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1. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 134

1877 - Berlin : Herbig
m 134 Alte Geschichte, Römer. durch eine Heeresabtheilung' den Uebergang des Hannibal über don Rhodanus (Rhone) zu hindern, kommt zu spät, das karthagische Heer hatte den Strom bereits oberhalb Avenio (Avignon) überschritten. Kurzes Reitergefecht. Der römische Consul schickt seinen Bruder Cn. Scipio mit dem Haupttheil des Heeres nach Spanien, er selbst kehrt mit geringer Mannschaft nach Nord-Italien (Pisae) zurück. Hannibal marschirt die Rhone aufwärts bis Vienna, wendet sich dann östlich zum Gebiete der Allohröger und dem der Centronen, durch das er sich mit vielen Verlusten durchschlagen muss, überschreitet kämpfend die Alpen (auf dem Pass des kleinen Bernhard) und ge- langt nach unsäglichen Mühen und vielen Verlusten mit etwa 20,000 Mann und wenigen Elephanten in das Thal der Dora Baltea. In Ober-Italien stand ein kleines römisches Heer im Kampfe gegen die aufständischen Gallier. Hannibal schlägt den mit Reiterei und leich- tem Fufsvolk vorgegangenen Consul Scipio in dem vor Chr. 218. Reitertreffen am Ticinus, linken Nebenfluss des Po. (Der (Sept.) Consul. selbst verwundet, wird durch seinen 17jährigen Sohn, den späteren „Africanus“, gerettet.) Verstärkt durch aufständische Gallier, schlägt Hannibal in der 218. Schlacht an der Trebia (rechtem Nebenfluss des Po) den (Dec.) andern Consul Tib. Sempronius Longus, welcher in Eile vor Beginn seiner afrikanischen Expedition (aus Sicilien) zurückberufen worden war und beide vereinigten römischen Heere befehligte; die Reste der römischen Heere werfen sich in die Festungen Placenlia und Cremona. In Nord-Italien organisirt Hannibal den nationalen Aufstand der cisalpinischen Gallier; gegen 60,000 schliefsen sich seinem Heere an. In Rom werden für den nächsten Feldzug zwei neue eonsu- larische Heere ins Feld gestellt. Das eine unter Cn. Servilius soll auf der Flaminischen Heerstrafse, nach Ariminum (in Umbrien) zu, das andere unter C. Flaminius auf der Via Cassia, nach Arretium (in Etrurien) zu, einem etwaigen Angriff der Karthager begegnen. Nachdem Hannibal alle Gefangenen der römischen Bundesgenossen ohne Lösegeld entlassen und durch sie in ganz Italien zum Abfall von Rom aufgefordert hat, geht er über den Apennin und marschirt, den Römern unerwartet, durch die sumpfigen Gegenden des Arno. Grofee Verluste. (Hannibal selbst verliert ein Auge.) Durch diesen

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1. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 134

1869 - Berlin : Herbig
134 Alte Geschichte, Römer. Bewohner. Der Verweigerung der Auslieferung Hannibals, die eine römische Gesandschaft in Karthago verlangt, folgt die Kriegserklärung der Römer. Den Kriegsplan der Römer, mit dem Hauptheere eine Landung in Afrika zu machen, während ein zweites Heer die karthagischen Truppen in Spanien beschäftigt, vereitelt vor Chr. 218. Hannibals kühner Zug nach Italien auf dem Landwege.1 Hannibal überschreitet, nach Zurücklassung genügender Truppen in Spanien, die Pyrenäen mit 50,000 Mann Fussvolk, 9000 Reitern und 37 Elephanten, durchzieht Gallien, nicht weit von der Küste über Narbo (Narbonne) und Nemausus (Nîmes). Hiervon er- hält Kunde der röm. Consul P. Cornelius Scipio, welcher auf der Fahrt nach Spanien in Massilia angelegt hatte. Sein Versuch, durch eine Heeresabtheilung den Uebergang des Hannibal über den Bho- danus (Rhône) zu hindern, kommt zu spät, das karthagische Heer hatte den Strom bereits oberhalb Avenio (Avignon) überschritten. Kurzes Reitergefecht. Der römische Consul schickt seinen Bruder Cn. Scipio mit dem Haupttheil des Heeres nach Spanien, er selbst kehrt mit weniger Mannschaft nach Nord-Italien (Pisce) zurück. Hannibal marscliirt die Rhône aufwärts bis Vienna, wendet sich dann östlich zum Gebiete der Allobroger und dem der Ceutronen, durch das er sich mit vielen Verlusten durchschlagen muss, überschreitet kämpfend die Alpen (auf dem Pass des kleinen Bernhard) und ge- langt nach unsäglichen Mühen und vielen Verlusten mit etwa 26,000 Mann und wenigen Elephanten in das Thal der Dora Balten. In Ober-Italien stand ein kleines röm. Heer im Kampfe gegen die auf- ständischen Gallier. Hannibal schlägt den mit Reiterei und leichtem Fussvolk vorgegangenen Consul Scipio in dem 218. Reitertreffen am Ticinus, linken Nebenfluss des Po. (Der (Sept.) Consul selbst verwundet, wird durch seinen 17 jährigen 1 Siehe Kiepert, Atlas antiquus, Tab. Vhi. Die topographischen Fragen dieses Zuges sind erledigt durch die Untersuchungen der Engländer Wickham und Cramer.

2. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 95

1916 - Leipzig : Ploetz
Zweiter Puni,scher Krieg. 95 vor Chr. 218. Hannibals kühner Zug nach Italien auf dem Landwege. Er läßt genügend Truppen in Spanien unter seinem Bruder Hasdrubal zurück, überschreitet die öst- lichen Pyrenäen mit 50 000 Mann Fußvolk, 9000 Reitern, 37 Elefanten und durchzieht das südhche Galhen. Der römische Konsul P. Cornelius Scipio, der auf der Fahrt nach Spanien in Massilia angelegt hatte, kann Hannibals Übergang über den Rhodänus (Rhone) nicht hindern, kehrt nach Italien zurück, sendet aber seinen Bruder Cn. Cornelius Scipio mit dem Haupt- teil des Heeres nach Spanien. Hannibal zieht am Rhodanus aufwärts bis zum Nebenfluß Isära (Isère), dann östlich durch die Gebiete der Allobröger und Ceutronen, überschreitet kämpfend die Alpen (Paß des Mont Genèvre oder des Kleinen St. Bernhard) und gelangt nach unsäglichen Mühen mit nur 26 000 Mann und wenigen Elefanten nach Ober- Italien. 218. Reitertreffen am Ticïnus, linkem Nebenfluß des (Sept.) Po. P. Cornehus Scipio verwundet, wird durch seinen 17 jährigen Sohn, den späteren ,,Africanus“, gerettet. Verstärkt durch aufständische Galher (S. 94), schlägt Hannibal in der 218. Schlacht an der Trebia (rechtem Nebenfluß des Po) (Dez.) den andern Konsul Tib. Sempronius Longus, der, aus Sizihen zurückberufen, die beiden ver- einigten römischen Heere befehligte. Hannibal entfacht im Winter 218/217 den nationalen Auf- stand der cisalpinischen Galher, entläßt alle gefangenen römischen Bundesgenossen, überschreitet im folgenden Frühjahr den Apennin und vernichtet ein römisches Heer von 30 000 Mann unter dem Konsul C. Flaminius in der 217. Schlacht am Trasimenischen See. Schrecken in Rom; man rüstet sich aber zur Verteidigung der Stadt. Q. Fabills Maximus zum Diktator ernannt. Hannibal wendet sich nach Osten, um den Abfall der römischen Bundes- genossen allgemein zu machen, zieht durch Picenum nach Ap ulien. Fabius folgt ihm in gemessener Entfernung, eine Schlacht vermeidend (daher Cunctator, der Zauderer, genannt). Als Hannibal, wieder den Apennin überschreitend, nach Cam- panien vordringt, hindert Fabius ihn nicht an der Plünderung der reichen Landschaft, verlegt ihm aber den Rückweg bei Casilmum am Volturnus. Hannibal gewinnt durch eine List freie Bahn und kehrt nach Apulien zurück. Die römische Bürgerschaft, mit Fabius’ Kriegführung un- zufrieden, gibt dem magister equitum M. Minucius, der bei Geronium glücklich gegen die Karthager gekämpft hat, als zweitem Diktator einen unabhängigen Oberbefehl über die

