Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Landeskunde der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt - S. 19

1890 - Breslau : Hirt
Die Bevölkerung und ihre Einrichtungen. 19 durch Branntweinbrennerei sind Nordhausen und Quedlinburg berühmt. — Von andern Fabriken nennen wir solche für: Panzerplatten (Buckau), Tuche (Burg und Calbe). Kattun (Eilenburg), Thonwaren und Porzellan (Neuhaldensleben, Ziesar, Buckau, Bitterfeld), Papier (Kröllwitz, Calbe), Leder und Handschuhe (Halberstadt und Neuhaldensleben). Eine so große Ergiebigkeit des Bodens und so reges Großgewerbe muß notwendigerweise einen starken Handelsverkehr zur Folge haben. Die Erzeugnisse gehen meistens aus der Provinz hinaus, wofür andere notwendige Waren eingeführt werden. Hierunter sind zu nennen: Kolonialwaren aller Art, Tuche, Leinwand, Seide, Kohlen aus Böhmen, Salz, Eisenwaren, Steinöl. Die Hauptmärkte sind von alters her Magdeburg, Halle, Erfurt, welche durch ihre Lage zu dieser Bedeu- tung schon in sehr srüher Zeit gelangten. Für Zucker und Zichorien ist Magdeburg der Hauptmarkt in ganz Deutschland. Die natürlichen Verkehrswege bilden von alters her die Elbe und die Saale, dazu tritt das dichte Netz der Landstraßen und Eisenbahnen. Jetzt durchschneiden eine Menge Eisenbahnlinien die Provinz in den verschie- densten Richtungen; ihre Hauptknotenpunkte sind Stendal, Magdeburg, Halle. Die erste Strecke wurde vor 50 Jahren (1839) zwischen Magdeburg und Schönebeck eröffnet. Es giebt jetzt in der Provinz Sachsen 2077,25 km Eisenbahnen, also kommen bei 25249,97 qkm Flächenraum 8,23 km auf 100 qkm Fläche und bei 2473533 Ew. 8,40 km aus 10000 Ew., während im Königreich Preußen, 6,72, im deutschen Reich 7,4 auf 100 qkm Fläche und in elfterem 8,14, in letzterem 8,6 km auf 10000 Ew. fallen. Das Herzogtum Anhalt hat 247,57 km Eisenbahnen, also kommen bei 2347,35 qkm und 253959 Ew. 10,54 auf 100 qkm Fläche und 9,75 auf 10000 Ew. Der Postverkehr wird geleitet von den Oberpostdirektionen zu Magdeburg (zu der auch Anhalt gehört), Halle und Erfurt (die auch einen Teil der thüringischen Staaten umfaßt). In der Direktion Magdeburg kommt eine Postanstalt auf 27,4 qkm und 2444 Ew.; eine Telegraphenanstalt aus 44,9 qkm und 3995 Ew. In der Direktion Halle kommt eine Postanstalt auf 21,9 qkm und 2184 Ew.; eine Telegraphenanstalt auf 46,2 qkm und 4615 Ew. In der Direktion Erfurt kommt eine Postanstalt auf 24,2 qkm und 2441 Ew.; eine Telegraphenanstalt auf 42 qkm und 4269 Ew. 4. Staatliche Einrichtungen. A. Provinz Sachsen. Die staatliche Verwaltung der Provinz wird geleitet vom Oberpräsidenten, unter dem zunächst die Regierungspräsidenten die Leitung der Regierungsbezirke haben; an der Spitze der Kreise stehen Landräte. Daneben Bezirksausschüsse und Kreisausschüsse. Die nicht staatlichen Angelegenheiten (Straßenbau und Wohlthätigkeitsanstalten, Kranken- und Erziehungswesen, wissenschaftliche Unternehmungen n. s. w.) werden vom Provinzial-Landtag besorgt, der aus 116 Mitgliedern besteht. Dieser wählt den Landesdirektor und den Provinzial-Ansschnß (15 Mitglieder). Die Altmark hat noch einen eigenen Kommunal-Landtag zu Stendal. Für die Rechtspflege sorgt das Oberlandesgericht zu Naumburg, Laudgerichte zu 2*

