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1. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 141

1878 - Mainz : Kunze
- 141 — war die Befreiung vieler Christensklaven. Ein 1541 gegen Algier unternommener Zug endete durch die Schuld der Elemente unglücklich. Bis zum Frieden von Crespy hatte der Kaiser die Protestanten, welche ihm wesentliche Hilfe gegen die Türken und Frankreich leisteten, schonen müssen. Weil sie aber das Tridentiner Concil nicht anerkennen wollten, begann er mit dem evangelischen sächsischen Herzog Moritz im Bunde den Kampf gegen sie 1546. Man nennt diesen kurzen aber erfolgreichen Krieg den schmal-kaldischen. Im ersten Jahre wurden die oberdeutschen Städte gezwungen den Frieden mit schweren Opfern zu erkaufen, 1547 unterlag die protestantische Hauptmacht unter dem Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen bei Mühlberg nach kurzem Kampfe. (Alba.) Karl nahm darauf Witt enberg durch Capi-tulation ein und gab dem Albertiner Moritz außer der Kurwürde noch den ganzen sogenannten Kurkreis mit Wittenberg. Den ehemaligen sächsischen Kurfürsten ernestinischer Linie, sowie Philipp von Hessen, der vergebens seine Gnade angefleht hatte, behielt er in harter Gefangenschaft. 1548 ließ er zu Augsburg das Interim aufstellen, eine Richtschnur, nach welcher bis zur definitiven Regelung durchs Concil die Protestanten sich in Glaubenssachen verhalten sollten. Da dasselbe nur den evangelischen Pfarrern ihre Frauen und den Laien den Kelch ließ, so stieß es auf starken Widerstand, den der Kaiser durch Ausweisung vieler Geistlichen vergebens zu brechen suchte. Besonders Magdeburg sträubte sich dagegen; es wurde in die Reichsacht erklärt und die Ausführung derselben Moritz und Joachim von Brandenburg übertragen. Weil nun der erstere als Schwiegersohn Philipps über dessen harte Behandlung empört war und zugleich sich bei seinen Glaubensgenossen von dem Vorwürfe des Verraths reinigen wollte, so schloß er mit dem französischen König Heinrich Ii. insgeheim einen Vertrag, nach welchem diesem für zu leistende Hilfe die Bistümer Metz, To ul und Verdün überlassen werden sollten. Während Heinrich so das Reich im Westen beraubte, nötigte Moritz in Verbindung mit Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Culmbach den Kaiser zur Flucht von Innsbruck über die Alpen und schloß darauf 1552

2. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 370

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
370 Die mittlere Zeit. sie dort ihre Zelle aufschlugen, den Beiuameu Tabor gaben, wurde hnssüischer Gottesdienst gehalten, uud.vou da an nannten sie sich gerne Taboriten. Der Aufruhr selbst brach in Prag aus. Der hufsi-tische Prediger bei Maria-Schuee, ein entsprungener Pramoustra-tenser, Johann von Sc lau, veranstaltete an einem Sonntage eine Prozession, wobei er den Kelch vortrug. Als die Prozession au das Rathaus der Renstadt kam, verbreitete sich unter dem Haufen das Gerücht, es fei auf den kelchtragenden Prediger ein Stein vom Rathanse herabgeworfen worden. Der wütende Haufe, vou Ziska aufgehetzt, stürmte das Rathaus und warf sieben Ratsherren zum Fenster hinaus. Sie wurden mit Spießen aufgefangen (30. Juli 1419). Bon da an schlug sich auch der böhmische Adel ans die Seite der Hussiten. Die Heere, welche Sigismund sandte, tiefen beim Anblicke von Ziskas fürchterlichen Scharen auseinander. Selbst drei Kreuzheere, welche ausgesandt wurden, liefen von Schrecken ergriffen davon und viele Tausende von Deutschen wurden auf der Flucht erschlagen. Ziska hauste schrecklich, besonders nachdem er bei der Belagerung eines Schlosses auch noch das andere Auge durch einen Pfeilschuß verloren hatte und nun auf einem Karren sich nachführen lassen mußte. Die gefangenen Geistlichen ließ er in Pech-toniien stecken und anzünden; die Ortschaften, durch die er zog, ließ er alle verbrennen. Rach seinem Tode (1424) war Prokop „der Große", ein entsprungener Mönch, der Hauptanführer. Dieser trug die Waffen über Böhmen hinaus nach Sachsen und Bayern und kehrte erst zurück, nachdem er 100 Städte und 1400 Ortschaften verwüstet hatte. Ganze Einwohnerschaften wurden hingemordet. Auch das vierte große Kreuzheer, ^00 000 Manu stark, welches sich Prokop entgegenstellte, wurde geschlagen und sogar das Zelt des Kardinallegaten mit der Kreuzbutte, dem Meßgewande und dem Hute des Kardinals siel in die Hände der Hussiten. Mit ihm führte noch ein anderer Prokop (Prokupet), „der Kleine" genannt, die Hussiten an. Aber endlich wurden die Hussiten unter sich selbst uneins, und die Gemäßigten, welche sich Kalixtiner ober Utraquisten nannten, weil sie sich mit der Gestattung des Kelches begnügten , schieden sich von den heftigern Tab oriten, welche alle geistliche und weltliche Obrigkeit vertilgen wollten. Bei Böhmisch-Brod wurden die Taboriteu von den Kalixtinern geschlagen und beide Prokope kamen ums Leben. Sigismund wurde als rechtmäßiger König wieder anerkannt (1435). 8 137. Das habstmrgische Kaiserhaus. Albrecht Ii.; Friedrich Iii. (1439—1493). Maximilian I. (1493—1519). 377) Mit Sigismund, der keine Söhne hinterließ, erlosch das lnxembnrgische Hans und es folgte dessen Schwiegersohn Albrecht Ii. von Österreich als Kaiser nach. Aber dieser vielversprechende Fürst regierte nur anderthalb Jahre und starb .auf der Rückkehr von einem Türkenkriege an der Ruhr. Von ihm an blieb die deutsche Kaiserkrone bis zur Auflösung des Deutschen Reiches mit nur kurzer Unterbrechung beim Hause Habsburg. Sein Nachfolger Friedrich Iii. vou Österreich re-

