Allgemeine Übersicht.
3
die Provinz ein. In einem nach S.w. offenen flachen Bogen fließt sie der
Elbe zu und mündet gegenüber von Wartenburg, etwas oberhalb des Bade-
ortes Elster.
2 Die Havel, der größte rechte Nebenfluß der Elbe, bildet mit ihrem n.w.
gewendeten Unterlaufe nur die Grenze zwischen den Provinzen Sachsen und
Brandenburg. Sie mündet gegenüber von Werben in die Elbe. Um den
Weg von der Elbe nach dem Mittellaus der Havel und der Spree (Berlin)
abzukürzen, wurde von Friedrich Ii. 1743—1745 der Plauesche Kanal
angelegt. Er geht vom Plauescheu See, von wo ab sich die Havel nach N.w.
wendet, gerade westlich, die Stremme, einen kleinen Nebenfluß der Havel,
durchschneidend, in die Elbe. Seine Länge beträgt 30 km.
B. Links: Die Mulde entsteht aus 2 Quellflüssen, der Zwickauer (w.)
und der Freiberger Mulde (ö.), welche beide vom Erzgebirge kommen und sich
oberhalb Grimma in Sachsen vereinigen. Etwas oberhalb Eilenburg tritt sie
mit nördlichem Laufe in die Provinz ein und behält diese Richtung bis zu
ihrer Mündung bei Roßlau in Anhalt. Da ihr Lauf sehr schnell ist, eignet
sich der Fluß nicht zur Schiffahrt.
3. Die Saale, der größte Nebenfluß der Elbe, kommt vom Fichtel-
gebirge, fließt dann nördlich bis zu ihrer Mündung (mit Ausnahme einer
kurzen, nach W. gebogenen Schleife von Ziegenrück bis Orlamünde). Sie be-
rührt die kleinen südlichen Exklaven der Provinz, dann den Kreis Ziegenrück;
die Provinz erreicht sie bei Kösen (Kösener Pforte). Sie mündet am Saal-
hont*) etwas oberhalb Barby.
Das Thal der Saale im Thüringischen Hügellande gehört zu den lieblichsten und
anmutigsten von Mitteldeutschland und ist das Ziel zahlreicher Reisender. Bis weit
in das Tiesland hinein wird die Saale immer noch von Höhen begleitet, welche ihren
Ufern großen Reiz verleihen. Auf denselben viele Ruinen alter Burgen, von denen in
der Provinz liegen: Saaleck, Rudelsburg, Schönburg, Goseck, Giebichenstein und Wettin,
die Stammburg der sächsischen Fürstenhäuser.
An der Saale kühlem Strande
Stehen Burgen stolz und kühn.
Aber nicht nur zu den schönsten Flußthälern gehört das Saalthal, sondern auch zu
den sruchtbarsten und am besten angebauten in ganz Deutschland. Auf ihrem ganzen
Laufe ist die Saale teils von nutzbaren Wäldern, teils von sruchtbaren Obst- und Wein-
gärten, ertragreichen Wiesen und Feldern begleitet, welche der ganzen Gegend ein behag-
liches und üppiges Aussehen verleihen.
Die Saale sührt der Elbe den größten Teil der' Gewässer Thüringens zu. Inner-
halb der Provinz nimmt sie auf:
a) Die vom Eichsfelde kommende Unstrut, welche zuerst in einem großen nach N.
offenen Bogen bis zur Sachsenburger Pforte, dem Durchbruch durch die Hainleite und
Finne, fließt, dann nach O.s.o. sich der Saale zuwendet. Diese wird durch die Aufnahme
dieses ihres größten Nebenflusses (bei Naumburg) erst schiffbar für größere Fahrzeuge
Die Unstrut selbst ist in ihrem Unterlaufe für kleinere Gefäße schiffbar gemacht.
Die Unstrut nimmt rechts die Salza und Gera vom Thüringer Walde aus, links
*) Horn nennt man spitz zulaufende, halbinselartige Landvorsprünge; merkwürdiger-
weise sagt man immer „der Horn", z. B. der rote Horn, der Uxhorn u. a.
