2
A. Das Reichsland als Tanzes.
seinen inneren Bau aber sich als ein in gleichem Sinne gefaltetes Glied des
südwestdeutschen Stufenlandes erweist. Hervorgerufen wird der abweichende
Eindruck durch die Senke der mittelrheinischen Tiefebene, die bei einer durch-
schnittlichen Breite von 30 km und einer Längenerstreckung von etwa 300 km
vom Tafeljura nordwärts bis an den Fuß des Rheinischen Schiefergebirges
reicht. Auf den beiden Längsseiten wird die Tiefebene von zwei parallel
von Ssw nach Nno streichenden Gebirgen umrahmt, welche in ihrem Bau
eine auffallende Übereinstimmung erkennen lassen und sich dadurch als Teile
eines einst viel größeren Gebirges darstellen. Der östliche Zug gliedert sich
in den Schwarzwald und Odenwald, im W entsprechen diesen Abschnitten die
Bogesen (der Wasgenwald) und die Hardt. Beide Iüge sind im 8 am höchsten
und senken sich gleichmäßig nach N; beide haben ihre höchsten Erhebungen
am Rande der Ebene und kehren ihren Steilabfall dem Tieflande zu, während
sie nach außen hin sich sanfter in Stufen abdachen. Den schwäbischen und
fränkischen Stufenlandschaften am Ostabhang des Schwarzwaldes und seiner
Fortsetzung entspricht im W der Vogesen die lothringische Stufenlandschaft.
Das Reichsland Elsaß-Lothringen umfaßt den Sw des Rheinischen Ge-
birgslandes und bildet zugleich den südwestlichen Teil des Deutschen Reiches-
es erstreckt sich in südnördlicher Richtung von den Abhängen des Schweizer
Iura bis zur Lauter, in ostwestlicher Richtung vom Talwege des Rheines
bis über das Moseltal hinaus. Der Gestalt nach stellen Elsaß und Lothringen
zwei rechtwinklig zueinander gestellte Gebiete dar, welche durch das sog. Krumme
Elsaß, einen Teil des Kreises Iabern, wie durch einen Zapfen aneinander-
gefügt sind.
Ii. Grenzen und Größe.
Elsaß-Lothringen grenzt im N an das Großherzogtum Luxemburg, die
preußischen Rheinlande und die bayerische Rheinpfalz. Eine natürliche Grenze
ist auf dieser Strecke nicht vorhanden, nur im letzten Abschnitt fällt die Grenze
mit dem Laufe der Lauter zusammen. Im 0 scheidet der Rhein das Reichs-
land vom Großherzogtum Baden- der Talweg des Stromes wird als
die Grenze angesehen. Gegen die Schweiz verläuft die Grenze von
einem Punkte oberhalb Hüningen in südwestlicher Richtung bis Lützel, von
da auf der Wasserscheide zwischen 311 und Doubs durch die Einsenkung
zwischen Iura und Vogesen zum Welschen Belchen. Fortan bildet der Kamm
der Vogesen in seiner ganzen Erstreckung bis zum Climont (Weinberg) die
natürliche Grenze gegen Frankreich. Unter einem rechten Winkel springen
vom Climont die Wasserscheide und die politische Grenze, welche mit ersterer
zusammenfällt, nach W vor, um auf der linken Seite des Breuschtales bis
in die Nähe des Donon nach N zu ziehen. Im weiteren Verlaufe hält sich
die Grenze zwischen Lothringen und Frankreich nicht mehr an die Wasser-
scheide, sondern geht in unregelmäßig gekrümmter Linie in nordwestlicher Richtung
bis nach Pagny an der Mosel, überschreitet den Fluß und erreicht, dem Mosel-
tal auf der linken Seite etwa parallel ziehend, bei Cwringen die luxem-
burgische Grenze.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Ortsnamen: Nno Schwarzwald Odenwald Elsaß-Lothringen Lothringen Elsaß-Lothringen Luxemburg Rheinpfalz Rhein Baden- Welschen_Belchen Weinberg Frankreich Lothringen Frankreich Pagny
Ii. Die Lothringische Hochebene.
35
der Abtragung bewahrt und erheben sich heute als Stufen über den merge-
ligen Ebenen. Am schärfsten ist dieser Stufenbau durch ein ausgedehntes
Kalkplateau, die Plaine de Briey (sprich Brii) ausgedrückt, welches den
Lauf der Mosel im W begleitet. Fast geradlinig verläuft der nach O ge-
kehrte Steilabfall des Plateaus von der luxemburgischen Grenze bis nach
Metz mit einer von N nach S abnehmenden Höhe. Der dem Moseltal zu-
gekehrte Rand ist nur im nördlichen Abschnitt geschlossen, südlich von Dieden-
Hofen aber durch die linksseitigen Nebenflüsse der Mosel und kleine, tief ein-
schneidende Bäche stark zerklüftet, so daß einzelne Stücke den Zusammenhang
mit dem Plateau ganz verloren haben. Eine solche Stellung hat der
St. Quentin Metz gegenüber, an dessen Südabhängen bei Scy der beste
Moselwein wächst. Auf dem Rande des Plateaus liegen die Forts der
linken Moselseite bei Metz. Hohe Wichtigkeit für Lothringen hat das Plateau
durch seinen Reichtum an Eisenerzen, sog. Minetten, welche die Fortsetzung
der luxemburgischen Minettelager bilden.