2. Landeskunde der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt - S. 6

1890 - Breslau : Hirt
6 Landeskunde der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt. (nach der Zählung vom Jahre 1885). Während der Größe nach also Sachsen die 9. Stelle unter den preußischen Provinzen einnimmt, hat es seiner Ein- wohnerzahl nach die 4. Stelle (Schlesien, Brandenburg mit Berlin und die Rheinprovinz sind stärker bevölkert). Die Provinz, an deren Spitze ein Ober- Präsident steht, zerfällt in die 3 R.-B. Magdeburg, Merseburg und Erfurt; au der Spitze eines jeden steht ein Regiernngs-Präsident, die R.-B. zer- fallen in Kreise unter der Verwaltung eines Landrats. 1. Der Regierungsbezirk Magdeburg hat! 11512,86 qkm mit 989716 Ew. — 859 auf 10 qkm — und zerfällt in 15 Kreise. 2 Der Regierungsbezirk Merseburg hat' 10207,06 qkm mit 1027228 Ew, — 1006 auf 10 qkm — und zerfällt in 17 Kreise. 3. Der Regierungsbezirk Erfurt hat! 3529,61 qkm mit 411379ew. — 1166 auf 10 qkm — und zerfällt in 11 Greife. Das Herzogtum Anhalt hatl 2294,36 qkm mit 248166 Ew. — 1080 auf 10 qkm —, übertrifft also die Provinz Sachsen sehr an Volksdichte. Es zerfällt in 5 Kreise, an deren Spitze Kreisdirektoren stehen. Ii. Landschaftskunde. Die Provinz Sachsen ist von allen preußischen Provinzen die am meisten zerrissene. Der nördliche Teil, welcher den R.-B. Magdeburg umfaßt, bildet allerdings ein zusammenhängendes Ganze, aber er ist im S. durch das Her- zogtum Anhalt vielfach eingezackt und hängt nur durch einen schmalen Streifen (bei Aschersleben), der wiederum Anhalt in 2 große Teile scheidet, mit dem R.-B. Merseburg zusammen. Ein Stück von Anhalt (Grafschaft Mühlingen) liegt als Enklave^) im R.-B. Magdeburg, wogegen kleine preußische Gebietsteile von Anhalt umschlossen sind. Auch eine Braunschweigische Enklave (Calvörde) findet sich innerhalb dieses R.-B. Noch mehr fremde Gebietsteile umschließen die beiden südlichen R.-B.: Teile von Weimar (Allstedt) und Schwarzburg- Rudolstadt (Frankenhausen), sowie die Hauptmasse vou Schwarzburg-Souders- hausen. Dafür liegen die Kreise Schleusiugeu und Ziegenrück gesondert weit nach S. vorgeschoben. Im W. werden die Provinz Sachsen und Anhalt vom Harz berührt. Dieser ist ein in sich fest abgeschlossenes Massengebirge von etwa eiförmiger Gestalt mit der größten Ausdehnung von N.w. nach S.o. (110 km); der Querdurchmesser beträgt nur 30 km. ■sen, Jtappboile. Selke. mppra, jtusieoen. Längsschnitt durch den Harz von Seesen bis Eisleben. (Nach R. Aßinann.) Nach N.w. hin hat das Gebirge mehrere Vorstufen; es verflacht sich im *) Exklave nennt man ein von der Hauptmasse eines Landes getrenntes, in einem andern Staate liegendes Stück Land. Von jenem anderen Lande aus würde man es als Enklave bezeichnen.

3. Landeskunde der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt - S. 7

1890 - Breslau : Hirt
Landschaftskunde. 7 S.o. nach der Saale, während der S.w. gegen das Thüringische Hügelland :md der N.o. gegen das Tiefland scharf abgeschnitten sind. Das Gebirge bildet ein großes Hochland, dessen obere Platte sich allmählich in seiner ganzen Län- genausdehnung von N.w. nach S.o. sehr beträchtlich senkt. Dieser Umstand hat die gewöhnliche Scheidung in Ober- und Unterharz herbeigeführt, in- dem das Gebiet westlich vom Brocken dem Oberharz (Flußgebiet der Weser; Nadelholz überwiegend), östlich davon dem Unterharz (Flußgebiet der Elbe) zugerechnet wird. Hier überwiegt das Laubholz. In dieses Hochlaud sind die Thäler der Bäche tief eingeschnitten, während gewaltige Berge auf demselben emporragen. Am höchsten ist der Bro cken (Blocksberg), nahe dem Nordrande mit 1141 m über dem Meeresspiegel über die Grenze des Baumwuchses auf- steigend, der höchste Berg Mitteldeutschlands; er bildet mit einigen kleineren Bergen eine besondere Gruppe. Der Ramberg (Viktorshöhe) ebenfalls im Unterharz, 537 m, besteht wie der Brocken aus Granit, während sonst das Ge- birge meist aus Grauwacke besteht. Auch der Auersberg (Josephshöhe) ist ein Granitkegel von 575 in Höhe. Überschreiten wir von dem S.o.-Abhänge des Harzes ans die fruchtbare Thalebene der Helme, die goldene Aue, so kommen wir in das aus Trias (Buntfandstein, Muschelkalk, Keuper) bestehende Thüringische Hügelland, eine wellenförmige Senkung zwischen Harz und Thüringer Wald. Den nord- westlichen Teil bildet die rauhe Hochplatte des Eichsfeldes, welches der waldreiche Düu in einen nördlichen und einen südlichen Abschnitt zerlegt. Vom Eichsfelde aus laufen 5 Höhenzüge mit einer Durchschnittshöhe von 162 bis 227 m, unter sich und mit dem Harz und Thüringer Walde parallel bis zur Saale, welche bald eine festgeschlossene Kette bilden, bald nur einen losen Zusammenhang haben und vielfach von Flüssen durchbrochen sind. Die be- dentendsten dieser Züge sind der von Mühlhausen ausgehende, 470 in errei- chende Hainich, der bei Erfurt der Steiger (345 rn) heißt. Die Hainleite zwischen Wipper und Helbe, über 30 km lang und bis 461 m ansteigend, nimmt nach dem Durchbruch der Unstrnt (Sachsenburger Pforte) den Namen die Schmücke (326 m) an und heißt später die Finne (470 m) bis zur Saale bei Naumburg. Der dem Harz am nächsten liegende Zug, die Windlaite, hat feine höchste Erhebung im Kisfhäufer (470 m). Zwischen diesen Höhen- zügen find Mulden und Becken, mit Lehm und humusreichem Schlamm bedeckt, eingesenkt, von denen das thüringische Zentralbecken nördlich von Erfurt am Zusammenfluß der Gera und Unstrnt das bedeutendste ist. Erfurt verdankt der Lage in dieser weiten fruchtbaren Niederung zum großen Teil seine Be- deutung als Hauptort von Thüringen. Außerdem sind noch besonders frucht- bar die Unstrnt-Niederung bei Artern und die goldene Aue an der Helme. In den S.o.-Zipfel der Provinz, den Kreis Zeitz, sendet das sächsische Bergland seine letzten Ausläufer. Das ganze Gebiet östlich der Saale und nördlich vom Harz gehört dem Tieflande an, welches, wie der meist nach N.w. gerichtete Lauf der Flüsse beweist, sich in dieser Richtung senkt. Aus diesem ragen nur vereinzelte kleine Erhebungen hervor, wie die Porphyrfelfen an der Saale bei Halle (135 in), die Höhen bei Wettin (174 m), am höchsten der Petersberg bei Halle (240 in Seehöhe). Auf dem rechten Elbufer zieht ein Teil des Südlichen Land- rückens, der rauhe i ud wasserarme Rücken des Flä-

