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1. Geschichte für katholische Schulen - S. 55

1911 - Breslau : Hirt
I Geschichte. 55 Erbansprüche auf Schlesien geltend zu machen. Schnell rückte er mit einem Heere in Schlesien ein und besetzte es. Dann forderte er Maria Theresia auf, Schlesien an Preußen abzutreten, und versprach ihr dafür kräftige Hilfe gegen alle ihre Feinde. Stolz wies sie jedoch seinen Vorschlag zurück. So kam es zum ersten „Schlesischen Kriege. Bei dem Dorfe Mollwitz, unweit Brieg, wurden die Österreicher geschlagen. Maria Theresia aber fand Hilfe bei den Ungarn und setzte den Kampf fort. Friedrich H. besiegte jedoch nochmals ihre Truppen und erhielt im Frieden zu Breslau Schlesien und die Grafschaft Glatz. 4. Der zweite Schlesische Krieg (1744—45). Maria Theresia schmerzte der Verlust Schlesiens sehr. Sie beschloß, die schöne Provinz wieder zu erobern. Friedrich kam ihr jedoch zuvor und siel in Böhmen ein. Dadurch kam er aber in eine gefährliche Lage; denn Sachsen und Rußland unterstützten Maria Theresia, und England zahlte ihr Hilfsgelder, Friedrichs Heer dagegen litt Mangel an Lebensmitteln und wurde von den aufständischen Bauern bedroht. Daher konnte sich der König in Böhmen nicht halten und wich nach Schlesien zurück. Die Österreicher folgten ihm. Bei Höh en-fr iedeb erg, in der Nähe von Schweidnitz, kam es zur Schlacht. Die Sachsen und Österreicher wurden geschlagen und flohen über die Sudeten nach Böhmen. Friedrich verfolgte den fliehenden Feind und besiegte die Österreicher bei Soor [unweit Trautenou], während die Sachsen bei Kesselsdors [in der Nähe von Dresden] vom Alten Dessauer geschlagen wurden. Am ersten Weihnachtstage 1745 wurde der Friede zu Dresden geschlossen. Friedrich erhielt nochmals den Besitz von Schlesien und der Grafschaft Glatz zugesichert und erkannte dafür den Gemahl der Maria Theresia, Franz I., als Kaiser an. 5. Der dritte Schlesische (Siebenjährige) Krieg (1756—63). a) Ursache und Ausbruch. Nochmals wollte Maria Theresia versuchen, Schlesien wieder zu erobern. Es gelang ihr, mit Rußland, Frankreich, Schweden, Sachsen und vielen andern deutschen Fürsten einen Geheimbund gegen Friedrich Ii. zu schließen. Die Feinde wollten den Preußenkönig wieder zum Markgrafen von Brandenburg erniedrigen und seine übrigen Länder untereinander teilen. Friedrich erfuhr von diesem Plane und beschloß, den ungleichen Kampf aufzunehmen. Da er auf alle Anfragen in Wien, wem die Rüstungen galten, keine Antwort erhielt, fiel er mit seinem Heere in Sachsen ein, schloß die Sachsen bei Pirna ein und schlug ein österreichisches Heer bei Lobositz. Die ersteren mußten sich ergeben. Ihr Land wurde in preußische Verwaltung genommen, und Friedrich schlug dort seine Winterquartiere aus. b) 1757. Im Frühjahr 1757 rückten von allen Seiten etwa 500000 Mann gegen Friedrich Ii. ins Feld. Bei Prag erfocht er nach hartem Kampfe einen herrlichen Sieg. Doch der Kern seines Fußvolkes nebst dem tapferen General Schwerin blieb auf dem Schlachtfelde. Die geschlagenen Österreicher suchten Schutz in der Festung Prag und wurden von Friedrich belagert. Da eilte der vorsichtige General Daun [„der Zauderers mit einem zweiten österreichischen Heere zum Entsatz herbei. Friedrich zog ihm mit einem Teile

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1. Geschichte für konfessionell gemischte Schulen - S. 55

1911 - Breslau : Hirt
j Geschichte.___________________________________ Ob Erbansprüche auf Schlesien geltend zu machen. Schnell rückte er mit einem Heere in Schlesien ein und besetzte es. Dann forderte er Mana Theresia auf Schlesien an Preußen abzutreten, und versprach ihr dafür kräftige Hilfe aeaen alle ihre Feinde. Stolz wies sie jedoch seinen Vorschlag zuruck. So kam es zum ersten Schlesischen Kriege. Bei dem Dorfe Mollwitz, unweit Briea wurden die Österreicher geschlagen. Maria Theresia aber fand Hilfe bei den Ungarn und setzte den Kampf fort. Friedrich ü. besiegte jedoch nochmals ihre Truppen und erhielt im Frieden zu Breslau Schlesien und die Grafschaft Glatz. , 4. Der zweite Schlesische Krieg (1744—45). Maria Theresia schmerzte der Verlust Schlesiens sehr. Sie beschloß, die schöne Provinz wieder zu erobern. Friedrich kam ihr jedoch zuvor und fiel in Böhmen ein. Dadurch kam er aber in eine gefährliche Lage; denn Sachsen und Rußland unterstützten Maria Theresia, und England zahlte ihr Hilfsgelder, Friedrichs Heer dagegen litt Mangel an Lebensmitteln und wurde von den aufständischen Bauern bedroht. Daher konnte sich der König in Böhmen nicht halten und wich nach Schlesien zurück. Die Österreicher folgten ihm. Bei Höh en-fr iedeb erg, in der Nähe von Schweidnitz, kam es zur Schlacht. Die Sachsen und Österreicher wurden geschlagen und flohen über die Sudeten nach Böhmen. Friedrich verfolgte den fliehenden Feind und besiegte die Österreicher bei Soor [unweit Troutenan], während die Sachsen bei Kesselsdors sin der Nähe von Dresdens vom Alten Dessauer geschlagen wurden. Am ersten Weihnachtstage 1745 wurde der Friede zu Dresden geschlossen. Friedrich erhielt nochmals den Besitz von Schlesien und der Grafschaft Glatz zugesichert und erkannte dafür den Gemahl der Maria Theresia, Franz I., als Kaiser an. 5. Der dritte Schlesische (Siebenjährige) Krieg (1756—63). a) Ursache und Ausbruch. Nochmals wollte Maria Theresia versuchen, Schlesien wieder zu erobern. Es gelang ihr, mit Rußland, Frankreich, Schweden, Sachsen und vielen andern deutschen Fürsten einen Geheimbund gegen Friedrich Ii. zu schließen. Die Feinde wollten den Preußenkönig wieder zum Markgrafen von Brandenburg erniedrigen und seine übrigen Länder untereinander teilen. Friedrich erfuhr von diesem Plane und beschloß, den ungleichen Kamps aufzunehmen. Da er auf alle Anfragen in Wien, wem die Rüstungen galten, keine Antwort erhielt, fiel er mit seinem Heere in Sachsen ein, schloß die Sachsen bei Pirna ein und schlug ein österreichisches Heer bei Lobositz. Die ersteren mußten sich ergeben. Ihr Land wurde in preußische Verwaltung genommen, und Friedrich schlug dort seine Winterquartiere auf. b) 1757. Im Frühjahr 1757 rückten von allen Seiten etwa 500000 Mann gegen Friedrich Ii. ins Feld. Bei Prag erfocht er nach hartem Kampfe einen herrlichen Sieg. Doch der Kern seines Fußvolkes nebst dem tapferen General Schwerin blieb auf dem Schlachtfelde. Die geschlagenen Österreicher suchten Schutz in der Festung Prag und wurden von Friedrich belagert. Da eilte der vorsichtige General Dann [„der Zauderers mit einem zweiten österreichischen Heere zum Entsatz herbei. Friedrich zog ihm mit einem Teile

2. Nr. 16 - S. 55

1911 - Breslau : Hirt
I Geschichte. 55 Erbansprüche auf Schlesien geltend zu machen. Schnell rilckte er mit einem Heere in Schlesien ein und besetzte es. Dann forderte er Maria Theresia auf, Schlesien an Preußen abzutreten, und versprach ihr dafür kräftige Hilfe gegen alle ihre Feinde. Stolz wies sie jedoch seinen Vorschlag zurück. So kam es zum ersten Schlesischen Kriege. Bei dem Dorfe Mollwitz, unweit Brieg, wurden die Österreicher geschlagen. Maria Theresia aber fand Hilfe bei den Ungarn und setzte den Kampf fort. Friedrich Ii. besiegte jedoch nochmals ihre Truppen und erhielt im Frieden zu Breslau Schlesien und die Grafschaft Glatz. 4. Der zweite Schlesische Krieg (1744—45). Maria Theresia schmerzte der Verlust Schlesiens sehr. Sie beschloß, die schöne Provinz wieder zu erobern. Friedrich kam ihr jedoch zuvor und fiel in Böhmen ein. Dadurch kam er aber in eine gefährliche Lage; denn Sachsen und Rußland unter- stützten Maria Theresia, und England zahlte ihr Hilfsgelder, Friedrichs Heer dagegen litt Mangel an Lebensmitteln und wurde von den aufständischen Bauern bedroht. Daher konnte sich der König in Böhmen nicht halten und wich nach Schlesien zurück. Die Österreicher folgten ihm. Bei Höh en- frie deb erg, in der Nähe von Schweidnitz, kam es zur Schlacht. Die Sachsen und Österreicher wurden geschlagen und flohen über die Sudeten nach Böhmen. Friedrich verfolgte den fliehenden Feind und besiegte die Österreicher bei Soor (unweit Trantenauj, während die Sachsen bei Kesselsdorf sin der Nähe von Dresdens vom Alten Dessaner geschlagen wurden. Am ersten Weihnachtstage 1745 wurde der Friede zu Dresden geschlossen. Friedrich erhielt nochmals den Besitz von Schlesien und der Grafschaft Glatz zugesichert und erkannte dafür den Gemahl der Maria Theresia, Franz 4, als Kaiser an. 5. Ter dritte Schlesische (Siebenjährige) Krieg (1756—63). a) Ursache und Ausbruch. Nochmals wollte Maria Theresia versuchen, Schlesien wieder zu erobern. Es gelang ihr, mit Rußland, Frankreich, Schweden, Sachsen und vielen andern deutschen Fürsten einen Geheimbnnd gegen Friedrich Ii. zu schließen. Die Feinde wollten den Prenßenkönig wieder zum Markgrafen von Brandenburg erniedrigen und seine übrigen Länder untereinander teilen. Friedrich erfuhr von diesem Plane und beschloß, den ungleichen Kampf aufzunehmen. Da er aus alle Anfragen in Wien, wem die Rüstungen galten, keine Antwort erhielt, fiel er mit seinem Heere in Sachsen ein, schloß die Sachsen bei Pirna ein und schlug ein österreichisches Heer bei Lobositz. Die ersteren mußten sich ergeben. Ihr Land wurde in preußische Verwaltung genommen, und Friedrich schlug dort seine Winter- quartiere auf. b) 1757. Im Frühjahr 1757 rückten von allen Seiten etwa 500000 Mann gegen Friedrich Ii. ins Feld. Bei Prag erfocht er nach hartem Kampfe einen herrlichen Sieg. Doch der Kern seines Fußvolkes nebst dem tapferen General Schwerin blieb auf dem Schlachtfelde. Die geschlagenen Öster- reicher suchten Schutz in der Festung Prag und wurden von Friedrich belagert. Da eilte der vorsichtige General Dann („der Zauderers mit einem zweiten österreichischen Heere zum Entsatz herbei. Friedrich zog ihm mit einem Teile