3. Hilfsbuch für den Unterricht in der alten Geschichte - S. 88

1913 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
88 Zweiter Zeitraum. Rom als Republik. Genugtuung, unter anderem die Auslieferung Hannibals. Nachdem man vergebens lange hin und her geredet hatte, faltete der römische Senator Fabius seine Toga zusammen, als ob er Lose darin verberge, und sagte: „Hier trage ich den Krieg und den Frieden; wählet!" Die Karthager antworteten trotzig: „Gib uns, was du willst." Darauf schlug der stolze Römer die Toga auseinander und sprach: „So gebe ich euch den Krieg." Mit begeisterten Zurufen nahmen die Karthager die Erklärung entgegen (218). Im ersten Teile des Krieges erfochten die Karthager Sieg auf Sieg, dann folgte eine Zeit des schwankenden Kriegsglücks, bis endlich die Römer vollständig die Oberhand gewannen. So zerfällt der Krieg in drei Abschnitte. a) Hannibals Siegeslauf bis zur Schlacht bei Cannä (218—216). Hannibal hatte längst seine Vorbereitungen getroffen. Gleich im Frühlinge des Jahres 218 setzte er sich an der Spitze eines auserlesenen, treu ergebenen Veteranenheeres in Marsch. Sein Ziel war Italien. Er hatte beschlossen, auf dem Landwege von Norden her einzufallen, weil er auf die soeben erst von den Römern bezwungenen Gallier rechnete. Sein Weg ging über den Ebro und die Pyrenäen nach der Rhone. Hier erschienen die ersten römischen Streitkräfte, die eine Flotte nach dem Rhonedelta gebracht hatte; sie kamen jedoch zu spät, um den Übergang zu hindern. Dem Tale der Jsere (linker Nebenfluß der Rhone) folgend, gelangte Hannibal an den Fuß der Alpen. Unter vielen Kämpfen mit den trotzigen Bergbewohnern erreichte er den Paß des Kleinen St Bernhard (?). Der Abstieg war besonders schwierig, weil die Alpen nach der italischen Seite sehr steil sind und inzwischen Schnee gefallen war. Nach großen Verlusten an Menschen, Pferden und Elefanten1 langte er fünf Monate nach seinem Ausbruche in der Po ebene an; sein berühmter Zug über die Alpen hatte 15 Tage gedauert. Das geschwächte Heer ergänzte Hannibal durch aufständische Gallier, die ihm gerne gegen die Römer folgten. In einem Reitertreffen am Turnus (linker Nebenfluß des Po) errang Hannibal den ersten Sieg über die Römer, wodurch er die noch schwankenden Gemüter unter den Galliern größtenteils auf seine Seite zog. Der Sieg an der Trebia (rechter Nebenfluß des Po) machte ihn zum Herrn von 218oberitalien (218). Im folgenden Frühjahre drang er über den Apennin in Etrurien ein. Auf dem einzigen noch übrigen Elefanten reitend, durchzog er unter großen Verlusten an Menschen und Pferden das überschwemmte Arnotal, dessen 1 Nach gewöhnlicher Überlieferung hat Hannibal mit 50 000 Mann zu Fuß und 9000 zu Pferde den Marsch nach Italien angetreten; bei seiner Ankunft in der Poebene war sein Heer auf 12 000 Afrikaner und 8000 Spanier zu Fuß und 6000 Reiter zusammengeschmolzen. Von 87 Elefanten war nur noch einer übrig.

4. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 135

1869 - Berlin : Herbig
Dritte Periodo, Zweiter Punischer Krieg. 135 Sohn, den späteren „Africanus“ gerettet.) Verstärkt durch, aufständische Gallier schlägt Hannibal in der 218. Schlacht an der Trebia (rechtem Nebenfluss des Po) den (December) andern Consul Tib. Sempronius Longus, welcher in Eil vor Beginn seiner afrikanischen Expedition (aus Sicilien) zurückberufen worden war und beide vereinigten röm. Heere befehligte; die Beste der römischen Heere werfen sich in die Festungen Placentia und Crmona. In Nord-Italien organisirt Hannibal den nationalen Aufstand der cisalpinischen Gallier; gegen 60,000 schliessen sich seinem Heere an. In Rom werden für den nächsten Feldzug zwei neue consularische Heere ins Feld gestellt. Das eine unter Gn. Servilius soll auf der Flaminischen Heerstrasse, nach Ariminum (in Umbrien) zu, das andere unter C. Flaminius auf der Via Cassia, nach Arretium (in Etrurien) zu, einem etwaigen Angriff der Karthager begegnen. Nachdem Hanni- bal alle Gefangenen der römischen Bundesgenossen ohne Lösegeld entlassen und durch sie in ganz Italien zum Abfall von Rom aufge- fordert hat, geht er über den Apennin, und marschirt, den Römern unerwartet, durch die sumpfigen Gegenden des Arno. Grosse Ver- luste. (Hannibal selbst verliert auf diesem Marsche ein Auge.) So umgeht er die römische Defensiv - Stellung. Der Consul Flaminius folgt ihm rasch und lässt sich von Hannibal in ein Défilé locken. Das römische Heer wird in der 217. Schlachtamtrasimenischensee(zwisch.cortonan.perusia) theils niedergemacht, theils gefangen (zus. 30,000 M.). Schrecken in Rom, Rüstungen zur Vcrtheidigung der Stadt, Abbruch der Tiberbrücken. Ernennung des Q. Fabius Maximus zum Dictator. Aber Hannibal marschirt nicht auf Rom, sondern vor der Festung Spoletium vorbei, deren Ueberrumpelung misslingt, durch Umbrien über den Apennin nach Picenum bis an das Adriatische Meer. Dort gönnt er dem Heere _Bast, organisirt es nach italischer Weise und knüpft zur See wieder Verbindungen mit der Heimath an; hierauf rückt er nach Süden. Seine Hoffnung, dass die sabellischen Stämme sich ihm anschliessen würden, erfüllt sich nicht, die meisten Städte schliessen ihm die Thore. Nachdem der Dictator Q. Fabius Maximus seine 2 Ersatzlegionen

