Nord-Amerika.
25
den Negern, die insgesamt 6,3 Mill. zählen. Von Natur arbeitsscheu, bilden sie,
seitdem die Aufhebung der Sklaverei sie von der Zwangsarbeit befreit, ein der
besitzenden Klasse und dem gesamten Staatswesen gefährliches Element. Die
Indianer sind schon bis gegen 'U Mill. zusammengeschmolzen; sie schwinden
auch in den sogen. „Reservationen" des Innern; dies sind Gebiete, welche die
Weißen nicht betreten dürfen; aber auch hier sind jene vor den gierigen „Jankees"
[jänkts], den Nachkommen der englischen Einwanderer, nicht sicher.
Die wohl nie wieder auf der Erde gebotene Gelegenheit, ein ungeheures,
fruchtbares, bisher menschenarmes Land nnter den Pflug nehmen zu können,
hat Unternehmungslust, Handelsgeist und Volksvermehrung anss erstaunlichste
gesteigert; in mächtigen technischen, mit großen Summen geförderten Werken,
in praktischen Handgriffen übertrifft die Union bereits die Alte Welt; aber in
Geschmack und Kunstfertigkeit, sowie in der Pflege idealer Güter bleibt sie noch
weit hinter den meisten europäischen Ländern zurück. — Die Handelsflotte
steht nur der britischen nach. Sie versorgt das w. Europa mit Baumwolle,
Getreide, Tabak, Fleischwaren, Petroleum, Edelmetallen und Pelzwerk, während
europäische Fabrikate aus Wolle, Baumwolle, Seide u. s. w. eingeführt werden.
Ganz besonders gefördert wird der Handel durch die Lage der Union an zwei
Weltmeeren, durch eine reiche Küstengliederung, durch zahlreiche künstliche und
natürliche Wasserstraßen, sowie durch ein ausgedehntes Eisenbahnnetz, das den
Überschuß an Erzeugnissen des Landes in wenig Tagen der O.- wie auch der
W.-Küste zuführen kann. Für unser Vaterland find die Vereinigten Staaten
noch insofern von Bedeutung, als nach ihnen hin der Hauptstrom der deutschen
Auswanderer gerichtet ist.
b) Staatliche Einteilung und Regierungsform. Die Union besteht
aus 44 Staaten, die meist durch Parauelkreise und Meridiane abgegrenzt
sind; ferner aus 1 Distrikt und 6 Territorien. An ihrer Spitze steht ein
alle 4 Jahre gewählter Präsident.
Die „Staaten" handhaben ihre innere Verwaltung selbständig, während
die dünn bevölkerten Territorien darin noch unter der Bundesregierung stehen.
Die Größe der Staaten ist sehr verschieden, ebenso ihre Einwohnerzahl. Ihre
Namen rühren zum Teil von denen berühmter Personen, von Regenten, von
indianischen Benennungen oder geographischen Bezeichnungen her.
c) Die einzelnen natürlichen Landschaften. Die gewaltige Ländermasse
zerfällt in drei natürliche Gebiete. Diese sind:
1. Das w. Gcbirgsland. Dasselbe besteht n. vom 32. Parallelkreise aus
einem ausgedehnten Hochlande, das von Randgebirgen eingeschlossen
ist. Die Ketten an der W.-Seite führen verschiedene Namen, darunter:
hinter einer vorgelagerten Küstenkette die gold- und kupferreiche Sierra
Nevada, vom N.-Ende des Californischen Golfes an, mit dem Glanzpunkte
des durch Farbenpracht alle europäischen Gebirgsgegenden übertreffenden
Iosemitesjofemmitti>Thales; das durch zahlreiche Wasserfälle sich aus-
zeichnende Kaskaden-Gebirge.
Für die ö. Cordilleren überwiegt auf der weitaus längsten Strecke
bis^ gegen das n. Eismeer der Name Rocky Mountains [mauntens],
b. i. Felsengebirge. Der höchste Gipfel, Mount Hooker, 5100 in,
liegt im britischen N.-Amerika. An dem W.-Rande des Felsengebirges
liegen zahlreiche, von Parallelketten umrahmte Felsengebiete, Parks ge-
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: Mount_Hooker
Extrahierte Ortsnamen: Nord-Amerika Europa Petroleum Californischen_Golfes N.-Amerika
Regionen (OPAC): Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
§10.
Abriß der Geschichte.
25
Verwicklung in skandinavische Thronstreitigkeiten. Albrecht Iii. 1364 bis 1389 König
von Schweden, 1389 durch Margarete gefangen. Vitalienbrüder.
1419 Stiftung der Universität zu Rostock.
1523 Landständische Union.
1523 bis 1532 Joachim Sinter in Rostock. Reformation in M. Ofsent-
liche Anerkennung derselben 1549 aus dem Landtage zu Sternberg.
Johann Albrecht I. (1547 bis 1576) eifriger Verbündeter des Kurfürsten Moritz
gegen Karl V.
1621. Neue Teilung des Landes in die Herzogtümer Schwerin und Güstrow.
Die Brüder Adolf Friedrich I. von Schwerin und Johann Albrecht Ii.
von Güstrow bestätigen die landständischen Rechte.
l 618 bis 1648 der Dreißigjährige Krieg. Furchtbare Verwüstung durch die Schweden
und die Kaiserlichen.