3. Nr. 15 - S. 55

1911 - Breslau : Hirt
I Geschichte. 55 Erbansprüche auf Schlesien geltend zu machen. Schnell rückte er mit einen: Heere in Schlesien ein und besetzte es. Dann forderte er Maria Theresia auf, Schlesien an Preußen abzutreten, und versprach ihr dafür kräftige Hilfe gegen alle ihre Feinde. Stolz wies sie jedoch seinen Vorschlag zurück. So kam es zum ersten „Schlesischen Kriege. Bei dem Dorfe Mollwitz, unweit Brieg, wurden die Österreicher geschlagen. Maria Theresia aber fand Hilfe bei den Ungarn und setzte den Kampf fort. Friedrich Ii. besiegte jedoch nochmals ihre Truppen und erhielt im Frieden zu Breslau Schlesien und die Grafschaft Glatz. 4. Der zweite Schlesische Krieg (1744—45). Maria Theresia schmerzte der Verlust Schlesiens sehr. Sie beschloß, die schone Provinz wieder zu erobern. Friedrich kam ihr jedoch zuvor und fiel in Böhmen ein. Dadurch kam er aber in eine gefährliche Lage; denn Sachsen und Rußland unter- stützten Maria Theresia, und England zahlte ihr Hilfsgelder, Friedrichs Heer dagegen litt Mangel an Lebensmitteln und wurde von den aufständischen Bauern bedroht. Daher konnte sich, der König in Böhmen nicht halten und wich nach Schlesien zurück. Die Österreicher folgten ihm. Bei Hohen- fried eberg, in der Nähe von Schweidnitz, kam es zur Schlacht. Die Sachsen und Österreicher wurden geschlagen und flohen über die Sudeten nach Böhmen. Friedrich verfolgte den fliehenden Feind und besiegte die Österreicher bei Soor snnweit Trautenauj, während die Sachsen bei Kesselsdorf sin der Nähe von Dresdens vom Alten Dessauer geschlagen wurden. Am ersten Weihnachtstage 1745 wurde der Friede zu Dresden geschlossen. Friedrich erhielt nochmals den Besitz von Schlesien und der Grafschaft Glatz zugesichert und erkannte dafür den Gemahl der Maria Theresia, Franz I., als Kaiser an. 5. Der dritte Schlesische (Siebenjährige) Krieg (1756—63). a) Ursache und Ausbruch. Nochmals wollte Maria Theresia versuchen, Schlesien wieder zu erobern. Es gelang ihr, mit Rußland, Frankreich, Schweden, Sachsen und vielen andern deutschen Fürsten einen Geheimbund gegen Friedrich Ii. zu schließen. Die Feinde wollten den Preußenkönig wieder zum Markgrafen von Brandenburg erniedrigen und seine übrigen Länder untereinander teilen. Friedrich erfuhr von diesem Plane und beschloß, den ungleichen Kampf aufzunehmen. Da er auf alle Anfragen in Wien, wem die Rüstungen galten, keine Antwort erhielt, fiel er mit seinem Heere in Sachsen ein, schloß die Sachsen bei Pirna ein und schlug ein österreichisches Heer bei Lobositz. Die ersteren mußten sich ergeben. Ihr Land wurde in preußische Verwaltung genommen, und Friedrich schlug dort seine Winter- quartiere auf. d) 1757. Im Frühjahr 1757 rückten von allen Seiten etwa 500000 Mann gegen Friedrich Ii. ins Feld. Bei Prag erfocht er nach hartem Kampfe einen herrlichen Sieg. Doch der Kern seines Fußvolkes nebst dem tapferen General Schwerin blieb auf dem Schlachtfelde. Die geschlagenen Öster- reicher suchten Schutz in der Festung Prag und wurden von Friedrich belagert. Da eilte der vorsichtige General Daun [ „der Zauderer") mit einem zweiten österreichischen Heere zum Entsatz herbei. Friedrich zog ihm mit einen: Teile

4. Geschichte für evangelische Schulen - S. 55

1911 - Breslau : Hirt
I Geschichte. 55 Erbansprüche auf Schlesien geltend zu machen. Schnell rückte er mit einem Heere in Schlesien ein und besetzte es. Dann forderte er Mana Theresia auf, «Schlesien an Preußen abzutreten, und versprach ihr dafür kräftige Hufe qeqen alle ihre Feinde. Stolz wies sie jedoch seinen Vorschlag zurück. So kam es zum ersten Schlesischen Kriege. Bei dem Dorfe Mollwitz, unwert Brieg, wurden die Österreicher geschlagen. Maria Theresia aber fand Hilfe bei den Ungarn und setzte den Kampf fort. Friedrich ü. besiegte jedoch nochmals ihre Truppen und erhielt im Frieden zu Breslau Schlesien und die Grafschaft Glatz. 4 Der zweite Schlesische Krieg (1744—45). Marra Theresia schmerzte der Verlust Schlesiens sehr. Sie beschloß, die schöne Provinz wieder zu erobern. Friedrich kam ihr jedoch zuvor und fiel in Böhmen ein. Dadurch kam er aber in eine gefährliche Lage; denn Sachsen und Rußland unter« stützten Maria Theresia, und England zahlte ihr Hilfsgelder, Friedrichs Heer dagegen litt Mangel an Lebensmitteln und wurde von den aufständischen Bauern bedroht. Daher konnte sich. der König in Böhmen nicht halten und wich nach Schlesien zurück. Die Österreicher folgten ihm. Bei Hohen« friedeberg, in der Nahe von Schweidnitz, kam es zur Schlacht. Die Sachsen und Österreicher wurden geschlagen und flohen über die Sudeten nach Böhmen. Friedrich verfolgte den fliehenden Feind und besiegte die Österreicher bei Soor [unweit Trautenou], während die Sachsen bei Kesselsdorf [in der Nähe von Dresdens vom Alten Dessauer geschlagen wurden. Am ersten Weihnachtstage 1745 wurde der Friede zu Dresden geschlossen. Friedrich erhielt nochmals den Besitz von Schlesien und der Grafschaft Glatz zugesichert und erkannte dafür den Gemahl der Maria Theresia, Franz I-, als Kaiser an. 5. Der dritte Schlesische (Siebenjährige) Krieg (1756—63). a) Ursache und Ausbruch. Nochmals wollte Maria Theresia versuchen, Schlesien wieder zu erobern. Es gelang ihr, mit Rußland, Frankreich, Schweden, Sachsen und vielen andern deutschen Fürsten einen Geheimbund gegen Friedrich Ii. zu schließen. Die Feinde wollten den Preußenkönig wieder zum Markgrafen von Brandenburg erniedrigen und seine übrigen Länder untereinander teilen. Friedrich erfuhr von diesem Plane und beschloß, den ungleichen Kampf aufzunehmen. Da er auf alle Anfragen in Wien, wem die Rüstungen galten, keine Antwort erhielt, fiel er mit seinem Heere in Sachsen ein, schloß die Sachsen bei Pirna ein und schlug ein österreichisches Heer bei Lobositz. Die ersteren mußten sich ergeben. Ihr Land wurde in preußische Verwaltung genommen, und Friedrich schlug dort seine Winterquartiere auf. b) 1757. Im Frühjahr 1757 rückten von allen Seiten etwa 500000 Mann gegen Friedrich Ii. ins Feld. Bei Prag erfocht er nach hartem Kampfe einen herrlichen Sieg. Doch der Kern seines Fußvolkes nebst dem tapferen General Schwerin blieb auf dem Schlachtfelde. Die geschlagenen Österreicher suchten Schutz in der Festung Prag und wurden von Friedrich belagert. Da eilte der vorsichtige General Daun [„der ß anderer"] mit einem zweiten österreichischen Heere zum Entsatz herbei. Friedrich zog ihm mit einem Teile

