kommen, und dieser entbrannte 264 um den Besitz Siziliens. Diese Insel eroberten die Römer schnell; aber ohne Flotte konnten sie die zur See mächtigen Karthager nicht überwältigen. Sie erbauten darum eine solche und versahen die Schiffe mit Enterbrücken, die ihnen auch einen Seesieg erringen halfen. Die Karthager mußten im Friedens- schlüsse Sizilien an Rom abtreten. 6. Der 2. punische Krieg (218—201). Um sich zu entschädigen, er- oberten die Karthager das silberreiche Spanien. Als ihr Heerführer Hanni- bal auch das mit den Römern verbündete Sagunt eroberte, und eine römische Gesandtschaft darauf in Karthago Hannibals Auslieferung verlangte oder neuen Krieg androhte, so wählten die Karthager den Krieg. Hannibal, im Lager ausgewachsen, war der Liebling der Soldaten, mit denen er alle Anstrengungen des Kriegslebens teilte, und ein vortrefflicher Feldherr, den das Unglück nicht beugen, das Glück nicht übermütig machen konnte. Er zog mit 100000 Mann und vielen Elefanten über die Pyrenäen und unter großen Schwierigkeiten und Verlusten über die Alpen. Am Ticinus und an der Trebia unterlagen die römischen Heere (218); am trasimeni- schen See vernichtete er ein anderes (217). Der römische Diktator Fabius wagte keine neue Schlacht, ermüdete aber den Feind, indem er Hannibal auf seinem Zuge nach Süden beobachtend begleitete. (Zauderer-Cunctator.) Als an des Zauderers Stelle andere römische Heerführer traten, vernichtete Hannibal ihr Heer bei Cannä (216); 70 000 Römer sollen in derselben gefallen sein. In dieser Not zeigten die Römer bewundernswerte Größe: Hannibals Friedens- vorschläge wurden abgewiesen, und mit Aufbietung aller Kraft rüstete man aufs neue. — Hannibal wurde von Karthago nicht unterstützt, und sein Glück verließ ihn. Syrakus wurde von dem Römer Marcellus erobert, wobei Archimedes umkam, und Scipio besetzte Spanien und drang sogar nach Afrika hinüber. Hannibal mußte zur Verteidigung Karthagos herbeieilen. Bei Zama wurde er von Scipio besiegt (202). Karthago mußte eine große Kriegsschuld

6. Geschichte des Altertums - S. 92

1912 - Habelschwerdt : Franke
92 264 Der vornehme Jüngling widmete sich dem Staats- oder Kriegsdienste und schloß sich einem Staatsmann oder einem Feldherrn an. um sich für seinen späteren Beruf vorzubereiten. Zweiter Abschnitt. Die Kroöerung der Mttelmeerländer, 264—133. Der erste Punische Krieg, 264—241. 1. Ursachen und Veranlassung des Krieges. Lartkago war eine Kolonie der Phönizier. Es lag an der Küste des heutigen Tunis und besaß einen vorzüglichen Hafen. Die Karthager, die wie alle Phönizier von den Römern Panier genannt wurden, waren ein tüchtiges Handelsvolk, trieben aber auch Gewerbe und Ackerbau. Die Verfassung Karthagos ähnelte der römischen, aber die herrschenden Aristokraten waren Kaufleute und Gewerbetreibende, während der Reichtum _ der römischen Aristokratie im Landbesitz bestand. Mit Hilfe seiner großen Flotte und eines Söldnerheeres beherrschte Karthago fast die ganze Nordküste Afrikas, die Südküste Spaniens, die Inseln Korsika und Sardinien und das westliche Sizilien. Jahrhundertelang kämpften Karthager und Griechen um die Herrschaft im Mittelmeer. Um 300 v. Chr. war namentlich das reiche Sizilien der Gegenstand des Streites. Pyrrhus von Epirus half den griechischen Syrakusanern. Als er aber von den Römern geschlagen worden war und diese Tarent erobert hatten, wurde Rom eine Seemacht und trat mit Karthago in Wettbewerb. Die Veranlassung zum Kriege bot ein Streit der Syrakusaner mit den entlassenen Söldnern eines sizilianischen Fürsten, die sich Sarncrtiner (d. H. Söhne des Mars) nannten. Sie hatten sich der Stadt Mess an a (Messina) bemächtigt und die Meerenge gesperrt. Die in ihrem Handel besonders geschädigten Syrakusaner bedrängten die Mamertiner, so daß diese die Römer um Hilfe baten. Die Karthager unterstützten die Syrakusaner und besetzten die Burg von Messana. Da schickten die Römer Truppen nach Sizilien, und es brach im Jahre 264 der erste Puaifcke Krieg ans. 2. Der Krieg. Die Römer errangen anfangs einige Erfolge über die Karthager, erkannten aber bald, daß sie mit ihrer Kriegsflotte Karthago nicht besiegen konnten. Sie schufen darum nach dem Vorbilde eines gestrandeten punischen Fünfruderers (vgl. Dreiruderer S. 40) eine Flotte von 100 Schiffen. Diese wurden mit Ent erb rücken versehen, die von einem Maste aus auf das feindliche Schiff niedergelassen werden konnten. Mit ihren spitzen