Dem Kalkplateau parallel erstreckt sich die Niederung der Mosel, anfangs
schmal (bei Noveant 174 m ü. d. M.), dann schon oberhalb Metz (166 m)
breiter werdend, bis nach Diedenhofen (153 m) in ziemlich gerader Nord-
richtung. Nur an der Mündung der Orne erreicht die Ebene eine etwas
größere Breite, verschmälert sich aber oberhalb Sierck wieder beträchtlich. Sie
ist im allgemeinen von großer Fruchtbarkeit, nur an einzelnen Stellen dehnen
sich an der Oberfläche größere Sand- und Kiesflächen aus, so z. B. oberhalb
Metz zwischen der Seille und Mosel in der Sablon genannten Höhe.
Im Tale der Mosel liegt auf einem Hügel zwischen Seille und Mosel
die Hauptstadt Lothringens, Metz (Fig. 26, S. 64).
Der Ursprung von Metz reicht ebenso wie der von Straßburg in die
älteste Zeit zurück. Aus dem gallischen Divodurum ging das römische
Mediomatricum hervor. Durch den Ansturm der Hunnen unter Attila
um die Mitte des 5. Jahrhunderts ging die Stadt zugrunde, an ihrer Stelle
erhob sich das deutsche Metz, das erst als freie deutsche Reichsstadt im
11. Jahrhundert einen bedeutenden Aufschwung nahm. Trotz der beständigen
Kämpfe, in denen die Stadt mit den Bischöfen von Metz und den Herzögen
von Lothringen lag, erhielt sich ihre Blüte, die erst vernichtet wurde, als
Metz 1552 durch Verrat an Frankreich kam. Die Aufhebung des Edikts
von Nantes veranlaßte die ganze deutsche und zugleich protestantische Be-
völkerung, fast zwei Drittel der Gesamtheit, zur Auswanderung. Handel
und Industrie schwanden dahin, Metz wurde eine einfache Garnisonstadt, für
deren Befestigung während der französischen Herrschaft viel geschah. Nur
sehr langsam erholte sich die Stadt von diesem Schlage, erst nach der Revo-
lution erreichte sie den früheren Stand der Bevölkerungszahl wieder. Mit
der Wiedergewinnung der Stadt im Jahre 1870 am 27. Oktober trat aber-
mals ein Umschwung in ihren Verhältnissen ein, indem ein großer Teil der
französischen Bevölkerung auswanderte. Der dadurch entstandene Ausfall ist
aber durch eine ebenso lebhafte deutsche Einwanderung wieder gut gemacht
3*
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Briey Quentin_Metz Metz Metz Attila Metz
Extrahierte Ortsnamen: Hofen Lothringen Lothringens Lothringen Frankreich Nantes
Iii. Die Vorhügel.
37
Abgesehen von den dichter bevölkerten und deswegen mit größeren Orten
besetzten Eisen- und Kohlengebieten Lothringens hat der größere Teil der
Hochebene überwiegend eine Landwirtschaft treibende Bevölkerung, die in kleinen
Landstädten wohnt. Neben Metz treten daher die übrigen Städte Lothringens,
deren Zahl gering ist, sehr zurück. Die einen folgen dem Lauf der Saar,
haben aber bis auf Saargemünd, die größte Industriestadt Lothringens
(Porzellanwarenfabrik), nur eine geringe Bedeutung. Von den Moselstädten
kommt nur Diedenhofen in Betracht. Ars a. d. Mosel ist reine Arbeiter-
Kolonie, deren Bevölkerungsziffer fortwährenden Schwankungen unterliegt.
Iii. Die Vorhügel.
Die Vogesen fallen auf ihrer gauzen Erstreckung von S nach N schroff
gegen 0 ab. Den Rand bezeichnen für den südlichen Teil folgende Punkte:
Thann, Drei Exen westlich von Egisheim, Türkheim, Kaysersberg, Rappolts-
weiler, St. Pilt, Kestenholz, Dambach, Andlau und Barr. Im Breuschtal
springt die Linie bis zur Mündung des Haselbaches zurück und geht über
Niederhaslach nach Wangenburg und dann in ziemlich gerader Nordrichtung
bis nach Zabern. Im nördlichen Abschnitt der Tieflandsbucht von Zabern
bezeichnen Ingweiler, Niederbronn und Lembach die Grenze. An diesem
Rande vollzog sich der Abbruch des Gebirges.
