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1. Grundzüge - S. 1

1917 - Breslau : Hirt
Erster Teil. Anfangsgründe. I. Erste Grundbegriffe. Der Mensch lebt auf der Erde. Uns von dieser Erde Kenntnis zu § oerschaffen, ist die Aufgabe der Erdkunde oder Geographie (griechisch = Erdbeschreibung). Zuerst müssen wir lernen, uns zurechtzufinden. Sich zurechtfinden heißt § mit dem geographischen Ausdrucke sich orientieren. Von alters her haben sich die Menschen nach der Sonne orientiert. Die Gegend, roo die Sonne aufgeht, nennt man Morgen oder Osten; die, too sie untergeht, Abend oder Westen; die, wo sie um die Mitte des Tages steht, Mittag oder Süden. Dem Süden gegenüber liegt Norden (Mitternacht). Norden, Osten, Süden, Westen sind die vier Haupthimmelsgegenden. Nach ihnen benennt man die Zwischen- oder Nebenhimmels- gegenden Nordosten, Südosten, Südwesten, Nordwesten. Für alle diese Himmelsgegenden gebraucht man Abkürzungen (X, 0, 8, W; No, So, Sw, Nw). Die Himmelsgegenden werden auch mit dem Kompaß gefunden. Dieser ist so eingerichtet, daß auf einem Stifte über einer Windrose (Fig. 1) frei- beweglich eine Magnetnadel schwebt, deren Spitze nach Norden zeigt. Man orientiert sich nun mit der Nase nach Norden: dann ist rechts Osten, links Westen, hinter uns ^ Süden. Nicht einmal in unserer engeren Heimat können wir jeden Fleck aufsuchen, wieviel weniger ^ auf der ganzen Erde! Trotzdem vermögen wir ^ Kenntnis und Vorstellung von den übrigen Teilen der Erde zu gewinnen, z. B. durch Schilde- rungen, Bilder oder künstliche Nachbildungen L Windrose, von otücfen der Erdoberfläche aus Sand, Ton u. dgl., sogenannte Reliefs [reliefs]. Das wichtigste Mittel aber ist die Herstellung von Plänen und Karten. Gezeichnet wird dabei die Fläche, auf der wir stehen, bei der Erde also ihre Oberfläche. Die Zeichnung ist immer so hergestellt zu denken, als ob der Zeichner in einem Ballon senkrecht über den Gegenständen schwebte. E. v. Seydlitz-Tronnier, Geographie. Ausg. A. 26. Bearbtg. 2. Neudruck. l

2. Grundzüge - S. 14

1917 - Breslau : Hirt
14 Ii. Reise um die Erde. Wenige Bewohner der See tauchen jetzt noch neben unserem Schiff auf. Es zeigt sich wohl in der Ferne der Wasserstrahl wandernder Wale, oder zwei pfahlartige Flossen folgen beständig dem Schiffe. Das ist der Hai, der gierig nach den reichlich hinausgeworfenen Speiseabfällen schnappt. Aber ein großer Dampfer hat keine Zeit, sich um diese Tiere zu bekümmern. Rastlos arbeiten die Doppelschrauben mit einer Maschinenkraft von 17 500 Pferdestärken und bringen uns stündlich im Durchschnitt um 33|- km vorwärts, d. h. so sagen die „Landratten". Der Seemann spricht von Seemeilen, von denen eine die Strecke von 1852 m bedeutet. Unser Schiff läuft 18 Seemeilen, wofür man auch 18 Knoten sagt. Von Southampton bis New 5)ork sind es etwa 3200 Seemeilen. Also dürfen wir hoffen, unser Ziel in 7|- Tagen zu erreichen1. 15. Telegraphenkabel auf dem Meeresgrunde. § 18. Eine längere Seefahrt wird immer etwas eintönig. Nichts als Luft und Wasser entdeckt der Blick am Horizont, der hier völlig seinen Namen „Gesichtskreis" verdient^. Da ist es ein Ereignis, daß sich in der Ferne . ein langer Rauchstreifen zeigt, der einen Dampfer verrät. Das Schiff selbst sehen wir nicht, weil es uns durch die Krümmung der Erde noch verborgen wird (§ 40, Fig. 33). Der Rumpf des Dampfers taucht auf, und die Flagge mit gekreuztem blauen Schlüssel und Anker im Topp erweist, daß es ein Schiff des „Nord- deutschen Lloyd" [leut>] aus Bremen ist, der zweitgrößten deutschen Schiff- fahrtsgesellschaft. Flaggengruß und Flaggensignale, Tücherwinken, Hurra- rufen, Musik! Bald verschwindet der Rumpf des Dampfers wieder. Da wird auf unserem Schiffe der Apparat für drahtlose Telegraphie in Tätigkeit ge- setzt. Durch ihn erfahren wir, daß wir bald in Nebel kommen werden. 1 Die „Deutschland" macht 234 Knoten und gebraucht nur 5£ Tage. 2 „Horizont" bedeutet: der begrenzende (Kreis).