7. Nr. 18 - S. 11

1899 - Breslau : Hirt
§ 8. Geschichte der Römer. 11 4. Krieg mit Pyrrhus. Stach Beendigung der inneren Kämpfe brei- teten die Römer ihre Herrschaft über ganz Italien aus, nur das reiche Tarent widerstand ihnen. Als die Tarentiner einige vom Sturm in ihren Hafen ver- schlagene römische Schiffe vernichteten und einen Gesandten Roms, der Genug- thuung forderte, arg beschimpften, da wurde Tarent der Krieg erklärt. Dieses verband sich mit dem König Pyrrhus von Epirus. Er besiegte die Römer bei Heraklea, namentlich durch feine Elefanten, bewunderte aber die Tapfer- keit feiner Feinde. („Mit solchen Soldaten wäre die Welt mein!") Der edle Römer Fabricius sollte mit Pyrrhus wegen Auslieferung der Gefangenen verhandeln. Der König versuchte vergebens, ihn durch Gold zu bestechen, und als er ihn durch einen Elefanten erschrecken wollte, sprach Fabricius: „So wenig mich gestern Dein Gold lockte, so wenig schreckt mich heute Dein Ele- fant!" — Einen zweiten Sieg über die Römer erkaufte Pyrrhus so teuer, daß er ausrief: „Noch ein solcher Sieg, und ich bin verloren!" Kurze Zeit darauf erbot sich des Pyrrhus Leibarzt in einem Briefe an Fabricius, den König zu vergiften; doch Fabricius sandte den Brief an Pyrrhus, und dieser rief bewundernd aus: „Eher weicht die Sonne von ihrer Bahn, als Fabricius vom Wege der Tugend!" Endlich besiegten ihn die Römer bei Beneventum (275). Er zog ab, und Tarent mußte sich ergeben. 5. Der 1. punische Krieg. (264—241.) Die mächtige phönizische oder punische Pflanzstadt (§ 2) aus der Nordküste Afrikas, Karthago, beherrschte die großen italienischen Inseln. Wollte Rom seine Macht weiter ausdehnen, so mußte es mit Karthago in Streit kommen, und dieser entbrannte 264 um den Besitz Siziliens. Diese Insel eroberten die Römer schnell; aber ohne Flotte konnten sie die zur See mächtigen Karthager nicht überwältigen. Sie erbauten darum eine solche und versahen die Schiffe mit Euterbrücken, die ihnen auch einen Seesieg erringen halfen. Die Karthager mußten im Friedens- schlüsse Sizilien an Rom abtreten. 6. Der 2. punische Krieg (218—201). Um sich zu entschädigen, er- oberten die Karthager das silberreiche Spanien. Als ihr Heerführer Hanni- bal auch das mit den Römern Verbündete Sagunt eroberte, und eine römische Gesandtschaft darauf in Karthago Hannibals Auslieferung verlangte oder neuen Krieg androhte, so wählten die Karthager den Krieg. Hannibal, im Lager aufgewachsen, war der Liebling der Soldaten, mit denen er alle Anstrengungen des Kriegslebens teilte, und ein vortrefflicher Feldherr, den das Unglück nicht beugen, das Glück nicht übermütig machen konnte. Er zog mit 100000 Mann und vielen Elefanten über die Pyrenäen und unter großen Schwierigkeiten und Verlusten über die Alpen. Am Ticinus und an der Trebia unterlagen die römischen Heere (218); am trasimeni- schen See vernichtete er ein anderes (217). Der römische Diktator Fabius wagte keine neue Schlacht, ermüdete aber den Feind, indem er Hannibal aus seinem Zuge nach Süden beobachtend begleitete. (Zauderer-Cunctator.) Als an des Zauderers Stelle andere römische Heerführer traten, vernichtete Hannibal ihr Heer bei Cannä (216); 70 000 Römer sollen in derselben gefallen sein. In dieser Not zeigten die Römer bewundernswerte Größe: Hannibals Friedens- vorschläge wurden abgewiesen, und mit Ausbietung aller Kraft rüstete man aufs neue. — Hannibal wurde von Karthago nicht unterstützt, und sein Glück verließ ihn. Syrakus wurde von dem Römer Marcellus erobert, wobei Archimedes umkam, und Scipio besetzte Spanien und drang sogar nach Afrika hinüber. Hannibal mußte zur Verteidigung Karthagos herbeieilen. Bei Zuma wurde er von Scipio besiegt (9e^ne 9^ße Kriegsschuld für Internationale Ajhulbuchforschung Schtiit>ucf«rv{>iiothek

8. Griechische und römische Geschichte - S. 64

1912 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
64 29. Der erste Panische Krieg (264241 v. Chr.). treiben. In spterer Zeit befaten sich namentlich Freigelassene damit. Der Handel war wesentlich Kleinhandel. Das Tauschmittel war in der ltesten Zeit nur Vieh, spter das Kupfer, das man bei der Zahlung abwog. Mnzen hatte man vor dem Jahre 350 nicht. Ol Die Zeit der Eroberung der Nittelmeerliimr. A. Die Begrndung der rmischen Herrschaft im Westen. 29. Der erste jjmiifdic Krieg (264 241 u. Chr.). 1. Karthago. An der heien Kste von Nordafrika lag Karthago, die blhendste aller phnizischen Kolonien. der ihren Ursprung erzhlt die Sage folgendes. Die lyrische Knigstochter Dido mute ums Jahr 888 v. Chr. vor ihrem feindlichen Bruder fliehen. Sie landete mit ihren Begleitern und Schtzen an der afrikanischen Kste und grndete in beraus gnstiger Lage die Stadt Karthago. Die Bewohner wurden wegen ihres phnizischen Ursprungs auch wohl Phnizier oder Punier genannt. Durch Handel wurden sie sehr reich und mchtig; ihre Schiffe befuhren alle damals bekannten Meere, besonders aber das westliche Becken des Mittelmeeres. Dabei dehnten sie ihr Gebiet immer weiter aus. Sticht ohne Grund erblickte Rom in Karthago eine gefhrliche Nebenbuhlerin, und die Eifersucht beider Mchte mute der kurz oder lang einen Zusammensto herbeifhren. 2. Ausbruch des Krieges; Schlacht bei Myl (260 v. Chr.). Die Karthager strebten danach, ganz Sizilien in ihre Gewalt zu bringen und setzten sich unter anderm auch in Messina fest, wo nur die Meerenge sie von den Rmern trennte. Die Rmer, erbost der die verhate Nachbarschaft und selber lstern nach dem herrlichen Eilande, berschritten auf Flen die Meerenge und vertrieben die Karthager aus Messina. Das war der Anfang des ersten Punischen Krieges, welcher 23 Jahre gedauert hat. Zunchst wurde der Kampf auf Sizilien gefhrt. Bald wurde es den Rmern klar: wir mssen eine Flotte haben, sonst werden wir mit diesem Feinde nicht fertig! Mit staunenswertem Eifer gingen sie ans Werk und bauten nach dem Muster eines gestrandeten karthagischen Kriegsschiffes in kurzer Zeit eine ansehnliche Zahl Kriegsschiffe. Zum Befehlshaber dieser Flotte wurde der Konsul Duilim ernannt. Die Karthager verlachten die zur See noch so unerfahrenen Feinde; aber dem Lachen folgte die Scham; denn noch in demselben Jahre wurde bei Myl, an der Nordkste von Sizilien, ihre altbewhrte Flotte von der jungen rmischen gnzlich geschlagen. Der schlaue Duilius hatte fr seine Schiffe sogenannte Raben erfunden; das waren Fallbrcken, welche vorn auf den Schiffen am Mastbaum aufgerichtet standen, in der Schlacht aber auf die feindlichen Schiffe niedergelassen wurden. Hier bohrten sich die