So scharf sich aber auch das Gebirge gegen die Ebene abhebt, so ist
doch der Übergang kein ganz unvermittelter, vielmehr schiebt sich zwischen
den Fuß der Vogesen und die Rheinebene eine Jone von Vorhügeln, die
beträchtlich über die Ebene hinausragen. Die Jone ist im 8 schmal (1—3 km)
und nicht zusammenhängend, nimmt aber nach N besonders zu beiden Seiten
der Breusch in der Zaberner Bucht an Breite beträchtlich zu. Im Oberelsaß
gehören hierher die Hügel um Sulzmatt (397 m) sowie die zwischen Kienz-
heim und Iellenberg (392 m); im Unterelsaß der Bischenberg (361 m)
zwischen Oberehnheim und Rosheim, der Scharrachberg (316 m) bei Sulz-
bad a. d. Mossig und der Kochersberg (391 m) zwischen Wasselnheim und
Willgottheim. In der Iaberner Bucht vagt besonders der Bastberg (326 m)
hervor. Ihren Abschluß findet die Zone mit dem von Wörth nordöstlich bis
an die Lauter oberhalb Weißenburg hinstreichenden Hochwald, der aber
selber wegen seiner bedeutenderen Höhe (525 m) nicht zu den Vorhügeln ge-
rechnet wird.
Die Vorhügel zeichnen sich durch ihren fruchtbaren Boden aus und sind
im Oberelsaß das Hauptgebiet des Weinbaues- nur an wenigen Stellen,
wie in der Gemarkung Colmar, reicht die Kultur der Rebe bis in die Ebene
hinab. Nach W ist der Ausbreitung des Weinbaues durch den Steilabsturz
der Vogesen eine Schranke gesetzt- nur in einigen Tälern ziehen sich Wein-
gärten tiefer ins Gebirge hinein, so im Thurtal bis Weiler, im Weißtal bis
hinter Kaysersberg? im Fechttal sind fast alle südlichen Lagen bis gegen
Münster mit Reben bepflanzt.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
10
A. Das Reichsland als Ganzes.
treten nach kurzem Laufe noch im Gebirge in ein breites Tal ein. Die Hardt
ist dagegen ein breites, nach W zum lothringischen Stufenland langsam ab-
fallendes Plateau, das nach 0 schroff abbricht und deswegen auch nur von
O her, von der Rheinebene aus, den Eindruck eines Gebirges macht. Kamm-
bildung fehlt vollständig, die höchsten Erhebungen liegen in der Nähe des Bruch-
randes, so der Winterberg (581 m) bei Niederbronn; die Flüsse greifen mit ihrem
Quellgebiet weit in das Plateau hinein, fließen in engen, gewundenen Tälern und
zerlegen das Plateau in eine Anzahl von Tafeln. Die Oberflächenformen sind
besonders im Bitscher Land einförmig (Fig. 25, S. 63), eine Ausnahme macht
nur die felsenreiche Landschaft an der Grenze von Elsaß und Pfalz, wo der
Wasigenstein und Fleckenstein den Wasgenwald im eigentlichen Sinne angeben.
Die Lothringische Hochebene ist ein Stufenland, bedingt durch die
wechselnde Ablagerung von Mergel- und Kalkbildungen. Die verschiedene
Widerstandsfähigkeit beider Gesteinsarten hätte bei ungestörten Lagerungs-
Verhältnissen zu einem regelmäßigen Stufenbau führen müssen, wobei die
jüngsten Schichten die höchste Lage hätten einnehmen müssen; die Ausbildung
eines solchen Baues ist aber durch Vorgänge, welche mit der Gebirgsbildung
in Verbindung stehen (Verwerfungen), verhindert worden.
Die Zone der Dorhügel wird sowohl von dem Gebirge der Vogesen
und der Hardt wie von der Rheinebene durch Verwerfungen geschieden, doch
sind es nicht etwa durchgehende Verwerfungslinien, sondern streckenweise ganze
Systeme von Brüchen, von denen auch das Hügelland selber durchschnitten wird.
An drei Stellen erreichen die Vorhügel eine größere Breite: in dem Zaberner
Bruchfeld, das von Wörth im N bis nach Barr im 8 reicht, in dem Bruch-
felde von Rappoltsweiler zwischen St. Pili und Türkheim und bei Rufach.
Die größte Strecke, auf welcher die Vorhügel fehlen, liegt zwischen Kesten-
holz und Dambach. Andererseits gibt es auch Höhenzüge, welche durch
Verwerfungen vom Gebirge getrennt sind und demnach als Teile der Vor-
Hügel anzusehen wären, die aber wegen ihrer Höhenlage zu dem Gebirge
gerechnet werden. Dahin gehören der Hochwald bei Weißenburg, der Ottilien-
berg bei Barr und das hochgelegene Tafelland nördlich von Gebweiler.
Zum Gebirgslande gehört schließlich noch der Elsässer Iura. Als ein
Glied des Faltenjura ist er zum Alpensystem zu rechnen und steht nach seinem
Faltenbau und der Zusammensetzung aus Iuragestein dem mittelrheinischen
Gebirgssystem fremd gegenüber.
