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1. Wirtschaftsgeographischer Überblick über die außerdeutschen Staaten Europas und die übrigen Erdteile - S. 9

1911 - München : Oldenbourg
Die wirtschaftliche Stellung Italiens. 9 Die wirtschaftliche Stellung Italiens« Italien hat in den letzten Jahrzehnten in wirtschaftlicher Hinsicht sehr an- erkeuueuswerte Fortschritte gemacht. Die Hauptursachen hievou sind: die Her- stellung der Alpenbahnen (Mont Cenis, Simplon, St. Gotthard, Brenner, Sem- mering), die Eröffnung des Suezkanals und die staatliche Einigung. Im Ver- gleich zu den nördlicher gelegenen Ländern Europas hat Italien freilich in Handel und Industrie nur die Stellung einer Macht zweiten Ranges, hauptsächlich infolge feines Mangels an Kohle und Eisen. Die wichtigsten Gegenstände der Ausfuhr, auch nach Deutschland, sind: Roh- seide, Südfrüchte, Wein, Olivenöl, ferner Hanf, Häute, Käse und Eier. Mineralien, Strohgeflechte, Seide und die Erzeugnisse des Kunstgewerbes treten neben ihnen zurück. Italien ist hiernach vorherrschend ein Staat der Landwirtschast. Die Einfuhr umfaßt hauptsächlich Getreide, Baumwolle und Kohle. Durch Zahl, Dichte und wirtschaftliche Betätigung der Bevölkerung sowie in Hinsicht auf seine kulturhistorische und politische Bedeutung für Deutschland steht Italien unter den drei Halbinseln weitaus an erster Stelle. Die Südosteuropäische Halbinsel (Valkanhalbinsel). (450000 qkm, 18 Mill. Eiuw., auf 1 qkm 35.) Bedeutung. Die Südosteuropäische Halbinsel steht allerdings hinter der Py- renüen- und Apenninen-Halbinsel an Bevölkerungszahl und wirtschaftlicher Be- deutuug zurück, nimmt aber dennoch das Interesse Europas in hohem Grade in Anspruch. Ihr reich gegliederter Süden ist ja die Stätte der alten griechi- schen Kultur, die für das Geistesleben aller Kulturvölker von größter Be- deutuug geworden. Dann hält die Halbinsel die Bewohner Europas fast in steter Spannung durch ihre unruhigen politischen Verhältnisse. Die Südosteuropäische Halbinsel bietet durch ihre Lage an der Annäherungsstelle der drei Erdteile Europa, Asien und Afrika sowie durch die reiche Aufgeschlossenheit der Küste an der Südostseite sür Handel und Verkehr die günstigsten Bedingungen. Namentlich am Bosporus und über die Inseln des Ägäischen Meeres hin ist die Verbindung mit Asien ungemein erleichtert, weshalb von alters her der euro- Päisch-asiatische Handel zumeist diesen Weg einschlug; auch heute führt ein Hauptschienenstrang Europas an den Bosporus und schon weit hinein nach Asien. Ziemlich ungünstig dagegen liegen die Verhältnisse für die wirtschaftliche Entwick- luug der Balkanländer auf anderen Gebieten. Die Halbinsel ist größtenteils von einem wilden Gewirre von Gebirgen erfüllt, fo daß für Ackerbaugebiete wenig Raum bleibt. Nur an der oberen Maritza und namentlich an der unteren Donau nimmt das Tiefland größere Ausdehnung an. Auf der Halbinsel selbst tritt es sast nur in schmalen Talebenen auf. Dazu sind die Flüffe außer der Donau nicht oder nur auf kleinen Strecken schiffbar. Das karstähnliche Gebirge im Westen der Halbinsel ist überhaupt Wasser- und humusarm. Ganz besonders verhängnisvoll ward dem Lande in früheren Jahrhunderten die Herrschaft der