9. Weltkunde - S. 106

1896 - Hannover : Helwing
106 Landschaften Italiens. Als die Römer siegreich vordrangen, verbanden sich die Samniter mit den Etruskern und schließlich auch mit den Galliern. Aber sie wurden in der Schlacht bei S en t in u m (295) gänzlich besiegt. Wenige Jahre später mußten sie Frieden schließen und die Römer nahmen fast ganz Italien in Besitz. In Unteritalien lag die reiche Handelsstadt Tarent. Sie war den Römern noch nicht Unterthan. Eines Tages landeten römische Schiffe im Hafen von Tarent, aber die Tarentiner bohrten sie in den Grund. Da verlangte eine römische Gesandtschaft Schadenersatz. Die Tarentiner beleidigten die Gesandten in frechster Weise. Nun erklärten die Römer "ihnen den Krieg. Da die weichlichen Bürger von Tarent nicht kämpfen wollten, so riefen sie den tapfern König Pyrrhus von Epirus herbei, der für schweres Geld den Krieg gegen Rom führen sollte. Er kam und besiegte mit Hülfe seiner Elefanten die Römer zweimal. Aber diese kämpften so tapfer, daß Pyrrhus ausrief: „Noch ein solcher Sieg, und ich bin verloren!" — Um die Gefangenen auszulösen, schickten die Römer den Fabrizius zum König Pyrrhus. Als der König ihn durch Geld bestechen wollte, erwiderte Fabrizius: „Ich brauche kein Geld!" Am andern Tage wollte Pyrrhus ihn durch einen Elefanten erschrecken. Aber Fabrizius sprach beim Gebrüll desselben ruhig: „So wenig mich gestern dein Geld lockte, so wenig schreckt mich heute dein Elefant." Die Gefangenen durften mit 'nach Rom zu einer Festfeier, mußten dann aber alle bei Todesstrafe wieder zum Pyrrhus zurückkehren. Im Jahre 275 besiegten die Römer den Pyrrhus bei Benevent und nahmen bald darauf Tarent und ganz Unteritalien in Besitz. § 22. Der 1. punische Krieg Westlich von Unteritalien liegt die Insel Sizilien. Der Insel gegenüber auf der Nordküste Afrikas blühte damals die mächtige Handclsrepublik Karthago, welche mit ihren Flotten das Mittelmeer beherrschte. Die Karthager (Punier) strebten darnach, Sizilien in ihre Gewalt zu bringen. Darüber gerieten sie mit den Römern in Krieg. Der erste punische Krieg dauerte von 264—241. Die Römer eroberten die Insel rasch bis auf einige Seefestungen. Dann bauten sie eine Kriegsflotte, deren Schiffe mit Enterbrücken versehen waren. Mil dieser Flotte besiegten sie die Karthager. Bald darauf segelte der römische Feldherr Re gul us mit einem Heer nach Afrika, um Karthago selbst anzugreifen; aber er wurde geschlagen und gefangen. Endlich bauten die Römer eine neue Flotte und besiegten die Karthager bei den ägatischen Inseln (westlich von Sizilien). Jetzt mußte Karthago die Insel Sizilien an Rom abtreten. Als die Karthager sich wieder etwas erholt hatten, schickten sie ihren tapferen Feldherrn Hamilkar mit einem Heere nach Spanien. Er eroberte einen großen Teil des silbcrreichen Landes. Sein Schwiegersohn Hasdruba! und sein Sohn Hannibal sollten die Eroberung vollenden. Darüber brach der zweite punische Krieg aus (218—201). §2;}. Im 2 piimfcbetl Kriege war Hannibal der Feld- herr Karthagos. Schon als Knabe von 9 Jahren hatte er am Altare der Götter geschworen: „Ich will ewig ein Feind der Römer sein!" Dann war er mit seinem Vater nach Spanien ins Feld gezogen. Hier wuchs er zum tapferen Kriegsmanne und zu einem der größten Feldherren heran. Er teilte die Kost der Soldaten, schlief in ihrer Mitte auf der bloßen Erde und kämpfte an

10. Illustriertes Realienbuch für Bürger-, Mittel- und Töchterschulen - S. 41

1881 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
35 2. In langwierigen Kämpfen (343 —290) besiegten die Römer die Samniten und deren Bundesgenossen, die Kampaner und Latiner, und brachten dadurch ganz Mittelitalien unter ihre Herrschaft. Diese Kriege sind reich an Beispielen von römischer Tapferkeit und aufopfernder Vaterlandsliebe. (Aufopferung des Kriegstribunen Decius Mus in der Schlacht am Vesuv für den Sieg des römischen Heeres, des Decius Mus des Jüngeren in der Schlacht bei Sentinum in Umbrien 2 95.) 3. Durch den Krieg mit Tarent, 282—27 2, unterwarfen die Römer auch Unter- italien. Die Veranlassung zu diesem Kriege war folgende: Eine römische Kriegsflotte kam in den Hafen von Tarent. Da dies gegen einen alten Vertrag zwischen Römern und Tarentinern war, vernichtete das aufgeregte Volk mehrere Schiffe, metzelte die Mannschaft nieder und beschimpfte sogar später die römische Gesandtschaft, welche Genugthuung forderte. Als die Römer deshalb den Krieg erklärten, riefen die Tarentiner den König Pyrrhus von Epirus zu Hilfe. Er kam mit einem Heere von 25o00 Mann und 20 Elefanten und siegte über die Römer 280 in der Schlacht bei Heraklea am Meerbusen von Tarent, erlitt jedoch so große Verluste, daß er ihnen den Frieden anbot. Sie wiesen aber die Friedensvorschläge zurück. (Der blinde Konsul Appius Claudius. Der unbestechliche römische Gesandte Fabri- cius.) Obgleich Pyrrhus i. I. 279 in der Schlacht bei Ascülum in Apulien wiederum siegte, so folgte er doch gern dem Hilferuf der Sizilianer, welche von den Karthagern hart bedrängt wurden. Die Römer eroberten nun alle Städte im süd- lichen Unteritalien außer Rhegium und Tarent, das Pyrrhus durch zurückgelassene Truppen besetzt hielt. Rach zwei Jahren kehrte Pyrrhus nach Italien zurück. Er erlitt im I. 275 eine vollständige Niederlage bei Benevc'ntum (in der Landschaft Samnium) und zog sich nach Epirus zurück. Wenige Jahre später mußte sich Tarent den Römern ergeben; auch Rhegium wurde eingenommen, und bald hatten die Römer ganz Italien bis zum Rübicon und Macra unterworfen. Dritter Zeitraum der römischen Geschichte. Vom Anfange der punischen Kriege bis zum Beginn der Bürgerkämpfe in Rom, 264—133. § 28. Der erste punische Krieg, 264—341 v. Chr. 1. Die Karthager oder Punier hatten sich zur ersten Seemacht des Abendlandes emporgeschwungen und strebten nach dem Besitze der Inseln des Mittelmeeres. Mit Eifersucht blickten die Römer auf diese Machtentwickelung und warteten nur auf eine Gelegenheit, den verhaßten Nebenbuhlern den Krieg zu erklären. Als die vom Könige Agathokles von Syrakus entlassenen Mietstruppen (die Mamertiner) sich der Stadt Messana bemächtigten und vom Könige Hiero, einem Nachfolger des Agathokles, hart bedrängt wurden, wandten sie sich zugleich an die Karthager und die Römer um Hilfe. Die Karthager kamen den Römern zuvor und besetzten Messana, wurden aber dann von den Römern vertrieben. Letztere, mit welchen sich bald auch der König Hiero verband, eroberten Sizilien und ließen dann, um den Karthagern auch zur See. gewachsen zu sein, nach dem Muster eines gestrandeten Schiffes mehr als 100 Schiffe bauen. Anfangs wurden sie von den im Seekampfe erfahrenen Karthagern geschlagen, gewannen aber schon i. I. 260 unter Duilius, dem Oberanführer ihrer Flotte und Erfinder der mit spitzen Haken versehenen Enterbrücken, den ersten See- sieg bei Mylä (an der Nordküste von Sizilien). Mit wechselndem Glücke wurde der Krieg in Sizilien fortgesetzt, bis die Karthager bei Eknomos an der Südküste Siziliens i. I. 256 eine zweite Niederlage zur See erlitten. Eine römische Flotte 3*