Als Rheinebene im eigentlichen Sinne ist nur ein verschieden breiter
Streifen am Ufer des Rheins selber zu bezeichnen. Er nimmt dasjenige
Gebiet ein, welches früher den Überschwemmungen des Rheins ausgesetzt war
und heute noch von den im Verlanden begriffenen Altwassern durchzogen wird.
An diese Niederung schließen sich nach dem Gebirge hin Terrassen mit schwach
Wellenförmiger Oberfläche. Die Fortsetzung der Rheinebene um das Südende
der Vogesen herum bildet die Burgundische Pforte, welche die Verbindung
mit dem Rhonetal herstellt. Der Sundgau, d. i. Südgau, ist dagegen ein
Hügelland, das sich an den Fuß des Elsässer Iura ansetzt und nach N hin abdacht.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.]]
Iv. Gliederung und Bewässerung des Landes.
13
wasserableitungskanal folgt. Dieser ist dazu bestimmt, das Hochwasser der
311 nach dem Rheine abzuleiten und dadurch Überschwemmungen innerhalb
der Stadt Straßburg zu verhindern. Aus der Kraft geht wieder bei Plobs-
heim der Krumme Rhein ab, der sich bei Straßburg mit der 311 vereinigt.
Verstärkt durch das Wasser der Breusch und Massig oberhalb Straßburg,
eilt die Iii dem Rheine zu, den sie unterhalb Wanzenau erreicht. Für den
Verkehr hat die 311 keine Bedeutung mehr, seitdem die modernen Verkehrswege,
Eisenbahn und Kanal, dem Flusse parallel angelegt sind.
Von rechts her nimmt die Iii die Blind, Ischert und Zembs auf,
die ohne Bedeutung sind- in die Blind ist der sog. Wiedensolener Kanal ge-
leitet, eine Fortsetzung des Vaubankanals, der, nachdem er zur Speisung
der Festungsgräben von Neu-Breisach gedient hat, in nordwestlicher Richtung
weitergeführt ist. Die linksseitigen Zuflüsse, außer den oben genannten die
Fecht mit dem Weißbach, der Gießen mit der Leber und die Breusch,
kommen aus den Vogesen. Mit dem Eintritt in die Ebene beginnt
ihr Bett zu verwildern. Die Hochwasser werden nämlich wegen des
bedeutenden Gefälles im Oberlaufe sehr rasch zu Tal befördert, die Folge
hiervon sind Überschwemmungen und Zerstörungen in der Ebene. Die weiter
abwärts folgenden Flüsse, die Moder mit der Zorn rechts und der Iinzel
links, die Sauer und Lauter ergießen sich unmittelbar in den Rhein. Die
Ebene durchziehen sie in südöstlich gerichtetem Laufe. Bei dem geringen Ge-
fälle sind die flachen Talsohlen häufigen Überschwemmungen ausgesetzt.
Die Mosel sammelt ihr Wasser am Westabhange der südlichen Vogesen
zwischen dem Welschen Belchen und dem Bussangsattel. Die in der Nähe des
letztgenannten Punktes befindliche starke Quelle wird als eigentliche Mosel-
quelle angesehen. Von den Westabhängen der Winterung und des Hohneck
kommen die Moselotte und Vologne. Nach der Aufnahme der Meurthe tritt
die Mosel oberhalb Noveant auf deutsches Gebiet und durchzieht Lothringen
bis zur preußischen Grenze bei Sierck in einer Länge von 80 km. Bis Metz
fließt der Fluß in mehrfach geteiltem Bett, von Metz abwärts beschreibt er
große Windungen. Die Verbindung mit dem Rhein-Marne-Kanal wird durch
den Moselkanal hergestellt, der von Metz an talaufwärts zieht. An Neben-
flüssen empfängt die Mosel auf ihrem Laufe durch Lothringen auf der linken
Seite die Orne, die aus Frankreich kommt, und die Fentsch, die etwas
oberhalb Diedenhofen mündet, auf der rechten Seite die bei Metz mündende Seille.
Der Hauptfluß im östlichen Teile Lothringens ist die Saar. Sie entsteht
aus der Weißen und Roten Saar, von denen die erstere am Nordabhang
des Donon, die andere etwas weiter nördlich davon entspringt. Beide Quell-
flüsse strömen im Gebiet der Vogesen in nordwestlicher Richtung und vereinigen
sich nach ihrem Austritt aus dem Gebirge auf der Hochfläche, um von hier
ab in großen Windungen als schiffbarer Fluß in einem breiten und frucht-
baren Tale an Saarburg, Berthelmingen, Finstingen, Saarwerden,
Saarunion und Saaralben vorbei nach Saargemünd zu fließen. Hier
vereinigt sich die aus der bayerischen Pfalz kommende Blies mit ihr. Auf
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
26
B. Die natürlichen Landschaften Elsaß.lothringens.
Hochland nur noch etwa 9 km. Die hauptsächlichste orographische Eigentum-
lichkeit besteht in der Ausgestaltung eines Hauptkammes, der auf weite Strecken
die Wasserscheide zwischen Rhein und Mosel bildet. An den Hauptkamm setzt
sich nach 0 gegen die Rheinebene hin eine Reihe von Nebenkämmen an, die
sekundäre Wasserscheiden darstellen.