3. Grundzüge - S. 34

1917 - Breslau : Hirt
34 Iii. Weitere Grundbegriffe. Iii. Weitere Grundbegriffe. § 40. Wenn wir einen Berg besteigen, so wird der Raum, den wir überblicken, desto größer, je höher wir kommen. Der Blick erreicht in der Ferne eine Linie, wo das Himmelsgewölbe die Erde zu berühren scheint. Diese Linie begrenzt unser Gesichtsfeld. Sie heißt Horizont oder Gesichtskreis, denn sie läuft wie ein Kreis um unseren Aussichtspunkt herum, und dieser bildet den Mittelpunkt des Greises. Das Gesichtsfeld ändert sich, wenn wir unseren Standpunkt ändern. Wird die Aussicht durch nichts gehemmt, so erscheint das Gesichtsfeld überall kreisähnlich begrenzt. Diese Erscheinung läßt vermuten, daß die Erde ein nach allen Seiten gleichmäßig gekrümmter Körper ist. Nähern wir uns einem weitentfernten hohen Gegenstande, z. B. einem Berge oder Turme, so erblicken wir zuerst seine Spitze. Je näher wir kommen, desto größer wird der sichtbare Teil, und zuletzt sehen wir ihn ganz. Das Umgekehrte tritt ein, wenn wir uns entfernen. Am deutlichsten können wir diese Erscheinung am Meeres- strande wahrnehmen (Fig. 33). 33. Zur Kugelgestalt der Erde. Auch dieses allmähliche Auftauchen und Verschwinden herankommender und sich entfernender Gegenstände ist überall auf der Erde in gleicher Weise beobachtet und hängt nicht etwa damit zusammen, daß alle Dinge um so kleiner erscheinen, je weiter sie entfernt sind. Wäre dies der Grund, so würden bei einem Schiffe die Masten und der Rumpf zu gleicher Zeit sichtbar, bzw. unsichtbar werden. Vielmehr weist ein solches Erscheinen und Verschwinden der Gegenstände darauf hin, daß sie sich auf einer Ober- fläche bewegen, die nach allen Seiten gleichmäßig gekrümmt ist. Tatsäch- lich hat die Erde die Gestalt einer Kugel. Freilich erscheint uns die Oberfläche der Erde, wenn wir auf einer Ebene uns umsehen, nicht gekrümmt, sondern wagerecht. Dies ist aber eine Augentäuschung, weil die Erde im Verhältnis zu uns Menschen ungeheuer groß ist. Durch Messung und Rechnung wissen wir, daß die Erdkugel einen Umfang von 40 999 km und einen Durchmesser von 12 799 km hat. § 41. Die genaueste Nachbildung unserer Erde ist der Globus (d. i. Kugel). Ein Globus ist natürlich nur eine sehr verkleinerte Nachbildung der Erde. Wenn z. B. der Umfang eines Globus 1 m beträgt, so entspricht dieses 1 m einer Kreis- linie von 49 999 km oder 49 999 999 m auf der Erdkugel. Der Globus hat einen