11. Württembergisches Realienbuch - S. 29

1909 - Stuttgart : Bonz
29 Ums Jahr 300 v. Chr. wurde Mittelitalien unterworfen. Der un- beugsame Sinn der Römer, ihr tapferer Mut und ihre Opferwilligkeit hatten ihnen auch in größter Not immer zum Sieg verholsen. Nun wollten sie ihre Herrschaft auch über Unteritalien ausdehnen. Darüber gerieten sie mit der griechischen Seestadt Tarent in Streit. Diese ries den rühm- und ländergierigen König Pyrrhus aus dem nördlichen Griechenland zu Hilfe. Mit einem starken Heer und 20 Elefanten stellte er sich den Römern entgegen. Standhaft leisteten diese Wider- stand; aber durch seine Elefanten, welche die Pferde der Römer in Verwirrung brachten, errang Pyrrhus in zwei Schlachten den Sieg. Doch schon nach der ersten rief er aus: „Mit solchen Kriegern wollte ich die Welt erobern!" und nach der zweiten: „Noch ein solcher Sieg, und ich bin verloren!" In der dritten Schlacht wurde Pyrrhus besiegt, indem die Römer brennende Pechkränze aus seine Elefanten warfen. Ganz Unteritalien fiel in die Hände Roms. Bald richteten die Römer ihre Blicke auf die Insel Sizilien. Nach dem Besitz derselben trachteten auch die Karthager oder Punier, die an der Küste Nordafrikas wohnten. Ihre Stadt soll einst von einer phönizischen Königstochter gegründet worden sein. Wie ihre Väter, die Phönizier, trieben auch sie einen ausgedehnten Handel; dabei wurden sie reich und mächtig und strebten nach Ausdehnung ihrer Herrschaft. So stießen sie mit den Römern zusammen, und es kam zu drei schweren Kriegen. Im ersten Punischen Krieg kam zuerst Messina und bald ganz Sizilien in römische Gewalt. Dann bauten die Römer, um die Karthager in ihrem Land angreifen zu können, nach dem Muster eines gestrandeten karthagischen Kriegschisfes eigene Schiffe und konnten damit auch in Afrika landen. Durch den Friedenschluß wurde Sizilien die erste römische Provinz. Um sich für das Verlorene zu entschädigen, dehnten die Karthager ihre Besitzungen in Spanien aus. Von dort aus begannen sie mit den Römern den zweiten Punischen Krieg. Der karthagische Feldherr Hannibal, der seinem Vater schon im Alter von neun Jahren ewige Feindschaft gegen die Römer geschworen hatte, sammelte in Spanien ein Heer von 60 000 Mann und 37 Elefanten. Er zog durch das südliche Gallien und überschritt die Alpen unter den schwersten Mühen und den größten Verlusten an Mann- schaft. Dennoch schlug er in Ober- und Mittelitalien drei römische Heere. Im Jahr 216 kam es bei Kannä in Unteritalien zu einer neuen, furchtbaren Niederlage der Römer; kein Haus gab es in Rom, wo man nicht einen An- gehörigen beweinte. Diese Niederlage hatte den Abfall ganz Unteritaliens zur Folge, das sich an Hannibal anschloß. Aber der römische Senat bewies großartige Standhaftigkeit im Unglück, und die Römer trugen die schwersten Lasten zur Rettung ihres Reiches; die Karthager dagegen unterließen es, Hannibal durch neue Streitkräfte zu unterstützen. So zog sich der Krieg in die Länge, weil Hannibal mit seinem zusammengeschmolzenen Heer nichts Großes mehr unternehmen konnte. Als ihm endlich die Karthager unter seinem Bruder ein Hilfsheer zusandten, war es zu spät. Die Römer vernichteten dieses Heer in einer Schlacht und warfen Hannibal den Kopf seines Bruders

