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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 162

1902 - Karlsruhe : Lang
— 162 — befinden, und in Unterägypten, an dessen Südgrenze sich der Nil in viele Arme teilt. Das Land zwischen den beiden stärksten Armen wurde bort den Griechen das Delta genannt und ist, wie fast ganz Unterägypten, durch Anschwemmung des Nilschlammes entstanden. Ägypten galt schon in alten Zeiten wegen seiner unglaublichen Fruchtbarkeit, seiner Staatseinrichtungen, seiner Religionsgebräuche, seiner merkwürdigen Bauwerke und wegen der Betriebsamkeit und der eigentümlichen Sitten seiner Einwohner für ein wunderbares Land. Die Ägypter nannten sich Retu, d. H. Menschen. Sie waren von Königen regiert, welche den Titel „Pharao" führten und vom Volke fast göttlich verehrt wurden; denn der König wurde angeredet: Gott, Sohn eines Gottes, Sonne, Sohn der Sonne, Königssonne, Herrscher der Welt, Geber des Lebens, Ewiglebender. Nach seinem Tode wurde er einbalsamiert und iu einer Pyramide beigesetzt. Die Pyramiden sind vierseitige Gebäude, deren Seiteuwände in eine Spitze zusammenlaufen, teils aus Quadersteinen erbaut, teils aus Ziegelsteinen und mit polierten Steinplatten bekleidet. Im innersten Teile war die Grabkammer des Königs. Es sind noch jetzt über vierzig Pyramiden erhalten; die größte ist 150 Meter hoch, und ihr Bau beschäftigte 100 000 Arbeiter zwanzig Jahre lang. Das Volk war in süns Kasten oder Klassen eingeteilt, in die der Priester, der Krieger, der Handwerker, der Ackerbauer und der Hirten. Später kam noch die Kaste der Dolmetscher und die der Schiffer hinzu. Die Priester waren die Lehrer des Volkes; sie waren zugleich Richter, Ärzte, Sterndeuter und die Ratgeber der Könige; sie allein konnten die altägyptische Schrift, die sogenannten Hieroglyphen, deuten. Die Krieger zogen in ehernen Panzern mit Schild, Schwert und Speer oder auch mit Bogen und Pfeilen bewaffnet in den Streit und kämpften entweder zu Fuß, oder von Streitwagen herab. Die Handwerker waren sehr geschickt im Verfertigen von allerlei Schmucksacheu und Geräten, Waffen und Musikinstrumenten; ägyptische Hanfwaren wurden, wie das aus der Papyrusstaude bereitete Papier, in alle Länder der alten Welt ausgeführt. Die Ägypter waren ernste Leute; uur au den Festen der Götter und während der Überschwemmung des Nils gaben sie sich lärmender Freude hin. Merkwürdige Ereignisse, besonders auch die Taten der Könige, wurden durch Obelisken, vierseitige Säuleu bis zu 100 Fuß hoch, mit hieroglyphischen Inschriften verewigt. Starb ein Ägypter, so wurde von der Gemeinde Gericht gehalten über seinen Lebenswandel und sein Leichnam sorgsältig einbalsamiert und, mit Leinwandbinden vollständig umwickelt, in einem

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 59

1902 - Karlsruhe : Lang
— 59 — den Mörser mit einem Steine zngedeckt. Es war gegen Abend, und er wollte sich ein Licht anzünden. Als er nun Feuer schlug, fiel ein Fünflein in den nicht sorgfältig bedeckten Mörser; die Mischung entzündete sich, und mit einem gewaltigen Knall wurde der Stein an die Decke des Zimmers geschleudert. Der Mönch war darüber zuerst heftig erschrocken; als er aber der 25ertf?olb Schwarz. Sache durch wiederholte Versuche nachforschte, fand er, daß das Gemenge von Schwefel, Salpeter und Kohle durch die Entzündung eine gewaltige Triebkraft gewinnt. So wird die Erfindung des Schießpulvers erzählt; !fo ist sie auch auf dem Denkmal des Erfinders zu Freiburg im Breisgau dargestellt. Ob aber alles gerade so oder anders zugegangen ist, das weiß man nicht. Ja, nicht einmal über den Namen des Erfinders ist man sicher; die einen nennen ihn Berthold Schwarz, andere sagen, er habe Konstantin Angeltyen geheißen. Vielleicht haben beide Teile recht, und war Berthold der Kloster-

3. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 296

1902 - Karlsruhe : Lang
— 296 — Von Elbe bis zur Oder Schlachtlärm und Kampf und Blut, Zerbrochue Städtemauern, Dörfer voll Schutt und Glut; Verbrechen ohne Strafe, die Unschuld ohne Schutz; Denn wer im Bügel sitzet, beut dem Gesetze Trutz. Wo finde ich im Reiche den Mann von Herz und Hand, Der vom Verderben rette mein Brandenburger Land?" Ta schüttelten die Häupter die Fürsten und die Herrn: -„Wer will die märk'schen Wölfe in einen Käfig sperrn? Wer will sein Haus erbauen dort zwischen Bruch und Saud? Viel besser ist's, wir bleiben in unsrem schönen Land." Und aus den Reihen allen vortrat ein einziger Mann, Und aller Augen blickten den einen staunend an; Das war von Hohenzollern Herr Burggraf Friederich: — „Wenn Gott mir Gnade schenket, der, den ihr sucht, bin ich." Wie stand er vor dem Kaiser stolz in bescheidner Kraft. Sein Leib so schlank gewachsen wie einer Lanze Schaft, Sein Auge blau und leuchtend, ein wandelloser Stern, Als wie von Gott gezeichnet zum Fürsten und zum Herrn. Ihn schmückte nicht der Kurhut und nicht der Hermelin. Sein Kleid das war der Panzer, das Schwert nmklirrte ihn; Doch wie er stand im Kreise der Fürsten hoch und reich, Sein Haupt wuchs über alle, kein eiuz'ger war ihm gleich. Und staunend sah der Kaiser ihn lange an und sprach: „Willst du des Lebens Freuden tauscheu für Ungemach? Wagst du es, einzutreten, ein einziger für das Recht. Wo für das Unrecht streitet ein tobendes Geschlecht? Willst du dein Leben wagen allstündlich an den Tod, Nur um ein Volk zu retten aus seiner tiefen Not?" — Friedrich der Hohenzoller ins Aug' dem Kaiser sah, Er sprach nicht lange Worte, er sagte nichts als „ja", Und in des Kaisers Rechte die Hand des Zollern lag, Und Wort und Handschlag waren wie Blitz und Donnerschlag Da über allen Häuptern wie Adlerrauschen slog's, Und ans dem fernen Süden gen Norden brausend zog's, Und sern im märk'schen Dorfe ins Knie der Bauer sank: „Herr Gott im hohen Himmel, dir sei Lob, Preis und Dank! Mein Feld hat wieder Ernte und meine Kinder Brot, — Es kommt der Hohenzoller, ein Ende hat die Not!" E. v. Wildenbruch Der Pilgrim von Kt. Aust. 1. Nacht ist's, und Stürme sausen für und für. „Hispan'sche Mönche, schließt mir ans die Tür! 2. Laßt hier mich ruhn, bis Glockenton mich weckt, Der zum Gebet euch in die Kirche schreckt. 3. Bereitet mir, was euer Haus vermag, Ein Ordenskleid und einen Sarkophag. 4. Gönnt mir die kleine Zelle, weiht mich ein! Mehr als die Hälfte dieser Welt war mein. 5. Das Haupt, das nun der Schere sich bequemt, Mit mancher Krone ward's bediademt.

