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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 6

1902 - Karlsruhe : Lang
— 6 — Feldherr Lutatius Catulus erwartete sie in dem Engpasse, durch den die Etsch in die oberitalienische Ebene hinaustritt. Er legte aus beiden Seiten des Flusses Verschanzungen an und verband sie durch eine Brücke. Bald rückten die Cimbern heran. Wie wenig Achtung oder Furcht sie vor den Römern hatten, sollten diese bald erfahren; denn angesichts des römischen Lagers tummelten sich die Cimbern unbekleidet in Eis und Schnee. Sie stiegen die Berge hinaus, setzten sich ans ihre großen Schilde und fuhren aus ihnen wie ans Schlitten die steilen Höhen herab. Die Verschanzungen erwiesen sich als unnütz; denn die Cimbern warfen Baumstämme in den Fluß, durch deren Anprall die Brückenjoche zerstört wurden. Sie bauten überdies aus riesigen Felsblöcken und gewaltigen Erdmassen einen Damm quer durch das Flußbett, auf dem sie den Fluß überschreiten konnten. Da wurde den Römern bange, und sie zogen sich eilig auf das rechte User des Po zurück. Die Cimbern drangen, ohne weiteren Widerstand zu finden, in die fruchtbare, wohlangebaute Ebene Oberitaliens ein. Inzwischen war Marius aus Gallien nach Oberitalien gezogen und vereinigte sein Heer mit dem des Catulus bei Vercellä. Bojorix schickte Gesandte an Marius und forderte Land für die Cimbern und ihre Brüder, die Teutonen. Allein Marius gab zur Antwort: „Lasset eure Brüder ruhen, denn die haben Land von uns bekommen, das sie für alle Zeit behalten werden." Die emetischen Gesandten verstanden, was er damit sagen wollte, aber sie glaubten nicht, daß die Teutonen besiegt worden waren; deswegen nannten sie den Marius einen Lügner und Prahler. Da ließ ihnen Marius den Teutoboch und andere Häuptlinge der Teutonen, mit Ketten belastet, vorführen. Sie waren auf der Flucht von den Alpenbewohnern gefangen genommen und dem Marius ausgeliefert worden. Als Bojorix dies vernahm, führte er fein Heer gegen das römische Lager. Er selbst ritt an den Wall heran und forderte den Marius zum Kampfe heraus. Südlich und östlich von Vercellä dehnt sich eine weite Ebene aus; man nannte sie die „Raudifchen" Felder. Marius und Bojorix kamen überein, daß hier nach drei Tagen die Schlacht geschlagen werden solle. Es war im Hochsommer. Bojorix stellte am Morgen des Schlachttages sein Fußvolk zu einem großen Viereck auf. Die Kriegsleute der vorderen Reihen waren mit Ketten verbunden. Ihre mannshohen Schilde sollten Schutz gegen die römischen Wurfspieße gewähren. Die Reiterei, 15 000 Mann stark, mit glänzenden Harnischen gerüstet, sollte die Römer im Rücken und auf der Seite angreifen. Als die Cimbern, einem wogenden Meere gleich, heranstürmten, beteten beide römischen Feldherrn mit ausgehobenen Händen um den