1628 bis 1639 Herrschaft Wallenfteins. Residenz in Güstrow.
1648 Westfälischer Friede. Erwerbung der Bistümer Schwerin und Ratzeburg.
Abtretung von Wismar, Poel und Neukloster an Schweden. Die Bauern „gelegt".
Christian Louis (1658—1692) Bewuuderer und Verbündeter Ludwigs Xiv.
1695. Die Güstrower Linie stirbt aus. Erbstreitigkeiten innerhalb des
Schweriner Hauses. "
1701. Hamburger Vergleich. Friedrich Wilhelm, Stammvater des älteren,
in Schwerin regierenden Zweiges, erhält die Herzogtümer Schwerin und
Güstrow, Adolf Friedrich Ii., Stammvater des jüngeren, nunmehr in Streich
regierenden, die Herrschaft Stargard (mit Mirow und Nemerow) und das
Fürstentum Ratzeburg» Doch blieben die seitdem getrennten Staaten durch
Erbverbrüderung und den gemeinschaftlichen Landtag verbunden. (S. § 11.)
Karl Leopold (abgesetzt 1728) versucht vergeblich mit Hilfe der Russen die Macht
der Stände zu brechen. Reichsexekution.
1755 Rostocker landesgrnndgesetzlicher Erbvergleich.
(1893 Wismar mit Poel und Neukloster durch Kauf wiedergewonnen.')
Vom November 1896 bis Juli 1897 stand Mecklenburg unter der französischen
Fremdherrschaft, von 1898 bis 1813 gehörte es dem Rheinbunde an („Franzosentid").
1813. Beide Mecklenburg sagen sich zuerst unter allen deutschen Staaten
voin Rheinbünde los.
1815. Friedrich Franz I. (von M.-Schw., am 14. Juni) und Karl Ii. (von
M.-Str., am 28. Jnni) legen sich die großherzogliche Würde bei.
1820 Aufhebung der Leibeigenschast.
1815 bis 1866 gehören die beiden Mecklenburg dem Deutschen, 1867 bis
1871 dem Norddeutschen Bunde, seit 1871 dem Deutschen Reiche an.
1849 wurde in M.-Schw., wie in anderen deutschen Staaten, eine auf Volkswahlen
beruhende Landesvertretung (konstitutionelle Verfassung) eingeführt, doch bereits nach
13 Monaten 1859 auf Betreiben der Ritterschaft durch das Freienwalder Schiedsgericht
wieder aufgehoben. Seit 1851 besteht wieder die alte, mit geringen Abänderungen ans
den früheren Verträgen und dem landesgruudgesetzlichen Erbvergleich von 1755 beruhende
landständische Verfassung.
'Schweden erhielt 5625099^ mit dem Rechte, die Stadt geaen diese Summe
Stnie^n^-m 3°/0 vermehrt i. I. 1993 (bzw. 2993) wiederzüerwerben. 1993:
198941299 Jh. Auf dieses Recht hat es i. I. 1993 für immer verzichtet.
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Personennamen: Albrecht_Iii Albrecht Margarete Joachim_Sinter Johann Albrecht_I. Moritz Karl_V. Karl_V. Adolf Friedrich_I._von_Schwerin Friedrich_I. Johann_Albrecht_Ii Johann Albrecht Güstrow Christian_Louis_( Ludwigs Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Adolf_Friedrich_Ii Adolf Friedrich Mirow Karl_Leopold Karl Leopold Friedrich Franz_I. Karl_Ii Karl
Ii. Die Bewohner. — 2. Zur geschichtlichen Entwicklung. 21
Kurfürsten des Ernestimschen Hauses.
1. Kurfürst Ernst, Stifter, bis 1486;
2. „ Friedrich der Weise, 1486— 1525;
3. „ Johann der Beständige, 1525— 1532;
4. „ Johann Friedrich der Großmütige, 1532— 1547.
Die Kurwürde geht durch die Wittenberger Kapitulation an die Alb er-
tinische Linie über, die Ernestimschen Fürsten heißen fortan Herzöge von
Sachsen. Der Protestantismus war von ihnen geschützt und gefördert
worden. Martin Luther selbst ist ein Sohn des Thüringer Landes. Johann
Friedrich der Großmütige mußte nach der für die Fürsten des Schmal-
kaldischen Bundes verhängnisvollen Schlacht von Mühlberg (1547) auf
die Kurwürde und auf bedeutende Landesteile verzichten^). Erst nach fünf-
jähriger Gefangenschaft betrat er wieder seine Stammlande (1552) und starb
als „geborner Kurfürst" (1554) zu Weimar. Er gab 1548 die Anordnung
zur Gründung der thüringischen Landesuniversität Jena, welche 1558 durch
den Kaiser bestätigt wurde. Bald begannen nun zahlreiche und verwickelte
Teilungen-); diese führten eine immer weitergehende Zersplitterung in
kleine Gebiete herbei, bis die Einführung des Erstgeburtsrechtes der weiteren
Teilung Einhalt tat. Dies geschah in der Gothaer Linie 1683, in der Weimarer
Linie 1724. Nach und nach starben mehrere der vorhandenen Linien aus, so
daß die übrigen im Jahre 1825 zu einer neuen Länderteilung schritten,
welche die Grundlage der heutigen Verhältnisse in den Ernestimschen
Landen bildet.