5. Lehrbuch der Geschichte der Römer - S. 73

1881 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Iii. § 37. Der zweite punische Krieg, Hannibal's Uebergang über die Alpen. 73 Hannibal eine warme Liebe zu seinem Vaterlande, dessen Größe und Glück das Htel seiner Handlungen war; aber die nur den augenblicklichen Vorteil berechnenden Handelsleute im Senate seiner Vaterstadt verstanden und unterstützten schlecht seine großen Gedanken und Pläne. § 37, Der zweite punische Krieg (218-201) M6 zur Schlacht von Cannä, 216 t». Chr. Hannibal rüstete den Winter über in Neu-Karthago zum Marsche nach Italien, um, wie schon sein Vater geplant hatte, die Römer auf ihrem eigenen Grund und Boden anzugreifen. Er hoffte, die Italiker für sich gegen Rom zu gewinnen, und hatte schon die Zusage der Bvierund Jnsubrer in Oberitalien. Den schwierigen Landweg wählte er, weil kein Hafen der italischen Küste den karthagischen Schiffen zugänglich war. .In Spanien ließ er seinen Bruder Hasdrubal mit einem großen Heere zurück. Rasch unterwarf er das Land zwischen dem Ebro und den Pyre- 218 näen und zog mit seinem Heere, das aus Keltiberen, Libyern, numidischen v.chr. Reitern u. ct. bestand, über das Gebirge, im ganzen 50,000 Mann Fußvolk, 9000 Reiter und 37 Elephanten. In Rom hatte man beschlossen, den Kriegsschauplatz nach Afrika und Spanien zu verlegen. Der Consul Titus Sempronius Longus wollte mit 160 Kriegsschiffen von ©teilten aus nach Afrika übersetzen. Der andere Consul, Publius Cornelius Scipio, schiffte sich mit 24,000 Mann nach Spanien ein. Dieser vernahm, als er an der Rhone-Mündung landete, von dem glücklichen Marsche Hannibals und zog an dem Strome aufwärts. Doch Hannibal, im südlichen Frankreich angelangt, hatte die Rhone bereits überschritten. Scipio kehrte ans Meer zurück und schickte seinen Bruder Cnejus Cornelius Scipio mit einem Teile seines Heeres nach Spanien. Er selbst eilte nach Oberitalien, in dessen östlichem Teile noch ein römisches Heer gegen die aufständischen Kelten stand. Unterdessen zog Hannibal unaufhaltsam über die Alpen, wahrscheinlich den kleinen St. Bernhard. Es war dies eine der bewunderungswürdigsten und schwierigsten Kriegsunternehmungen, die je ausgeführt wurden. Nach der Überschreitung der Rhone führte Hannibal sein Heer an diesem Strome aufwärts und zog dann nach der oberen Jsere, wo er die erste Alpenkette, den Mont du Chat, überstieg. Diesen Paß hatten die kriegerischen Bergvölker besetzt, und auf dem steilen Wege, wo die Pferde glitten und stürzten, litten die Truppen unsäglich von den feindlichen Angriffen. Nur mit starken Verlusten gelangte Hannibal in die Ebene von Chambery. Nach einem Rasttage in dem anmutigen Thale marschirte Hannibal in dem breiten und reichen Grunde an der Jsere aufwärts bis zum kleinen St. Bernhard. Aber hier empfingen ihn wieder die feindlichen Angriffe der Alpenbewohner, welche ihm große Verluste zufügten, indem sie das Fußvolk auf den Bergabhängen verfolgten, von welchen sie Steine auf den Zug schleuderten. Mit Mühe gelangte man auf die Höhe, wo den Truppen beim Anblicke des absteigenden Pfades der Mut zurückkehrte. Aber aus dem steilen und schlüpfrigen Bergabhange, wo der frischgefallene Schnee (man war schon im September) das untenliegende Eis verdeckte, glitten und stürzten Menschen und Tiere in die Abgründe. Eine Wegstrecke von 200 Schritt Länge mußte sogar für die Pferde und Saumtiere erst gebahnt werden. In 15 Tagen hatte Hannibal die Alpen überschritten; 5 Monate - y? hatte er für den ganzen Zug von Neu-Karthago aus gebraucht. Aber er' ,..

6. Das Altertum - S. 64

1895 - Paderborn : Schöningh
Kälte, Durst und Nachtwachen ertrug er wie keiner. Dein Schlafe gönnte er nur so viel Zeit, als von der Arbeit übrig blieb. Ost sah man ihn, in seinen einfachen Kriegsmantel gehüllt, mitten unter den Soldaten auf bloßer Erde schlafen. Vor dem gemeinen Soldaten wollte er nichts voraus haben; nur seine Waffen und Pserde waren prächtig. Stets war er der erste in der Schlacht und verließ zuletzt das Schlachtfeld. Da die Römer damals das Meer beherrschten, so beschloß Hannibal auf dem Landwege von Norden her in Italien einzufallen. Dabei rechnete er auf eine Mitwirkung der römerfeindlichen Gallier in Oberitalien und hoffte einen Abfall der italischen Völker von Rom. 1. Bis zum Abfalle Cap na s von Rom. Hannibal im Glück, 218 —215. Im Anfange des Sommers 218 brach Hannibal von Neu-Karthago zum Ebro, der Grenze der karthagischen Herrschaft, auf und überschritt unweit der Küste des Mittelländischen Meeres die Pyrenäen. Auf Flößen setzte er über den Unterlauf der Rhone, zog dann, um nicht einem anrückenden römischen Heere zu begegnen, am linken User aufwärts bis zur Einmündung der Jsere, folgte dem Laufe dieses Flusses und gelangte im Spätherbst 218 an den Fuß der Alpen. Unter unsäglichen Schwierigkeiten zog er auf abschüssigen, schmalen, von Schnee und Eis schlüpfrigen Saumpfaden und unter beständigen Kämpfen mit den feindlichen Bergbewohnern über den Paß des Kleinen St. Bernhard. Auf der Höhe des Berges hielt er Rast und auf eine vorspringende Fels-platte tretend, feuerte er die Soldaten zur Ausdauer an. „Ihr übersteigt jetzt," sagte er, „die Mauern Italiens, ja der Stadt Rom; in einer oder zwei Schlachten werdet ihr das gesegnete Land, welches zu euren Füßen liegt, erobern." Als er im Thal der Dora Balte«, eines linken Nebenflusses des Po, ankam, zählte sein Heer 20 000 Mann zu Fuß, 6000 Reiter und einige Elefanten; fast die Hälfte seiner Truppen hatte er auf dem schwierigen Zuge verloren. Schlacht am Tinnns, 218. P. Cornelius Scipio. Am rechten Ufer des Ticiuus besiegte Hannibal den römischen Konsul Publius Cornelius Scipio in einem Reitergefecht, in dem der Konsul selbst verwundet wurde. Die Römer zogen sich über den Po zurück und bezogen am linken Ufer der Trebia das Lager. Schlacht an der Trebia, 218. Tiberius Sempronins Longns. Der andere römische Konsul, Tiberms Semprouius Longus, hatte inzwischen sein Heer mit dem des Scipio vereinigt. Um die Römer zur Schlacht zu verlocken, saudte Hannibal seine numidischen Reiter über

7. Das Alterthum - S. 181

1876 - Berlin : Weidmann
Zweiter punischer Krieg. 181 als Sagunt, nach heldenmüthiger Vertheidigung, bereits in Hannibals Hände gefallen war. Hannibal beschloss nun, den Plan seines Vaters auszuführen und die Römer in Italien anzugreifen, und zwar vom Norden der Halbinsel her, wo er sich auf die den Römern noch feindlichen Gallier und Ligurer stützen konnte. Auch konnte er von hier aus dem König Philippos von Makedonien die Hand reichen, der, stolz auf den Sieg seines Vaters bei Sellasia (§107), als ein Herr der Griechen, sich gleichfalls schon von der römischen Machtausdehnung bedroht sah. Hannibal brach deshalb, nachdem zuvor die Vertheidigung Afrika’s wie Spaniens durch zweckmässige Vertheilung seiner Kriegsmacht gesichert worden, im J. 218 vom Ebro auf und überschritt die Pyrenäen und die Rhone, ohne von den Römern, die zu spät von Massalia ihm nachrückten, gehindert zu werden. Mit 59,000 M. gelangte er an die Alpen1), zog auf einem Umwege durch das Allobroger-land ins Thal der I s e r e (Isara), führte von hier aus seine Armee auf der alten Strasse, welche die Keltenschwärme stets gewählt, über den kleinen St. Bernhard und stieg an der Dora Baltea das Thal von Aosta hinunter nach Italien, wohin er, nach den Kämpfen und Mühseligkeiten des Alpenübergangs, etwa noch 26,000 M. brachte. Doch liessen ihm die Römer, die im Ganzen planlos und unentschlossen verfuhren, Zeit, seine Truppen vollständig zu erholen; sie hatten ein Heer unter Pub lius Cornelius Scipio nach Spanien und ein anderes von Sicilien nach Afrika werfen wollen. Das Po-Tlial war nur zufällig von etwa 20,000 M. besetzt, welche gcgen die bereits im Aufstande begriffenen Gallier eingerückt waren. An die Spitze dieser Truppen stellte sich der zurückeilende Consul Publius Scipio, nachdem er sein Heer mit seinem Bruder Gnaeus nach Spanien weitergesandt. Er rückte das linke Ufer des Po hinauf, während Hannibal auf demselben Ufer ihm entgegenkam. Zwischen der Sesia und dem Ticinus2), unweit Vercelli, war ein erstes Gefecht, meist mit Reiterei geliefert, 218, in welchem Scipio überwunden und nur durch den Heldenmuth, seines Sohnes, des 17jährigen Publius Scipio, persönlich gerettet ward3). Doch zog sich derselbe dann geschickt über den Po und nahm, als Hannibal gleichfalls über den obern Fluss ging, eine feste Stellung hinter der Trebia, zwischen dem Apennin und Pla-centia, wo sein College Tiberius Sempronius mit dem sicili-schen, ursprünglich zur Landung in Afrika bestimmten Heer zu ihm stiess. Beide zusammen waren über 40,000 M. stark. Hannibal lockte den neuangekommenen Feldherrn der Römer zum Angriff über die Trebia (Dec. 218) und vernichtete dann das römische Heer4); *) Polyb. Iii, 39. 60. J. Law, The Alps of Hann. 2 vols. London 1866. Mommsen u. Ihne citiren die Untersuchungen von Wikham u. Gramer 2) Polvb Iii, 49. 56. 60—65. Liv. Xxi, 30—46. 3) Polyb. X, 3. Liv. Xxi 46 <) Po- lyb. Iii, 66—74. Liv. Xxi, 47—56.