5. Nr. 14 - S. 55

1911 - Breslau : Hirt
I Geschichte. 55 Erbansprüche auf Schlesien geltend zu machen. Schnell rückte er mit einem Heere in Schlesien ein und besetzte es. Dann forderte er Maria Theresia auf, Schlesien an Preußen abzutreten, und versprach ihr dafür kräftige Hilfe gegen alle ihre Feinde. Stolz wies sie jedoch seinen Vorschlag zuriick. So kam es zum ersten, Schlesischen Kriege. Bei dem Dorfe Mollwitz, unweit Brieg, wurden die Österreicher geschlagen. Maria Theresia aber fand Hilfe bei den Ungarn und fetzte den Kampf fort. Friedrich Ii. besiegte jedoch nochmals ihre Truppen und erhielt im Frieden zu Breslau Schlesien und die Grafschaft Glatz. 4. Der zweite Schlesische Krieg (1744—45). Maria Theresia schmerzte der Verlust Schlesiens sehr. Sie beschloß, die schöne Provinz wieder zu erobern. Friedrich kam ihr jedoch zuvor und siel in Böhmen ein. Dadurch kam er aber in eine gefährliche Lage; denn Sachsen und Rußland unter- stützten Maria Theresia, und England zahlte ihr Hilfsgelder, Friedrichs Heer dagegen litt Mangel an Lebensmitteln und wurde von den aufständischen Bauern bedroht. Daher konnte sich, der König in Böhmen nicht halten und wich nach Schlesien zurück. Die Österreicher folgten ihm. Bei Hohen- friedeberg, in der Nähe von Schweidnitz, kam es zur Schlacht. Die Sachsen und Österreicher wurden geschlagen und flohen über die Sudeten nach Böhmen. Friedrich verfolgte den fliehenden Feind und besiegte die Österreicher bei Soor sunweit Trautenauj, während die Sachsen bei Kesse lsdorf sin der Nähe von Dresdenj vom Alten Dessauer geschlagen wurden. Am ersten Weihnachtstage 1745 wurde der Friede zu Dresden geschlossen. Friedrich erhielt nochmals den Besitz von Schlesien und der Grafschaft Glatz zugesichert und erkannte dafür den Gemahl der Maria Theresia, Franz I., als Kaiser an. 5. Der dritte Schlesische (Siebenjährige) Krieg (1756—63). a) Ursache und Ausbruch. Nochmals wollte Maria Theresia versuchen, Schlesien wieder zu erobern. Es gelang ihr, mit Rußland, Frankreich, Schweden, Sachsen und vielen andern deutschen Fürsten einen Geheimbund gegen Friedrich Ii. zu schließen. Die Feinde wollten den Preußenkönig wieder zum Markgrafen von Brandenburg erniedrigen und feine übrigen Länder untereinander teilen. Friedrich erfuhr von diesem Plane und beschloß, den ungleichen Kampf aufzunehmen. Da er auf alle Anfragen in Wien, wem die Rüstungen galten, keine Antwort erhielt, fiel er mit seinem Heere in Sachsen ein, schloß die Sachsen bei Pirna ein und schlug ein österreichisches Heer bei Lobositz. Die ersteren mußten sich ergeben. Ihr Land wurde in preußische Verwaltung genommen, und Friedrich schlug dort seine Winter- quartiere auf. d) 1757. Im Frühjahr 1757 rückten von allen Seiten etwa 500060 Mann gegen Friedrich Ii. ins Feld. Bei Prag erfocht er nach hartem Kampfe einen herrlichen Sieg. Doch der Kern seines Fußvolkes nebst dem tapferen General Schwerin blieb auf dem Schlachtfelde. Die geschlagenen Öster- reicher suchten Schutz in der Festung Prag und wurden von Friedrich belagert. Da eilte der vorsichtige General Daun [„der Zauderer") mit einem zweiten österreichischen Heere zum Entsatz herbei. Friedrich zog ihm mit einem Teile

6. Geschichte für katholische Schulen - S. 86

1910 - Breslau : Hirt
86 Geschichte. I Kampf mit ihrem Gegenkaiser siegreich auf. Friedrich Ii. besiegte jedoch nochmals ihre Truppen und erhielt im Frieden zu Breslau Schlesien bis zur Oppa und die Grafschaft Glatz. 5. Der zweite Schlesische Krieg (1744-45). Als Maria Theresia ihren gefährlichsten Gegner los war, gelang es ihr bald, auch ihre andern Feinde zu besiegen. Um so mehr schmerzte sie der Verlust Schlesiens, und sie beschloß, diese schöne Provinz wieder zu erobern. Friedrich kam ihr jedoch zuvor. Er schloß mit Karl Vii. einen Bund und fiel mit 80000 Mann „kaiserlicher Hilfstruppen" in Böhmen ein. Als aber Karl Vii. starb, schloß Bayern mit Maria Theresia Frieden. Der König kam nun in eine gefährliche Lage; denn Sachsen und Rußland unterstützten Maria Theresia, und England zahlte ihr Hilfsgelder, Friedrichs Heer dagegen litt Mangel an Lebensrnitteln und wurde von den aufständischen Bauern bedroht. Daher sonnte sich der König in Böhmen nicht halten und wich nach (Schlesien zurück. Die Österreicher folgten ihm. Bei Hohenfriedberg, in der Nähe von Schweidnitz, kam es zur Schlacht. Die Sachsen und Österreicher wurden geschlagen und flohen über die Sudeten nach Böhmen. Friedrich verfolgte den fliehenden Feind und besiegte die Österreicher bei Soor [unweit Trantenan], während die Sachsen bei Kesselsdorf [in der Nähe von Dresden] vom alten Dessauer geschlagen wurden. Am ersten Weihnachtstage 1745 wurde der Friede zu Dresden geschlossen. Friedrich erhielt nochmals den Besitz von Schlesien und der Grafschaft Glatz zugesichert und erkannte dafür den Gemahl der Maria Theresia, Franz I., als Kaiser an. Großer Jubel herrschte, als die siegreichen Truppen in Berlin einzogen. 6. Der dritte Schlesische (Siebenjährige) Krieg (1756-63). a) Ursa che und Ausbruch. Maria Theresia konnte sich nicht daran gewöhnen, daß sie Schlesien verloren hotte. Es gelang ihr, mit Rußland, Frankreich, Schweden, Sachsen und vielen andern deutschen Fürsten einen Geheim-fcund gegen Friedrich Ii. zu schließen. Nur Braunschweig, Gotha und Hessen-Kassel blieben auf feiner Seite, und England versprach, Hilfsgelder zu zahlen. Die Feinde wollten den Preußenkönig wieder zum Markgrafen von Brandenburg erniedrigen und seine übrigen Länder untereinander teilen. Friedrich erfuhr vou diesem Plane und beschloß, den ungleichen Kamps aufzunehmen. Zweimal fragte er bei Maria Theresia an, was ihre Rüstungen zu bedeuten hätten, und verlangte von ihr die Zusicherung, daß er im nächsten Jahre nicht angegriffen werden solle. Er erhielt aber ausweichende Antworten. Deshalb wartete er die Antwort auf eine dritte Anfrage nicht ab und fiel mit seinem .Heere in Sachsen ein. Die sächsischen Truppen bezogen ein festes Lager bei Pirna und wurden dort von Friedrich belaegrt. Ein österreichisches Heer zog herbei, um die Sachsen zu befreien. Friedrich aber rückte den Österreichern mit einem Teil seiner Armee entgegen und schlug sie bei Lobositz. Danach mußten sich die Sachsen ergeben. Ihr Land wurde in preußische Verwaltung genommen, und Friedrich schlug dort seine Winterquartiere auf. b) 1757. Im Frühjahr 1757 rückten von allen Seiten etwa 500000 Mann gegen Friedrich Ii. ins Feld. Bei Prag erfocht er nach hartem Kampfe einen Herr-

7. Geschichte für konfessionell gemischte Schulen - S. 86

1910 - Breslau : Hirt
86 Geschichte. I Kampf mit ihrem Gegenkaiser siegreich auf. Friedrich Ii. besiegte jedoch nochmals ihre Truppen und erhielt im Frieden zu Breslau Schlesien bis zur Oppa und die Grafschaft Glatz. 5. Der zweite Schlesische Krieg (1744—45). Als Maria Theresia ihren gefährlichsten Gegner los war, gelang es ihr bald, auch ihre andern Feinde zu besiegen. Um so mehr schmerzte sie der Verlust Schlesiens, und sie beschloß, diese schöne Provinz wieder zu erobern. Friedrich kam ihr jedoch zuvor. Er schloß mit Karl Vii. einen Bund und fiel mit 80000 Mann „kaiserlicher Hilfstruppen" in Böhmen ein. Als aber Karl Vii. starb, schloß Bayern mit Maria Theresia Frieden. Der König kam nun in eine gefährliche Lage; denn Sachsen und Rußland unterstützten Maria Theresia, und England zahlte ihr Hilfsgelder, Friedrichs Heer dagegen litt Mangel an Lebensrnitteln und wurde von den aufständischen Bauern bedroht. Daher konnte sich der König in Böhmen nicht halten und wich nach Schlesien zurück. Die Österreicher folgten ihm. Bei Hohenfriedberg, in der Nähe von Schweidnitz, kam es zur Schlacht. Die Sachsen und Österreicher wurden geschlagen und flohen über die Sudeten nach Böhmen. Friedrich verfolgte den fliehenden Feind und besiegte die Österreicher bei Soor [unweit Trautertau], während die Sachsen bei Kesselsdorf [in der Nähe von Dresden] vom alten Dessauer geschlagen wurden. Am ersten Weihnachtstage 1745 wurde der Friede zu Dresden geschlossen. Friedrich erhielt nochmals den Besitz von Schlesien und der Grafschaft Glatz zugesichert und erkannte dafür den Gemahl der Maria Theresia, Franz I., als Kaiser an. Großer Jubel herrschte, als die siegreichen Truppen in Berlin einzogen. 6. Der dritte Schlesische (Siebenjährige) Krieg (1756—63). a) Ursache und Ausbruch. Maria Theresia konnte sich nicht daran gewöhnen, daß sie Schlesien verloren hatte. Es gelang ihr, mit Rußland, Frankreich, Schweden, Sachsen und vielen andern deutschen Fürstell einen Geheimbund gegen Friedrich Ii. zu schließen. Nur Braunschweig, Gotha und Hessen-Kassel blieben auf feiner Seite, und England versprach, Hilfsgelder zu zahlen. Die Feinde wollten den Preußenkönig wieder zum Markgrafen von Brandenburg erniedrigen und seine übrigen Länder untereinander teilen. Friedrich erfuhr von diesem Plane und beschloß, den ungleichen Kamps aufzunehmen. Zweimal fragte er bei Maria Theresia an, was ihre Rüstungen zu bedeuten hätten, und verlangte von ihr die Zusicherung, daß er im nächsten Jahre nicht angegriffen werden solle. Er erhielt aber ausweichende Antworten. Deshalb wartete er die Antwort auf eine dritte Anfrage nicht ab und siel mit seinem Heere in Sachsen ein. Die sächsischen Truppen bezogen ein festes Lager bei Pirna und würden bort von Friedrich belagert Ein österreichisches Heer zog herbei, um die Sachsen zu befreien. Friedrich aber rückte den Österreichern mit einem Teil feiner Armee entgegen und schlug sie bei Lobositz. Danach mußten sich die Sachsen ergeben. Ihr Land wurde in preußische Verwaltung genommen, und Friedrich schlug dort seine Winterquartiere auf. b) 1757. Int Frühjahr 1757 rückten von allen Seiten etwa 500 000 Mann gegen Friedrich Ii. ins Feld. Bei Prag erfocht er nach hartem Kampfe einen Herr-