Während des Bestehens der Landgrafschaft Thüringen gab es neben den
Landgrafen noch zahlreiche mehr oder weniger unabhängige Grafen und Edle,
wie z. B. die Grasen von Lohra, Scharzfels, Kirchberg, Gleichen, Käfern-
bürg, Orlamünde, Beichlingen, Schwarzburg, Rabenswalde, Hohenstein, die
Edlen von Querfurt, Treffurt, Lobdeburg - Arnshaugk, Salza, Kranichfeld,
Sondershausen; im So von Thüringen, im Vogtland, saßen die Vögte von
Weida, Gera und Plauen; im 8 des Thüringer Waldes die gefürsteten
Grasen von Henneberg. Dazu kamen noch viele geistliche Besitzungen des
Erzbistums Mainz, der Bistümer Würzburg, Zeitz-Naumburg, Merseburg und
Halberstadt, die Abteien Hersfeld und Fulda, sowie zahlreicher Klöster,
z. B. Reinhardsbrunn, Erfurt, Saalfeld, Georgenthal, Ichtershausen, Hom-
bürg, Völkenrode, Oldisleben, Kapellendorf, Bürgel, Paulinzella, Heusdorf,
Pforte usw. Nordhausen und Mühlhausen waren die einzigen freien
Reichsstädte auf thüringischem Boden.
Von diesen Besitzungen kommen für die heute bestehenden Thüringischen
Staaten vor allem die schwarzburgischen und reußischen Gebiete in Betracht.
Gamals an die Albertinische Linie abgetretenen Länder bilden nebst
den thüringischen Besitzungen von Kurmainz den Kern der heutigen preußischen
Gebietsteile.
2) Vgl. hierzu die Übersicht auf der folgenden Seite.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Personennamen: Kurfürst_Ernst Ernst Friedrich Johann Johann_Friedrich_der_Großmütige Johann Friedrich Martin_Luther Johann
Friedrich Johann Friedrich Salza Henneberg B._Reinhardsbrunn Georgenthal Paulinzella
22 A. Thüringen in seiner natürlichen Umgrenzung.
Übersicht der Teilungen (zu Seite 21).
Herzöge der Sachsen-Ernestinischen Linie:
Herzog Johann Friedrich „geborener" Kurfürst, 1552(1547) —1554;
Herzog Johann Friedrich Ii. der Mittlere, 1554 -1567 (1595) u. Herzog Johann Wilhelm,
1565-1573.
1572 Teilung iu:
die Koburger oder Fränkische Linie (die die Weimarische oder Thüringische
Söhne Ioh. Friedrichs Ii.)- diese, 1596 in Linie: Herzog Friedr. Wilhelm I., 1586
Koburg (stirbt 1633 aus) und Eisenach ge- bis 1692.
teilt, erlischt 1638.
1693 Teilung der Thüringischen Linie in:
die Altenburgische Linie: Söhne und die Weimarische Linie: Herzog Johann
Enkel Friedr. Wilhelms I.' diese erlischt 1693 —1695, Herzog Ioh. Ernst 1615 —1629
1672 mit Friedr. Wilhelm Iii. (1626) und seine Brüder 1649.
1649 Teilung der Weimarischen Linie:
Herzog Albrecht 1649 — 1644: Eisenach.
b) Gothaer Linie:
Herzog Ernst der Fromme von Gotha 1649
bis 1675. Erwirbt bedeutende Gebiets-
teile, wie Altenburg, Koburg u. v. a., doch
werden sie nach seinem Tode unter 7 Söhne
verteilt:
a) Weimarer Linie:
Herzog Wilhelm Iv. 1649— 1662: Weimar.
Seine Söhne 1662-1672.
Teilung von 1672:
(1) (2) (3)
Weimar. L. Eisenach. L. Jenaer L.
(Herzog Ioh. (Herzog Ioh. (Herzog Bern-
Ernst Ii. Georg.) hard.)
1672-1683.) Erlischt 1741. Erlischt 1699.
(Weimar) Fürstentum Jena u. Eisenach
fallen wieder and.weimarer L.
Herzog Wilhelm Ernst 1683-1728.
Ernst August (1799) 1728-1748.
„ Ernst Aug. Konstantin 1748 — 1758.
Karl August (geb. 1757) 1775
bis 1815, regiert als Groß-
herzog noch bis 1828.
Großherzog Karl Friedrich 1828-1853.
„ Karl Alexander 1853—1991.
„ Wilhelm Ernst seit 1991.
a) Großherzogtum Sachsen.
(Vgl. Ad. Brecher, Darstellung der
Gebietsveränderungen in den Ländern
Sachsens und Thüringens von dem
12. Jahrhundert bis heute. Berlin 1888.
Dietr. Reimer. Mit Karte. Eine genauere
Darstellung der Teilungen gibt E. A. H.
Burkhardt, Stammtafel der Ernesti-
nischen Linien des Hauses Sachsen.
Weimar 1885.)