4. Landeskunde des Reichslandes Elsaß-Lothringen - S. 32

1912 - Breslau : Hirt
32 B. Die natürlichen Landschaften Elsaß-Lothringens. Sie haben trapezförmige Gestalt, die besonders bei dem fast isoliert stehenden Climont auffällt. Der Sandstein ist in mächtige Blöcke zerfallen, die ein wildes Chaos bilden. Dichter Wald bedeckt den ganzen Berg, von dessen Spitze man eine herrliche Aussicht genießt. Das Hochfeldmassiv gipfelt in geringer Entfernung vom Tale des Steiger Gießen in der speziell Hochfeld genannten Höhe mit 1098 m. Der Kern des Massivs besteht aus Granit, um den sich rundherum an den Abhängen ein Mantel von Schichtgesteinen legt. Im 8 sind es Tonschiefer, im Vv und N Grauwacke, im O Buntsandstein. Aus diesem baut sich nördlich vom Weiler- tal der Ungersberg (901 m) auf. Über dem Städtchen Barr bildet der Sandstein ein ausgedehntes Plateau, dessen gegen die Ebene vorspringender Aus- läufer, der Odilienberg (891 m), das Odilienkloster trägt. (Fig. 16, S. 58.) Gegen 8 stößt die Bloß (823 rn) vor, deren äußersten Vorsprung die Fels- masse des Männelsteins (816 m) bildet. An seinem Fuße befinden sich die Ruinen von Schloß Landsberg (Fig. 11, S. 55), ein Wahrzeichen des Elsasses, von denen aus man einen herrlichen Blick auf die Rheinebene genießt. Das ganze Plateau ist von einem mächtigen Mauerwerk umschlossen, der sog. Heidenmauer (Fig. 17, S. 58), die einen Umfang von lo1/^ km hat und einen Flächenraum von über 100 Ks umfaßt. Die Mauer ist aus großen Steinblöcken zusammengesetzt, die ohne Mörtel aufeinandergelegt sind. Die Dicke der Mauer beträgt im Mittel 1 vj2 — 2 m, ihre Höhe mißt noch heute an manchen Stellen 2 - 3 m. Nach der Ansicht der einen hatte die Um- wallung den Zweck, eine Kultusstätte keltischer Priester zu schützen, nach anderen diente sie in kriegerischen Zeiten als Zufluchtsstätte für die um- wohnende Bevölkerung. Sicher ist, daß das Plateau schon in vorgeschicht- licher Zeit von einem Volke bewohnt war, das hier wie im westlichen Europa überhaupt Spuren seiner Anwesenheit in den Dolmen hinterlassen hat. In römischer Zeit stand an der Stelle des heutigen Klosters ein Kastell. Das Hochfeld nimmt in bezug auf die Talbildung eine von dem übrigen Teile der Vogesen abweichende Stellung ein. Strahlenförmig gehen nämlich alle Flüsse vom höchsten Punkte aus, die bedeutendsten nach W, N und 0, während auf dem steilen Südabhang sich nur kleine Bäche entwickeln können. In die Breusch ergießt sich bei Rothau die Rothaine, nach N eilt demselben Fluß die Magel zu, über deren Tal sich auf einem felsigen Vorsprung die mächtige Ruine Girbaden erhebt, eine der größten Ruinen in den Vogesen. Nach 0 verlassen das Gebirge die Ehn, Kirneck und Andlau. Im W wird das Hochfeld in großem Bogen von der Breusch umflossen. Sie entspringt am Westfuß des Climont und tritt nach kurzem, westlich ge- richtetem Laufe zwischen Saales und Breuschweiler (514 m) in die große Senke, die das Hochfeld von den Nordvogesen scheidet. Bis Rothau (348 m) ist das mäßig breite und wiesenreiche Tal nach Nno gerichtet. Dieser obere Abschnitt führt den besonderen Namen Steintal nach dem Schloß Stein, dessen Ruinen auf der rechten Talseite liegen. Bei Schirmeck (315 m) tritt mit der Wendung des Tales nach No und 0 zugleich eine Verbreiterung

5. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 24

1895 - Straßburg : Heitz
24 ehnheim bis zu ihrer Mündung trägt sie den Namen Er g er s. Von Oberehnheim führt eine Straße durch das Kliugenthal auf den Odilienberg. Dieser Berg ist wohl der merkwürdigste des El- saß. Er bildet einen langen Rücken, dessen südlich vorspringender Teil, der Männelstein, den höchsten Punkt ausmacht. Von den Felsen herab übersieht man fast das gauze Elsaß und den Breisgau1 bis an den Schwarzwald. Am Abhange des Berges erheben sich -die bereits erwähnten Ruinen des Schlosses Landsberg und etwas tiefer die Ruine des ehemaligen Klosters Trnttenhausen. Einige Schritte von dem Felsen des Männelsteins beginnt die merkwürdige Heidenmauer, welche aus großen ungleichen Qnadratsteinen besteht, die ohne Mörtel auseinandergesetzt sind. Der Umfang der Mauer beträgt 10,500 Meter, und die dadurch eingeschlossene Fläche enthält über eine Million Qua- dratmeter. Geht mau vom Männelstein über den Rücken des Berges (die Bloß), so gelangt man zu den schroffen Felsen) wo Hohenburg (Altitona) oder das Odilien-K'loster, 16 Meter tiefer als der Manuel- stein, steht. Hohenburg war iu der zweiten Hälfte des siebenten Jahrhunderts im Besitze des sagenumwobenen Herzogs' Attich oder Eticho, dieser schenkte .es seiner Tochter, der heiligen Odilia, welche hier zu Ende desselben Jahrhunderts ein Frauenkloster errichtete. 1 Landschaft am badischen Oberrhein.