8. Nr. 3a - S. 86

1911 - Breslau : Hirt
86 Geschichte. I Kampf mit ihrem Gegenkaiser siegreich auf. Friedrich Ii. besiegte jedoch noch- mals ihre Truppen und erhielt im Frieden zu Breslau Schlesien bis zur Oppa und die Grafschaft Glatz. 5. Der zweite Schlesische Krieg (1744—45). Als Maria Theresia ihren ge- fährlichsten Gegner los war, gelang es ihr bald, auch ihre andern Feinde zu be- siegen. Um so mehr schmerzte sie der Verlust Schlesiens, und sie beschloß, diese schöne Provinz wieder zu erobern. Friedrich kam ihr jedoch zuvor. Er schloß mit Karl Vii. einen Bund und fiel mit 80000 Mann „kaiserlicher Hilsstrnppen" in Böhmen ein. Als aber Karl Vii. starb, schloß Bayern mit Maria Theresia Frieden. Der König kam nun in eine gefährliche Lage; denn Sachsen und Rußland unterstützten Maria Theresia, und England zahlte ihr Hilfsgelder, Friedrichs Heer dagegen litt Mangel an Lebensmitteln und wurde von den aufständischen Bauern bedroht. Daher konnte sich der König in Böhmen nicht halten und wich nach Schlesien zurück. Tue Österreicher folgten ihm. Bei Hohenfriedeberg, in der Nähe von Schweidnitz, kam es zur Schlacht. Die Sachsen und Österreicher wurden geschlagen und flohen über die Sudeten nach Böhmen. Friedrich verfolgte den fliehenden Feind und besiegte die Österreicher bei Soor snnweit Trautenauj, während die Sachsen bei Kesselsdorf sin der Nähe von Dresdens üoin Alten Dessauer geschlagen wurden. Am ersten Weihnachtstage 1745 wurde der Friede zu Dresden geschlossen. Friedrich erhielt nochmals den Besitz von Schlesien und der Grafschaft Glatz zugesichert und erkannte dafür den Gemahl der Maria Theresia, Franz I., als Kaiser an. Großer Jubel herrschte, als die siegreichen Truppen in Berlin einzogen. 6. Ter dritte Schlesische (Siebenjährige) Krieg (1756—63). a) Ursa che und Ausbruch. Maria Theresia konnte sich nicht daran gewöhnen, daß sie Schlesien verloren hatte. Es gelang ihr, mit Rußland, Frank- reich, Schweden, Sachsen und vielen andern deutschen Fürsten einen Geheim- bund gegen Friedrich Ii. zu schließen. Nur Braunschweig, Gotha und Hessen- Kassel blieben auf seiner Seite, und England versprach, Hilfsgelder zu zahlen. Die Feinde wollten den Preußenkönig wieder zum Markgrafen von Branden- burg erniedrigen und seine übrigen Länder untereinander teilen. Friedrich erfuhr von diesem Plane und beschloß, den ungleichen Kampf aufzunehmen. Zweimal fragte er bei Maria Theresia an, was ihre Rüstungen zu bedeuten hätten, und verlangte von ihr die Zusicherung, daß er im nächsten Jahre nicht angegriffen werden solle. Er erhielt aber ausweichende Antworten. Deshalb wartete er die Antwort auf eine dritte Anfrage nicht ab und fiel mit seinem Heere in Sachsen ein. Die sächsischen Truppen bezogen ein festes Lager bei Pirna und wurden dort von Friedrich belagert. Ein österreichisches Heer zog herbei, um die Sachsen zu befreien. Friedrich aber rückte den Österreichern mit einem Teil seiner Armee entgegen und schlug sie bei Lobositz. Danach mußten sich die Sachsen ergeben. Ihr Land wurde in preußische Verwaltung ge- nommen, und Friedrich schlug dort seine Winterquartiere auf. b) 1757. Im Frühjahr 1757 rückten von allen Seiten etwa 500 000 Mann gegen Friedrich Ii. ins Feld. Bei Prag erfocht er nach hartem Kampfe einen Herr-

9. Für die Oberstufe - S. 30

1906 - Breslau : Hirt
30 Friedrich Ii., der Große. schließen. Friedrich erhielt Ober- und Niederschlesien nebst der Grafschaft Glatz. (38000 qkm mit 1 Million Einwohner.) Der zweite Schlesische Krieg (1744 und 1745). Den Frieden mit Friedrich benutzte Maria Theresia, um ihre anderen Feinde zu besiegen. Dann wollte sie Friedrich Schlesien wieder entreißen. Friedrich kam ihr zuvor, rückte 1744 in Böhmen ein und eroberte Prag. Vor den ihm überlegenen Heeren der Österreicher und Sachsen mußte er sich nach Schlesien zurückziehen. Hier besiegte er seine Feinde am 4. Juni 1745 bei Hohensriedeberg und schlug sie in die Flucht. Er folgte den Feinden nach Böhmen und besiegte sie wieder am 30. September bei Soor. Nachdem noch der „alte Dessauer" die Sachsen bei Kesselsdorf unweit Dresden geschlagen hatte, bat Maria Theresia wieder um Frieden. Dieser wurde am 25. Dezember 1745 in Dresden geschlossen. Friedrich behielt Schlesien und erkannte dafür den Gemahl Maria Theresias, Franz I., als Kaiser an. Der dritte Schlesische oder Siebenjährige Krieg (1756—1763). Maria Theresia konnte ihr schönes Schlesien nicht verschmerzen. Man sagte, daß sie weinte, wenn sie einen Schlesier sah. Sie trachtete danach, das Land wieder zu erobern. Sie wollte aber Aen Kampf mit Friedrich nicht allein wagen. Deshalb verband' sie sich in aller Stille mit Rußland, Frankreich, Sachsen und Schweden. Im Frühjahr 1757 sollte der Krieg beginnen. Man wollte Friedrich besiegen, ihm einen großen Teil seiner Länder entreißen und ihn wieder zum „Markgrafen von Brandenburg" machen. Durch einen Geheimfchreiber in Dresden erhielt Friedrich von diesem Plane Kenntnis. Sofort beschloß er, seinen Feinden zuvorzukommen und sie einzeln zu besiegen. Kriegsjahr 1756. Friedrich rückte in Sachsen ein und besetzte Dresden. Die sächsische Armee wurde in dem festen Lager bei Pirna eingeschlossen. Ein österreichisches Heer, welches zum Entsätze heranrückte, wurde bei Lowositz am 1. Oktober 1756 geschlagen. Die Sachsen mußten sich ergeben und wurden in die Gefangenschaft abgeführt. Kriegsjahr 1757. Im Jahre 1757 zogen alle Feinde Friedrichs gegen ihn ins Feld. '(Seine einzigen Bundesgenossen: England, Braunschweig, Hessen und Gotha, mußten die Franzosen abhalten. Er selbst zog gegen die Österreicher. Bei Prag kam es am 6. Mai zu einer-blutigen Schlacht. Schon wichen die Preußen zurück. Da ergriff der General Schwerin die Fahne und führte die Preußen zum Kampfe, bis er von fünf Kugeln durchbohrt tot zu Boden sank. Aber der Sieg war errungen.