4. Grundzüge - S. 36

1917 - Breslau : Hirt
36 Iii. Weitere Grundbegriffe. kreise. Entsprechend den 180 Paralleltreisen gibt es auch 180 Längenkreise. Da man aber gewöhnlich nur die Bogen von Pol zu Pol rechnet, so zählt man 360 Halbkreise. Diese Halbkreise heißen Meridiane oder Mittags- linien, da alle Orte, die auf einem solchen liegen, infolge der Drehung der Erde zu derselben Zeit Mittag haben. Die Längenkreise (und Meridiane) sind alle gleichlang. Da also keiner von ihnen (wie bei den Breitenkreisen der Äquator) besonders ausgezeichnet ist, kann die Zählung bei jedem beliebigen beginnen. Als Nullmeridiau (0°) gilt jetzt meist der Meridian der Sternwarte von Greenwich [grirtmöfch] bei London. Ein Schnitt durch die Erde längs des Nullmeridians zerlegt sie in eine westliche und eine östliche Halbkugel. Man zählt dann die Meridiane und ebenso die zwischen ihnen liegenden Längengrade ent- weder nach O hin um die ganze Erde, also 360°, oder nach O und W hin um die halbe Erde, also 180° östlicher (0) und 180° westlicher (W) Länge. Die Breiten- und Längenkreise bilden das Gradnetz der Erde. 44. Die schwierigste Aufgabe bei der Kartenzeichnung besteht darin, die Krümmung der Erdoberfläche auf dem flachliegenden Papier zum Ausdruck zu bringen. Größere Stücke der Erdoberfläche können gar nicht ohne Ver- zerrung als Karte gezeichnet werden. Darum gibt keine Karte die Gestalt größerer Erdräume so richtig wieder wie der Globus. Wie dieser gewöhnlich nicht alle Meridiane und Parallelkreise zeigt, so werden bei starker Verkleinerung auch auf Karten nicht alle Linien des Grad- netzes gezogen, sondern nur einige. Die Lage der weggelassenen Linien wird aber an den Kartenrändern, wo die Zahlen der Grade stehen, genau angegeben durch die abwechselnd schwarzen und weißen Stückchen zwischen je zwei dieser Zahlen, so daß man mit Hilfe eines Lineals, des Zirkels oder nach dem bloßen Augenmaße die fehlenden Linien leicht ergänzen kann. Es läßt sich nun die Lage jedes beliebigen Ortes der Erde bestimmen, indem seine Entfernung von den nächsten sichtbaren Gradnetzlinien ange- . geben wird. Beispiel: Ein Ort liegt in der Mitte zwischen dem 5. und 10. Meridian 0, dem 45. und 50. Breitenkreis N. Der Ort liegt also O, 47£° N. Welcher Ort ist das? Gib Berlins Lage im Gradnetz an! Zahlen in km: rdie Erdachse •«•••• - = 1 Breitengrad = 1 Längengrad am Äquator = 1 Längengrad unter 50° 23r.» • * • = 1 Längengrad am Pol = Der Äquator = ganzer Erdumfang = 40 000 Jeder Meridian = halber Erdumfang = 20 000 12 70$ 111 111 • • 72) 0

5. Grundzüge - S. 38

1917 - Breslau : Hirt
38 Iii. Weitere Grundbegriffe. Der wahre Grund dieser Erscheinungen ist bei vielen Globen durch eine schräge Stellung der Erdachse angedeutet. Schief geneigt ist nämlich die Erdachse zur senkrecht gedachten Achse der Sonne. Diese Schiefe der Erd- achse behält die Erde unverändert bei ihrer Bewegung um die Sonne, und hierdurch wird der Wechsel der Jahreszeiten und der Wechsel der Tageslängen bewirkt. Wir veranschaulichen uns das folgendermaßen: Drehen wir in einem dunklen Räume einen Globus vor einem Lichte um seine Achse, so bleibt immer eine Hälfte der Kugel dunkel, und die Erdteile und Meere rücken nacheinander ins Licht und ver- schwinden wieder daraus. Genau so verhält es sich mit der Beleuchtung der Erde durch die Sonne. Die der Sonne zugewendete Erdhälfte hat Tag, die andere Nacht. Wir gehen nun mit dem immer in derselben Richtung geneigten Globus um das Licht herum und drehen ihn dabei fortwährend um seine eigne Achse. Die wichtigsten Stellungen sind dann folgende (Fig. 35): 35. Beleuchtung der Erde zur Zeit der Sommer- und Wintersonnenwende und der Tagundnachtgleichen. A. Am 22. Juni ist die Erde wie in Fig. 35b beleuchtet. Der Nordpol ist der Sonne am meisten zugewendet. Seine Umgebung ist während einer ganzen Um- drehung der Erde um sich selbst beleuchtet. Mithin dauert der Tag dort 24 Stunden. Mitteleuropa ist dann gleichfalls der Sonne am meisten zugewendet: wir haben am 22. Juni den längsten Tag, die kürzeste Nacht und Sommersanfang. B. Hat die Erde ein Viertel ihrer Bahn um die Sonne durchlaufen, so trifft die Schattengrenze beide Pole und fällt mit den Meridianen zusammen. Dies geschieht um den 23. September (Fig. 35c). Alle Parallelkreise sind halb be- leuchtet, halb beschattet. Tag und Nacht sind also für die ganze Erde gl eich lang: wir haben Herbstnachtgleiche und Herbstanfang.