2. Länderkunde von Mitteleuropa - S. 45

1911 - München : Oldenbourg
Deutschland. 45 6. Das Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen mit der Haupt- stadt Sondershausen. 7. Das Großherzogtum Sachsen-Weimar mit der Hauptstadt Weimar, dann Jena, Apolda, Eisenach. 8. Das Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha mit den Hauptstädten Gotha und Koburg. Friedrichroda. 9. Das Herzogtum Sachsen-Meiningen mit der Hauptstadt Mei- n in gen. Sonneberg. 10. Das Fürstentum Waldeck mit der Hauptstadt Arolsen. 11. Das Fürstentum Lippe mit der Hauptstadt Detmold. Pyrmont. 12. Das Fürstentum Schaumburg-Lippe mit der Hauptstadt Bücke- bürg. Von den Provinzen des Königreichs Preußen greifen in die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle ein: die Rheinprovinz, die Provinzen Hessen-Nassau, Westfalen, Hannover, Sachsen und Schlesien. Iv. Das "Norddeutsche Tiefland. Lage, Umgrenzung, Teile. Das Norddeutsche Tiesland, das etwa die Hälfte des ganzen Deutschen Reiches einnimmt, setzt sich nach Osten im Russischen, nach Westen im Holländischen Tieflande fort. Es ist sonach ein Teil des Nordeuropäischen Tieflandes. Im Süden bildet seine natürliche Grenze die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle, im Norden die Nord- und Ostsee. Durch die Elbe wird das Norddeutsche Tiefland in zwei ungleich große Teile, in das Westdeutsche und in das Ostdeutsche Tiefland, zerlegt. A. Das Westdeutsche Tiefland und die Nordsee. Oberflächen form. Nur in der Lüneburger Heide erheben sich einige Rücken bis zu 170 m; im übrigen ist das Westdeutsche Tiefland nahezu vollkommen flach wie die benachbarten Niederlande. Klima. Infolge der Nähe des Meeres sind die Winter mild, weshalb die Nordseehäfen niemals zufrieren und das ganze Jahr hindurch Schiffsverkehr gestatten, während die Ostseehäfen sich in jedem Winter mit Eis bedecken. Die Sommer sind kühl. Das Klima ist seemäßig. Bewässerung. Die bedeutendsten Flüsse sind Weser und Ems. Die Weser, von ihrer Quelle bis zur Mündung der Fulda Werra ge- nannt, tritt durch die Westfälische Pforte in die Ebene ein und bleibt vor- herrschend nach N. und Nw. gerichtet. Ihr einziger bedeutender Nebenfluß von der linken Seite ist die Hunte, welche unterhalb Bremen mündet, von der rechten Seite kommt die Aller. Diese empfängt von S. die Leine. — Die Eins entspringt auf dem Südabhange des Teutoburger Waldes. Der erste Ab- schnitt des Flusses verläuft dem Gebirge parallel nach Nw.; dann wendet sich dieser in ziemlich geradlinigem Laufe nach N., auf beiden Seiten von weiten Mooren umgeben, weshalb auch die Ufer größerer Ansiedelungen entbehren; der Fluß mündet in den Dollart. Das Westdeutsche Tiesland ist infolge seines niederschlagsreichen Seeklimas und des gebirgiaeu Hinterlandes reich, teilweise überreich bewässert. M. u. A. Geistbeck, Erdkunde Ii. 21. Aufl. 4