10. Nr. 1a - S. 86

1916 - Breslau : Hirt
86 Geschichte. I Kampf mit ihrem Gegenkaiser siegreich auf. Friedrich Ii. besiegte jedoch noch- mals ihre Truppen und erhielt im Frieden zu Breslau Schlesien bis zur Oppa und die Grafschaft Glatz. 5. Der zweite Schlesische Krieg (1744—45). Als Maria Theresia ihren ge- fährlichsten Gegner los war, gelang es ihr bald, auch ihre andern Feinde zu be- siegen. Um so mehr schmerzte sie der Verlust Schlesiens, und sie beschloß, diese schone Provinz wieder zu erobern. Friedrich kam ihr jedoch zuvor. Er schloß mit Karl Vii. einen Bund und fiel mit 80000 Mann „kaiserlicher Hilfstruppen" in Böhmen ein. Als aber Karl Vii. starb, schloß Bayern mit Maria Theresia Frieden. Der König kam nun in eine gefährliche Lage; denn Sachsen und Rußland unterstützten Maria Theresia, und England zahlte ihr Hilfsgelder, Friedrichs Heer dagegen litt Mangel an Lebensrnitteln und wurde von den aufständischen Bauern bedroht. Daher konnte sich der König in Böhmen nicht halten und wich nach Schlesien zurück. Die Österreicher folgten ihm. Bei Hohensriedeberg, in der Nähe von Schweidnitz, kam es zur Schlacht. Die Sachsen und Österreicher wurden geschlagen und flohen über die Sudeten nach Böhmen. Friedrich verfolgte den fliehenden Feind und besiegte die Österreicher bei Soor sunweit Trautenau)!, während die Sachsen bei Kesselsdorf sin der Nähe von Dresdens born Alten Dessauer geschlagen wurden. Am ersten Weihnachtstage 1745 wurde der Friede zu Dresden geschlossen. Friedrich erhielt nochmals den Besitz von Schlesien und der Grafschaft Glatz zugesichert und erkannte dafür den Gemahl der Maria Theresia, Franz I., als Kaiser an. Großer Jubel herrschte, als die siegreichen Truppen in Berlin einzogen. 6. Der dritte Schlesische (Siebenjährige) Krieg (1756—63). a) Ursa che und Ausbruch. Maria Theresia konnte sich nicht daran gewöhnen, daß sie Schlesien verloren hatte. Es gelang ihr, mit Rußland, Frank- reich, Schweden, Sachsen und vielen andern deutschen Fürsten einen Geheim- bund gegen Friedrich Ii. zu schließen. Nur Braunschweig, Gotha und Hessen- Kassel blieben auf seiner Seite, und England versprach, Hilfsgelder zu zahlen. Die Feinde wollten den Preußenkönig wieder zum Markgrafen von Branden- burg erniedrigen und seine übrigen Länder untereinander teilen. Friedrich erfuhr von diesem Plane und beschloß, den ungleichen Kampf aufzunehmen. Zweimal fragte er bei Maria Theresia an, was ihre Rüstungen zu bedeuten hätten, und verlangte von ihr die Zusicherung, daß er im nächsten Jahre nicht airgegriffen werden solle. Er erhielt aber ausweichende Antworterr. Deshalb wartete er die Antwort auf eine dritte Arrfrage nicht ab und fiel mit feinern Heere in Sachsen ein. Die sächsischen Truppen bezogen ein festes Lager bei Pirna urrd wurderr dort von Friedrich belagert. Ein österreichisches Heer zog herbei, unr die Sachsen zu befreien. Friedrich aber rückte den Österreichern mit eürern Teil seiner Armee entgegen und schlug sie bei Lobositz. Danach mußten sich die Sachsen ergeben. Ihr Land wurde in preußische Verwaltung ge- nommen, und Friedrich schlug dort seine Winterquartiere auf. 5) 1757. Im Frühjahr 1757 rückten von allen Seiten etwa 500000 Mann gegen Friedrich Ii. ins Feld. Bei Prag erfocht er nach hartem Kampfe einen Herr-

11. Nr. 1 - S. 86

1910 - Breslau : Hirt
86 Geschichte. I Kampf mit ihrem Gegenkaiser siegreich auf. Friedrich Ii. besiegte jedoch noch- !nals ihre Truppen und erhielt im Frieden zu Breslau Schlesien bis zur Oppa und die Grafschaft Glatz. 5. Der zweite Schlesische Krieg (1744—45). Als Maria Theresia ihren ge- fährlichsten Gegner los war, gelang es ihr bald, auch ihre andern Feinde zu be- siegen. Um so mehr schmerzte sie der Verlust Schlesiens, und sie beschloß, diese schöne Provinz wieder zu erobern. Friedrich kam ihr jedoch zuvor. Er schloß mit Karl Vii. einen Bund und fiel mit 80000 Mann „kaiserlicher Hilfstruppen" in Böhmen ein. Als aber Karl Vii. starb, schloß Bayern mit Maria Theresia Frieden. Der König kam nun in eine gefährliche Lage; denn Sachsen und Rußland unterstützten Maria Theresia, und England zahlte ihr Hilfsgelder, Friedrichs Heer dagegen litt Mangel an Lebensrnitteln und wurde bort den aufständischen Bauern bedroht. Daher konnte sich der König irt Böhmen nicht halten und wich nach Schlesien zurück. Die Österreicher folgten ihm. Bei Hohenfriedberg, in der Nähe von Schweidnitz, kam es zur Schlacht. Die Sachsen und Österreicher wurden geschlagen und flohen über die Sudeten nach Böhmen. Friedrich verfolgte den fliehenden Feind und besiegte die Österreicher bei Soor sunweit Trautenaus, während die Sachsen bei Kesselsdorf sin der Nähe von Dresdens vom alten Dessauer geschlagen wurden. Am ersten Weihnachtstage 1745 wurde der Friede zu Dresden geschlossen. Friedrich erhielt nochmals den Besitz von Schlesien und der Grafschaft Glatz zugesichert und erkannte dafür den Gemahl der Maria Theresia, Franz I., als Kaiser an. Großer Jubel herrschte, als die siegreichen Truppen in Berlin einzogen. 6. Der dritte Schlesische (Siebenjährige) Krieg (1756—63). a) Ursache und Ausbruch. Maria Theresia konnte sich nicht daran gewöhnen, daß sie Schlesien verloren hatte. Es gelang ihr, mit Rußland, Frank- reich, Schweden, Sachsen und vielen andern deutschen Fürsten einen Geheim- bund gegen Friedrich Ii. zu schließen. Nur Braunschweig, Gotha und Hessen- Kassel blieben auf seiner Seite, und England versprach, Hilfsgelder zu zahlen. Die Feinde wollten den Preußenkönig wieder zum Markgrafen von Branden- burg erniedrigen und seine übrigen Länder untereinander teilen. Friedrich erfuhr von diesen: Plane und beschloß, den ungleichen Kampf aufzunehmen. Zweimal fragte er bei Maria Theresia an, was ihre Rüstungen zu bedeuten hätten, und verlangte von ihr die Zusicherung, daß er im nächsten Jahre nicht angegriffen werden solle. Er erhielt aber ausweichende Antworten. Deshalb wartete er die Antwort auf eine dritte Anfrage nicht ab und fiel mit seinem Heere in Sachsen ein. Die sächsischen Truppen bezogen ein festes Lager bei Pirna und wurde:: dort von Friedrich belagert Ein österreichisches Heer zog herbei, um die Sachsen zu befreien. Friedrich überbrückte den Österreichern n:it einen: Teil seiner Armee entgegen und schlug sie bei Lobositz. Danach mußten sich die Sachsen ergeben. Ihr Land wurde in preußische Verwaltung ge- nommen, und Friedrich schlug dort seine Winterquartiere auf. b) 1757. Im Frühjahr 1757 rückten von allen Seiten etwa 500 000 Mann gegen Friedrich Ii. ins Feld. Bei Prag erfocht er nach harten: Kampfe einen Herr-

12. Vaterländische Geschichte - S. 11

1907 - Breslau : Goerlich
11 2. Der 1. Schlesische Krieg. 1740—1742. a) Veranlassung. In Schlesien regierten in früheren Zeiten Herzöge ans dem Geschlechte der Pia st en. Einer von diesen hatte mit dem Kurfürsten Joachim Ii. einen Vertrag geschlossen, nach dem Schlesien zu Brandenburg kommen sollte, wenn der letzte Herzog aus dem Hause der Piasten sterben würde. Das trat zur Zeit des Großen Kurfürsten ein. Dieser erhob Ansprüche ans Schlesien. Der Kaiser aber nahm das Land in Besitz. Friedrich der Große forderte von neuem Schlesien. In Österreich regierte damals die Kaiserin Maria Theresia. Diese weigerte sich, Schlesien abzngeben. Da wollte Friedrich Schlesien erobern und begann den Krieg. b) Mollwitz. Im Dezember 1740 rückte Friedrichs Heer in Schlesien ein. Von Neiße her zog ein österreichisches Heer heran. Am 10. April 1741 kam es bei Mollwitz unweit Brieg zur Schlacht. Die Preußen siegten. Der tapferste General im preußischen Heere war Schwerin. Der Friede wurde zu Breslau geschlossen. Friedrich erhielt Schlesien und die Grafschaft Glatz. 3. Der 3. Schlesische Krieg. 1744—1745. Maria Theresia hatte viele Feinde in Deutschland. Sie wagten jedoch die Kaiserin nicht anzugreifen, weil sie die Macht Österreichs fürchteten. Bei der Nachricht vom Siege des preußischen Königs fielen die feindlichen Heere in Österreich ein. Maria Theresia kämpfte aber gegen ihre übrigen Feinde glücklich. Sie wollte auch Schlesien wieder erobern. Friedrich begann darum den 2. Schlesischen Krieg. Er kam in Kamenz in große Gefahr. Hier hatte er den Abt des Klosters besucht. Ans einmal standen Feinde vor den Toren. Der Abt gab dem Könige eine Mönchskutte und ging mit ihm und den anderen Mönchen in die Kirche. Die Feinde durchsuchten das Kloster und zogen wieder ab. Die Preußen besiegten die Österreicher bei Hohenfriebeberg tu der Nähe von Striegan. Der „alte Dessauer" ich lug die Sachsen bei Kessels-borf unweit Dresden. Weihnachten 1745 wurde zu Dresden der Friede geschlossen. Schlesien blieb eine preußische Provinz. 4. Der 3. Schlesische oder Siebenjährige Krieg. 1756—1763. Maria Theresia wollte Schlesien noch nicht ausgeben, sonbern versuchte noch einmal, es zurückzuerobern. Mit Frankreich, Schweden, Rußlanb und Sachsen schloß sie ein Bünbnis. Friedrich jeboch verlor den Mut nicht. a) Pirna und Lobositz. 1756 zog Friedrich mit seinem Heere unerwartet nach Sachsen. Das sächsische Heer würde bei Pirna eingeschlossen. Die Österreicher wurden bei Lobositz in Böhmen geschlagen. b) Prag und Kolin. 1757 war bei Prag eine blutige Schlacht. Schon wichen die Preußen zurück. General Schwerin ergriff die Fahne und ries: „Mir nach, Kinder!" Er wurde erschossen, aber die Preußen siegten. Da rückte ein anderes österreichisches Heer heran. Friedrich zog diesem entgegen. Bei Kolin aber wurde er besiegt. Dabei verlor er fast die Hälfte seiner Armee. Traurig saß der König nach der Schlacht auf einer Brunnen-röhre. Da zog der Rest seines schönen Heeres vorüber. Er rief: „Kinder, ihr habt heute einen schweren Tag gehabt, aber ich will alles wieder gut machen!" c) Roßbach. Friedrich wandte sich nun gegen die Franzosen. Bei Roßbach traf er sie (5. November 1757). Dieses Dorf liegt südlich von Merseburg. Das preußische Heer stand auf einem Hügel. Die Franzosen hielten

