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1. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 41

1914 - München : Oldenbourg
— — hervorbrachen, die Umgegend plünderten und deren Bewohner auf Lösegeld gefangen wegführten. Diesem Unwesen zu steuern, zog Bischof Gerhard an Pfingsten ^393 vor das Raubschloß, belagerte dasselbe mit allem Kraftaufwands vermochte es aber nicht zu erobern und mußte an 5t. Michaels-Tag nach manchen Verlusten wieder abziehen. 3. 3m Freigerichte Alzenau finden wir in der unruheoollen Zeit Deutschlands nicht wenige Ritter, die plündern und Hauben als einträgliches Gewerbe betrieben. Besonders waren es die Herren von Bonneburg, die viele der Märker in ihren Wohnungen anfielen und plünderten, oft zu Fehde zogen, Steuern erpreßten und das Ländchen feindlichen Reisigen preisgaben, obwohl in ihrer „edelsten" Z}and das Amt des Landrichters ruhte. Wiederholt setzten deshalb die freien Märker diese unwürdigen Vögte ab (H36l[ und ^386). Aber auch nach dem Aussterben dieser Familie nahmen die Räubereien kein Ende. Die Schelrisse von Wasserlos, die Herren der Womburg bei Mömbris und Ulrich von Bergheim auf Z?üttelngefäß waren kecke Stegreifritter und vergewaltigten Bauern und Bürger, Kaufleute und pilger, so daß König Ruprecht in Verbindung mit den benachbarten Reichsstädten Ruhe schaffen mußte. Am Sonntag, den 22. Februar ^05, wurden die Burgen der Strauchritter von Reisigen eingenommen und verbrannt. Damit war den raublustigen Rittern für längere Zeit das Handwerk gelegt. 4. Aus fehdereicher Zeit. Au Beginn des ^5. Jahrhunderts herrschte in Franken auf den Straßen große Unsicherheit, allenthalben hörte man von Mord, Raub und Brandschatzung. Um diesem Übel zu steuern, schlossen die fränkischen Bischöfe, der Abt von Fulda, der Burggraf von Nürnberg und Abgesandte der fränkischen Reichsstädte im )ahre ^03 zu Mergentheim ein Bündnis, „Landfriede zu Franken" genannt. Aus den Bestimmungen des Vertrages kann man auf die Vergehen gegen Person und (Eigentum sehr leicht Schlüsse ziehen. So mußte ein Artikel vorschreiben: Alle pilger und Wallfahrer, die Kaufleute und die Ackerbauer, welche Feldfrüchte und Edein bauen, sollen in ihren Wohnungen und Gewerben sicher sein; frei sollen sein alle Straßen, Kirchen, Klöster, Geistliche, Kaufleute, Kirchhöfe, Mühlen, Pflüge mit ihren Pferden, Gchsen und Zugehör, alle Ackerleute und Weinbauer. Wer diese beschädigt, soll als Verletzer des Landfriedens und Räuber bestraft werden. Bald mußte denn auch der Bischof von Würzburg gegen Landfriedensbrecher zu Felde ziehen. Noch im gleichen )ahre belagerte er das Raub-schloß Werberg, dessen Inhaber die Stiftsuntertanen in den Ämtern

2. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 97

1914 - München : Oldenbourg
— 0)7 — damit sie das Feld baueten, in Summa nichts ist in der ganzen pfarr als Jammer und Not, indem sie nicht die groben Gleiekuchen zu essen haben, auch viele wegen Hungerleiben in Ohnmacht fallen. 163^ zogen die in Bamberg liegenden Schottländer im Amt Raueneck den Leuten sogar die Kleider vorn Leibe. Ebern und das ganze Amt Raueneck waren schon \632 von Bamberg her durch den Feind mit täglichen Einfällen, Rauben, Morden, plündern, Sengen und Brennen vielfältig heimgesucht worden. Getreide und Vieh waren vollständig hinweggenommen. vom v bis 5. April *634 wurde Ebern fünfmal geplündert. 3n den folgenden fahren nahmen Einquartierungen, Brandschatzungen und Raub und Mord kein Ende, viele Ortschaften lagen wüst. )n pfarr-weisach war *63^ infolge der Ausplünderungen nicht das geringste Stücklein Vieh noch einiges Getreide zur Aussaat aufzufinden. Burgpreppach und llschersdorf waren am 29. November *632 nach der Plünderung niedergebrannt worden. Der Feind führte 300 Stück Vieh hinweg. 3n Leuzendorf war *635 Krieg, Teuerung und pest. )n Gemeinfeld sind auch die Kaiserlichen zweimal eingefallen, haben den ganzen Sommerbau Tag und Nacht dreschen lassen und mitfortgeführt. Die Bauern sind in den meisten Dörfern von Haus und Hos gezogen und haben die Felder öd liegen gelassen. Die Einwohner von Neußig hielten sich sieben Wochen im Bramberger Wald auf und konnten sich des Hungers nicht erwehren." — (Senug der grausen Kunde! Nur bte Ortsnamen ändern sich, das Bild bleibt das gleiche traurige überall: Greuel, Verwüstung, Verödung, Hunger, Seuchen und Tod.---------------- 13. Schwedennol in Würz bürg. Die Stadt Würzburg seufzte unter dem Drucke besselben traurigen Schicksals wie das platte Land. Allen Stiften, Klöstern und Spitälern würden Silbergerät und anbere wertvolle Gegenstänbe, Bibliotheken und wein- und Getreibevorräte weggenommen, was der Solbat nicht pliinberte, stahl der pöbel. vergrabenes Gelb würde von den Schweden balb entbeckt. Die Armenhäuser würden ausgeraubt, so daß den Pfrünb-nern nicht einmal Brot und wein mehr gereicht werben konnte. Das Iuliusspital mußte neben den erkrankten schwebischen Soldaten noch ein ganzes Regiment gesunber Fußtruppen verpflegen. Doch schonte Gustav Aböls die Güter dieser milben Stiftung wegen der im Stiftungsbriefe des Fürstbischofs Julius enthaltenen schweren Drohworte gegen die Verderber seiner frommen Anstalt. J>n die Hauptstabt brängten sich die vornehmen Offiziere um sich zu bereichern und sie auszusaugen. Der Offizier wie der gemeine Solbat forberte mit Ungestüm gutes Essen und Trinken im Überfluß und reich* liches Futter für seine pferbe und plünberte babei, was er im Hause Eichelsbacher, Bilder aus Frankens Vergangenheit. ^

3. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 103

1914 - München : Oldenbourg
— 103 — 2lm 23. Dezember mittags zwischen l und 2 Uhr kam der Fürstbischof Franz von Hatzfeld von Rarlstadt her in seiner Hauptstadt wieder an, nachdem er über drei Jahre abwesend war. Die schwedische Besatzung auf dem Marienberg zog am 18. Januar 1635 ab und wurde auf dem Maine nach Frankfurt verbracht. 17. Die Festung Königshofen. Schon um 1500 wurde die Stadt Königshofen im Grabfeld mit .Festungsmauern umgeben, die in der Folgezeit bedeutend verstärkt wurden. Als der Schwedenkönig Gustav Adolf im Oktober 1631 vor den Wällen erschien, übergab der Kommandant Tobias Eberlein die Festung, in der 300 Mann Besatzung lagen, ohne ernsten widerstand. Die Schweden behandelten die Einwohner als Feinde, sie brannten und plünderten. Von den ungeheuren Lasten, welche die fremden Gäste der Stadt brachten, gewinnt man einen Begriff, wenn man die Zahlen sprechen läßt. 19 7 50 fl. erforderte die Verpflegung der Besatzung vom 9. Oktober 1.631, bis v Mai 1632, 5000 fl. Kontribution wurden erhoben, 1073 fl. an die Gastwirte für Zehrung gezahlt, 1030 fl. den Offizieren „verehrt". Um Geld aufzutreiben, mußte die Stadt alles verarbeitete Silber von ihren Einwohnern einsammeln, wobei 119 silberne Becher und 28 Löffel zusammenkamen. Neben diesen ungeheuren Leistungen waren monatlich noch 400 Reichs» taler Kontribution zu entrichten. Die Schweden, die in einer Stärke von 450 Mann in der Festung lagen, begannen alsbald die Werke auszubauen und brachen deshalb 40 Häuser der Dorstadt ab, deren holz zu Staketen und Palisaden Verwendung fand. Bis zu 60 Familien wurden dadurch obdachlos und mußten bei den übrigen 2)0 Haushaltungen der Stadt Unterkunft suchen. 4 )ahre und 2 Monate dauerte die feindliche Besetzung, während der ein Auflauf in der Stadt durch Tötung von sechs Einwohnern gerächt wurde. Als nach L>em Abzüge der Schweden kaiserliche Völker in der Festung lagen, dauerten i>ie Leiden fort, denn die Manneszucht der kaiserlichen Völker war weitaus schlechter als die der Schweden. Gleich nach Beendigung des Dreißigjährigen Krieges bauten die Bischöfe ihre Grenzfeste nach den Regeln der neuen Festungsbaukunst um, eine Arbeit, die wie bei der Hauptstadt nur langsam vorrückte und erst unter Franz Ludwig von Erthal beendigt wurde. Die in einem Rechteck angelegte Stadt war dann ganz mit Wällen und Gräben umgeben, von denen weitaus der größte Teil unter Wasser stand. Der innere Umfang der Wälle betrug 1830 Schritte. Die Festung hatte vier Bastionen, das Schloß-, Kloster-, Lärmen- und Spitalbollwerk an den vier Ecken, zwei Schanzen, zwei Hornwerke an den beiden Toren und mehrere Erdschanzen. 3n den Hornwerken befanden sich die Pulvermagazine und auf dem walle drei Zeug- und Hüsthäuser. Auf den wall

4. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 134

1914 - München : Oldenbourg
— *34 — Erregt harrten die Bauern der Dinge, die da kommen sollten. Da erschien eine kleine französische Abteilung unter einem Major irrt Dorf um zu fouragierert. während die Mannschaft wartete, ging der Schultheiß mit dem Offizier in den Erthalschen £?of, wo sich das gemeindliche Baser-magazin befand. Indessen scheinen die Soldaten die Däuser plündernd durchsucht zu haben. Die von den vorhergegangenen Drangsalen erbitterten Bauern fielen über die piürtderer her, töteten einige und trieben die anderen in die Flucht gen Hammelburg zu. Auf ihrem Rückzug statteten die Franzosen der Kessenmühle einen Besuch ab. Deren Bewohner flohen in größter Hast den Berg hinan und waren bald im Nebel verschwunden. In der Überstürzung aber vergaßen die Müllersleute, ihre beiden Knaben von 5 und 7 fahren mitzunehmen. Die Franzosen schlugen in der Mühle alles zusammen, schnitten die Betten auf, streuten die Federn umher und eigneten sich Geld und Wertsachen an. Den beiden Kindern jedoch taten sie nichts zuleide. Die Soldaten nahmen die Kleinen mit nach Z?ammelburg und übergaben sie einem dortigen Bürger. Inzwischen kam der Major von der Besichtigung des Bafermagazirts zurück. Bei Baus Nr. 83 umringten ihn die wütenden Bauern. Der Offizier wollte die erregte Menge begütigen. (Einer der Bauern jedoch schlug ihn nieder, worauf der fanatisierte Bause das unglückliche Opfer der Volksjustiz zur „Tränk" schleifte, in die Cehulba warf und mit Mistgabeln so lange unter Wasser hielt, bis das letzte Todesröcheln verstummt war. Seiner Mutter habe er noch im letzten Augenblick gedacht, erzählten später die Leute, die den Aufschrei zu Gott „o mon Dien l“ nach ihrer Art deuteten. Sofort gingen nun (Eilboten in die Dörfer des oberen Thulbagrundes um die dortigen Bewohner zur Bilfe im Kampf gegen die Marodeure herbeizurufen. Bereitwillig sandten Obererthal, Cehulba, Frankenbrunn und Reit bewaffnete Mannschaft nach Untererthal. So verstärkt, erwarteten die Bauern in zuversichtlicher Stimmung die Ankunft weiterer Banden. Denen wollten sie schon zeigen, wie derbe Bauernfäuste Haus und Hos zu verteidigen wissen! Daß beinahe die ganze französische Armee nahte, davon hatten sie allerdings keine Ahnung. Die verscheuchten Soldaten meldeten dem bereits in Bammelburg angelangten General Iourdan den Überfall in Untererthal. Dieser sandte daraufhin eine starke Truppe um das Dorf zu stürmen und die Erschlagenen zu rächen. Die bei Untererthal versammelten Landleute bemerkten die nahende Streitmacht der Feinde rechtzeitig. Aber immer noch in dem Wahn befangen, nur einen Sausen zuchtloses Gesindel vor sich zu haben, setzten sie sich energisch zur Wehr. Als jedoch die geschulten Soldaten entschlossen gegen die Verteidiger vorgingen, brach der Widerstand schnell zusammen. 3n wilder Flucht liefen die Bauern auseinander, nur darauf bedacht, das Leben zu retten. Die Franzosen schossen nieder, was ihnen vor die Flinte kam. Auf dem „Steinlich" versuchte ein mutiges Bäuflein nochmals

5. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 140

1914 - München : Oldenbourg
— Ho — getreuen Untertanen nicht in den Lall zu setzerr, bei Unserer etwaigen Gefangennahme Unsere Freiheit mit zu drückenden Kosten zu ersaufen . . _ Würzburg, 30 August \800. Georg Karl." Diesmal begab sich der Fürstbischof nach Meiningen. Die Ordnung des Reisezuges teilt uns ein gleichzeitiges Schriftstück mit: V Chaise: 6 Eeibpferbe (6 Happen) { Sürst, Gesandter 0°,, Schlick, | von Fechenbach, oon Speth. (Herr von Ittofell, Bofmar^ schall von Reigersberg, 6of-kaplan Leibes. Z. Chaise: 2 Postpferde .... — Bediente. | Zerrn Gesandten von Schlick, Chaije: . J Beichtvater, \ Kammer- diener. 5. Chaise: , Postpferde . . . , / 2geheimeko„zlisten, ,Kam- \ merötener, \ Kammerlarei. 6. Chaise: 4 Tier.......................— \ Küchenmeister, 3 Koch. 7. Lhoise: 2 Postpferd (neue Kalesche) j ' «‘unt-fchenf , Kammer- | laset, \ btlberdtener. 8. Chaise: Küchenfalesche mit * Tieren i ' Küchenschreiber, 2 pfört- 9. Chaise: £ine „tourst" mit » Geren | ' ^o. Chaise: Kanzleiwagen mith Tieren— \ Kanzleidiener. 2 Silberwagen mit H Tieren, \ Küchenwagen, \ Kellerwagen, \ Wagen für die Koffer, \ Ipageti für die Gardistenbagage. 9. Der Landsturm im Spessart (1799—1800). Der kurmainzische Kanzler Frhr. v. Albini leitete bei der abermaligen Annäherung der Franzosen gegen das Mainzer Land mit großem (Eifer und seltener Ausdauer die Ausstellung des Landsturmes. Der Landsturm sollte keine regellose Freischar, sondern eine Mannschaft sein, welche nach militärischen Gesetzen einem verantwortlichen Führer, dem Amtsvogt, zu gehorchen, erkennbare Abzeicken zu tragen und bei allen Unternehmungen die allgemeinen Kriegsregeln zu beobachten hatte. Das erste Aufgebot umfaßte meist ledige Leute, das zweite verheiratete und mehr als 50 Jahre alte Männer. Da das Mainzer Crzftift noch die uralte Zenteinteilung, hatte, wurden hiernach Zentkompagnien zu je 300 Mann gebildet. Die Bewaffnung bestand anfänglich oft aus Sensen und Heugabeln, später

6. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 155

1914 - München : Oldenbourg
— 1(55 — Marschall Augereau und bildete längere Zeit die Besatzung von Grenoble. Auch am Leidzuge des Wahres 18^5 nahm das fränkische Regiment ruhmvollem: Anteil. 18. Kriegslasten in der Napoleonschen Zeit. Schmer lasteten die Unkosten der Truppendurchmärsche während der letzten Überschwemmung deutscher Erde durch französische Truppen selbst auf den kleinsten Gemeinwesen. (Einquartierungen ohne Ende, Lieferungen aller Art (Getreide, Heu, Schlachtvieh, Brot, wein; Leinentuch, Kleidungsstücke (besonders Reithosen), Hufeisen, Hufnägel, wagen und Pferdegeschirr, Schaufeln und pitfel; Tabak, „Schnaps“ (besonders für die Russen!) und — Baarpuder usw.), Vorspannleistungen („Heerreifefuhren“), die sich oft auf viele Tage erstreckten und häufig mit dem Verlust der Fuhrwerke und Gespanne endigten — das waren die Dinge, welche die fortwährenden Kriege der Einwohnerschaft in Dorf und Stadt brachten. Soldaten aus aller Herren Länder zehrten die Erträgnisse des deutschen Bodens auf, während die Bewohner darbten. Ungeheure Kriegsschulden und Schatzungsrückstände drückten die Gemeinden jahrzehntelang und hinderten selbst die notwendigsten gemeindlichen Unternehmungen. Über die Höhe der Kriegsausgaben geben die Gemeinderechnungen aus jener Zeit Ausschluß. Nur einige Beispiele seien in der folgenden Übersicht angeführt (runde Beträge). Jahr hörstein (Alzenau) J 000 Einwohner Neubrunn (lvürzburg) Stadelhofen (Karlstabt) \20 Einwohner Bemerkung V95 (898 fl. 1477 fl. 1796 5250 fl. 2\55 fl. 55 fl. geraubt V9? Diebseuche 1062 fl. *L V98 31?^ fl. 118 fl. s 2 V99 2000 fl. 38 fl. 0 Uj (800 2981 fl. 5(48 fl. Flüchten d. Kirchen- d- ^ in ^0 (80\ Jährliche Verzin- 750 fl. ornates. 1(802 sung der Kriegs- 58 fl. Die fernab der S " (803 1804 schuld erfordert 700 ft. 109 fl. Schuldenlast bis jetzt rund U 000 fl. Heeresstraße gelegene Dorfschaft ^ «1 ' $ 1805 2404 fl. zahlt (806 (806 23u fl. 2538 fl. 3055 fl. (807 1808 302 ( fl. (439 fl. J 509 fl- Auf ( Kopf der Lin w. 30 fl. Last •n § U809 (393 fl. 263 I, fl. 710 fl. .5 S (8(0 2279 fl- V40 fl. 3(0 fl. u ° (8(( Schulden jetzt 20 600 fl. 1569 fl. — ■% e (8(2 Rechnungen fehlen (813 fl. — ---- O 1813 W4 | 8281 fl. (027 fl. :2 ^ W5 1060 fl. Dort da an Schuldentilgung w ^ 0 ~Q- S "E

7. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 158

1914 - München : Oldenbourg
— *58 — Medaillen, ^ Kreuze der Ehrenlegion, darunter drei an Gemeine, und sechs nachträgliche Belobungen durch den König von Bayern. Nur fünf Tote ließen die Würzburger Lbevaulegers auf den Feldern der Schlachten — ein rühmlicher Beweis für ihre Gewandtheit im (Einzel-gefecht. (Ehre den braven Reitern aus fränkischen Gauen! 21. Die Sachsengräber bei Miltenberg und Kleinheubach. Kaum war das unter den gewaltigen Tritten des Kriegsfürften jener Zeit hart bedrängte Land der Sachsen nach der Schlacht bei Leipzig von der Fremdherrschaft befreit, so schloß es sich der deutschen Volkserhebung an. wie überall in Deutschland wurden auch hier Linienmilitär, Freiwillige und Landwehr organisiert zur Verfolgung des über den Rhein geflüchteten Kriegsmeisters. Das „Banner der freiwilligen Sachsen", ein Korps von zwei Jägerbataillonen, einem Reiterregiment, einer Abteilung Schanzgräber und einer fahrenden Batterie in der Gesamtstärke von 5000 Mann, marschierte im Frühjahr durch Thüringen nach Würzburg. £ner teilte es sich. Die Reiterei ging auf Aschaffen bürg, das Jägerregiment über Wertheim und Freudenberg nach Itc iltenberg, wo es am \2. April nachmittags ankam. Die z. und 4. Schützenkompagnie des ersten Bataillons wurden nach dem Miltenberg schräg gegenüberliegenden Dorfe Großheubach kommandiert. Die 3. Kompagnie war bereits zum größten Teile übergesetzt, der Rest und ein Teil der 4. Kompagnie bestieg eine zweite Fähre. Der wasserstand des Maines war sehr hoch, der Tag für diese Jahreszeit ungewöhnlich heiß. Ls wurde ernstlich gewarnt, das Fahrzeug nicht zu überfüllen; die zurückbleiben mußten, sollten nachher abgeholt werden; auch wurde geraten, Tornister und Waffen abzulegen. — Warnung und Rat blieben jedoch erfolglos. Alle eilten der Fähre zu und überfüllten sie, alle behielten Tornister und Waffen. Die braven Schiffer stießen das überladene Fahrzeug mit Vorsicht und Kraft vom Lande ab. (Es ging schwerfällig in bedenklicher Bewegung. Da eilten noch zwei zurückgebliebene Schützen mit einem kleinen Nachen der Fähre nach, erreichten sie, wobei es dem einen gelang, durch einen Sprung auf dieselbe zu kommen. Der andere sprang zu kurz und fiel ins Wasser. Der Versuch, ihn in die Fähre zu ziehen, mißlang. Viele Leute im Fahrzeug drängten sich zur Rettung an eine Stelle, andere liefen hin und her. Dadurch ging das Gleichgewicht verloren; die Fähre schlug um und die Insassen versanken in den Wellen. Drei Schiffer und 62 Freiwillige, unter ihnen ßauptmann von pausen, ertranken im wirren, verzweifelten Kampfe mit den wogen. Unglückliche, die sich schwimmend retten wollten, wurden von anderen in die Tiefe gezogen. Wohl eilten vom Ufer zahlreiche hilfsbereite Leute

8. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 117

1914 - München : Oldenbourg
— U7 — Hauben mit Reiflein bloß von Wollenplüsch oder wollendamaft, ahne Taffet, Spitzen, Seiden oder Bänder gestattet würden und daß die gemeinen bürgerlichen Weibsleute und die Dienstboten keine seidenen oder halbseidenen Borten aus ihren Röcken, deren manche 5—6mal damit verbrämt zu werden pflegten, forthin tragen dürften." Auch nachher wurden keine Anzeigen erstattet, nur die Stadtknechte brachten 23 Hauben mit Seidenüberzug und Rosen ein. Als nun auch die Bortenwirkerzunst um Aushebung des Mandates bat, das ihren Ruin herbeiführe, vermied die Regierung jede weitere polizeiliche Maßregel. Der mehrmonatige Haubenkrieg ging zu Ende. Die grauen blieben Sieger und mit ihren Schaufel- und Schnippenhauben, Falbalas und Kleidersrisuren fortan in Frieden. 2, Wie man Soldaten erhielt. Auch nach den Türkenkriegen stellten die Fürstbischöfe von würzburg ihre Truppen dem Kaiser zur Verfügung. Um die Regimenter auf den vertragsmäßigen höheren Stand zu bringen, begann man im Lande (*738) allenthalben die Werbetrommel zu rühren. Die Hochstifte Bamberg und würzburg waren zu diesem Zwecke in zwanzig Bezirke geteilt, die man mit je einem Offizier, drei bis vier Unteroffizieren, zwei Spielleuten und 60—70 Mann besetzte. Gegen entsprechende Vergütung mußten die Gemeinden ein Werbehaus oder Gelaß sowie für die Werber und Rekruten Quartier und Obdach bereitstellen. Die Werbeoffiziere erhielten je 900—*000 fl. in bar nebst einer genauen schriftlichen Unterweisung, wonach sie nur kriegstüchtige und in der Regel unverheiratete Leute im Alter von *8—30 Jahren annehmen sollten; unter Ho Rekruten durfte sich nur ein verheirateter befinden, und auch dieser mußte Weib und Kind zu Haufe lassen. Fremde blieben von der Annahme ausgeschlossen, ebenso Fahnenflüchtige aus dem kaiserlichen Heere, von Rurbayern, Rurpfalz, Ansbach, Bayreuth, Bamberg, Gotha, Weimar, Meiningen, Darmstadt und Fulda; solche waren sogar zu verhaften. Angenommene Rekruten wurden dem Beamten dev Werbeplatzes zur Aushebung vorgestellt, worauf sie 7 fl. rhein. Handgeld, die Löhnung und täglich 6 kr. rhein. für Brot und Zulage empfingen. vom Werbeoffizier erhielt der Geworbene außerdem die Klein-montierung, bestehend aus zwei Hemden (\fl. 50 kr.), einem Hut, einem paar krumpfen (*2 kr.), einem Flor kr.). Hatte man auf einer Station 6—8 Rekruten beisammen, so schickte man sie nach würzburg, wo sie in Gruppen von je 25 Röpsen sofort in kaiserliche Verpflegung übertraten. Gleichzeitig mit der Werbung auf eigenem Boden versuchte Friedrich Karl feinen Bedarf auch in den Nachbargebieten zu decken; Cdttingen, Schwarzenberg, Hohenlohe und Dinkelsbühl gestatteten die Würzburger Werbung, (Ellwangen, Ansbach, Bayreuth, Fulda, (Eichstätt und Speyer

9. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 118

1914 - München : Oldenbourg
— U8 lehnten sie jedoch ab. 3n der ebenfalls willfährigen freien Reichsstadt Schweinfurt wurde auf Ansuchen des Fürstbischofs die bisherige kaiserliche Werbung eingestellt, was um so notwendiger erschien, als das höhere kaiserliche Angebot die Erfolge der Würzburger stark beeinträchtigen mußte. 3m allgemeinen verlief das Werbegeschäft rasch und glatt. Die Bekleidung der Truppen richtete sich nach österreichischer Vorschrift. Der Infanterist trug einen langen, bis an die Waden reichenden, perlgrauen Rock mit Schößen, ein Kamisol, d. H. eine anliegende Armel-weste, enge Kniehosen, deren untere Enden in den langen Strümpfen steckten, und Schuhe, welche die Knöchel frei ließen. Halsbinde und niederer runder Hut mit breiter, auf drei Seiten aufgeschlagener Krempe vervollständigten die Gewandung. Statt des Hutes führten die Grenadiere die mit Bärenfell überzogene Kappe, aus der nach rückwärts ein mit Borten verzierter Sack heraushing. Die Offiziere unterschieden sich von der Mannschaft durch eine seidene Feldbinde und Goldstickereien an den Armelaufschlägen und den Patten der Seitentaschen. Die Ausrüstung der Infanterie bestand aus einem Ranzen, der auf dem Marsche an der linken Hüfte hing, einem Lederriemen um den Leib, der an der linken Seite den Bajonettüberzug und an der rechten Seite ein kleines Pulverhorn hatte, einer Patrontasche mit 24 Patronen an der rechten Hüfte und einer Tasche über der Schulter für die Handgranaten. Der Offizier führte einen Stock. Schaufeln, Pickel, Hauen und Zelte gehörten ebenfalls zum Rüstzeuge. Bekleidung und Ausrüstung wurden in der Folge wiederholt geändert und paßten sich dem österreichischen vorbilde an. Partisane, Stoßdegen und Pistol waren die Waffen der Offiziere zu (Ende des \7. Jahrhunderts. Unteroffiziere und Gemeine trugen ebenfalls Degen und als Feuerwaffe die Bajonettflinte mit Feuersteinschloß, die Grenadiere gußeiserne Handgranaten, deren Lunten vor dem Wurfe entzündet wurden. — Im 3ahre ^793 war in Würzburg der ganze Vorrat an verfügbarer Mannschaft aufgebraucht, so daß es angesichts der allgemeinen Rachfrage nach Rekruten fast unmöglich erschien, weiteren Ersatz auf dem bisher gebräuchlichen Wege der Werbung zu beschaffen. Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal mußte deshalb für seine Saus- und Kreistruppen die Rekrutengestellung, wie es von jeher für das Landregiment geschah und wie man sich im Notfälle schon früher öfter für die stehenden Truppen geholfen hatte, nunmehr dauernd nach dem Steuerfuße den Gemeinden übertragen; die hiezu erlassene Verfügung vom 23. Mai V93 sprach die Hoffnung aus, daß der militärische Geist, der den vormals im Felde gestandenen wie den noch gegen den Reichsfeind kämpfenden Würzburger Truppen so manchesmal bei der obersten Heeresleitung Ruhm und Ehre brachte, auch die zurzeit auf dem Lande vorhandene junge Mannschaft

10. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 119

1914 - München : Oldenbourg
— U9 — beleben und zu dem doch nur auf wenige Jahre beschränkten Waffendienste aneifern werde um zum Schutze des Reichs, des Vaterlandes, ihrer eigenen Güter, ihrer Litern, Brüder und verwandten gegen einen Feind zu ziehen, „der unter dem Scheine blendender und falscher Grundsätze schier alle den Völkern und Menschen heilige Rechte unter die Füße trete". Nach der Verordnung hatte jede Gemeinde auf einen Steuerbetrag von acht Reichstalern einen Mann zu stellen; die Auswahl erfolgte durch die Ämter und Ortschaften. Zuerst kamen die „müßigen, liederlichen oder sonst verdächtigen, durch ihre Unsittlichkeit dem Publikum schädlichen Bursche" an die Reihe, dann die andern Tauglichen, mit Ausnahme solcher, welche begründeten Einspruch erhoben oder einen Ersatzmann stellten. Die Rekruten sollten nicht über 36 oder höchstens 40 Jahre zählen und durchaus gesund sein. Die untersuchenden Landchirurgen, denen man eine genaue Dienstanweisung an die Hand gab, empfingen für jeden tauglichen Mann sechs Kreuzer, doch waren alle Rekruten vor ihrer (Einstellung durch den Regimentschirurgen nochmals zu untersuchen und die als untüchtig befundenen an das Amt auf dessen Kosten zurückzuschicken. 3. Die Franzosen Aschaffenburg (1742—45). „Aschaffenburg hatte die trüben Wolken des pragmatischen Kriegs-wetters bereits im Jahre j(7$2 über sich herziehend gesehen, als die französische Armee zu Ausgang des Augusts in vier Kolonnen anmarschierte und vor der Leiderer Brücke sich lagerte; denn obzwar schon fast alles bar bezahlt wurde, so mußte doch das ganze Korps mit Fourage und Proviant auch auf dem weiteren Marsch versehen werden. Weinberge, Gärten und wiesen wurden auch nicht geschont und ein Bürger, der seinen Garten hüten wollte, wurde von einigen Marodeurs erstochen. (Ein größeres Denkmal hinterließ uns solches Wetter in dem {7^5. Jahre, af- am ^7. Juni gegen Abend die ungarischen Alliierten wider alles vermuten sich ganz plötzlich eingefunden; alle Däuser und Straßen waren angefüllt mit Engländern, welche nebst den Österreichern und Hannoveranern die Stadt auch auswärts umlagert hatten, vor uns aber auf der andern Seite des Mains erschien zu gleicher Zeit die völlige französische Armee unter dem Herzog von Noailles, in welcher Positur beide Teile bis auf den 27. Juni geblieben, da die Schlacht bei Dettingen angegangen, während welcher die von den Englischen verlassene Brücke und Stadt sogleich von den Franzosen besetzt wurden. Der Schaden, welchen die Stadt und nächst herumliegende Dorfschaften durch Fouragieren, Rauben, plündern an Früchten, Geld, Mobilien usw. erlitten, beläuft sich über 230000 Gulden. Am n. Juli zog die französische Garnison auch aus, hingegen blieb gleichwie vorm Jahr die hitzige Krankheit, also nun die rote Ruhr zurück, von welcher sehr wenige unangesteckt geblieben, sehr viele aber täglich aus beiden Pfarreien dahingestorben.
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