6. Deutsche Geschichte - S. 3

1881 - Straßburg : Schultz
Charakter des Volkes. Sitte und Lebensweise. Stnde. 3 sich auf; als Vorratskammern dienten unterirdische, mit Dnger bedeckte Rume. Um das Herrenhaus herum lagen die Wohnungen der Knechte. Die Kleidung bestand grtenteils aus Fellen, die einen groen Teil des Krpers frei lieen. So lebten unsere Vor-fahren in einfachen, zum Teil selbst rohen Verhltnissen, aber in jugendlicher Kraft und an Leib und Seele gesund. c. Stnde. Das ganze Volk zerfiel in Freie und Unfreie; erstere wieder in Adelige (Adalinge), Gemeinfreie und Freigelassene. Der Adel war ein erblicher Stand, der durch das Ansehen seiner Vorsahren, durch Reichtum und Tchtigkeit vor dem brigen Volke sich auszeichnete, aber keine Vorrechte im Staate besa; die Zahl seiner Glieder war bei einigen Stmmen sehr gering, bei anderen ziemlich zahlreich. Den eigentlichen Kern des Volkes bildeten die Gemeinfreien (ingenui); sie waren der grundbesitzende, kriegerische Stand. Auf ihren Hfen walteten sie unabhngig der Weib, Kind und Gesinde; nur eine von ihnen selbst gewhlte Obrig-tot erkannten sie an, und nur von Gleichen wurden sie gerichtet. Bewaffnet traten sie ffentlich auf; das lange Haupthaar war der Schmuck und das Zeichen ihrer Freiheit. Weit unter den Gemein-freien standen die Lite oder Lazzen. Da sie alle wirklich frei-gelassene Sklaven waren, ist nicht wahrscheinlich; im Gegenteil scheint die Mehrzahl derselben unterworfenen Stmmen anzugehren. Sie waren zwar persnlich frei* besaen aber kein freies Grundstck, sondern muten von ihrem Gute Zins und Abgaben zahlen und auch andere Dienste leisten. Doch konnten sie Waffen tragen und sich vor Gericht verteidigen, obgleich sie unter anderem Rechte als die Gemein-freien standen. Die Sklaven endlich waren ihren Herren gegenber rechtlos; sie gehrten zu dessen Besitze, wie ein Tier oder eine Sache. Trotzdem war ihre Behandlung im Verhltnis gegen die der rmischen eine milde. Qulereien, Mihandlungen und Schlge erduldeten sie selten, fter den Tod, wenn der Herr durch Leidenschaft sich hinreien lie. Der Ursprung der Knechtschaft war Kriegsgefangenschaft, aber auch nicht selten der Verlust im Spiele, in welchem der Deutsche zuletzt oft das Kstlichste seiner Gter, seine eigne Freiheit, einsetzte. Die Zahl der Lite und Sklaven bertraf die der Gemeinfreien. d. Verfassung. Die Verfassungen der deutschen Vlkerschaften waren sehr einfach, und wenn auch mancherlei Verschiedenheiten bei den einzelnen Stmmen vorkamen, so bestanden doch im wesentlichen berall dieselben Grundlagen. Schon frhzeitig werden monarchisch und republikanisch regierte Vlkerschaften unterschieden; die repu-blikanische Verfassung war wohl die ltere, das Knigtum erst * Das heit nach unserer jetzigen Vorstellung im Gegensatz von Freien und Sklaven. Bei den alten Deutschen aber galt nur der als vollkommen frei, der freien Anteil an der Dorfmark hatte.