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 217

1902 - Karlsruhe : Lang
— 217 - Republik geschlossen hatten, führte Österreich den Krieg auf dem Festlande allein fort. Erzherzog Karl trieb (1796) die in Süddeutschland eingedrungenen Franzosen über den Rhein zurück. 2. Das Kaiserreich. Im Jahre 1796 wurde oon den Direktoren dem General Napoleon Bonaparte der Oberbesehl über das in Oberitalien kämpfende französische Heer übertragen. Bonaparte war (1769) in Ajaccio auf der Insel Korsika geboren, hatte seine militärische Ausbildung auf der Kriegsschule in Brienne erhalten und war beim Ausbruche der Revolution Unterleutnant der Artillerie. Bei der Belagerung der Seestadt Toulon, die sich gegen den Konvent empört hatte, zeichnete er sich in einer Weise aus, daß er eilt Kommando in Paris erhielt und bald zum General befördert wurde. In Italien leitete er den Feldzug mit Glück und Geschick, besiegte die Österreicher bei Montenotte, Millesimo, Arcole, iiodi und zwang sie, Oberitalien zu räumen und (1797) den Frieden vom Campo Formio zu schließen. Im Jahre 1798 führte er ein kleines, aber auserlesenes Heer nach Ägypten. Der englische Admiral Nelson vernichtete zwar die französische Flotte bei Abnkir; allein Bonaparte besiegte die Truppen des Sultans iu der Schlacht bei deu Pyramiden und nahm Unterägypten und einen Teil von Mittelägypten für die französische Republik in Besitz. Als ihm die Nachricht von einem Bündnisse Österreichs, Rußlands und Englands gegen Frankreich zukam, übergab er (1799) sein Heer dem General Kleber und eilte nach Frankreich. Die Direktoren hatten vielfache Unzufriedenheit hervorgerufen; darum wurde es dem ehrgeizigen General Bonaparte nicht schwer, die Verfassung umzustürzen und seine Ernennung zum Ersten Konsul, d. H. zum Haupte der Staatsregierung, zu bewirken. Im Jahre 1800 führte er ein Heer über den kleinen Bernhard nach Italien und besiegte die Österreicher bei Marengo. Hierdurch und durch den Sieg des Generals Moreau bei Hohenlinden wurde Österreich zum Frieden von Lüneville (1801) gezwungen, dem (1802) zu Amiens auch der Friede mit England folgte. Im Jahre 1804 ließ sich Bonaparte von den Vertretern des französischen Volkes zum Kaiser der Franzosen ernennen und nötigte den Papst Pins Vii., nach Paris zu kommen und ihn feierlich zu krönen. Von nun an wendete er alle seine Kräfte auf, um Frankreich im Innern die Ordnung, deu Frieden, den Wohlstand zu geben und zu sichern. Er ließ durch tüchtige Rechtsgelehrte ein neues Gesetzbuch, deu Code Napoleon, ausarbeiten, gab ohne Beeinträchtigung der anderen Bekenntnisse der katholischen Kirche ihre früheren Rechte zum größten Teile

3. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 297

1902 - Karlsruhe : Lang
— 297 — 6. Tie Schulter, die der Kutte nun sich bückt. Hat kaiserlicher Hermelin geschmückt. 7. Nun bin ich vor dem Tod den Toten gleich Und fall' in Trümmer, wie das alte Reich!" _______________________________ Plalen. Der Derslinger. 1. Der Derflinger war ein Schneibergesell'; Doch nimmer ließ es ihn ruhn, Er buchte an anberes als Nabel und Ell' — „Was aber, was soll ich tun?" 2. Da kam er beim Wanbern die Kreuz und Quer Zun: Fährmann bei Tangermünb; Hinüber wollt' er, sein Beutel war leer — „Lump zahle, sonst pack' bich geschwinb!" 3. Ihr nehmt boch bort die Kerle mit, Es bezahlt euch ja keiner nicht. — „Das sinb auch keine Schneiberböck nicht, Sinb Kriegsleut'; Respekt brum, bu Wicht!" 4. Die Lippen biß er, verhöhnt blieb er stehn Hub fluchte grimmig für sich: Ihr Schufte, das soll mir nicht zweimal geschehn! Ich zeig's, was sich schicket für mich. 5. Ta warb er ein rascher Reitersmann, Zum Teufel warf er die Ell', Dafür packt er 'neu Degen an, Den schwang er gewichtig und schnell. 6. Bald hat er ein Regiment kommanbiert, Zuletzt warb er Felbmarschall; Da hat ihn kein Fährmann mehr abgeführt, Sie respektierten ihn all'. 7. Ein Gott den Soldaten, ein Teufel im Streit, Wie maß er der Schwebischen Heer Bei Fehrbellin die Läng' und die Breit! Die eiserne Elle war schwer. 8. Drum sag' ich: Keiner steh' still in der Welt, Wen's antreibt, nur vorwärts, schnell! Wer ein Helb kann werben, der werb' ein Helb Und wär's auch ein Schneibergesell'! _______________ Fr. v. Sollet. Priry 1. Prinz Eugen, der eble Ritter, Wollt' dem Kaiser wiebrum kriegen Stadt und Festung Belgerab; Er ließ schlagen eine Brucken, Daß man funnt hinüber rucken Mit der Armee bis für die Stadt. Eugen. 2. Als die Bruck nun war geschlagen, Daß man kunnt mit Stuck und Wagen Frei passiern den Donaufluß; Bei Semlin schlug man das Lager, Alle Türken zu verjagen Jhn'n zum Spott und zum Verb ruß. Mk "ii i

4. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 5

1902 - Karlsruhe : Lang
ihn bei der Stadt Air ein, brei Meilen nördlich von Marseille. Hier hatten die Tentonen an einem kleinen Flusse ihr Lager aufgeschlagen. Marius lagerte sich aus einem benachbarten Hügel, und obgleich seine Soldaten vom Marsche sehr ermübet waren, mußten sie noch am Abenb einen festen Wall um ihren Lagerplatz auswerfen. Von hier ans konnten die Römer die Teutonen im Tale unten sehen, wie sie im Flüßlein babeteu und mit Lärm und Gesang zechten. Im römischen Lager fehlte es an Wasser; eine Abteilung Soldaten und Troßknechte würde in das Tal hinabgeschickt, um die Wasserschläuche zu füllen. Die Teutonen wollten ihnen bies wehren, und es entftanb ein Gefecht; die Römer eilten aus dem Lager den Ihrigen zu Hilfe, und so kämpfte man bis zur sinkenben Nacht. Der Vorteil war anfangs auf der Seite der Römer; aber Marius, der einen unglücklichen Ausgang fürchtete, ließ seine Soldaten zurückrufen. Auch am folgenben Tage vermieb er die Schlacht. Erst ant Morgen des britten Tages führte er sein Heer aus dem Lager und stellte es am Abhänge des Hügels in Schlachtorbnnng aus. Als die Teutonen bies sahen, stürmten sie mit Jubelgeschrei beit Hügel hirtart, tutb es begann eine gewaltige Schlacht. Die Römer wie die Teutonen kämpften aufs tapferste; allein die Bewaffnung der Römer war besser und ihre Stellung auf be.r Höhe des Hügels günstiger. Lange blieb der Kamps unetttfchiebert, und Tausenbe fielen auf beibeit Seiten. Allmählich ermatteten die Teutonen, und nun ließ Marius sein ganzes Heer zum Angriff vorrücken. Eine römische Abteilung griff die Feinde von der Seite her an. Nach einem heißen Kampfe wurden die Teutonen in die Flucht geschlagen. Das Lager der Deutschen war von der langen Reihe der Wagen wie von einer Burgmauer umgeben. Aus bert Wagen stanbett die teutonischen Frauen mit Schwertern und Beilen bewaffnet, um sich und ihre Kinder zu verteidigen. Nach heftigem Kampfe brangen die Römer in die Wagenburg ein, und nun töteten die beutfchen Frauen, um tut-wtirbiger Gefangenschaft zu entgehen, ihre Kinder und sich selbst. Durch diese Schlacht würde der Stamm der Teutonen vernichtet; weit über 100 000 sanben in der Schlacht ober auf der Flucht ihren Tod. Noch nach vielen Jahren zäunten die Bewohner jener ©egenb ihre Weinberge mit den Gebeinen der Erschlagenen ein und schrieben beit reichen Ertrag ihrer Felber dem deutschen Blute zu, womit sie gebüngt worben waren. Die Erbfünbe der Deutschen, die Uneinigkeit, hatte die Teutonen ins Verderben gestürzt; auch den Cimbern sollte es nicht besser gehen. Sie waren nach ihrer Trennung von den Teutonen in die Tiroler Alpen gezogen. Im folgenbett Jahre gingen sie über die Alpenpässe nach Italien. Der römische

5. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 42

1902 - Karlsruhe : Lang
— 42 — !ro ^An■ ^edenswerken besonnen, an Jahren ein Jüngling, an Weisheit ent Greis. Er kennt den Lauf der Dinge, er ist zu- verlässig allen, die er liebt; seine Treue ist unerschütterlich; das Unglück beugt ihn nicht, das Glück macht ihn nicht stolz. Er ist milde, srei-gebig und gnädig den Guten, den Bösen ist er unerbittlich. Dem Freunde ist er ein treuer Freund, dem Feinde ein unversöhnlicher Feind. Im zweiten Jahre seiner Herrschaft (1154) zog Friedrich nach Rom und wurde zum Kaiser gekrönt. Die Italiener, besonders die Stadt Mailand und mehrere andere Städte in Oberitalien, wollten sich von der Herrschast der deutschen Könige srei machen. Friedrich mußte darum mehrere Kriegszüge nach Italien unternehmen. Er belagerte die Stadt Mailand über ein Jahr. Die Mailänder wehrten sich tapfer; allein Friedrich ließ keine Lebensmittel in die Stadt eingehen und die Quellen abgraben, aus denen die Mai-_ länder ihr Wasser erhielten. Uno |o wurde die stolze Stadt endlich gezwungen, sich dem Kaiser aus Gnade und Ungnade zu unterwersen. Die ausgehungerten Mailänder zogen in das deutsche Lager hinaus; barfuß,, tu härenen Bnßgewändern, mit einem Strick um den -palv riefen sie die Gnade des Kaisers an. Sie mußten alle ihre Waffen und Ehrenzeichen abliesern, und ihr Fahnenwagen, aus dem an hohem Maste das Stadtbanner wehte, wurde durch v <rn zerstört. Der Kaiser gewährte ihnen Verzeihung, aber die Mauern und stürme der >Ltadt wurden niedergerissen. Fortbin wurden die Lombarden mit eiserner Strenge behandelt, ^ie empörten sich von neuem und stifteten einen Bund der lombardischen Städte. Diesem Bunde schloß sich auch der Papst ^n’ Kiedrich zog gegen sie zu Felde. Da wurde sein Heer durch.verrat geschwächt. Der Herzog von Sachsen und Bapern, Hemrich der Löwe, verließ auf treulose Weise seinen Kaiser, Friedrich der Rotbart.