Teilung von 1679 (1689):
1. Herzog Friedrich: Fürstentum Gotha-
Alten bürg- erl. mit Fried-
rich Iv. 1825.
2. „ Albrecht: Fürstentum Koburg-
erl. 1699.
3. „ Bernhard: Fürstentum Mei-
ningen.
4. „ Heinrich: Fürstentum Röm-
hild,' erl. 1719.
5. „ Christian: Fürstentum Eisen-
bergi erl. 1797.
6. „ Ernst: Fürstentum Hildburg-
hausen.
7. „ Johann Ernst: Fürstent. Saal-
feld.
Neuordnung vom Jahre 1825 (1826).
1. Herzog Beruh. Erich Freund v. Mei-
ningen erhält Hildburghausen, Saalfeld,
Kamburg, Kranichfeld:
b) Herzogtum Sachsen-Meiningen-
Hildburghausen?
2. Herzog Friedrich v. Hil d bürghausen
erhält das Herzogtum Altenburg ohne
Kamburg:
c) Herzogtum Sachsen-Altenburg?
3. Herzog Ernst von Koburg-Saalfeld er-
hält für Saalfeld Gotha ohne Kranichfeld:
d) Herzogtum Sachsen-Koburg u.gotha.
/
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Extrahierte Personennamen: Johann_Friedrich_„geborener"_Kurfürst Johann Friedrich Johann_Friedrich_Ii Johann Friedrich Johann_Wilhelm Johann Wilhelm Friedrichs Wilhelm_I. Wilhelm_I. Johann
Enkel_Friedr Johann Wilhelms_I.' Wilhelms Ernst Wilhelm Albrecht Ernst Wilhelm L._Jenaer_L. Ernst Georg Wilhelm Ernst Ernst August Ernst Konstantin Karl August Karl_Friedrich_1828-1853 Karl Friedrich Karl_Alexander_1853—1991 Karl Alexander Wilhelm_Ernst Wilhelm Ernst Reimer H.
Burkhardt Friedrich:_Fürstentum_Gotha- Friedrich Albrecht Bernhard Heinrich Heinrich Christian Ernst Johann_Ernst Johann Ernst Herzog_Beruh Erich Kranichfeld Friedrich_v Friedrich Ernst_von_Koburg-Saalfeld Ernst
Das Meer: Wirtschaftliche Bedeutung, Bewegungen des Meeres.
35
würmchen Licht zu entwickeln imstande sind und deren Leuchten durch Wärme und
Reibung (Schiffsfurche) begünstigt zu werden scheint.
5. Wirtschaftliche Bedeutung der Meere. War früher das Meer länder-
und völkertrennend, so ist es heute das Element, das durch die Schiffahrt die
ganze Erde miteinander verbindet, der Tummelplatz des Warenverkehrs und
des Frachtfuhrwesens. Dabei haben die Ozeane, deren Gegenküsten nicht
allzuweit entfernt sind, den größeren Vorzug. Ganz besonders ist der 8-förmig
gekrümmte Atlantische Ozean, dessen Ränder im nördlichen Teile durchschnitt-
lich etwa 4000 km voneinander abstehen, das Mittelmeer der Neuzeit geworden.
Er ist sehr begünstigt vor dem Stillet! Ozean, dessen Ränder zwischen Panama
und Hinterindien um rund die halbe Äquatorlänge voneinander entfernt sind.
Die Meere sind die Hautspender der Niederschläge auf der Erde.
Aber sie bringen uns auch unmittelbar Nutzen durch ihre tierischen, pflanz-
lichen und mineralischen Erzeugnisse. An Fischen, Muscheln, Krebsen,
Edelkorallen (an der algerischen und tunesischen Küste), Schwämmen (bei Kreta,
an den Küsten Syriens und Nordafrikas) usw. am reichsten ist der Atlan-
tische Ozeau, ihm folgt nahe der nördliche Teil des Stillen Ozeans, der
jedoch weit größere Mengen an wertvollen Pelzrobben besitzt. Viel ärmer
an Nutzfischen ist der Indische Ozean, der dafür den andern Meeren durch
Perlenfischerei (im Roten Meere, im Persischen Golf und bei Ceylon) über-
legen ist, die auch in den tropischen Teilen des Atlantischen (bei den Bahamä-
Inseln und der Landenge von Panamä) und des Stillen Ozeans (im Austrat-
Asiatischen Mittelmeere) betrieben wird.
Die Gesamtansbeute der ozeanischen Fischerei wird auf jährlich 1 Mil-
liarde Mark berechnet. Den Hauptanteil daran haben die Union (über 200 Mill.
Mark), Großbritannien, Kanada, Norwegen, Japan, Rußland-Finnland, Frankreich,
Holland. Das Deutsche Reich gewinnt nur für 30 Mill. Mark, noch nicht 3% der
Gesamtausbeute.
An pflanzlichen Erzeugnissen der Meere wird besonders Seegras
als Stoff zum Polstern und Seetang zu Viehfutter, Streumaterial und
Dünger verwendet; auch dient er zur Gewinnung von Jod. An minera-
tischen Produkten liefert das Meer Seesalz, das in Salzgärten, besonders
an den Küsten Italiens, Dalmatiens, der Bretagne, Portugals, Spaniens,
Oberguineas, gewonnen wird. Gib an, wie die Kochsalzgewinnung in den
Salzgärten erfolgt! y
6. Bewegungen bcc? Meeres. Das Meer hat dreierlei Arten von Be-
wegung: 1. Wellen, 2. Gezeiten, 3. Strömungen.