12. Alte Geschichte - S. 77

1886 - Berlin : Hofmann
§ 35. Der erste punische Krieg. 77 Pässen 321; 290 Ende der Samniterkriege, Unterwerfung von ganz Mittelitalien. Süditalien kommt unter die Botmäßigkeit der Römer nach der Beendigung des sehr schwierigen Krieges gegen Tarent und dessen gemieteten Bundesgenossen Pyrrhus, König von Epirus 275. B. Wom Aeginn der punischen Kriege Bis zu den Gracchen. 264—133 v. Chr. § 35. Der erste punische Krieg (264—241 u. Chr.). Die Stadt Karthago war durch die sagenhafte Dido ca. 850 850 v. Chr. von Phönizien (Tyrus) aus gegründet worden und hatte besonders durch großartigen Handel sich zur ersten Seemacht des ganzen Mittelmeeres aufgeschwungen. Karthago war ein großes Gemeinwesen, das von einem Bürgerausschuß, Senate, und zwei an der Spitze stehenden Richtern (Snsfeten) regiert wurde. An der Spitze des (angeworbenen) Heeres stand ein Feldherr, der oft unumschränkte Macht im Kriege besaß. Die unmittelbare Veranlassung des ersten punischen Krieges bot der Umstand, daß entlassene Söldner, welche sich der Stadt Messina bemächtigt hatten und von hier aus ganz Sizilien bedrängten, von den Syrakusanern unter Hiero angegriffen, sich an die Römer um Hilfe wandten. Diese sagten zu, während Hiero eine Stütze an den Karthagern fand. Der Krieg spielte zunächst in dem Küstenlande Siziliens. Als aber der König Hiero von den Karthagern sich ab- und den Römern zuwandte, gelang es diesen, die Insel allmählich ganz einzunehmen. Aber um sie zu halten, mußten sie Karthago auch zur See bekämpfen, und so bauten sie mit unglaublicher Energie in kurzer Zeit eine Flotte. Der erste römische Seefeldherr Dnilius gewann bei Mylä einen 260 großen Sieg 260, und vier Jahre später (256) errang Regulus 256 bei Eknomns einen ebensolchen Erfolg. Dadurch ermutigt ging der letztgenannte Feldherr nach Afrika hinüber, wurde aber hier von dem im Dienste Karthagos stehenden spartanischen Söldnerführer Xanthippns geschlagen und geriet in karthagische Gefangenschaft. Gleichwohl wiesen die Römer die karthagischen Friedensanerbietungen zurück (Sage von der Sendung des Regulus). Der Krieg in Sizilien wurde mit neuer Erbitterung weiter geführt, besonders seit der tapfere und umsichtige Hamilkar Barkas in den westlichen Gebirgen (Eryx) festen Fuß faßte und von hier aus

13. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Schulen - S. 77

1906 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 77 — worin dieser sich erbot, gegen eine angemessene Belohnung seinen Herrn durch Gift aus dem Wege zu räumen. Fabricius sandte, statt aller Antwort, den Brief dem Pyrrhus. Erstaunt rief dieser aus: „Wahrlich, eher ist die Sonne von ihrer Bahn abzulenken als Fabricius vom Wege der Tugend!" Er strafte den Arzt und sandte aus Dankbarkeit alle römischen Gefangenen zurück; zugleich ließ er den Römern durch Cineas nochmals den Frieden antragen; er erhielt jedoch die nämliche Antwort wie das erstemal. Für die freigegebenen Gefangenen sandte man ihm die gleiche Zahl gefangener Tarentiner. Die Beharrlichkeit der Römer setzte den König Pyrrhus in nicht geringe Verlegenheit, da er an einem glücklichen Ausgange des Krieges verzweifelte und doch nicht unverrichteter Dinge nach Epirus zurückkehren wollte. Aus dieser Verlegenheit rettete ihn eine Einladung der sizilischen Griechen zur Teilnahme an ihrem Kampfe gegen die Karthager. Er setzte nach Sizilien über, wurde aber bald von den bedrängten Tarentinern mit dringenden Aufforderungen zur Rückkehr bestürmt. Er kam auch zurück, erlitt aber bald darauf in der Schlacht bei Ben event (275) durch den Konsul D ent atu s eine entscheidende Niederlage, die ihn zur Rückkehr nach Epirus nötigte. Erst nach seinem Tode (gest. 282 in Argos) überlieferte der von ihm zurückgelassene Feldherr Milon Stadt und Burg von Tarent den Siegern. Die Römer, die in diesem Kampfe mit griechischer Kriegskunst vertraut geworden waren, unterwarfen hierauf ganz Unteritalien, und ihre Herrschaft erstreckte sich jetzt von der Grenze des Cisdpinischen Gallien bis zur Meerenge von Sizilien. Befestigt wurde wurde dieselbe durch zahlreiche Verpflanzung lateinischer Bürger in die neuerworbeuen Gebiete. Die Bevölkerung des damaligen römischen Gebietes zerfiel in zwei Hauptklassen, in Bürger und Verbündete. Von den ersteren waren aber nicht alle im Vollbesitz bürgerlicher Rechte. Nur die eigentlichen Römer und die Bewohner einiger bevorzugten Städte durften in den Komitien abstimmen oder zu einem Amt gewählt werden. Das Verhältnis der verbündeten Städte zu Rom war durch Verträge geregelt. Sie hatten ihre eigene Verwaltung und Gerichtsbarkeit, mußten aber Hilfstruppen oder Schiffe stellen. Nunmehr war Rom zur Hauptstadt Italiens geworden, und alle Fäden dieses weiten Staatswesens liefen im römischen Senat zusammen. Iie punischen Kriege. (264—146 v. Chr.) 28. Der erste panische Krieg. (264-241 v. Chr.) Tie Karthager — Punier genannt —, deren Stadt Karthago, eine Pflanzsladt des phönizischen Tyrus war, waren durch Handel reich und mächtig geworden und besaßen zahlreiche Kolonien in Spanien, Sizilien, Sardinien

