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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Kreis Darmstadt - S. 12

1913 - Gießen : Roth
Jahr 1770 hatte Darmstadt noch nicht 7000 Einwohner. Erst unter dem ersten Grohherzog Ludwig !. erweiterte es sich wieder, so daß es bis auf 26 000 Einwohner stieg. Ludwig I. legte die heutige Neustadt an und ließ eine große Anzahl öffentlicher Gebäude, wie die katholische Mrche in der lvilhelminenstratze, das alte Palais, das 5tändehaus, das (später abgebrannte) Theater, die Infanterie- und vragonerkaserne u. a. errichten. Kunst und Wissenschaft fanden an ihm einen Gönner. lnu- seum und Bildergalerie sind von ihm geschaffen, die Hofbibliothek ver- dankt ihm ihre Bedeutung, und das Hostheater stand damals in hoher Blüte. Ebenso erfreulich ist der Kufschwung, den varmstadt in den letzten Jahrzehnten genommen hat. Die Bahnen haben den Verkehr wesent- lich gesteigert. Handel und Gewerbe haben sich sichtlich gehoben, und viele geschäftliche Unternehmungen haben sich weit über die Grenzen Deutsch- lands hinaus einen guten Namen gemacht. Durch Kufführung statt- licher Neubauten, Errichtung von Denkmälern und Knlagen gärtnerischer 5lrt ist für die Verschönerung der Ztadt viel geschehen. Negierung und Stadtverwaltung einen sich in dem Streben, die Entwickelung der Haupt- stadt zu unterstützen, und der tatkräftigen Anregung des kunstsinnigen Landesherrn Ernst Ludwig haben die Bewohner manche Förderung zu verdanken. b. Ein Rundgang durch Darmstadt. Beginnen wir einen Rundgang durch die Stadt im Westen am neu errichteten, weit angelegten Bahnhof, so gelangen wir durch eine breite Monument

2. Kreis Darmstadt - S. 29

1913 - Gießen : Roth
3m Südteile des nahe an die Residenz allmählich heranwachsenden Grtes ragen neue 5chulhäuser weithin über die benachbarten viertel empor. Im Innern des Vorfes ist an einem Hause eine Tafel angebracht. Sie erinnert an die Besuche, die Goethe einst seinem Freunde Merck ab- gestattet hat. Im Osten der Gemarkung erstreckt sich der weitaus- gedehnte lvald, aus dem der Ruthsenbach kommt, ^)er Arheilgen be- rührt. Im Norden des Waldgebietes liegt der Bezirk Xoberstadt. hier wurden vor einigen Jahren Grabstätten der fränkischen Zeit entdeckt, die reiche Beute an wertvollen Fundstücken brachten. 6. Tin schnurgerader Weg führt vom Jagdschloß Kranichstein an die Nordgrenze des wildreichen Parkes. In wenigen Minuten erreichen wir von dem Parkausgang das Pfarrdorf Messel, das etwas über 1000 Einwohner zählt. Jenseits des Grtes ist ein Truppenschiehplatz angelegt. Die Entfernung von Darmstadt beträgt 8 Kilometer. Die Bewohner treiben Landwirtschaft und Obstbau, ein Teil aber wandert täglich nach der Grube Messel zur Rrbeit. Diese liegt dicht an der zwei Kilometer vom Ort entfernten Bahnstation der Strecke Darmstadt—kschaffenburg. hier entdeckte man ein großes Schieferlager, aus dessen Stoffen in der nahe gelegenen Fabrik ein besonderes Gel gewonnen wird. Die Grube gehört nicht mehr zu unserem Kreise. d. Der östliche Teil des Kreises. 1. Huf einer schönen Straße wandern wir durch prächtigen hoch- wald, den viele Fußwege und Schneisen durchziehen, in öst- licher Richtung von Darmstadt nach Rohdors. Km Bessunger Forst- Haus verlassen wir den Wald, an dessen Rand Erholungsstätten für Mitglieder der Krankenkassen angelegt sind. Huf der höhe der breiten, von uralten Linden und fruchtbaren ^Obstbäumen umsäumten Straße schauen wir über das drunten im Tale liegende Dorf zum weithin sicht- baren Roßberg mit seinen großen Basaltbriichen. Roßdorf hat über 3000 fast nur evangelische Einwohner. ■. Es liegt in einer fruchtbaren Gegend, etwa 8 Kilometer von Darmstadt entfernt. Seine Bewohner betreiben meist Landwirtschaft, Obstbau und Milchgeschäfte, viele finden ihre Rrbeit in den Basaltbrüchen des Roßbergs, in denen zurzeit 250 Leute tätig sind. Etwa 400 Personen fahren täglich mit der Eisenbahn Darm- stadt—groß-Zimmern in die Stadt zum Beruf. In der Nähe der großen Kirche liegen drei Schulhäuser, das vierte, ein schöner Neubau, erhebt sich am Idesteingang des Grtes. > 2. Jenseits eines von Wald bedeckten Bergrückens liegt südlich von Roßdorf das etwa 4500 Seelen zählende Pfarrdorf Ober-Ramstaöt. von Darmstadt ist es 10 Kilometer entfernt. 3u feinem Besuche können