1. Die Wellen werden hervorgerufen durch den Druck des Windes auf den leicht
nachgebenden Wasserspiegel. Sie bestehen aus Wellenbergen und Wellentälern.
Die Wasserteilchen machen nur eine vertikale Bewegung, etwa wie die Halme eines
Ährenfeldes, über das der Wind fortweht, und darum bleiben Gegenstände, die im
Meere schwimmen, an derselben Stelle, soweit sie nicht von Strömungen, Wind
und Flutwelle fortgetrieben werden. Nach dem Trägheitsgesetze pflanzt sich die Wellen-
bewegnng auch nach dem Aufhören des Windes fort und heißt dann im Gegensatze
zu den unmittelbar durch den Wind hervorgerufenen Wellen Dünung. Je nach
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Ortsnamen: Atlantische_Ozean Panama Hinterindien Kreta Syriens Nordafrikas Atlan- Indische_Ozean Ceylon Bahamä- Kanada Norwegen Japan Rußland-Finnland Frankreich Holland Italiens Dalmatiens Bretagne Portugals Spaniens Oberguineas Wellenbergen
Ii. Nordamerika.
29
durch tief eingeschnittene Felsentäler, Canons skanjöns^ (Bnntbild S. 28),
in den Kalifornischen Meerbusen. Das nördliche Hochland durchfließt der
Kolümbia oder Oregon, doppelt so lang wie der Rhein. Er bahnt sich
seinen Weg durch das Kaskaden- und das Küstengebirge zum Großen Ozean.
Da einst zahlreiche vulkanische Ausbrüche im ganzen pazifischen Teile Nord-
amerikas schwere Edelmetalle aus dem Erdinnern an die Oberfläche empor-
hoben, so ist das ganze Hochland besonders reich an Gold und Silber. Aber
auch Kohlen und Petroleum, desgleichen große Vorräte an Holz, das besonders
von Vanconver, dem Endpunkte der nördlichsten Pazifikbahn, ausgeführt
wird, weist das Land auf.
Von der Coloradomündung an verschmälert sich das Hochland zum Mexi-
kanischen Tasellande. Es steigt von 1000 mimn bis zu 2500 m im So auf
und wird im 8 von hohen Schneevulkanen durchzogen. Von diesen erreicht
der Citlaltepetl, d.h. Sternberg2, oder Pik von Orizaba ^orißäwa^ 5600m
(Bild 17). Hohe Randgebirge umschließen es im 0 und im W. Das westliche
wird von der Sierra Nevada durch die Coloradoschlucht getrennt; das östliche
stellt die Fortsetzung des Felsengebirges dar, das der Rio Grande bei Norte
in scharfem Knie durchbricht, um dann bis zu seiner Mündung (wohin?) die
Ostgrenze des Hochlandes zu bilden.
Dieses fällt an der Ost- und der Westseite in Stufen zu sumpfigen, heißen und für
Europäer ungesunden Küstenebenen ab. Hier wie an den Abhängen des Hochlandes
erzeugt die Hitze bei reichlichem Regenfall Zuckerrohr, Kakao, Ananas, Kaffee, Baum-
wolle und Mais im Uberfluß, und auf den immergrünen Eichen blüht die köstl ch
duftende Vanille. Die Haupttore des Landes bilden Vera Cruz [Mfj] und Tampico
am Mexikanischen Golfe. Jenes hat nur eine schlechte Reede und ist eine Stätte
des Gelben Fiebers. Mazätlan und Acapülco sind pazifische Häfen.
Das trockene (Grund?), kühle und gesunde Hochland empfängt nur zur Zeit des
höchsten Sonnenstandes Niederschläge in Form von Gewitterregen. Es ist das Land
der Kakteen, die das Wasser für die trockene Jahreszeit in sich aufsammeln, gleichzeitig
aber auch die Wohn- und Nährpflanzen der Cochenille-Schildlaus bilden. Die besten
europäischen Getreide- und Obstarten gedeihen bei künstlicher Bewässerung vor-
trefflich, und die eine Höhe von 12 m erreichende Agave, aus deren Saft der Pulque-
wein hergestellt wird, ist durch ihre starken Gespinstfasern ein Hauptgegenstand
der Ausfuhr. Silber, das ehemals auf den spanischen Silberflotten nach Europa
wanderte, wird noch heute viel gewonnen, daneben Gold und Edelsteine. Den Mittel-
Punkt des Verkehrs, des Handels, des geistigen und staatlichen Lebens bildet die in
herrlicher Umgebung gelegene Stadt Mexiko (345000 E.). Eine Eisenbahn führt nach
Vera Cruz und nach Mazatlan hinab, die bei dem Mangel schiffbarer Flüsse von ganz
besonderer Bedeutung für das Land ist.
1 Diese sind, wie die meisten Steiler, durch die ausnagende und auswaschende Kraft des
fließenden Wassers entstanden.