14. Die weite Welt - S. 173

1865 - Leipzig : Amelang
173 dein ; seine Bestechungsversuche scheiterten an der unerschütterlichen Red- lichkeit des Körners Pabricius. ,,Eher würde man die Sonne von ihrer Bahn, als den Pabricius vom Wege der Rechtschaffenheit ablenken!“ rief Pyrrhus voll Bewunderung aus, als dieser sein Feind ihm meldete, dass sein eigner Leibarzt sich den Römern erboten habe, ihn durch Gift aus dem Wege zu räumen. — In einer dritten Schlacht, die Pyrrhus den Rö- mern lieferte, wurde er gänzlich geschlagen, da sein Heer durch die eigenen Elephanten, gegen welche die Römer brennende Pechkränze schleuderten, in Schrecken und Verwirrung gesetzt wurde. Er verlor über 20,000 seiner Krieger und musste den Feinden sein ganzes Lager überlassen, — ein un- bezahlbarer Gewinn für die Römer, da sie davon die Kunst lernten, ein Lager regelmässig zu befestigen. Pyrrhus verliess Italien und floh nach Griechenland zurück, wo er bald darauf bei der Belagerung einer Stadt seinen Tod fand. — 275 vor Chr. waren diese Kriege beendet. 106. Die punischen Kriege. 1. Karthago, die blühendste aller phönizischen Colonien, hatte von dem Mutterstaate den Handel geerbt, führte aber, wie das Sinnbild der Gerecb- tigkeit, neben der Wage auch das Schwert und unterwarf sich neben einem großen Theile der Nordküste von Afrika die benachbarten Inseln Sar- dinien, Korsika und einen Theil von Sicilien. Auch legte cs an an- dern Orten, im heutigen Spanien, Portugal und in Westafrika, wie- der seine Kolonien an. —Im dritten Jahrhunderte v. Chr. war der Welthandel nicht mehr in den Händen einer einzigen- Macht, wie zur $eit der Sidonier und Tyrer. Alerandria hatte sich erhoben, Milet und andere Städte in Kleinasien, Griechenland und Sicilien trieben einen lebhaften Verkehr nach allen Richtungen hin. So fand Karthago immer mehr Genossen seines Gewerbes, und es mußte seine Hauptsorge sein, die Zahl seiner Handelsplätze möglichst zu erweitern. Mit neidischen Augen sah cs darum auf die wach- sende Macht Roms, das nun auch Unteritalien in seine Gewalt bekommen hatte. Wo sich aber der Zunder angehäuft hat, da kann ein kleiner Funke ein großes Feuer anrichten. Eine unbedeutende Streitigkeit wegen der Stadt Messina in Sicilien und des Seeräubervolkes der Mamertiner gab das Zeichen zu den Kriegen Roms mit Karthago, welche länger als ein Jahr- hundert angedauert haben. Man nennt sie die punischen Kriege, weil die Karthager auch Punter hießen. (S. 143.) Sehr ungleich waren im Anfange des Krieges die beiden Mächte ge- stellt: die Römer waren Krieger, die Karthager Kaufleute. Rom hatte ein geübtes Land Heer von sieggewohnten Streitern, Karthago besaß eine treffliche Seemacht, der die Römer nur elende Barken entgegenstellen konnten. Aber Rom ließ sich dadurch nicht muthlos machen. Was es sich vorgesetzt hatte, das mußte auch ausgeführt werden; was man nicht besaß, das konnte man erwerben. Nach dem Muster eines gestrandeten karthagischen Schisses bauten die Römer in kurzer Zeit eine Flotte von 120kriegsschiffen. und gleich beim ersten Zusammentreffen bewährte sich die römische Kriegs erfahrenheit; ein vollständiger Sieg würde erfochten, und die marmorne ' Denksäule, welche zum Gedächtniß dieser ersten glücklichen Seeschlacht auf-

15. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 61

1855 - Heidelberg : Winter
61 §. 65. Rom im Kampf mit Karthago. Der erste panische Krieg. Römer zum Frieden zu bewegen, schlug er sie auch im folgenden Jahre in der Schlacht bei Asculum, die ihn aber so viele Mannschaft kostete, daß, er ausrief: „Noch ein solcher Sieg und wir sind verloren!" In dieser Verlegenheit kam ihm der Hilferuf der von den Karthagern bedrängten Syrakusaner höchst gelegen. Nachdem er mit den Römern einen Waffenstillstand geschloffen hatte, setzte er nach Sicilien über, befreite Syrakus, und vertrieb die Karthager fast ganz aus der Insel. Schon wollte er sie in Afrika selbst angreifen, als die sicilischen Städte, die er zu herrisch behandelte, wieder von ihm abfielen, so daß er nach Italien zurückkehrte, um den Krieg mit den Römern wieder auszunehmen. Aber diese hatten unterdessen dort bedeutende Vortheile errungen, und als Pyrrhus erschien, wurde er von Cu rins De nt at ns. in der Schlacht bei Ben ev ent um so völlig geschlagen, daß er im Jahr 275 Italien für immer räumte, und nach Griechenland zurückgieng, wo erv-Chr. in der Folge bei der Eroberung von Argos umkam. Drei Jahre nachher mußte sich auch Tarent ergeben, und im Jahr 270 war ganz Unteritalien in der Gewalt der Römer, welche von da an durch die dortigen griechischen Pflanzstädte mit griechischer Sitte und Bildung näher bekannt wurden. 2. Rom im Kampf mit Karthago. Der erste punische Krieg. §. 65. Aachdem Rom ganz Unteritalien seiner Macht unterworfen hatte, war es leicht vorauszusehen, daß sich sein herrschbegieriger Blick ans die nahe Insel Sicilien richten werde, wo die Karthager sich wieder mehr und mehr auszubreiten suchten, aber an dem Könige Hiero H. von Syrakus einen tüchtigen Gegner fanden. Die Handelsstadt Karthago lag am Meerbusen von Tunis und war im nennten Jahrhundert v. Chr. von der tyrischen Königin Dido gegründet worden. Es hatte sich später mit andern phönizischen Pflanzstädten an der Nordküste Afrikas zu einem Städtebund vereinigt, so nach und nach die Oberherrschaft über fast ganz Nordafrika erhalten, und auf den Inseln des mittelländischen Meeres, wie. auch in Spanien Colonieen angelegt. Seine Verfassung war eine aristokratische; das Sy ne drin m oder der kleine Rath von dreißig lebenslänglichen Mitgliedern aus den Reichsten stand an der Spitze; die beiden Vorsitzenden hießen S ns seien. Die Religion war der phönizischen ähnlich. Von höherem geistigem Leben finden sich bei den Karthagern (ober Puniern) sehr wenig Spuren, ihr ganzes Streben gieng aus Reichthum und Genuß; ihr Charakter zeigte (nach der Darstellung der Römer) vorherrschend Habsucht und Härte, Leiden- schaftlichkeit und Treulosigkeit, Wollust und Grausamkeit. Der König H i e r o von Syrakus hatte die Kraft der räuberischen Mam er t in er in Meffana gebrochen, und diese wendeten sich nun