1 *
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Wartenburg Sachsen Brandenburg Berlin Grimma Sachsen Eilenburg Saal- Barby Thüringischen_Hügellande Mitteldeutschland Rudelsburg Schönburg Goseck Wettin Deutschland Sachsenburger Naumburg
Die Bevölkerung und ihre Einrichtungen.
19
durch Branntweinbrennerei sind Nordhausen und Quedlinburg berühmt. — Von andern
Fabriken nennen wir solche für: Panzerplatten (Buckau), Tuche (Burg und Calbe). Kattun
(Eilenburg), Thonwaren und Porzellan (Neuhaldensleben, Ziesar, Buckau, Bitterfeld),
Papier (Kröllwitz, Calbe), Leder und Handschuhe (Halberstadt und Neuhaldensleben).
Eine so große Ergiebigkeit des Bodens und so reges Großgewerbe muß
notwendigerweise einen starken Handelsverkehr zur Folge haben.
Die Erzeugnisse gehen meistens aus der Provinz hinaus, wofür andere notwendige
Waren eingeführt werden. Hierunter sind zu nennen: Kolonialwaren aller Art, Tuche,
Leinwand, Seide, Kohlen aus Böhmen, Salz, Eisenwaren, Steinöl. Die Hauptmärkte
sind von alters her Magdeburg, Halle, Erfurt, welche durch ihre Lage zu dieser Bedeu-
tung schon in sehr srüher Zeit gelangten. Für Zucker und Zichorien ist Magdeburg der
Hauptmarkt in ganz Deutschland.
Die natürlichen Verkehrswege bilden von alters her die Elbe und die
Saale, dazu tritt das dichte Netz der Landstraßen und Eisenbahnen.
Jetzt durchschneiden eine Menge Eisenbahnlinien die Provinz in den verschie-
densten Richtungen; ihre Hauptknotenpunkte sind Stendal, Magdeburg, Halle. Die erste
Strecke wurde vor 50 Jahren (1839) zwischen Magdeburg und Schönebeck eröffnet. Es
giebt jetzt in der Provinz Sachsen 2077,25 km Eisenbahnen, also kommen bei 25249,97 qkm
Flächenraum 8,23 km auf 100 qkm Fläche und bei 2473533 Ew. 8,40 km aus 10000 Ew.,
während im Königreich Preußen, 6,72, im deutschen Reich 7,4 auf 100 qkm Fläche und
in elfterem 8,14, in letzterem 8,6 km auf 10000 Ew. fallen. Das Herzogtum Anhalt hat
247,57 km Eisenbahnen, also kommen bei 2347,35 qkm und 253959 Ew. 10,54 auf
100 qkm Fläche und 9,75 auf 10000 Ew.
Der Postverkehr wird geleitet von den Oberpostdirektionen zu Magdeburg (zu
der auch Anhalt gehört), Halle und Erfurt (die auch einen Teil der thüringischen Staaten
umfaßt).
In der Direktion Magdeburg kommt eine Postanstalt auf 27,4 qkm und 2444 Ew.;
eine Telegraphenanstalt aus 44,9 qkm und 3995 Ew.
In der Direktion Halle kommt eine Postanstalt auf 21,9 qkm und 2184 Ew.; eine
Telegraphenanstalt auf 46,2 qkm und 4615 Ew.
In der Direktion Erfurt kommt eine Postanstalt auf 24,2 qkm und 2441 Ew.; eine
Telegraphenanstalt auf 42 qkm und 4269 Ew.
4. Staatliche Einrichtungen.
A. Provinz Sachsen.
Die staatliche Verwaltung der Provinz wird geleitet vom Oberpräsidenten,
unter dem zunächst die Regierungspräsidenten die Leitung der Regierungsbezirke haben;
an der Spitze der Kreise stehen Landräte. Daneben Bezirksausschüsse und Kreisausschüsse.