6. Deutsche Geschichte - S. 9

1881 - Straßburg : Schultz
Kimbern und Teutonen. Csar und die Deutschen. 9 Gestalt in die christliche Zeit des Mittelalters fortgepflanzt und leben zum Teil noch jetzt im Munde des Volkes. Vor der Schlacht wurde der Schlachtgesang angestimmt, der den rmischen Ohren wie das Gebrll wilder Tiere oder das Gekrchze der Raben klang. 22. Die ersten Zusammenste mit den Rmern. a. Kimbern und Teutonen (113101 v. Chr.). Furchtbar und schreckenerregend war das erste Zusammentreffen der Deutschen mit den Rmern. Die Kimbern (Kempen, Kmpfer), ein germanischer Volksstamm aus dem Norden, hatte mit Weib und Kind aus unbe-kannten Grnden seine bisherigen Wohnsitze (wahrscheinlich Jtland) verlassen, um neues Land zu erobern. Im Lande der keltischen Skor-disker (am heutigen Tauern), stieen sie zuerst bei Noreja auf den Konsul Cn. Papirius Carb o, der sie durch Verrat zu vernichten suchte, aber in blutiger Schlacht erlag (113 v. Chr.) Hierauf strmte 113 v. Chr. die Vlkerwoge den Nordabhang der Alpen entlang in das fruchtbare Gallien. Dort erlagen 4 consularische Heere ihrer Tapferkeit, am furchtbarsten in der Schlacht bei Aransio, in welcher 80 000 Rmer und 40 000 Troknechte die Walstatt deckten (105). Italien stand 105 ihnen offen, die Hauptstadt ergriff der kimbrische Schrecken". Aber die Kimbern benutzten den Sieg nicht. Sie suchten das ferne Spanien heim und kehrten erst nach dreijhrigem, fruchtlosem Kampfe nach Gallien zurck/ wo sie sich nun mit einer andern germanischen Vlkerschaft, den Teutonen, und einigen gallischen Stmmen ver-einten. Indessen hatte Rom Mittel zu seiner Rettung gefunden. C. Marius, der Bauernsohn aus Arpinum, der Besieger des Jugurtha, stellte in drei auf einander folgenden Consulatsjahren (104. 103. 102) die verfallene Mannszucht her, gewhnte die Soldaten an den furchtbaren Anblick der Feinde und verteidigte sein Lager gegen ihren wtenden Ansturm mit Glck. Der groe Vlker-Haufe hatte sich schon vorher getrennt; die Teutonen und Am-bronen zogen Rhone abwrts gegen Italien. Marius folgte ihnen und schlug sie in harter Schlacht bei Aqua Sexti (102) bis zur 102 Vernichtung. Indessen hatten die Kimbern den Brennerpa ber-schritten, den Consul C. Lutatius Catulus der Etsch und Po zurckgeworfen und in der fruchtbaren Ebene Winterquartiere bezogen. Nun eilte Marius, jetzt zum 5. Male Consul, herbei, vereinigte sich mit Catulus und siegte in der furchtbaren Schlacht bei Vercell (101) oder auf den campi Raudii. Das Volk der Kimbern war 101 vernichtet; was nicht auf dem Felde oder in dem Kampfe um die Wagenburg erschlagen war, fiel in rmische Sklaverei. Rom dagegen war vom Untergang gerettet, und mit Recht priesen die Rmer den Marius als den dritten Grnder der Stadt; aber noch lange lebte der Schrecken in dem Gedchtnis des Volkes. b. Csar und die Deutschen. Ein halbes Jahrhundert verging, ehe Deutsche und Rmer sich wieder feindlich begegneten. Im Norden