3. Hilfsbüchlein zum Unterrichte in der Geographie von Deutschland - S. 7

1893 - München : Oldenbourg
Bayern, ? sind ungefähr 2/a Katholiken, V» Protestanten und gegen 54000 Israeliten. § 6. Begrifsserklärnngen: Diejenigen Linien, welche angeben, wo Länder, Provinzen, Distrikte ?c. aufhören und andere an- fangen, heißen Grenzen. Wird die Grenze durch ein Gebirg, einen Fluß, ein Meer oder einen See gebildet, so heißt sie Naturgrenze. Befinden wir uns auf freiem Felde oder auf einem Berge, fo er- scheint der Himmel über uns als ein weites Gewölbe. Dieses reicht scheinbar ringsum bis zum Erdboden und bildet einen großen Kreis um uns. Dieser Kreis bildet die Grenze für unsere Sehweite und heißt deshalb Gesichtskreis oder Hon- zont. Der Punkt des Horizontes, an welchem die Sonne am ersten Frühlingstage (21. März), oder am ersten Herbsttage (23. September) aufgeht, heißt Morgen. Der Punkt, an welchem sie an diesen Tagen unter- geht, heißt Abend. Die Gegend, "V/ wo sie mittags 12 Uhr steht, wird Mittag genannt. Dem Mittag ent- gegengesetzt ist M i t t e r n a ch t. Statt Morgen sagt man auch Osten, statt Abend Westen, statt Mittag Süden, statt Mitternacht Norden. Diese vier Himmelsgegenden heißen g Haupt-Himmelsgegenden. Die Ge- gend, welche in der Mitte zwischen "t0' 3" Osten und Süden liegt, heißt Südost, die zwischen Süden und Westen Südwest, die zwischen Westen und Norden Nordwest, und die zwischen Norden und Osten Nordost. Diese Himmelsgegenden nennt man Neben- oder Zwischen-Himmelsgegenden. Grenzen. Der größere Teil Bayerns oder das.haupt- land grenzt im Osten und Süden an das Kaisertum Österreich (Böhmen, Erzherzogtum Österreich, Salzburg, Tirol und Vorarl- berg), im Westen an Württemberg, Baden und Hessen, im Norden an Preußen, an die sächsischen Herzogtümer, an das Fürstentum Reuß und an das Königreich Sachsen. Der kleinere Teil Bayerns (die Pfalz) grenzt im Osten an den Rhein, der von Baden trennt, im Süden an Elsaß und Lothringen, im Westen an Preußen und im Norden an Preußen und Hessen. Zeichne die Grenzen Bayerns in dein Kartennetz! § 7. Beträgt die senkrechte Erhebung der Erde weniger als 15 Meter, so heißt sie Anhöhe; ist sie 15—150 Meter hoch, so nennt man sie Hügel; mißt sie über 150 Meter, so erhält sie den Namen Berg. An jeder Erhöhung unterscheidet man drei Teile, 1. den Fuß, 2. den Scheitel oder die Spitze und 3. den Abhang oder die Böschung. Fuß heißt der unterste Teil des Berges. Zwischen dem Fuß und dem Scheitel des Berges liegt der Abhang oder die Böschung. Mehrere

4. Neuere Geschichte - S. 36

1869 - Mainz : Kunze
36 geworden, die Liga, endlich der Kaiser, waren besonders aus religiösen Gründen dagegen. Erzherzog Leopold, des Kaisers Vetter, wird hingesandt, um die Territorien als erledigtes Reichs- lehn einzuziehen, durch den spanischen General Marchese Ambrosio Spin ola von den südlichen Niederlanden her unterstützt. Aber mío Frankreich, mit dem sich die Union in Schwäbisch-Hall 1610 förmlich verbunden, schickte auch nach Heinrichs Iv Ermordung Hülfstruppen; ebenso Moritz von Oranien und England. Sv durch niederländisch-englisch-französische und unierte Waffen Wieder- eroberung der durch Leopold besetzten Festung Jülich. Bald darauf Waffenstillstand zwischen Union und Liga. Nach der Entzweiung des Kurfürsten von Brandenburg mit dem jungen Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm und dem Uebertritt des ersteren zur reformierten (1613), des letzteren zur katholischen Kirche (und Vermählung mit einer Schwester Maximilians von Baiern) 1614 bekriegten sich beide, durch die unierten Niederlande einer-, Spanien andererseits unterstützt, am Niederrhein bis zum Theilungsvertrag zu Vanten 1614, dem der Düssel- dorfer 1629 folgte. Die definitive Theilung, durch die Bran- denburg Cleve, Mark, Ravensberg, die Pfalz Jülich und Berg erhielt, erst 1666. Brandenburg faßt somit Fuß in den Westmarken des Vaterlandes. 3. Vorgänge in Böhmen. An Stelle des unfähigen Rudolf Ii suchten die Erzherzöge dessen Bruder Matthias zum 1608 Oberhaupt des Hauses Oesterreich zu erheben. Rudolf, durch den heranziehenden Matthias schon in Prag bedroht, verspricht den protestantischen Ständen Böhmens religiöse Duldung und findet sich mit seinem Bruder durch Abtretung Ungarns und Oesterreichs (unter der Ens), sowie durch Zusicherung der Nach- folge in Böhmen ab.. Die drohende Haltung der böhmischen 1609 Stände nöthigt ihm 1609 den Mas estätsbrief ab. Ein aber- mals ausgebrochener Bruderzwist zwischen Rudolf und Matthias brachte dem letzteren auch die Krone Böhmens. Rudolf starb als i6i2 allgeniein verlassener Schattenkaiser. Matthias (1612—1619), selbst kinderlos, verschafft seinem Vetter Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in Böhmen (1617) und Ungarn (1618) trotz dem Einspruch der protestan- tischen Stände des ersteren Landes. Ferdinand geboren 1578, in Ingolstadt gleichzeitig mit seinem späteren Schwager Maximilian von Baiern gebildet, tritt 1596 die Regierung seiner