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 82

1868 - Mainz : Kunze
82 Erste Periode der neueren Geschichte. Die Macht Besonders thätig aber waren die Jesuiten in Ingolstadt, das für der Jesuiten ^je Reaction werden sollte, was Wittenberg für die Reformation ge- worden war. Drei Jesuiten, darunter ein Deutscher, Peter Canisius, (er war aus der Reichsstadt Nimwegen gebürtig) hatten daselbst eine Universität gegründet, von der aus die Unterdrückung der evangelischen Kirche und die Verbreitung des Ordens mit unglaublichem Erfolg be- trieben wurde. Die Jesuiten wußten unter Rudolf U. namentlich den Reichshofrath in Wien und das Reichskamniergericht mit ihren An- hängern zu besetzen, damit in streitigen Fällen gegen die Protestanten entschieden würde, und regten katholische Fürsten an, gewaltsame Maß- regeln und Bedrückungen gegen ihre protestantischen Unterthanen vor- zunehmen. Als deßhalb (1608) auf dem Reichstage zu Regensburg die protestantischen Stände*) Beschwerde führten und eine neue Be- stätigung des Augsburger Religionsfriedens forderten, wurde ihnen veranlaßt die vom Kaiser geradezu verweigert. Jetzt schlossen sie auf Zureden Wlliott bet Protestanten des französischen Koni s Heinrich Iv. zu ihrem Schutze in der anfge- 1608. hobenen Abtei Ahausen im Anspachischen einen bewaffneten Bund, die Union genannt, auf die Dauer von zehn Jahren, und stellten an die Spitze desselben den reformirten Kurfürsten Friedrich von der Pfalz, was Kur- sachsen veranlaßte, der Union nicht beizutreten (1608). • Gegen die Union schlossen im nämlichen Jahre die katholischen Fürsten eine Ver- einigung (Ligue) zu Würzburg, an deren Spitze Maximilian von Baiern gestellt wurde. Mit der Union waren Frankreich und Holland verbündet; aber kurz darauf ward Heinrich Iv. ermordet. Rudolf ii. Das Königreich Böhmen war nach der Schlacht bei Mohacs seiner(1^27) (S. 20) an das Haus Oestreich gekommen. Ferdinand I. losigkeit von und Maximilian Ii. hatten die Protestanten in Böhmen in keiner Weise ^dräng"^' beeinträchtigt; Rudolf Ii. war ihnen feind und abgeneigt. Seine Sorglosigkeit und Nachlässigkeit in den Regierungsgeschäften brachten ihn aber in eine Lage, daß er den Protestanten Zugeständnisse machen mußte, welche er sonst nie gewährt hätte. Durch seine Trägheit machte sich Rudolf in Ungarn verhaßt. Er hatte keinen Landtag be- sucht, auf Anfragen und Beschwerden keine Antwort ertheilt und seinen Truppen ungestraft Plünderungen und Rohheiten hingehen lassen. *) Leider hatten sich dieselben schon seit einiger Zeit in zwei Lager ge- spalten. Bremen, Kurpfalz, Baden, Anhalt, Hessen-Cassel und später auch Kurbrandenburg waren von Luthers Lehre zum Calvinismus über- getreten. Die Kräfte der Reformation spalteten sich gerade in einer Zeit, wo der gemeinschaftliche Feind einträchtig zusammen wirkte.