Den Eckpfeiler der Vogesen bildet der 1245 m hohe Welsche Belchen, über
den von 8 her von Belfort über Giromagny eine große Kunststraße nach
St. Maurice im Moseltal führt. Der Welsche Belchen erhebt sich von V/ her
als breite, sanft anschwellende Masse bis zu seinem höchsten Punkte, nach 0
zu bricht das Massiv aber plötzlich schroff ab und bildet hier eine über 400 m
hohe, fast senkrechte Wand. Auf beiden Seiten wird der Absturz durch vor-
springende Bergmassen abgeschlossen, so daß ein etwa halbkreisförmiger Kessel
entsteht, dessen tiefste Stelle jetzt von dem künstlich hergestellten Alfeldsee (620m
ü. d. M.) eingenommen wird. Der Abfluß des Sees führt zu dem weiter abwärts
in flacher Talsohle gelegenen Sewensee und ergießt sich bei Sewen in die Doller.
In gleicher Weise wie am Welschen Belchen ist der ganze Kamm der
Vogesen bis zum Climont hin gestaltet- die Schroffen der Ostseite wechseln mit
einzelnen vorspringenden Massiven, die, je weiter nach N, desto massiger und
höher werden und im Hohneck ihren Höhepunkt erreichen. Unmittelbar am
Kamm entspringen auch die Flüsse, die tiefe Runsen eingeschnitten haben und
als reißende Wildbäche der Tiefe des Tales zueilen.
Vom Welschen Belchen zieht der Kamm in einer durchschnittlichen Höhe
von 1100 m zunächst auf eine kurze Strecke nach No bis zum Rotwasen
(1220 m). Auf der Südseite dieses Massivs liegt der fast kreisrunde Stern-
see (984 m ü. d. M.), rings von hohen Felsmassen umschlossen. Südlich vom
Sternsee, nur durch einen vom Kamm ausgehenden Vorsprung davon getrennt,
liegen der Große und der Kleine Neuweiher (824 m ü. d. M.) in wahr-
haft großartiger und wilder Felsenumrahmung.
Jenseits des Rotwasen ist die Kammrichtung eine fast rein nördliche. Den
ersten tieferen Einschnitt bezeichnet der Bussangsattel (740 m ü. d. M.);
darüber geht eine Straße, die sich bei Wesserling von der großen, das Thür-
tal aufwärts ziehenden Straße abzweigt und nach Bussang, dem ersten Ort
im Moseltal, führt. Nach einer abermaligen Hebung bis über 1200 m senkt
sich der Kamm wieder im Winterungsattel bis auf 889 m. Diesen Sattel
benutzt eine zweite, von Krüth ausgehende Abzweigung der Thurtalstraße.
Diese selber verläßt oberhalb Wildenstein das Tal, erreicht in großen Kehren
den Kamm im Bramontsattel (958 m ü. d. M.) und senkt sich auf der
flachen Westabdachung zum oberen Moselottetal herab.
Über den Rheinkopf (1298 m), an dessen Südabhang die Thür ent-
springt, während auf der gegenüberliegenden Seite die Fe cht ihr Wasser sammelt,
erhebt sich der Kamm in immer mächtiger anschwellenden Massiven zum Hohneck
(1361 m), in dessen Umgebung die angegebenen Eigentümlichkeiten der Kamm-
bildung sich in großartigster Weise entwickelt finden (Fig. 12, S. 56). Auf der
Nord- wie Südseite stürzt das Massiv zu bedeutenden Tiefen ab. Südlich stoßen
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
Extrahierte Personennamen: Giromagny Maurice Krüth
28
B. Die natürlichen Landschaften Elsaß-Lothringens.
daß schließlich nur ein scharfer Grat übrigbleibt, von dem aus das Gehänge
nach beiden Seiten sich gleichmäßig abdacht. Südlich vom Elimont endet der
Kamm der Vogesen mit einer Höhe von 600 m.
Sechs Kunststraßen vermitteln innerhalb des Gebietes der Hochvogesen
den Verkehr zwischen dem Elsaß und Frankreich. Von diesen vereinigen sich
die vier südlichen über den Bussangsattel, Winterungsattel, Bramont-
sattel und die Schlucht bei Remiremont im Moseltal, die beiden nörd-
lichen über den Col du Bonhomme und die St. Diedler Höhe treffen
bei St. Die im Meurthetal zusammen. Indes ist die Höhenlage der Straßen
eine ziemlich bedeutende, so daß sie nur dem unmittelbaren Grenzverkehr
dienen. Die Hauptverkehrsadern umgehen das Gebirge im 8 durch die
Vurgundische Pforte, im N über den Paß von Zabern. Der Kamm der
Vogesen vom Welschen Belchen bis zum Elimont bildet somit eine natürliche
Scheide zwischen Elsaß und Frankreich.