5. Neuere Geschichte - S. 66

1869 - Mainz : Kunze
66 d. Ludwig erhebt nach dem Aussterben des Hauses Pfalz- Simmern Ansprüche auf den kurpfälzischen Allodialbesitz für seine Schwägerin, die Schwester des verstorbenen Kurfürsten, Charlotte Elisabeth (zweite Gemahlin des Herzogs von Orleans) trotz deren früherer Verzichtleistung. Der neue Kurfürst von der Pfalz, des Kaisers Schwiegervater*), betreibt besonders e. das Augsburgerbündniß 1686, vom Kaiser, Spanien, Schweden, mehreren Reichsständen, worunter auch der große Kurfürst von Brandenburg**), gegen Frankreich geschlossen. f. Wegen Nichlbestätigung des unter französischem Einfluß zum Erzbischof von Köln gewählten Cardinal-Coadjutors Wil- h e l m Ego n von Für st e n b e r g (auch Bischof von Straßburg) * 1688 durch Kaiser und Pabst, erklärt Frankreich dem Kaiser, dann nucf) Holland den Krieg. Auch Victor Amadeus Ii, Herzog von Savoyen, schließt sich den Augsburger Verbündeten an. Der Krieg zeigte das deutsche Reich in großer, lange nicht gesehener Eintracht, doch kam Schwung und Kraft in die Kriegführung erst 1689 durch die Theilnahme Wilhelms von Oranien, des neuen Kölligs von Großbritannien, dessen entthronter Schwieger- vater in Frankreich ein Asyl und Schutz seiner Ansprüche ge- funden hatte (s. ob. S. 57). Kriegsschauplatz: die Rheinlinie, Spanien und seine Nieder- lande, Italien und Irland. 1689 Die teuflische Verwüstung der Pfalz durch Melacs Mord- banden, auf Louvois' Anordnung***); Sprengung des Heidel- berger Schlosses, Schändung der Speirer Kaisergräber; Ver- pflanzung der heimatlosen Bewohner auf französischen Boden. Landung Jakobs Ii in Irland, das ihn als König aner- kannte, seine Niederlage am Boynefluß 1690. Seesieg der Engländer beim Vorgebirge La Hogue 1692. Landsiege der Franzosen unter dem Herzog von Luxemburg, Ludwigs damaligem Hauptfeldherrn, bei Fleurus 1690, (gegen den Fürsten von Waldeck), Steenkerken 1692 und Neer- winden 1693 (beide gegen Wilhelm Iii). *) Von seiner dritten Gemahlin. **) Schon 1681 hatten sich Schweden, Holland, Spanien und der Kaiser zur Aufrcchtcrhaltung des Westfälischen und Nymweger Friedens verbunden und wollten sogleich losschlagen. Der große Kurfürst aber, bei dem ungerüsteten Zustand des Reichs und verstimmt über den Frieden von Nymwcgen und St. Germain, schloß sich aus und zeitweise an Frankreich an. **.*) Der Grund dieser unerhörten Grausamkeit war die Unmöglichkeit, alle eingenommenen festen Plätze besetzen zu können , die doch auch dem Feind nicht in die Hände fallen sollten.