8. Theil 2 - S. 59

1813 - Leipzig : Hinrichs
Rom. 59 Heere betretenen Weg unter großen Gefahren über die Al- pen, wo er viele Menschen verlor, und betrat mit dem Ueher- reste seiner Armee den Boden des nördlichen Italiens, um die Römer in ihrem eignen Lande anzugreifen, und dm Krieg auf Kosten desselben zu führen. i- Mv Fortsetzung. / * • > Die Geschwindigkeit, mit welcher Hannibal vorwärts drang, hatte die Gegenanstalten der Römer zum Theile ver» eitelt. Ihre Gesandten bei den am Fuße der Alpen und am Po wohnenden Gallier kamen spater cm, als die Gesandten des Hannibal, welche die Unzufriedenheit der Gallier mit den Römern zu benutzen gewußt hatten. Der Consul P. Cor- nelius Scipio landete mit 60 Schiffen bei Marseille, um den Hannibal an der Rhone aufzuhalten; allein Hannibal hatte bereits vor drei Tagen diesen Fluß überschritten. Sei. pio übergab also seinem Bruder, dem Cnejus Scipio, den Oberbefehl über den größten Theil des Heeres, den er nach Spanien sandte; er selbst schiffte nach Pisa zurück, ging durch Etrurien, wo er sein kleines Heer etwas verstärkte, und eilte nach dem Po, um dort dem Hannibal zuvor zu kommen, und ihn eher anzugreifen, bevor er sich von dem beschwerlichen Zuge über die Alpen erhohlen könnte. Als aber Scipio nach Placentia kam, erfuhr er, daß Han- nibal bereits Turin erobert, und die dort wohnenden Gal- lier in Schrecken und Bestürzung gesetzt habe. Um die Gallier ganz gegen Rom durch einen glanzenden Sieg zu bestimmen, ging Hannibal dem Consul entgegen. Am Flusse Ti ei. nus stießen beide Heere mit ihrer Reiterei auf einander. Sci. pio ward geschlagen und verwundet, und nur durch seinen Sohn, der sich in der Folge den ehrenvollen Namen des Afrikaners erwarb, von der Gefangenschaft gerettet Der Consul führte seine Armee über den Po zurück, und Hanni- bal folgte ihm in Eilmärschen. Hannibal sandte seinen Bruder Mago mit einem Corps jenseits des Po, wo er die römischen Besitzungen plünderte, die Gallier aber schonte und in sein Interesse zog, so daß selbst 2ax> Gallier, die im römii

9. Geschichts-Tabellen zum Gebrauch beim Elementarunterricht in der Geschichte - S. 27

1873 - Halle : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
228. Carthago nova gründet und mit den Römern einen Vertrag schließt, wonach ganz Spanien jenseits des Ebro außer Sagunt den Carchaginiensern überlassen wird. 225 — 222. Die Römer unterwerfen das cisalpinische Gallien. 219. Hannibal erobert Sagunt und bricht dadurch den Vertrag mit Rom. 218 — 201. Zweiter punischer Krieg. 218. Hannibal marschirt durch Spanien, Gallien und über die Alpen nach Oberitalien und schlägt dort den P. Cornelius Seipio am Ticinus und den Tib. Sempronius Longus an der Trebia. 217. Sieg des Hannibal über die Römer unter C. Flaminius am trasimenischen See. D. Fabius (Cunetator, der Schild Roms) hält den Siegeslauf des Hannibal durch Zögern auf. 216. Niederlage der Römer bei Cannä. Winterquartiere des Hannibal in Capua. 215. M. Marcellus (das Schwert Roms) schlägt den Hannibal bei Nola. König Philipp von Macedonien und König Hieronymus von Syraeus schließen ein Bündniß mit Hannibal. 212. Hannibal nimmt Tarent. Marcellus erobert Syracus. Die Römer in Spanien unter P. und Cn. Scipio werden gänzlich geschlagen. 211. Capua von den Römern wieder erobert. 210. P. Cornelius Scipio (Sohn des im I. 212 geschlagenen und gefallenen P. Scipio) erobert Carthago nova. 209. Tarent von den Römern wieder erobert. Hasdrubal, der Bruder Hannibals, bricht mit seinem Heere aus Spanien auf, um dem Hannibal Hülfe zu bringen.

10. Das Altertum - S. 116

1879 - Berlin : Gaertner
116 Die römische Geschichte: 266—133. Heere und einer Flotte geblieben, Carthago durch ein drittes Heer gesichert. 254. Die vier grossen Siege Hannibals 218—216. Der Consul 218 P. Cornelius Scipio, welchen die Römer 218 nach Spanien geschickt hatten, eilte aus Massilia, von wo er zu spät den Uebergang über die Rhone hatte hindern wollen und seinen Bruder Cn. mit seinem Heere nach Spanien geschickt hatte, herbei. Er stellte sich an die Spitze des zufällig gegen die aufrührerischen Gallier geschickten Heeres, wurde aber unweit des Ticinus geschlagen und schwer verwundet. Im Winter desselben Jahres siegte Hannibal noch über die beiden consularischen Heere von etwa 10 Legionen unter Anführung des von den Römern nach Africa geschickten, aber aus Sicilien zurückgerufenen Tib. Sempronius Longus, indem er ihn zum Durchzug durch die kalte Trebia verlockte, so entscheidend, dass nur 10,000 Mann entkamen. 217 Im Frühjahr 217 zog der Punier, verstärkt durch die abgefallenen gallischen Völker, über die Apeninnen und mit grossem Verluste durch die vom Arnus überschwemmten Gegenden. Darauf vernichtete er die ihm unter dem Consul C. Flaminius von Arretium aus nacheilenden Römer zwischen einer steilen Hügelkette und dem trasimenischen See durch einen vom Nebel und der Sorglosigkeit des Feldherrn begünstigten Hinterhalt. Dieser Schreckensnachricht folgte in Rom schnell die zweite, dass der Punier auch den Vortrab des ändern Consuls von 4000 Reitern niedergemacht habe. Seinem ursprünglichen Plane getreu, von dem Uebertritte der italischen Bundesgenossen Roms die Entscheidung des Krieges zu erwarten, zog er, um sie auf seine Seite zu bringen, an dem schwer einnehmbaren Rom vorbei nach Apulien. Dafür ist er schon damals von seinem Reiterobersten Maharbal ohne Grund getadelt. Auf seinen Plünderungszügen beobachtete ihn der vom Volke in der Abwesenheit des Consuls gewählte Prodictator Q. Fabius. Nach der Einschliessung seines früheren Reiterobersten M. Minucius, der zum zweiten Dictator erwählt war, trug er seinen Spottnamen Cunctator mit Ehren. Einmal rettete Hannibal sein eingeschlossenes Heer vor ihm nur durch einen Kunstgriff. 216 Dierömer rüsteten zum Entscheid ungskampfe. Im nächsten Sommer tödtete der Punier theils, theils nahm er gefangen den aller-grössten Theil des 80,000 Mann zu Fuss und 6000 zu Pferde starken Heeres unter Anführung des Consuls C. Terentius Varro bei dem befestigten und eroberten Cannae am Flüsschen Aufidus, da seine überlegene Reiterei auf dem rechten Flügel vordrang und die Römer im Rücken angriff. Der Consul L. Aemilius Paulus bezahlte die zu ungestüme Kampflust seines Collegen mit dem Tode. Von den 6000 Gefallenen Hannibals kamen zwei Drittel auf die Gallier. 255. Die Folgen der Schlacht bei Cannae. Varros Empfang in Rom bewies die Eintracht und den ungebrochenen Muth der Römer. Dadurch und durch die Furcht vor den Puniern und den Galliern wurden die meisten Bundesgenossen in ihrer Treue gegen die Römer bestärkt. So überwanden sie schliesslich das Genie Hannibals. Capua und die südlichen Samniter, sowie der Süden Italiens, mit Ausnahme der griechischen Städte, fielen zu diesem ab.

