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1. Abriss der neuesten Geschichte - S. 20

1875 - Mainz : Kunze
20 die Kriegserklärung 26. April 1828. Das erste Kriegsjahr 1828 führt auf dem asiatischen Kriegsschauplätze zur Einnahme von Kars durch die Russen (Paskiewitsch); auf dem europäi- schen endigt es nach Einnahme der Festung Varna und ver- geblicher Belagerung von Schumla mit dem Rückzug der Russen über die Donau. Dagegen schlägt im zweiten Jahre 1829 General Diebitsch die Türken bei Kulewtschi, marschirt, nachdem die Donaufestung Silistria gefallen, über den Balkan, zieht im August, während auf dem asiatischen Kriegsschau- platz Erzerum, die Hauptstadt Armeniens, erobert wird, in Adrianopel ein und rückt bis in die Nähe von Constantinopel vor. Die entmuthigte türkische Regierung sucht Frieden, den ihr die in orientalischen Dingen am wenigsten interessirte preussische Regierung vermittelt', Friede von Adrianopel Sept. 1829, welcher den Türken, ausser einigen Abtretungen in Asien, Concessionen in Beziehung auf die Donaufürstentliümer und Kriegskostenentschädigung die verhasste Nothwendigkeit der Pacißcation Griechenlands auflegt. 5. Königreich Griechenland. Ibrahim Pascha muss Morea räumen, welches französische Truppen besetzen. Seit Jan. 1828 Johann Kapodistrias -— Günstling Alexanders I. — Kybernetes von Griechenland. Londoner Schlussprotokoll vom 3. Febr. 1830 von der Pforte im April angenommen: Russ- land, England, Frankreich erklären Griechenland für einen tributfreien unabhängigen Staat, schliessen denselben aber in sehr enge Gränzen ein. Ein König wird gesucht, Leopold von Coburg lehnt ab, Kapodistrias bleibt Regent. Unzufriedenheit über den „russischen Präfekten“ und Uneinigkeit; Okt. 1831 Kapodistrias ermordet; nachdem auch dessen Bruder Augustin Kapodistrias das Land verlassen, neuer Bürgerkrieg und völlige Auflösung bis Febr. 1833. Der von den Schutzmächten berufene König Otto /., Sohn des philhellenischen Königs Ludwig I. von Baiern erscheint; zunächst bairische Regentschaft bei der Minderjährigkeit des Königs.

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1. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 105

1846 - Berlin : Klemann
Griechenland. 105 tue kleinen von Miaulis und Canaris geführten Flotten der Inseln Hydra und Spezzia. 1825. Ibrahim Pascha, von den Türken zu Hülfe gerufen, landet mit einem ägyptischen Heere in Morea, unterwirft und verwüstet das Land. Weiber und Kinder'werden als Sclaven nach Aegypten geschleppt. Misfolunghi fällt nach einer heldenmüthigen Verteidigung, 1826, 22. April. 1827. 6. Juli. Im Vertrage zu London wird Griechenland von den Großmächten für frei erklärt, die türkisch-ägyptische Flotte bei Navarin, 27. Oktbr., durch eine englisch-rus- sisch-französische Flotte vernichtet, Ibrahim Pascha durch eine französische Hülfsmacht 1828.aus Morea vertrieben.— Athen und die Insel Negroponte bleiben noch im Besitz der Türken. Die Stellung des Präsidenten Capo d'jstrias, eines gebornen Griechen, ist bei der allgemeinen Verwir- rung und Erschöpfung des Landes, bei der Abneigung der griechischen Anführer (Capitano's) gegen jede geordnete Regierung, eine überaus schwierige. 1830. Nachdem die Pforte im Frieden zu Adrianopel, 1829. die Freiheit Griechenlands anerkannt hat, wird dasselbe von der Londoner Conferenz, 3. Febr. 1830, zum unabhängigen Staat und Leopold von Sachsen-Coburg (jetzt König von Belgien) zum souveränen Fürsten ernannt. — Als dieser aber der Krone entsagt, bricht in Griechen- land ein allgemeiner Aufruhr aus. Capo d'jstrias, dem Volke durch strenge Maaßregeln verhaßt, wird von dem Bruder und dem Sohne des als Verräther behandelten und in Gefangenschaft gehaltenen Mainotten-Beys, Pietro Mauromicali, 1831, 9. Oktbr., ermordet. 1832. Otto von Baiern, zum erblichen König erklärt, besteigt 1833 den Thron und übernimmt 1835 nach er- langter Volljährigkeit die Regierung.

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 267

1876 - Mainz : Kunze
Von der ersten französischen Revolution bis zur Gegenwart. 267 Wittgensteins Oberbefehl gegen die Türken über die Donau, eroberten 7 Donaufestungen und das noch nie genommene Varna am schwarzen Meere (1828). Im folgenden Jahre übernahm General Diebitsch das Commando der Russen, schlug den Großvezier bei Schumla, erstürmte Silistria, überstieg den Balkan und rückte nach Konstantinopel vor, während Fürst Paskiewitsch Eriwansky Erzerum in Kleinasien eroberte. In dieser Noth bequemte sich der Sultan zum Frieden von Adrianopel (1829), worin er die Unabhängigkeit der Griechen anerkennen, den Russen aber die freie Schiffahrt auf der Donau und in den Dardanellen , sowie die Schutzherrschaft über die Donausürstenthümer einräumen mußte. Noch waren die inneren Angelegenheiten Griechenlands nicht ge-ordnet. Das Volk war insbesondere mit der Strenge des Präsidenten wird Kömg Kapodistrias unzufrieden, welcher zuletzt (1831) ein Opfer des Meu- 6lie^*Iani) chelmordes wurde. Die Großmächte, welche Griechenlands Unabhängigkeit durchgesetzt hatten, ordneten nun auch die äußeren und inneren Verhältnisse des neuen Staates und bestimmten, daß der Peloponnes, die Inseln des Archipels mit Ausnahme von Samos und Candia, und Hellas vom Busen von Volo bis zu dem von Zeitun dazu gehören sollten. Nachdem der Prinz Leopold von Sachsen-Coburg die Krone des neu gegründeten Königreichs ausgeschlagen hatte, übertrugen sie dieselbe dem Prinzen Otto von Baiern, welcher sie 1833 unter höchst unglücklichen Verhältnissen übernahm. Er regierte bis 1862, wo ihn eine Empörung aus dem Lande vertrieb. Im Jahre 1863 bestieg Prinz Wilhelm Georg von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücks-burg, der zweite Sohn des jetzigen Königs von Dänemark, als Georg I. den erledigten griechischen Thron. Ihm trat auch England die bisher unter seinem Schutze stehenden jonischen Inseln ab; dagegen mißlang eine von den Griechen angestiftete und unterstützte Insurrektion der Insel Kreta (Candia), die somit den Türken erhalten blieb. Auch auf der apenninischen Halbinsel war der Zeitraum von 1820 bis 1830 ein bedenklicher. Ueber Neapel und Sieilien herrschte nach ®ie Mec0lu’ Murats Vertreibung^) König Ferdinand Iv. aus dem bourbonischen pel und Stamme. Das Volk, mit der Regierung desselben höchst unzufrieden, @icuien-begehrte eine neue Verfassung, während der geheime Bund der Car- *) Nach seiner Vertreibung hatte Mnrat den Versuch gemacht, mit einer zusammengerafften Schar sein Königreich wieder zu gewinnen; er ward jedoch ergriffen und als Aufrührer erschossen (15. Oktober

