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1. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 29

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Die Kosaken des Zaren. 29 19. Die Kosaken des Zaren. 1. Schilderung. In dem Weltkriege haben die Kosaken den größten Teil unserer Provinz heimgesucht und Angst und Schrecken verbreitet. Selbst Wehrlose, wie Greise, Frauen und Kinder, fielen ihrer Grausamkeit zum Opfer. Die Kosaken sind halbwilde Steppenvölker aus dem fernen Osten Rußlands. Kosak bedeutet Landstreicher, Straßenräuber. Vor etwa tausend Jahren waren die Kosaken ein Volk ohne feste Wohnsitze, das umherzog und auf Diebstahl und Raub ausging, ähnlich wie die Zigeuner, die verstreut auch bei uns in: deutschen Vaterlande noch hier und da auftauchen. Später erhielten sie vom russischen Kaiser unentgeltlich Land zur Ansiedlung an den Grenzen des weiten Reiches, z. B. am Kaukasus-Gebirge. Dafür mußten sie sich verpflichten, die Grenzgebiete gegen räuberische Einfälle anderer halbwilder Völker zu verteidigen und sich auf eigene Kosten auszurüsten, auch ihr Pferd selbst zu stellen. Im Weltkriege hat man oft von den Don- und Wolga-Kosaken gehört. Der Name bezeichnet ihren Wohnsitz an russischen Flüssen. Wenn die Kosaken auch nach und nach zu seßhaften Bauern geworden sind, so kann man sie doch noch immer als Kinder der Wildnis bezeichnen, die keine ernste Arbeit lieben und bei jeder sich darbietenden Gelegenheit ihre alte Diebs- und Räubernatur zeigen. Der Kosak kennt keine Bequemlichkeit und hält die größten Anstrengungen mit Leichtigkeit aus. Seine Sinne sind scharf wie die eines Raubtieres. Er ist klein, hat breite Schultern, eine niedrige Stirn und vorstehende Backenknochen. Kosak und Pferd sind unzertrennlich miteinander verbunden. Sein Reittier ist ein kleiner, struppiger, aber zäher Gaul, ein minderwertiges Tier. Es wird nicht durch Sporen gelenkt, sondern durch Schenkeldruck. Die Bewaffnung der Kosaken besteht meist aus einer sehr langen Lanze ohne Fähnchen, die ganz den Lanzen unserer Ulanen gleicht. Die Kosaken des Kaukasus haben jedoch statt ihrer einen großen Dolch. Außerdem hat jeder Kosak eine kurze Büchse, ähnlich unserem Karabiner, und die Nagaika. Die Nagaika ist eine kurze Lederpeitsche, an deren Enden gewöhnlich Bleikugeln eingenäht oder festgenietet sind. Diese Waffe, die im Kriege gar keinen Zweck hat, deutet schon auf die Verwendung hin, welche die Kosaken in Friedenszeiten finden. Im „heiligen" Rußland gibt es ja für Prügelstrafen jederzeit genügend Veranlassungen. Da sind irgendwo Unruhen ausgebrochen. Dann trifft die Nagaika des Kosaken den Rücken Schuldiger und Unschuldiger, Verdächtiger und Harmloser; Männer und Frauen jeden Alters bekommen sie zu kosten. Die russische Gerichtsbehörde findet es in schönster Ordnung, daß die Bewohner ganzer Bezirke dorfweise „durchgeknutet" werden. Ein andermal ist es Bauern infolge einer Mißernte unmöglich, die hohen Steuem aufzubringen. Väterchen schickt einige Regimenter Kosaken hin und

2. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 5

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Alles in Ostpreußen mobil. Bittgottesdienst in einer Dorfkirche Ostpreußens. Treiben in der Nähe beobachten, hofften aber auch, weitere Nachrichten vom Kriege zu erfahren. Gebe Gott, daß es unsern Kriegern da draußen gelingen möge, die Feinde zu besiegen und sie von den Grenzen unseres Vaterlandes fern zu halten, damit im Innern die Gärten blühen und die Kinder mit ihren Müttern auf wohl beschützter Heimaterde bleiben können! F. S. 4. Alles in Ostpreußen mobil. Fahre ich neulich mit einem Kutscher: „Sie sind wohl schon zu alt für den Dienst?" „Ja," sagte er; „aber ich habe drei Söhne, die sind alle schon ausgerückt, und drei Pferde habe ich, von denen müssen zwei mit, dieser Schwarze auch. Hü, Schwarzer!" Damit nimmt er die Peitsche, und ernst, aber ohne Verbitterung, treibt er das Pferd an. Wenige Tage noch; dann hat er von seinem Hab und Gut nur noch einen einzigen Gaul. Kommt der einzige Sohn einer Witwe und bittet mich: „Meine Mutter ist noch nicht von ihrer Reise zurück; ich muß morgen früh fort. Gehen Sie hin zu ihr, sagen Sie ihr von ihrem einzigen Sohn den letzten Gruß. Und sollte sie mich lebendig nie wieder sehen, so sagen Sie ihr das eine, sie solle stolz auf ihren Sohn sein können." Melden sich da neulich mehrere Taubstumme als Krankenpfleger. Ohne ihre Schuld können sie nicht ins Feld mitziehen; aber sie wollen zeigen, daß sie auch ihre Kräfte in den Dienst der Gesamtheit stellen. Wo alles opfert, wollen sie nicht zurückstehen. Eine wirklich schwere Aufgabe, diesen Leuten klar zu machen, daß sie auch dazu nicht zu gebrauchen sind. Ein anderer Taubstummer liegt im Krankenhause darnieder. Da rafft er seine Kräfte zusammen, meldet sich beim Arzt, sorgt dafür, daß er entlassen wird, und geht sofort zum Krämer. Zwei harte Taler legt er auf den Tisch. „Die habe ich mir dadurch gespart, daß ich vorzeitig aus dem Krankenhause gegangen bin; nun will ich für das Geld Lebensmittel haben, die sollen die'soldaten mit ins Feld nehmen." Sprach's, nahm seinen Korb voll Lebensmittel und trug sie den Weg, den sein deutsches Herz ihm wies. Wo so viel tätige Liebe, wo so viel freudige Hilfe ist, ja, da muß ein Heer begeistert werden. Die Soldaten sind ja nicht vllein mobil. Mobil sind alle Kräfte im Volke. I. Kämmerer, „Um die Heimat. Bilder aus dem Weltkrieg 1914." 3. Band. Verlag I. F. Steinkopf. Stuttgart. 5. Bittgottesdienst in einer Dorfkirche Ostpreußens an der russischen Grenze. In dem kleinen Kirchdorfe Zorbitten in Ostpreußen, hart an der russischen Grenze, war an jenem denkwürdigen Sonntage, dem 2. August, das Kirchlein zum Gottesdienst bis auf den letzten Platz gefüllt. Aber man sah in den Reihen der Bänke nur ältere Leute und ganz junges Volk. Die wehrfähigen Männer

3. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 9

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Ein Bild aus Ostpreußens Not. Die Leiden der ostpreußischen Flüchtlinge. 9 Wohnhaus zu verschonen. Die unglückliche Viehherde, die sich auf der Weide befand, wurde darauf von den Kosaken in den Stall getrieben, die Tür fest verschlossen und dann an alle Gebäude Feuer angelegt. Inzwischen hatte ich mich mit meinen Leuten auf den Leiterwagen gesetzt, und nun ging es fort, so schnell wie die alten Ackergäule laufen konnten. Schwarze Rauchwolken und das klägliche Gebrüll meines Viehes waren der letzte Gruß der untergehenden Heimat. „Vorwärts." 7. Ein Bild aus Ostpreußens Not. W. Starck. Gleich in den ersten Mobilmachungstagen setzten die Flüchtlingszüge ein. Oft mußte es so schnell gehen, daß man nichts, aber auch gar nichts mehr mitnehmen konnte. Einer erzählte mir: „Ich wusch mir gerade die Hände, als der Ruf kam: Fort, die Kosaken! In der furchtbaren Haft vergaß ich sogar, mir den Trauring auf den Finger zu streifen." So zogen sie auf ihren Planwagen die Provinzstraße gen Westen und Norden, oft drei Wagen nebeneinander in fürchterlicher Enge, in brennender Sorge um die Kinder, die sie bisweilen in der Eile nicht einmal alle mehr zusammen bekommen hatten, rot die Augen vom Weinen, übernächtig, frierend, ohne Nahrung, ohne Milch für die Säuglinge. Auf diesen Schreckensfahrten starben die Alten und die Jungen. Ein einst rosiges Mädchen von sechs Jahren will man doch schnell noch im Graben am Wege bestatten. Nur ein „Vaterunser" will man sprechen. Aber auch dazu reichte nicht die Zeit. „Die Kosaken!" Ein einziger Schrei zerreißt den Leuten das Herz; das „Vaterunser" erstirbt auf den Lippen. „Nur schnell auf den Wagen, fort!" Die Leiche bleibt liegen. . . , aber da schlagen auch schon die Kugeln in die schreienden, vor Jammer und Angst halb wahnsinnigen Flüchtlinge! Ausgeraubt, ermordet liegen Ostpreußens Söhne und Töchter am Wegrand rings um die unbestattete Kindesleiche. . . . 3* Kämmerer, „Um die Heimat". Bilder aus dem Weltkrieg 19 H. [3. Band. Verlag I. F. Steinkopf. Stuttgart. 8. Die Leiden der ostpreußischen Flüchtlinge. Die Russen drangen ziemlich weit ins Land ein und machten sich entsetzlicher Verwüstungen und Grausamkeiten schuldig. Furchtbarer Schrecken ergriff die bedrängte Bevölkerung. Man flüchtete in Scharen. Die armen Bewohner des Landes ließen ihre Hütten, die Bauern ihre Gehöfte im Stich. Schimpfend und wetternd trieb hier einer sein Vieh fort, dort schleppte ein anderer in stummer Verzweiflung seine Habseligkeiten gesicherten Gegenden zu. Ein armes altes Mütterchen brach fast zusammen; sie war schon so weit gelaufen und durfte trotzdem noch lange nicht ausruhen. Eltern riefen nach ihren verloren gegangenen Kindern, Greise zogen schwere Karren, Kranke humpelten mühselig dahin. Die Straßen belebten sich mehr und mehr, die Swillus, Unser Ostpreußen. I. 2

4. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 10

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
10 Die Leiden der oftpreußischen Flüchtlinge. Ostpreußenart. fliehenden Massen der Bevölkerung häuften sich in unheimlicher Weise. Gleich einer Völkerwanderung drängten Tausende, Zehntausende von Flüchtenden dahin. Man wagte kaum zurückzublicken; „vorwärts! vorwärts!" war die Losung, denn im Rücken drohte ja ein unheimliches Gespenst: Die Russen kommen! Dieser Gedanke weckte Helles Entsetzen; denn jeder wußte, daß von ihnen nur Schlimmes zu erwarten war. Nachts leuchtete der Himmel flammend auf. Drohend donnerten die Geschütze. Bang klopfenden Herzens fragte sich mancher: ob dein Haus, wo du viele Jahre friedlich gelebt, auch schon von den Russen geplündert und in Asche gelegt ist? Und wie mochte es denen ergehen, die zurückgeblieben waren? Was mochten die armen Kranken ausstehen, die niemand fanden, der sie in einem Karren mit fortschleppte nach einem sicheren Ort? Bange Fragen, die manchem der Flüchtlinge das Herz krampfhaft durchzuckten und heiße Tränen aus den Augen preßten! Nach Otto Promber, „Im Kampf ums Vaterland 1914." Loewes Verlag Ferdinand Carl. Stuttgart. 9. Oftpreußenart. 1. Es ist ihr nicht anders zu Sinne gekommen: Sie hat ihre Kühe mitgenommen und für die Nachbarn, die schon fern, die Sterke mit dem weißen Stern. 2. Mit bittendem, drohendem Hüh und Hott, stolpernd in schwerem, ungleichem Trott über die Wiesen, durchs Feld, am Ackerrand, am Arme den Eimer, die Kette in der Hand. 3. Und nun so fremd der Gegend Bild! Die zerwühlte Straße von Staub umhüllt! In einer Wolke dicht und grau mit ihren Kühen die schreitende Frau. 4. Da plötzlich ein Zuruf vom Walde nah: „Zurück, zurück, die Kosaken sind da!" Nur zögernd hat sie sich umgewandt, am Arme den Eimer, die Kette in der Hand. 5. Eine Meile nordwärts, zum nächsten Dorf. „Den Fußpfad! Schnell! Durch Moor und Torf! In allen Häusern schon Russengetos. Und laß doch die Kühe, die Kühe los!" 6. Sie dankt dem Warner mit stillem Gesicht. Doch die Kühe, nein, die läßt sie nicht. Die Füße blutend, die Arme schwer, so zieht sie mit ihnen hin — und her. —

5. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 47

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Aus den Tagen der Schlachten an den masurischen Seen. 47 Essen und Trinken und wurden auch verbunden, teils von uns, teils von ihren Kameraden. Der Kampf kam immer näher und schien sich zu unsern Gunsten zu wenden. Schon schlugen deutsche Granaten in unserer nächsten Nähe ein. Am Nachmittag, nachdem die Verwundeten schon fortgegangen waren, trat ein russischer Radfahrer bei uns ein, um uns gefangen zu nehmen. Wir verstanden ihn nicht gleich und wollten ihm nicht folgen, da kamen^noch zwölf andere. So wurde ich und mein sechzehnjähriger stämmiger Sohn Willy mit den anderen Wantischker Männern weggeführt. Meine Frau klammerte sich mit aller Getvalt an mich fest und sagte: „Ich lasse dich nicht allein/' Die Russen wollten ihr nicht erlauben, mitzukommen, setzten ihr wiederholt das Bajonett auf die Brust und bedrohten sie mit Erschießen; sie ließ sich aber nicht vertreiben. Wir wurden, im ganzen 13 Personen, nach Brassen geführt, wo wir nach einigen Stunden Wartens von russischen Offizieren untersucht wurden. Die Soldaten, die uns das Geld wieder zurückreichen sollten, behielten es aber selbst. Als einer von uns einwandte: „Das ist mein Portemonnaie," nahm der Soldat das Geld heraus und gab ihm die leere Börse zurück. Nur ich allein erhielt meine Geldbörsen wieder, weil ich sie aus der Hand des Offiziers abnahm. Nun fragte ich, warum wir denn verhaftet worden wären. „Es ist in Wantischken geschossen worden." Meine wahrheitsgetreue Entgegnung, daß nur russische Soldaten auf Lauben geschossen hätten, galt nicht, und wir mußten weiter warten. Ein mitleidiger Russe erkundigte sich bei meiner Frau, ob sie Kinder hätte, und als sie es bejahte, kamen ihm die Tränen in die Augen. Dann machte er noch das Zeichen, daß wir sterben müßten, und zeigte nach Christian-kehmen herüber, wo Kosaken 13 unschuldige Männer zu Tode quälten. Dieselben Kosaken kamen jetzt zu uns, und wir wurden ihnen übergeben. Mit Peitsche und Knute trieben sie uns im Laufschritt nach Darkehmen zu. Zwei Altere, die trotz Knute nicht mehr mitkonnten, wurden zurückgelassen. Mein tapferer Junge sprang mir immer so zur Seite, daß er auch die Hiebe, die mich treffen sollten, selbst abfing. Nun konnte meine Frau nicht mehr weiter. Ein Kosak sprengte über sie hinweg, so daß sie zur Seite geschleudert wurde und zurückblieb. Als ich mich umblickte, sah ich, wie sie ganz verzweifelt mit beiden Händen das Gras ausraufte. Kurz darauf klopfte mir ein Kosak auf die Schulter, nahm mich in den Chausseegraben und forderte mit diebischen Augen „Geld." Nach kurzer Unterhandlung händigte ich ihm meine beiden Börsen aus und legte mich dann auf seine Anweisung in einer Wiese lang hin, wo ich die Nacht über liegen bleiben sollte. „Morgen kein Russ' mehr," waren die letzten Worte des Kosaken. Die Gefangenen langten nun, wie ich sah, bei der Stelle an, wo die Landstraße nach Bahnhof Darkehmen-Ost abzweigt. Dort an der Schneidemühle sprengten andere Kosaken heran und schrien wild erregt etwas zu,

6. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 49

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Aus der Zeit des zweiten Nuffeneinfalls in Ostpreußen. 49 wenn er nicht als dummer Junge seine Hand in eine Häckselmaschine gesteckt und einen seiner Finger, der zum Laden eines Gewehres unentbehrlich ist, verstümmelt hätte. Er hatte also nie des Kaisers Rock getragen und verstand nichts von militärischen Dingen. Das wurde sein Unglück. Als die Russen im November 1914 zum zweiten Male in Ostpreußen einfielen, mußte er mit Weib und Kind wie alle anderen Bewohner des Dorfes schleunigst fliehen und seine herrliche Wirtschaft mit den reichsten Wintervorräten, so und soviel Stück Vieh, Schweinen, Gänsen und Hühnern im Stich lassen. Nur sein alter Vater wollte nicht mit, sondern auch unter den Russen zur Abwartung des Viehes und Fortführung der Wirtschaft bleiben. Ein lebensmüder Greis fürchtet den Tod auch aus Feindeshand nicht. Und so floh denn Jankowski auf einem mit starken Pferden bespannten Planwagen, darunter Weib und Kind saßen, im langen Flüchtlingszuge zunächst nach der Kreisstadt Angerburg. Schon unterwegs fiel ihm so manches ein, was er mitzunehmen vergessen hatte. Einige geschlachtete Gänse und Hühner hätten immer noch Platz gehabt. Auch sonst manches schöne Hausgerät hätte man mitnehmen können. Dann fiel ihm weiter ein, daß er so manches dem Alten auf die Seele zu binden vergessen hatte: Den Schweinen nur nicht zu heißes Fressen zu geben, das jüngste Kalb von der bunten Kuh bald zu entwöhnen und es nicht unter 25 Mark an den Fleischer zu verkaufen. Ja, es war so viel zu bedenken. Auf das schwarze Huhn, welches immer die Eier in verborgene Winkel legt, war aufzupassen. Ach, was hätte er dem Alten nicht alles noch ans Herz zu legen gehabt! Die Flucht war zu hastig gekommen. In der Stadt Angerburg faßt er zufällig in seine Westentasche und findet — o weh! — den Speicherschlüssel. Ach, was nun? Die Pferde können keinen Hafer, die Kühe und Schweine nicht Kleie bekommen. „Mutter," sagt er zu seiner Frau, „ich muß wieder zurück. Bleibe hier mit den Kindern und warte auf mich, bis ich wieder hier bin. Ich muß dem Alten den Speicherschlüssel abgeben und auch noch manches sagen wegen dem Kalb, dem Schwein und auch dem schwarzen Huhn." — Ein Soldat, den er auf der Straße fragt, ob er wohl nach seinem Dorfe zurückkehren könne und ob die Russen wohl schon dort seien, gibt ihm den Rat, aufs Etappen-Kommando zu gehen und sich einen Ausweis zu holen. Freund Jankowski schüttet dem Etappen-Kommando seine Herzensangelegenheiten aus, findet aber kein Gehör. Der Erlaubnisschein wird ihm verweigert. Er zeigt den Speicherschlüssel, schildert die Not seines Viehes — nichts macht auf die hohe Militärbehörde Eindruck. Da denkt Jankowski in seinem citin: „Wer hat mir was zu befehlen? Ich bin kein Soldat, sondern ein masurischer Bauer. Ich gehe, wohin ich will. Donnerwetter, ich werde doch wohl in mein eigenes Haus gehen können!" Und so wandert er trotzig aus der Stadt zur Heimat. Unterwegs bei Dtr. sieht er unsere Schützengräben, und auf der Chaussee steht ein deutscher ooldat. „Ich werde nicht so dumm sein, den Patrouillen in die Arme zu laufen. Ich schleiche mich hinter jenem Gebüsch rechts den Berg herab und

7. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 26

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
26 Eine Försterfamilie aus dem Kreise Oletzko vier Wochen in einem Waldversteck. und fuhr auf meinem Dienstlande auf. Offiziere mit Karten in den Händen beratschlagten. Wieder jagte die Artillerie auf Wachlacken zu, sie hatten sick-verfahren. In wilder Flucht zogen sich die Russen zurück und waren am 10. September, mittags, verschwunden. Mit welcher Freude ich unsere Truppen begrüßte, kann ich nicht beschreiben. Meine Gefangenschaft war somit beendet. „Nach der „Königsb. Allg. Zeitung". 17. Eine Försterfamilie aus dem Kreise Oletzko vier Wochen in einem Waldversteck. Viele Ostpreußen suchten beim Russeneinfall im August 1914 in den Wäldern Schutz. Sie fuhren mit Kind und Rind ins Dickicht und wohnten dort. So hatte sich auch ein naher Verwandter von mir, ein Königlich Preußischer Hegemeister *), im Walde ein Versteck eingerichtet. Mit seinem Sohn, der einige Tage später zu den Jägern einrücken mußte, hatte er schon rechtzeitig eine geeignete Stelle in seinem Revier (spr. rewier) ausgesucht. Inmitten eines mit dichten, jungen Kiefern bestandenen Bruches lag eine Anhöhe, nicht weit vom Ufer eines kleinen Sees. Dort gruben die Männer einen Teil der Bergwand senkrecht ab und bauten aus Stämmen und Moos eine geräumige Hütte, die mit Rohr bedeckt wurde. Der Platz war nicht nur schwer zu finden, sondern auch sehr schwer zu erreichen, am leichtesten im Kahn. Letzterer konnte in einem Graben des Bruches versteckt werden. Während die Männer noch an der Hütte bauten, schafften Frau und Tochter Vorräte, Küchengeräte und Betten an den Zufluchtsort. Eines Tages erschienen die Russen. Eine Abteilung Kosaken sprengte an der Försterei vorbei auf den nahegelegenen Hof der Domäne**) Polommen im Kreise Oletzko. Nun war es Zeit, sich in Sicherheit zu bringen. Alle Türen und . Schränke wurden geöffnet, damit die Russen keinen Anlaß finden sollten, sie aufzubrechen. Das Vieh im Stalle wurde losgebunden und reichlich mit Futter versehen, der Tränketrog mit Wasser gefüllt. Nur von seinen Hunden konnte der Förster sich nicht trennen. Sie wurden mitgenommen und verhielten sich musterhaft ruhig, als wenn sie wüßten, daß sie durch Bellen ihren Herrn verraten könnten. Auch ein Netz hatte der Hegemeister mitgenommen, das sich als sehr nützlich erwies; denn es wurde jeden Abend in den See eingestellt und lieferte täglich ein schönes Gericht Fische. Kaum waren die Bewohner des Forsthauses in ihrer Hütte, als sie schießen hörten. Der Förster schlich sich hinaus und durch die dichten Schonungen***) bis an den Waldrand, von wo er beobachten konnte, daß sich *) Hegemeister — Titel für ältere Förster. **) Domänen — Güter der Krone, deren Ertrag teils für öffentliche Zwecke, teils für das regierende Haus verwendet wird. ***) Schonung — junger Baumbestand im Walde, etwa bis zum 20. Jahre; darf nicht abgeweidet werden.

8. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 54

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
54 Bilder aus der Winterschlacht in Masuren. Die feindliche Artillerie schoß nur noch wenig, und so haben wir ziemlich unbehelligt unsere Stellungen erreicht. Ganz überrascht war ich, als es hieß: schwärmen und einrücken. Ich hatte geglaubt, wir werden durch längere Laufgräben die Schützengräben besetzen, so daß uns der Gegner nicht bemerken würde. Es war gut, daß die Russen nur vereinzelt schossen, sonst wären wohl nicht viele in den Graben gekommen. Nachdem die alte Besatzung abgezogen, mußten wir noch 150 Meter weiter vor und einen neuen Graben besetzen und weiter ausbauen, welcher wohl einige Tage vorher ausgeworfen worden war. Wir vervollkommneten die Seitenschutzwehren, errichteten Schießscharten und bekamen so eine ganz gute, feste Stellung. Diese Arbeit wurde unter dem Feuer der Russen ausgeführt. Diese mußten wohl durch Leuchtkugeln, die alles beleuchteten, bemerkt haben, was bei uns vorging. Daher wurde ihr Feuer gegen Morgen so stark, daß die Schanzarbeiten eingestellt werden mußten. i ! • - Ich setzte mich in meine Ecke und versuchte ein wenig zu schlummern. Aber vergebens. Der Boden, auf dem ich lag, war feucht vom durchsickernden Grundwasser. Ich setzte mich nun auf meinen Tornister und legte mir unter die kalten, durchnäßten Füße eine Handvoll zusammengerafftes Stroh und versuchte so, an die kalte, nasse Erdwand gelehnt, zu schlafen. Durch die Anstrengungen ist der Körper dermaßen erschlafft, daß man auch in der unbequemsten Lage einnickt. So ging es auch mir. Ich träumte, ich wäre zu Hause, und konnte gar nicht begreifen, daß, als ich plötzlich geweckt wurde, ich mich hier im Schützengraben befand. Nun stand ich auf, die Glieder steif, frierend am ganzen Körper; denn ich hatte eine Stunde Lauschposten. Durch eine Schießscharte mußte ich die Stellung der Russen beobachten. Frierend stehe und lausche ich. Langsam fängt es an zu schneien. Mich schüttelt's. Ich hülle mich in meine Zeltbahn und setze mich wieder in meine Ecke, weil meine Stunde um ist. Das Feuer der Russen wird stark. Einige von uns schossen. Dadurch haben die Russen bemerkt, daß unser neuer Graben besetzt ist. Sie liegen 700 bis 800 Meter von uns entfernt. Mit bloßen Augen kann man nichts von ihnen entdecken. Unheimlich wird ihr Feuer. Nur zu oft pfeifen die Geschosse durch unsere Schießscharten. Frierend gehe ich zu einem befreundeten Kameraden. Er hat eine etwas günstigere Ecke und sich mit noch einem Kameraden einen kleinen Zeltunterstand * errichtet Wir drängen uns dicht zusammen. Der Schnee hat alles mit einer weißen Decke belegt. Aucft über uns hat er ein dünnes Leichentuch gebreitet. Wir frieren. Trotzdem versuchen wir, etwas einzunicken. Aber die Russen lassen uns keine Ruhe. Infanterie und Artillerie feuern sehr lebhaft. Es ist wie in einem Höllenkessel: ein unheimliches Sausen, Zischen, Pfeifen und Krachen. Langsam schleichen die Minuten und Viertelstunden dahin. Plötzlich ein Gerenne und Lärm in unserem Graben. Alles an die Ge-

9. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 57

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Bilder aus der Winterschlacht in Masuren. eine kleine polnische Stadt an der Bahn Berlin-Petersburg, wo den Truppen endlich wieder einmal eine kurze Nachtruhe gegönnt werden konnte. Am 12. und 13. Februar marschierten wir mit frischen Kräften weiter, und nun begann der interessanteste Teil der Tätigkeit unserer Division. Der Feind war auf Augustowo und Suwalki zurückgeworfen worden und suchte durch die großen Waldungen südöstlich dieser Städte in Richtung Grodno zu entkommen. Unserer Division fiel nun die Aufgabe zu, ihm den Rückzug zu verlegen. Hierzu mußte sie in Eilmärschen in den Rücken des Gegners marschieren, um ihm das Heraustreten aus den Wäldern zu verwehren. Der Marsch führte uns durch endlose Waldungen und an festgefrorenen Seen vorbei. Auch hier war das Wetter wieder gegen uns. Es stellte sich plötzlich Tauwetter ein, das die unendlichen Schneemassen zum Schmelzen brachte. Die Wege glichen eher einem See als einer Chaussee. An Stelle der bisher mitgeführten Schlitten wurden wieder Wagen eingestellt, hie in aller Eile im Lande beigetrieben werden mußten. Aber nichts konnte uns aufhalten, in bester Stimmung gingen unsere Truppen gegen den Feind. Um schneller vorwärts zu kommen, wurden ein paar hundert Infanteristen auf herbeigeschafften Wagen vorgesandt, und bereits in der Nacht vom 15. zum 16. Februar wurde die russische Stadt Szopatzkim erstürmt. Hier war die Bagage*) (spr. bagahsch) eines ganzen russischen Armeekorps versammelt, die nun in unsere Hände fiel. Der Morgen zeigte uns ein eigenartiges Bild. Hunderte von Fahrzeugen, Bagagen, Maschinengewehren, Mum-tions-, Sanitäts- und Proviantwagen und dgl. mehr standen in einem wüsten Durcheinander auf dem Marktplatz des Städtchens und in den Straßen. Dazwischen Hunderte von Pferden, teils angespannt, teils losgerissen, brüllendes Vieh, tote Russen und gefallene Pferde. Hindurch tönten die Kommandos unserer Truppen, die versuchten, Ordnung in das Durcheinander zu bringen und die reiche Beute zu bergen. Manch interessanter Fund wurde dort getan. So fand man „Andenken," die sich die Russen aus Ostpreußen mitgenommen hatten und die nun wieder zurückgeschickt wurden. In den nächsten Tagen waren auch die Nachbartruppen herangerückt, und das Netz schloß sich immer enger um die in den Wäldern steckenden russischen Armeekorps. Der 21. Februar brachte die Entscheidung des 14-tägigen Winterfeldzuges in Ostpreußen. Von allen Seiten drangen unsere Truppeit vor, und am frühen Morgen war das Schicksal des russischen Heeres endgültig entschieden. Noch ahnten wir nicht, welche Folgen der Sieg haben würde. Erst im Laufe der nächsten Tage stellte sich heraus, daß 105 000 Gefangene in unsere Hände gefallen waren. Unsere Division allein hat in wenigen Tagen mehr als 1500 Gefangene gemacht und 88 Geschütze, etwa 30 Maschinengewehre, gegen 1000 Fahrzeuge aller Art wegbefördert, darunter mehrere hundert vollbeladen mit Munition. *) Bagage = Gepäck. B. der Truppen = Fahrzeuge, die diese mit sich führen. Kleine B. — Patronen: u. Medizinwagen. Große B. — Packwagen usw. Swillus, Unser Ostpreußen. I. 5

10. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 93

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Aus der Nu»enzeit in Insterburg. 93 Ein Kamerad, der von Ey dt kühnen kommt, berichtet, daß das Bild der Zerstörung dort das hiesige weit in den Schatten stellt. Eigenartig soll es anmuten, daß die Grenze, die sonst so viel Aufhebens von sich machte, ausgelöscht ist und daß man gedankenlos nach Rußland hinübergeht. Auf die Grenze wird der Soldat aber erst aufmerksam, wenn er etwas braucht. In Deutschland gibt es nämlich an der Grenze, wo die Russen gehaust haben, nichts mehr. Einzig und allein aus Rußland ist noch etwas zu holen. Der Bahnhof Wirballen in Rußland ist Unterkunftsgebäude unserer Truppen. Sie liegen auf roher Baumwolle, die nach Rußland eingeführt werden sollte. Große Menge russischer Artillerie- und Infanteriemunition sind in Wirballen vorgefunden worden, ich glaube, 70 Eisenbahnwagen von der einen Sorte und 80 von der anderen. Sie werden nach Deutschland gebracht. F. 60♦ Aus der Russenzeit in Insterburg. Wie in Tilsit und Gumbinnen, so dauerte auch in Insterburg die Russenherrschaft drei Wochen. Gleich nach der Besetzung der Stadt durch die Russen war im Wasserwerk eine Störung vorgekommen. Die zurückgebliebenen Arbeiter verstanden nicht, den Fehler zu beseitigen. Auf diese Weise war es nicht möglich, die hochgelegenen Stadtteile genügend mit Wasser zu versorgen. Der General von Rennenkampf, der beim Großfürsten Nikolai Niko-lajewitsch im Dessauer Hof wohnte,v war darüber sehr ungehalten und befahl: „Es soll sofort mehr Wasser beschafft werden!" Er sandte auch einige russische Fachmänner nach dem Wasserwerk hin, unter diesen seinen ihm befreundeten Adjutanten, einen Petersburger Garde-Rittmeister. Ohne etwas von der Sache zu verstehen, erteilte letzterer die unsinnigsten Befehle. Es erfolgte daher eine Explosion, durch die fünf Jnsterburger Bürger und ein russischer Monteur getötet und der Rittmeister schwer verletzt wurden. Der von den Russen zum Gouverneur ernannte Dr. Bierfreund entging nur wie durch ein Wunder dem Tode. General von Rennenkampf war über die schwere Verletzung seines Adjutanten außer sich, ließ 18 hochgestellte Jnsterburger Bürger kommen und sagte in seinem Zorn zu ihnen: „Ihr sollt alle erschossen werden, wenn der Rittmeister stirbt." Zu diesen dem Tode geweihten Bürgern — Geiseln *) genannt — gehörte auch der russische Gouverneur Dr. Bierfreund, ein praktischer Arzt, der die Behandlung des verletzten Offiziers übernommen hatte. Die Freude war groß, als er ant nächsten Tage den anderen 17 verkünden konnte: „Meine Herren, diesmal geht's uns nicht an den Kragen, der Rittmeister wird wohl mit dem Leben davonkommen!" — 2)te Russen hatten auf dem Bahnhof zu Insterburg mehrere Säcke mit schwärzlichem Thomasmehl gefunden, das bekanntlich als Dünger gebraucht wird. <cte hielten es für Pulver, nahmen vorsichtig einen Sack und brachten 0 Geisel — Leibbürge, das ist eine Person, die mit ihrem Leben für die Erfüllung einer Forderung haftet.
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