11. Griechische und römische Geschichte - S. 55

1892 - Berlin : Nicolai
55 -nun an dem Uebergange über die Rhone zu hindern suchten. Der römische Senat hatte den Konsul Scipio nach Spanien entsandt. In Massilia erfuhr dieser, daß Hanuibal au der Rhone stehe, und ausgesandte Reiter meldeten, daß er sie bereits überschritten habe. Hannibal hatte die Kelten dadurch verscheucht, daß er eine Abteilung stromaufwärts marschieren, den Strom überschreiten und sie im Rücken anfallen ließ. Aus dem Rhonethale wandte er sich in das der Jssre und überschritt die Alpen — wahrscheinlich indem er die von den Gallern benutzten Wege über den Kleinen Bernhard einschlug. — Aber Hannibal hatte keine Ahnung von den Schwierigkeiten, die ein Alpenübergang mit sich führt, für das Fußvolk, besonders aber für die Reiter und für die Elefanten schon beim Ausstieg. Schwieriger aber noch war der Abstieg; Maultiere und Pferde glitten und stürzten; hinterrücks vollführte Angriffe der feindseligen und räuberischen Bevölkerung störten den Marsch. Dennoch überwand Hannibal alle Schwierigkeiten durch seine Umsicht und Thatkraft. Er erreichte die nach Italien abfließende Dora Baltea unter blutigen Gefechten. Hier ließ er das Heer rasten; der Blick auf das schöne Italien belebte die Geister. Alle noch bevorstehenden Beschwerden wurden nun leichter überwunden. Endlich konnten die Truppen in der Ebene von Jvrea einquartiert und verpflegt werden. Aber sie waren nur noch zur Hälfte vorhanden. Wäre ein römisches Heer zur Stelle gewesen, Hannibals Unternehmen wäre wahrscheinlich gescheitert. Allein Scipio hatte sein Heer geteilt, mit der einen Hälfte feinen Bruder nach Spanien geschickt, mit der anderen kehrte er nach Italien zurück. Darüber war so viel Zeit vergangen, daß Hannibal sein Heer wiederherstellen, durch Galler ergänzen und verstärken konnte. Ticinus und Trebia. Der andere Konsul Tiberius Semprouius stand in Sicilien, bereit, nach Afrika überzusetzen; nun erhielt er den Befehl, nach dem Po zu marschieren. Aber Scipio wartete seine Ankunft nicht ab, überschritt den Po und stieß auf den südwärts ziehenden Hannibal am Ticinus. Hier entspann sich ein Gefecht zwischen den Reitern und 218 leichten Truppen, in dem die Römer geschlagen wurden. Scipio selbst entging dem Tode nur durch die Tapferkeit seines Sohnes Publius, des späteren Überwinders Hannibals. An der Spitze seines Reitergeschwaders hatte er sich in den Feind geworfen und den Vater gerettet. Dieser zog sich nun über den Po zurück und vereinte sich hinter der Trebia mit 218 Sempronius, einem kampfbegierigen Manne. Dieser übernahm den Oberbefehl. Hannibal folgte, lockte den Feind aus feiner Stellung heraus, warf die römische Reiterei und schickte dem tapfer kämpfenden Fußvolke seinen Bruder Mago in den Rücken. 10000 Legionssoldaten schlugen sich durch, aber die Masse des Heeres wurde von den Elefanten und den feindlichen Reitern vernichtet. Auch Hanuibal hatte schwere Verluste erlitten; aber nun erhoben sich die Kelten für ihn, welche von der Furcht vor den Römern bisher zurückgehalten waren.

12. Kurzgefaßte Zeittafel der Geschichte des Alterthums (bis 476 nach Chr.) zum Auswendiglernen - S. 54

1873 - Oberhausen [u.a.] : Spaarmann
— 54 — 222: Der Konsul M. Marcellus schlägt die Jnsubrer bei Clastidium. Cn. Scipio erstürmt Mediolauum und Comum (Hauptorte der Jnsubrer) und bringt alles Land zwischen Po und Alpen zur Unterwerfung. 222: (Mia cisalpina römische Provinz. 219: Hannibal, Sohn des Hamilkar Barkas, greift Sagunt an. 218: Ter zweite pmrische Krieg. 218: Hannibal erobert das spanische Land zwischen Ebro und den Pyrenäen. Er geht über die Rhone und die Alpen. Die beiden Scipionen gehen nach Spanien. 218: Sieg des Hannibal über die Römer ant Ticinns (Tessin). *■ Sieg des Hannibal über die Römer an der Trebia. (Abfall der eben erst bezwungenen Gallier von Rom.) 217: Sieg des Hannibal über die Römer am Trasimmischen See. (Abfall Etruriens von Rom.) 216: Schreckliche Nieberlage der Römer durch Hannibal bei Cannä (Fall des Aemilius Paullus). (Abfall der italischen Bölker von Rom.) 215: Bündiüß Philipp's Iii. von Macebonten mit Hannibal gegen die Römer. (Erster römisch-maeebonischer Krieg.) (215: Hieron Ii. König von Syrakus f; sein Nachfolger ist sein Enkel Hieronymus.) 214: Anfang der Belagerung von Syrakus burck Marcellus. 212: Eroberung von Syrakus durch Marcellus (Archimebes f) Tarent fällt zu Hannibal ab. Fall der beiden bisher siegreichen Scipionen in Spanien. 211: Hannibal vor den Thoren Roms. Eapua's Fall durch die Römer. , 210: Publ. Cornel. Scipio in Spanien. 209: (Zweite) Eroberung von Tarent (Fab. Maximus). Eroberung Carthagenas in Spanien durch Scipio. 207: Hasdrubal Barkas (Hannibal's Bruders) Nieberlage und Tod in der Schlacht am Metaurus (Sena gallica). 206: Spanien durch Scipio für Rom unterworfen. 2q2: Scipio's (Asricanus major) Sieg über Hannibal bei Zama. 201: Friedensschluß; Carthago verliert alle seine auswärtigen Besitzungen. 200: Wiederbeginn der römischen Kämpfe gegen die italischen Gallier. 200: Niederlage der Jsubrer und Boier in der Schlacht bei Erenwna.

13. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 36

1917 - Hannover : Helwing
— 36 — v. Lhr. 218—201 218 Ereignisse zwischen dem ersten und zweiten Pnnischen Kriege. 238 Ein Ausjtand der karthagischen Söldnerscharen in Afrika wird durch Hamilkar Barkas niedergeschlagen, doch besetzen die Römer Sardinien und Korsika. (Zweite römische Provinz.) 225—222 Kampf gegen die cisalpini sehen Gallier; diese brechen in Etrurien ein, werden aber von den Römern vernichtet. Gallia cisalpina ist die dritte römische Provinz. Der zweite Punische Krieg. Veranlassung: Der Haß der Karthager (die Barkas) gegen die Römer; sie suchen als Ersatz für Sizilien und Sardinien das silberreiche Spanien zu gewinnen. Des Hamilkar Barkas Eroberungen im südlichen und östlichen Spanien; sein Schwiegersohn Hlsdrubal dringt bis an den Ebro vor. Nach Hlsdrubals Ermordung wird Hannibal, der Sohn des Hamilkar Barkas, Feldherr. Er greift das mit Rom verbündete Sagunt an. Eine römische Gesandtschaft fordert in Karthago Hannibals Auslieferung; als diese verweigert wird, erklären die Römer den Krieg. 218—216. 1. Die Siege Hannibals. Während Hannibal zum Einfall in Italien rüstet, betreiben die Römer Rüstungen zu Einfällen in Spanien und Karthago. Der Konsul T. Sempronius segelt mit einer Flotte nach Sizilien, und der andere Konsul P. Korn. Scipio schifft sich mit einem Heer nach Spanien ein. Hannibal kommt den Römern zuvor. 218 Hannibals kühner Zug nach Italien auf dem Landweg. Er überschreitet den Ebro, die Pyrenäen, die Rhone, die Alpen auf dem kleinen St. Bernhard und erreicht mit 20000 Fußsoldaten und 6000 Reitern Italien. P. Korn. Scipio geht nach Oberitalien zurück, als er bei seiner Landung in Massilia erfahren, daß Hannibal die Rhone überschritten hat, und schickt sein Heer unter seinem Bruder Kn ejus weiter nach Spanien. Ncitergefecht am Ticinns: Hannibal siegt über P. Kornelius Scipio und nach Überschreitung des Po in der Schlacht an dcr Trebia über T. Sempronius, der aus Sizilien, wo er zu einem Zuge nach Karthago rüstete, zurückberufen war. Über 60000 cisalpinische Gallier schließen sich dem Heere Hannibals an. Rach einem unvermuteten Zuge über den Apennin und durch die Sümpfe des Arno, wodurch er die römischen Stellungen umgeht,

14. Theil 2 - S. 70

1806 - Leipzig : Hinrichs
70 Dritte Periode. auf dem Markte errichteten Scheiterhaufen gestürzt; die Uc-r bn'ggebliedenen wurden von den Karthagern gemordet. Diese blutige Thal schreckte die übrigen nördlichen Völkerschaften Spaniens, und belebte den Mutl) des karthagischen Heeres unter Hannibal. Siegreich überstieg er mit 50000 Mann Infanterie und 9000 Mann Kavallerie die Pyrenäen, durchzog in Eilmärschen während des Winters Gallien, führte fein Heer und die Elephantcn über die Rhone, bahnte sich einen noch nie von einem Heere betretenen Weg unter großen Gefahren über die Alpen, wo er viele Menschen verlor, und betrat uüt dem Ueberreste seinerarmee den Bo- den des nördlichen Italiens, um die Römer in ih- rem eignen Lande anzugreissn, und den Krieg auf Kosten desselben zu führen. Die Geschwindigkeit, mit welcher Hanniöal vorwärts drang, hatte die Gegenansichten 'der Römer zum Theii ver, eitelt. Ihre Gesandten bei den am Fuße der Alpen und am Po wohnenden Gallier kamen später an, als die Gass.nd- ten des Hannibal, , welche die Unzufriedenheit der Gallier mit den Römern zu benutzen gewußt hatten. Der Consul P. Cornelius Scipio landete mit 60 Schiffen bei Marseille, um den Hannibal an der Rchone aufzuhalten; allein Hannibal hatte bereits vor drei Tagen diesen Fluß über- schritten. Scipio übergab also seinem Bruder, dem Cnej us Scipio, den Oberbefehl über den größten Theil des Hee, res, den er nach Spanien sandte; er selbst schiffte nach Pisa zurück, ging durch Etrurien, wo er sein kleines Heer etwas verstärkte, und eilte nach dem Po, um dort dem Hannibal zuvor zu kommen, und ihn eher anzugrei- sen, bevor er sich von dem beschwerlichen Zugs über die Al- V- v pen

15. Die Geschichte des Alterthums - S. 525

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
144. Der zweite punische Krieg. 525 P- Cornelius Scipio, welcher zu derselben Zeit mit dem nach Spanien bestimmten Heere bei Massilia gelandet war, und erst hier von dem Ueber-gange seines Gegners über die Pyrenäen Nachricht erhalten hatte, vermied Hannibal, nachdem von den Bojew Gesandte bei ihm eingetroffen waren und sich ihm als Wegweiser über die Alpen angeboten hatten, und wandte sich nördlich längs der Rhone über die Jsöre nach dem Alpengebirge, welches er in 15 Tagen überstieg.. Der Marsch aufwärts wurde ihm weniger durch die Natur als durch die Feindseligkeit der anwohnenden Völker erschwert, deren Angriff durch die engen Wege, durch die überhängenden Felsen und Berge und andere derartige Oertlichkeiten nicht wenig unterstützt wurde. Beim Herabmarsch dagegen machten sich die Schwierigkeiten und Hindernisse der Natur um so empfindlicher geltend. Es war Anfangs October. Deßhalb stellte sich auf der Höhe bereits der Winter ein, und der fallende Schnee machte die Wege unkenntlich und unsicher. Fünf oder sechs Monate nach seinem Ausbruche von Neu-Carthago traf Hannibal im cisalpinischen Gallien, im Gebiete der befreundeten Jnsubrer, mit nur ttochc.20,Q00 Mann zu Fuß und 60m Reitern ein, die, durch die Beschwerden und Entbehrungen auf einem so langen Marsche erschöpft, zunächst der Ruhe und Erholung bedurften, um den bevorstehenden Kämpfen gewachsen zu sein. Der Krieg in Italien, 218—207. Ein Reitergefecht, worin Hannibal am rechten Ufer des Ticinus den Eonful Scipio besiegte, welcher von Massilia nach Italien zurückgesegelt war, nöthigte nicht nur die Römer zum eiligen Rückzüge über den Po und hinter die Trebia, sondern gewann auch Hannibal die noch schwankenden Gemüther der Gallier. Zwar war mittlerweile der anders römische Consul, Tiberius Longus Sempronius, mit seinem Heere aus Sicilien zurückberufen und zu seinem Eollegen gestoßen. Allein er ließ sich, wider des weisen Scipio Rath, von Hannibal zu der blutigen Schlacht an der %p&\a (auf dem rechten, östlichen Ufer derselben?) verleiten, in welcher mcht nur die Blüte des römischen Heeres von 40,000 Mann aus dem Kampfplatze blieb, sondern nach welcher auch die römischen Feldherren genöthigt wurden, sich nach den römischen Eolonieen Placentia und Eremona zurückzuziehen und so den ganzen Landstrich südlich vom Po dem Hannibal Preis zu geben. Im Anfange des Jahres 217 brach Hannibal, verstärkt durch zahlreiche gallische und ligurische Miethtruppen, und jetzt bereits über 50,000 Mann stark, aus den Winterquartieren auf. Anstatt des gewöhnlichen Weges (auf der Hauptheerstraße nach Ariminum) den schwierigern und deßhalb von den Römern nicht vorausgesetzten Weg durch die Sümpfe des untern Arno wählend, umging er den ihm zunächst bei Arretium gelagerten Consul Fla-minius in dessen linker Seite, verleitete hierdurch, so wie durch heftige' Verwüstung der ganzen Gegend, diesen Feldherrn, ihm in Eilmärschen nachzu-