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 30

1868 - Mainz : Kunze
30 Erste Periode der neueren Geschichte. werben in Die neue Lehre, welche in Sachsen, Hessen, In der Pfalz, Mecklen- schenlanden bürg, Pommern, Braunschweig, Zweibrücken, Baden, Anhalt, Nassau angenommen, und in den meisten Reichsstädten Eingang gefunden hatte, ward zuerst in Preußen förmlich eingeführt (1525). Preußen war bisher ein geistlicher Staat gewesen, welcher dem deutschen Orden angehörte. Auf Luthers Rath sagte sich der damalige Hochmeister desselben, Albrecht von Brandenburg, von dem Reiche und der Kirche los, hob den Orden auf und erklärte fein Land für ein erbliches Herzogthum. Luther und Luther, welcher 1524 seine Kutte mit einem bürgerlichen Rocke befestigeri^hr vertauscht und sich mit Katharina von Bora, einer früheren Kloster- Werk durch jungfrau aus dem Kloster Nimptsch bei Grimma, vermählt hatte, ^'ueber-^ unternahm 1527 mit seinem Freunde Melanchthon eine Reise durch setzung des Sachsen, um die Kirchen und Schulen zu untersuchen. Bei diesem Testaments" Anlaß zeigten sich Volk und Lehrer gleich unwissend; der ganze Gottes- dienst bestand in dem Herplappern unverstandener Gebetsformelli. Dies bewog Melanchthon, „einen Unterricht an die Pfarrherren im Kur- fürstenthum Sachsen" aufzusetzen (1528), und Luther gab die Haupt- sätze der christlichen Glaubens- und Sittenlehre in Fragen und Ant- worten heraus (1529). Dies ist der berühmte Katechismus Lutheri. Einen kurzen Auszug daraus, den kleinen Katechismus, bestimmte er für die Kinder. Von ganz besonderer Wichtigkeit für die Befestigung der neuen Lehre war die Bibelübersetzung, welche er auf der Wartburg begonnen hatte und 1532 vollendete. Der Inhalt des heiligen Buches, die schlichte und kräftige Ausdrucksweise des Uebersetzers wandten Viele der neuen Lehre zu. Durch Luthers Uebersetzung wurde der hoch- deutsche Dialekt die Schrift- und Umgangssprache der Gebildeten. Dieevangeli- . Da sich 1525 mehrere katholische Fürsten in Dessau zu einem sich" Bunde gegen die lutherische Lehre vereinigt hatten, so hielt es der im Bunde zu kluge Landgraf Philipp der Großmüthige von Hessen für rathsam, ein ge^etwaige Gegenbüudniß zu stiften, welches im Falle eines Angriffes Gewalt der Angriffei526. Gewalt entgegenzusetzen vermöchte. Dies Schutzbündniß schloß er mit dem Kurfürsten von Sachsen zu Torgau, welchem noch in dem näm- lichen Jahre vier Herzöge von Braunschweig-Lüneburg, der Herzog von Mecklenburg, der Fürst von Anhalt, zwei Grasen von Mansfeld und die Reichsstädte Straßburg, Magdeburg, Nürnberg und Augsburg bei- traten. Gewiß trug der Bund der Evangelischen nicht wenig zu dem gelinden Beschlusse bei, womit der noch im gleichen Jahre abgehaltene Reichstag zu Speier endigte, daß es jedem Neichsstande überlassen bleibe, nicht nur in Befolgung des Wormser Edikts, sondern über-