4. Landeskunde der Provinz Hessen-Nassau - S. 26

1907 - Breslau : Hirt
26 Landeskunde der Provinz Hessen-Nassau. Eimelrod und Höringhausen im Waldeckscheu. Die sechs außerhalb des Hauptlaudes liegenden Gebietsteile machen etwa ^ des Ganzen aus. Schmal- kalden liegt etwa 25 km, Rinteln 55 km entfernt. Das Hauptland liegt zwischen 49° 58' und 51° 40' u. Br. und zwischen 25" 14' und 27° 54' ö. F. (= 7° 34' und 10° 14' ö. Gr.). Der nördlichste Punkt der Graf- schast Schaumburg hat 52" 58' Breite, der östlichste der Herrschast Schmal- kalden 28° 24' Länge (= 10° 44' ö. Gr.). 3. Im N. grenzt Hessen-Nassau an die Rgbz. Minden und Hildesheim, im O. an den Rgbz, Erfurt, das Großherzogtum Sachseu-Weimar-Eisenach und den bayrischen Bezirk Unterfranken, im S. an denselben und die dann- städtischen Provinzen Starkenburg und Rheinhessen, im W. an die Rgbz. Koblenz, Arnsberg und das Fürstentum Waldeck. 4. Der Regierungsbezirk Kassel bildet die Figur eiues Füllhorns, aus welchem Waldeck herausfällt, der Regierungsbezirk Wiesbaden ein uuregel- mäßiges Viereck. 5. Die nördlichste Stadt des Landes überhaupt, Sachsenhagen im Kreis Rinteln, ist von der südlichsten etwa 290 km, die östlichste, Stein- bach-Hallenberg im Kreis Schmalkalden, 215 km von der westlichsten ent- ferut Ein rüstiger Fußgänger geht in einer Stunde 5 km. Bei den Ent- sernuugen der Luftlinie sind noch etwa 5°/0 in gebirgigen Gegenden für die Unebenheiten des Bodens in Berechnung zu bringen. Berechne die Ent- fernnng nach Wegstunden! Hefsen-Nassan umsaßt 15 700qkm, das Königreich Preußeu 348437 qkm, das Deutsche Reich 540483 qkm. Vergleiche! 6. Der Vogelsberg ist die mächtigste Basaltmasse der Erde. Auch in der Rhön, im Meißner, Habichtswald und Westerwald treten gewaltige Basalt- massen zutage. Die glüheud flüssige Basaltmasse hob und ergoß sich in breiter Masse (wie im Vogelsberg) oder erstarrte in spitzen Kuppen (wie in den anderen genannten Gebirgen). Sandstein und Muschelkalk wurden von der Basaltmasse gehoben und durchbrochen, sie liegen daher geneigt an den Abhängen oder am Fuß der Gebirge. Das mittelrheinische Schiefergebirge, das sich vom Taunus über den Rhein, die Lahn, die mittlere Eder bis zur Diemel erstreckt, weist hauptsäch- lich Grauwacke auf. Basaltkuppen, Bimsstein, Tuff und die vielen Mineral- quellen beweisen ebenfalls die Bildung der Erdoberfläche durch vulkanische Tätigkeit. Zusammenstellung der wichtigsten Berghöhen: Große Wasferkuppe .... 950 m (Kreuzberg)..............930 „ Jufelsberg.......915 „ Großer Feldberg..........880 „ Kleiner Feldberg..........830 „ Milseburg................833 „ Altkönig................800 „ (Taufstein)................772 „ Meißner................750 „ Fuchskaute..............660 „ Salzburger Kopf..........655 „ Hohelohr................655 m Bilstein..................640 „ Knüllköpfchen............632 „ Hohegras................600 „ Montabaurer Höhe .... 550 „ Trompeter................540 „ Rossert.........516 „ Platte..................500 „ Staufen................450 „ Niederwald..............340 „