7. Deutsche Geschichte - S. 116

1881 - Straßburg : Schultz
116 Die Zeit der Kreuzzge. Landfrieden errichtete. Auch setzte er bald darauf die Wahl seines zweiten Sohnes, Konrad, durch, worauf er wieder nach Italien eilte, um nun endlich den Trotz der lombardischen Städte zu brechen. 1237 Er berraschte das Heer der Feinde bei Corteuuova (1287) und brachte ihm eine groe Niederlage bei. Nur Mailand, Alessandria, Brescia, Bergamo und Piacenza wagten nach diesem Siege noch Widerstand; aber Friedrich hoffte mit den vereinten Krften Neapels und Deutschlands sie bald zu unterwerfen. Da trat ihm Gregor Ix 1239 hindernd in den Weg und sprach zum zweiten Male den Bann (1239) der Friedrich aus. 1239-1250 e. Der letzte Kampf des Kaisers und der Kirche (12391250). Der nun beginnende Kampf zwischen Papst und Kaiser bertrifft an Heftigkeit und Erbitterung alle bisherigen Kampfe hnlicher Art. Der Papst erlt Manifeste an die Christenheit, versucht in Deutsch-land einen Gegenknig einzusetzen und durch Bettelmnche Emprun-gen in Neapel zu erregen. Friedrich erlt Gegenmanifeste, erweitert seine Macht in der Lombardei, wo fast in jeder Stadt die Parteien der Ghibellinen und Guelfen sich entgegenstanden, greift die ppst-lichen Städte an, unterdrckt mit Strenge alle Aufstandsversuche in Neapel und nimmt in einer groen Seeschlacht viele Prlaten, die zu einer Kirchenversammlung nach Rom eilten, gefangen. Als Fried-rich bereits vor Rom stand, starb der hundertjhrige Gregor Ix (1241), worauf Friedrich die Feindseligkeiten gegen die Stadt ein-stellte. Nach lngerer Zgerung whlten endlich die Kardinle Innocenz Iv (1243), der als Kardinal eine freundliche Haltung gegen Friedrich eingenommen hatte, nun aber sein gefhrlichster Gegner wurde, denn kein Papst kann ein Ghibelline sein". Innocenz Iv floh heimlich der Genua nach Lyon, wohin er eine 1245 groe Kirchenversammlung berief (1245). Diese Kirchenversammlung verfluchte den Kaiser und sprach ihm alle seine Kronen ab. Wohl setzte nun Friedrich alle seine Krfte im Kampfe ein, aber das Glck wich sichtlich von seinen Fahnen. Denn jetzt gelang es wirklich dem Papste, in Deutschland einen Gegenknig aufzustellen, erst den Landgrafen Heinrich Raspe von Thringen, dann nach dessen frh-zeitigem Tode den Grafen Wilhelm von Holland, gegen welchen sich Konrad, Friedrichs Sohn, mit Mhe behauptete. Auch in Jta-lien trafen Friedrich schwere Unglcksflle. Sein treuester Diener, Peter von Vinea, den Friedrich selbst aus dem Staube emporge-hoben hatte, geriet in den dringendsten Verdacht eines Vergiftungs-Versuches gegen Friedrich und ermordete sich selbst im Gefngnisse. Noch mehr beugte den Kaiser das Unglck seines Lieblingssohnes, des schnen und ritterlichen Knigs Cnzio, der in einer Schlacht von den Bolognesen gefangen genommen wurde. Umsonst bot Fried-rich ein groes Lsegeld; die Bolognesen verweigerten seine Aus-lieferung, und er hat noch 23 Jahre im Gefngnisse gelebt. Noch einmal raffte sich Friedrich zum kraftvollen Handeln auf. Er wollte