3. Geschichte der Neuzeit - S. 310

1887 - Wiesbaden : Kunze
310 Dritte Periode der Neuzeit. stürzten die Türken auf sie los. 1000 Mann schlugen sich durch, die in der Festung zurückgebliebenen Kranken und Greise sprengten sich mit den eingedrungenen Türken in die Luft (1826). Ibrahim verwüstete den Peloponnes mit Feuer und Schwert, und viele gaben die Sache der Griechen auf. Da gelang es dem edlen Minister Canning in London, zwischen England, Frankreich und Rußland einen Vertrag zu Gunsten Griechenlands zu stiften. Die drei Großmächte schickten, da die Türken auf keine Unterhandlungen eingehen wollten, eine Flotte nach dem Peloponnes ab, welche im Hafen von Navarin 1827 die ganze türkische Flotte vernichtete. Trotz dieser Niederlage wollte sich der Sultan immer noch nicht herbeilassen, die Griechen frei zu geben, und benahm sich insbesondere gegen Rußland so wenig nachgiebig, daß auch der neue Kaiser, Alexanders I. Bruder und Nachfolger, Nikolaus I. (1825 — 1855), ein strengsoldatischer Selbstherrscher, der eine bei seiner Thronbesteigung entstandene Soldatenerhebung energisch niederwarf und eine nationalrussische Politik verfolgte, den Krieg erklärte. Dadurch wurden die Türken genötigt, nachdem das übermütige Janitfcharencorps in Konstantinopel auf Befehl des Sultans Mahmud Ii. 1826 niedergemacht worden war*), ihre Truppen aus Hellas zurückzuziehen. Ibrahim wurde von den Franzosen, welche unter dem General Mai-fon in den Peloponnes eingerückt waren, verjagt und infolge der glücklichen Wendung der Dinge der Graf Kapodistrias zum Präsidenten Griechenlands ernannt. Mit ungewöhnlicher Raschheit rückten die Rufsen unter Wittgensteins Oberbefehl gegen die Türken über die Donau, eroberten 7 Donaufestungen und das noch nie genommene Varna am schwarzen Meere (1828). Im folgenden Jahre übernahm General Diebitsch das Kommando der Russen, schlug den Großvezier bei Schumla, erstürmte Silistria, überstieg im Juli 1829 den Balkan und rückte nach Konstantinopel vor, während Fürst Paskiewitsch Eriwansky, der eben den Persern Eriwan entrissen hatte, Erzerum in Kleinasien eroberte. In dieser Not bequemte sich der Sultan zum Frieden von Adrianopel (14. Sept. 1829), worin er die Unabhängigkeit der Griechen anerkennen, den Russen freie Schiffahrt auf der Donau und in den Dardanellen, sowie die Schutzherrschaft über die Donaufürstentümer einräumen mußte. *) Die Janitscharen bildeten die Leibwache des Sultans. Sie besaßen vor den anderen türkischen Truppen mancherlei Vorrechte und lehnten sich bei der Neuorganisation des Heeres gegen den Sultan auf.

4. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 63

1877 - Oldenburg : Stalling
63 - Silistria ergab. Vier Wochen spter berstieg er mit seinen Russen das Balkangebirge, das seit dem Dasein des Trken-reiches fr dessen unersteigliche Grenzmauer galt, wofr ihn sein Kaiser mit dem Titel Sabalkanski ehrte. Am 20. Au-gust erreichten die Russen Adrianopel: und die zweite osma-nische Hauptstadt fiel ohne Schwertstreich in ihre Hnde. Auch die russische Flotte hatte an der Kste des schwarzen Meeres mehrere Punkte genommen, und Graf Paskewitsch Erzerum, die Hauptstadt des trkischen Armeniens, erobert. Der letzte Tag der osmanischen Herrschaft schien gekommen: da, als die Russen schon Konstantinopel bedrohten, schlo endlich der Sul-tan unter preuischer Vermittelung mit Rußland den Frieden zu Adrianopel (14. Sept. 1829). Die Pforte trat an Ru-land die an der Donaumndung liegenden Inseln, in Asien die Stadt Achalzik mit einem kleinen Landgebiete ab, und zahlte zur Entschdigung fr die Kriegskosten eine bedeutende Summe; sie gestattete freie Fahrt auf der Donau und durch die Strae der Dardanellen. Die Moldau, Walachei und Serbien blieben zwar der Pforte zinspflichtig, traten aber unter Rulands Protectorat, so da wichtige Vernderungen stets an dessen Zustimmung geknpft waren. Hinsichtlich Griechenlands erklrte die Pforte, da sie den Bestimmungen Rulands, Englands und Frankreichs beitreten, werde. Schon im Jahr 1828 war eine franzsische Flotte unter Marschall Maison im Peloponnes gelandet und hatte Ibrahim Pascha, nachdem er der drei Jahre diesen classischen Boden barbarisch verwstet, mit leichter Mhe nach Aegypten zurckgewiesen. So war denn die Unabhngigkeit Griechenlands errun-gen. Der neue Staat umfate auer dem Peloponnes das ganze Hellas und einen Theil Thessaliens, nebst der Insel Euba und den Cykladen. Leider aber erhob nun, wo die Freiheit errungen war, die Zwietracht im Innern des Landes ihr Haupt; man beschuldigte den Prsidenten Kapodistrias, der sich durch strenge Verwaltung verhat gemacht, des Strebens nach erblicher Herrschaft, und der ungebundene Trotz der Griechen machte sich in Aufstnden Luft. Eine Conferenz der drei Mchte zu London (8. Febr. 1830) ordnete die Verhltnisse dahin, da Griechenland zu einem erblich monarchi-

5. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 288

1873 - Heilbronn : Scheurlen
288 Russisch-türkischer Krieg. Nestauration in Frankreich. Kapodistrias aus Korfu angekommen und hatte sein Amt angetreten. Da er mit den stolzen Häuptlingen, welche fast ein Jahrzehnt ihr Leben für die 1831. Freiheit gewagt hatten, gar zu unglimpflich umgieng, so wurde er ermordet. Die Präsidentschaft seines Bruders Augustin dauerte nur sech« Monate. Die Londoner Konferenz sorgte für dauernde Zustände. Nachdem verzog Leopold von Sachsen-Koburg die Krone von Hellas ausgeschlagen hatte, wurde dieselbe, mit der Bestimmung, daß Griechenland ganz unabhängig und tributfrei sein und seine Grenzen im Norden bis zu den Meerbusen von Arta und Volo ausgedehnt werden sollten, dem Sohne des gekrönten Philhellenen Ludwig, dem 1832. Prinzen Otto von Baiern, übertragen. Dieser übernahm die Regierung als unumschränkter König, wurde jedoch später (1843) durch einen Militärausstand ^genöthigt, dem Lande eine Konstitution zu geben. inzwischen hatte Rußland, welches sein Auge auf die Donaufürsten- 1828. thümer richtete, an Sultan Mahmud Ii. den Krieg erklärt. Dieser hatte so eben die zuchtlosen Janitscharen vernichtet (1827) und sein Heer nach europäischer Weise zu organifiren angefangen. Doch richteten die Russen, welche unter dem Oberbefehl des Grafen Wittgenstein in die Moldau und Walachei eindrangen und die Donau überschritten, im ersten Jahre nicht viel aus. Im zweiten Jahre giengen sie unter Graf Diebitsch, einem geborenen Schlesier, über 1829. den Balkan, rückten in Adrianopel ein und streiften bis vor Konstantinopel, während in Asien Graf Paskewitsch in Armenien einrückte, mehrere Festungen am schwarzen Meere und Erzerum einnahm. Hauptsächlich durch preußische Vermittlung kam der Friede von Adrianopel zu Stande, worin Rußland alle Eroberungen in Europa herausgab, in Asien Anapa, Poti und Achalzik an der Ostküste des schwarzen Meeres behielt, für die Donaufürstenthümer fast völlige Unabhängigkeit und für sich große Handelsfreiheit erlangte und die Pforte zur Zustimmung zum Londoner Protokoll in Betreff Griechenlands bewog. §. 183. 1830. Algier von den Franzosen erobert. Juli-Revolution in Frankreich. Louis Philipp. Unruhen in Belgien, England, Deutschland, Schweiz, Italien, Polen. Zur Zeit der Restauration, wie man die Regierung Ludwigs Xviii. und Karls X. nennt, herrschte ein steter Kampf zwischen den Konstitutionellen, welche an der Verfassung, (charte constitutioneile) festhielten, und den Ultra, meist Adeligen und Geistlichen, welche womöglich die Zustände vor der Revolution von 1789 zurückführen wollten. An den Anhängern Napoleons wurde Rache geübt, mehrere Officiere, darunter Marschall Ney und Oberst Labedoysre, erschossen, Graf Lavalette kaum noch durch Aufopferung 1818. seiner Gemahlin gerettet. Der Kongreß zu Aachen gewährte Frankreich die Erleichterung, daß die Occupatioustruppen der Verbündeten jetzt schon, nicht erst nach zwei Jahren, wie Anfangs bestimmt war, abzogen. Auf die Ermor- 13 Febr. 1820. düng des Herzogs von Berry (des jüngeren Sohnes des Grafen von Artois) durch den Sattlersgehilfen Louvel folgte bald die Geburt seines Sohnes, des 29. Sept. Herzogs Heinrich von Bordeaux (Graf Chambord). Da sowohl Ludwig als auch der ältere Sohn des Grasen von Artois, der Herzog von Angouleme, kinderlos war, so schien jenes Kind zur Thronfolge in Frankreich bestimmt. Die bereits angeführte Intervention in Spanien warf auf die letzten Jahre Ludwigs einen kriegerischen Glanz.

6. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 244

1886 - Dresden : Höckner
244 tinopel verbreitete sich der Aufstand rasch der Morea, Livadieu und die Inseln, deren treffliche Seeleute in einer freiwilligen Kriegs-flotte eine furchtbare Waffe schufen (Miaulis, Kanaris), und die 1822 Nationalversammlung von Piada proklamierte am 1.Januar 1822 die Unabhngigkeit Griechenlands. Obwohl nun Streitig-leiten zwischen den Bandenfhrern (Palikaren, Klephthen) die Griechen lhmten, die gehoffte Untersttzung der Gromchte aus-blieb und die Trken nach der Unterwerfung des rebellischen Ali Pascha von Janina im Februar 1822 Fortschritte machten (Verheer-nngen von Chios, Sieg bei Peta 1822), so behaupteten sich doch die Griechen, von den abendlndischen, insbesondere den deutschen Philhellenen (König Ludwig I. von Bayern, General Nor-mann, Lord Byron; W. Mllers Griechenlieder") untersttzt, und verteidigten heldenmtig Mesolong: 18231824. Deshalb rief endlich Sultan Mahmud die Hilfe seines Vasallen M eh emed Ali von gypten an. Dessen Sohn Ibrahim Pascha landete April im Februar 1825 in Morea, begann dort einen erbarmungs- 1826 losen Vertilgungskrieg und nahm im April 1826 auch Mesolongi. Griechenland schien verloren. 3. Doch unter dem wachsenden Drucke der ffentlichen Mein-ung schlssen England (Georg Canning) und Rußland nach dein Tode Alexanders I. (am 1. December 1825), ohne ans das wider-strebende sterreich Rcksicht zu nehmen, einen Vertrag zur Paci-sikation Griechenlands als eines selbstndigen Staats unter trkischer Hoheit (im April 1826). Als dann auch Frankreich beige-treten war, sandten sie, um einen Waffenstillstand zu erzwingen, ihre Dftbr. Flotten nach Morea. Diese vernichteten ohne Befehl die türkisch- 1827 gyptische Flotte bei Navarino (Pylos) am 20. Oktober 1827, und ein sranzsisches Corps besetzte 1828 Morea. 4. Da die schwer gereizte Trkei den Mchten die Vertrge kndigte, so erklrte Kaiser Nikolaus I. von Rußland (1825 April 1855), ein energischer Despot und entschlossen, seine Politik nur 1828 nach russischen Interessen zu leiten, im April 1828 den Krieg. Nachdem die Russen 1828 Varna und Kars, 1829 Silistria und Erzerum erobert hatten, drang Diebitsch der den Balkan bis Adrianopel vor. Hierdurch geschreckt und durch die Vernicht-ung der unbotmigen Janitscharen (im Juni 1827) seiner besten Sept. Truppen beraubt, willigte Mahmud unter preuischer Vermitte- 1829 luug in den Frieden vonadrianopelam 14. Septbr. 1829, in dem er das russische Protektorat der die Donaufrstentmer und die Unabhngigkeit Griechenlands (Morea, Mittel-