3. Kreis Darmstadt - S. 17

1913 - Gießen : Roth
Technische Hochschule. Durch die Große Ochsengasse, in der auch Schiller in dein vor einigen Iahren abgebrochenen Gasthaus zur 5onne (stand an der südöstlichen Ecke des 5chillerplatzes) übernachtete, gelangen wir an der Kleinen Ochsengasse vorüber (Hr. 10 trägt eine Gedenktafel an K. !N. 0. Weber) zurück zum Marktplatze. 5ln seiner Westseite lag das jetzt umgebaute „Alte Palais" in dem die nachmalige Königin Luise von Preußen von ihrer Großmutter, der Prinzessin Georg Wilhelm von Hessen, erzogen wurde. ! Marktplatz. Kissinger, Heimatkunde Nr. 1.

4. Kreis Darmstadt - S. 23

1913 - Gießen : Roth
Fabriken und vielen, im schönen Mühltal gelegenen Mühlen, hervorragende Gebäude sind die alte, einst befestigte evangelische Kirche, die neuen Schulhäuser und die dicht bei diesen gelegene, neu errichtete katholische Kapelle. Eberstadt hat etwa 7500 Einwohner. Die meisten davon sind evangelisch. Mit Darmstadt ist es auch durch eine zurzeit noch mit Dampf betriebene Straßenbahn verbunden, die dem- nächst in eine elektrische Bahn umgewandelt werden soll. Schone Spazierwege führen durch den Wald am Fuß der Ludwigshöhe her nach dem von Darmstädtern viel besuchten Dorf, das von der Modau durchflössen wird. Don Eberstadt steigen wir gerne hinauf zur alten Burg Hrankenstein. vor dem äußeren Burgtor steht eine große Linde, die manches erzählen könnte, wenn sie zu reden imstande wäre. Im Schloßhof ist eine kleine Kapelle mit Grabmälern, die früher in der Kirche zu Eberstadt waren. Von den Zinnen der Burg haben wir eine herrliche Rundsicht bis über Rhein und Main' auch Otzberg, Lichtenberg, Neunkircher höhe und Oelsberg erblicken wir von hier. Die Burg auf dem 394 m hohen Bergrücken wird schon im 13. Jahr- hundert erwähnt. Der damalige Besitzer Conrad 11. Reit} von Breu- berg gilt als Khnherr des jetzt noch blühenden Geschlechts der Frei- Herrn von Hrankenstein. Wohl bekannt ist auch unseren Kindern die Sage vom Lindwurmtöter Georg von Hranienstein, dessen Grabstein sich drunten in Nieder-Veerbach befindet. Er starb 1531. Es wird erzählt, er habe einen Lindwurm getötet, der die Gegend verheerte, aber seine Heldentat mit dem Tode büßen müssen, da das schwer verwundete Tier noch bei den letzten Zuckungen seinen Ueberwinder verletzte. Noch be- Kannter ist das Hrankensteiner Eselslehen. hatte in Darmstadt eine Frau ihren Mann geschlagen, so wurde sie vom ,,bösen hundert" (dem Gericht) dazu verurteilt, auf einem Esel durch die Straßen geführt zu werden. War der Mann ,,in einer offenen und ehrlichen Fehde" seinem Weib unterlegen, so hatte er selbst den Esel am Zaum zu leiten, sonst tat dies ein dafür gedungener Knecht. Die Ritter von Frankenstein mußten den Esel stellen,' es gehörte dies zu ihrer Lehenspflicht. Sie erhielten dafür eine jährliche Vergütung von 12 Malter Korn und 2 Gulden 12 Klbus. Die Strafe wurde im Jahre 1587 zum letzten Mal ausgeführt, von da ab, so wird berichtet, wurde es ,,der ehrsamen wohllöblichen Bürgerschaft zu Darmstadt überlassen, ihre übermütigen, stolzen, giftigen und bösen Weiber selbst in Zucht und Ordnung zu halten". Durch die. Grasen von Katzenelnbogen und später durch die Landgrafen von Hessen wurden die Ritter von Frankenstein immer mehr in ihrer Unabhängigkeit eingeschränkt. Sie zogen es daher 1662 vor, ihre Burg und die dazu gehörigen Dörfer an Hessen zu verkaufen. Die