8. Deutsche Geschichte - S. 160

1881 - Straßburg : Schultz
160 Tie deutsche Reformation. Karl V und Franz I. 1521-1526 Erster Krieg (15211526). Franz I hatte sich die Untersttzung der Schweizer erworben. Karl V socht dagegen seine Schlachten.be-sonders mit den durch den tapferen Georg von Frundsberg ge-schulten deutschen Landsknechten" und seiner vortrefflichen spanischen Infanterie, die von ausgezeichneten Generalen angefhrt wurde. .J^auge. Mgtc der Kampf unentschieden bin und her: die Franzosen wurden mehrmals aus Italien vertrieben, kehrten aber immer mit verstrkten Heeren zurck. Karls Generale machten einen Einfall in das sdliche Frankreich, wurden aber mit groem Verluste zurckgeschlagen. Endlich., kam es zur Jentzcheidungsschleicht, bei Pavi a 1525 (1525x in welcher die Landsknechte und Spanier einen glnzenden Sieg der die Schweizer und Franzosen errangen. Franz I selbst wrde gefciiigen und. nach Madrid aewrt.. .fokr. initrhf Jfiiijiker Sinn durch strenge Hast soweit gebeugt, da er im Frieden zu 1526 Madrid (1526) nicht nur Mailand, sondern auch Burgund an Karl V abtrat. 1526-1529 Zweiter Krieg (15261529). Der Friede batte keine Tauer. Demi faum hatte Franz I die Freiheit erhalten, als er die Friedens-bedingungen verletzte und ein groes Bndnis gegen Karl V zu-, , smnmenbrachte. . Dieses Bndnis, welches den Namen der Liga oon Gognac" fhrte, wurde zwischen Frankreich, dem Papste Wm Vii und mehreren italienischen Staaten geschlossen. Karls V I Heere standen unter Karl von Ponrbon, einem franzsischen rgroen, welcher im Laufe des ersten Krieges zu Karl V bergegangen war. Tiesem kam Georg von Frundsberg mit einem mchtigen Landsknechtsheere aus Deutschland zu Hilft, worauf beide gegen Rom aufbracheu. Auf dem Marsckie dortbin brach ..Me^...Emmrwg.^er Sldner ans. infolge deren Frundsberg lblich erkrankte. Hierauf fhrte Karl von Bourbon das Heer allein gegen die Stadt, die nach kurzem Widerstnde erobert wurde.. Doch war Karl von Bourbon 1527 bei der Erstrmung gefallen (1527). Selbst der Papst, der auf die firttgptgfinrg geflchtet war, fiel eine Zeitlang in die Hnde des deutschen Heeres. So neigte sich auch in diesem Kriege der Sieg auf des Kaisers Seite, und auch die weiteren Anstrengungen der .Franzosen waren von schlechtem Erfolge begleitet. Aber Karl V trachtete nur nach Frieden. Zuerst vershnte er sich mit dem Papste im Fried en zu B arcellon a, dann wurde durch die Tante Karls V und die Mutter Franz' I der Damenfriede" zu Cambrai 1529 (1529) zustande gebracht, in welchem Franz I Mailand einbte. Sit ^n folgenden Jahre kam Karl V selbst nach Italien und wurde von I Clemens Vii feierlich in Bologna zum Kaiser gekrnt X1530). Dies $ ist die letzte vom Papste vollzogene Krnung .eines.^uw^_Muq^. 7. Trkeukricge. Ahmea und Angarn streichisch. Nickt nur die Kmpfe mit Frankreich, sondern auch die stets drohende Trkengefahr hinderte Karl V, seine Krfte gegen die