An den Hauptkamm des Gebirges schließen sich mehrere Seitenkämme,
die sich ihrerseits wieder nach N und S verzweigen. Getrennt werden sie
voneinander durch die am Hauptkamm entspringenden Flüsse, die, sobald sie
die Tiefe des Tales erreicht haben, sich in südöstlicher, östlicher oder
nordöstlicher Richtung der Rheinebene zuwenden. In ganz regelmäßigem
Wechsel folgen von 8 nach N Kämme und Täler aufeinander. (Fig. 1, S. 9.)
Der erste Zug setzt an den Welschen Belchen an und erstreckt sich nach So.
Die Höhe der den Zug bildenden Gipfel nimmt zunächst ab, steigt aber wieder
im Bärenkopf bis auf 1078 m. Jenseits des Bärenkopfes fällt der Zug
schnell zur Ebene ab. Am Nordabhang dieses ersten Seitenkammes liegt in
der Nähe des Bärenkopfes die Quelle der Doller. Der Bach fließt anfangs
in nordwestlicher Richtung am Abhang des Zuges und wendet sich dann im
Bogen nach No, um sich bei Sewen mit dem Abfluß des Alfeld- und Sewensees
zu vereinigen. Unterhalb Dollern nimmt die Doller die Abflüsse der beiden Neu-
weiher und des Sternsees auf und strömt in mäßig breiter und flacher Talsohle
nach Masmünster (405 m), wo sie in die Ebene eintritt. Bis Sewen reicht die
Eisenbahn, die sich bei Sennheim von der Linie Mülhausen-Thann abzweigt.
Bedeutend mächtiger ist schon der zweite Seitenkamm entwickelt, der
unmittelbar nördlich vom Sternsee sich am Rotwasen vom Hauptkamm ab-
zweigt. Über den Rimbachkopf (1194 m) streicht der Kamm nach einer
tiefen Einsenkung südöstlich zum Massiv des Roßberges (1191 m). In
diesem erreicht der Zweig seine größte Breitenausdehnung, indem er nach
beiden Seiten zahlreiche, von Bächen durchfurchte Äste aussendet. Fast der
ganze Zug ist in allen seinen Teilen, auf dem Kamme wie auf den beiden
mannigfach geformten Abhängen bis herunter zum Doller- und Thurtal, dicht
mit dem schönsten Hochwald bedeckt. Nur die Kuppe des Roßberges selber
ist vom Walde entblößt. Infolge seiner beherrschenden Lage gewährt der
Roßberg einen herrlichen Überblick über die Rheinebene bis zum Schwarz-
wald, dem Iura und den Alpen. Nicht minder prächtig ist der Blick von
der Höhe in die Tiefe des Doller- und Thurtales.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.]]
Extrahierte Ortsnamen: Elsaß Frankreich Meurthetal Vurgundische Frankreich Rheinebene Bärenkopf Sennheim Doller- Thurtal Roßberg Rheinebene Doller-
I. Das Gebirgsland der Vogesen und der Hardt.
29
Das Thurtal ist das großartigste unter allen Vogesentälern- sowohl hin-
sichtlich seiner Bildung als auch seiner Umgebung kann es sich mit manchem
Alpental messen. Von ihrer Quelle am Rheinkopf an erreicht die Thür nach
kurzem, südlich gerichtetem Laufe etwas oberhalb Wild enstein das ebene
und flache Tal, dessen Breite allmählich bis nach Wesserling zunimmt. Eine
eigentümliche Erscheinung in diesem ersten Abschnitt sind mehrere, mitten aus
der Talsohle ganz isoliert aufsteigende Felsmassen von ziemlicher Höhe. Eine
solche liegt unterhalb Wildenstein und trägt auf ihrem Südende die Ruinen des
gleichbenannten Schlosses. Auf beiden.seiten wird das Tal von den geschlossenen
Abhängen zweier Kämme begleitet, von denen der westliche, der Hauptkamm, auf
dieser Strecke überall über 1100m emporsteigt, während der auf der linken Tal-
seite gelegene dritte Seitenkamm sich zwischen 1200 und 1300 m Höhe bewegt.
Die Talsohle senkt sich gleichzeitig von 700 m oberhalb Wildenstein bis auf 420 m
bei Wesserling. Von diesem Orte ab ist der Lauf der Thür an St. Amarin
und Weiler vorbei bis Thann nach So gerichtet, die Talsohle aber von
etwas geringerer Breite als oberhalb Wesserling. Kurz vor dem Austritt in
die Ebene wird bei Thann (343 m ü. d. M.) das Tal durch das Vortreten
des Staufen von 8 her und des Rangen auf dem linken Ufer stark eingeengt.
Der dritte Seitenkamm entwickelt sich zwischen den beiden vom Rhein-
Kopf aus in großem Bogen nach 80 und No auseinanderstrebenden Tälern
der Thür und der Fecht zu einem so mächtigen Massiv, daß er eine selb-
ständige Stellung dem Hauptkamm wie den anderen Seitenästen gegenüber
einnimmt. Er beginnt mit dem Rotenbachkopf (1315 m) südlich vom
Rheinkopf, verläuft anfangs dem oberen Thurtal parallel nach Sso und
geht über mehrere bis 1300 m aufragende Gipfel zum Breitfirst (1282 m).