6. Grundzüge - S. 43

1917 - Breslau : Hirt
A. Das Deutsche Reich. 43 von Mittelgebirgen und Hochflächen. Nur ein, freilich sehr fruchtbares Tiefland liegt in Süddeutschland. Wie heißt es? Den Südrand, gewisser- maßen die Rückwand des deutschen Hauses bilden die nördlichen Letten des mächtigen Hoch- gebirges deral- pen. Hier ist die Zugspitzemitfast 3000 m der höchste Punkt auf reichs- deutschem Boden (Bild 49). Verfolge auf der Karte die großen Flüsse mit ihren hauptsächlichsten Nebenflüssenvon der Quelle bis zur Mündung! — Die schönste und wich- tigste Wasserader Deutschlands, ja ganz Europas ist der weithinauf schiffbare Rhein. Ihm folgt an Bedeutung die Elbe.— Auch ste- hende Gewässer fehlen nicht. Die meisten liegen am Fuße der Alpen und 33^ Handbetrieb in einem Kohlenbergwerk, auf der Seenplatte Wenn vom Schacht aus Stollen an die Kohlenflöze getrieben sind, beginnt die entlang der 5)stsee- Arbeit „vor Ort". Der Häuer schlägt nach den Weisungen des Steigers die Kohle fr',?. Str C Io5° Der Fördermann lädt sie auf den „Hund". Die beladenen Hunde werden von rusie. -^>elcyer ^>ee Pferden oder einer elektrischen Lokomotive an den Schacht gefahren. In diesem ist der größte? hebt sie der Förderkorb zutage. Nach Größe der Fläche von Europa) und Einwohnerzahl (65 Milli- § 53. orten = f der Europas) ist das Deutsche Reich eine der sechs Großmächte des Erdteils (§ 57). Die meisten Bewohner sind germanischen Stammes. Nur an den Grenzen leben auch solche anderer Stämme, namentlich Polen. In vielen Tausenden von kleinen und großen Siedlungen wohnen die deut- scheu Heimatgenossen. Nirgends in Europa gibt es so viele Großstädte, d. h. Städte mit mehr als 100000 Einwohnern. Eine ungeheuer vielseitige Tätigkeit, vor allem in Gewerbe und Berg- bau, Ackerbau und Viehzucht, Handel und Verkehr, muß entfaltet werden, um die sehr schnell wachsende, dichte Bevölkerung zu ernähren. Dem oft

7. Grundzüge - S. 127

1917 - Breslau : Hirt
2. Rußland. 127 88. Jaspis che Steppe östlich vom Kaspischen Meer bei Kasandschik. Die mit Steinblöcken überstreute Steppe ist im Europäischen Rußland ähnlich wie im Asiatischen. Im Frühling bilden blühende Zwiebelgewächse für kurze Zeit einen bunten Teppich zwischen Büscheln von harten Gräsern und Stauden. Im Herbst unterbrechen nur noch vereinzelte staubfarbene Stauden die einförmige graue Fläche. Der Wind weht mächtige Sanddünen zusammen, die sichelförmig vorrücken. Berge durchziehen in niedrigen Reihen die Steppe besonders an den Rändern. 89. Eisenerzlager im Südural. Der Magneteisenstein findet sich im Südural in großen Mengen und tritt häufig in ganzen Bergen zutage. Er wird mit der Spitzhacke auf einzelnen Terrassen losgebrochen und in Karren den benachbarten Hütten zugeführt. Das hier gewonnene Roheisen wird dann durch die Eisenbahn weiterbefördert.

8. Grundzüge - S. 98

1917 - Breslau : Hirt
74. Hallesches Tor in Berlin. Für den gewaltigen Personenverkehr, der zu früher Morgenstunde schon erwacht, sorgen in der Reichshauptstadt Stadtbahn, Straßenbahn, Omnibuswagen um die Wette mit Droschken und Automobilen. Der Bahnhof der Hoch- und Untergrundbahn ist unmittelbar am Halleschen Ufer, einem Spreearm, der Lastkähne trägt, erbaut. Der Beschauer sieht vom Blücherplatz auf den Belle-Alliance-Platz. Zu späteren Tagesstunden fluten dichtgedrängte Menschenscharen und Wagenreihen zwischen beiden Plätzen hin und her.