16. Für einen einjährigen Unterricht in einer unteren Klasse berechnet - S. 54

1862 - Hildburghausen : Nonne
54 Alle Geschichte. sein Lager dem Sieger preisgeben. Bei Nacht schiffte er mit dem Rest seines Heeres nach Epirus zurück. — Tarent aber mußte sich endlich im Jahre 272 an die Römer ergeben und mit dieser Stadt fiel ihnen aanr Unteritalienzu. 13. Der erste punische Krieg 264—241 vor Chr. Duilius und Regulus. 1. Karthago gegründet durch Dido: 888. Die Römer in Sizilien (Mcssana): 264. Der erste punische Krieg: 264—241. Die Römer bauen eine Flotte. Sieg des Dni- lms bei Mylä: 260. 2. Regulus nach Afrika, als Gefangener in Rom, sein Tod. Sieg der Römer bei den ägatischen Inseln: 242. Ende des 1. panischen Krieges: 241. Sizilien, römische Provinz. 1. Unter den Psianzstädtcn, welche Thrus (S. 41.) am mittelländischen Meere angelegt hatte, war Karthago (S. 53. Anm. 2.) die mächtigste und blühendste geworden. Sie soll von Dido, einer Lyrischen Königstochter, im Jahre 888 vor Chr. gegründet worden sein. Als dieselbe, erzählt die Sage weiter, an der Küste Afrika's landete, begehrte sie von den dortigen Bewoh- nern nur so viel Land, als man mit einer Ochsenhaut umspannen könne. Die Afrikaner bewilligten diese scheinbar lächerliche Forderung, erstaunten aber nicht wenig, als Dido die Haut in Riemen zerschnitt und damit eine große Strecke Landes umzog, auf welchem sie eine Burg erbaute. Wegen ihres phönizischen Ursprunges hießen die Karthager Pönier oder Punier. Sie trieben nicht blos Handel, wie ihre Mutterstadt, sondern führ- ten auch Kriege und machten Eroberungen. Zwar waren sie ein kleines Volk, aber mit ihrem Gelde mietheten sie fremde Truppen, die ihnen Länder erobern halfen. So hatte Karthago nicht blos das umliegende Gebiet in Afrika er- worben, sondern auch die Inseln Sardinien und Korsika und einen großen Theil Sizilien's, der Perle des Mittelmeeres, unterjocht. Außerdem hatte es noch viele Kolonien, seine Flotten segelten auf allen damals bekannten Meeren, sein Handel war blühend, sein Reichthum unermeßlich. Sobald die Römer *) *) Die Römer waren nun als Herren von Mittelitalien (seit 290) und von llnteritalien (seit 272) im Besitz von ganz Italien, denn Oberitalien rech- nete man damals zu Gallien (d. i. Frankreich). Das Hanptmittel, durch welches sich die Römer in der Herrschaft der besiegten Völker zu befestigen suchten, war die An- legung von Kolonien oder Pflanzstädten. Sie sendeten Bürger als Kolonisten in die eingenommenen Städte. Hier bildeten diese eine Art von beständiger Besatzung, welche die Treue der neuen Unterthanen bewachte. — Der Krieg mit Pyrrhus war für die Römer eine treffliche Schule der Kriegskunst. Sein erobertes Lager diente ihnen zum Muster, wie man ein solches abstecken und befestigen müsse. Ueber- haupt lernten sie von ihm die neuere griechische Kampfweise, durch welche 50 Jahre früher Alexander der Große ein so mächtiges Reich gegründet hatte. — Auch grie- chische Bildung und Sitte kam nunmehr nach Rom. Denn ganz Unterttalien war von Griechen bewohnt und die kostbaren Geräthe, Gemälde, Bildsäulen und andere Kunstwerke, die man ans den eroberten Städten, besonders ans Tarent, nach Rom abführte, dienten hier bald als bildende Muster. Griechische Sklaven übernahmen die Erziehung der römischen Jugend. So reifte Rom allmählig einer Zeit entgegen, wo es nicht allein durch den Ruhm blutiger Waffenthaten, sondern auch durch einen weit schöneren und erhabenern, durch den Ruhm der Künste und Wissenschaften, hervorglänzen sollte.

17. Geschichte des Altertums bis zum Tode des Augustus - S. 75

1909 - Leipzig : Deichert
a. Bis zum Ausbruche des 2. Punischeu Krieges. 75 Der Tyrann Agathokles von Syrakus hatte, um seine Herrschaft zu stützen, ein starkes Heer von Söldnern gehalten, die sich Mamertiner, d. h. Söhne des Mars, nannten. Als nun der Tyrann im Jahre 289 v. Chr. starb, wurden diese Scharen von der Bürgerschaft aus Syrakus vertrieben. Sie besetzten aber die Stadt Messana an der Meerenge und bekriegten von hier aus die benachbarten Städte, um sich Unterhalt zu verschaffen. 3. Der Erste Punische Krieg, a) Deranlaß. Die Mamertiner bedrängten nach dem Abzüge des Pyrrhus namentlich die Syrakusaner in ihrer Stadt. Deren Heerführer war der tapfere Hiero, und als dieser über die Gegner einen großen Sieg errungen hatte, wurde er von seinen Mitbürgern und deren Verbündeten zum König ausgerufen. Hierauf belagerte er die Stadt Messana. Die Mamertiner baten nun die Römer um Hilse. Diese hegten zwar anfangs Bedenken, mit jenen zügellosen Friedensstörern gemeinsame Sache zu machen; aber schließlich siegte doch ihre Neigung, sich in die Angelegenheiten Siziliens zu mischen und dort Eroberungen zu machen. So sagten sie den Mamertinern Hilfe zu. Nun gewann Hiero seinerseits die Unterstützung der Karthager, und so kam es schließlich zu einem Kriege zwischen den Römern und den Karthagern. d) Bis zur Schlacht bei Mylä. Trotzdem karthagische Schiffe die Überfahrt bewachten, gelang es einem römischen Konsul, mit einem Heere über die Meerenge von Messina zu kommen. Er befreite die Mamertiner, indem er die Karthager und Syrakusaner schlug, und jetzt verließ Hiero treulos seine bisherigen Verbündeten und schloß mit den Römern ein Bündnis, wofür diese ihn als König von Syrakus und den Nachbarstädten anerkannten. Mit Hilfe des Königs Hiero errangen nun die Römer manche Erfolge über die Karthager in Sizilien. Aber dafür verheerten punische Kriegsschiffe die Küsten Italiens, und auch die Seestädte der Insel waren den Karthagern nicht zu entreißen. So erkannten die Römer, daß sie notwendig eine Flotte haben müßten, um ihrer Gegner Herr zu werden, und sie erbauten eine solche, indem sie die Schiffe mit einer besonderen Vorrichtung, den Enterbrücken, ausstatteten. Mit dieser Flotte besiegte der Konsul Gajus Duilius die karthagische Flotte im Jahre 260 v. Chr. bei Mylä (westlich von Messana). c) Die Unternehmung nach Afrika. Nachdem der Krieg in Sizilien und an seiner Küste einige Jahre hingegangen war, zeigte sich, daß die Römer ihre Feinde doch nur zum Frieden zwingen könnten, wenn sie sie im eigenen Lande angriffen. Nachdem