Die nicht staatlichen Angelegenheiten (Straßenbau und Wohlthätigkeitsanstalten,
Kranken- und Erziehungswesen, wissenschaftliche Unternehmungen n. s. w.) werden vom
Provinzial-Landtag besorgt, der aus 116 Mitgliedern besteht. Dieser wählt den
Landesdirektor und den Provinzial-Ansschnß (15 Mitglieder). Die Altmark hat noch einen
eigenen Kommunal-Landtag zu Stendal.
Für die Rechtspflege sorgt das Oberlandesgericht zu Naumburg, Laudgerichte zu
2*
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Plan von Magdeburg.
23
Kilom_e ter
plan von Magdeburg.
Magdeburg besteht jetzt aus der Altstadt M., der Neustadt, Sudenburg und Buckau.
Die Altstadt ist seit 1870 durch Erweiterung der Festungswerke nach Westen und Süden
hin sast um die Hälfte größer geworden. Außerdem haben sich die Stadtteile Werder
und Stadtfeld sehr vergrößert. Die Bebauung des Raumes zwischen der Altstadt und
der Neustadt ist in Vorbereitung. Alle Vorstädte auf dem linken Elbufer liegen außerhalb
der Festungsmauer, aber innerhalb der Forts. Die auf dem rechten Elbufer gelegene
Friedrichsstadt gehört zu Magdeburg, die dicht dabei gelegenen Häuser an der Berliner
Chaussee und das Dorf Krakau liegen schon im Jerichowschen Kreise. Von den beiden
Elbarmen ist nur die Stromelbe schiffbar. Das linke Elbufer ist höher als das rechte.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Ortschaftskunde.
13
— Elbaufwärts die Festung Torgau* mit dem Schlosse Hartenfels. In der Nähe
Süptitz (Sieg Friedrichs Ii. 1760, Ziethen). Schild au (Schildbürger), Gneisenau 1760
geboren. Schloß Lichtenburg, jetzt Zuchthaus. Annaberg mit dem Militär-Kuaben-Er-
ziehnngs-Jnstitnt, Mühlberg (Schlacht 1547). — Schweinitz, Herzberg*, Lieben-
werda sämtlich an der Elster.
C. Wegierungsöezirk Arfurt.
In ihm liegt nur ein ganz kleines altpreußisches Gebiet, die Grafschaft Hohenstein,
das übrige ist teils durch den Reichsdeputations-Hauptschluß 1803, teils durch den Wiener
Kongreß 1815 erworben.
1. Nordhausen*, 1220—1803 freie Reichsstadt, 27091 Ew., berühmt durch Brannt-
weinbrennerei und Schweinemast, dazu zahlreiche andere Erwerbszweige.
2. Grafschaft Hohenstein* mit der Exklave Bennekenstein im Harz.
3. Das früher Mainzische und darum noch jetzt überwiegend katholische Eichsfeld,
welches in die Kreise Worbis* und Heiligenstadt* zerfällt.
4. Mühlhausen*, bis 1803 freie Reichsstadt, 25141 Ew. Schöne Kirchen.
5. Erfurt*, früher Mainzisch, seit 1803 preußisch, unter Napoleon zu Frankreich
gehörig, war bis vor kurzem Festung. 58386 Ew. Es ist von jeher die Hauptstadt Thü-
ringens gewesen, wo die Hauptstraßen sich kreuzten. Bis 1816 Universität. Schöner Dom
mit 275 Zentner schwerer Glocke. In das Augustinerkloster trat Luther ein, dessen Bild-
säule jetzt die Stadt schmückt. Erfurt ist berühmt durch Gärtnerei. — In der Nähe die
Drei Gleichen, von denen eine preußisch, zwei gothaisch sind.
6. Früher kursächsisch waren die Kreise Langensalza* (Schlacht 1866), Weißen-
see*. Sömmerda mit Gewehrfabriken (Dreyse). Ziegenrück* an der Saale ist Exklave.
7. Die Grafschaft Henneberg, darin Schleusingen* und Suhl, mit bedeuten-
den Gewehrfabriken, liegt am Südabhange des Thüringer Waldes.
Kerzogtum Anhalt.