9. Deutsche Geschichte - S. 203

1881 - Straßburg : Schultz
Der spanische Erbfolgekrieg. 203 dem grten Feldherrn seiner Zeit gefhrt. Prinz Eugen von Smoyen, dessen tapfere Thaten in den Trkenkriegen schon frher erwhnt sind, war der Sohn des Grafen von Carignan, einer Seitenlinie der Herzoge von Savoyen, und einer der Nichten Maza-rins. Daher hatte er auch zunchst daran gedacht, in franzsische Dienste zu treten; allein, da seine Mutter mit Louvois verfeindet war, und sein unscheinbares uere wenig soldatische Fhigkeiten versprach, war er abgewiesen worden. Nun trat der kleine Kapuziner" in das streichische Militr ein, wo er bald durch ausgezeich-nete Kriegsthaten sich herb orthat und zum Feldmarschall emporstieg. Khnheit, Schnelligkeit, Umsicht und Menschlichkeit zeichneten ihn als Feldherrn aus; aber nicht minder bedeutend war er als Staats-mann. Dazu kam ein reiner, edler Charakter, ein ernstes, der Wahrheit ergebenes Streben, das ihn zum grndlichen Studium der Wissenschaften und Knste trieb und ihn bor allen seinen Zeitgenossen auszeichnete. Diesem Manne hatte Ludwig Xiv keinen ebenbrtigen Feldherrn entgegen zu stellen; denn wenn sich auch noch einzelne seiner Feldherrn, wie Catinat, Villars, Vendme, ruhmvoll hervor-thaten, so waren doch andere durch den Einflu der Frau von Maintenon emporgehoben worden, die ihre Erhebung mehr dem feinen Hofton, als ihrer kriegerischen Tchtigkeit verdankten. b. Beginn des Krieges. Groes Bndnis gegen Frankreich. Prinz Eugen erffnete den Krieg in Italien (1701) mit groem Erfolge; 1701 er berschritt mit einem kleinen Heere auf ungebahnten Wegen die Alpen und drngte den tchtigen Catinat in mehreren Gefechten der die Etsch zurck. Als die gewohnten Siegesnachrichten aus-blieben, rief Ludwig Catinat zurck und sandte an seiner Stelle den unfhigen Villeroi, einen Gnstling der Maintenon. Auch dieser wurde von Eugen geschlagen und in Cremona gefangen genommen. Neue groe Verstrkungen unter Vendme hemmten nun zwar die Fortschritte Eugens (1702), aber bereits hatte sich ein gewaltiges Bndnis gegen Frankreich gebildet. Zunchst hatte sich Holland, besorgt der die Besetzung der niederlndischen Festungen, an Leopold angeschlossen (1701); bald folgte England, das anfangs sich wenig kriegerisch gezeigt hatte, dann aber sich beleidigt fhlte, weil Ludwig nach dem Tode des vertriebenen Jacobs Ii den Sohn desselben als König anerkannte. Der Abschlu dieses Bndnisses war die letzte That König Wilhelms Iii. Da er kinderlos starb (1702), so folgte ihm seine Schwgerin Anna (17021714), die dem Versprechen, das sie ihrem sterbenden Schwager gegeben hatte, getreu, den Krieg durch ihren groen Feldherrn, den Herzog von Marlborough, mit groer Entschiedenheit führen lie. Endlich schlo sich auch das deutsche Reich und der wankelmtige Herzog von Savoyen dem ' Bndnisse an. c. Siege der Verbndeten. Der nun entbrennende Krieg war der grte und blutigste in der ersten Hlfte des 18. Jahrhunderts.

10. Geographie für die Volksschulen von Elsaß-Lothringen - S. 91

1896 - Metz : Even
— 91 — der Haupt- und Residenzstadt Rom. Die einzelnen Teile^ die früher selbständige Staaten waren, sind: 1. Das Königreich Sardinien, nach der gleichnamigen Insel im mittelländischen Meere benannt, mit den Städten Turin und Genua, welches nach Neapel und Konstanti- nopel die schönste Lage der europäischen Städte hat. Genua hat prächtige Paläste und erhebt sich stufenförmig von der Meeresküste an. 2. Die Lombardei, mit Mailand, Verona und Venedig, eine Jnselstadt, deren Straßen Kanäle sind. . 3. Parma und Modena, mit den gleichnamigen Hauptstädten. 4. Toskana. Florenz, eine herrliche Stadt, mit vielen Prachtbauten vund Kunstschätzen. 5. Der Kirchenstaat. Rom, aus 11 Hügeln an dem Tiber; Bologna, mit der ältesten Universität Europas (seit 1158). 6. Neapel und Sicilien. Neapel, die bevölkertste Stadt Italiens (über 500,000 Ew.), in reizender Lage, vom Meeresstrande an an einem Bergabhange. Auf der Insel ^icilien die Städte Palermo und Messina. Die meisten der genannten Städte haben über 100,000 Einw. Bestimme nach der Karte, welche Städte unter 100,000 Ew. haben! Venedig, Mailand, Livorno, Genua, Neapel und Palermo sind wichtige Handelsstädte. Rom ist als Sitz des Papstes, sowie durch seine Altertümer aus der Römerzeit berühmt. Außer in Bologna sind in Padua (westlich von Venedig), sowie in Turin, Mailand, Rom, Neapel und Palermo Hochschulen. Die kleine Republik San Marino, südöstlich von Bologna, östlich von Florenz und unweit des adriatischen Meeres, enthält auf 86 qkm 8000 Ew. Sie wurde schon zur Zeit der Römer von dem Mönche Marinus ge- gründet.
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