5. Landeskunde der Provinz Hessen-Nassau - S. 3

1907 - Breslau : Hirt
Allgemeine Übersicht. 3 ruht, und nur Hausfrauen, Greise, Greisinnen und kleine Kinder bleiben daheim. Die Mäher und Wenderinnen, welche weit entfernt vom heimischen Herde auf den luftigen Höhen arbeiten, errichten sich weithin leuchtende, niedrige Leinwandzelte, welche sich wie ein militärisches Lager ausnehmen. In diesen Zelten übernachten sie, meist drei bis vier an der Zahl, auf aufgestapeltem Heu oder suchen darin Unterkunft bei schlechtem Wetter. Am Morgen, Mittag und Abend sieht man flinke Jungfrauen, bunt bemalte Kötzen (Tragkörbe) auf dem Rücken, leichtfüßig die Berge hinaufeilen, um den Heu- machern Speise und Trank zu bringen. Von welcher Bedeutung diese Ernte für den Rhöner ist, geht daraus hervor, daß 3—4 Tausend Menschen zu gleicher Zeit sich an ihr beteiligen. Nach der Heuernte geht es zum „Schniet" (Getreideschnitt) und nach demselben mit dem Dreschflegel zur Scheune. Die Vorderrhön, die sich an der Hanne und Ulster ausdehnt, ist ein aus zahlreichen Kuppen bestehendes, freundliches Bergland mit schönen Waldungen und fruchtbaren Tälern. Der höchste Berg der Vorderrhön ist die Milseburg <833 m), wegen ihrer Gestalt vom Volke „Heufuder" und „Totenlade" genannt*). Nah dabei ist die Steinwand oder Teufelsmauer, eine säulenartig zerklüftete Felsmasse, die wie eine Wand aufsteigt. Die anf der Rhön entspringenden Gewässer fließen zur Fulda (Haune), zur Werra (Ulster) und zum Main (Kinzig). (Siehe Bild S. 45.) Der Vogelsberg. Er erhebt sich dem Rhöngebirge gegenüber auf der linken Seite der Fulda. Seine Hauptmasse liegt im Großherzogtum Hessen-Darmstadt, aber seine Aus- lauf er ragen in unsere Provinz hinein. Er breitet sich nach allen Seiten hin strahlenförmig aus. Seiu höchster Punkt ist der Taufstein (772 in). Auf demselben liegt ein großer, ausgehöhlter Stein, den Bonifatius als Taufbecken benutzt haben soll. Das Gebirge ist sehr quellenreich. Das Wasser von etwa 140 Quellen wird gesammelt und in einer mächtigen Röhrenleitung der Stadt Frankfurt zugeführt. Die Gewässer fließen nach allen Richtungen der Windrose zur Fulda, zum Main und zur Lahn. Auf der Höhe ist es sehr rauh, der Volkswitz sagt, man mache „das letzte Ofenfeuer einen Tag vor Johannis und das erste einen Tag nach Johannis". Der Westabfall nach der Wetterau und der Südabfall nach dem Kinzig- und Maintal sind milder. Da die Ernte in diesen Tälern einige Wochen früher eintritt als im Vogels- berg, so gehen viele Leute vom Gebirge ins Tal zur Arbeit. Bedeutend ist die Vieh- zucht (Vogelsberger Rindvieh, Schafes. Mineralquellen finden sich in Salz- schlirs. Durch den „Landrücken" ist der Vogelsberg mit der Rhön verbunden. Das Hessische Berg- und Hügelland. a. Zwischen Fulda und Werra. An die Vorderrhön schließt sich nördlich der Seulingswald, auch Süllingswald genannt. Er ist eine große Waldstrecke voll mächtiger Buchbäume, voll tiefer, einsamer Schluchten und stiller Waldwiesen, in denen man nichts hört als das Hacken des Spechtes und das Schreien des Hähers, ehedem besonders reich an Wildbret, zumal voller Hirsche und Wildschweine, welche da von niemand gestört wurden als einmal im Jahre von den hessischen Landgrafen, welche im Spätsommer im alten Schlosse Friede- wald ihr Hoflager zu nehmen und von dort aus große Schweinehatzen anzustellen pflegten 3). Nördlich vom Seulingswald liegt das Richelsdorfer Gebirge. Hier wurde früher in Bergwerken Kupferschiefer und Kobalt gegraben, jetzt wird nur noch Schwerspat gewonnen. 1) St. Gangolfsbrunnen. H. H. S. 22. 2) Bauernleben auf dem hohen Vogelsberg. H. H. S. 75. 3) Das Nadelöhr im Seulingswald. Il-El S. 78. 1*