18. Alte Geschichte - S. 30

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
2. Krieg mit Tarent. Eine römische Flotte wird im Hafen von Tarent angegriffen. Die Tarentiner verhöhnen einen römischen Gesandten. Die Römer erklären den Tarentinern den Krieg. Die Tarentiner rufen den König Pyrrhus von Ep rrns zu Hilfe. Pyrrhus siegt das erste Mal mit Hilfe der Elephanten.*) („Mit solchen Soldaten wäre die Welt mein!") Er läßt dem Senate durch den Redner Kiueas den Frieden antragen. Der blinde Senator Äppius Claudius widerrät den Frieden. G(ajns) Joktcms, der römische Gesandte, zeigt sich unbestechlich und furchtlos. Pyrrhus gewinnt eine zweite Schlacht?*) („Noch ein solcher Sieg, und ich bin verloren!") Er geht nach Sicilien und kämpft gegen die Karthager. 275 Citrins Dentätus besiegt den Pyrrhus bei Benevent. V Die jmntfdjw (karthagischen) Kriege. 1. Karthago. Larthägo soll im Jahre 850 v. Chr. von der phönizischen Königstochter Dido gegründet worden sein. Die Karthager führen Krieg mit den Syraknsanern. Der Tyrann Agäthoklesf) setzt nach Afrika über und belagert Karthago. Durch seinen Tod werden die Mamertiner (eampanische Söldner) herrenlos. Die Mamertiner bemächtigen sich der Stadt Messäna(Messina). Sie werden von Hiero, dem neuen Tyrannen von Syrakus, bekämpft. *) bei Heraclea. **) bei Äscnlnm. t) Frühere Tyrannen von Syrakus: Dionysius der Ältere, Dio. nysius der Jüngere.

19. Römische Geschichte - S. 53

1881 - Leipzig : Teubner
Curius Dent. Schl. b. Beneventum. Pyrrhus'tod. 53 Weg der Tugend." In diesem Jahre zog Pyrrhus nach Sizilien, weil er mit seinen jetzigen Mitteln in Italien nichts ausrichten zu können glaubte. Die griechischen Städte Siziliens hatten ihn gegen die Karthager zu Hilfe gerufen. In kurzer Zeit war er fast im Besitz der ganzen Insel; aber ebenso schnell fielen die Städte wieder von ihm ab, weil ihnen sein strenges Regiment mißfiel. Er kehrte nach Unteritalien zurück und ward 275 von Curius Dentatus bei Beneventum geschlagen. Auch hier entschieden die Elefanten die Schlacht. Die Römer hatten nämlich ein Mittel gegen dieselben gefunden; sie beschossen sie mit Brandpfeilen und versetzten sie dadurch in Wut, so daß sie sich gegen ihre eigenen Leute wendeten. Schon vor dieser Schlacht hatte Pyrrhus seine guten alten Truppen meistens verloren, er hatte sich jetzt mit Tarentinern und anderen Hilfstruppen behelfen muffen. Seine Mittel waren erschöpft, und deshalb ging er nach Griechenland zurück, indem er unter seinem Feldherrn Milou eine Besatzung in der Burg von Tarent ließ. Er hoffte später zurückzukehren, fiel aber 272 bei der Erstürmung von Argos. Daher übergab jetzt Milon die Burg von Tarent an die Römer. Nachdem die Salleutiner, ein unbedeutendes Volk in Calabrien, der östlichen Halbinsel Unteritaliens, im Jahre 266 nach kurzem Krieg die Waffen gestreckt hatten, war ganz Italien der Herrschaft Roms unterworfen. Denn Oberitalien, wo die Gallier saßen, wurde erst seit Cäsar zu Italien gerechnet. Xviii. Der erste punische Krieg. 264—241 v. Chr. Die Römer waren durch die steten Kriege, die sie geführt, allmählich ein eroberndes Volk geworden. Nachdem sie daher ihre Herrschaft bis zur südlichsten Spitze Italiens ausgedehnt hatten, sahen sie mit begehrlichen Blicken nach Sizilien hinüber, das gleichsam nur ein Anhang Italiens war. Wollten sie aber Siziliens Besitz, so mußten sie not-

20. Leitfaden für den Unterricht in der Weltgeschichte - S. 32

1894 - Leipzig : Voigtländer
32 279 Schlacht bei Asculum; aber dieser Sieg war durch gewaltige Verluste erkauft, so da Pyrrhus ausrief: noch ein solcher Sieg und ich bin verloren." Wegen dieser Verluste und berwltigt durch den Edelmut des Fabricius, der ihm den Vergiftungsanschlag seines Arztes ent-deckte, gab dann Pyrrhus den Kampf mit den Rmern fr einige Zeit aus und zog nach Sizilien ab. Doch nach drei Jahren kehrte er von dort zurck, wurde aber von Curius Dentatus in der 275 Schlacht bei Beneventum vllig geschlagen, so da er Italien auf immer verlie. Bald darauf ergab sich Tarent den Rmern, und ganz Unter-Italien kam unter rmische Herrschaft. 29. Der erste pnnische Krieg 264241. 1. Karthago. Nachdem die Rmer Italien ihrer Herrschaft unterworfen hatten, strebten sie auch nach dem Besitze der Insel Sizilien. Ein Teil dieser Insel stand damals unter der Herrschaft der Karthager, die auch Punier (d. i. Phni-zier) hieen, weil sie von den Phniziern abstammten. Die phnizische Frstin Dido hatte nmlich (um 850) die Stadt Karthago auf der Nordkste von Afrika (.sdwestlich von Sizilien) gegrndet. Dieselbe war durch ihren Handel reich geworden und durch Grndung von Kolonieen und Unterwerfung des afrikanischen Kstenlandes und mehrerer Inseln des Mittel-meeres zur ersten Seemacht emporgewachsen. 2. Der Krieg. Als die Karthager sich in der sizilischen Stadt Messna festzusetzen suchten, wurden die Rmer gegen sie zuhilfe gerufen. So entstand der erste punische Krieg. Um den Kampf gegen die seemchtigen Karthager mit Erfolg führen zu knnen, bauten die Rmer (in 60 Tagen) eine Kriegsflotte. Mit dieser errang der Konsul Duilius vermittelst der Enterbrcken den 260 ersten Seesieg der Rmer bei Myla. Der Konsul Regulus setzte nach einem neuen Seesiege nach Afrika der und bedrohte die Stadt Karthago, wurde aber geschlagen