Es zerfiel früher in die Herzogtümer Anhalt-Defsau, A.-Zerbst, A.- Cöthen und A.-
Bernburg. Das Haus Zerbst starb im vorigen, die beiden letzten in diesem Jahr-
hundert aus.
Dessau*, 27766 Ew., Hpst. und Residenz ist eine schöne, regelmäßig gebaute
Stadt. Au der Elbe Wallwitzhafen. — Wörlitz mit herrlichem Park und vielen Sehenswür-
digkeiten.
Cöthen* 17473 Ew., mit blühendem Großgewerbe; Schloß und Seminar.
Zerbst* 15069 Ew., mit schönem Rathaus, Schloß und gothischen Kirchen. Hier
das älteste Gymnasium in Anhalt, das Franzisceum. Die Stadt von alters her durch ihr
Bier berühmt. — Roßlau an der Elbe, 6567 Ew., mit bedeutendem Großgewerbe.
Schlacht an derdessauer Brücke 1626. — Coswig. 5750 Ew.. Strafanstalt.
Bernburg* 21644 Ew., besteht aus der Bergstadt. Thalstadt und der Vorstadt Waldau
und ist die bedeutendste Gewerbestadt Anhalts (Zucker, Salz, Maschinen); Schloß mit Bären-
zwinger. Nienburg oder München-N. an der Saale, einst reiches und berühmtes Kloster;
ebenso Hecklingen, mit romanischer Kirche. Güsten, Eisenbahn-Knotenpunkt, und das Salz-
Bergwerk Leopoldshall bei Staßsurt.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Extrahierte Personennamen: Friedrichs —_Schweinitz C._Wegierungsöezirk_Arfurt Napoleon Sömmerda
Extrahierte Ortsnamen: Hartenfels Nähe
Süptitz_(Sieg_Friedrichs Lichtenburg Annaberg Mühlberg Bennekenstein Frankreich Erfurt Schleusingen Bernburg Haus_Zerbst Franzisceum Coswig Bergstadt Waldau Nienburg
Marktplatz zu Wittenberg. Schloß Hartenfels und die Elbbrücke zu Torgau. 27
Marktkirche.
Standbilder der Reformatoren.
Marktplatz zu Wittenberg.
Rathaus.
Schloß Hartenfels und die Clbbriicke zu Torgan.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms]]
6 Landeskunde der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt.
(nach der Zählung vom Jahre 1885). Während der Größe nach also Sachsen
die 9. Stelle unter den preußischen Provinzen einnimmt, hat es seiner Ein-
wohnerzahl nach die 4. Stelle (Schlesien, Brandenburg mit Berlin und die
Rheinprovinz sind stärker bevölkert). Die Provinz, an deren Spitze ein Ober-
Präsident steht, zerfällt in die 3 R.-B. Magdeburg, Merseburg und Erfurt;
au der Spitze eines jeden steht ein Regiernngs-Präsident, die R.-B. zer-
fallen in Kreise unter der Verwaltung eines Landrats.
1. Der Regierungsbezirk Magdeburg hat! 11512,86 qkm mit
989716 Ew. — 859 auf 10 qkm — und zerfällt in 15 Kreise.
2 Der Regierungsbezirk Merseburg hat' 10207,06 qkm mit
1027228 Ew, — 1006 auf 10 qkm — und zerfällt in 17 Kreise.
3. Der Regierungsbezirk Erfurt hat! 3529,61 qkm mit 411379ew.
— 1166 auf 10 qkm — und zerfällt in 11 Greife.
Das Herzogtum Anhalt hatl 2294,36 qkm mit 248166 Ew. — 1080
auf 10 qkm —, übertrifft also die Provinz Sachsen sehr an Volksdichte. Es
zerfällt in 5 Kreise, an deren Spitze Kreisdirektoren stehen.
Ii. Landschaftskunde.