Hier tritt an den Quellen der Lauch eine Teilung des Kammes in drei Äste
ein. Der erste und kürzeste zieht über den Lauchenkopf (1313 m) zwischen
zwei von S kommenden Quellbächen der Fecht gerade nach N. Der zweite
Zweig ist als die Fortsetzung des eigentlichen Seitenkammes anzusehen, der
vom Breitfirst in großem, nach So gerichtetem Bogen zum Gr. Belchen
(1424 m), dem höchsten Gipfel der Vogesen, zieht. Nach 0 fällt das Massiv
des Belchen ziemlich schroff ab: die Abtei Murbach, in der Luftlinie gemessen
nur 5 km vom Gipfel des Belchen entfernt, liegt schon 1000 m tiefer. Viel
weiter erstreckt sich das Belchenmassiv nach So, wo es sich nach einer Ein-
senkung noch einmal im Molkenrain zu 1125 m erhebt, an den sich nach S
gegen Thann und nach 0 zur Ebene Ausläufer ansetzen. Das nördliche
Gehänge des Belchen geht in eine kesselartige Einsenkung über, in deren
Tiefe der Belchensee (985 m ü. d. M.) liegt. Der künstlich geregelte Abfluß
des Sees stürzt in Kaskaden zur Lauch herab, die von ihrer Quelle ab bis
Lautenbach in tief eingeschnittener Furche östlich fließt. Erst unterhalb
Lautenbach tritt die Lauch in eine schmale Talsohle ein, die bis Gebweiler
(287 m) hin sich etwas verbreitert. Jenseits der Lauch liegt der dritte
und mittlere der drei Züge. Mit dem Klinzkopf (1328 m) setzt er sofort
mächtig ein und streicht nordöstlich zum Kahlen Wasen oder kl. Belchen
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
I. Das Gebirgsland der Vogesen und der Hardt.
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vom Hauptkamm ganz unabhängiger, von Zw nach No streichender Granit-
zug, der im Bressoir (1229 m) gleich seine höchste Erhebung erreicht und
von da, nach No allmählich an Höhe abnehmend, sich bis zum Abfall nach
der Rheinebene erstreckt- hier findet er bei Kesten holz sein Ende. Nahe
dabei liegt am Rande gegen die Ebene das mächtige Bauwerk der Höh-
Königsburg (Fig. 15, S. 57), bis zum Jahre 1899 eine Ruine. In diesem
Jahre schenkte die Stadt Schlettstadt sie dem Deutschen Kaiser, auf dessen
Befehl sie in der Gestalt Wiederhergestellt wurde, welche sie am Ende des
15. Jahrhunderts gehabt hatte. Vom Bressoir ab hält sich der Zug noch
eine Strecke in Höhen über 1100 m, dann folgt eine tiefe Senke bis auf
700 m, über welche die Straße von Rappoltsweiler das Strengbachtal
aufwärts nach Markirch zieht. Jenseits dieser Cinsenkung steigt der Rammel-
stein wieder zu 922 m an. Gegen So legt sich auf den Granit die Sand-
steinmasse des Tännchel, die mit 901 m alle vor ihr bis zur Ebene liegen-
den Höhen überragt. Nur die drei Jacken des Schlüsselsteins heben sich
aus der Umgebung hervor. Den Absturz gegen das Strengbachtal krönen
die drei Rappoltsweiler Schlösser Höh - Rappoltstein, St. Ulrich und
Giersberg. (Fig. 20, S. 60.) Der Kamm dieses Granitzuges hält sich
sehr nahe dem nördlich parallel laufenden Lebertal, so daß dem Leberbach
nur wenige und kleine Wasseradern zufließen, während die größte Wasser-
menge dem Strengbach und der Weiß zukommt.
Der Leberbach tritt bei Markirch (358 m) in ein nordöstlich gerichtetes
Tal, fließt an St. Kreuz und Leber au vorbei und mündet nahe bei der
Station Weilertal (200 m) in den Gießenbach. Größere Zuflüsse erhält
die Leber nur aus dem nördlich das Tal begrenzenden Höhenzuge, so bei
Leberau aus dem Deutsch-Rumbachtale.
Der sechste und letzte Seitenkamm steht senkrecht zum Hauptkamme.