7. Deutsche Geschichte - S. 176

1881 - Straßburg : Schultz
176 Der dreiigjhrige Krieg. zeiten sein Vetter Ferdinand* zu seinem Nachfolger in Ungarn und Bhmen ernannt (1617); wogegen freilich die Protestanten ihre Ver-Wahrung einlegten. Seitdem begannen einzelne Bedrckungen der Protestanten in Bhmen,, welche den trotzigen Adel zum offnen Auf-stnde trieben. Unter Matthias Thurn strmten die Aufstndischen $ in das kaiserliche Schlo zu Prag und warfen dort die kaiserlichen I Rthe Martinitz und Slawata und den Gcheimschreiber Fa-Uh8 brizius zum Fenster hinaus l23.^M....1l,1^. Djese rohe That - wurde der Anfang des surchtbarflen^'nd unheilvollsten Krieges der deutschen Geschichte. 1618-1648 (1618-1648). / Der dreiigjhrige Krieg war zunchst ein Kampf um Bhmen 1 und die Pfalz; dann handelte es sich um die Herstellung einer starken ^ Kaisermacht und die Ausrottung des Protestantismus; schlielich ' wurde er ein Kampf um den Besitz deutscher Lande, in welchen sast ganz Europa hineingezogen wurde. Man teilt ihn in folgende -Hbliinnixc6 _ - . .......-. .------- --- L 35er b hmisch-pflzifche Krieg (16181624). 2. Der dnische Krieg (16241629). 13. Der schwedische Krieg (16301635). $4. Der schwedisch-franzsische Krieg (16351648).fj *...... """ 1 ^ Wa 1618-1624 1. Der bhmisch-pfhische Krieg (16181624). Whrend Matthias unentschlossen zwischen Widerstand und Nach-giebigkeit gegen die Bhmen schwankte, drang Ferdinand mit der Ansicht, den Krieg mit aller Macht zu führen, durch und war der eigentliche Herr in Wien. Matthias starb 1619, wie sein Bruder fast vergessen. Bald darauf erschien Thurn mit einem mchtigen Heere vor Wien, während auch im Innern der Stadt eine Partei Ferdinand zur Nachgiebigkeit zu zwingen suchte. Allein Ferdinand * I. Ferdinand I 11564 Ii. Maximilian Ii f 1576 Karl v. Steiermark 11590 Iii. Rudolf Ii Iv. Matthias Albrecht u. a. 11612 11619 f 1621 V. Ferdinand Ii 11637 Leopold Vi. Ferdinand Iii Leopold Wilhelm 11657

8. Unser Heimatland Elsaß-Lothringen - S. 55

1912 - Straßburg : Bull
55 in Nordamerika. Hinter diesem steht der Roteisenstein, mit etwa 70°/o Eisen, nach seiner Farbe so genannt. Er ist besonders an der Lahn und im Siegerlande zu Hause. Den dritten Platz in der Reihe nimmt der Spateisenstein ein, mit 48% Eisen. Auch ihn liefert vor allem das Gebiet der Sieg. Dann kommt in vierter Linie die lothringische Minette mit nur 33°/0 Eisen. Lange erschien die Minette wegen ihres Phosphorgehaltes als geringwertig. Das aus der Minette gewonnene Eisen war „brüchig". Erst im Jahre 1879 gelang es dem Engländer Thomas, dem Eisen den Phosphor zu entziehen. Nun konnte man es auch in Stahl umwandeln. Zugleich lieferten die lothringischen Hochöfen ein vielbegehrtes Düngemittel, das Thomasmehl. Da stieg die Bedeutung der lothringischen Minette mit einem Schlage so hoch, daß der Wert aller andern deutschen Erzlager dagegen gering erschien. Auf einmal lag nun in dieser äußersten Ecke Lothringens das Geld auf der Straße. Nun richteten sich die Blicke von ganz Deutschland hierher. Geld strömte aus dem Reiche herzu. Rasch mehrte sich die Zahl der Gruben wie die der Hochöfen. Lothringen, das 1872 nur 684 000 t Eisenerze im Werte von 1,9 Millionen Mk. gewonnen hatte, förderte 1892 bereits 3,6 Millionen t (Wert 6,8 Millionen Mk.), 1910 aber 16,7 Millionen 1 im Werte von 45,8 Millionen Mk. So hat sich, beinahe über Nacht, der Wert des wiedergewonnenen Landes für Deutschland als viel größer erwiesen, als er ursprünglich zu sein schien. Es war doch kein kleines, daß das reichste Kohlen- land Europas, das Deutsche Reich, nun auch das reichste Erzgebiet Europas sein nannte. Man ist für die Bedeutung der Lothringer Erze in Altdeutschland nicht blind gewesen. Trotz der reichen Erzschätze im eigenen Boden kauft die deutsche Eisenindustrie fortgesetzt viel fremde Erze. Das scheint auf eine Erz-Armut des deutschen Bodens hinzuweisen, erklärt sich aber ganz einfach. Die Eisenindustrie sucht sich naturgemäß die höchstwertigsten Erze zu verschaffen. Die fremden, eben jene, die in der Rangordnung an der Spitze stehen, (siehe oben) enthalten aber mehr Eisen als besonders unsere lothringische Minette, und man kann sie sehr häufig „im Tagbau", d. h. ohne tiefe Gruben und Schächte, gewinnen. Ihre Verhüttung ist, trotz der Fracht, immer noch gewinnbringender als die unserer Erze. Lange schon hatte die deutsche Eisenindustrie schwere Sorgen, ob sie auch genug von diesem Erz bekommen werde. Wohl liefern ihr fremde Länder, Schweden, Spanien einen großen Teil des Eisenerzes, dessen sie bedarf. Aber auch andere Eisenindustrieländer suchen dort ihren Bedarf zu decken. Die Erz-