13. Realienbuch für Berlin und Vororte - S. 85

1911 - Berlin [u.a.] : Velhagen & Klasing
85 schossen. 1742 wurden die Österreicher bei Chotusitz in Böhmen nochmals geschlagen. 1742 Nun schloß Maria Theresia 1742 mit Friedrich den Frieden zu Breslau und trat ihm Schlesien samt der Grafschaft Glatz ab. Dadurch wurde Preußen um fast ein Drittel seines bisherigen Bestandes vergrößert. Gegen ihre übrigen Feinde blieb Maria Theresia glücklich. Mit ihr verbanden sich nun England, Holland und Sachsen, das gern zur Verbindung mit Polen ein Stück von Schlesien gehabt hätte. Friedrich erkannte die Gefahr und begann 1744 den zweiten schlesischen Krieg. 1745 gewann er bei Hohenfriedberg einen glänzenden 1745 Sieg über die Österreicher. Als dann der alte Dessauer noch die Sachsen bei Kesselsdorf 1745 schlug, mußte sich Maria Theresia zum Frieden zu Dresden (1745) entschließen und von neuem auf Schlesien verzichten. 2. Der Ziebenjäkrige Rrieg, 1756—1763. a) Ursache. Maria sah sich unter den zahlreichen Neidern Friedrichs nach Bundesgenossen um; solche fand sie an Frankreich, Rußland, Sachsen und Schweden. Es wurde verabredet, 1757 unvermutet über Friedrich herzufallen. Dieser aber erhielt von dem geheimen Bündnis Kunde und beschloß, seinen Feinden zuvorzukommen, sie einzeln anzugreifen und so ihre Macht zu brechen^). b) 1756. Lowositz. Ohne Kriegserklärung fiel Friedrich in Sachsen ein und 1756 umzingelte die sächsische Armee bei Pirna. Zu ihrer Befreiung rückten die Öster- reicher heran; aber Friedrich schlug sie bei Lowositz, und nun mußten sich die sächsischen Truppen nach kurzer Zeit ergeben. Im Schlosse zu Dresden entdeckte er alle Schriftstücke über die Abmachungen seiner Feinde; er veröffentlichte sie, um seinen Angriff zu rechtfertigen. Sachsen trat unter preußische Verwaltung und mußte fernerhin einen großen Teil der Kriegslast tragen. c) 1757. 1) Prag. Im nächsten Frühjahre rückte Friedrich in Böhmen ein. 1757 Bei Prag standen die Österreicher in fester Stellung auf Anhöhen, durch sumpfige Wiesengründe gedeckt. Er griff sie an; aber die Truppen hatten unter dem feind- lichen Feuer schwer zu leiden. Als einige Reihen ins Schwanken gerieten, ergriff der greise Feldmarschall Schwerin die Fahne und stürmte den Truppen voran; bald aber sank er, von fünf Kartätschenkugeln durchbohrt, zur Erde. Endlich wurden die Höhen genommen und die Feinde in die Stadt getrieben. — 2) Kolin. Jetzt begann Friedrich die Belagerung der Stadt Prag. Da kam ein Entsatzheer unter Dann heran. Friedrich zog ihm mit einem Teil seiner Truppen entgegen, und am 18. Juni (1757) kam es bei Kolin zur Schlacht, in der er fast die Hälfte seines 18. Heeres verlor. Die Folge war, daß er Böhmen verlassen mußte. — 3) Roßbach. Juni Da Friedrich ohne Kriegserklärung in Sachsen eingefallen war, traf ihn die Reich sacht, weshalb das Reichsheer gegen ihn aufgeboten wurde. Auch die Franzosen rückten jetzt gegen ihn an. Beide Heere standen in Thüringen, und dort suchte Friedrich sie auf. Während dieser Zeit drang eine österreichische Heeres- abteilung bis Berlin vor und brandschatzte es. Am 5. November kam es bei 5. Roßbach zur Schlacht. Die Franzosen, dreimal so stark als Friedrichs Heer, suchten dieses zu umgehen. Plötzlich erschien General Seydlitz mit seinen Reitern auf einer Anhöhe, die ihn solange verdeckt hatte, und warf die überraschte feindliche Kavallerie über den Haufen. Nach einem kurzen Feuergefecht der Infanterie war der Feind zersprengt und in die Flucht geschlagen. Durch diesen Sieg wurde Friedrich der

14. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 86

1917 - Breslau : Hirt
86 Geschichte. I Erbansprüche auf die schlesischen Herzogtümer Liegnitz, Brieg und Wohlau geltend zu machen. Zugleich wollte er für Preußen das Fürstentum Jägerndorf fordern, das der Kaiser einst den brandenburgischen Kurfürsten widerrechtlich entzogen hatte. Schnell rückte er mit seinem Heere in Schlesien ein und besetzte fast das ganze Land. Tann forderte er Maria Theresia auf, Schlesien an Preußen abzutreten, und versprach ihr dafür kräftige Hilfe gegen alle ihre Feinde. Stolz wies sie jedoch seinen Vorschlag zurück. So kam es zum Ersten Schlesischen Kriege. Bei dem Dorfe M o l l w i tz, unweit Brieg, wurden die Österreicher in einer blutigen Schlacht geschlagen. Der Ruhm Friedrichs drang in alle Lande. Unterdessen war auch der österreichische Erb- folgekrieg ausgebrochen. Ter Kurfürst von Bayern hatte sich als Karl Vii. zum Kaiser krönen lassen und wurde von Spanien, Sachsen und Frankreich unterstützt. Maria Theresia aber fand Hilfe bei den Ungarn und nahm den Kamps mit ihrem Gegenkaiser siegreich auf. Friedrich Ii. besiegte jedoch nochmals ihre Truppen und erhielt im Frieden zu Breslau Schlesien bis zur Oppa und die Grafschaft Glatz. 5. Der Zweite Schlesische Krieg (1744—45). Als Maria Theresia ihren gefähr- lichsten Gegner los war, gelang es ihr bald, auch ihre andern Feinde zu besiegen. Um so mehr schmerzte sie der Verlust Schlesiens, und sie beschloß, diese schöne Provinz wieder zu erobern. Friedrich kam ihr jedoch zuvor. Er schloß mit Karl Vii. einen Bund und siel mit 80000 Mann „kaiserlicher Hilfstruppen" in Böhmen ein. Als aber Karl Vii. starb, schloß Bayern mit Maria Theresia Frieden. Der König kam nun in eine gefähr- liche Lage; denn Sachsen und Rußland unterstützten Maria Theresia, und England zahlte ihr Hilssgelder, Friedrichs Heer dagegen litt Mangel an Lebensmitteln und wurde von den aufständischen Bauern bedroht. Daher konnte sich der König in Böhmen nicht halten und wich nach Schlesien zurück. Die Österreicher folgten ihm. Bei Hohen- friedberg, in der Nähe von Schtveidnitz, kam es zur Schlacht. Die Sachsen und Österreicher wurden geschlagen und flohen über die Sudeten nach Böhmen. Friedrich verfolgte den fliehenden Feind und besiegte die Österreicher bei Soor sunweit Trau- tenaus, während die Sachsen bei Kesselsdorf sin der Nähe von Dresdens vom Alten Tessauer geschlagen wurden. Am ersten Weihnachtstage 1745 wurde der Friede zu Dresden geschlossen. Friedrich erhielt nochmals den Besitz von Schlesien und der Grafschaft Glatz zugesichert und erkannte dafür den Gemahl der Maria Theresia, Franz I., als Kaiser an. Großer Jubel herrschte, als die siegreichen Truppen in Berlin einzogen. 6. Ter Dritte Schlesische (Siebenjährige) Krieg (1756—63). a) Ursache und Ausbruch. Maria Theresia konnte sich nicht daran ge- wöhnen, daß sie Schlesien verloren hatte. Es gelang ihr, mit Rußland, Frank- reich, Schweden, Sachsen und vielen andern deutschen Fürstetr einen Geheim- bund gegen Friedrich Ii. zu schließen. Nur Braunschweig, Gotha und Hessen- Kassel blieben auf seiner Seite, und England versprach, Hilfsgelder zu zahlen. Die Feinde wollten den Preußeuköuig wieder zum Markgrafen von Branden- burg erniedrigen und seine übrigen Länder untereinander teilen. Friedrich erfuhr von diesem Plane und beschloß, den ungleichen Kampf aufzunehmen. Zweimal fragte er bei Maria Theresia an, was ihre Rüstungen zu bedeuten hätten, und verlangte von ihr die Zusicherung, daß er im nächsten Jahre nicht angegriffen werden solle. Er erhielt aber ausweichende Antworten. Deshalb wartete er die Antwort auf eine dritte Anfrage nicht ab und siel mit seinem Heere in Sachsen ein. Die sächsischen Truppen bezogen ein festes Lager bei Pirna und wurden