5. Kreis Darmstadt - S. 25

1913 - Gießen : Roth
b. Der westliche Teil des Kreises. 1. Hm Rande des Riedes liegt dicht bei Pfungstadt das Pfarrdorf Hahn. Es ist etwa 4 Kilometer von der benachbarten Bahnstation ent- fernt und hat zurzeit an 1200 Einwohner, die meistens Landwirtschaft treiben' doch erwerben viele davon auch in Backsteinwerken ihren Unter- halt. Das Dorf zeigt in vielen geschlossenen Hofreiten die altbewährte Bauart früherer Art' doch werden daneben jetzt auch Backsteinhäuser errichtet. Das alte Rathaus ist recht geräumig und diente wohl öfters zum Abhalten von Gemeindeversammlungen und Festlichkeiten. Die evangelische Kirche hat kein Pfarrhaus in ihrer Nachbarschaft' der zu- ständige Geistliche wohnt von jeher in Pfungstadt. 2. In unmittelbarer Nähe liegt das nach Hahn eingepfarrte Eich, das nur etwa 100 Einwohner zählt. Die Leute jener Gegend nennen es noch heute „die Eich". Der kleine Grt ist V/2 Kilometer vom Watt) entfernt. Seine Bewohner treiben Landwirtschaft' auch sind einige Bau- Handwerker und Zigarrenarbeiter dort ansässig, die täglich nach dem ca. 31/2 Kilometer entfernten Pfungstadt zur Beschäftigungsstätte gehen. 3. Wieder nur einige Minuten nordlich brauchen wir unsere Schritte zu lenken, um das gleichfalls mitten in der Ebene gelegene Eschollbrücken zu erreichen. Dies Pfarrdorf hat 650 fast nur evangelische Einwohner, die sich meist eines Wohlstandes erfreuen, der in tüchtigem Betrieb der Landwirtschaft begründet ist. Ueberhaupt gehört die Ge- meinde zu den wohlhabendsten unseres Kreises, obwohl sie keinen Ge- meindebesitz hat. Etwa 100 Leute gehen täglich nach Darmstadt zur Hrbeit und fahren bei gutem Wetter meist mit dem Rade dorthin durch den langen Wald, der dicht bei der neuen Krtilleriekaserne der Residenz beginnt und bis auf einen halben Kilometer an das Dorf herantritt. Die fast schnurgrade Straße führt über den hinter Eberstadt abzweigenden Saitfcbach, der nordwestlich von Eschollbrücken den Landgraben schneidet. 4. Gehen die Bewohner von Eschollbrücken in nördlicher Richtung an jenem Eichwäldchen vorbei, an dessen Ecke die Pumpstation des Varm- städter Wasserwerkes liegt, so gelangen sie nach der durch den Schieß- und Exerzierplatz bekannten großen Gemeinde Griesheim, von Darm- stadt aus fährt man am besten mit der an der schnurgeraden Landstraße herziehenden Vorortbahn dorthin. Außerdem könnte man die nach Worms führende Eisenbahn benutzen, die an der Rordseite des Ortes vorbei- zieht. Griesheim hat an 7000 Einwohner. Es liegt in sandiger Ebene,' doch ist der Boden für Gemüsepflanzungen sehr geeignet. Die Ein- wohner sind durch ihre rührige Betriebsamkeit nicht nur auf den Wochen-