Die Provinz Sachsen ist von allen preußischen Provinzen die am meisten
zerrissene. Der nördliche Teil, welcher den R.-B. Magdeburg umfaßt, bildet
allerdings ein zusammenhängendes Ganze, aber er ist im S. durch das Her-
zogtum Anhalt vielfach eingezackt und hängt nur durch einen schmalen Streifen
(bei Aschersleben), der wiederum Anhalt in 2 große Teile scheidet, mit dem
R.-B. Merseburg zusammen. Ein Stück von Anhalt (Grafschaft Mühlingen)
liegt als Enklave^) im R.-B. Magdeburg, wogegen kleine preußische Gebietsteile
von Anhalt umschlossen sind. Auch eine Braunschweigische Enklave (Calvörde)
findet sich innerhalb dieses R.-B. Noch mehr fremde Gebietsteile umschließen
die beiden südlichen R.-B.: Teile von Weimar (Allstedt) und Schwarzburg-
Rudolstadt (Frankenhausen), sowie die Hauptmasse vou Schwarzburg-Souders-
hausen. Dafür liegen die Kreise Schleusiugeu und Ziegenrück gesondert weit
nach S. vorgeschoben.
Im W. werden die Provinz Sachsen und Anhalt vom Harz berührt.
Dieser ist ein in sich fest abgeschlossenes Massengebirge von etwa eiförmiger
Gestalt mit der größten Ausdehnung von N.w. nach S.o. (110 km); der
Querdurchmesser beträgt nur 30 km.
■sen, Jtappboile. Selke. mppra, jtusieoen.
Längsschnitt durch den Harz von Seesen bis Eisleben. (Nach R. Aßinann.)
Nach N.w. hin hat das Gebirge mehrere Vorstufen; es verflacht sich im
*) Exklave nennt man ein von der Hauptmasse eines Landes getrenntes, in einem
andern Staate liegendes Stück Land. Von jenem anderen Lande aus würde man es
als Enklave bezeichnen.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Landschaftskunde.
7
S.o. nach der Saale, während der S.w. gegen das Thüringische Hügelland
:md der N.o. gegen das Tiefland scharf abgeschnitten sind. Das Gebirge bildet
ein großes Hochland, dessen obere Platte sich allmählich in seiner ganzen Län-
genausdehnung von N.w. nach S.o. sehr beträchtlich senkt. Dieser Umstand
hat die gewöhnliche Scheidung in Ober- und Unterharz herbeigeführt, in-
dem das Gebiet westlich vom Brocken dem Oberharz (Flußgebiet der Weser;
Nadelholz überwiegend), östlich davon dem Unterharz (Flußgebiet der Elbe)
zugerechnet wird. Hier überwiegt das Laubholz. In dieses Hochlaud sind die
Thäler der Bäche tief eingeschnitten, während gewaltige Berge auf demselben
emporragen. Am höchsten ist der Bro cken (Blocksberg), nahe dem Nordrande
mit 1141 m über dem Meeresspiegel über die Grenze des Baumwuchses auf-
steigend, der höchste Berg Mitteldeutschlands; er bildet mit einigen kleineren
Bergen eine besondere Gruppe. Der Ramberg (Viktorshöhe) ebenfalls im
Unterharz, 537 m, besteht wie der Brocken aus Granit, während sonst das Ge-
birge meist aus Grauwacke besteht. Auch der Auersberg (Josephshöhe) ist
ein Granitkegel von 575 in Höhe.
