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1. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 25

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 25 — 6. Der Jülich Klevische Lrbfolgestreit. Die streitenden Parteien. Nach einer früheren Bestimmung des deutschen Kaisers mußte nun die Erbfolge auf Eleonore, die älteste Schwester Johann Wilhelms' oder deren Nachkommen übergehen. Diese war aber schon vor dem Bruder gestorben und hatte aus ihrer Ehe mit dem Herzog von Preußen nur Töchter hinterlassen. Anna, die älteste, vermählte sich mit dem Kurfürsten Johann Sigismund von Brandenburg, und dieser beanspruchte nun für seine Gemahlin das reiche Erbe. Damit war jedoch der Gemahl der jüngeren Schwester Johann Wilhelms, der Pfalzgraf von Neuburg, nicht einverstanden. Er begehrte die Nachfolge für feinen Sohn Wolfgang Wilhelm. Besitzergreifung Düsseldorfs. Einige Tage nach dem Tode Johann Wilhelms erschien der brandenbnrgische Gesandte Stephan von Herteseldt in Düsseldorf, um dieses für feinen lnrstirst-lichen Herrn in Besitz zu nehmen. Es war an einem Sonntag; eine große Menschenmenge wogte durch die Straßen. Herteseldt ritt durch das Nntinger Tor, die Ratinger Straße und die Alte Stadt zum Schlosse hin, wo ihm jedoch der Einlaß verweigert wurde. Vom Ratinger Tor hatte er altem Brauche gemäß durch Offnen und Schließen Besitz ergriffen; ein gleiches wollte er auch am Schlosse tun, konnte es aber nur sinnbildlich ausführen durch Berühren der Torringe. Daraus ritt er zum Markte, stieg vom Pferde, trat in das Rathaus ein und verkündete die Besitznahme. Unterdessen hatte sich die Volksmenge vermehrt, die staunend dem Verfahren des Brandenburgers zuschaute und es teils mit Beifallrufen, teils aber auch mit lernten Zeichen der Mißbilligung begleitete. Dann ritt er durch die Flinger Straße zum Flingcr Tor, und als er dieses verschlossen fand, längs des Walles — durch die heutige Wallstralze — zum Berger Tor, das damals am Ausgange der Berger Straße stand. Hier wiederholte er mit lauter Stimme, daß der Kurfürst von Brandenburg Besitz von der Stadt genommen, und ließ zur Bekräftigung feiner Worte das brandenlmrgische Wappen anheften. Zum erstenmal hatte nun der b r a n de n bn r gi s ch e Adler Wilh elm bet Reiche. Maria Elenore i" 1608, verm. mit dem Herzog von Preußen. Joh. Wilh t 1g09, verm. mit Jakobe von Baden. Anna, verm. mjt dem Pfalzgrafen von Neuburg. Anna verm. mit dem Kurfürsten Joh. Sigismund von Brandenburg. Wolfgang Wilhelm.

2. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 29

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 29 — und eine Kette tragend. Er sitzt in stolzer Haltung auf dem ruhig ausschreitenden, starken, breitbrustigen Pserde. Dieses wendet den edel geformten Kopf leicht nach links und hebt den rechten Vorder-und den linken Hinterfuß. Der nachschleppende starke Schweif dient neben den beiden anderen Füßen dem Standbilde als Stütze. Die Linke des Reiters hält den Zügel, die zur Seite gestreckte Rechte Johann Wilhelm. Nach dem Gemälde vo» Douven im historischen Museum. den Marschallstab: den von einer großen Perücke umwallten Kops ziert die Krone eines Kursüsteu. Der Sockel, ursprünglich von grauem Marmor, trägt eine lateinische Inschrift, deren Übersetzung lautet: „Johann Wilhelm, dem Pfalzgrasen bei Rhein, des H. Römischen Reiches Erztruchseß und Kurfürsten, Herzog von Bayern, Jülich, Kleve, Berg, dem verdientesten Fürsten, dem Vergrößerer der Stadt, dem Stifter der Gemäldegalerie fetzte dieses Denkmal die dankbare Stadt 1711. Der Sockel wurde 1831 erneuert."

3. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 34

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 34 — auf der waldigen Höhe von Bensberg westlich von dem alten Schloßbau durch den genannten Oberbaudirektor ein glänzendes, neues Schloß errichten zu lassen, dessen Inneres mit Stuckaturen und Gemälden aufs herrlichste ausgeschmückt war. Seit seiner Umgestaltung in den Jahren 1838 bis 1842 dient es als Königliche Kadettenanstalt. An den öfteren Aufenthalt des Kurfürsten im Schlosse Bensberg und dem nahen Königsforste erinnert folgende Sage: „Speck und Erbsen." Der Kurfürst Johann Wilhelm liebte sehr die Jagd. Einmal hatte er sich im Königsforste zu Bensberg verirrt und wußte sich nicht mehr zurechtzufinden. Er ging viele Stunden lang bis über Mittag und wurde bei der Anstrengung gewahr, wie wehe der Hunger tut. Er hatte ihn wohl zum erstenmal kennen gelernt. Plötzlich kam er an ein Haus. Vor Ermüdung sank er zusammen und bat um Nahrung. Es war ein Bauernhaus ; man hatte dort Speck und Erbsen gekocht. Davon setzte die Frau des Bauern dem Kurfürsten vor in der Meinung, er sei, wie er angab, ein fremder Jägersmann. Das Speck- und Erbsengericht mit einem Stück Haferbrot schmeckte dem Kurfürsten so wohl, wie ihm noch nie eine Speise gemundet hatte. Als er nach Düsseldorf zurückgekehrt war und ihm die leckern Speisen daselbst nicht zusagen wollten, da befahl er Speck und Erbsen zu kochen; denn dies sei das köstlichste Essen von der Welt. Wie der Koch aber auch die Speisen anrichtete, der Kurfürst sagte, im Königsforste habe er das besser zubereitet gegessen. Endlich mußte ein Eilbote hinausreiten und die Bäuerin bestellen, damit sie die Lieblingskost dem Kurfürsten soschmack- ( r ., . phot. Dr. €. (Quebenfelb. haft zubereite, wie er sie in ihrem Hause Lambertuskirche mit Alt-Düsscldorfer Z^äusergruppe genossen habe. Auch am Rhein. M

4. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 69

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 69 — Wilhelin-Rheinbrücke bei Hamm (1870) wurden auch die liuks-rheinischen Bezirke, die bis dahiu nur über eine Schiffbrücke, Oberkassel gegenüber, und eine Fähre bei Hamm mit der Stadt verkehren konnten, dieser näher gebracht. Den immer noch wachsenden Verkehr mit der nächsten Hingebung vermitteln heute elektrische Vorortbahnen, die an ein ausgedehntes städtisches Straßenbahnnetz angeschlossen sind. Die Er-zeugnisse Düsseldorfs und des Bergischen Landes aber werden aus dem gegen Ende des vorigen Jahrhunderts angelegten großen Binnenhafen hinausgeführt in alle Welt, und zahlreiche Schiffe, ja sogar Seedampfer, laufen schwerbeladen mit den Schätzen fremder Länder dort ein, um ihre Ladung zu löschen. Schloß 'Sägerhof. Es ist daher wohl begreiflich, daß Handel und Verkehr in den Mauern der Stadt selbst eine eigne ansehnliche Industrie weckten. In und besonders auch um Düsseldorf herum entstanden Fabriken aller Art. Sie umgeben wie mit einem Gürtel die Stadt der Kunst, gleichsam daraus hinweisend, daß Industrie und Sinnst hier in schönem Bunde sich gegenseitig unterstützen und anregen. Am hervorragendsten ist in Düsseldorf die Röhrenindustrie. Seine Maschinen-, Werkzeug-, Geschütz- und Geschoßsabrikatiou erfreut sich eines stetig wachsenden Rufes. Bedeutend durch die Eigenart ihrer Konstruktion ist die Dampfkesselindustrie. Auch die Textilindustrie ist durch mehrere große Färbereien vertreten, und innerhalb der Grenzen Düsseldorfs liegt die größte Flaschenfabrik der Welt. Porzellan-, (Schamottestein-sabriken, Fabriken für künstliche Sandsteine und Zementplatten, Marmorsägereien und Schleifereien schließen sich an. Am Rheine haben sich, der leichten Zufuhr wegen, Holzbearbeitung?- und

5. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 88

1910 - Düsseldorf : Schwann
Josephinenstraße Stephanienstraße Scheibenstraße Klosterstraße Bendemannstraße Benzenbergstraße ) Sternwartstraße f Böcklinstraße Dreherstraße Freiligrathstraße Friedingstraße > Von-Gahlen-Straße / Heiirestraße Kieselstraße Lessingplatz u. -straße — 88 — Josephine von Baden, geb. 21. Okt. 1813, Gemahlin des Fürsten Karl Anton, gest. 19. Juni 1900. Stephanie, Prinzessin von Hohenzollern, geb. 15. Juli 1837 zu Krauchenwies bei Sigmaringen, älteste Tochter des Fürsten Karl Anton, wohnte seit 1852 im Jägerhof, Abschiedsbesuch in Düsseldorf am 2. Mai 1858 [„Hohenzollerngedenktag"], gest. 17. Juli 1859 als Gemahlin König Pedros V. von Portugal in Lissabon [Denkmal im Hofgarteii]. Scheibenstände der Düsseldorfer Garnison im Hofgarten hinter dem Napoleonsberg; 1847 verlegt nach dein Bilker Busch, von dort 1876 nach dein Aaper Walde. Früher Pfannschoppenftraße genannt; Franziskanerkloster, erbant 1853. Ednard Bendemann, geb. 3. Dezember 1811, Historienmaler, Direktor der Kunstakademie 1859—1867, gest. in Düsseldorf 27. Dezember 1889. Johann Friedrich Benzenberg, geb. 5. Mai 1777 zu Schöllet’, Lehrer am Lycenin in Düsseldorf 1805 bis 1809, Physiker und Astronom, gest. 8. Juni 1846 in der von ihm 1844 gegründeten Sternwarte „Charlottenruhe", Martinstraße 101. Professor Arnold Böcklin, geb. 16. Oktober 1827 in Basel, ehemals Schüler der hiesigen Kunstakademie, gest. 16. Jauuar 1901. Ignaz Dreher, aus dem Elsaß stammend, gründete 1845 in Gerresheim die Drahtstiftfabrik an der Dammermühle, eins der ersten derartigen Werke der Rheinprovinz. Er war seit 1856 Stadtverordneter, seit 1870 erster Beigeordneter der Stadt Gerresheim, starb 13. Juli 1894. Ferdinand Freiligrath, geb. 17. Juni 1810 in Detmold, Dichter, wohnte 1848 — 1851 in Düsseldorf, Oststr. 82 und Nenßer Straße 133 [Gedenktafel], starb 18. März 1876 in Cannstadt. Herr von Gahlen gründete 1840 in dem verlassenen Katharinenkloster am Neuß er Tor eine Drahtstift-fabrik und 1860 in Verbindung mit Heinrich Frieding unter der Firma Emil von Gahlen & Cie. eine Nietenfabrik daselbst. Heinrich Heine, geb. 13. Dezember 1799 in dein Hanse Bolkerstr.53 [Gedenktafel], Dichter, gest. 17.Februar 1856 in Paris [Marmorbüste in der Stadt- und Landesbibliothek]. Karl Kiesel, geb. 28. Oktober 1812, Direktor des Königlichen Gymnasiums 1844—1884, Geh. Regierat, gest. 2. November 1903. Karl Friedrich Lessing, geb. 15. Dezember 1808 zu Breslau [ein Großneffe des Dichters Gotthold Ephraim Lesfing], Historien- und Landschaftsmaler, lebte in Düsseldorf 1826—1858, gest. 5. Juni 1880 als Galeriedirektor in Karlsruhe.

6. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 49

1910 - Düsseldorf : Schwann
Napoleons Besuch in Düsseldorf. Im Herbste 1811 machte der Kaiser eine Reise nach Holland. Auf dem Rückwege weilte er vom 2. bis 5. November in Begleitung seiner Ge-rnahlin Marie Luise, der österreichischen Erzherzogin, mich in unserer Stadt. Bei seiner Ankunft wurde er am Luftballon empfangen und dann über die gleichfalls nach ihm benannte Kaiserstraße zum Jagerhof geleitet, wo er mit seiner Gemahlin Wohnung nahm. Von hier ergingen nun in den drei Tagen die Befehle für das weite napoleonifche Reich. Vom Jägerhof aus zog der Kaiser am 3. November durch den Hofgarten in die Stadt. Ihm zu Ehren war in der Elberfelder Straße ein Triumphbogen errichtet. Düsseldorfs berühmter Sohn, Heinrich Heine, beschreibt den Einzug in die damalige Stadt mit folgenden Worten: „Es war eben in der Allee des Hofgartens. Der Kaiser mit seinem Gefolge ritt mitten durch die Allee. Er trug seine scheinlose, grüne Uniform und das kleine welthistorische Hütchen. Er ritt ein weißes Rößlein, und das ging so ruhig stolz, so sicher, so ausgezeichnet. Nachlässig, fast hängend saß der Kai)er, die eine Hand hielt hoch den Zaun, die andere klopfte gutmütig den Hals den Pferdchens. Hinter ihm, stolz auf schnaubenden Rolfen und belastet mit Gold und Geschmeide, ritt sein Gefolge; die Trom- meln wirbelten, die Trompeten erklangen, und das Volk rief tausendstimmig : ,Es lebe der Kaiser1!" Am selben Tage noch besichtigte Napoleon eingehend die Stadt und ihre Lage, insbesondere das ehemalige Festungsgelände. Weyhe durfte ihm persönlich die Pläne zu den Parkanlagen vorlegen, obgleich die Regierung die Absicht hatte, den größten Teil des Geländes als Staatsgut zu verwerten. Nach den bei dem Umritt gewonnenen Eindrücken stimmte Napoleon dem Vorhaben seiner Regierung nicht zu, vielmehr erging am 17. Dezember desselben Jahres von Paris ans die folgende kaiserliche Entscheidung an die bergifche Regierung: „Die ehemaligen Befestigungen und das Glacis (Feldbrustwehr) werden der Stadt abgetreten, um bepflanzt und in öffentliche Anlagen nach dem Verschönerungsplan verwandelt zu werden." Aber nicht bloß das Gelände wurde unentgeltlich hergegeben; die Staatskasse erhielt auch noch Anweisung, einen jährlichen Zuschuß von 100000 Franken zu den Arbeiten zu spenden. Der Hofgarten aber ist seitdem die Freude und der Stolz jedes Düsseldorfers geworden. Düsseldorf im Wandel der Zeiten. 4 49 — Der alte Sicherheitshafeu nördlich der Waler' akademie.

7. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 37

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 37 — auf die Großenkel derer schaut, deren Wohl ihm so tief im 6erzen gelegen, soll der Glanz unseres gespendeten Silbers sich auf seinem ernsten Antlitz widerspiegeln." Der Gieherjunge zu Düsseldorf. Aus dem Dache des alten Gouvernementsgebäudes, des jetzigen Polizeiamtes zu Düsseldorf, stand noch unlängst das Bild eines Jungen, der in feiner geöffneten Schurze Gaben sammelte. Davon berichtet die Sage folgendes: Der Guß des Reiterstandbildes des Kurfürsten Johann Wilhelm auf dem Markte zu Düsseldorf war bereits einmal verunglückt, und man zweifelte sehr, ob er auch das zweitemal gelingen werde. Schon war die Form nach des Meisters Meinung vollständig gefüllt, als der Lehrling erklärte, sie sei noch nicht ganz voll. Sogleich begann er darum bei den Zuschauern um Metall zu bitten und erhielt von einigen sogar Ringe und andere Schmucksachen. In seiner Schürze nahm er dies alles in (Empfang und warf es trotz des Meisters Zorn in den Schmelzkessel. (Ergrimmt wollte er den Sehrjungen strafen, weil dieser den Guß verdorben habe. Ais man aber die Form öffnete, war der Guß, genau so, wie er sein sollte, nichts zu viel und nichts zu wenig. Da erkannten die Umstehenden deutlich, daß ohne des Jungen Zutat der Guß wiederum verunglückt wäre. Zum Andenken daran ließ man späterhin den Sehrjungen abbilden, wie er seine Schürze für die Aufnahme der Spenden bereit hält. Diese Statuette soll Grnpello selbst am Dache des Kaufes angebracht haben, das ihm der Kurfürst für das treffliche Denkmal schenkte. Lange Zeit war sie das Wahrzeichen Düsseldorfs. Gemäldegalerie. Im Jahre 1700 ließ Johann Wilhelm neben feinem Schlosse und mit diesein verbunden das Galeriegebäude errichten. Ein Rest desselben ist das Haus Burgplatz 2, in dein jetzt das Einwohnermeldeamt untergebracht ist. Den ersten Grund zu der berühmten Gemäldesammlung legte der Kurfürst dadurch, daß er die in seinem Besitz befindlichen, aber in verschiedenen Schlössern und Kirchen zerstreuten Gemälde dort aufstellte. Dann faßte er den Entschluß, die Sammlung zu vergrößern. Er schickte den Hofmaler Douven, der ein vollendeter Kunstkenner war, zum Ankauf von Gemälden auf Reisen. Auf diese Weise und durch die Mitarbeit der Düsseldorfer Künstler kam allmählich die Galerie zusammen. Von den zahlreichen Gemälden des holländischen Malers Rubens, die gleich im Anfange znr Galerie gehörten, besitzt die Kunstakademie nur noch eins. Es heißt „Die Himmelfahrt Mariä". Wegen seines Gewichtes und feiner Größe wurde es durch Soldaten von Brüssel nach Düsseldorf getragen, und aus demselben Grunde im Jahre 1805 nicht mit den anderen Bildern weggeschafft. Nach dem Zeugnis eines Zeitgenossen Johann Wilhelms beenden sich unter den Gemälden solche von Rafael, Michel Angelo, Eorregio, van Dyck, Albrecht Dürer, Rem* brandt u.a. Diese Namen allein beleuchten den unermeßlichen Wert der 358 Nummern zählenden Galerie. Der Verfasser der

8. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 60

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 60 — Das „Stadtbrückchen" (m) verband die Extension mit der Stadt; die Franziskanerbrücke (u) an der Maxkirche führte znr Citadelle. Durch den Ausbau der neuen Festungswerke murde die bisherige Befestigung von der Flinger Bastion bis zum Berger Tor (Berger Bastion) entbehrlich. Darum begann man nach 1780 diese Front zu schleifen, den Graben zu füllen und aus der gewonnenen Fläche und weiter darüber hinaus nach Süden ein neues Stadtviertel, die Karlstadt, anzulegen. Die Namen Graben- und Berger Straße erinnern noch an jene alten Werke. Etwa ums Jahr 1790 war die Garnison Düsseldorf belegt mit zwei Füsilierregimentern zu 500 Mann, teils aus Psälzern, teils aus Landeskindern bestehend, einem Grenadierbataillon, einem Kürassier-r e g im e n t und einer Kompagnie Fußartille-rie. Dieilni-formen sollen geschmackvoll gewesen sein. Die Infanterie und Kavalleriehatten weißewaffen-röcke mit blauen, grünen,schwarzen oder roten Aufschlägen; die Artillerie besaß hellblaue Waffenrocke mit schwarzen Abzeichen. Alle Truppen trugen Helme mit wallendem Roßschweis. Die Mannschaften waren in Kasernen untergebracht; Grenadiere und Füsiliere lagen in der 1702 bis 1738 erbauten Jnsanteriekaserne (c) an der Kasernenstraße; die Kavallerie hatte eine Kaserne in der Nenßer Straße der jetzigen 1822 erbauten gegenüber; die Artillerie bewohnte die Neuterkaserne (d) auf dem „Neuen Werk" zwischen der Ritterstraße und der neuen Nheinbrücke. Dort befanden sich auch die Bastion Karl Theodor (Xii) und das Zeughaus (e). Die Hauptwache (f) finden wir am Burgplatz. In den Gebäulichkeiten zu beiden Seiten der Garnisonkirche war das Militärlazareth. Die Pulvertürme lagen in unmittelbarer Nähe der Jnsanteriekaserne; die Schieß stände befanden sich hinter dem Napoleonsberg im Hof-garten (Scheibenstraße); sie wurden aber 1847 in den Bilfer Busch zwischen Oberbilk und Klein-Eller und 1876 in den Aaper Wald verlegt. Die alte f^aiipttuacfje am ^urgplatz. rind? bent ©cmaltie von Kofi im l;iflorifctjen Itlufeum.

9. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 61

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 61 — Die Festung in der Franzosenzeit. Nachdem im Jahre 1795 die Franzosen Herren der Stadt geworden warnt, wurde an der weiteren Befestigung eifrig gearbeitet. Sie wollten Düsseldorf bei ihrem Vordringen zu einem großen Waffenplatze für 36 000 Mann machen und umgaben die Festung in weitein Halbkreise mit Schanzwerken. Diese zogen sich von Flehe über das Bilker Feld, Wehrhahn und Pempelfort bis nach Golzheim hitt.1 Es waren im ganzen 62 mit 268 Geschützen ausgerüstete Schanzen; zu ihrer Einrichtung wurden die Bewohner der Umgegend zwangsweise herangezogen und alle benachbarten Waldungen und sogar Der Marktplatz zu Düsseldorf (links das erste Theater, ehemaliges Gießhaus). / Nach einem Stahlstich von W. Coofe (Zeichnung von I. w. Araffl). Obstbäume abgehauen. Sämtliche im Bereiche eines Kanonenschusses liegenden Landhäuser wurden niedergerissen. Schleifung der Festung. Nach einer Bestimmung des Friedens von Lüueville (1801) sollte die Festung Düsseldorf geschleift werden. Die Hauptwerke wurden gesprengt und zerstört. Ain letzten Mai räumten die Franzosen unsere Stadt und überließen das Abtragen der Erdwälle und die Abfuhr des Schuttes den Bewohnern. Das aufgehäufte Material der Festungswerke wurde zu den Parkanlagen des Hofgartens zwischen der Hofgarten- und Kaiserstraße und dein Rheine, der Alleestraße und der Königallee verwendet. Somit vertauschte Düsseldorf die finstere Außenseite der Festuug mit dem heitern Ansehen einer Gartenstadt; ans den drohenden Bastionen und Wällen erhoben sich schmucke Häuser, grünende Bäume, und aus Schutt und Trümmern erwuchs neues, freudiges Leben. 1 Siehe Seite 46.

10. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 83

1910 - Düsseldorf : Schwann
Düsseltaler Straße Neustadt Karl-Theodor-Straße K ar l st a d t Karlplatz Karltor Sulzbachstraße Kasernenstraße Akademiestraße Jägerhofftraße Hofgarteilstraße Goltsteinstraße Krahestraße Lailgerstraße Hoinpeschstraße Beuthstraße Windscheidstraße Collenbachstraße — 83 — Tie Zisterzienser ^Trappisten^ von Mönchenrverth gründeten 1707 auf dein von Johann Wilhelm geschenkteir Gebiete bei den Speckerhöfen das Kloster Düsseltal. Angelegt durch Johann Wilhelm von 1709 an. Karl Theodor. Karl Theodor von Sulzbach. geb. 1. Tez. 1724, Kurfürst von der Pfalz imd Herzog von Jülich-Berg seit 1742, Kurfürst von Bayern seit 1777, gest. 16. Febr. 1799. Angelegt durch Karl Theodor vou 1787 au auf dein Gebiete der ehemaligen Festungswerke, die durch die Ausdehnung der Festung überflüssig wurden. 1797 aufgefüllt und als Exerzierplatz benutzt. In der 9lähe das vou Karl Theodor erneuerte Berger Tor. Sulzbachsche Linie des Hauses Wittelsbach, regierte in Jülich-Berg 1742 — 1799. Jnfanteriekaserne, erbaut 1702—1735, erweitert 1771, abgerissen 1900. Alte Kunstakademie, gegründet durch Karl Theodor 1767, jetzt Feuerwehrdepot. Kurfürstliches Jagdschloß Jägerhof, erbaut 1760 bis 1766. Der östliche Teil des Hofgartens, angelegt 1769, wurde 1909 vom Staate an die Stadt Düsseldorf abgetreten. Graf von Goltstein, kurfürstlicher Statthalter, ließ 1769 den östlichen Teil des Hofgartens anlegen und die von Düsseldorf ausgehenden Landstraßen erbauen, starb 1774 in Düsseldorf. Johann Lambert Krähe, gebore,: in Düsseldorf 1720, erster Direktor der 1767 gegründeten Kunstakadmie, starb 1790. Johann Peter von Langer, geb. 1756 in Kalkum, Historienmaler und Kupferstecher, Direktor der Kunstakademie 1790—1806, gest. 6. Aug. 1824 in München. Franz Karl Freiherr von Hompesch, kurpfälzischer Minister, leitete die Übergabe Düsseldorfs an die Franzosen am 6. Sept. 1795. Hermann Joseph Friedrich Beuth, geb. 1735, kurpfälzischer Hofkammerrat, bedeutender Mineralien-sammlet, gest. 21. April 1819. Johann Wilhelm Windscheid, geb. 1743, jülich-bergischer Wirklicher Geheimrat, gest. in Düsseldorf 1801. Freiherr von Collenbach, Kammerdirektor, rettete 1794 die Gemäldegalerie vor dem Bombardement. — Seine Besitzung, Collenbachs Gut, lag an der nach ihm benannten Straße. 6*
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