2 Der Gipfel des früher tätigen Vulkans erschien den Bewohnern von Mexiko nachts
wie ein leuchtender Stern.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
90
Das Niederländische Kolonialreich in Asien umfaßt:
a)J)ie Großen Snnda-Inseln. Dazu gehören:
1. Sumatra. Die Maläka-Straße trennt es von der gleichnamigen Halbinsel.
Nahe der Südostküste die zinnreiche Insel Bängka.
2. Java. Diese vulkanreichste Gegend der Erde (46 Vulkane), der „Garten des
Ostens", die „Perle der Niederländischen Krone", hat 30 Mill. E. und ist die am
dichtesten bevölkerte Insel der heißen Zone. Der äußerst fruchtbare
und durch die tätige Fürsorge der Regierimg fleißig angebaute Boden liefert
in dem niederen Küstengürtel reiche Ernten an Reis, Gewürze, Rohrzucker,
Tabak, in den mittleren Höhen Kaffee, Chinarinde und auf den höher ge-
legenen Bergabhängen Tee, Südfrüchte und unsere Getreide- und Obstarten.
An der ungesunden Nordwestküste liegt Batavia, die Hauptstadt und der
Stapelplatz des Handels. Surabäja hat den besten Hafen der Insel.
3. Börneo. Das im Innern noch unbekannte Eiland ist die drittgrößte Insel
der Erde. Der Nw gehört den Briten.
4- Celebes. Es besteht aus vier gebirgigen Halbinselgliedem.
b) die Kleinen Snnda-Inseln. Sie schließen sich an das Ostends von Java an
und endigen mit Timor, dessen Ostteil portugiesisch ist.
c) diewolnkken oder Gewürzinseln, zwischen Celebes und Neuguinea. Sie sind
die Heimat des Gewürznelken- und des Muskatnußbaumes.
Der Union gehören die Philippinen. Sie zählen 7,5 Mill. Bewohner, die mit
Leidenschaft Betel (Bild 29) kauen und Tabak raucheu. Ihre Lieblingsunterhaltung
bilden Hahnen- und Stierkämpfe. Tabak, Zucker und Hanf, der aus den Blattfasern
einer Bananenart gewonnen und zur Erzeugung von Schiffstauen und Webstoffen
verwendet wird, zählen zu den Haupterzeugnissen. Manila, an einer tiefen Hafen-
bucht von Lnzon [hißort] gelegen, ist eine echt spanische Stadt mit vielen Kirchen
und Zigarrenfabriken.
C. Ostasien.
Ostasien hat scharf abtrennende natürliche Grenzen: im 0 den Stillen
Ozean, im S die Gebirgsgrenze gegen Hinterindien, imn die Südwest-
bucht des Ochotskischen Meeres, im W die Randgebirge Jnnerasiens.
a) Raiserreich Japan.
1. Teile und Größe. Den wichtigsten Teil des Japanischen Reiches bilden
die Inseln Hondö oder Nippön, Jeso und Kiuschiu. An diese reihen sich
im ^ die Kurilen und im 8 die Liukiu-Jnseln. Dazu kommt noch das vom
Nördtthenwendekreise geschnittene, fruchtbare und wohlangebaute^ormösa
und die Südhälfte der zwar unwirtlichen, aber stark bewaldeten, an Steinkohlen
reichen und von wertvollen Fischgründen umgebenen Insel Sachalin. Diese
Inseln sind zusammengenommen Vgmal so groß wie das Deutsche Reich und
zählen 51 Mill. E. Japan übertrifft somit an Volkszahl alle euro-
päischen Staaten, ausgenommen Rußland und das Deutsche Reich.
2. Lage und Weltstellung. Welche Meere trennen die japanischen Jnselbogen
vom Festlande? sdie Jnselnatur, die reiche Küstengliederung, die Lage
ziemlich vor der Mitte der Ostküste Asiens, gegenüber dem Volk- und
Produktenreichen China, getrennt durch den Stillen Ozean von den
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Personennamen: Java Surabäja Börneo
Extrahierte Ortsnamen: Asien Sumatra Niederländischen Timor Neuguinea Manila Ostasien Ostasien Stillen
Ozean Hinterindien Jnnerasiens Japan Sachalin Japan Deutsche_Reich Asiens China
§ 19. Asien.
141
Das Niederländische Kolonialreich in Asien umfaßt!
A. die Großen Snnda-Inseln. Dazu gehören:
1. Sumatra. Die Maläka-Straße trennt es von der Halbinsel Maläka.
2. Java. Diese vulkanreichste Gegend der Erde (über 100 Vulkane), der
„Garten des Ostens", die „Perle der Niederländischen Krone", hat 30 Mill. E.
und ist die am dichtesten bevölkerte Insel der heißen Zone. Der
äußerst fruchtbare und durch die tätige Fürsorge der Regierung fleißig an-
gebaute Boden liefert in dem niederen Küstengürtel reiche Ernten an Reis,
Gewürze, Rohrzucker, Tabak, in den mittleren Höhen Kassee, Chinarinde und
aus den höher gelegenen Bergabhängen Tee, Südfrüchte und unsere Getreide-
und Obstarten. An der ungesunden Nordwestküste liegt Batävia (140), die
Hauptstadt und der Stapelplatz des Handels.