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 82

1876 - Mainz : Kunze
82 Erste Periode der neueren Geschichte. stellte die katholische Lehre wieder her. Die Stadt verlor ihre Reichsfreiheit und blieb unter bairischer Hoheit (1607). Besonders thätig aber waren die Jesuiten in Ingolstadt, das für Die Macht die Reaction werden sollte, was Wittenberg für die Reformation ge-der Sefmten worden war. Drei Jesuiten, darunter ein Deutscher, Peter Camsius, (er war aus der Reichsstadt Nimwegen gebürtig) hatten sich der Leitung der dortigen Universität bemächtigt, von der aus die Unterdrückung der evangelischen Kirche und die Verbreitung des Ordens mit unglaublichem Erfolg betrieben wurde. Die Jesuiten wußten unter Rudolf Ii. namentlich den Reichshofrath in Wien und das Reichskammergericht mit ihren Anhängern zu besetzen, damit in streitigen Fällen gegen die Protestanten entschieden würde, und regten katholische Fürsten an, gewaltsame Maßregeln und Bedrückungen gegen ihre protestantischen Unterthanen vorzunehmen. Als deshalb (1608)auf dem Reichstage zu Regensburg die protestantischen Stände*) Beschwerde führten und eine neue Bestätigung des Augsburger Religionsfriedens forderten, wurde ihnen tzie Uni'on^der ^ies vom Kaiser geradezu verweigert. Jetzt schlossen sie auf Zureden des Protestanten französischen Königs Heinrich Iv. zu ihrem Schutze in der ausgeho-1608- benen Abtei Ahausen im Ansbachischen einen bewaffneten Bund, die Union genannt, auf die Dauer von zehn Jahren, und stellten an die Spitze desselben den reformirten Kurfürsten Friedrich von der Pfalz, was Kursachsen veranlaßte, der Union nicht beizutreten (1608). Gegen die Union schlossen im folgenden Jahre die katholischen Fürsten eine Vereinigung (Ligue) zu Würzburg, an deren Spitze Maximilian von Baiern gestellt wurde. Mit der Union waren Frankreich und Holland verbündet; aber kurz darauf ward Heinrich Iv. ermordet. Rudolf ii. Das Königreich Böhmen war nach der Schlacht bei Mohacs seiner^Sorg- (1526), in welcher König Ludwig von Böhmen und Ungarn gegen losigkeit von die Türken siel, an den österreichischen Erzherzog, den späteren Kaiser ^"Ferdinand I., gekommen. Dieser und Maximilian Ii. hatten die Protestanten in Böhmen in keiner Weise beeinträchtigt; Rudolf Ii. war ihnen feind und abgeneigt. Seine Sorglosigkeit und Nachlässigkeit in den Regierungsgeschästen brachten ihn aber in eine Lage, daß er den Protestanten Zugeständnisse machen mußte, welche er sonst nie gewährt hätte. Durch seine Trägheit machte sich Rudolf auch in Ungarn *) Leider hatten sich dieselben schon seit einiger Zeit in zwei Lager gespalten. Bremen, Kurpfalz, Baden, Anhalt, Hesseu-Cassel und später auch Kurbrandenburg waren von Luthers Lehre zum Calvinismus übergetreten. Die Kräfte der Reformation spalteten sich gerade in einer Zeit, wo der gemeinschaftliche Feind einträchtig zusammen wirkte.

6. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 88

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
88 Die Reformation. Religionskriege. Verfall Deutschlands rc. stand sich daher in jener Zeit wohl von selbst, daß er sich am Klerus er- holte und deßwegen zum „Evangelium" griff; aber er that es mit äußer- ster Behutsamkeit, denn er mißtraute dem Adel, der die Königsmacht nicht gehoben sehen wollte, und den Bauern, welche dem alten Glauben treu waren. Zuerst ließ er das „Evangelium" nur da und dort verkün- den, sorgte für eine Bibelübersetzung in das Schwedische und erst 1526 ließ er in Upsala disputieren. Den Hauptschlag führte er auf dem Reichstage von Westeräs 1527. Er erklärte, daß er nicht mehr König sein wolle; er habe genug gethan für das Land und wolle sein Vermögen nicht vollends ruinieren, denn die Krone habe keine Einkünfte, aber Ausgaben genug; auch Thränen standen ihm zu Gebote, als die Bürger und Bauern ihn baten, er möchte die Last der Königswürde noch länger tragen. Er aber entgegnete, daß er Bürger und Bauern nicht höher besteuern dürfe (von Besteuerung des Adels war keine Rede) und daß der Krone nur zu helfen sei, wenn ihr von dem großen Gute der Geistlichkeit nachgebessert werde. Als Bauern und Bürger dergestalt lediglich die Wahl zwischen neuen Steuern oder der Abdankung des Königs vor sich sahen, auf welche unfehlbar die alte Adelswirthschaft mit Dänenherrschaft und Bürgerkriegen gefolgt wäre, opferten sie die geistlichen Herren, welche sich um so weniger ernstlich zu wehren getrau- ten, als sie Christian Ii. unterstützt hatten. Den Herren vom Adel, welchen eine Abdankung des Königs, wenn sie je daran glaubten, nicht halb so leid, als den Bürgern und Bauern gewesen wäre, hielt er einen Köder vor: sie sollten die Kirchengüter, welche ihre Ahnen einst gestiftet hätten, wieder an sich nehmen, sofern sie ihre Ansprüche Nachweisen könn- ten. Dies wirkte; die Herren griffen zu und nahmen so viel an sich, daß der König ihnen spater wieder das meiste entreißen mußte und den Termin der Vergabung auf 1453 setzte; was seit dieser Zeit an die Kirche gestiftet worden war, das allein blieb den Adeligen. Gustav ließ bei seiner Reformation eine Art von Bischöfen bestehen, gab ihnen jedoch Konsistorien bei und machte sie von der Krone abhängig, so daß ein solcher Bischof sich von einem deutschen Superintendenten außer dem alten Namen nur dadurch unterschied, daß er ein Neichsstand war und auf dem Reichstage neben dem Adel saß. Daß die katholische Religion aufs strengste, bei Landesausweisung, verboten wurde, versteht sich von selbst (erst 1857 schlug der König den Reichsständen die Abschaffung der Landesverweisung vor); einige unfügsame Geistliche wurden hinge- richtet. Den Lübeckern bezahlte Gustav seine Schulden mit Kirchen- glocken, und zum Danke für ihre Unterstützung entzog er den Hanseaten ihre Handelsvortheile in Schweden und legte ihnen Zölle auf, während er den schwedischen Handel entfesselte; ebenso schloß er zu Schwedens Vortheil, aber zum großen Schaden der Hanseaten, einen Handelsver-

7. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 108

1877 - Mainz : Kunze
108 entweder Leibeigene oder Zinshrige und zu Frohndiensten der-pflichtet. Das Eigenthum des Ackers, den sie bebauten, stand meist dem Grundherrn, dem adeligen Gutsherrn oder einem Kloster zu. Wenn der Inhaber eines Ackerstckes starb, nahm sich der Grundherr, um sein Eigenthumsrecht zu zeigen, das beste Stck von der Habe des Zinshrigen, ein Recht des Guts-Herrn, das man Besthauptrecht nannte. Die Bauern stellten ihre Forderungen in zwlf Punkten auf; sie verlangten unter anderm die Wahl der Pfarrer (also Aufhebung des Patronats), Abschaffung der Leibeigenschaft, des Besthauptrechtes, Freiheit der Jagd, Feststellung der Frohndienste. Weil diese Forderungen nicht bewilligt wurden, brach der Ausstand im sdlichen Deutschland aus, in Schwaben, im Elsa, in Franken, Bayern, im Salzburgischen, ging auch nach Lothringen, zog sich nach dem Rheingau hin, lief den Rhein hinab und verbreitete sich durch Westfalen. Wohin die wilden Schaaren der Bauern kamen, steckten sie adelige Schlsser, reiche Klster in Brand, erschlugen und mihandelten die Adeligen. Es fehlte aber ihren Schaaren eine wirksame Bewaffnung, die Kriegszucht und einheitliche, verstndige Fhrung. Sie erlagen schlielich den schweren Geschtzen und der Reiterei. Bei Knigs-Hofen an der Tauber wurden sie 1525 schwer geschlagen; ein schreckliches Strafgericht wurde gehalten; die Zahl derjenigen Bauern, die in den Kmpfen und in den brennenden Drfern umkamen, wird auf 100,000 berechnet. Die Lasten der Bauern wurden noch vermehrt und dauerten fort bis zur franzsischen Revolution: von da an begann allmhlich ein freier Bauern-stand sich zu bilden. Die Wiedertufer in Mnster (15341535). Mnster die Hauptstadt Westfalens, wurde von zwei Wieder-tufern, dem Bcker Johann Matthiesen aus Haarlem und dem Schneider Johann Bockhold aus Leyden in groe Verwirrung gebracht; es schloffen sich der reformirte Prediger Rothmann in Mnster, der reiche Tuchhndler Knipperdolling und Krech-ting an sie an; sie predigten auer der Wiedertaufe Gterge-
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