6. Neuere Geschichte - S. 84

1869 - Mainz : Kunze
84 mögliche Mittel für die festere Einigung der durch das ganze Reich zerstreuten Landestheile. Gründung des st e h e n d e n H e e r e s als eines der Grund- pfeiler von Brandenburgs Größe schon von 1641 an. Bei des Kurfürsten Tod ein kriegserprobtes Heer von etwa 28000 Mann. Der aus schwedischen Diensten übergetretene Feldmarschall Georg von Dersslinger der Schöpfer der brandenburgischen Reitereis- Begründer der Artillerie und des Besestigungswesens der Feld- marschall Otto von Sparr. Versuche zur Gründungfeiner Flotte schon 1664, dann im schwedisch-französischen Krieg 1675, zunächst zur Kaperei und zu Angriffen gegen Schweden; 1682 Bildung einer Handelsgesell- schaft nach der westasrikanischen Küste, wo bald zwei branden- burgische Colonien, Groß-Friedrichsburg und Dorotheenschanze, entstehen. Nach des großen Kurfürsten Tod verfallen diese Unter- nehmungen, zugleich angeseindet von den Holländern, an welche die brandenburgischen Besitzungen endlich 1720 durch Kauf über- gehen. Hebung der im 30jährigenkriege tief gesunkenen Land es - cultur; Förderung der inländischen Industrie nach nieder- ländischem und französischem Vorbild. Ausnahme von etwa 20,000 nach Aushebung des Edictes von Nantes flüchtigen französischen Protestanten in seinen Landen 1685. Be- deutende Canalbauten, namentlich der Müllroser oder Fried- rich-Wilhelms-Canal als Wasserstraße zwischen Oder und Elbe durch die Spree, vollendet 1668. Gründung der Uni- versität Duisburg 1655. Friedrich Iii Kurfürst von 1688 —1701, als König Friedrich I — 1713. Auch unter ihm nimmt Brandenburg- Preußen an den wichtigsten Ereignissen der Zeit bedeutenden An- theil. Seine Heere unterstützen Wilhelm von Oranien bei dem Gewinne der englischen Krone; nehmen unter seiner Führung am dritten Kriege gegen Ludwig Xiv und am Türkenkrieg Theil; zeichnen sich im spanischen Erbsolgekrieg aus; entschiedenes Mit- wirken bei Höchstädt, Turin, Malplaquer *). a. Länderzuwachs von 38 Q. M. durch den Erwerb der i7v2 Grafschaften Meurs und Lin gen 1702, des Fürstenthums i7v7neuschatel mit Val engin 1707 aus der oranischen Erbschaft, *) S. oben Seite 56, 67, 74.

7. Alte Geschichte - S. 108

1869 - Mainz : Kunze
Die Ostseite ist schmal, von dürftiger Strombildung (der Aufidus, j. Ofanto, der bedeutendste Fluß), dazu ziemlich gerad- linig abgeschnitten, ohne Küstenentwicklung; die östliche Küste des nördlichen Italiens bildet eine Reihe von Sümpfen und Lagunen. Die Westseite dagegen ist reicher und mannichfaltiger aus- gestattet. Sie bat mehr Küstenentwicklung, ist von Inseln um- geben und bildet ein breiteres Gebiet, das durch größere Ströme (Arnus, Tiber, Vulturnus) und durch frühere vulkanische Thätig- keit zu der mannichfacksten Thal- und Hügelbildung entwickelt ist. Die Westseite war daher zu größerer historischer Be- deutung bestimmt als die Ostseite, die auch das adriatische Meer ohne nahe Inseln und die gegenüber liegenden unfruchtbaren Küftenlandschasten «licht zur Thätigkeit und zum Verkehr anregten. Die westlichen Laudschastell Etrurien, Latillni und Campanien waren zu einer Rolle berufen, welche die Natur Apulien und Messapien versagt hat. Italien war auf den Westen hingewiesen wie Griechenland auf kn Osten. Italien hat stark ausgeprägte Natur grenzen; die eigentliche Halbinsel ist auf drei Seiten vom Meere umgeben; um das nörd- liche Italien legt sich im Halbkreise eine ungeheure Scheidewand, die Alpen. Die Westalpen, am ligustischen Meerbusen aufsteigend, nach Westen gegen das Thal der Rhone (Rhvdanus), nach Osten gegeli die Poebene abfallend, trennen es von Gallien. Mit dem Mont blaue begimit der höchste und mächtigste Theil der Alpen, die Centralalpen, die Italien gegen Helvetien und Germanien abschließen; die dritte und östliche Abtheilnng, mit dem Groß- glockner beginnend, ist niedriger, legt sich aber breiter durchs Land und zieht sich bis znm adriatischen Meere. Italien hat uatrlrgenläß vier Theile: 1) Oberitalien; L) Mittelitatiell,. den eigentlichen Stanrm der Halbinsel; 3) Unter- italieu, aus dell beiden Halbinseln bestehend und 4) die. Inseln. 1) O b e r i t a l i e n oder der evntineutacke Theil Italiens von den Alpen bis zum Macra und Rubieon reichend; dazu gehört vor Allem die lombardische Tiefebene, von dem Po (Padus) der ganzen Länge nach durchzogen, in Dreiecksgestalt zwischen den Alpen und den Apenninen sich ausdehnend; eine Linie zwischen Parma, Mutina, Bononia und Arüninum bezeichnet die südliche Grenze. Oberitalien umfaßt : a. Gailia cisalpiua, togata (im Gegensatz zu Gailia braccata), durch den Po in Gailia trau>.-

