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1. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 3

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
1. Kreis: Das Schulhaus und seine nächste Umgebung. 1. Das Schulzimmer. 1. Name. Wir befinden uns in einem großen Zimmer. Darin wird Schule gehalten. Darum nennen wir es Schulzimmer. 2. Begrenzung. Das Schulzimmer wird von den vier Wänden, dem Fußboden und der Decke eingeschlossen. Unsre Füße berühren den Boden; über uns befindet sich die Decke. Die Wände, der Fuß- boden und die Decke bilden die Grenzen des Schulzimmers. Die Wände stehen senkrecht auf dem Fußboden. Decke und Fußboden laufen wagerecht. 3. Benennung der Wände und Lage derselben zueinander. Die Wand vor unfern Augen heißt Vorderwand, die Wand hinter unferm Rücken heißt Hinterwand. Auf unfrer rechten Seite liegt die rechte Seitenwand, auf der linken Seite die linke Seitenwand. Welche Wände liegen einander gegenüber? In welcher Wand befinden sich Türen? Fenster? An welcher Wand stehen Tafel? Ofen? Schrank? Pult? 4. Die Himmelsgegenden. Die Gegend, in der die Sonne des Morgens aufgeht, heißt Morgen oder Osten, die Gegend, wo sie am Abend untergeht, nennt man Abend oder Westen. Am Mittag steht die Sonne im Süden; im Norden sieht man sie gar nicht. Diese vier Richtungen nennen wir Haupthimmelsgegenden. Benenne die Wände nach den Himmelsgegenden! Wohin fällt der Schatten der Bäume des Schulhofes am Morgen? am Mittag? am Nachmittag? An der Tafel ist Süden immer unten, Norden immer oben, Osten immer rechts und Westen immer links. N. W°--oö. S. Zwischen den Haupthimmelsgegenden liegen die Nebenhimmels- gebenden: Südwesten, Nordwesten, Nordosten, Südosten. Eine Dar-

2. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 13

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 13 — höhten Chore. Da, wo Querschiff und Hauptschiff zusammenstoßen, erhebt sich ein Turm mit gewölbtem Dache. Ein so gewölbtes Dach nennt man eine Kuppel und den Turm einen Kuppelturm. Das Dach ist mit Kupfer gedeckt. Der infolge der Einwirkung von Luft und Wasser auf dem Kupfer entstandene Grünspan gewährt einen schönen Anblick. Bestimme die Lage der Kreuzkirche zum Dom! zum Schulhaus! 2. Kreuzbrink. Den sanften Abhang einer Erhebung nannte man früher Brink: darum nennt man den östlichen Teil der Kreuz- straße heute noch Kreuzbrink. 3. Am Platz. Die Kreuzstraße mündet auf einen kleinen, freien Platz, wo fast durchweg große Geschäftshäuser stehen. Bis hierher nur reichte in früherer Zeit die Stadt. Der freie Raum lag bereits vor den Stadtmauern, hier wurden Volksfeste und öffentliche Lustbar- keiten abgehalten. Er hieß der Platz und behielt diesen Namen auch später, als dort Häuser gebaut wurden, als Straßennamen. Auf den Platz führen folgende Straßen i Kreuzstraße, Altpetristraße und Friesenstraße. In der Friesenstraße liegt der Wiener Hof, mit zahlreichen bildlichen Dar- stellungen, namentlich ans der hl. Schrift. Wir sehen in der obern Reihe Moses am Berge Sinai, den Durchgang durchs rote Meer, die Kundschafter mit der Traube, die Erhöhung der ehernen Schlange und vieles andre. Darunter steht eine Inschrift. In hochdeutscher Sprache würde sie heißen: „Der Segen des Herrn, der tut dein Gut vermehren, so du dich tust mit Gott und Ehren ernähren. — Mißgunst der Leute kann nicht ganz viel schaden, denn was der liebe Gott will, das muß wohl geraten." In der untern Bilderreihe erblicken wir u. a. Abraham, der mit Isaak zum Berge Moria geht, Joseph in der Grube und Abraham mit Melchisedech. Daruntet steht' Wer an Gott fest glanbet und ihm allezeit vertraut, der hat hier und dort ganz wohlgebauet. 4. Vorderer Brühl. Etwa von der Mitte der Kreuzstraße geht nach Süden der Vordere Brühl. Diese Straße hängt mit der Kreuz- straße zusammen wie der Zweig mit dem Baum. Man sagt deshalb auch: von der Kreuzstraße zweigt nach Süden der Brühl ab. Brühl ist ein altes deutsches Wort und heißt feuchte Niederung. Weil dieses Gebiet früher sehr sumpfig war. hat es den Namen erhalten. Der Brühl erstreckt sich in südlicher Richtung bis zum Godehardiplatz. 5. Gebäude im Brühl. Östlich der Straße liegen die Präpa- randenanstalt, die Marienschule, die Seminarkirche, das Priesterseminar und ein Hospital. Auf der westlichen Straßenseite finden wir die katholische Mädchenschule, die Union und das Kgl. Bezirkskommando mit dem Hauptmeldeamte.

3. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 23

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 23 — Kreuz ist mit 230 Edelsteinen geschmückt. Der silberne Bernwardsarg Amschließt einen Teil der Gebeine des hl. Bernward- der Kopf und der rechte Arm befinden sich im Domschatze. 4. Straßen. Bon der Dammstraße führen Mühlen- und Ritter- straße nach der Magdalenenkirche. Die Mühlenstraße hat ihren Namen von einer dort gelegenen Mühle. In der Ritterstraße wohnten in alter Zeit die Ritter des Bischofs, die dessen Gebiet schützten'und mit ihm in den Kampf zogen. Ostlich von der Magdalenenkirche liegt die Süsternstraße, nach dem frühern Kloster benannt, Mit der Mühlen- und Süsternstraße parallel läuft die Burg- straße. Sie war der Verbindungsweg zwischen dem Michaeliskloster und der Domburg i daher hat sie auch ihreu Namen. Die Verbindung zwischen Süsternstraße und Michaelisplatz heißt Wohl. Wohl bedeutet Wald. Menschliche Ansiedelungen wurden dort schon zu einer Zeit angelegt, als daselbst noch alles mit Wald be- deckt war. 5. Der alte Markt war früher der Mittelpunkt und Marktplatz Jöei* Altstadt. In welcher Richtung erstreckt er sich? 2. Der Michaelisplatz. 1. Name. Der Michaelisplatz hat seinen Namen von der dein Erzengel Michael geweihten Klosterkirche. 2. Lage. Zur Magdalenenkirche? zum Dom? 3. Begrenzung. Westen und Norden: Hagentor-Wall, Süden: Wohl und Langer Hagen. Die Hagen, Hecken oder Gehege, schloffen früher die ältesten Stadtteile gegen die Umgebung ab. Gräben und Wälle schützten die Stadt vor feindlichen Angriffen. Hinter der mit zahlreichen Türmchen versehenen Stadtmauer befanden sich Wächterstiege, Wege, welche die Stadtwächter bei ihren nächtlichen Rundgängen benutzten, Ein solcher Wächterstieg führt vom Michaelisplatz nach der Schützen-Allee. Heute führt er deu Namen: Am Kniep. 4. Die Michaeliskirche. Die Kirche wurde vom hl. Bernward erbaut. Sie ist dreischiffig. Das Mittelschiff hat eine flache Decke mit schönen Malereien ans alter Zeit. Die Michaeliskirche ist heute eine evangelische Pfarrkirche. Um sie in alter Pracht wieder herzustellen, hat sich ein Kirchenbauvereiu gebildet. Unter der Kirche befindet sich eine Unterkirche oder Krypta mit der Bernwardgruft. Bor dem Altare steht in einer Vertiefung der

4. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 27

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 27 — und seine durstige Kehle verwenden werde. Er ließ dem Schuhmacher das Geld und verschwand, in der sichern Hoffnung, im nächsten Lahre des Meisters Seele mitnehmen zu können. Der Schuster aber war diesmal schlauer als der Teufel und dachte bei sich: „Hast du so lange in Hunger und Kummer gelebt, so wirst du es auch noch ein Jahr aushalten!" Er trug also das Geld zum Goldschmied und ließ ein großes silbernes Krenz daraus machen. Das nahm er mit nach Hause und erwartete nach einem Jahre ganz ruhig das Wiederkommen des Teufels. Dieser blieb auch nicht eine Minute länger aus, war aber sehr erstaunt, als er den halbverhungerten Schuster noch ebenso wie vor einem Jahre in seiner arm- lichen Schusterbude deu Pechdraht ziehen sah. „Was hast du mit dem Gelde ge- macht?" fuhr ihn der Teufel an. — „Schau, Teufel, dieses Kreuz!" rief der Schuster und hielt ihm das silberne Kreuz entgegen. Da schug der Teufel, bitter und böse darüber, daß er sich hatte überlisten lassen, ein Fenster eiu und fuhr slnchend davon. Der Schuster aber lachte sich ins Fäustchen, ließ das Kreuz einschmelzen und lebte von dem Gelde herrlich und in Freuden. Zum Dank für seine Erlösung aus des Teufels Krallen ließ er einen Denkstein setzen, der noch heute das Schauteufels- kreuz heißt. 4. Almsstraße, Hoher Weg, Altpetristraße. 1. Lage. Diese drei Straßen teilen die mittlere Stadt in einen östlichen und einen westlichen Teil. 2. Richtung. Im allgemeinen von Norden nach Süden. 3. Namen. Die Almsstraße ist benannt nach einem ehema- ligen Geistlichen des Kreuzstifts, namens Almarus. Der Hohe Weg heißt so, weil er ansteigt. In der Altpetristraße wohnten früher die Altslicker, Schneider, Schuhmacher und andre Handwerker, die alte Sachen ausbesserten. Man nannte sie Oldenböter und die Straße Oldenböter- oder Altböterstraße. Daraus ist dann Altpetristraße ge- worden. 4. Diese drei Straßen sind die Hauptgeschäftsstraßen der Stadt. Hier finden sich stattliche Kaufhäuser in großer Menge. Unter den alten Häusern ist besonders die Ratsapotheke bemer- kenswert. 5. Die Äakobikirche. Lage! Die Jakobikirche, dem hl. Apostel Zakobus geweiht, ist eine evangelische Pfarrkirche. Nenne die wichtigsten vom Hohenwege abzweigenden Straßen! 5. Der Marktplatz. 1. Name. Der freie Platz vor dem Rathause heißt Marktplatz, weil hier der Markt abgehalten wird. 2. Markt. Die jede Woche stattfindenden Märkte heißen Wochen- Märkte. Mittwoch und Sonnabend sind Markttage. Auf den Wochen-

5. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 29

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 29 — 4. Der Rolandbrunnen. Vor der Westseite des Rathauses be- findet sich der Rolandbrunnen. Auf einer verzierten Säule, welche die Beckenwände überragt, steht ein Ritter in einem Eisenkleide, einem Panzer. Auf dem Haupte trägt er eine eiserne Haube, an den Beinen Schienen aus Eisen. Die Linke hält den Schid, die Rechte einen langen Spieß. Ein solches Standbild nennt man einen Roland. 'Roland war ein Ritter Karls des Großen. Die Rolandfiguren wurden auf öffentlichen Plätzen errichtet, wenn Das Rathaus. 'die Städte das Marktrecht besaßen, d. h. wenn innerhalb ihrer Mauern Märkte abgehalten werden durften. An den Beckenwänden befinden sich Brustbilder biblischer Helden, u. a. von Gedeon, David und Samsou. 5. Bemerkenswerte andre Gebäude. Wo früher das Bethaus der Juden (Tempel) stand, erhebt sich ein steinernes Gebäude, das Templerhaus. Mit seinen spitzbogigen Fenstern und den beiden Eck- türmchenlsieht es aus wie eine alte Burg. Daneben liegt das Wede- Kindsche Haus mit schönem Schnitzwerk. Es ist heute im Besitze der Stadt. Darin befinden sich die Sparkasse und die Geschäftsräume für die Invaliditäts- und Altersversicherung. Neben dem Wedekindschen

6. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 31

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 31 — Das Bild zeigt uns das verzerrte Gesicht des Verhungerten: der Mund öffnet sich bei jedem Stundenschlage, als wenn er nach Nahrung schnappen wollte. 7. Garenmate. Am Rathause zu Hildesheim finden sich auf der Nord- seite die Worte eingehauen: „dat is de garen mathe" (Das ist das Garnmaß!) Davon erzählt die Sage: Ein geiziger Kaufmann übervorteilte die Lente beim Garnkauf und -verkauf mit falschem Maße. Plötzlich starb er. Des Nachts erschien er vor dem Bette der Frau und klagte und jammerte, daß er so viele Pein in der Hölle leiden müsse, weil er immer unrichtig gemessen habe. Dabei, warf er eine eiserne Elle mit den Worten auf den Tisch: „dat 18 de Zaren mathe!" und verschwand. Die Frau war zum Tode erschrocken. Am andern Morgen aber entdeckte sie auf dem Tische eine ellenlange Ritze, die durch deu Fußboden und durch alle Decken des Hauses ging. In ihrer Angst erzählte sie die Geschichte andern Leuten. Als der Rat der Stadt davon erfuhr, ließ er vou einem Ratsdiener die Länge der eingebrannten Ritzen messen, und diese stimmten genau mit dem richtigen Garnmaße überein. Zur ewigeu Warnung wurde das richtge Maß nebst jenen Worten in einen Stein der Rathausmauer eingehauen. 8. Straßen. Nenne die zum Marktplatz führenden Straßen! 6. Der östliche Teil der Mittlern Stadt. 1. Lage. 2. Begrenzung. Norden: Kaiser- und Bismarckstraße- Osten: Eisenbahn^ Süden: Goslarsche Straße: Westen: Oster-u. Scheelenstraße. 3. Straßen. Die hauptsächlichsten Querstraßen (Westen nach Osten) sind Einumer- und Göthestraße, die bemerkenswertesten Längs- straßen (Norden nach Süden) Zingel und Bahnhossallee, Moltkestraße und Orleansstraße. Die Länge der Zingel und der Bahnhofsallee vom Paradeplatz bis zum Bahnhos beträgt 1 km. (Normalzahl für Längen- ausdehnungen). 4. Bemerkenswerte Gebäude. a) Marien Haus in der Schwemannstraße. Hier erhalten stellenlose Dienstmädchen gegen eine geringe Entschädigung Obdach und Pflege. Alleinstehende Damen finden dort Wohnung und Kost. Zunge, schulentlassene Mädchen werden in Handarbeiten unterrichtet. b) Ratsbauhof im Süden der Rathausstraße. Beschreibe den Eingang! c) Handwerker- und Handelsschule im Norden der Rat- Hausstraße. In den Räumen befindet sich auch die städtische Bibliothek. d) Die Kasernen des 79. Infanterie-Regiments an der Kaiser- straße, der Steingrube, der Orleansstraße und der Waterloostraße. e) Die Irrenanstalt für geisteskranke Frauen, das ehemalige

7. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 33

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 33 — 4. Das Elektrizitätswerk. Es liefert die elektrische Kraft zum Betriebe der elektrischen Straßenbahn in Hildesheim. Die gewonnene Elektrizität dient auch zur Beleuchtung. Auf dem Bahnhofsplatze, am Platze und an andern Stellen der Stadt leuchten abends elektrische Lampen. Die Elektrizität wird durch Drähte fortgeleitet. Die großen elektrischen Lampen heißen Bogenlampen, die kleinen nennt man Glühlampen. Zn den Bogenlampen glühen zwei nahe zusammenstehende Kohlen- spitzen. Die Elektrizität springt von einer Kohlenspitze zur andern über, und es bildet sich ein glänzender Flammen- oder Lichtbogen. Bei Glühlampen umschließt ein birnenförmiges, innen luftleeres Glas eine Kohlenfaser. Diese leuchtet, sobald die Elektrizität Zutritt erhält. 5. Die Gasanstalt. Die Gasanstalt liegt zwischen Peiner- straße, Speicherstraße und Hannoverscher Straße. Sie wurde 1863 von der Stadt errichtet. Die Herstellung des Leuchtgases. In der Gasanstalt wird das Lencht- gas aus Steinkohlen bereitet. Die Steinkohlen werden aus den westfälischen Berg- werken mit der Eisenbahn nach Hildesheim gebracht und auf einem besondern Anschlußgeleise der Gasanstalt zugeführt. Dieses Gleis durchläuft die Speicher- straße und schneidet die Peinerstraße. Die Steinkohlen bringt man in großen eisernen Zylindern, die luftdicht ver- schlössen sind, zum Glühen. Dadurch entweicht das Gas. Es ist aber noch mit fremden Stoffen vermischt und muß vor dem Gebrauch gereinigt werden. Zu diesem Zwecke leitet man es in Röhren und Gefäße, wo sich die fremden Stoffe in der Reinigungsmasse (Baumwolle) niederschlagen. Einer dieser Stoffe ist schwarz und flüssig! er heißt Teer. Das gereinigte Gas sammelt sich iu großen auf einer Wasserfläche fchwim- wenden Behältern, den Gasometern. Das Hineinströmen des Gases bewirkt ein Heben, das Ausströmen ein Sinken der Gasometer. Mittelst Röhren wird nun das Gas in alle Straßen Hildesheims und bis zum Galgenberge geführt. Dünne Röhren leiten es dann zu den Straßenlaternen, in die Fabriken, ^Läden und Zimmer vieler Bürgerhäuser. Hier wird es zur Beleuchtung, zum Heizen von Öfen und Herden und zum Treiben von Maschinen benutzt. Die ausgeglühten Kohlen heißen Koks. Aus den andern Rückständen ge- winnt man außer Teer noch verschiedene Stoffe. Manche werden zur Herstellung schöner Farben benutzt. Der Verbrauch des Gases wird in den einzelnen Häusern durch Gasmesser (Gasuhren) festgestellt. In Hildesheim sind 5000 Gasmesser aufgestellt. Das ver- brauchte Gas wird nach cbm bezahlt. Das cbm Kochgas kostet 12 Pfg., das cbm Leuchtgas 18 Pfg. Es brennen in Hildesheiin 32000 Gasflammen. Dafür nimmt die Stadt fast '/» Million Mark jährlich ein. An Kohlen werden 11754000 kg — 11754 t verbraucht. 6. Die Badehalle. Sie wurde im Jahre 1886 an der Speicher- straße, südlich von der Gasanstalt, erbaut. In der Badehalle werden Schiel, Heimatkunde. 3

8. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 63

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 63 — Ist das geschehen, dann wird der Meiler eingerissen. Die abgekühlten Kohleir werden später verkauft. Holzkohlen brauchen Schmiede, Klenrpner und Plätterinnen. In der Pulvermühle wird aus Holzkohle, Schwefel und Salpeter das Schieß- pulver bereitet. 3. Bergbau. Das Innere des Harzes birgt wertvolle Metalle, Silber, Blei, Eisen und Kupfer. Schon seit beinahe 1000 Iahren gräbt man im Harze nach Silber und Eisen. Silberhütten sind oder waren in St. Andreasberg, Altenau, Lautenthal, Clausthal und Zeller- feld im Betrieb. Die Männer, die unter Mühen und Gefahren das Erz unter der Erde gewinnen, heißen Bergleute. Um ihr Tagewerk zu vollbringen, müssen sie in Schachte hinabsteigen, die mehrere 100 m tief sind. Bei ihrer Arbeit leuchtet ihnen das Grubenlicht. Das Erz wird losgesprengt, auf Karren geladen und dann an die Erdoberfläche befördert. In den Gruben zu Clausthal wird das Erz unterirdisch auf dem Wasser fort- geschafft. Große Kanäle (Stollen) leiten nämlich das sich in den Gruben ansammelnde Wasser ab. Der Ernst-August-Stollen ist 23 km lang, während der bei Grund mündende Georg-Stollen eine Länge von 19 km hat. 4. Zucht von Kanarienvögeln. Im Oberharze beschäftigen sich die Bewohner auch mit der Zucht von Kanarienvögeln. Andreasberg, steht darin allen Harzorten voran. Die Harzer „Roller" sind in der ganzen Welt begehrt und werden gut bezahlt. 3. Fremdenverkehr. Der Harz wird im Sommer wegen seiner Schönheiten, der grünen Wälder, der lieblichen Täler, der schönen Aussicht von den Bergen und wegen seiner erquickenden Luft von Tausenden von Fremden besucht. Die Bewohner, die den Fremden. Obdach und Nahrung gewähren, finden dabei ihr gutes Auskommen. Der Harzverein sorgt für gute Wege und Unterkunftshütten. Allerorten (auch in Hildesheim) stehen seine Wegetafeln mit der grünen Tanne und dem alten Bergmannsspruch: „Es grüne die Tanne; es wachse das Erz; Gott schenke uns allen ein fröhliches Herz!" 6. Verkehrswege. Rings um den Fuß des Harzes laufen Eisen- bahnlinien. Die am Nordfuße sich hinziehende Strecke führt von Hildesheim über Goslar und Halberstadt nach Halle, den Südfuß be- gleiten die Strecken Northeim-Nordhaufen und Nordhausen-Sanger- Hausen. Die Bahnlinien am Nord- und Südfuße des Harzes verbindet die Harzquerbahn von Nordhausen nach Wernigerode. Von allen diesen Strecken zweigen zahlreiche Bahnlinien nach dem Innern des Harzes ab. Wwsi^eskett-lnsmu! für Internationale Öchulbuchforschunfl Braunschweig Schulbuchbibliothek

9. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 65

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 65 — 5. Klima. Das Wesertal hat ein mildes Klima- auf den Höhen des Solling ist es rauher und winterlicher. B. Kulturbild. 1. Ackerbau und Viehzucht. In den Talebenen des Wesergebietes, namentlich im Flußtale der Weser selbst, ist fruchtbares Ackerland. Auch auf den Höhen, die ehemals Wälder trugen, wird Ackerbau be- trieben. Doch find hier die Erträge nicht so reich wie in den srucht- baren Niederungen. Am meisten wird Roggen angebaut, doch finden wir hier auch alle andern Getreidearten. Neben dem Ackerbau beschäftigen sich die Bewohner mit Vieh- zucht. Zn den meisten Weserdörfern ist es Sitte, das Vieh des ganzen Orts auf die Gemeindeweiden auszutreiben. 2. Forstwirtschaft. Die herrlichen Wälder liefern Nutz- und Brennholz in großen Mengen. 3. Bergbau, a) Das Wesergebiet ist reich an wertvollen Steinen. Der schwarze Basalt des Bramwaldes liefert gute Pflastersteine und dauerhaften Belag für Chausseen. Basaltbrüche gibt es im Hohen Hagen, südöstlich von Dransfeld. Im Solling wird Buntsandstein gewonnen. Die Sandsteinquader finden beim Bauen von Häusern Verwendung. Die Sollinger Platten dienen zum Belegen der Hausflure oder zum Decken von Dächern. b) Braunkohlen finden sich an verschiedenen Orten des Weser- gebietes, besonders bei Dransfeld und Uslar. Kohlen find verkohlte Pflanzen. Sie haben viele hundert Jahre unter einer festen Erdrinde gelegen. Es gibt Stein- und Braunkohlen. Sehr oft sieht man an den Kohlen noch Abdrücke von Pflanzenteilen, Blättern, Zweigen u. s. w. 4. Andre Erwerbsquellen. In früherer Zeit gab es in diesem Gebiete zahlreiche Pottaschesiedereien. Die Pottasche bleibt zurück, wenn man Wasser, das durch Holzasche gesickert ist (Lauge), verdampft. Da das Verdampfen in großen eisernen Töpfen (Pott) geschah, so nannte man den im Pott (Topfe) bleibenden Rückstand Pottasche. Die Pott- asche diente zum Reinigen und Bleichen der Wäsche und zur Glas- bereitung. Als die Gewinnung von Pottasche aufhörte, verschwanden aus dem Gebiete auch die großen Wäschebleichen und die Glashütten. Eine Glashütte von Bedeutung gibt es heute noch in Amelith, nord- westlich von Uslar, eine vielbenutzte Bleiche hat Sohlingen. Tonpfeifen werden in Uslar hergestellt. In der Nähe von Uslar

10. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 42

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 42 — Manche Dinge, die im Haushalte gebraucht werden, z. B. Kaffee, Kakao, Reis u. s. tu., kommen aus fremden Ländern. Die Leute, die sie schicken lassen und dann wieder verkaufen, heißen Kaufleute. Ihre Arbeit (Kauf und Berkauf) nennt man Handel. Es gibt Groß- und Kleinhändler. Die Großhändler verkaufen ihre Waren nur in größern Mengen an Kleinhändler. Beim Kleinhändler kaufen die Leute die Waren, die sie verbrauchen, in kleinern Mengen. Alle Menschen, die für unfre körperlichen Bedürfnisse sorgen, bilden den Nährstand. Die Personen, die sich mit der Belehrung und Erziehung der Iugeud beschästigen und die Seelsorge ausüben, gehören zum Lehr- st a n d, z. B. Lehrerinnen, Lehrer, Pastoren. In Hildesheim gibt es zahlreiche Schulen und Bildungsanstalten. Zu den Niedern Schulen gehören Volks- und Mittelschulen, zu den höhern Realgym- nasium, Gymnasien und höhere Mädchenschulen. Fach- schulen, in denen junge Leute zu einem bestimmten Berufe ausgebildet werden, find! Seminare, Baugewerkschulen, Landwirtschafts- schuleu und Handelsschulen. Die Lehrlinge besuchen zu ihrer weitern Ausbildung die Fort- bildungsschule. Für die Sicherheit der Stadt sorgt die Polizei' für die Sicher- heit des Vaterlandes sorgen die Soldaten. Soldaten und Polizei bilden den Wehrstand. G. Verwaltung des Wohnortes. » 1. Die bürgerliche Gemeinde. Alle Bewohner eines Orts bilden zusammen die bürgerliche Gemeinde. Durch diese Bereinigung zu einem Ganzen können mancherlei nützliche Einrichtungen getroffen werden. So sorgt die Gemeinde für Wege, Wasserleitung, Beleuchtung, Schulen usw. 2. Verwaltung. Au der Spitze der Stadt stehen der Magistrat und die - Bürgervorsteher. Sie verwalten die Stadt, d. h. sie ordnen das an, was für die Stadt gut ist. Der Magistrat besteht aus dem Oberbürgermeister, dem Stadtsyndikus und den Senatoren. Die 18 Bürgervorsteher werden von den Bürgern gewählt; sie sind selbst Bürger der Stadt. Zum Zweck der Bürgervorsteherwahl ist die Stadt in sechs Wahlbezirke eingeteilt. 3. Vermögen der Stadt. Die Stadtgemeinde Hildesheim besitzt: a) Grundstücke i Acker, Wiesen, Wald, Wege, Plätze (u. a. etwa 250 ha Felder und Wiesen und 750 da Forsten), d) Gebäude: Rathaus, Schulen u. s. w.
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