Überschreiten wir von dem S.o.-Abhänge des Harzes ans die fruchtbare
Thalebene der Helme, die goldene Aue, so kommen wir in das aus Trias
(Buntfandstein, Muschelkalk, Keuper) bestehende Thüringische Hügelland,
eine wellenförmige Senkung zwischen Harz und Thüringer Wald. Den nord-
westlichen Teil bildet die rauhe Hochplatte des Eichsfeldes, welches der
waldreiche Düu in einen nördlichen und einen südlichen Abschnitt zerlegt. Vom
Eichsfelde aus laufen 5 Höhenzüge mit einer Durchschnittshöhe von 162 bis
227 m, unter sich und mit dem Harz und Thüringer Walde parallel bis zur
Saale, welche bald eine festgeschlossene Kette bilden, bald nur einen losen
Zusammenhang haben und vielfach von Flüssen durchbrochen sind. Die be-
dentendsten dieser Züge sind der von Mühlhausen ausgehende, 470 in errei-
chende Hainich, der bei Erfurt der Steiger (345 rn) heißt. Die Hainleite
zwischen Wipper und Helbe, über 30 km lang und bis 461 m ansteigend,
nimmt nach dem Durchbruch der Unstrnt (Sachsenburger Pforte) den Namen
die Schmücke (326 m) an und heißt später die Finne (470 m) bis zur Saale
bei Naumburg. Der dem Harz am nächsten liegende Zug, die Windlaite, hat
feine höchste Erhebung im Kisfhäufer (470 m). Zwischen diesen Höhen-
zügen find Mulden und Becken, mit Lehm und humusreichem Schlamm bedeckt,
eingesenkt, von denen das thüringische Zentralbecken nördlich von Erfurt am
Zusammenfluß der Gera und Unstrnt das bedeutendste ist. Erfurt verdankt
der Lage in dieser weiten fruchtbaren Niederung zum großen Teil seine Be-
deutung als Hauptort von Thüringen. Außerdem sind noch besonders frucht-
bar die Unstrnt-Niederung bei Artern und die goldene Aue an der Helme.
In den S.o.-Zipfel der Provinz, den Kreis Zeitz, sendet das sächsische
Bergland seine letzten Ausläufer.
Das ganze Gebiet östlich der Saale und nördlich vom Harz gehört dem
Tieflande an, welches, wie der meist nach N.w. gerichtete Lauf der Flüsse
beweist, sich in dieser Richtung senkt. Aus diesem ragen nur vereinzelte kleine
Erhebungen hervor, wie die Porphyrfelfen an der Saale bei Halle (135 in),
die Höhen bei Wettin (174 m), am höchsten der Petersberg bei Halle (240 in
Seehöhe). Auf dem rechten Elbufer zieht ein Teil des Südlichen Land-
rückens, der rauhe i ud wasserarme Rücken des Flä-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
10 Landeskunde der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt,
Stadt vergebens von Napoleon zurück. Seit 1870 wurde sie durch Erweiterung der
Festungswerke bedeutend vergrößert. — Schöner gothischer Dom mit den Gräbern Ottos I.
und Edithas, dem berühmten Epitaphium Erzbischos Ernsts (von Peter Bischer) und präch-
tiger Kanzel. Neben dem Dom der Kreuzgang. Die Marienkirche mit ihrem Kreuzgang
war Stiftskirche des Prämonstratenser-Klosters U. L. Frauen, dem Hauptkloster dieses
Ordens in Sachsen. Vor der Johanniskirche das Standbild Luthers, der hier als Knabe
die Schule besuchte. Die schönste Straße ist der die Stadt von N. nach S. durch-
schneidende Breite Weg. mit vielen herrlichen Renaissance-Bauten*).— Vorstädte auf dem
linken Elbufer sind Neustadt, Sudenburg, Buckau, zwischen beiden Elbarmen die Citadelle
und der Werder, auf dem rechten Ufer die Friedrichsstadt. — M. ist bedeutende Handels-
stadt, durch Schiffahrt und Eisenbahnverbindungen sehr begünstigt; besonders ländliche
Erzeugnisse (Korn, Zucker, Zichorien, auch Kaffee) werden gehandelt. Es hat eine be-
deutende Industrie in Maschinen, Panzerplatten und Geschossen, Spiritus, Tabak, Seife,
Dünger u. s. w. M. ist der Sitz des Oberpräsidiums und Regierungspräsidiums, hier
Landgericht, Steuer-Direktion, Konsistorium und General-Kommando; es hat 3 Gym-
nasien, 1 Realgymnasium, 1 Ober-Realschule, 2 höhere Mädchenschulen u. s. w. — In
der Nähe die schönen Anlagen des Herrenkrugs, des Vogelgesangs und des Friedrich-
Wilhelm-Gartens, dieser auf der Stelle des alten, berühmten Klosters Berge (Wieland),
welches 1812 von den Franzosen gänzlich zerstört wurde. Geburtsort Ottos von Guericke
(1602), des Erfinders der Luftpumpe, Elektrisiermaschine u. a., der Dichter Zschokke (1771)
und Jmmermann (1796). — Kolonie der französischen, wallonischen und pfälzischen Aus-
wanderer.