16. Geschichte der Griechen und Römer - S. 308

1858 - Hannover : Hahn
308 Strom aufwärts rückte, hatte Hannibal bereits einige Tagemärsche Vorsprung gewonnen; nur eine Abtheilung der römischen Reiterei, welche die Stellung des Feindes auskundschaften sollte, bestand mit numidischen Reitern ein Gefecht, das erste dieses Krieges, scipio kehrte nach Massa lia zurück und entsendete von dort den großem Theil des Heeres unter seinem Bruder Cu. Corne- lius Scipio nach Spanien; er selbst aber kehrte mit den übri- gen Truppen nach Italien zurück, wo er bei Pisa landete. 5) Nach dem Uebergang über die Rhone war Hannibal anr Flusse weiter aufwärts nach dem obern Tbale der Isara (l86i's) bis zum Fuße der grajischen Alpen gezogen. Der Ueber- gang über das Hochgebirg wurde unter fortwährenden Kämpfen mit den wilden Bergbewohnern und unter unsäglichen Schwie- rigkeiten binnen 15 Tagen bewirkt.c Nach einem Marsche von fünf Monaten, seit man von Neukarthago ausgezogen, stand jetzt das karthagische Heer auf italischem Bodeu im Gebiete der be- freundeten 'S a lasser (um Aosta und Ivrea) gegen die Mitte September 218. Aber die Verluste waren ungeheuer; über die Hälfte der Armee war durch Gefechte oder die außerordentlichen Strapatzen des Marsches umgekommen. Hannibal zählte auf der Ebene von Ivrea, wo er dem erschöpften Heere eine vierzehn- tägige Rast gönnte, nur noch 20,000 Mann zu Fuß und 6000 Reiter. Aber sein kühner, im Vergleich zu den damaligen Mitteln mit bewunderungswürdiger Geschicklichkeit ausgeführter Zug nach Italien hatte den Kriegsplan der Römer gänzlich zerstört und dem Kriege die Richtung gegeben, durch welche er Rom allein verderblich werden konnte. 6) In Italien hatten die Bojer in Gemeinschaft mit den Insubrern, erschreckt durch die Anlage der römischen Militär- colonien Placentia und Cr emo na, noch vor der Ankunft Hannibal's einen Aufstand erregt, und konnten nur mit Mühe von den dort befindlichen römischen Truppen niedergehalten wer- den. Verwundert hatte der Consul Scipio, der hier nach seiner Rückkehr aus Massalia das Commando übernahm, vernommen, daß auch Hannibal schon von den Alpen herabgestiegen, und fer- ner daß er bereits die Hauptstadt der Taurin er, die ihm ihre Thore verschloß, nach kurzer Belagerung erstürmt habe. Er rückte ihm daher nach dem obern Po entgegen. Beim Flusse Tici- nus (unweit Vercelli) trafen die beiden Feldherren erstmals aus einander, als beide mit der Reiterei und den leichten Truppen ausgerückt waren, um gegenseitig ihre Stellungen zu erkunden. i) Am wahrscheinlichsten ist es der kleine Bernhard, einer der frühesten Alpen- übergänge aus dem Keltenland nach Italien; andere vermuthen den Mont Cenis, der jedoch erst in weit späterer Zeit als Alpenpaß benutzt wurde. Unter den vielen Schriften, die den Heereszug Hannibals über die Alpen besprechen, s. die von E. L. Zander, Cr am er und Wickham.

17. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für höhere Unterrichtsanstalten - S. 124

1872 - Hannover : Hahn
124 mit spanischen Vlkerschaften jenseits des Ebro Verbindungen an und untersttzte sie in ihren Fehden gegen Sagunt. Er selbst belagerte und eroberte die mit Rom verbndete Stadt nach 8 Monaten (219). 5) Auf die Nachricht hiervon schickten die Rmer eine Ge-sandtschaft, an deren Spitze Q. Fabius stand, nach Kar-thago, die Auslieferung Hannibal's zu verlangen, oder den Krieg zu erklären. Als der karthagische Senat mit seiner Antwort zauderte, sprach Fabius seine Toga zusammenfassend: hier bringen wir euch Krieg und Frieden, whlet! Auf die Antwort, er mge geben, was er wolle, entfaltete der Rmer seine Toga und spmch: So mget ihr Krieg haben! Jetzt war ein Entschei- 218 dungskampf zwischen den beiden mchtigen Staaten unvermeidlich ^ v-Ehr. geworden. Der Schauplatz des Krieges war nacheinander Ita-3tosun1iert, Spanien, Sicilien und seit 204 Afrika. 6) Der Kriegsplan der Rmer war, ein Heer unter dem Consul P. Cornelius Scipio nach Spanien, und ein anderes unter seinem Kollegen T. Sempronius nach Afrika zu senden. Aber Hannibal kam diesem Plane zuvor durch seinen berhmten Zug durch das Land der Kelten der die Alpen nach Italien. 7) Der karthagische Feldherr berlie nmlich Spanien seinem jngern Bruder Hasdrbal, zog der die Pyrenen, durch Gallien, der die Alpen, unter bestndigen Kmpfen mit streitbaren Vlkern und allen Hindernissen einer unwirtlichen Natur, und kam nach dem Verluste fast der Hlfte seiner Armee mit etwa 30,000 Mann unerwartet in Oberitalien an (No-vember 218). Der ganze Zug von Neukarthago aus dauerte 5 Monate, der Uebergang der die Alpen, wahrscheinlich der den kleinen Bernhard oder der den Mont Cenis (der 11,000 Fu hoch), wurde binnen 15 Tagen ausgefhrt. 8) Der Consul P. Cornelius Scipio hatte auf seiner Fahrt nach Spanien an der Mndung des Rhodanus (Rhone) von dem Zuge Hannibal's erfahren, und kehrte, da ihm dieser bereits zuvorgekommen war, nach Italien zurck. Hannibal stie auf ihn am Flusse Ticinu-s und schlug ihn zurck. Der Consul Scipio, selbst verwundet, wurde nur durch den Much fernes 17 jhrigen Sohnes, des nachherigen Scipio Africanus, vor Gefangenschaft gerettet. Unterdessen war der andere Consul, Tib. Sempronius, von seinem Zuge nach Afrika zurckgerufen worden. Beide Consuln vereinigten ihre Heere, erlitten aber gegen Hannibal eine blutige Niederlage an der Trebia (Dec. 218). Hannibal gnnte nun seinem Heere Winterquartiere im obern Italien und 'ergnzte es aus den ihm befreundeten Galliern. Im Frhjahr 217 drang Hannibal nach Etrurien vor, schlug

18. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 38

1877 - Langensalza : Beyer
nächster Gelegenheit einen neuen Krieg gegen die Römer anzufangen Diese Gelegenheit bot die Stadt Sagnntnm, eine am mittelländischen Meere gelegene spanische Stadt. Dieselbe belagerten die Carthager, obwohl sie mit den Römern verbündet war. Als nun die Römer die Aufhebung der Belagerung verlangten, die Carthager aber doch nicht von derselben abließen, sondern die Stadt eroberten, erklärten die Römer ihnen den Krieg. So entstand der zweite puuische Krieg, welcher von 218—202 v. Chr. Geb. wütete. § 52. Der zweite punifche Krieg. 218—202. v. Chr. Geb Kanniöals Siege. Hannibal war einer der größten Feldherrn des Altertums und der berühmteste Heerführer der Carthager. Schon als Knabe hatte er seinem Vater Hamilcar schwören müssen, daß er nie ein Frennd der Römer werden wolle. Mit neun Jahren hatte ihn sein Vater, der die Carthager in Spanien befehligte, mit dahin genommen, und im Kriegslager war er aufgewachsen. Hannibal war von festem Körper und un-gestühmem Mute, kaum hat ein anderer Feldherr den Römern solchen Schaden zugefügt als er. Nachdem die Römer den Carthagern den Krieg erklärt hatten, brach Hauuibal sofort mit 50,000 Fxßgäugeru, 9000 Reitern und 37 Elephanten aus, um den Feind im seinem eigenen Lande auszusuchen. Er überschritt im Jahre 218 v. Chr. Geb. die Pyrenäen, das Grenzgebirge zwischen Spanien und Gallien (Frankreich), und gelangte in das Tal des Rhonestusses. Von hier aus überschritt er unter unsäglichen Mühsalen die Westalpen, um nach Italien zu ge« langen. Damals waren durch die Alpen noch keine Wege gebahnt, auch suchten wilde Gebirgsvölker ihn in seinem Marsche aufzuhalten. Aber alle Hindernisse überwand der Mut des tapfereu Carthagers. Freilich büßte derselbe auch den größten Teil seines Heeres bei diesem Uebergang über die Alpen ein. Mit nur 25000 Mann und einem Elephanten erreichte er Oberitalien. Und schon zogen auch die Römer heran und stellten sich den Carthagern entgegen. Am Flusse Ticinus, einem Nebenflüsse des Padus (Po), ward der römische Consul Scipio geschlagen. Bald daraus wurden die Römer abermals am Flusse Trebia besiegt, ebenfalls einem Nebenflüsse des Po, so daß ganz Oberitalien in die Hände Hauuibals geriet. Im folgenden Jahre, 217 v. Chr. Geb., drangen nun die Carthager nach Mittelitalien vor. Hier kam es zu der großen (Schlacht am trasimenischen See (jetzt See von Perugia). Hier fand der Consul Flamin ins seinen Tod. Rom zitterte, und schon glaubte man bett Hannibal vor den Toren der Stadt („Hannibal ante portas“). Aber Hannibal hielt sein Heer nicht für stark genug, das starke Rom einzunehmen nttd zog daher östlich von der Stadt vorbei nach Unter-italien. Die Römer stellten jetzt eilten Mann an die Spitze ihres Heeres, dem sie die Gewalt über Leben und Tod der Bürger übertrugen (Dictator), berfefbe hieß Fabius Maximus. Deswegen weil Fabius sorgfältig

19. Bd. 1 - S. 410

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
410 Dritter Zeitraum. spätern Bundesgenossen der beiden knegfübrcnden Staaten gewesen sey. Nach einer achtmonatlichen Belagerung ward S a g u n t erobert. Die Mehrheit der Einwohner dieser Stadt hatte sich, schon vor der Einnahme, in einen auf dem Markte errichteten Scheiterhaufen gestürzt; die Uebriggebliebenen wurden von den Karthagern gemordet. Diese blutige That schreckte die übrigen nördlichen Völkerschaften Spaniens, und belebte den Muth des karthagischen Heeres unter Hanni- b al. Siegreich überstieg er mit 50,000 Mann Fußvolk und 9ooo Mann Reiterei die Pyrenäen, durchzog in Eil- märschen wahrend des Winters Gallien, führte sein Heer und die Elephanten über die Rhone, bahnte sich einen noch nie von einem Heere betretenen Weg unter großen Gefahren über die Alpen, wo er viele Menschen verlor, und be- trat mit dem Ueberreste seines Heeres den Boden des nörd- lichen Italiens, um die Römer in ihrem eignen Lande anzugreifen, und den Krieg auf Kosten desselben zu führen. 143. Fortsetzung. Die Geschwindigkeit, mit welcher Hannibal vorwärts drang, hatte die Gegenanstalten der Römer zum Theile verei- telt. Ihre Gesandten bei den am Fuße der Alpen und am Po wohnenden Galliern kamen spater an, als die Gesandten des Hannibal, welche die Unzufriedenheit der Gallier mit den Römern zu benutzen gewußt hatten. Der Consul P. Cornelius Scipio landete mit 60 Schiffen bei Marseille, um den Hannibal an der Rhone aufzuhalten; allein Han- nibal hatte bereits drei Tage vorher diesen Fluß überschrit- ten. Scipio übergab daher seinem Bruder, dem Cnejus Scipio, den Oberbefehl über den größten Theil des Heeres, den er nach Spanien sandte; er selbst schiffte nach Pisa zu- rück, ging durch Etrurien, wo er sein kleines Heer etwas verstärkte, und eilte nach dem Po, um dort dem Han- nibal zuvor zu kommen, und ihn eher anzugreifen, bevor er sich von dem beschwerlichen Zuge über die Alpen erhöhten könnte. Als aber Scipio u a ch P l a c e n t i a kam, erfuhr

20. Alte Geschichte - S. 135

1877 - Leipzig : Senf
Iv. Rom. Gesch. bis zur Gründung d es Kaiserthums. 135 Begierde nach einer neuen Heerfahrt, stürmten die Gallier: Bojer, Jnsubrer und Gaesateu (vermuthlich Celten des oberen Rhonethals und nicht Deutsche, obgleich der Name Germani hier merst erwähnt wird) durch Etrurien gegen Rom. Aber bei Telamon an der Mündung des Ombrone vernichteten die beiden Consnln G. Atilius Regulus, der selbst fiel, und L. Aemilius Papus das große Heer und darauf wurde das Gallierland selbst überzogen. Als 222 die Gallier einen Versuch aus die römische Festung Clastidium (Casteggio, unterhalb Pavia) machten, unterlagen sie abermals und der römische Consul M. Marcellus erbeutete bei der Tödtuug ihres Königs Virdnma-rus die dritten spolia opima. Gallien bis zu den Alpen (Oberitalien, später Gallia cisalpina genannt) war besiegt. Die treu gebliebenen Cenomanen, ein gallisches Volk, das östlich an die Veneter gränzte, behielten ihre Wohnsitze. Die um Genua herum wohnenden Ligurer wurden noch wenig beunruhigt, das Land südlich vom Po wurde aber kolonisirt. Die neuen Colonien: Placentia dies- und Cre-mona jenseits des Po sollten die Eroberung sichern. Hamilcar Barcas, der carthagische Patriot, ging 236 mit einem Heere nach Spanien, er hatte eine von den Regierungs-Collegien unabhängige (Stellung und bürste nur von der Volksversammlung abgerufen und zur Verantwortung gezogen werden. Er und seit 227 sein Schwiegersohn Hasdrnbal brachten mit Schlauheit und Gewalt ganz Spanien jenseits des Ebro in carthagische Gewalt. Hasdrnbal gründete als Hauptwaffenplatz Neu-Earthago (Carthagena). Noch von ihm erlangten die Römer das Versprechen, Sagnnt (Murviedro unweit Valencia) und Emporiä, (südlich von den Ostpyrenäen), die römischen Verbündeten, nicht anzugreifen, auch den Jberns (Ebro) nicht zu überschreiten. Aber Hannibal, Sohn des Hamilcar Barcas und Feldherr feit 220, einer der außerordentlichsten Männer der Weltgeschichte, erobert Saguut 219, ohne daß die Römer es hindern. Dann Überschreitet er (zweiter punifcher Krieg 218 — 201) mit 50000 Mann zu Fuß und 9000 Reitern die Pyrenäen, später die Rhone und die Alpen über den kleinen St. Bernhard (südlich vom Montblanc) und fällt mit feinem, bitrch den beschwerlichen Zug über die Alpen und Kämpfe mit ihren wilden Bewohnern auf 26000 Mann geschmolzenen, Heer in Italien ein, wo in einem Reiter-Gefecht am Ti-cinus P. Cornelius Scipio und später im December 218 in der Schlacht an der Trebia Tib. Sernpronins Longus von ihm geschlagen werden. Dadurch erkämpft er sich Winterquartiere im cisal-pinischen Gallien, dessen kaum von Rom unterworfene kriegerische Be-