15. Geschichte für evangelische Schulen - S. 86

1918 - Breslau : Hirt
^___________________________________________________Geschichte. Erbanspruche auf die schlesischen Herzogtümer Liegnitz, Brieg und Wohlau sisk Zugleich wollte er für Preußen das Fürstentum Jägeruborf !° ^rn,das der Kaiser einst den branbenburgischen Kurfüchen wiberrechtlich entzogen hatte. Schnell ruckte er mit seinem Heere in Schlesien ein und besetzte fast das ganze Daun forberte er Maria Theresia auf, Schlesien an Preußen abzutreten^ und der^rach ihr bafur kräftige Hilfe gegen alle ihre Feinde. Stolz wies sie jeboch seinen Vorschlag zuruck. So kam es zum Ersten Schlesischen Kriege. Bei dem Dorfe M o l l w i tz unweit Bneg würden die Österreicher in einer blutigen Schlacht geschlagen. Der Ruhm Friebnchs brang m alle Lanbe. Unterdessen war auch der österreichische Erbfolge kn eg ausgebrochen Der Kurfürst von Bayern hatte sich als Karl Vii. zum Kaiser Konen lassen und würde von Spanien, Sachsen und Frankreich unterstützt. Maria Theresia aber fanb Hilfe bei den Ungarn und nahm den Kampf mit ihrem Gegenkaiser siegreich auf. Friedrich Ii. besiegte jeboch nochmals ihre Truppen und erhielt im Frieden zu Breslau Schlesien bis zur Oppa und die Grafschaft Glatz 5- Der Zweite Schlesische Krieg (1744-45). Als Maria Theresia ihren gefähr-ichsten Gegner los war, gelang es ihr bald, auch ihre andern Feinde zu besiegen. Um so mehr schmerzte sie der Verlust Schlesiens, und sie beschloß, diese schöne Provinz wieder zu erobern. Friedrich kam ihr jedoch zuvor. Er schloß mit Karl Vii. einen Bund f wifr m nn "kaiserlicher Hilfstruppen" in Böhmen ein. Als aber Karl Vii. I ^em uui Maria Theresia Frieden. Der König kam nun in eine gefähr- hche Sage; denn Sachsen und Rußland unterstützten Maria Theresia, und England zahlte ihr Hilfsgelder, Friedrichs Heer dagegen litt Mangel an Lebensmitteln und wurde von den aufständischen Bauern bedroht. Daher konnte sich der König in Böhmen nicht halten und wich nach Schlesien zurück. Die Österreicher folgten ihm. Bei Hohen-friedberg, m der Nähe von Schweibnitz, kam es zur Schlacht. Die Sachsen und Österreicher würden geschlagen und flohen über die Subeten nach Böhmen. Friedrich verfolgte den fliehenden Feind und besiegte die Österreicher bei Soor [unweit Trau-tenau], während die Sachsen bei Kesselsdorf [in der Nähe von Dresden] vom Alten Dessauer geschlagen wurden. Am ersten Weihnachtstage 1745 wurde der Friede zu Dresden geschlossen. Friedrich erhielt nochmals den Besitz von Schlesien und der Grafschaft Glatz zugesichert und erkannte dafür den Gemahl der Maria Theresia, Franz I., als Kaiser an. Großer Jubel herrschte, als die siegreichen Truppen in Berlin einzogen. 6. Der Dritte Schlesische (Siebenjährige) Krieg (1756—63). a) Ursache und Ausbruch. Maria Theresia konnte sich nicht baran gewöhnen, daß sie Schlesien verloren hatte. Es gelang ihr, mit Rnßlanb, Frankreich, Schweden, Sachsen und vielen anbetn deutschen Fürsten einen Geheim-bund gegen Friedrich Ii. zu schließen. Nur Braunschweig, Gotha und Hessen-Kassel blieben auf feiner Seite, und England versprach, Hilfsgelber zu zahlen. Die Feinde wollten den Preußenkönig wieber zum Markgrafen von Brandenburg erniedrigen und seine übrigen Länder untereinander teilen. Friedrich erfuhr von diesem Plane und beschloß, den ungleichen Kampf aufzunehmen. Zweimal fragte er bei Maria Theresia an, was ihre Rüstungen zu bedeuten hätten, und verlangte von ihr die Zusicherung, daß er im nächsten Jahre nicht angegriffen werben solle. Er erhielt aber ausweichende Antworten. Deshalb wartete er die Antwort auf eine britte Anfrage nicht ab und fiel mit feinem Heere in Sachsen ein. Die sächsischen Truppen bezogen ein festes Lager bei Pirna und würden

16. Bilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 22

1917 - Breslau : Hirt
— 22 — unweit Brieg 1741. Im folgenden Jahre rückte er auch in Böhmen ein und besiegte das österreichische Heer bei Chotusitz und Czaslau (östlich von Prag). Im Frieden zu Breslau 1742 mußte Maria Theresia Schlesien mit der Grafschaft Glatz an Friedrich abtreten. 3. Der 2. Schlesische Krieg von 1744—1745. Als Maria Theresia ihre andern Feinde besiegt hatte, rüstete sie sich im stillen schon zu einem neuen Kriege gegen Friedrich. Der König von England schrieb ihr: „Was leicht gewonnen ist, kann auch wieder leicht herausgegeben werden/ Da kam Friedrich seiner Gegnerin zuvor und zog mit seinem Heere bis Prag. Im ersten Jahres konnte er aber wenig ausrichten und verlor sogar einige Teile von Schlesien. Im folgenden Jahre aber schlug er die Österreicher bet Hohenfriedberg in Schlesien und bei Soor in Böhmen. Zuletzt errang auch der alte Dessauer bei Kesselsdorf in der Nähe von Dresden einen glänzenden Sieg, und nun mußte Maria Theresia im Frieden zu Dresden den Breslauer Frieden bestätigen. — In den folgenden zehn Friedensjahren sorgte Friedrich für sein Land, besonders für die Provinz Schlesien, die von jetzt ab sein Lieblingskind wurde.

17. Geschichte - S. 60

1918 - Breslau : Hirt
60 § 30. Friedrich 11., der Große. deren Recht auf die Erbfolge anerkannt hatten, so erhoben sich sehr bald viele Feinde, um ihr die Erbschaft streitig zu machen. Friedrich bot ihr seine Unterstützung an, wenn sie ihm Schlesien, auf das er ja gerechte Ansprüche hatte (siehe § 25. 7), herausgeben wolle. Gleichzeitig ließ er aber sein Heer im Dezember 1740 in Schlesien einrücken. Maria Theresia wies stolz das Ansinnen Friedrichs zurück, und so mußte das Schwert entscheiden. Schon hatten die Preußen den größten Teil Schlesiens besetzt, da rückte ein österreichisches Heer gegen sie heran. Bei Mollwitz, unweit Brieg, kam es am 10. April 1741 zur Schlacht. Die österreichische Reiterei war der preußischen durchaus überlegen, schlug diese und stürmte nun auf die Infanterie ein. Aber jetzt zeigten sich die Früchte der zwanzigjährigen Arbeit Friedrich Wilhelms I. und des alten Dessauers. Die Preußen schossen so ruhig und schnell wie auf dem Exerzierplätze. Ein solch sicheres Feuer hatten die kriegsgewohnten Österreicher noch nie erlebt, und demselben standzuhalten, war ihnen nicht möglich; die Preußen siegten. Der junge Prenßen-könig hatte sich im Kampfe allzu sehr ausgesetzt und war von dem General Schwerin bewogen worden, Truppen, die weiter weg standen, herbeizuführen. Hierbei geriet er fast in Gefangenschaft, und nur sein schneller „Mollwitzer Schimmel" rettete ihn. 2. Maria Theresia eilte nach Preßburg und bat die Ungarn um Hilfe. Diese rüsteten ihr ein neues Heer aus, das aber von Friedrich, der inzwischen seine Reiterei vermehrt und verbessert hatte, bei Chotusitz und Czaslau (östlich von Prag) 1742 auch vollständig geschlagen wurde. Auch von andern Feinden hart bedrängt, mußte Maria Theresia im Frieden zu Breslau 1742 Schlesien mit der Grafschaft Glatz an Friedrich abtreten. C. Der zweite Schlesische Krieg (1744 und 45). Ihre anderen Feinde besiegte Maria Theresia bald und rüstete sich im stillen schon zu einem neuen Kriege gegen Friedrich. In diesem Vorhaben wurde sie von dem Könige von England bestärkt; dieser hatte ihr als Trost sagen lassen: „Was leicht gewonnen ist, kann auch leicht wieder herausgegeben werden!" Friedrich aber kam seiner Gegnerin zuvor und zog 1744 bis Prag. Doch wurde er durch die Feindschaft der Bewohner Böhmens und durch Mangel an Lebensrnitteln gezwungen, Böhmen zu verlassen. Inzwischen waren die Österreicher in Schlesien eingefallen. Friedrichs Lage war sehr schwierig, da seine Feinde von allen Seiten auf ihn eindrangen. Bei Hohen fr iedeberg und Striegau aber schlug er am 4. Juni 1745 dieselben so entscheidend, daß sie Schlesien räumen mußten. Er zog den Feinden nach Böhmen nach und besiegte sie mit seinem kleineren Heere bei Soor, unsern Trautenau. Nachdem auch noch der alte Dessauer ein Heer der verbündeten Österreicher und Sachsen im Dezember bei Kesselsdorf, in der Nähe von Dresden, mit dem größten Mute geschlagen hatte, kam es zum Frieden von Dresden, der den Breslauer Frieden bestätigte.