Rechts der Elbe die beiden Jerichowschen Kreise, nach dem Städtchen Jeri-
chow, früher Prämonstratenser-Stift, benannt. Genthin* am Plauescheu Kanal.
Schönhausen, Bismarcks Geburtsort. — Burg* an der Jhle, 16414 Ew., mit Tuch-
fabrikation, die besonders durch die Hugenotten gehoben ist. Möckern, siegreiches Gefecht
der Preußen am 5. April 1813. Leitzkau, altes Prämonstratenser-Stift, jetzt mit herrlichem
Renaissanceschloß der Freiherrn von Münchhausen. Ziesar, mit Töpferei.
Links der Elbe im früheren Holzkreise (Börde**)): W olmirstedt*. — Neu-
Haldensleben* 7415 Ew., mit Thonwarenfabriken; Sommerschenburg mit dem Grabe
Gneisenaus. — Wanzleben*; bei Dodendorf siegte Schill am 5. Mai 1809 über die
Franzosen. In Hohendodeleben ist Matthisson geboren. — Salbe*, 8850 Ew., mit
Tuchfabriken und Gemüsebau (Gurken, Zwiebeln). S taßsnrt a. Bode, 16459 Ew., mit
dem größten Steinsalzbergwerk und großen chemischen Fabriken. Barby a. Elbe, mit Se-
minar und Blindenanstalt, war früher Sitz der Grafen von Barby und Mühlingen,
dann der Herzöge von Sachfen-Barby, die den Herrenhutern Gnadau zur Ansiedelung
überwiesen. Schönebeck a. Elbe, 13319 Ew., mit dem größten Salzwerk Deutschlands
zur Herstellung von Kochsalz und chemischen Fabriken. Salze, mit dem Solbad Elmen und der
Zwangsarbeitsanstalt Burg Schadeleben, hat das größte Gradierwerk. An der Elbe Frohse,
wo 1278 Otto Iv. mit dem Pfeil geschlagen und gefangen wurde. Die drei letzten Orte
sind von König Friedrich Ii. durch Straßen verbunden, an welchen Kolonisten angesiedelt wurden.
3. Das Fürstentum Halberstadt, einst Bistum, von Karl d. Großen gestiftet, 1648
säkularisiert und Brandenburg überwiesen. Es gehörten dazu auch die Grafschaften Lora
und Klettenberg im R.-B. Erfurt.
*) Renaissance nennt man das Wiederaufleben des Studiums des klassischen Alter-
tums. Die Bauweise, die sich an das Altertum anlehnt, heißt daher Renaissance-Stil.
**) Der Name Börde ist noch nicht genügend gedeutet worden.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Ottos_I. Erzbischos_Ernsts Ernsts Peter_Bischer L. Wieland Ottos_von_Guericke Ottos Zschokke Jerichowschen Bismarcks Schill Schönebeck Otto Friedrich_Ii Friedrich Karl_d Karl Klettenberg
Ortschaftskunde.
11
Halberstadt", 34025 Ew., an der Holzemme, hat noch ein sehr altertümliches
Äußere (Rathaus, Schuhhof) und zahlreiche schöne Kirchen (darunter der zierliche gotische
Dom mit kostbarem Domschatz) und die mit 4 Türmen geschmückte Liebsranenkirche. Wegen
der vielen Stifter und Klöster heißt die Stadt in einem alten Reimspruch ein „Pfaffen-
haus". .In der Nähe die schönen Anlagen der Spiegelschen Berge.*). In H. wurde zuerst
Broihan gebraut. — Hornburg, einst berühmter Badeort. Im Dorfe Ströbeck wird das
Schachspiel besonders gepflegt. — Ofchersleben* 967t Ew. — Aschersleben*,
21519 Ew., einst Hpst. der Grafschaft Askanieu, über der sich die Stammburg der Askanier
erhob. Seit 1315 halberstädtisch.^ Jetzt blühend durch Großgewerbe: Tuchfabriken, Kohlen,
Salz. Thal e am Eingange zum Bodethale (Roßtrappe und Hexentanzplatz), Suderode
(Ruinen Lauenburg und Stecklenberg), Regenstein, Exklave im Braunschweigischen, sind
wegen ihrer romantischen Lage viel besuchte Orte.