9. Grundzüge - S. 1

1917 - Breslau : Hirt
Heimatkunde der Freien Hansestadt Bremen und ihres Gebietes von Professor Dr. W. Wolkenhauer in Bremen Siebente, verbesserte und ergänzte Auflage 8 1. § 2. § 3- § 4. § 5. § 6. § 7- § 8. § 9. § 10- §11- I. Ii. Iii. Inhaltsübersicht. Seite Lage, Grenzen und Größe. . 1 Bodengestalt................2 Flüsse......................3 Klima....................5 Bevölkerung................7 Geistige Kultur......8 Landwirtschaft..............9 Gewerbe, Handel, Verkehr 10 Geschichtliche Entwicklung . . 14 Staatliche Einrichtungen... 18 Ortsbeschreibung: Die Stadt Bremen.....20 Das Landgebiet......23 Die Stadt Vegesack... .26 . 27 Iv. Die Stadt Bremerhaven Seite § 12. Literatur.........29 § 13. Übersichtstabellen......30 I. Kleine geographische Merktafel für Bremen........30 Ii. Höhenverhältnisse und Entfer- nungen ..........31 Iii. Entfernungstafel von Bremen 31 § 14. Kleine Zeittafel zur Geschichte Bremens.........32 Karten- und Bilderanhang 34 § 1. Lage, Grenzen und Grütze. Das Gebiet der Freien Hansestadt Bremen, der Fläche nach des kleinsten von den 26 Staaten im Deutschen Reiche, breitet sich im nordwestdeutschen Tieflande an der unteren Weser aus- drei voneinander getrennt liegende und an Größe sehr ungleiche Stücke setzen es zusammen K Der Hauptteil, die Stadt Bremen mit dem Landgebiet,, dehnt sich an beiden Seiten der Weser entlang und ist im N, im 0 und überwiegend auch im 8 von der preußischen Provinz Hannover (den Regierungsbezirken Hannover und Stade), im W und Sw vom Großherzogtum Oldenburg begrenzt. (Abb. 3.) Der zweite Teil, die Stadt Vegesack, liegt gleich unterhalb des vorigen, auf dem rechten Weserufer, auf der Landseite von der Provinz Hannover (dem Regierungsbezirk Stade) umschlossen. Der dritte endlich, die Stadt Bremer- Häven, ist 70 km abwärts gelegen, ebenfalls auf dem rechten Weserufer und von der Provinz Hannover (dem Regierungsbezirk Stade) umgeben. Die Stadt Bremen liegt im Mittel unter 53° 5' nördlicher Breite ^ und 8° 48' östlicher Länge von Greenwich^. Die Stadt Vegesack wird von dem 1 Siehe die Schulwandkarte des Gebietes der Freien Hansestadt Bremen von Professor Dr. Fr. Buchenau. 3. Auflage, 1895. 2 Um von der Lage Bremens auf dem Globus eine deutliche Vorstellung zu er- halten, merke man, daß in ungefähr gleicher Breite die folgenden Punkte liegen: Dublin, Liverpool, Samara a. d. Wolga, Orenburg, Irkutsk, Petropawlowsk auf Kamtschatka, die Königin Eharlotte-Insel, der Winnipeg-See. ^ Auf demselben Meridian wie Bremen gelegen, haben die gleiche Ortszeit: Wyk auf Föhr, Paderborn, Frankfurt a. M, Zürich, der St. Gotthard-Tunnel, Genua, die Insel Fernando Po. Wenn es in Bremen 12 Uhr mittags ist, dann ist es in London (Greenwich) 1 lh 25m, in Lissabon 10h 49m (tn New 7)ork 6h 29m f in Rio de Janeiro 8h 41m vormittags. Die Bremer Ortszeit ist um rund 25 Minuten hinter der Mitteleuropäischen Zeit zurück. Wolkenhauer, Bremen. 7. Aufl. 1