6. Landeskunde der Provinz Hessen-Nassau - S. 9

1907 - Breslau : Hirt
Allgemeine Übersicht. 9 gehörigen Abfluß. So ist die Nässe die schlimmste Feindin des Westerwaldes; sie ist die Hauptursache seines rauhen Klimas und verdirbt in regnerischen Sommern die Früchte des Feldes. Dann verfaulen die Kartoffeln in dem fetten, feuchten Boden, und das Getreide, soviel dessen in der Nähe aufkommt, wird nicht reif. Man hat daher Entwässerungsgräben angelegt, hat, um die Gewalt der Winde zu brechen, hier und da Schutzhecken gepflanzt, aber diese Versuche haben noch nicht hinreichenden Erfolg gehabt. Was am meisten auf dem Westerwald gebaut wird^ ist Haser, Gerste, Flachs und die verschiedenen Rübenarten zur Fütterung des Viehs; das Hauptnahrungsmittel der Menschen aber ist die Kartoffel, die in trockenen Jahren vorzüglich gedeiht. Die Kirschen brauchen, wie der Volkswitz sagt, auf dem hohen Westerwalds zwei Jahre zu ihrer Reife, im ersten Jahr werden sie auf der einen Seite rot und im zweiten auf der anderen. Was aber die Oberfläche dem Menschen versagt, gibt ihm das Innere der Berge, dazu ist der Westerwälder genügsam und zufrieden. Er wird nicht leicht zum Bettler. Sein rauhes Klima kräftigt und stählt seinen Leib, und der Kampf mit dem Leben schärft seine geistigen Kräfte. Der berühmte Feldherr Moritz von Oranien pflegte zu sagen: „Ein Westerwälder ist mir lieber als zwei andere." Die unteren Lagen des Westerwaldes, besonders an der mittleren Lahn und an der Dill, sind fruchtbare Gegenden. Der südwestliche Teil des Westerwaldes heißt die Montabaurer Höhen, auch das „Kannen- bäckerländchen." Hier verfertigt mau irdene Kannen, die Mineralwasserkrüge, Wasserröhren, ja selbst 1 in hohe Töpfe für Fleisch, Butter und Sauerkraut, aber auch feinere Trink- krüge und kleine Figuren. Man baut hier auch viel Hopfen. Der Westerwald ist reich an Braunkohlen und Eisen. Die Ausläufer des Westerwaldes erstrecken sich bis zur obereu Lahn; bei Marburg erhebt sich der D amm el s berg mit dem Marburg er Schloßberg. d. Ebenen. Der Rheingau. Südlich vom Rheingaugebirge breitet sich der Rheingau aus, die schönste und fruchtbarste Gegend von ganz Deutschland. Er erstreckt sich zwischen Biebrich und Rüdesheim in der Länge von sechs Stunden. Der Rhein fließt anf dieser Strecke sanft und ruhig dahin und bildet eine große Zahl von Inseln oder Auen. Diese sind mit Buschwerk und hohen Bäumen bewachsen und bilden eine Zierde des Stromes. Am rechten Rheinufer reiht sich Ort an Ort. Dazwischen liegen Gärten und iu den- selben Sommerhäuser, Wallsahrtskapelleu, Winzerhäuschen. Die gegen das Gebirge sich sanft erhebenden Hügel sind mit Reben bepflanzt. Hier ge- deihen die edelsten aller Weine: der Rüdesheim er, Aßmannsh äuser, Johannisberger, Geisenheimer, Marko brunner, Gräsenberger, Rauenthaler n. a. Ein Verslein sagt: „Rheingau — Weingau, Rheiuleut — Weinlent, Rheinwein — fein Wein". Ende August und im Ansauge des Septembers bereitet nian die Fässer zur Auf- nähme des neuen Weines zu, und die Weinberge werden geschlossen. Niemand darf mehr hinein, und Flurschützen bewachen sie. Wenn im Anfange des Oktobers die Trauben genießbar werden, wird den Eigentümern erlaubt, an zwei Nachmittagen in der Woche ihre Weinberge zu betreten und Traubeu zum Essen abzuschneiden. Endlich wird öffentlich durch die Ausrufer bekannt gemacht, daß die allgemeine Weinlese be- ginnt. Nun wandern mit Tagesgrauen die Leser und Leserinnen hinaus in die Wein- berge, Männer folgen mit Wagen, die mit Bütten, Traubenmühlen, Ladefässern beladen sind. Das Einsammeln der Trauben beginnt. Jede Leserin hat ein scharfes Messer und einen Blecheimer. Ist dieser gefüllt, so kommt der Träger mit seiner Bütte auf

7. Landeskunde der Provinz Hessen-Nassau - S. 3

1914 - Breslau : Hirt
4. Bodengestalt. 3 4. Bodengestalt. Nach seiner Oberflächenform gehört Hessen-Nassau der Mitteldeutschen Ge- birgsschwelle an, die das Übergangsglied zwischen der Norddeutschen Tiefebene und dem Süddeutschen Gebirgsland bildet, und zwar nimmt Hessen den mittleren Teil der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle, Nassau da- gegen einen Teil ihres Westflügels, des Rheinischen Schiefer- gebirges, ein. Wenn auch Hessen und Nassau in staatlicher Hinsicht zu Gruihdgebuye I I Tertiär \semeeuper §3=^Musche/Jeauo Yjij±Abunisandstetrv I T I Basali 1. Geologischer Durchschnitt durch Hessen. 12^fach überhöht. einer Einheit verbunden sind, so bilden sie doch in geographischer Beziehung zwei grundverschiedene Länderteile (Länderindividuen). Dasselbe gilt von Schmalkalden, das dem Thüringer Walde, und von der Grafschaft Schaumburg, die dem Weserbergland angehört. B. Hessen. I. Das Land als Ganzes. 1. Aufbau und Einteilung. Charakter der hessischen Landschaft. Hessen wird von dem Hessischen Berg- und Hügelland eingenommen- dieses erstreckt sich von 0 nach W zwischen dem Thüringer Walde und dem Rheinischen Schiefergebirge und von 8 nach N vom Main bis zur Oberweser bei Karlshafen in einer Breite von etwa 100 km. Die ursprüngliche etwa 300 — 400 m hohe Plateaulandschaft ist einerseits durch zahllose Flußtäler zerschnitten und durch beckenförmige Einsenkungen zerfurcht, anderseits ist sie wie übersät mit Basaltkuppen, die einst als feuerflüssiges Gestein am Rande jener Spalten empordrangen. Die hessische Landschaft ist so das unregelmäßigste Gebilde unter allen deutschen Mittelgebirgen. Die Senken. Bei aller Regellosigkeit können wir doch drei große nord- südlich gerichtete Senkungsfelder unterscheiden: 1. die sog. Hessische Senke, die als natürliche Fortsetzung der Ober- rheinischen Tiefebene durch die Wetterau auf Cassel zu zieht, 2. die Mittelhessische Senke längs der Täler von Kinzig und Fulda, 3. die Werrasenke. i*

