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1. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 25

1914 - München : Oldenbourg
— 25 — die geleistete Unterstützung durch treue Anhänglichkeit, indem er gerne und oft in würzburgs Mauern seinen Aufenthalt nahm. Im Jahre ^52 — am 8. Oktober — hielt König Friedrich I. seinen ersten Reichstag in Würzburg, wohin Herzog Heinrich )asomirgott von Bayern und Herzog Heinrich der Löwe von Sachsen eingeladen waren, um ihren Streit wegen des Herzogtums Bayern zu vergleichen. Der Bayernfürst erschien jedoch nicht und die Angelegenheit blieb unerledigt. Urkunden bezeugen den Aufenthalt Friedrichs in Würzburg im Jahre U55. Hier erschienen vor ihm die Bürger und Kaufleute und beklagten sich, wie sie von Bamberg bis Mainz mit großen, früher nicht gewöhnlichen Zöllen belastet seien. Sie baten um gnädige Abhilfe. Friedrich ordnete an, daß bis Weihnachten ihm von allen, welche am Main Zölle erheben, der Nachweis ihrer Berechtigung vorzulegen sei. Die Nachweise blieben aus. Der Kaiser erließ daraufhin ein Gesetz, daß nur an drei Stellen Mainzölle erhoben werden dürften: zu Kloster Neustadt je acht Tage vor und nach Mariä Himmelfahrt, zu Aschaffenburg und zu Frankfurt. 3m nächsten Jahre vermählte sich der Kaiser in der Bischofsstadt mit Beatrix von Burgund unter wahrhaft königlicher Prachtentfaltung. Lin Reichstag des Jahres Su57 verlief besonders glänzend. Ansehnliche Gesandtschaften aus dem Orient, aus England, Dänemark, Ungarn und Italien trafen bei dem Kaiser ein und beehrten ihn mit kostbaren Geschenken. Hier wurde auch sein Neffe unter großartigen Hoffesten für wehrhaft erklärt. Ein Jahr darauf zog Friedrich nach Italien, wohin ihn der hochbetagte Bischof Gebhard von Würzburg mit seinem Kriegsvolke begleitete. Gebhard kehrte im Frühlinge ^59 in seine Hauptstadt zurück und starb bald darauf. Sein Nachfolger Heinrich führte sofort einen ansehnlichen Heerhaufen dem Kaiser zu und unterstützte ihn bei der Belagerung und (Eroberung der ungehorsamen Stadt Mailand. Nach dem Tode des Papstes Viktor berief Kaiser Friedrich (U65) die Fürsten des Reiches zu einem Konzilium nach Würzburg. Mehr als (Erzbischöfe und Bischöfe waren zugegen. Auf St. peters Stuhl wurde Pascha! Iii. erhoben. Zugleich fand der Beschluß Annahme, daß künftighin kein Papst ohne (Einwilligung des Kaisers gewählt werden dürfe. Das Jahr U68 brachte abermals einen glänzenden Reichstag für die Frankenstadt. Bischof Herold erhielt die Bestätigung der Herzogswürde und des herzoglichen Landgerichtes. Auch ^?o weilte der Kaiser in Würzburg. Zwei Jahre später erwarb er den Hof zum Katzenwicker gegen sechs Morgen Weingarten am Brunnberge bei Heidingsfeld, 20 Mark Silber und das Zugeständnis an die Domherrn, daß sie ihre Habe durch Testament vermachen durften (tvas seither nicht erlaubt war) und daß sie während der Reichstage in ihren Behausungen nicht mit Gästen belästigt werden sollten*). *) Hof tourbe ^85^ abgebrochen. An seiner Stelle steht jetzt die lttar= schule in der Maxstraße.

2. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 94

1914 - München : Oldenbourg
— n — wurden sogleich für die Armee in Beschlag genommen, den Beamten Wurden alle Bücher und Schlüssel abgefordert, alle präbenben und Pfründen eingezogen und die wenigen zurückgebliebenen Priester ausgewiesen. Sie waren der größten Not preisgegeben. Erst \655 kehrten sie nach und nach in die Stadt zurück. 9, Marter des Katholischen Pfarrers zu Altenmünster durch die Schweden (1631). „Liborius Wagner, Pfarrer zu Altenmünster, ward von den schwedischen Soldaten durch Schonungen gefänglich nach Mainberg abgeführt, vorher ihm aber in Schonungen mit barbarischen prügeln, um Geld zu erpressen, dermaßen zugesetzt, daß es einen Stein Hätte erbarmen mögen. Als sie auf Mainberg kamen, haben sie ihn mit unmenschlichem Bescheid-Trinken stark genötigt, damit er, feiner Vernunft beraubt, den katholischen Glauben abschwören sollte. Unter anderem Haben sie ihm ein dreimäßiges Geschirr voll Mein an den Ulunb gesetzt und dasselbe zum Austrinken ohne Atemholen gezwungen. Nachher haben sie ihn mit Spott- und Schmachworten angetrieben, ihnen etwas zu predigen, damit sie ob seiner infolge des Trinkens schweren Zunge etwas zu lachen hätten. Nach diesem haben sie ihn gezwungen, mit den heillosen Troß-unb Lotterbuben sich zu schlagen und zu raufen. Dann gaben sie ihm eine drei Spannen hoch mit Pulver und noch mehr dazugehörigem Gezeuq angefüllte Muskete um sie anzuschlagen und loszubrennen, was ihn blutend zur Erde warf. Bernach schlitzten sie ihm die Backen auf, rieben -a^3 hinein, so daß nichts als rohes Fleisch zu sehen war; man warf ihn auf die Erde und tröpfelte ihm pech und spanisches wachs in die Nasenlöcher, Baar und Bart und zündete es an. Die Nase durchbohrten sie mit einem Pfahl und zerquetschten ihm das (Setnäch mit einem Streitkolben. Bände und Finger würden gebunben und so lange geschlagen, bis sich Fleisch und Nägel von den Gebeinen ablösten und man bic bloßen Knochen sah. Dann banben sie ihm die Arme auf den Rücken, schlugen und schüttelten ihm die Ellenbogen aus dem Gelenk, gossen heißes pech in die Knie und brannten ihn an einem stark geheizten 0fen zwei Stunben lang. Sei allen erzählten Martern, welche fünf Tage und Nächte währten, würde er unablässig gefragt, ob er noch päpstlich wäre. Enblich führten sie ihn wieber nach Schonungen zurück und gaben am Ufer bcs Maines mit zwei Pistolen Feuer auf ihn. Da biefe Schüsse fehlten, sprang ein Quartiermeister vom Pferbe und burchstach den frommen Mann mit dem Degen. Den Leichnam warfen die Schweden ins Wasser. Der Strom aber warf ihn wieber aus und bebeefte ihn mit ein wenig Sanb. Im Frühling würde die schrecklich zugerichtete Leiche beerbigt. Sie ruht jetzt in Klofterheibenfelb."

3. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 95

1914 - München : Oldenbourg
95 — 10. Plünderung und Mißhandlung der Bewohner im Dreißigjährigen Kriege. „Die Soldaten. stellten ihre Pferde ein und schlachteten alle Hühner und Schafe nacheinander ab. hernach hatte jeglicher feine sonderbare Arbeit zu verrichten, deren jede lauter Untergang und Derderbert anzeigte. Dann obzwar etliche anfingen zu sieden und zu braten, daß es aussah, als sollte ein Festmahl gehalten werden, so waren hingegen andere, die burchstürtnten das Baus unten und oben; andere machten von Tuch, Kleidungen und allerlei Hausrat große palete zusammen, als ob sie irgend einen Krempelmarft einrichten wollten. Was sie aber nicht mitzunehmen gedachten, ward zerschlagen und zu Grunde gerichtet. (Etliche durchstachen Heu und Stroh mit ihren Degen; etliche schütteten die Federn aus den Betten und füllten hingegen Speck, dürres Fleisch und Gerät hinein, als ob alsdann besser darauf zu fchlafen wäre. Andere schlugen Ofen und Fenster ein, gleichsam als hätten sie einen ewigen Sommer zu versündigen. Kupfer- und Zinngeschirr schlugen sie zusammen und packten die verbogenen und verderbten Stücke ein. Bettboden, Tische und Stühle verbrannten sie. Unsere lllagd war dermaßen mißhandelt, daß sie nicht mehr gehen konnte. Den Knecht legten sie gebunden auf die (Erde, steckten ihm ein Sperrholz in den Mund und schütteten ihm einen Kübel voll garstigen Mistlachenwassers in den Leib. Das nannten sie einen schwedischen Trunk, wodurch sie ihn zwangen, eine partei anderwärts zu führen, wo sie Menschen und Dieh hinwegnahmen und in unsern Hof brachten. Da fing man erst an, die Steine von den Pistolen und an deren Statt des Bauern Daumen auszuschrauben und die armen Schelme so zu foltern, als wenn man hätte Hexen brennen wollen, wie sie denn auch einen von den gefangenen Bauern bereits in den Backofen steckten und mit Feuer hinter ihm her waren, ungeachtet er noch nichts bekannt hatte. (Einem andern machten sie ein Seil um den Kopf und zogen es so zusammen, daß ihm das Blut zu Mund, Nase und Ohren heraussprang. In Summa: es hatte jeder seine eigene (Erfindung, die Bauern zu peinigen, und also auch jeder Bauer seine besondere Marter. Allein mein Vater war meinem damaligen Bedünken nach der glückseligste, weil er mit lachendem Munde bekannte, was andere mit Schmerzen und jämmerlicher Wehklage sagen mußten. Die Soldaten setzten ihn nämlich zu einem Feuer, banden ihn, daß er weder Hände noch Füße regen konnte, und rieben seine Fußsohlen mit angefeuchtetem Salze, welches ihm unsere alte Geiß wieder ab lecken und ihn also kitzeln mußte, daß er vor Lachen hätte zerbersten mögen. Das klang so spaßhaft, daß ich, weil ich es nicht besser verstand, von Herzen mitlachen mußte. In solchem Gelächter bekannte er, was man von ihm verlangte, und öffnete den verborgenen Schatz, welcher an Gold, perlen und Kleinodien viel reicher war, als man hinter Bauern hätte suchen mögen."

4. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 116

1914 - München : Oldenbourg
— U6 — fast veränderlichen Mode geben sollten, hintergingen die Weibspersonen listig diese Gesetze und trugen statt des Gebrärnbs und Goldes und Silbers jetzt viele Ellen (Lasset, Atlas, Seiden und anderes Zeug an ihren Kleidern als sogenannte Falbala und Frisuren, welches ebensoviel kostete und so verstiickelt ward, daß es zu weiter nichts zu gebrauchen war. Hochfürstliche Gnaden wollten diese Mode mit Falbala und Frisuren, wie auch die vielen Flügel an den Hauben den dem ersten Grade angehörigen Personen zwar erlauben, des Oersehens, daß sie sich hierin bescheiden bezeigen und aller übermäßigen Kostbarkeit von selbst enthalten werden; allen andern aber ohne Unterschied wurde solche unnütze, zergängliche und ihrem Stande übel anstehende kostbare Pracht ernstlich verboten bei Vermeidung öffentlichen Schimpfes und empfindlicher Strafe. Ebenso wurden die Schneider-mcister, Haubenmacherinnen und Stickerinnen ermahnt, niemand, als dem es erlaubt, solche Kleidung und Flügelhauben zu verfertigen oder andere kostbare Tracht und Mode zu erfinden. Zdornach sich Männiglich zu richten . . . ." Der Kampf begann. Nachdem der erste Schrecken, Zorn und Unmut in den weiblichen Gemütern vorüber war, wurde der Entschluß gefaßt, sich an das Oerbot nicht zu kehren und die befehdete Tracht nach wie vor beizubehalten. Die Idciberlist fand im Männergeschlecht einen natürlichen Verbündeten. Die Frage der Durchführung des Mandats ergab Schwierigkeiten, wer sollte die Beobachtung überwachen? Die in Aussicht genommenen Viertelbediensteten weigerten sich, das verhaßte Geschäft zu übernehmen, und schlugen die Oberratsdiener und Marktknechte als öffentliche Aufpasser vor. Zu ihrer Unterstützung sollten die Sodalesbrüder, die die Leichen anzusagen und bei Leichenbegängnissen Kreuz und Fackel zu tragen hatten, die Prozessionsvorgänger und die Aufwärter bei Hochzeiten und Kindstaufen herangezogen werden. Der Magistrat stimmte ihrem Dorschlage zu und wollte auch das fürstbischöfliche Militär mit der „gehässigen und gefährlichen“ Aufgabe betraut wissen. Der (Dberrat dagegen erklärte in Übereinstimmung mit der fürstbischöflichen Kanzlei Viertelschreiber, vierteldiener und viertelmeister als die geeignetsten Überwachungspersonen, von jeder gegründeten Anzeige sollten sie einen Reichstaler erhalten. Dienstboten und solchen Frauen, denen man eine Geldstrafe nicht auflegen konnte, sollten die Miliz oder die Stadtknechte zum abschreckenden Beispiel die Hauben vom Kopfe reißen und dafür eine Belohnung empfangen, von den Kanzeln und in den Viertelshöfen wurde die neue Verordnung wiederholt verkündigt. Doch der Erfolg blieb aus. Die verbotenen Hauben wurden weiter getragen und trotzdem lief keine Anzeige ein. Der Fürstbischof sprach der Kanzlei sein Mißfallen aus und forderte Aufklärung. Daraufhin ersuchten die Stadtbehörden um verschiedene Auskünfte, die am 8. Oktober an die Schultheißen der Stadt erteilt wurden. Darin war bemerkt, „daß die Schaufelhauben, die Schnippenhauben mit Rosen und die Halb-

5. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 109

1914 - München : Oldenbourg
— *09 — 3n Hörstein starben *625 in wenigen Wochen 400 Perforiert. Schimborn starb bis auf einen Mann aus. 3n Aschaffenburg herrschte die Seuche *62-—*626 und *635 so stark, daß in der Pfarrei zu St. Agatha *640—*6-3 jährlich nur 2* Kinder geboren wurden; das war kaum der vierte Teil der Geburten in früheren fahren. Damm hatte schon im September *606 gegen 350 Personen an der Pest verloren und blieb auch nachher nicht verschont. 3n Baufach sollen nach dem Kriege noch zwei Menschen gelebt haben, in Hösbach fünf, in Wenighösbach drei. Sind wohl diese Angaben übertrieben, so beweisen sie doch, wie furchtbar der Würgengel gehaust hatte. Großwallstadt verlor *632 83 Personen, in Stockstadt blieben von 200 Nachbarn noch zehn übrig. Die (Einwohnerschaft von (Dbernburg, die *62* im ganzen *90 Familien umfaßte, zählte *636 nur noch 98 Familien, -0 Häuser standen leer. Am Ende des Krieges waren noch 8- Haushaltungen vorhanden. In Klingenberg starb von *63*—35 die Hälfte der Bürger an den Pestbeulen. Miltenberg litt *622, besonders aber *63*/32. Die Toten durften nicht mehr durch Hauptstraßen getragen werden. Der Schulunterricht wurde eingestellt. Wenigumstadt bewohnten nach dem Kriege noch drei Familien, Kleinheubach soll am (Ende der Greuelzeit noch 9 gegen *26 Bürger am Beginn beherbergt haben. (Eichenbühl büßte *627 70, *632 -3 Personen ein. Vor dem Schwedeneinfall war die Mannschaft *20, nachher 29. Mehrere hundert Morgen Feld von Ausgestorbenen wollte niemand annehmen. 3n Amorbach starben in der (Erntezeit *635 über *000 Menschen an der Pest. Fellen verlor in den Pestjahren *635 und *6-0 über die Hälfte seiner Bewohner, nämlich *08 Seelen. (Erlenbach lieferte *632 *25 Personen auf den Friedhof, Dorfprozelten *632 70, *635 80 Menschen. Kreuzwertheim wurde durch den schwarzen Tod fast ganz entvölkert, in Trennfurt sollen nur fünf Familien übriggeblieben sein. )n Rieneck beerdigte *635 der Totengräber 300 Menschen, nur 260 blieben verschont. 3nwiesthal starben die Leute so rasch, daß man die Leichen wegen Mangels an Särgen mit Stroh umwickelte und versenkte. Das würzburgische Land wurde ebenfalls schwer heimgesucht. *607 waren zu Würzburg von August bis in den Januar 2500 Menschen, in Kitzingen *000 verstorben; Sommerhausen und Mchsenfurt wurden hart mitgenommen. Im Hungerjahre *6** raffte die Seuche in Gerolzhofen 800, in Kitzingen mit (Etwashausen 900, in Karlstadt 600 (Einwohner hinweg. *625 zog die Pest vom Rhein herauf und wütete u. a. in Gemeinden, Marktbreit und im Baunachtal, *629 hauste sie in der Rhön. )n den Pestjahren *63*—35 verloren an (Einwohnern: Haßfurt 600, Mainbernheim -00, Marktbreit *053, Nordheim v. d. Rhön 1/3 der Seelenzahl, ©bernbreit *80, ©chsenfurt 385, Röttingen 3*6, Schweinfurt 85-, Volkach *032, Waltershausen 65, in Würzburg die Dompfarrei -89. *63- war in Marktbreit kein Haus ohne Leichen; in Neustadt an der Saale wurden 800 Menschen hinweggerafft.

6. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 110

1914 - München : Oldenbourg
— Uo — war in Lohr ein Haus von der Pest verseucht, so wurde es zugeschlagen. Die Notwendigkeiten wurden an einer Stange zum Fenster hineingereicht, war einer gestorben, so wurde er von den Lebenden zum Fenster hinaus auf die Straße geworfen; der täglich dreimal alle Straßen passierende Leichenwagen nahm den Leichnam auf. Die Pest regierte sechs Wochen und drei Lage; es sind daran gestorben 860 Menschen; der höchste Stand an einem Lage waren 45 Tote. Nur zwölf Häuser waren noch frei; von zwölf Ratsherren lebten noch vier (\655). 3n Kloster Neustadt verstärken sechs Priester. — Nicht ein ziffernmäßiges Bild soll durch diese Zusammenstellung gewonnen werden, dazu sind die Angaben zu lückenhaft, zu unvollständig und ungenau. Aber eines ist daraus zu ersehen' Furchtbarer denn der Krieg mordete dessen treue Begleiterin, die Pest. 23, Der Friede. Friede! Kaum war es zu glauben, daß er in deutschen Landen nochmal Linkehr halten könne, wie ein fremdes Märchen aus seligen Tagen klang die Kunde von dem Friedensschluß den Alten, die während einer jahrzehntelangen Greuelzeit grau geworden waren, wie ein unfaßbares Wunder empfand sie die Jugend, die in Kriegsnot und Elend herangewachsen war- ohne wart und Pflege. Sie hatte die Segnungen des Friedens nie gesehn. Daß der Bauersmann frohgemut die Saat bestellte auf sorgfältig bereiteter Flur, daß hundertfältige Ernte den sauren Fleiß des Landmanns lohnte, daß nach getaner Arbeit auch Feste das Leben im schmucken Dorf lein verschönten —, ja davon wußte das verwilderte Geschlecht nichts. Bilder zertretener Acker, geschwärzter Dorfruinen, Szenen von Haub und Mord, Kummer und Leid — das waren die Eindrücke gewesen, die es empfangen hatte von Kindheit auf. Und jetzt klangen die Glocken von Turm zu Turm und kündeten Frieden auf deutscher Erde. Bis in die entlegensten Schlupfwinkel drang die Botschaft und rief die verkrochenen Einwohner in die Dorffchaften um das Friedensfest zu feiern. Am Lage Martini des ^6^8 ften Jahres beging man in vielen ©rten Frankens das frohe Ereignis. 3n feierlichem Wallgange zogen die abgehärmten Männer, Weiber und Kinder vom Gotteshaufe durch die Straßen der Heimatgemeinde. Dann vereinigten sie sich in der Kirche zu andächtigem Dankgottesdienst. Die Glocken läuteten und die Böller krachten und von dem Turme bliesen Trompeter kirchliche Lieder. Alle Arbeit ruhte. wie aber sah es aus im Lande, als der längste Krieg geendet tvara den Deutschland je zu ertragen hatte? Unsagbar war die Verwüstung. Ganze Dörfer waren von der Erde verschwunden und wurden nicht mehr aufgebaut. In jeder Ortschaft gab es herrenlose Güter in Menge. Die Einwohner vieler Gemeinden waren

7. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 57

1914 - München : Oldenbourg
— 57 — haben und die Schöppen ermahnen, recht Urteil zu sprechen, als sie solches am jüngsten Gericht verantworten wollen. währenddem der Zirme im Stock sitzet, kommt der Kläger mit seinen Freunden und Beiständen und bittet den Zentgrafen um einen Fürsprach, den sie aus der Mitte der Schöppen erhalten. Welchen sie wollen und begehren, der muß es tun, ohne allein die Zeugen, die bei der Bekanntes des Armen gewesen. So sich aber einer zu reden widerte, so wurde es in Hecht ersannt. Darauf dingt sich des Klägers Fürsprach nach der Gerichtsordnung an und kommt dann näher zur Sache. Ankläger: „Z^err Zentgraf! es stehet hier H., der Kläger, und sagt, er habe seinen und des Lands schadbaren Mann, nämlich seinen und des Landes Mörder in dem Stock setzen mit Zt amen Zt. Ich bitt darnach zu fragen, wie man den herbringen soll, damit man nicht unrecht, sondern recht tue?“ Urteil: „Gebunden und gefangen, wie recht ist." Ankläger: „Ich bitt darnach zu fragen, wer ihn herbringen soll.“ Urteil: „Das soll der Kläger tun.“ Ankläger: „Ich bitt darnach zu fragen, wer ihm dazu helfen soll." Urteil: „Ls sollen es die Gerichtsknechte tun.“ Ankläger: „Ich bitt darnach zu fragen, wer ihn dazu geleiten soll." Urteil: „Das soll der Zehntgraf tun!“ Ankläger: „Ich bitt darnach zu fragen, wie man ihn herzu bringen soll." Urteil: „Mit Geschrei und rechter Fähre als recht ist.“ Ankläger: „Ich bitt ferner zu fragen, ob der Arme Schwachheit halber nit gehen könnt oder Mutwillens Fleiß nicht gehen wollte, wie man ihn herbringen soll.“ Urteil: „Mit Schleifen, Schlöppen und Tragen.“ Ankläger: „Ich bitt darnach zu fragen, ob es sich zu lang über die rechte Tagszeit verziehen würde, so will Kläger verhoffen, daß es ihm billig an seinem Recht keinen Schaden bringen solle.“ Urteil: „(Es bringt ihm keinen Schaden.“ Der Zentgraf stehet auf mit dem Stab und reitet mit dem Kläger zum Stock in die Stadt und gehen mit ihm die Gerichtsknechte. Sie heißt der Zentgraf den Armen aus dem Stock tun und ihn gebunden hinaus vor Gericht führen und reitet ihm der Zentgraf vor. Und so man kommt an die Statt, da man den Armen zu beschreien pflegte, soll sich der Zentgraf umwenden und heißen still halten; da wird der Arme beschrien vor dem Kläger und seinen Freunden mit ungefährlich diesen Worten: Was an heut hie über mein und des Landes Mörder Mordio!! Solches Geschrei geschieht an dreien (Drten : Erstlich bei den Seilern, zum andernmal unter dem Tor bei St. Gott-Hards-Kapelle, zum drittenmal bei dem Zollhause auf der Brücke. So nun der Arme vor Gericht sieht, so mahnet der Schultheiß der jüngsten Schöppen einen am Stadtgericht und der andern einen auf dem

8. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 72

1914 - München : Oldenbourg
— 72 — Menschen erschuf, gab er ihm Gewalt über alle Tiere, über die Vögel in der Luft und die Fische im Wasser. 5. Zum fünften haben sich unsere Herrschaften die Hölzer allein zugeeignet und der arme Mann muß sich sein £70x3 teuer erkaufen. Unsere Meinung ist, daß alle Wälder, die nicht gekauft wurden, der Gemeinde zufallen sollen. Brenn- und Bauholz soll dann jeder nach Bedarf von der Gemeinde umsonst erhalten. 6. Zum sechsten fordern wir, daß man mit den Diensten, die täglich zunehmen, Einhalt tuen möge und uns gnädig behandle, wie unsere Eltern gedient haben nach dem Worte Gottes. 7. Zum siebten wollen wir uns von einer Herrschaft nicht weiter beschweren lassen als zu der Zeit, da das Gut verliehen wurde, wenn der £?err neue Dienste nötig hat, soll der Bauer ihm gehorsam sein, aber zu einer Zeit, da es ihm nicht zum Nachteil ist, und um einen annehmbaren Lohn. 8. Zum achten wollen wir, daß Güter, welche die Gült nicht tragen, von ehrbaren Leuten nach Billigkeit geschätzt werden, damit der Bauer nicht umsonst seine Arbeit tue, denn jeder Taglöhner ist seines Lohnes wert. 9. Zum neunten beschweren wir uns dagegen, daß man straft nach Neid und Gunst und nicht nach geschriebener Strafe und nach Gestalt der Sache. 10. Die Acker und wiesen, die der Gemeinde gehören und die sich jemand angeeignet hat, werden wir wieder der Gemeinde zu fanden geben. \ V Den Todesfall wollen wir abgeschafft haben. \2. wenn einer der Artikel dem Worte Gottes nicht gemäß ist, so wollen wir davon abstehen, wenn uns dies aus der Schrift nachgewiesen wird. Der Friede Ehristi sei mit uns allen. Amen. f) Das Lager von Bildhausen. Am palmtag versammelten sich etliche Bauern von Burglauer und Umgegend in einem Schenkhaus zu Münnerstadt und machten mit einigen aus der Stadt einen Pakt, das Kloster Bildhausen einzunehmen. Am folgenden Mittwoch zogen bis zu zoo Mann mit wehren, Trommeln und pfeifen vor das Kloster und forderten Einlaß. Als sie eingelassen waren, haben sich £)ans Schnabel von Münnerstadt, ein Schreiner, und fjans Scharr von Burglauer zu f^auptleuten unter ihnen aufgeworfen. Der Abt und der größte Teil des Konvents flohen gegen Königshofen im Grabfeld. Die £}auptleute nahmen die Verwaltung des ganzen Klosters Zu ihren fanden, bestellten die wache, da sie einen Überfall befürchteten, und hielten Straßen, Wege, Führten und Schläge bei Tag und Nacht in guter Acht. Auf ein Ausschreiben liefen ihnen viele Bauern aus der Umgegend zu; auch die von Neustadt schlossen sich ihnen an. Als der

9. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 112

1914 - München : Oldenbourg
— U2 — bo war es überall im Frankenlande, so war es in ganz Deutschland. Nur langsam schwand das Elend, nur allmählich hob sich die Bevölkerungsziffer. Aber auch der Friede mußte nochmals teuer erkauft werden durch hohe Friedensgelder. Karlstadt hatte z. B. 2*00 Reichstaler zu entrichten. Erst zwei Jahre nach dem Friedensschlüsse zogen die letzten Schweden aus Franken ab. Ihr schmachvolles Gedenken aber hat sich bis in unsere Tage erhalten und heute noch schreckt Großmütterlein die Enkelkinder mit dem Spruche: „Bet, Kindlein, bet! Bet, sonst kommt der Schwed, Bet, sonst kommt der Ochsenstern, Wirt) die Kindlein beten lehr'n!" 24. Der Pflugzug zu Hollstadl. Gelobte Wallfahrten erinnern uns vielerorts an die schreckensvollen Zeiten des Dreißigjährigen Krieges, da der schwarze Tod Städte und Dörfer entvölkerte und wilde Söldnerscharen die wenigen Überlebenden quälten und mordeten. Aber auch weltliche Bräuche haben das Gedenken an jene Zammertage erhalten. )n der Gemeinde Hollstadt bei Neustadt begeht man das Gedächtnis der furchtbaren Leiden, welche die Schweden über das Dorf gebracht hatten, durch den eigenartigen Pflugzug. Zwei lanzentragende Kriegsfnechte marschieren an der Spitze des Zuges; ihnen folgt ein schwarzer Heiter als Sinnbild des langen Krieges. Pfeifer, Trommler, ein Schwedenhauptmann, Offiziere, Heiter und Fußvolk stellen die erste größere Gruppe und rufen Bilder von Verwüstung und Not vor den rückschauenden Blick. Eine einzige Kuh war von dem ganzen Viehstand übriggeblieben, im tiefen Keller hatte man sie versteckt gehalten und heimlich gefüttert. Darum geht im Zuge eine geschmückte Kuh mit. Abgehärmtes, elendes Landvolk, von junger und Mißhandlungen entkräftet, geleitet sie. vier Feldgeschworene deuten an, daß die verwüsteten Felder nach dem Kriege wieder neu abgegrenzt werden mußten. Sechs festlich gekleidete Mädchen ziehen den pflüg, wie sich die Bevölkerung aus Mangel an Zugvieh nach dem Schwedeneinfalle vor die Feldgeräte spannte. Auf einem Hade werden zwei Burschen einhergezogen zur Erinnerung daran, daß viele Einwohner von den grausamen Fremdlingen geschleift, gerädert oder in den Weinkeltern langsam zerschmettert wurden. Ein Bärenführer, der den Zufluchtsort der ^oll-städter an die Schweden verraten wollte, erscheint ebenfalls im Zuge, ferner ein schwedischer Soldat, der die Leute fortwährend neckt und beunruhigt. puppen, die an Birkenstämmchen hängen, versinnbildlichen uns jene schreckliche Todesart, welche die Schweden vielen Dörflern durch Auf-

10. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 67

1914 - München : Oldenbourg
— 67 — 3. Der Pauker von Mklashausen. 3trt 3al?re ^76 zog ein junger Mann an der Tauber umher und spielte zu seinem Lebensunterhalte in den Wirtshäusern auf der kleinen pauke. 3n der Fastenzeit kam ihm der Einfall, Buße zu tun und seine pauke zu verbrennen. Dieses vorhaben führte er im Dorfe Niklashausen auch wirklich aus. Dann predigte er dem Landvolke, es sei ihm die heilige 3ungfrau Maria erschienen und habe ihm den Befehl gegeben, Buße zu predigen. 3edermann solle allen eiteln Schmuck, seidene Gewänder und spitzige Schuhe ablegen und nach Niklashausen wallfahren gehen. £)ier würden alle Sünden verziehen. Auch habe ihm die Hl. 3ungfrau befohlen zu verkünden, es werde in Zukunft weder Papst, Kaiser, König, Fürst noch geistliche oder weltliche ©Irrigkeiten mehr geben. 3e^cr solle des andern Bruder sein, keiner mehr vermögen besitzen als der andere und jeder sich durch seine Landarbeit ernähren. Zehnten, Besthaupt, ßandlohn, Zölle, sonstige Steuern und Abgaben würden aufhören und die Wälder, Gewässer und Weiden stünden jedem frei zur Benutzung. Zahlreiche Menschen strömten von nah und fern an Sonn- und Feiertagen nach Niklashausen. Die Handwerker verließen ihre Werkstätte, die Bauern ihren Pflug, die Grasmädchen kamen mit der Sichel gelaufen ohne Erlaubnis der Herrschaft und ohne alle Wegzehrung, wo sie auf dem Wege einkehrten, gab man ihnen unentgeltlich Speise und Trank. Alle nannten sich Brüder und Schwestern. 3edes Mädchen ließ als Gpfergabe einen Teil seines Zopfes zurück, von allen Städten und Ortschaften liefen große Wachskerzen und reiche Opfer an Geld, Kleidungsstücken und Lebensrnitteln ein. Der junge Pauker trug eine zottige Kappe, von welcher das Volk allmählich alle Zotten abriß und solche als kostbare Andenken an den 3üngling in hohen Ehren hielt. Der Pauker predigte gewöhnlich auf einer umgestürzten Rufe stehend. Es sollen sich oft bei 40 000 Menschen zu diesen predigten eingefunden haben, auch traf man da Wirte, Köche und Krämer wie in einem großen Feldlager. Am Sonntage vor Kilianus ersuchte der Pauker seine männlichen Zuhörer, am nächsten Samstag, dem Margaretentag, zu Abend sich recht zahlreich und bewaffnet einzufinden. Weiber und Frauen sollten aber daheim bleiben. Da beschloß Bischof Rudolf, der Versammlung von Bewaffneten zuvorzukommen. Er schickte daher insgeheim 34 Heiter nach Niklashausen, die den Pauker aus dem Bett holten und auf ein Pferd banden. (Lrotzdem viele von den Hooo bereits Versammelten Gegenwehr versuchten, entkamen die würzburgischen Reiter unversehrt mit ihrem Gefangenen. czrvei clage später erschienen an \6 000 Wallfahrer mit ^00 brennenden Kerzen vor dem Schlosse Frauenberg um den Hl. Jüngling, allenfalls sogar mit Gewalt, zu befreien. Ein großer Teil zog wieder ab, als der 5*
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