Die Höhen bewegen sich zwischen 700 und 800 m und steigen im Altenberg,
mit dem der Kamm endet, bis auf 855 m. Auf dem Ausläufer des Alten-
berges liegen in beherrschender Lage über dem Leber- und Weilertal die
Ruinen der Frankenburg. Das Weilertal, die Scheide zwischen dem Haupt-
teil der Vogesen und dem Hochfeldmassiv, zeichnet sich vor allen übrigen
Tälern der Vogesen durch große Breite und tiefe Cinsenkung aus. Von der
Station Weilertal, wo sich die Eisenbahn nach Weiler von der Linie nach
Markirch abzweigt, zieht das Tal, auf beiden Seiten von niedrigen Gehängen
begleitet, nordwestlich nach Weiler (260 m). Hier tritt eine Teilung in einen
nördlichen vom Steiger Gießen und einen südlichen vom Urbeiser Gießen
durchströmten Arm ein. Die Hauptstraße benutzt das nördliche Tal, übersteigt die
Paßhöhe am Nordfuße des Climont in einer Höhe von 561 m ü. d. M. und senkt
sich ganz allmählich in das obere Breuschtal. Getrennt wird das nördliche Tal vom
südlichen durch den Climont, Abatteux und Voyemont und die östlich an diese
Gruppe anschließende Bergmasse, die keilförmig unmittelbar bei Weiler endet.
Der Climont (Weinberg) (966 m), Abatteux und Voyemont sind Reste
der großen Sandsteinecke, die von Norden her über die Vogesen übergriff.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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B. Die natürlichen Landschaften Elsaß-Lothringens.
Sie haben trapezförmige Gestalt, die besonders bei dem fast isoliert stehenden
Climont auffällt. Der Sandstein ist in mächtige Blöcke zerfallen, die ein
wildes Chaos bilden. Dichter Wald bedeckt den ganzen Berg, von dessen
Spitze man eine herrliche Aussicht genießt.
Das Hochfeldmassiv gipfelt in geringer Entfernung vom Tale des Steiger
Gießen in der speziell Hochfeld genannten Höhe mit 1098 m. Der Kern des
Massivs besteht aus Granit, um den sich rundherum an den Abhängen ein
Mantel von Schichtgesteinen legt. Im 8 sind es Tonschiefer, im Vv und N
Grauwacke, im O Buntsandstein. Aus diesem baut sich nördlich vom Weiler-
tal der Ungersberg (901 m) auf. Über dem Städtchen Barr bildet der
Sandstein ein ausgedehntes Plateau, dessen gegen die Ebene vorspringender Aus-
läufer, der Odilienberg (891 m), das Odilienkloster trägt. (Fig. 16, S. 58.)
Gegen 8 stößt die Bloß (823 rn) vor, deren äußersten Vorsprung die Fels-
masse des Männelsteins (816 m) bildet. An seinem Fuße befinden sich die
Ruinen von Schloß Landsberg (Fig. 11, S. 55), ein Wahrzeichen des Elsasses,
von denen aus man einen herrlichen Blick auf die Rheinebene genießt. Das
ganze Plateau ist von einem mächtigen Mauerwerk umschlossen, der sog.
Heidenmauer (Fig. 17, S. 58), die einen Umfang von lo1/^ km hat und
einen Flächenraum von über 100 Ks umfaßt. Die Mauer ist aus großen
Steinblöcken zusammengesetzt, die ohne Mörtel aufeinandergelegt sind. Die
Dicke der Mauer beträgt im Mittel 1 vj2 — 2 m, ihre Höhe mißt noch heute
an manchen Stellen 2 - 3 m. Nach der Ansicht der einen hatte die Um-
wallung den Zweck, eine Kultusstätte keltischer Priester zu schützen, nach
anderen diente sie in kriegerischen Zeiten als Zufluchtsstätte für die um-
wohnende Bevölkerung. Sicher ist, daß das Plateau schon in vorgeschicht-
licher Zeit von einem Volke bewohnt war, das hier wie im westlichen Europa
überhaupt Spuren seiner Anwesenheit in den Dolmen hinterlassen hat. In
römischer Zeit stand an der Stelle des heutigen Klosters ein Kastell.
Das Hochfeld nimmt in bezug auf die Talbildung eine von dem übrigen
Teile der Vogesen abweichende Stellung ein. Strahlenförmig gehen nämlich
alle Flüsse vom höchsten Punkte aus, die bedeutendsten nach W, N und 0,
während auf dem steilen Südabhang sich nur kleine Bäche entwickeln können.
In die Breusch ergießt sich bei Rothau die Rothaine, nach N eilt demselben
Fluß die Magel zu, über deren Tal sich auf einem felsigen Vorsprung die
mächtige Ruine Girbaden erhebt, eine der größten Ruinen in den Vogesen.
Nach 0 verlassen das Gebirge die Ehn, Kirneck und Andlau.
Im W wird das Hochfeld in großem Bogen von der Breusch umflossen.
Sie entspringt am Westfuß des Climont und tritt nach kurzem, westlich ge-
richtetem Laufe zwischen Saales und Breuschweiler (514 m) in die große
Senke, die das Hochfeld von den Nordvogesen scheidet. Bis Rothau (348 m)
ist das mäßig breite und wiesenreiche Tal nach Nno gerichtet. Dieser obere
Abschnitt führt den besonderen Namen Steintal nach dem Schloß Stein,
dessen Ruinen auf der rechten Talseite liegen. Bei Schirmeck (315 m) tritt
mit der Wendung des Tales nach No und 0 zugleich eine Verbreiterung
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]