7. Geschichts-Tabellen zum Gebrauch beim Elementarunterricht in der Geschichte - S. 65

1870 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
65 1823. Die spanische Revolution durch ein französisches Heer unterdrückt; der wieder eingesetzte König Ferdinand Vii. widerruft die Constitution. 1824. Ludwig Xviii., K. von Frankreich, stirbt; ihm folgt Carl X. 1825. Ibrahim Pascha's Plünderungen und Verwüstungen in Morea. Kaiser Alexander I. von Rußland stirbt; es folgt Nicolaus I. 1826. Missolun ghi's heldenmüthige Vertheidigung. 1827. Rußland, England und Frankreich vereinigen sich zur Herstellung von Ruhe und Frieden in Griechenland. Durch die Seeschlacht bei Navarin unter Admiral Codrington wird die Seemacht der Türken vernichtet. 1828. Krieg zwischen Rußland und der Türkei: Schumla, Varna. Die Russen unter Diebitsch gehen über den Balkan (Sabal kanski) und erobern Adrianopel, worauf 1829. der Friede zu Adrianopel geschlossen wird, in welchem die Türken den Russen freie Schifffahrt durch die Dar- danellen zugestehen und die Unabhängigkeit von Griechen- land anerkennen. 1830. Algier von den Franzosen erobert. Auf Veranlassung der Ordonnanzen vom 25. Juli Revolution in Paris am 27. 28. 29. Juli; Carl X. abgesetzt, Ludwig Philipp, Herzog von Orleans, auf den Thron erhoben. Revolution in Brüssel; Belgien macht sich von Holland unabhängig. 1831. Leopold, Herzog von Koburg, König von Belgien. 1832. Otto, Prinz von Baiern, König von Griechenland. 1835. Kaiser Franz I. von Oesterreich stirbt; Kaiser Ferdi- nand folgt. 1840. König Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen stirbt; es folgt Friedrich Wilhelm Iv. 1848. den 22., 23. und 24. Februar Revolution in Paris. Ludwig Philipp flieht; die Republik wird ausgerufen.

8. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 149

1912 - Breslau : Hirt
1815-1848. Frankreich. England. Der Osten. Balkanhalbinsel. 1814-1824 Ludwig Xviii. 1760-1820 Georg Iii. 18201830) Georg Iv. 1801-1825 Alexander I. 1815 Alexander stiftet die Heilige Allianz. 18241830 Karl X. (1827) B ! | 1830 Einnahme von Algier. 1830 Pariser Julirevolution. 1830-1848 Louis Philipp. ndnis zum Schutz der 1827 Seeschlach (1829) Wellington Minister. Aufhebung der Testakte. (1830-1837) Wilhelm Iv. 1825-1855 Nikolaus I. Griechen. t bei Navarino. 1828 Die Russen besetzer 1829 Diebitsch bers 1829 Friede \ 18301831 Polnischer Aufstand. 18211829 riech. Freiheitskrieg. l die Donaufrstentmer, chreitet den Balkan, iu Adrianopel. Griechenland unabhngig. (1832) Parlamentsreform. 18371901 Viktoria. Lsung der Personal-nnion mit Hanno-ver (König Ernst August). (1832-1862) Otto I. von Griechenland.

9. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 153

1912 - Breslau : Hirt
1815-1848. Frankreich. England. Der Osten. Balkanhalbinsel. 18141824 Ludwig Xviii. 1760-1820 Georg Iii. 18201830) Georg Iv. 1801-1825 Alexander I. 1815 Alexander stiftet die Heilige Allianz. ! 18211829 riech. Freiheitskrieg. J 18241830 Karl X. 18251855 Nikolaus I. 1827) Bndnis zum Schutz der Griechen. f 1830 Einnahme von Algier. ! 1830 Pariser Julirevolution. [ 1830-1848 Louis Philipp. 1827 Seeschlacht bei Navarino. | 1828 Die Russen besetzen die Donaufrsten-(1829) Wellington ttner. Minister. 1829 Diebitsch berschreitet den Balkan. Aufhebung der 1829 Friede zu Adrianopel. Testakte. (18301837) 18301831 Polnischer | Griechenland unab-Wilhelm Iv. Aufstand. hngig. 1832) Parlamentsreform. 18321862) Otto I. von Griechenland. 18371901 Viktoria. Lsung der Personal-union mit Hanno-Oer (König Ernst August). 1

10. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 159

1913 - Breslau : Hirt
1815-1848. Frankreich. England. Der Osten. Balkanhalbinsel. 1814-1824 1760-1820 Georg Iii. | 18011825 Ludwig Xviii. Alexander I. i 1815 Alexander stiftet die Heilige Allianz. 1820-1830) Georg Iv. 18211829 riech. Freiheitskrieg. ! 18241830 Karl X. 1825-1855 Nikolaus I. R Cm Co ndnis zum Schutz der Griechen. 1827 Seeschlacht bei Navariuo. 1 1828 Die Russen besetzen die Donaufrsten- tmer. 1829 Diebitsch berschreitet den Balkan. (1829) Aufhebung der 1829 Friede zu Adrianopel. Testakte. 1830 Einnahme von (1830-1837 18301831 Polnischer Griechenland unab- Algier. Wilhelm Iv. Aufstand. hngig. 1830 Pariser Juli- revolution. 1830-1848 Louis Philipp. ' (1832) Parlaments- ' (1832-1862) Otto 1. reform. von Griechenland. 18371901 Viktoria. 1 Lsung der Personal- union mit Hanno- ver (König Ernst August).