8. Landeskunde der Provinz Hessen-Nassau - S. 5

1914 - Breslau : Hirt
2. Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte der Landoberfläche. — 3. Das Flußnetz. 5 Neuzeit. Aber erst in der Neuzeit der Erdgeschichte, und zwar in der Tertiärzeit, erhielt Hessen sein heutiges Gesicht. Die bis dahin einförmige Plateaulandschaft wurde von zahlreichen Gräben und Brüchen durch- setzt- darunter bildete die größte Grabenversenkung die Hessische Senke, die natürliche Fortsetzung des Oberrheinischen Grabens, so daß eine kurze Zeit ein Meeresarm über Hannover — Cassel - Treysa - Frankfurt — Basel das europäische Nordmeer mit dem Mittelländischen Meere verband. Lande und Tone sind die Rückstände dieses Meeresarmes wie von Süßwasserseen; sie sind vor allem an diese große Einbruchszone gebunden, während sie bei ihrer leichten Ierstörbarkeit in den höheren Teilen wieder abgetragen oder nur da erhalten geblieben sind, wo sie durch eine darüber gelagerte Lavadecke vor der Zerstörung geschützt blieben, so am Meißner. Mit den Einbrüchen gingen nämlich Hand in Hand gewaltige vulkanische Ausbrüche, indem aus den Bruchspalten die feuerflüssige Lava empordrang. So entstand an der Hessischen Senke das größte Basaltgebirge von ganz Europa, der Vogelsberg, der staatlich allerdings zum größten Teil zu Hessen-Darmstadt gehört, weiter nordwärts das Knüllgebirge, die Eruptivkegel des Habichts- und Reinhards- waldes, ferner zwischen Werra und Fulda die Rhön und der Meißner. Das ganze Hessenland ist wie übersät von diesen vulkanischen Bergkegeln, die meistens aus Basalten, aber auch wie in der Rhön aus Phonolith und Trachyt bestehen. Bald ragen sie in der Form von spitzen Kegeln, bald von sanft gerundeten Kuppen und Domen über die sie umgebende Plateaulandschaft empor und verleihen erst der Landschaft, besonders wenn sie mit Burg oder Kloster gekrönt sind, ihren malerischen Reiz. Die flache, von Seen erfüllte Mulde der Hessischen Senke war zur Tertiärzeit von tropischen Urwäldern bedeckt, von deren reichem Holzmaterial die heutigen Braunkohlen zurückblieben. In der nun folgenden Eiszeit wurde das so geschaffene Landschaftsbild nicht mehr wesentlich verändert, da Hessen eisfrei blieb- nur in den Tälern und an den Hängen wurde hier und da Löß abgelagert, jener feine gelbliche Lehm von außerordentlicher Fruchtbarkeit. Auch die Neubildungen unserer Zeit, die man als Alluvium (Anschwemmung) bezeichnet, also Kies-, Sand- und Lehmablagerungen, sind an die Flußläufe gebunden. " 3. Das Flugnetz. Mangel eines einheitlichen Stromsystems. Der Regellosigkeit im Aufbau Hessens entsprechend fehlt eine Einheitlichkeit in den Grundlinien des Fluß- netzes, d. h. die große Lebensader eines Stromes, der Hessen hydrographisch so zusammenfaßt wie der Rhein die benachbarte Rheinprovinz, die Elbe die Provinz Sachsen oder die Oder Schlesien. Die zahlreichen fließenden Gewässer Hessens gehören zwei Stromgebieten an, dem der Weser und dem des Rheins, so daß drei Viertel des Landes zur Weser, ein Viertel zum Rhein entwässert werden. Die Wasserscheide zwischen beiden Strömen verläuft in einer ziemlich geraden Linie vom Ederkopfe nach 0 zum Hainagebirge südwestlich von Bad Wildungen, von hier nach Sw über das Gilser- gebirge nach dem Taufstein im Vogelsberg, von da nach 30 und weiterhin nach 0 über den Landrücken nach der Wasserkuppe in der Rhön. Ed erkopf und Taufstein bilden besonders ausgeprägte Wasserscheiden zwi- schen Weser und Rhein.