4. Die Abtei Quedlinburg ist von Heinrich I. gegründet und war reichsfreies Stift.
1803 wurde sie säkularisiert und kam an Preußen.
Quedlinburg an der Bode, 19323 Ew., ist eine altertümliche Stadt mit schönen
Kirchen. Im Dom sind die Grabstätten Heinrichs I. und Mathildes, denen die Stadt ihre
erste Blüte verdankt. Auf dem Schloß residierten die reichsfreien Äbtissinnen; Sarg der
Aurora von Königsmark. Die Stadt ist berühmt durch Brennerei, Gartenbau und
Samenhandel. Geburtsort Klopstocks (1724) und des Geographen Karl Ritter (1779).
5. Die Grafschaft Wernigerode* gehört den Grafen von Stolberg unter preußi-
scher Oberhoheit. Darin die gleichnamige Stadt mit dem Residenzschloß des Grafen.
Ilsen bürg, auch mit gräflichem Schloß und mit einer Eisenhütte, am Ausgange des
lieblichen Jlsethals (Jlsenstein).
B. Wegierungsöezirk Merseburg.
Er enthält nur wenige altpreußische Bestandteile und ist in der Hauptmasse aus
den im Jahre 1815 abgetretenen kursächsischen Landesteilen gebildet.
1. Der Saalkreis gehörte srüher zum Herzogtum Magdeburg. Darin Halle*
(= Salzwerk, Salzstadt), wo von uralter Zeit her von den Halloren (— Salzwirker) aus
der aus der Erde quellenden Sole Salz gesotten wurde. 81982 Ew. Am Ende des
Mittelalters und später war es Residenz der Erzbischöse (Kardinal Albrecht), an deren
Zeiten die sogen. Residenz und die in Trümmern liegende Moritzburg erinnern. So ver-
rufen Halle früher war wegen seiner engen, schmutzigen Straßen, wegen seines schlechten
Pflasters und der schrecklichen Dünste (man konnte es eher riechen als sehen, sagte der
Volksmund), so sehr hat es sich in der letzten Zeit durch neue Stadtteile und Anlagen
und durch Aushebung der „Halle", wo die Salzkothe standen, verschönert. Der Marktplatz,
mit dem Standbilde Händels (geb. 1685), ist einer der schönsten Plätze weit und breit.
Großartig sind die Franckeschen Stiftungen, welche aus dem Waisenhaus, einer großen
Zahl Schulen, Bibelanstalt, Buchhandlung und Druckerei, Apotheke u. s. w. bestehen. Hier
das von Rauch modellierte Standbild des Stifters. Die Universität, 1694 gestiftet und
1817 mit der von Wittenberg vereinigt, nimmt der Zahl der Studenten nach die 4. Stelle in
Deutschland ein. Provinzial-Jrrenanstalt, das Ober-Bergamt. Handel und Großgewerbe,
durch reiche Bodenschätze und durch die günstige Lage gefördert, stehen in hoher Blüte.
Die nächsten Umgebungen der Stadt haben große landschaftliche Schönheit, namentlich im
*) Das Wiegenlied: Muhkuh von Halberstadt oder gar Motschekühchen soll sich auf
den Bischof Buko (Burchard) beziehen.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Regenstein Heinrich_I. Heinrichs_I. Heinrichs_I. Karl_Ritter Karl Albrecht) Albrecht Burchard
Extrahierte Ortsnamen: H. Hornburg Lauenburg Stecklenberg Quedlinburg Stolberg Jlsenstein Herzogtum_Magdeburg Moritzburg Wittenberg Deutschland Halberstadt