3. Börneo. Das im Innern noch unbekannte Eiland ist die drittgrößte
Insel der Erde. Der Nw gehört den Briten.
4. Eelebes. Es besteht aus vier gebirgigen Halbinselgliedern. An den
Küsten beginnt man Kaffeepflanzungen anzulegen.
B. die Kleinen Snnda-Inseln. Sie schließen sich an das Ostende von
Java an und endigen mit Timor, dessen Ostteil portugiesisch ist.
C. die Molnkken oder Gewürzinseln, zwischen Eelebes und Neuguinea.
Sie sind die Heimat des Gewürznelken- und des Mnskatnußbanmes.
Der Union gehören die Philippinen. Sie zählen 7,5 Mill. Bewohner,
deren Lieblingsunterhaltung Hahnen- und Stierkämpfe bilden. Tabak, Zucker
und Hanf, der aus den Blattfafern einer Bananenart gewonnen und zur
Erzeugung von Schiffstauen und Webstoffen verwendet wird, zählen zu den
Haupterzengniffen. Manila (250), an einer tiefen Hafenbucht von Lnzon
[lnßon] gelegen, ist eine echt spanische* Stadt mit vielen Kirchen und Zigarren-
fabriken.
Handelsverkehr mit Deutschland.
Indien und die Malaiischen Inseln führten 1910 für 680 Mill. Mark
Erzeugnisse nach Deutschland aus (rohe Baumwolle, Kopra, Kaffee, Kautschuk,
Jute, Reis, Tabak, Tee, Pfeffer). Die nach Indien eingeführten deutschen
Erzeugnisse (Eisen- und Glaswaren, Kleiderstoffe, Kinderspielzeug, Bier) hatten
einen Wert von rund 160 Mill. Mark.
C. Ost- und Innerasien.
Ostasien hat scharf abtrennende natürliche Grenzen: im 0 den Stillen
Ozean, im 3 die Gebirgsgrenze gegen Hinterindien, im N die Südwest-
bucht des Ochotskischeu Meeres, im W die Randgebirge Jnner-
asiens.
1. Kaiserreich Japan.
a) Teile und Größe. Den wichtigsten Teil des Japanischen Reiches
bilden die Inseln Hondö oder Nippön, Jeso und Kiuschiu. An diese
reihen sich im N die Kurilen und im 8 die Liukiu-Juselu. Dazu kommt
' Die Philippinen gehörten früher den Spaniern.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Asien Sumatra Maläka Niederländischen Timor Neuguinea Hahnen- Manila Deutschland Indien Deutschland Kopra Indien Ostasien Stillen
Ozean Hinterindien Japan
142
Die außereuropäischen Erdteile.
noch das vom Nördlichen Wendekreise berührte, fruchtbare und wohlangebaute
Formösa, die Südhälfte der zwar unwirtlichen, aber stark bewaldeten, an Stein-
kohlen reichen und von wertvollen Fischgründen umgebenen Insel Sachalin
und die Halbinsel Korea, die 1910 von dem Kaiser von Korea an Japan abge-
treten wurde. Japan ist 1| mal so groß wie das Deutsche Reich und zählt
64 Mill. E. (Vergleiche mit der Einwohnerzahl die des Deutschen Reiches!)
d) Das Landschaftsbild. Die Japanischen Inseln bilden den Rest eines
untergesunkenen Teiles des Festlandes von Asien. Ihre Vulkane sind
Glieder der großen Vulkanreihe, die von den Snnda-Jnseln nach Kamtschatka
zieht. Auf der Insel Hondö erhebt sich der erloschene Vulkan Fndschijäma
(3700 m), der heilige Äerg der Buddhisten" (Buntbild). Kleinere Vulkane sind
aber auf den Inseln noch tätig, und starke Erdbeben bilden eine ständige
Gefahr für die Bewohner der Jnselreihe.
Das Klima ist ozeanisch und gesund. Infolge der warmen Küro-Schio-
Strömung ist es in Japan wärmer als auf dem gegenüberliegenden Fest-
lande. Die Jnsellage bedingt reichliche Niederschläge; sie betragen das Drei-
fache von denen Norddeutschlands.
Die Gebirgsuatur der Japanischen Inseln läßt eine größere Strombildnng
nicht zu. Die Flüsse sind zwar wasserreich, aber kurz, schnellfließend und führen
viel Geröll von den Bergen herab. Zur Schiffahrt sind sie deshalb ungeeignet.
c) Bevölkerung und Wirtschaft. Die Japaner sind Mongolen. Sie be-
kennen sich in der Mehrzahl zum Buddhismus; ein großer Teil des Volkes
hält an dem alten Volksglauben fest, der sich aus Helden-, Ahnen- und
Naturverehruug zusammensetzt. Das japanische Volk hat sich unter der
Mongolischen Rasse die höchste Bildung angeeignet. Die früher so strenge Ab-
geschlossenst gegen das Ausland hat seit 50 Jahren aufgehört. Mit Erfolg
haben die Japaner die europäischen Staatseinrichtungen nachgeahmt, Heer-,
Unterrichts- und Gerichtswesen nach europäischem Muster eingerichtet.