11. Die Neuere Geschichte - S. 282

1850 - Hannover : Hahn
282 7) Mit der Pforte schloß Rußland einen Vertrag zu Akkier- rnan (6. Oct. 1826), durch welchen die noch streitigen Verhält- nisse der Moldau, Wallachei und Serviens geordnet werden sollten. Dessenungeachtet kam es bald zu einem neuen Kriege mit den Türken (1828—29). Die Russen besetzten unter Witt- genstein im Jahre 1828 die Moldau und Wallachei und nah- men mehrere feste Plätze, insbesondere Varna (Ii. Oct.). Aber erst im folgenden Jahre gelang es ihnen, unter dem neuen Heer- führer Diebitsch nach einem Siege über die Türken bei Schumla (11. Juni 1829) den Balkan zu übersteigen. Am 20. Angust nahmen die Russen Adrianopel, während Paskie- witsch nach der Einnahme von Erze rum (9. Juli) in das Innere von Kleinasien vordrang. So verstand sich die Pforte zu dem Frieden zu Adrianopel (14. Sept. 1829), in welchem Rußland außer einiger Gebietsvergrößerung in Asten volle Han- delsfreiheit auf dem schwarzen Meere, freie Durchfahrt für seine Handelsschiffe durch die Meerengen und eine bedeutende Geldent- schädigung (7 Mill. Ducaten) erhielt. 8) In Folge der Julirevolution war auch zu Warschau am 29. Nov. 1830 ein Aufstand der Polen ausgebrochen, um ihre nationale Selbstständigkeit wieder zu erringen. Das Land folgte begeistert dem Vorgänge der Hauptstadt. General Chlo- picki ward als Diktator an die Spitze der Bewegung gestellt (5. Dec.), doch legte er nach wenigen Wochen seine Gewalt nieder. Der polnische Reichstag aber erklärte den Thron für erledigt und ernannte den Fürsten Adam Czartorpski zum Prä- sidenten der Nationalregierung (30. Jan. 1831). Der Heerbefehl ward anfangs an den Fürsten Nadziwill, später an den Ge- neral Skrzpneki übertragen. Indessen rückte Diebitsch mit 115,000 Mann in Polen ein (5. Febr. 1831) und drang bis Praga vor. Aber durch die Schlachten bei Grochow, Wawce, Jganie u. a. wurden die Russen von Skrzpneki zurückgedrängt. Der blutige Kampf bei Ostrolenka (26. Mai 1831) blieb unentschieden, schwächte aber die Kräfte der Polen gegen die neu verstärkten Russen. Diebitsch starb (9. Juni 1831) an der Cholera, worauf Paskiewitsch das Obercommando in Polen erhielt. Dieser ging an der preußischen Grenze über die Weichsel (14. Juli) und erstürmte Warschau (6.—8. Sept. 1831), wobei 11,000 Russen blieben. Nach wenigen Wochen gingen auch die letzten polnischen Festungen Modlin und Zamosk an die Russen über. — Polen ward durch das organische Statut mit Rußland vereinigt (1832), jedoch unter eigener Verwaltung. So ward der alte Kampf zwischen Polen und Russen um

12. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 151

1911 - Breslau : Hirt
1815-1848. Frankreich. England. Der Osten. Balkanhalbinsel. 1814-1824 Ludwig Xviii. 1760-1820 Georg Iii. 1801-1825 Alexander I. 1815 Alexander stiftet die Heilige Allianz. (18201830 Georg Iv. 18241830 Karl X. 18251855 Nikolaus I. (1827) Bndnis zum Schutz der Griechen. 18211829 Griech. Freiheitskrieg. 1827 Seeschlacht bei Navarino. [ 1828 Die Russen besetzen die Donaufrsten-tmer. 1829 Diebitsch berschreitet den Balkan. ! 1829 Friede zu Adrianopel. 1830 Einnahme von Algier. 1830 Pariser Julirevolution. 1830-1848 Louis Philipp. 1829j Wellington Minister. Aufhebung der Testakte. (18301837; Wilhelm Iv. 18301831 Polnischer Griechenland unab-Aufstand. I hngig. I (1832) Parlamentsreform. j 18371901 Viktoria. Lsung der Personal-nnion mit Hanno-Oer (König Ernst August). (1832-1862) Otto I von Griechenland.

13. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 378

1869 - Berlin : Herbig
378 Neuere Geschichte, Vierte Periode. 1821—1829. Griechischer Freiheitskrieg. Hetserie. Fürst Alexander Ypsilanti, ein Phanariot, an der Spitze eines Griechen - Aufstandes in der Moldau und Wallachei, wird (Juni 1821) geschlagen, rettet sich nach Oesterreich, 6 Jahre in Munkatsch gefangen gehalten. — Wüthen der Türken gegen die Griechen in Constantinopel und Adrianopel, über 300 hingerichtet, viele ermordet. Furchtbare Gräuel der Türken in Cliios, das sich empört hatte, über 20,000 Griechen ermordet. — Matnoiienaufstand. — Kanaris verbrennt einen Theil der türkischen Flotte und tödtet 3000 (Juni 1821). Lord Byron (f 1824), der Genfer Eynard. Der Griechendichter Wilhelm Müller. Deutsche Philhellenen. Tapfere Verteidigung von Mesolongi (1825). 1824— 1830. Karlx., König von Frankreich. Ministerium Villele bis 1827. Vermittelndes Minist. Martignac (1827—1829). 1825— 1855. Nicolaus I., Kaiser von Russland, nach Verzichtleistung seines älteren Bruders Constantin. 1825—1827. Ibrahim Pascha wüthet in Morea. England, Bussland und Frankreich interveniren für die Griechen. 1827. Die Janitscharen werden in Constantinopel nach einem Aufstande von Sultan Mahmud Ii. niedergemetzelt. Die Truppe wird ganz abgeschafft. 20.Oct. Schlacht bei Navarin. Die türkische Flotte von der eng- lischen, französ. und russ. zerstört (»Untoward event«). 1828—1829. Russisch-türkischer Krieg. Der russische General Diebitsch geht nach 2 Siegen über den Balkan (Sabdlkanski), nimmt Adrianopel. In Asien Eriwan genommen (Paskjewitsch Eriwanski). Im Frieden zu Adrianopel (1829) erkennt die Türkei im Voraus die Londoner Con/erenzbeschlüsse an, welche 1830 die Unabhängig- keit Griechenlands aussprechen. Vorläufige Verwaltung des Grafen Capo d’Istria als Präsidenten, der 1831 in Napoli di Romania, dem Sitz der Regierung, ermordet wird. Anarchie in Griechenland. Die Schutzmächte {England, Frankreich, Russland) machen zum König von Griechenland Otto I., welcher regiert von 1832—1863, f 1867.

14. Geschichts-Tabellen zum Gebrauch beim Elementarunterricht in der Geschichte - S. 78

1873 - Halle : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
78 1)) Restauration und Vorbereitung einer neuen politischen Entwickelung. 1818. Congreß in Aachen. 1819. Kotzebue's Ermordung durch Sand. Demagogische Umtriebe. 1820. Ausbruch der Revolution in Spanien. Riego. 1821. Befreiungskampf Griechenlands, begonnen am 6. März durch Alexander Apsilanti zu Jassy. Aufstand im Peloponnes. Napoleons Tod auf St. Helena. 1823. Die spanische Revolution durch ein französisches Heer unterdrückt; der wieder eingesetzte König Ferdinand Vii. widerruft die Constitution. 1824. Ludwig Xviii., K. von Frankreich, stirbt; ihm folgt Carl X. 1825. Ibrahim Pascha's Plünderungen und Verwüstungen in Morea. Kaiser Alexander I. von Rußland stirbt; es folgt Nicolaus I. 1826. Missolunghi's heldenmütige Vertheidigung. 1827. Rußland-, England und Frankreich vereinigen sich zur Herstellung von Ruhe und Frieden in Griechenland. Durch die Seeschlacht bei Navarin unter Admiral Codrington wird die Seemacht der Türken vernichtet. 1828. Krieg zwischen Rußland und der Türkei: Schumla, Varna. Die Russen unter Diebitsch gehen über den Balkan (Sabalkanski) und erobern Adrianopel, worauf 1829. der Friede zu Adrianopel geschloffen wird, in welchem die Türken den Russen freie Schifffahrt durch die Dardanellen zugestehen und die Unabhängigkeit von Griechenland anerkennen.

15. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 220

1837 - Elberfeld : Büschler
220 Iii, Zettr. Die neuere Zeit, von der Reformation bis jetzt. schweren Kampfe bestehen können. In der langen Knechtschaft war das arme Volk vielfach entartet. Es hatte auch sicher endlich der Gewalt unterliegen müs- sen, wenn sich nicht im Jahre 1827 drei der großen Machte Europa's, England, Rußland und Frankreich, des unglücklichen Volkes angenommen und einen Bund geschlossen hatten, den Frieden in diesem Theile Europa's herzustellen. Von einem Frieden aber, der den Griechen einige Selbstständigkeit gewährte, wollten die tro- tzigen Türken nichts wissen, sondern setzten ihre grausamen Verwüstungen des grie- chischen Landes fort. Da zerstörten die Anführer der verbündeten Flotten in der denkwürdigen Schlacht von Navarino am 18. Oct. 1827 die ganze türkisch- ägyptische Flotte, um den Zerstörern die Mittel zu nehmen, immer neue Schaaren Nachkommen zu lassen. ^ Im folgenden Jahre 1828 griff der Kaiser Nikolaus von Rußland die Türken auch zu Lande mit seiner ganzen Macht an, eroberte mehrere Festun- gen an der Donau und drang bis an das große Baikal- oder Balkan-Gebirge vor, welches die Türken immer als eine Vormauer ihrer Hauptbesitzungen in Eu- ropa betrachtet haben. Allein dieser ihr Glaube sollte vernichtet werden. Im I. 1829 überstieg der russische Feldmarschall Diebitsch, nachdem er die Türkm bei Schumla geschlagen hatte, mit Kühnheit und Schnelligkeit auch diese Gebirgs- ketten) rückte vor die zweite Hauptstadt des Reiches, Adrianopel, welche sich ihm ohne Schwerdtstreich ergab, und war im Begriff, Konstantinopel selbst anzu- greifen; der Augenblick schien gekommen zu seyn, daß die Türken wiederum aus Europa, das sie vor Jahrhunderten als Eroberer betreten hatten, vertrieben wür- den. Da gewahrte ihnen die Mäßigung des Kaisers Nikolaus einen wahrhaft großmüthigen Frieden zu Adrianopel, den 14. September 1829, nach welchem die Türken nur einige Festungen in Asien abtreten, die Kriebskosten ersetzen, die alten Traktate bestätigen und die Schiffahrt durch die Dardanellen freigeben mußten. Griechenland war im I. 1828 durch ein französisches Heer, welches der König Karl X. dorthin schickte, ebenfalls von den Türken und Aegyptiern be- freit worden, und wählte zu seinem Präsidenten den Grafen Kapo distrias, der zunächst bürgerliche Ordnung und Thätigkeit in dem ganz zerrütteten Lande Her- stellen und einem, von den europäischen Mächten zu wählenden, Könige Griechen- lands den Boden bereiten sollte. Dieser kraftvolle Mann, ein geborner Grieche, hat die Regierung des Landes, nachdem der zum Könige bestimmte Prinz Leopold -von Sachsen-Koburg die Krone ausgeschlagen hatte, drei Jahre hindurch geführt; er hat sich bemüht, das verwilderte Volk an die Beschäftigungen des Friedens zu gewöhnen; und manches schien ihm glücklich zu gelingen, obgleich der wilde Sinn der Partheianführer ihm fast unübersteigliche Hindernisse in den Weg legte; aber plötzlich wurde er am 9. Oct. 1831, als tz eben in die Kirche treten wollte, durch die' Hand zweier Meuchelmörder getödtet. Schon drohte die allgemeine Unordnung wieder Ueberhasid zu nehmen, als die verbündeten Mächte den zweiten Sohn des Königs von Baiern, Otto, ^um Könige von Griechenland auserkohren. Am 6. Febr. 1833 hielt der junge 16jahrige König seinen Einzug in die damalige Hauptstadt Nauplia, verlegte aber später seinen Sitz nach Athen, der berühmte- sten Stadt des griechischen Alterthums, und arbeitet, jetzt als mündiger Herr- scher, mit treuer Liebe für sein Volk daran, die Spuren der langen Knechtschaft auszutilgen und Glück und Wohlstand herzustellen. Das Werk ist recht schwer und mühsam, und erst das nächste, durch Unterricht und Erziehung gebesserte, Geschlecht wird die Früchte der wiedererrungenen Selbstständigkeit in einem geord- neten bürgerlichen Zustande genießen. 4. Frankreich. Nachdem so vieles Unglück, welches seit der ersten Revolution von Frankreich aus über die Welt gekommen war, glücklich über- wunden schien, und alle Gutgesinnten sich eben der Hoffnung besserer Zei- ten überließen, erscholl plötzlich das Wort Revolution von Neuem aus eben diesem Lande und von der Stadt, aus, welche auch vor vierzig Jahren diesen Schreckensruf in die Welt gesandt hatten. Die Minister Karls X. von Frank- reich, welche einem großen Theile des französischen Volkes verhaßt waren, hatten, um ihren Willen gegen den der Kammern durchzusetzen, mehrere Ordonanzen (Verordnungen) des Königs veranlaßt, wodurch einzelne Artikel der Verfassung verletzt waren; da erhob sich am 27., 28. und 29. Jul. 1830 ein Aufstand des Volkes in Paris, der Widerstand der Truppen wurde nach blutigem Kampfe über-