9. Unser Heimatland Elsaß-Lothringen - S. 52

1912 - Straßburg : Bull
52 Grenzen unseres Landes hinaus schweifen lassen. Zu den waldreichen Ländern zählt unsere Heimat. Da muß sie von ihrem Reichtum an Holz abgeben können an andere, die nicht so reich sind. An wen gibt sie es ab? Am nächsten läge das waldarme Frankreich. Doch nach dieser Seite hin sind die Verbindungsfäden gerissen. Ungefähr zu gleicher Zeit haben Frankreich und Deutschland Zölle auf eingeführtes Holz gesetzt. So mußte sich das Holz aus unserem Lande einen anderen Weg suchen, und es fand ihn bald. Nach Norden weist die große Verkehrsader unseres Landes, der Rhein; in Nordwestdeutschland, wo die großen waldarmen Ebenen von Menschen dicht bewohnt sind, weiß man unser Holz sehr zu schätzen. Dorthin geht es seit langen Jahren, und seitdem es diesen Weg eingeschlagen hat, steigt der Ge- winn aus der Waldwirtschaft von Jahr zu Jahr. Allerdings darf man auch nicht vergessen, daß unser Holzbedarf noch größer ist als unser Überfluß. Rund 135 000 t führten wir 1909 allein auf der Eisenbahn aus, aber 235 000 t ein. (Beinahe 100 000 1 unserer Ausfuhr gingen nach anderen deutschen Staaten, 217 000 t der Einfuhr kamen dorther.) So finden wir auch in diesem Zweige unser Wirtschaftsleben aufs innigste verbunden mit dem des gesamten deutschen Volkes. Deutsche Forst- mannskunst strebt darnach, unsern Wald immer gewinnbringender zu machen; das deutsche Wirtschaftsleben schafft uns die Möglichkeit, das tote Kapital der stillwachsenden Bäume in klingende Münze umzuwandeln. Was nützt unserm Lande die Verbindung mit dem Reich? so hieß bisher immer die Frage. Sie darf wohl auch einmal gewendet werden, und dann steht sie vor uns als Mahnung: Was hat das Reich von uns? Niemand will doch einzig und allein Empfangender sein; wir möchten gewiß ebenso gern die Gebenden heißen, als wir die Empfangenden sein müssen. Was wir bis jetzt aus unserm Wirtschaftsleben kennen lernten, zeigte uns immer nur unsere Vorteile. Vom Geben war noch wenig die Rede. Unser Getreidebau kann Deutschlands Mangel an Getreide nicht heben, unsere Viehzucht vermag die Lücken nicht zu füllen, die die deutsche vorläufig noch offen lassen muß. Der Aufschwung des deutschen Wirt- schaftslebens ist auch ihr Aufschwung. Der Elsässer Wein ist eben daran, den alten Weg in die deutschen Lande wieder aufzusuchen, erhofft aber nur Vorteile für sich. Unser Wald
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