9. Landeskunde der Provinz Hessen-Nassau - S. 13

1914 - Breslau : Hirt
6. Die Bevölkerung. 13 geschlossenen Dorfanlage zurück: bald finden wir das sog. Haufendorf, das auf die Bildung regelmäßiger Straßen und Plätze keine Rücksicht nimmt, bald das fortgeschrittene Straßendorf, in dem zu beiden Seiten der Straße die Gehöfte dicht nebeneinander liegen. Wohnhaus. In der Bauart des Wohnhauses spiegelt sich bei der Land- bevölkerung deutlich ihre Abkunft wider: in den Gebieten mit hessisch- thüringischer Bevölkerung trifft man das fränkische Bauernhaus, in denen mit niedersächsischer Bevölkerung das niedersächsische Bauernhaus. In diesem sind Wohnräume, Ställe, Fruchtspeicher unter einem Dache unter- gebracht, dessen Giebel das uralte Wahrzeichen der Sachsen, die beiden Pferde- köpfe, schmücken; auf der „Großen Diele" (Tenne) mit dem Herd im Hinter- grund spielt sich das ganze Wirtschaftsleben ab. Das fränkische Bauern- haus, aus Fach- oder Flechtwerk errichtet, ist zweistöckig und hat abgetrennte Ställe und Scheunen, alle diese Gebäude umrahmen einen viereckigen Hof. Eine kleine Abart bildet das thüringische Bauernhaus, bei dem der Hof oft durch eine hohe, starke Mauer gegen die Straße abgeschlossen ist. Bevölkerungsdichte. Die Bevölkerungsdichte eines Landes hängt vor allem von seiner Fruchtbarkeit oder seinen inneren Bodenschätzen ab. Da 40°/0 von Hessens Boden mit Wald bedeckt und bei dem Vorwiegen des Buntsandsteins Fruchtbarkeit wie Bodenschätze gering sind, so gehört Hessen zu den dünner bevölkerten Gegenden unseres Vaterlandes, seine Bevölkerungsdichte steht mit 100 Menschen auf 1 qkrn unter dem Durchschnitt des Preußischen Staates, in dem 115 auf 1 qkrn wohnen. Die Bevölkerung Hessens drängt nach den Hohlformen des Landes, den durch fruchtbares Flußschwemmland wie milderes Klima ausgezeichneten Talebenen, so daß diese Gegenden zuweilen sogar die durchschnittliche Bevölkerungsdichte Preußens übertreffen, d. h. dicht bevölkert sind, so der Landkreis Hanau mit 192 Einwohnern auf 1 qkm, der Landkreis Cassel mit 120 Einwohnern auf 1 qkrn. Wegen seiner reichen inneren Bodenschätze gehört ferner der Kreis Schmalkalden mit 160 Einwohnern auf 1 qkm zu den dichtbevölkerten Gebieten. Im allgemeinen aber weisen die Gebirgsgegenden mit größerer Meereshöhe und rauherem Klima, größerer Waldbedeckung und steinigem Boden die dünnste Bevölkerung auf, so der Kreis Frankenberg mit 45 Einwohnern auf 1 qkm, der Kreis Hünfeld mit 52 Einwohnern. Die mittlere Volksdichte Hessens haben Kreise wie Marburg, Fulda. Volkswirtschaft. Trotz der vorwiegend ungünstigen Bodenverhältnisse nährt sich doch der größte Teil der hessischen Bevölkerung von der Land- Wirtschaft, in erster Linie vom Ackerbau, etwa 40°/g der nutzbaren Boden- fläche entfallen auf Äcker und Gärten. Der Ackerbau ist besonders hoch entwickelt im Gebiet der Hessischen Senke und in den milden Flußtälern mit gutem Schwemmboden, im Main-, Werra- und Kinzigtal; daher wiegt in den Kreisen Hanau, Eschwege, Fritzlar und Wolfhagen das Ackerland im Land- schaftsbilde vor, dasselbe Bild zeigt sich den Blicken im reichgesegneten Wesertal. In diesen von der Natur bevorzugten Gegenden gedeiht die Zucker- rübe, bei Eschwege sogar die Tabakpflanze, und in jüngerer Zeit hat sich hier auch der früher vernachlässigte Obstbau zu hoher Blüte entwickelt; im