8. Erdkunde - S. 130

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 130 — vom Meere entfernt liegen. — Die anßerordentlich reiche natürliche Bewässerung der Lombardei wird durch ein teilweise uraltes Netz von Berieselungskanälen den lechzenden Fluren zugeführt und dadurch jene strotzende Üppigkeit hervorgebracht, die Oberitalien zu einem so gesegneten Landstrich macht. Der Boden ist höchst fruchtbar; er liefert zwei Ernten (Weizen und Mais) nacheinander. Wiesen werden jährlich vier- bis fünfmal gemäht. Die sumpfige Küstenniederung eignet sich besonders zum Anbau von Reis. Außerdem bringt der Boden noch Wein, Feigen und Kastanien hervor; auch wird überall der Maulbeerbaum gepflanzt. In den Getreidefeldern find oft Feigen- und Maulbeerbäume reihen- weise angepflanzt, indem sie zngleich die Stütze für die Weinrebe bilden, so daß ein Grundstück neben Getreide noch Feigen und Wein sowie Nahrung für die Seidenraupe liefert. Mit Recht wohl nennt man daher die lombardische Tiefebene den „Garten Europas". B. Die eigenttiche Kalöinset hat ihr Rückgrat im A p e n n i n. Er zieht von den Meeralpen aus in einem steil zum Meere abfallenden Bogen um den Golf von Genua, nimmt dann eine südöstliche Richtung an und teilt sich in zwei Züge, die das wilde Hochland der Abruzzen einschließen; die östliche Kette steigt im schroffen Gran Sasso bis zu 3000 m an. Wieder vereinigt verläuft das Gebirge, der Westseite Italiens sich nähernd, mit abnehmender Höhe bis zur Südspitze der Halbinsel. Die Gebirge Siciliens erscheinen als eine Fortsetzung des Apennin. Hart an der Ostküste erhebt sich der riesige Vulkankegel des Ätna fast 3300 m hoch. Zu beiden Seiten des Apennin breiten sich mehrere kleine Ebenen aus, so die toskanische, die römische, die apulische und die campanische Ebene. Letztere, das „Paradies von Europa", ist auf das sorgfältigste bebaut und mit zahlreichen Städten und Dörfern übersät. In verschwenderischer Fülle hat die Natur ihren Segen über die campagna felice (die glückliche Ebene) ausgegossen. Dichte Kastanienwälder bedecken die Berge, an deren Abhängen die