6. Kreis Darmstadt - S. 28

1913 - Gießen : Roth
Bewohner des Vorfes erfreuen sich eines durch Fleiß erworbenen Wohl- standes. Sie betreiben Landwirtschaft, Obstbau, Viehzucht, arbeiten im Walde oder gehen nach Darmstadt zur Krbeit. viele suchen täglich die Stadt auf, um dort schwunghaften Milchgeschäften nachzugehen. 3. Nicht weit von dem östlich von Gräfenhausen gelegenen §en5- selber hos kommen wir zu der Stelle, wo der Centbach den ebenfalls nach Westen strebenden Apselbach verlassen hat. In der Nähe des Baches, an dem sich die Ottilienmühle befindet, zieht die Straße nach wix- Hausen.. Dieser Ort ist Bahnstation. Er liegt an der Bahnstrecke Darm- stadt—frankfurt. Nach diesen beiden Städten führen die Frühzüge viele Bewohner des etwa 1600 Seelen zählenden Dorfes täglich zur Arbeit. Nur ein Drittel der Bevölkerung widmet sich landwirtschaftlichen Be- trieben und der Milchwirtschaft. Die Ntilchhändler fahren täglich mit ihren Fuhrwerken in die benachbarte Stadt. Das alte Kirchlein steht auf den Mauern einer römischen Befestigungsanlage. Rrt ihm zieht die Nömerstraße vorüber. Km Südrande des Dorfes zieht der Bach her, der aus §ilz und Ruthsenbach entstanden ist. 5ln ihm liegt jenseits des Bahndammes die Aumühle. Jetzt ist hier eine Erziehungsanstalt für schul- entlassene Burschen. Wixhausen, dessen Gemarkung im Südwesten, Nor- den und Osten von Waldungen begrenzt ist, ist von Darmstadt etwa 7 Kilometer entfernt. 4. Wandern die Bewohner auf sandigem Wege am Ostrande eines Waldes her nach Norden, so kommen sie nach Erzhausen. Es ist eben- falls Station der Main-Neckar-Bahn, die in der Entfernung eines Kilo- Meters am Grte vorüberzieht, hinter dem Bahnkörper erstrecken sich große Waldgebiete. Etwa Dreiviertel der Bewohnerschaft des an 1000 Seelen großen Dorfes suchen meist als Bauhandwerker ihren Lebens- unterhalt in Frankfurt und Darmstadt, der Nest der rein evangelischen Bevölkerung treibt lohnende Landwirtschaft. Der Kern des Dorfes weist Bauernhofreiten auf. Daran schließen sich dann die Gassen mit meist ^/zstöckigen Häusern des Rrbeiterstandes. 5. Ueber 6000 Einwohner zählt Arheilgen; es liegt ebenfalls an der Main-Neckar-Bahn, ist aber von Darmstadt aus leichter mit der in gerader Linie nach Norden führenden Straßenbahn zu erreichen. Zwischen der vier Kilometer entfernten Hauptstadt und diesem großen Orte herrscht ein reger Verkehr. Im Osten des langgestreckten Dorfes treffen wir auf das dazu gehörige Kranichstein, eine Station der Strecke Darmstadt-Kschaffenburg, die an dem bekannten „Rrheilger Mühlchen" vorüberführt. Ein Teil der Bewohner treibt noch Landwirtschaft, hun- derte strömen täglich in die benachbarte chemische Fabrik, wieder hun- derte finden in sonstigen Betrieben Darmstadts Rrbeit und Verdienst.