16. Chronologische Tabellen zur allgemeinen Weltgeschichte - S. 69

1874 - Langensalza : Greßler
Neueste Geschichte. 69 1820 Revolution in Spanien (Cortes) und Neapel. 1820 Georg Iv König von England bis 1830. 1821 Die portugiesische Constitution wird in Bahia proclamirt, 3/1. 1821 Alexander Ypsilanti beginnt 6. März die Befreiung Griechenlands. 1821 Napoleon stirbt am 5. Mai, 52 Jahre alt. 1822 Die politische Existenz, wie die Unabhängigkeit Griechenlands wird in Epidaurus ausgesprochen, 1/1. 1823 Ein französisches Heer' unter dem Herzog vonangonleme unterdrückt die spanische Revolution. 1823 Deu Sturm der Türken auf Missoluughi schlagen die Griechen ab, 6/1. 1824 Karl X König von Frankreich bis 1830. 1825 Ferdinand I, König von Neapel, f. Franz, 4/1. 1825 Nicolaus I Kaiser vou Rußland bis 1855. Ibrahim Pascha plündert und verwüstet Morea. Brasilien selbstständig. 1826 Ibrahim Pascha erobert das von Bozzaris heldenmüthig vertheidigte Missoluughi. 1827 Die türkische Flotte wird in der Seeschlacht bei Navarin vernichtet. 1828 Krieg zwischen Rußland und der Türkei. Varna fällt durch deu Verrath Jusfuf Pascha's. Don Miguel Usurpator in Portugal. 1829 Sieg der Russen bei Schumla, Uebergang Diebitsch's über den Balkan, Einnahme von Adrianopel. Friede zu Adrianopel, in welchem den Russen freie Schifffahrt durch die Dardanellen zugestanden und Griechenlands Unabhängigkeit anerkannt wird, außerdem die Moldau und Walachei unter russischen Schutz gelangen. 1829 Dampfwagen von dem Engländer Stephenson erfunden. 1830 Wilhelm Iv König von England bis 1837. 1830 Eroberung Algiers von den Franzosen. 1830 Karlx in Frankreich erläßt die Ordonnanzen (Preßfreiheit aufgehoben, Auflösung der Kammer, Beeinträchtigung der Wahlfreiheit) und es entsteht die dreitägige Julirevolution, in Folge deren Karlx entsetzt und Ludwig Philipp König von Frankreich wird, bis 1848. 1830 Belgien macht sich frei. 1830 Aufstand der Polen, ebenso Aufstände in Parma, Modena und im Kirchenstaate. 1831 Prinz Leopold von Sachsen-Coburg wird König von Belgien.

17. Geschichtstabelle - S. 24

1900 - Hamburg : Schröder & Jeve
— 24 — Griechenland. 1821—1829 Der griechische Freiheitskamp f. Die Hetärie der Musenfreunde. Phanarioten. Klephten. 1821 Alexander Wsilanti in d. Moldau geschlagen. Mnnkacs. 1822 Das Blutbad von Chios. Kanaris. Die Philhellenen. W. Müller. Byron. Eynard. 1825 1826 Die 2. Belagerung von Missolunghi. Ibrahim Pascha. 1825—1855 Nikolaus I., K. v. Rußlaud. Konstantin. Dekabristen-aufstand. 1827 Seeschlacht bei Navarin. Janitscharen aufgelöst. 1828- 1829 Der russisch-türkische Krieg. Diebitsch Sabalkanski. Paskewitsch Eriwanski. Friede z. Adrianopel. Kapodistrias f. 1831. — Kämpfe im Kaukasus. Tscherkessen. Schamyl. — Rußland dringt in Tnrkestan vor. — 1832—1862 Otto v. Bayern König v. Gr. Georg v. Dänemark. Frankreich. 1814- 1830 Die Restauration der Bourbonen. 1814—1824 Ludwig Xviii. La cliambre introuvable. Reaktion. Richelieu. Decazes. 1820 Der Herzog von Berry ermordet. Louvel. Christine. Heinrich V. (Hz. v. Bordeaux, Graf Chambord, das Kind Fr.'s.) 1821 5. Mai. Napoleon f. Thiers. Beranger. Die Kaiser- legende. 1823. La promenade militaire (Spanien). Manuel. La chambre retrouvee. Btslele. 1824—1830 Karl X. Entschädigung der Emigranten. Kapuzinerregierung. — Martignac. Polignac. 1830 Der Zug gegen Algier. (Abdel Kader.) Die 5 Ordonnanzen (26. Juli). Die Julirevolution. Lasayette. Louis Philipp. Folgen der Julirevolution. Belgien reißt sich von Holland los. 1831—1865. Leopold I. (v. Koburg), König der Belgier. Parlamentarische Regierung. 1830—1831 Der polnische Aufstand. Konstantin. Provisorische Regierung. Lubecki. Czartorhski. Chlopicki. — Lelewel, Diebitsch besiegt die Polen bei Grochow (Febr.) und bei Ostrolenka (Mai), Paskewitsch bei Wola. — Gouvernement Warschau. Italien. Ausstände in Modena (Franz Iv.), Parma (M. L.), Bologna. Pius Viii. f. Gregor Xvi. Louis Napoleon. Blutbad in Forli.

18. Vom Tode Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 78

1912 - Leipzig : Hirt
78 Die Zeit der nationalen Staatenbildung 155. Aus allen Lndern Europas flssen den Griechen Geldmittel zu. und fremde Freiwillige traten in ihre Reihen. Der englische Dichter Lord Byron starb in Missolunghi, nachdem er aus eigene Kosten eine Freiwilligenschar ausgerstet hatte. Zwei ideale Beweggrnde zeigten sich bei den Phil-Hellenen wirksam: die Bewunderung der Griechen des Altertums und das Gefhl der Pflicht. Christen vor der Rache der Unglubigen zu schtzen. Auch die Pforte erhielt Hilfe von auswrts: Ibrahim Pascha, der Sohn des Vizeknigs von gypten, kam mit Schiffen und Truppen herbei. Dadurch gerieten die Griechen, denen es an einheitlicher Leitung und militrischer Ausbildung fehlte, mehr und mehr in Nachteil, und nach dem Fall der bis aufs uerste verteidigten Festung Missolunghi war ihre Lage hoffnungslos. 1825. Da vereinigte sich England mit Rußland, wo Nikolaus I. 1825 seinem Bruder Alexander gefolgt war, und Frankreich, um den Griechen zu helfen. Die vereinigte Flotte der drei Mchte, die einen Waffenstill-1827. stand erzwingen sollte, vernichtete die trkisch-gyptische 1827 bei Navarino (dem alten Pylos, 20, 2), und die Franzosen ntigten das gyptische Landheer unter Ibrahim, das Land zu verlassen. 1828 rckte ein russisches 1829. Heer von Norden in die Trkei ein und zwang sie 1829 zum Frieden zu Adrianopel, in dem der Sultan die Selbstndigkeit Griechenlands anerkannte^). Die vorlufige republikanische Versassung wurde nach der Ermordung des Prsidenten Kapodistrias, der sich vergebens bemht hatte, Ordnung herzustellen, von den Schutzmchten ausgehoben und Otto von Bayern, der Sohn Ludwigs I., der sich als Philhellene hervorgetan hatte, zum König bestimmt. Unter seiner Regierung arbeitete sich das Land langsam aus dem chaotischen Zustande heraus, in den es durch den Krieg geraten war. Aber er vermochte sich das Vertrauen seiner unruhigen Untertanen nicht auf die Dauer zu erhalten. Man warf ihm hauptschlich vor. da er die Grenzen des Knigreichs nicht erweitern konnte. Infolge einer 1862. Revolution wandte er nach dreiigjhriger Regierung dem undankbaren Lande den Rcken, und die Schutzmchte ernannten einen dnischen Prinzen, den noch heute regierenden Georg I., zu seinem Nachfolger. Der neue König brachte ein wertvolles Geschenk mit: England verzichtete aus die Herrschaft der die Zynischen Inseln, die es durch den Wiener Kongre erlangt hatte. Der Charakter Alexanders L von Rußland. Wie ist der König von Griechen-land mit unserem Kaiserhause verwandt? (Stammtafel S. 157.) Obgleich die Neugriechen von halbslawischer Abstammung sind, hat sich die griechische Sprache seit den Zeiten Homers, also in sst drei Jahrtausenden, viel weniger verndert als das Hoch-deutsche in tausend Jahren. Wie erklrt sich das? _*) Dieser rasche Friedensschlu war vor alleni Preußen zu verdanken, das dem siegreichen Rußland in die Arme fiel, um eine Aufrollung der orientalischen Frage zu verhindern.

19. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 121

1894 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Restauration und Reaktion (1815 — 1830). 121 gesetzt. Aber schon war in Morea, in Mittelgriechenland, und auf den Inseln Hydra, Spetsa (argol. Küste) und Psara (bei Chios) der Aufruhr ausgebrochen. Auf beiden Seiten wurde der Krieg mit unmenschlicher Grausamkeit geführt (Blutbad von Tripolitsa, Entvölkerung von Chios). Die philhellenische Begeisterung in Europa (Wilhelm Müllers Griechenlieder, Chateaubriand, Lord Byron, -f*in Mesolonghi [Ätolien]) sah in den Führern der Griechen, die zum Teil nur Räuberhauptleute waren, Helden der Freiheit. Trotz der Uneinigkeit der Griechen, die bis zum Bürgerkriege führte, vermochten die Türken des Aufstandes nicht Herr zu werden. Da wandte sich Sultan Mahmud an seinen mächtigsten Vasallen Mehemed Ali von Ägypten. Dieser schickte seinen Adoptivsohn Ibrahim Pascha (1825), der Morea verheerte und Mesolonghi einnahm (1826); und als von einem andern türkischen Feldherrn auch Osthellas erobert war, schien Griechenlands Schick- sal entschieden. Da aber traten Rußland — nach Alexanders Tode und dem Verzicht des nächstältesten Bruders Konstantin (jener hatte nur Töchter) folgte der jüngere Bruder Nikolaus I. (1825 — 55), ein kraftvoller, starrer Despot, der im Gegensätze zu Alexanders Allerweltspolitik das russische Interesse stets fest- hielt, -— Frankreich und England für die Sache der Griechen zu Metternichs Ärger ein: womit thatsächlich die Heilige Allianz gesprengt war (1827). Eine russisch-französisch-englische Flotte erschien, um, ohne die Pforte bekriegen zu wollen, den Sultan, der inzwischen seine Macht durch die Vernichtung der aufstän- dischen Janitscharen geschwächt hatte, zu nötigen den Griechen Selbstverwaltung zu gewähren. Aber die Niederlage der türkisch- ägyptischen Flotte bei Navarin (messenische Küste) (1827) durch diese verbündete Flotte führte zum russisch-türkischen Kriege. 1828 eroberte Paskjewitsch Kars in Armenien; 1829 ging Die- bitsch über den Balkan, drang bis gegen Konstantinopel vor und zwang, nachdem auch Erserum gefallen, den Sultan zum Frie- den von Adrianopel (1829), in dem dieser die Unabhängigkeit Griechenlands anerkennen mufste. Nach vielfachen Wirren und inneren Kämpfen, nach der Ablehnung der Krone durch den Prinzen Leopold von Koburg, nach der Ermordung des Regenten (Kybernetes) Kapodistrias nahm der junge Prinz Otto von Bayern,

20. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 145

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeit der Rückströmung. — § 48. Freiheitskampf der Griechen. 145 Iii. Wendung". Der Sultan ruft 1824 den egyptischen Vicekönig Mehemed Ali zum Beistand, dessen blutdürstiger Sohn Ibrahim wüstend und sengend die Peloponnes durchzieht. In Hellas fällt 1826 die Seefestung Mesolonghi. 1826 Weitere Fortschritte werden durch einen Aufstand der Janit-scharen in Konstantinopel gehemmt. Iv. Einmischung der christlichen Mächte. Nach Alexanders I. Tode der griechenfreundliche Nikolaus I. Zar. In England nimmt sich der philhellenische Minister Canning der Griechen an, in Frankreich wird der König Karl X. aus religiösen und politischen Gründen für die hellenische Sache gewonnen. Übereinkunft Russlands, Englands und Frankreichs zu gemeinsamer Friedensvermittelung. Die verbündete Flotte wird aus anfangs beobachtender Haltung zum Handeln fortgerissen.* 20. Oktober 1827 See- i8z7 schiacht bei Navarino (Pylos); die türkische Flotte wird fast (2°" °kt} vernichtet. V. Krieg Russlands. Canning stirbt. Die Westmächte ziehen sich zurück. Russland erklärt 1828 der Pforte den Krieg. Paskiewitsch erobert die Festung Kars in Armenien und später Erzerum. Diebitsch überschreitet nach Einnahme von Varna 1829 den Balkan („Sabal -kanski“) und dringt bis Adrianopel vor. Vi. Friedensschluss. Die europäische Diplomatie unter Vorantritt Preussens vermittelt 1829 den Frieden von Adrianopel. 1830 wird auf der Londoner Konferenz Griechenland als selbständiger Staat in den Grenzen der Peloponnes und des alten Hellas anerkannt. Nach heftigen Parteikämpfen der uneinigen Griechen, dem auch ihr „Kybernetes“ Johann Kapodistrias zum Opfer fallt, wird von den Schutzmächten Otto I., der Sohn Ludwigsi. von Bayern, des eifrigen Philhellenen und Beschützers der Künste, als König eingesetzt.** Der anwesende englische Prinz, nachmals König Wilhelm Iv soll das Zeichen zum Feuern gegeben haben. ** Entthront 1862. Es folgte 1863 der 2. Sohn des damaligen dänischen Thronfolgers, der jetzige König Georg. 1889 Vermählung des griechischen Erbprinzen mit der Schwester des deutschen Kaisers Wilhelms Ii. Schultz, Neuere und neueste Geschichte. 10