10. Grundzüge - S. 8

1917 - Breslau : Hirt
8 Bevölkerung. — Geistige Kultur. § 5, 6. Unter der im bremischen Gebiete lebenden Bevölkerung steht begreiflicherweise der Teil obenan, der auch dort seine Heimat besitzt: im Jahre 1905 betrug dieser 51°/0, im Jahre 1871 dagegen 62%. Die überwiegende Mehrzahl der eingewanderten Personen stammt aus der Provinz Hannover und dem Großherzogtum Oldenburg. 2000 Personen waren Ausländer. — Dem Alter nach gehörten 31,3% den Altersklassen 1-15 Jahren, 63,2% den Altersklassen 15 — 60, 5,5% denen über 60 Jahre an. § 6. Geistige Kultur. Kirche. Für die kirchlichen Bedürfnisse der evangelischen Bevölkerung sind im bremischen Staatsgebiete insgesamt 87 gottesdienstliche Räume, darunter 29 Kirchen (16 Kirchen mit 27 Predigern in der Stadt B.), vorhanden. Die Gemeindeverfassung der evangelischen Kirchen ist vorherrschend presbyterial; die Vermögensverwaltung und die übrigen äußeren Angelegenheiten jeder Gemeinde liegen unter Mitwirkung des Kirchenvorstandes den Bauherren ob; die kirchenobrigkeitlichen und bischöflichen Rechte ruhen beim Senat. Die kirchliche Lehrfreiheit ist die freieste in den deutschen Staaten,- Kirche und Schule sind vollständig getrennt. Für die Stadt Bremen besteht der Grund- satz der kirchlichen Freizügigkeit, wodurch die alte Kirchspieleinteilung ihre Bedeutung verloren hat. — Die Katholiken besitzen die Johannis- und Marienkirche und die St. Raphaelskapelle in Bremen und die Marienkirche in Bremerhaven; sie gehören zum Sprengel des Bischofs von Osnabrück. — Die Israeliten haben seit 1876 in Bremen eine Synagoge. Bremen hat zahlreiche kirchliche Vereine: Norddeutsche Missions-Eesellschast, Gustav- Adolf-Verein, Protestantenverein, Evangelischer Verein, Verein für innere Mission u. a. Bremen ist der einzige Staat des Deutschen Reiches, der sür kirchliche Zwecke keine Ausgaben hat. Schulwesen. An Volksschulen besaß der bremische Staat im Jahre 1911 76 mit 876 Schulklassen und mit einer Schülerzahl von 39 048; davon waren 47 in der Stadt Bremen, 1 in Vegesack, 6 in Bremerhaven und 22 im Land- gebiet. Von allen Schulen waren nur 6 einklassig, 3 zweiklassig, alle anderen vier- und mehrklassig; die Volksschulen der Stadt Bremen sind fast sämtlich achtstufig, für jedes Schuljahr ist eine besondere Klasse bestimmt. — Den Unterricht erteilten (1911) 677 Lehrer und 335 Lehrerinnen. Im Anschluß an die Volksschulen seien auch noch erwähnt die drei Waisenhäuser, die Hilfsschule für schwachbegabte Kinder, die Taubstummenanstalt, die Idiotenanstalt sin Horn) für schwachsinnige und zwei Erziehungsanstalten für verwahrloste Kinder sin Ellen), ferner drei Haushaltungsschulen und eine Knaben-Handfertigkeitsschule. An höheren Schulen waren 1911 28 mit 5433 Schülern und 4144 Schülerinnen vorhanden; davon waren 13 öffentliche und 15 Privatschulen. Die hohe Zahl der letzteren erklärt sich dadurch, daß, abweichend von den meisten übrigen deutschen Staaten, in Bremen die höheren Mädchenschulen und die Vorbereitungsschulen für die höheren Knabenschulen sämtlich Privat- anstalten sind. — Die Stadt Bremen besitzt 2 Gymnasien („Altes" und „Neues Gymnasium"), 1 Reform-Realgymnasium, 1 Oberrealschule, 3 (1914:4) Realschulen, 5 Privatvorschulen und 9 Privat-Mädchenschulen, darunter 5 Ly- zeen. Vegesack hat an höheren Schulen ein Realgymnasium und eine Privat- Mädchenschule (Lyzeum), Bremerhaven ein Gymnasium, eine Realschule, ein Lyzeum, eine Oberrealschule für Mädchen und eine Privat-Mädchenschule. — Der Unterricht an diesen Anstalten wurde (1911) von 397 Lehrern und 196 Lehrerinnen erteilt.
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