Ständig weilen Offiziere der japanischen Armee in Deutschland, um unser mili-
tärisches Leben aus eigener Anschauung kennen zu lernen, und die deutschen Uni-
versitäten (besonders Berlin) werden von jungen Japanern besucht.
Die Wirtschaft steht in Japan in hoher Blüte. Sorgfältig wird der
Acker bestellt, der Reis, das Volksnahrungsmittel, in Menge liefert. Tee
und Seide sind wichtige Ausfuhrgegenstände. Aus dem Holze des Kampfer-
baumes wird der geschätzte Kampfer gewonnen. Aus dem Bambusrohr
stellen die Japaner tausenderlei Gebrauchsgegenstände her, und der vom Lack-
bäum gewonnene Lackstoff begründete den Weltruf der japanischen Lackarbeiten.
Das Vorkommen von Kupfer und Eifen ermöglichte die hohe Entwicklung der
Bronzeindustrie. Auf großen Schiffswerften bauen die Japaner selbst
ihre mächtigen Kriegsschiffe. Die vorhandenen Steinkohlenfelder und die
reichlichen Wasserkräfte fördern einen ausgedehnten Fabrikbetrieb.
d) Regierungsform und Siedlungen. Der Mikado, d. i. der Kaiser,
ist das Oberhaupt des Reiches. Er regiert auf der Grundlage einer Ver-
faffnng mit neun Ministerien das Land.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Sachalin Korea Korea Japan Japan Deutsche_Reich Asien Kamtschatka Japan Norddeutschlands Japanischen Deutschland Berlin Japan
§ 7. Die Apennin-Halbinsel.
33
Die Ebene wird vom Po durchrauscht. Er entspringt am Monte Biso
und ist von Turin ab schiffbar. Von den Alpen fließen ihm wasserreiche
Nebenflüsfe zu: Dora Bältea vom Montblanc, Tessin vom St. Gotthard
(Lago Maggiöre), Adda vom Stilsser Joch (Eomer See), Oglio vom Ortler
(Jfeo-See), Mincio von der Adamello-Grnppe (Garda-See). Unter den
rechten Nebenflüssen sind Tänaro und Trebbia die bedeutendsten. Die
Flnßtäler sind wichtige Verkehrsnraßeu,________________———-—*"
Die Etsch bildet mit dem Po zusammen ein weites Delta, das alljährlich
1 qkm neues Land ins Meer vorschiebt.
Die Siukstosfe der Flüffe schütten im Meere Damme auf, die flache
Strandseen, Lagunen genannt, absondern. Allmahlich verlandet die Lagune,
d. h. sie wird durch immer neue Sinkstoffe gefüllt und bildet zunächst Sumpf-
laud, das im Laufe der Zeit austrocknet. Der alte Hafen Adria liegt jetzt
22 km vom Meere entfernt. Das Meer weicht jährlich um etwa 7 m zurück.
Das neu gebildete Land wird alle 30 Jahre öffentlich versteigert.
Das Norditalienische Tiefland ist ein großer Fruchtgarten. Am Süd-
fuße der Alpen sind die Hügel mit Weinreben und Obstbäumen bepflanzt.
Wogende Weizen- und Maisfelder breiten sich zu beiden Seiten der Fluß-
user aus und geben reiche Ernten. In dieser fruchtbaren Ebene haben sich
große Städte (Mailand, Turm, Alessandria, Verona) entwickelt, und ein
Drittel der Bevölkerung Italiens wohnt in diesem Gottesgarten.
Ii. Die Apennin-Halbinsel.
Sie ist viermal so lang als breit und wird in ihrer ganzen Länge von dem
1100 km langen Kettengebirge durchzogen, das ihr Gestalt und Namen gab.
Der Apennin (Bild 19) beginnt am Eol di Tenda, zieht bis zur Straße vou
Messina und setzt sich am Nordrande Siziliens fort. Er ist ein fchmales Ge-
birge und durch Flußtäler und Päffe nach beiden Küstenstrichen hin geöffnet.
Der ganze Gebirgszug zerfällt in drei Hauptteile: Der nördliche
Apennin zieht bis an den oberen Tiber. Der mittlere Apennin, das
„Rückgrat Italiens", umfaßt das Hochland der Abruzzen, das den Gran
Sasso d'jtalia (b. i. „Großer Fels von Italien", 2900 m) trägt. Es ist
der einzige Berg der Halbinsel, der unter dem lachenden Himmel der
Apenninlandschaft einen Firngletscher aufweist. Der südliche Apennin
durchzieht die Halbinsel Kalabrien und endet am Kap Spartivento. Der
Apennin ist als Kalkgebirge waldarm, höhlen- und schluchtenreich und birgt
nur wenig nutzbare Mineralien.
Der Ostrand des Apennin tritt sast bis an das Adriatische Meer heran
und läßt nur einen schmalen Saum Tiesland srei.
Die Westseite besitzt größere Siedlungen (Rom, Livörno, Neapel), weil die
Küste stärker gegliedert ist (Golfe von Gaeta, Neapel und Salerno).
Aus dem Kampauischeu Vulkangebiete ragt der Vesuv auf.
Scheer, Erdkunde 2. 2. Aufl. o
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]