9. Erdkunde - S. 242

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 242 Die Hauptstadt Buenos Aires (d. i. gute Lüfte) am La Plata hat 745 000 E. und ist die erste Handelsstadt der Republik. Stromabwärts liegt La Plata (45 000 E.), ein neu angelegter, besserer Hafenplatz. — Wichtige Handelsstädte im Innern sind: Rosario (94000 E.) und Cordoba (48000 E.). Tie Republik Paraguay (253000 qkrii und 1:2 Million durchweg katholische Einwohner, Weiße, Mischlinge und Indianer) ist neben Bolivia der einzige Binnenstaat Südamerikas. Den wichtigsten Ausfuhrartikel des geringen Handels bildet der Paraguay-Thee (getrocknete Blatter einer Stechpalmenart), der in Südamerika statt des chinesischen Thees ge- braucht wird. — Hauptort ist Asuncion am Paraguay (24 000 F.). Tie Republik Uruguay (179 000 qkm, 840000 katholische Einwohner, durchweg Weiße und Mischlinge) umfaßt das Gebiet vom Urnguay-Strom bis zum Atlantischen Ocean, größtenteils Grasland, mit ansgedehnter Vieh- zucht. Die Produkte der Rind Viehzucht bilden fast ausschließlich den Gegenstand des Ausfuhrhandels. Besonders bekannt ist der hauptsächlich hier erzeugte Liebigsche Fleischextrakt, d. i. verdichteter Rindfleischsaft. Außerdem werden noch Straußenfedern und Getreide ausgeführt. Die Hauptstadt Montevideo an der La Plata-Mündung (250 000 E.) ist anch der wichtigste Handelsplatz. Die Republik Chile (776 000 qkm, 3 300 000 fast durchweg katholische Einwohner, del Abstammung nach zumeist Kreolen und Mischlinge) erstreckt sich als ein über 4000 km langer Küstenstreifen von der Südspitze Amerikas bis Peru. Der Bodengestalt nach besteht Chile aus einen1 schmalen Küstensa um und dem Gebiete der Kordilleren, die in Chil^ ihren höchsten Gipfel haben. — Die Vegetation ist im mittlere» und südlichen Teil des Landes sehr reich. Außer deu einheimisches

10. Erdkunde - S. 190

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 190 — Kaukasien liegt zu beiden Seiten des Kaukasus, der als ein wildes, schwer überschreitbares Gebirge sich vom Schwarzen bis zum Kaspischen Meere erstreckt. Der Elbrns ragt 5600 m hoch empor. Nordkaukasien ist vorherrschend Steppenland, Süd kau- kasien hat mildes Klima und reiche Vegetation. — Die 9 Mil- lionen Einwohner gehören verschiedenen Stämmen an, unter denen die Tscherkessen und Georgier durch Körperschöuheit hervorragen. Tiflis (161000 ($.) ist eine wichtige Handelsstadt. — Eine Eisenbahn verbindet es einerseits mit Baku (112 000 E.) am Kaspischeu Meere, in dessen Nähe sehr ergiebige Petroleumquelleu sind, andererseits mit dem Hafen Batum am Schwarzen Meere. Westturkestau (Turan) ist teils öde Sandwüste, teils Steppen- land, dessen Bevölkeruug zum Nomadeuleben gezwuugen ist; nur einige Oasen und Gebirgsthäler zeichnen sich durch Fruchtbarkeit aus und liefern hauptsächlich Seide und Baumwolle. Rußland beherrscht den größten Teil. Sitz der Regierung ist die Stadt Taschkent (156 000 E.) am Fuße des Tienschan. Wichtige Handelsplätze sind: Samarkand (55 000 E.) und Kokaud (82 000 E.). Die Chauate Chiwa und Buchara mit den gleichnamigen Hauptstädten steheu unter russischer Schutzherrschaft. Nordasien. Ganz Nordasien wird von der russischen Provinz Sibirien ein- genommen, welche sich vom Ural bis zum Großen Ocean erstreckt. An Größe (12^ Millionen qkm) übertrifft Sibirien ganz Europa; dagegen zählt es kaum 6 Millionen Einwohner. — Der west- liche Teil ist Tiefebene, der östliche Gebirgsland. Mehr als die Hälfte der uugeheueru Bodenfläche ist nicht anbaufähig. — Die einheimische Bevölkerung sind mongolische Nomaden. Die europäischeu Einwohner sind russische Ansiedler oder verbannte Verbrecher und dereu Nachkommen. Die Hauptprodukte Sibiriens sind: wertvolle Pelze, Holz und Getreide, an Mineralien besonders Gold und Graphit, außerdem
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