7. Kreis Darmstadt - S. uncounted

1913 - Gießen : Roth
Verlag von Emil Roth in Gießen. Schulwammn Professor (Harn lers 8cbul Wandkarten 1! Oclltfcblättd In Höhenschichten und Reliefmanier. 1:750000. 190x210 Aufgezogen auf Leinwand mit Stäben Mk. 20.—. Maßstab 1:2500000. Format 226x204 cm. In Höhenschichten-? stellung und Reliefmanier. Aufgezogen auf Leinwand mit Stö' Mk. 20. . 3. Auflage. Aufgezogen Leinwand m. Stäben Mk. 20 > Europa. ffr.s: Grosaberzogtum Neffen. Wamsers Handkarte von veutscklancl für Schüler. Maßstab 1:5 000000. 30 x 33 cm. Preis 20 Pfg. Auf Pappe (einmal gebrochen) 35 Pfg. Auf Leinwand in Karton (Buchformat) 45 Pfg. Wamsers Handkarte von Dessen für Schüler. Maßstab 1: 500000. 18. verbessert« Hilf lag«. Preis 20 Pfg. Auf Pappe (einmal gebrochen) Z5 Pfg. Auf Leinwand in Karton (Buchformat) 45 Vom Ministerium des Innern, Abteilung für Schulangelegenheiten, empfohlen. w. Möhrs tielief vom Aoßherjogtum tjessei Maßstab 1:100000. bearbeitet in genauem Anschluß an Vamsers Schulwandkart 2 Blatt in gediegenem Schutz- und Aufbewahrungskasten. - Größe der einzeln! Kasten: Höhe 13 cm, Breite 103 cm, Länge 122 cm. A. Relief Provinz Gberhessen mit angrenzenden Gebieten M. 30. B. Relief Provinzen Rheinhessen und Starienbnrg M. 50. Das lörohherzogliche Ministerium des Innern, Abteilung für Schulangelegenheiten, erließ an die sämtlichen unterstellten Direktionen, die Grohh. Kreisschulkommissio? die Kuratorien der Höheren Bürgerschulen nachstehende Empfehlung: Der Rothsche Berlag in Gießen hat im Anschluß an die Wamsersche Wandkarte des Gr tums Hessen zwei Reliefs, modelliert von Mohr, erscheinen lassen, von denen das eine die Provinzen bürg und Rheinhessen, das andere die Provinz Oberhessen darstellt. — Preis je 30 Mk. In Verbindung mit der genannten Wandkarte können diese Reliefs beim erdkundlichen Unterricht Dienste tun. Wir machen Sie deshalb zum Zwecke gelegentlicher Anschaffung, falls die Mittel vorhand sind, empfehlend darauf aufmerksam. gez. Eifenhuth. Dr. Stamm! Epochemachendes Unterrichtsmittel: Mies Der Kjauptformen Der Moberflsche Perspektivisch modelliert von £. Siemc. Größe 80:100 cm. 3. Auflage, in Papiermache, künstlerisch in 16 Farben übermalt, in lackiertem Hol rahmen zum Aufhängen Mk. 26. -. Begleitschrift dazu v. Schulrat Alb. Kleinschmid 5 Bogen Text mit farbiger verkleinerter Abbildung des Reliefs. Preis brosch. Mk. 1.8

8. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 6

1914 - München : Oldenbourg
Die mittelalterliche Siedelung um die Kirche war wohl die pfälzische Stadt Wallhausen, die Erzbischof Sigfrit Iii. von Mainz in seiner Fehde mit dem pfalzgrafen Otto Ii. um das )ahr *2^0 eroberte und abbrechen ließ. f)eute durchschneidet die Bahnlinie Miltenberg—aschaffenburg kurz nach der Abzweigung des Schienenstranges nach Amorbach das ehemalige Römerkastell und die spätere Germanenniederlassung in der Feldlage „In der Altstadt". Die Städtischen Sammlungen zu Miltenberg enthalten den größten Teil der gefundenen Altertümer. 3. Das Römerkaslell Stocksladt. Die Zellstoffabrik der Aschaffenburger Aktiengesellschaft für Maschinen» papierfabrikation zu Stockstadt am Main deckt heute mit ihren Gebäuden größtenteils das Gelände, auf dem sich ehemals das Römerkastell Stock-stadt erhob. Das Kastell bildete ein ungefähres Rechteck von *98,6 X 163,8 m mit abgerundeten Ecken und mit einem Flächeninhalt von 3,25 ha. Die Breite der Umfassungsmauer betrug \,20—n,^o m, die des innerhalb der Mauer laufendes Walles 4,60—5,\o m. Am wall entlang zog die Wall-straße. Den Ecken des Kastells waren rechteckige Türme (5,3 X 3,8 m) vorgelegt, die ein flaches, von einem Zinnenkranz umgebenes Balkendach trugen. Um die Mauer ging ein Graben von etwa 7 m Breite und 3—4 m Tiefe. Vier Tore führten in das Kastell; davon war das f^aupttor (die Porta praetoria) ein Doppeltor mit *5,5 m Gesamtbreite und zwei Durchfahrten von etwas über 3 m Breite. Die drei übrigen Tore besaßen nur einen Durchgang. Jedes Tor war durch zwei Türme (2lbmeffungen 6,9 X 4,2 m, Mauerdicke \—\,20 m) geschützt. Die Wallstraße (H—5 m breit) bestand aus gebrochenen Gneissteinen, deren Zwischenräume mit Lehm ausgestampft waren. Darüber lag eine 50—70 cm dicke Kiesdecke aus erbsengroßem Mainkies. Die Tore waren durch schnurgerade Straßen verbunden, die das Kastell in vier Rechtecke teilten. Ein gemauerter Kanal durchschnitt das Lager und mündete in den Kastellgraben, der nach dem Main entwässerte. Don den Jnnenbauten wurden das Hauptgebäude (Praetorium), eine Bäckerei, ein langgestreckter Bau an der wallstraße der Rückfront und eine Reihe von Kellern und kleineren Räumen ausgegraben. Das prätorium lag in der Mitte der beiden Langseiten des Kastells und bestand aus einem massiven £?auptteil und einem in L^olzwerk aufgeführten Vorbau. Die Breite des f^auptteiles betrug ^,25 m, die Tiefe 43,55 m. Sämtliche Mauern waren noch im Fundament vorhanden. Von dem Vorbau führten drei (Eingänge in einen Umgang, der einen betonierten Binnenhof von 3^0 qm Flächeninhalt umgab. Um den i?of

9. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 25

1914 - München : Oldenbourg
— 25 — die geleistete Unterstützung durch treue Anhänglichkeit, indem er gerne und oft in würzburgs Mauern seinen Aufenthalt nahm. Im Jahre ^52 — am 8. Oktober — hielt König Friedrich I. seinen ersten Reichstag in Würzburg, wohin Herzog Heinrich )asomirgott von Bayern und Herzog Heinrich der Löwe von Sachsen eingeladen waren, um ihren Streit wegen des Herzogtums Bayern zu vergleichen. Der Bayernfürst erschien jedoch nicht und die Angelegenheit blieb unerledigt. Urkunden bezeugen den Aufenthalt Friedrichs in Würzburg im Jahre U55. Hier erschienen vor ihm die Bürger und Kaufleute und beklagten sich, wie sie von Bamberg bis Mainz mit großen, früher nicht gewöhnlichen Zöllen belastet seien. Sie baten um gnädige Abhilfe. Friedrich ordnete an, daß bis Weihnachten ihm von allen, welche am Main Zölle erheben, der Nachweis ihrer Berechtigung vorzulegen sei. Die Nachweise blieben aus. Der Kaiser erließ daraufhin ein Gesetz, daß nur an drei Stellen Mainzölle erhoben werden dürften: zu Kloster Neustadt je acht Tage vor und nach Mariä Himmelfahrt, zu Aschaffenburg und zu Frankfurt. 3m nächsten Jahre vermählte sich der Kaiser in der Bischofsstadt mit Beatrix von Burgund unter wahrhaft königlicher Prachtentfaltung. Lin Reichstag des Jahres Su57 verlief besonders glänzend. Ansehnliche Gesandtschaften aus dem Orient, aus England, Dänemark, Ungarn und Italien trafen bei dem Kaiser ein und beehrten ihn mit kostbaren Geschenken. Hier wurde auch sein Neffe unter großartigen Hoffesten für wehrhaft erklärt. Ein Jahr darauf zog Friedrich nach Italien, wohin ihn der hochbetagte Bischof Gebhard von Würzburg mit seinem Kriegsvolke begleitete. Gebhard kehrte im Frühlinge ^59 in seine Hauptstadt zurück und starb bald darauf. Sein Nachfolger Heinrich führte sofort einen ansehnlichen Heerhaufen dem Kaiser zu und unterstützte ihn bei der Belagerung und (Eroberung der ungehorsamen Stadt Mailand. Nach dem Tode des Papstes Viktor berief Kaiser Friedrich (U65) die Fürsten des Reiches zu einem Konzilium nach Würzburg. Mehr als (Erzbischöfe und Bischöfe waren zugegen. Auf St. peters Stuhl wurde Pascha! Iii. erhoben. Zugleich fand der Beschluß Annahme, daß künftighin kein Papst ohne (Einwilligung des Kaisers gewählt werden dürfe. Das Jahr U68 brachte abermals einen glänzenden Reichstag für die Frankenstadt. Bischof Herold erhielt die Bestätigung der Herzogswürde und des herzoglichen Landgerichtes. Auch ^?o weilte der Kaiser in Würzburg. Zwei Jahre später erwarb er den Hof zum Katzenwicker gegen sechs Morgen Weingarten am Brunnberge bei Heidingsfeld, 20 Mark Silber und das Zugeständnis an die Domherrn, daß sie ihre Habe durch Testament vermachen durften (tvas seither nicht erlaubt war) und daß sie während der Reichstage in ihren Behausungen nicht mit Gästen belästigt werden sollten*). *) Hof tourbe ^85^ abgebrochen. An seiner Stelle steht jetzt die lttar= schule in der Maxstraße.

10. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 62

1914 - München : Oldenbourg
— 62 — Abgeordneten der Stadt bleich und zitternd zu Füßen und flehten um Nachlaß. (Er aber erwiderte, wie solche Bitten und Fußfall ganz unnötig seien, das Geld sollten sie erlegen, und wo dies nicht bis den 8. des Abends 7 Uhr geschehen sei oder Geisel hiefür und zwar vier Personen von der Geistlichkeit und dem Adel, vier vom Rate und vier von der Gemeinde gestellt werden, wurde er alsbald das Schloß, die Stadt und alle umliegenden Flecken in lichte Flammen stellen." Ungeachtet der von der Stadt und dem Stifte, das viele silberne Kir-cheugefäße nach Frankfurt verkaufen mußte, aufgebrachten und gezahlten Brandschatzung wurde dennoch das Residenzschloß abgebrannt und in den Häusern der Stiftsgeistlichen übel gehaust. 15, Ein Kaiser in Würzbnrg (1658). Seitdem die Krönung der deutschen Könige zu Frankfurt üblich geworden war, zogen die von den Kurfürsten erwählten Habsburger auf der alten Heeresstraße, die von Wien über Regensburg, Nürnberg und Würzburg führte, zum Krönungsfeste. Infolgedessen erhielt die alte Bischofsstadt am Maine öfter kaiserliche Besuche, die uns von den Chronisten ausführlich geschildert werden. Am ](v August ^658 kam Kaiser Leopold I. auf dem Rückwege von Frankfurt unter dem Donner der Geschütze in Würz bürg an. Bis an die Zeller Steige waren 5000 Mann vom Landesausschusse und einige hundert geworbene Soldaten in Parade aufgestellt. Die gesamte Geistlichkeit war dem Kaiser bis ans Zellertor entgegengegangen und begleitete den von da unter einem Himmel Reitenden in den Dom. Pom Tore an bis zum Dome waren die Bürger und die Garnison mit Musik und Fahnen zu beiden Seiten aufgestellt, die Straßen mit Blumen bestreut, die Häuser mit grünen Zweigen und Bäumen verziert. Als der Kaiser nach abgehaltenem Tedeum mit dem (Erzherzoge und dem Kurfürsten auf das Schloß fuhr, wurde ihm an der Greden von 20 Jungfrauen ein Kranz überreicht. Am folgenden Tage nach der Tafel besuchte der Kaiser eine theatralische Aufführung in der akademischen Aula, wo er bei seiner Ankunft von dem damaligen Domprediger mit einer lateinischen Rede empfangen wurde. Nach Beendigung der Vorstellung besah Leopold die neuerbaute Mainmühle diesseits und das neue Kinderhaus und die Schneid- und Papiermühle jenseits des Maines. Am ^3., nachmittags um 3 Uhr, verließ er Würzburg unter denselben (Ehrenbezeugungen wie beim (Einzuge und reiste noch bis Kitzingen.
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