10. Landeskunde der Provinz Hessen-Nassau - S. 36

1914 - Breslau : Hirt
36 B. Hessen. - Ii. Die einzelnen Landschaften. das steil nach der Weser zu abfällt- dieser Steilabsturz wird etwas durch die vorgelagerten „Vorberge" gemildert. Die höchsten Erhebungen werden vom weißen Iura gebildet, so der Paschenberg (335 m) mit der vielbe- suchten Paschenburg, zu deren Füßen auf einem Bergvorsprunge der Vorberge die Schaumburg (Bild 25), das Stammschloß der Grafen von Schaumburg, weithin sichtbar in das weite, schöne Wesertal schaut. Die Durchschnittshöhe von 300 m behält die Weserkette in ihrem größten Verlauf bei (die Luhdener Klippen bei Rinteln 299 m, die Lange Wand 320 m, der Papenbrink 302 m), sie senkt sich dann auf westfälischem Boden nach der Porta Westfalika zu, wo sie von der in die Norddeutsche Tiefebene eintretenden Weser durchbrochen wird. An dem östlichsten Punkte der Weserkette zweigt nach Nw der Süntel ab mit der wildzerrissenen Felsenkuppe des Hohenstein (342 m); diesem par- allel, durch das breite Auebachtal getrennt, läuft der Deister (383 m), dessen nordwestliche Ausläufer bei dem Bade Nenndorf in die Grafschaft hineinragen. Auch Süntel und Deister bestehen aus Iuraablagerungen und tragen den herrlichsten Buchenwald. Die Bückeberge (360 m) dagegen, an der Westseite des Kreises, sind Süßwasserablagerungen der Kreide- zeit (Wealdenformation) und bergen bei Obernkirchen gute Kohlen und vorzüglichen Sandstein. So finden wir in der Grafschaft Schaumburg, wie selten nieder auf so engem Räume, die größte Mannigfaltigkeit im Aufbau des Bodens vereinigt: Keuper, Iura, Kreide und eiszeitliche Ablage- rungen. Dem entspricht der Wechsel der Oberflächenformen der Landschaft, die wie Schmalkalden zu den schönsten der Provinz gerechnet werden muß. Das Wesertal. Mildes Klima, Fruchtbarkeit. Die Grafschaft nimmt an dem milden Seeklima der Nordwestdeutschen Tiefebene teil- am mildesten ist das Klima im Wesertal bei seiner geringen Meereshöhe von 50 - 60 m. Das Wesertal hat zugleich neben der Gegend von Nenndorf den fruchtbarsten Ackerboden, außerdem fette Weiden mit bedeutender Pferde- und Rindviehzucht. Siedlungen. Inmitten einer wohlhabenden Landbevölkerung, die dem kerntüchtigen Stamme der Niedersachsen angehört, hat sich hier die größte Siedlung, die Kreishauptstadt Rinteln (5720 (Binw.), auf dem linken Weser- ufer entwickelt, ursprünglich ein wichtiger Weserübergang, so daß die Stadt mehrere Jahrhunderte Festung war. Von 1621 —1809 war Rinteln Universität, an der als einer der ersten Lehrer Iosua Stegmann, der Dichter des Liedes „Ach, bleib mit deiner Gnade", wirkte. Heute schiebt sich die Entwicklung der Stadt immer mehr auf das rechte Weserufer, da hier die Schienenwege laufen und auch ein größerer Hafen in neuerer Zeit gebaut ist. Banz in dessen Nähe liegt das größte industrielle Unternehmen, eine Glas- fabrik, die ihre Flaschen über See nach Amerika und Australien versendet. Wie Rinteln an der äußeren Westecke, so liegt das Städtchen Hessisch-Ol- dendorf (1951 Einw.) an der Ostecke des Kreises, es hat Schuhwaren- fabriken und eine Zuckerrübenfabrik. Da das Wesertal wertvolle Tone hat, so stellen größere Ziegeleien Bausteine her, die stromabwärts bis nach Bremen verfrachtet werden.
   bis 10 von 28 weiter»  »»
28 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 28 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 2
5 5
6 0
7 0
8 9
9 0
10 2
11 0
12 0
13 2
14 0
15 0
16 0
17 0
18 20
19 1
20 0
21 1
22 0
23 0
24 0
25 1
26 1
27 0
28 0
29 2
30 0
31 0
32 1
33 1
34 0
35 1
36 0
37 0
38 3
39 1
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 5
4 3
5 20
6 2
7 0
8 0
9 0
10 1
11 1
12 2
13 0
14 0
15 0
16 2
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 2
28 0
29 0
30 0
31 0
32 1
33 0
34 0
35 0
36 1
37 0
38 0
39 1
40 3
41 1
42 0
43 0
44 5
45 0
46 0
47 0
48 2
49 5
50 0
51 0
52 0
53 0
54 4
55 0
56 0
57 5
58 0
59 0
60 2
61 3
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 15
71 0
72 2
73 1
74 0
75 0
76 0
77 3
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 3
88 0
89 0
90 0
91 0
92 1
93 0
94 1
95 1
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 6
1 4
2 0
3 5
4 0
5 0
6 18
7 2
8 4
9 1
10 2
11 3
12 3
13 1
14 79
15 0
16 0
17 0
18 0
19 1
20 0
21 1
22 0
23 0
24 5
25 35
26 0
27 0
28 0
29 25
30 1
31 1
32 2
33 0
34 0
35 1
36 77
37 0
38 4
39 4
40 5
41 3
42 0
43 4
44 2
45 0
46 0
47 16
48 0
49 1
50 4
51 2
52 5
53 1
54 23
55 3
56 4
57 0
58 0
59 1
60 3
61 2
62 0
63 0
64 0
65 0
66 89
67 3
68 0
69 0
70 1
71 1
72 18
73 0
74 0
75 3
76 0
77 0
78 4
79 0
80 3
81 10
82 8
83 15
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 3
90 0
91 7
92 21
93 35
94 17
95 16
96 20
97 11
98 0
99 9
100 24
101 0
102 3
103 3
104 0
105 13
106 0
107 9
108 0
109 2
110 8
111 2
112 0
113 0
114 4
115 2
116 1
117 0
118 1
119 12
120 1
121 0
122 7
123 2
124 5
125 10
126 0
127 27
128 0
129 0
130 25
131 0
132 1
133 32
134 0
135 0
136 0
137 6
138 0
139 9
140 0
141 0
142 13
143 0
144 4
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 2
152 0
153 0
154 0
155 2
156 2
157 23
158 0
159 2
160 0
161 1
162 0
163 0
164 0
165 0
166 1
167 0
168 2
169 5
170 6
171 3
172 0
173 2
174 25
175 0
176 0
177 0
178 0
179 0
180 3
181 0
182 2
183 15
184 0
185 1
186 0
187 0
188 34
189 0
190 0
191 4
192 0
193 0
194 1
195 1
196 5
197 0
198 0
199 17