18. Nr. 22 - S. 60

1904 - Breslau : Hirt
60 § 30. Friedrich Ii., der Große. deren Recht auf die Erbfolge anerkannt hatten, fo erhoben sich sehr bald viele Feinde, um ihr die Erbschaft streitig zu machen. Friedrich bot ihr seine Unterstützung an, wenn sie ihm Schlesien, auf das er ja gerechte An- sprüche hatte (siehe § 25. 7), herausgeben wolle. Gleichzeitig ließ er aber sein Heer im Dezember 1740 in Schlesien einrücken. Maria Theresia wies stolz das Ansinnen Friedrichs zurück, und so mußte das Schwert entscheiden. Schon hatten die Preußen den größten Teil Schlesiens besetzt, da rückte ein österreichisches Heer gegen sie heran. Bei Mollwitz, unweit Brieg, kam es am 10. April 1741 zur Schlacht. Die österreichische Reiterei war der preußischen durchaus überlegen, schlug diese und stürmte nun auf die In- fanterie ein. Aber jetzt zeigten sich die Früchte der zwanzigjährigen Arbeit Friedrich Wilhelms I. und des alten Dessauers. Die Preußen schossen so ruhig und schnell wie auf dem Exerzierplätze. Ein solch sicheres Feuer hatten die kriegsgewohnten Österreicher noch nie erlebt, und demselben stand- zuhalten, war ihnen nicht möglich; die Preußen siegten. Der junge Preußen- könig hatte sich im Kampfe allzu sehr ausgesetzt und war von dem General Schwerin bewogen worden, Truppen, die weiter weg standen, herbeizu- führen. Hierbei geriet er fast in Gefangenschaft, und nur sein schneller „Mollwitzer Schimmel" rettete ihn. 2. Maria Theresia eilte nach Preßburg und bat die Ungarn um Hilfe. Diese rüsteten ihr ein neues Heer aus, das aber von Friedrich, der in- zwischen seine Reiterei vermehrt und verbessert hatte, bei Chotusitz und Czaslau (östlich von Prag) 1742 auch vollständig geschlagen wurde. Auch von andern Feinden hart bedrängt, mußte Maria Theresia im Frieden zu Breslau 1742 Schlesien mit der Grafschaft Glatz an Friedrich abtreten- 0. Der zweite Schlesische Krieg (1744 und 45). Ihre anderen Feinde besiegte Maria Theresia bald und rüstete sich im stillen schon zu einem neuen Kriege gegen Friedrich. In diesem Vor- haben wurde sie von dem Könige von England bestärkt; dieser hatte ihr als Trost sagen lassen: „Was leicht gewonnen ist, kann auch leicht wieder herausgegeben werden!" Friedrich aber kam seiner Gegnerin zuvor und zog 1744 bis Prag. Doch wurde er durch die Feindschaft der Bewohner- Böhmens und durch Mangel an Lebensmitteln gezwungen, Böhmen zu verlassen. Inzwischen waren die Österreicher in Schlesien eingefallen. Friedrichs Lage war sehr schwierig, da seine Feinde von allen Seiten auf ihn eindrangen. Bei Hohenfriedeberg und Striegau aber schlug er am 4. Juni 1745 dieselben so entscheidend, daß sie Schlesien räumen mußten. Er zog den Feinden nach Böhmen nach und besiegte sie mit seinem kleineren Heere bei Soor, unfern Trautenau. Nachdem auch noch der alte Dessauer ein Heer der verbündeten Österreicher und Sachsen im Dezember bei Kesselsdorf, in der Nähe von Dresden, mit dem größten Mute geschlagen hatte, kam es zum Frieden von Dresden, der den Breslauer Frieden bestätigte.

19. Nr. 11 - S. 60

1903 - Breslau : Hirt
60 30. Friedrich Ii., der Große. deren Recht auf die Erbfolge anerkannt hatten, fo erhoben sich sehr bald viele Feinde, um ihr die Erbschaft streitig zu machen. Friedrich bot ihr seine Unterstützung an, wenn sie ihm Schlesien, auf das er ja gerechte An- sprüche hatte, (siehe 8 25. 7) herausgeben wolle. Gleichzeitig ließ er aber sein Heer im Dezember 1740 in Schlesien einrücken. Maria Theresia wies stolz das Ansinnen Friedrichs zurück, und so mußte das Schwert entscheiden. Schon hatten die Preußen den größten Teil Schlesiens besetzt, da rückte ein österreichisches Heer gegen sie heran. Bei Mollwitz, unweit Brieg, kam es am Io. April 1741 zur Schlacht. Die österreichische Reiterei war der preußischen durchaus überlegen, schlug diese und stürmte nun auf die In- fanterie ein. Aber jetzt zeigten sich die Früchte der zwanzigjährigen Arbeit Friedrich Wilhelms I. und des alten Dessauers. Die Preußen schossen so ruhig und schnell wie auf dem Exerzierplätze. Eiu solch sicheres Feuer hatten die kriegsgewohnten Österreicher noch nie erlebt, und demselben stand- zuhalten, war ihnen nicht möglich; die Preußen siegten. Der junge Preußen- könig hatte sich im Kampfe allzu sehr ausgesetzt und war von dem General Schwerin bewogen worden, Truppen, die weiter weg standen, herbeizu- führen. Hierbei geriet er fast in Gefangenschaft, und nur sein schneller „Mollwitzer Schimmel" rettete ihn. 2. Maria Theresia eilte nach Preßburg und bat die Ungarn um Hilfe. Diese rüsteten ihr ein neues Heer aus, das aber von Friedrich, der in- zwischen seine Reiterei vermehrt und verbessert hatte, bei Chotusitz und Czaslau (östlich von Prag) 1742 auch vollständig geschlagen wurde. Auch von andern Feinden hart bedrängt, mußte Maria Theresia im Frieden zu Breslau 1742 Schlesien mit der Grafschaft Glatz an Friedrich abtreten. 6. Der zweite Schlesische Krieg (1744 und 45). Ihre anderen Feinde besiegte Maria Theresia bald und rüstete sich im füllen schon zu einem neuen Kriege gegen Friedrich. In diesem Vor- haben wurde sie von dem Könige von England bestärkt; dieser hatte ihr als Trost sagen lassen: „Was leicht gewonnen ist, kann auch leicht wieder herausgegeben werden!" Friedrich aber kam seiner Gegnerin zuvor und zog 1744 bis Prag. Doch wurde er durch die Feindschaft der Bewohner Böhmens und durch Mangel an Lebensmitteln gezwungen, Böhmen zu verlassen. Inzwischen waren die Österreicher in Schlesien eingefallen. Friedrichs Lage war sehr schwierig, da seine Feinde von allen Seiten auf ihn eindrangen. Bei Höhensriedeberg und Striegau aber schlug er am 4. Juni 1745 dieselben so entscheidend, daß sie Schlesien räumen mußten. Er zog den Feinden nach Böhmen nach und besiegte sie mit seinem kleineren Heere bei Soor, unfern Trautenau. Nachdem auch noch der alte Dessauer ein Heer der verbündeten Österreicher und Sachsen im Dezember bei Kesselsdorf, in der Nähe von Dresden, mit dem größten Mute geschlagen hatte, kam es zum Frieden von Dresden, der den Breslauer Frieden bestätigte.

20. Nr. 23 - S. 60

1904 - Breslau : Hirt
60 § 30. Friedrich Ii., der Große. deren Recht auf die Erbfolge anerkannt hatten, fo erhoben sich sehr bald viele Feinde, um ihr die Erbschaft streitig zu machen. Friedrich bot ihr feine Unterstützung an, wenn sie ihm Schlesien, auf das er ja gerechte An- sprüche hatte (siehe § 25. 7), herausgeben wolle. Gleichzeitig ließ er aber sein Heer im Dezember 1740 in Schlesien einrücken. Maria Theresia wies stolz das Ansinnen Friedrichs zurück, und so mußte das Schwert entscheiden. Schon hatten die Preußen den größten Teil Schlesiens besetzt, da rückte ein österreichisches Heer gegen sie heran. Bei Mollwitz, unweit Brieg, kam es am Io. April 1741 zur Schlacht. Die österreichische Reiterei war der preußischen durchaus überlegen, schlug diese und stürmte nun auf die In- fanterie ein. Aber jetzt zeigten sich die Früchte der zwanzigjährigen Arbeit Friedrich Wilhelms I. und des alten Dessauers. Die Preußen schossen so ruhig und schnell wie auf dem Exerzierplätze. Ein solch sicheres Feuer hatten die kriegsgewohnten Österreicher noch nie erlebt, und demselben stand- zuhalten, war ihnen nicht möglich; die Preußen siegten. Der junge Preußen- könig hatte sich im Kampfe allzu sehr ausgesetzt und war von dem General Schwerin bewogen worden, Truppen, die weiter weg standen, herbeizu- führen. Hierbei geriet er fast in Gefangenschaft, und nur sein schneller „Mollwitzer Schimmel" rettete ihn. 2. Maria Theresia eilte nach Preßburg und bat die Ungarn um Hilfe. Diese rüsteten ihr ein neues Heer aus, das aber von Friedrich, der in- zwischen seine Reiterei vermehrt und verbessert hatte, bei Chotusitz und Czaslau (östlich von Prag) 1742 auch vollständig geschlagen wurde. Auch von andern Feinden hart bedrängt, mußte Maria Theresia im Frieden zu Breslau 1742 Schlesien mit der Grafschaft Glatz an Friedrich abtreten- 6. Der zweite Schlesische Krieg (1744 und 45). Ihre anderen Feinde besiegte Maria Theresia bald und rüstete sich im stillen schon zu einem neuen Kriege gegen Friedrich. In diesem Vor- haben wurde sie von dem Könige von England bestärkt; dieser hatte ihr als Trost sagen lassen: „Was leicht gewonnen ist, kann auch leicht wieder herausgegeben werden!" Friedrich aber kam seiner Gegnerin zuvor und zog 1744 bis Prag. Doch wurde er durch die Feindschaft der Bewohner- Böhmens und durch Mangel an Lebensmitteln gezwungen, Böhmen zu verlassen. Inzwischen waren die Österreicher in Schlesien eingefallen. Friedrichs Lage war sehr schwierig, da seine Feinde von allen Seiten auf ihn eindrangen. Bei Hohen friedeberg und Striegau aber schlug er am 4. Juni 1745 dieselben so entscheidend, daß sie Schlesien räumen mußten. Erzog den Feinden nach Böhmen nach und besiegte sie mit seinem kleineren Heere bei Soor, unfern Trautenau. Nachdem auch noch der alte Dessauer ein Heer der verbündeten Österreicher und Sachsen im Dezember bei Kesselsdorf, in der Nähe von Dresden, mit dem größten Mute geschlagen hatte, kam es zum Frieden von Dresden, der den Breslauer Frieden bestätigte.