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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 18

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
»>., 18 Schleswig-Holstein. Der Hamburger Hafen. Hamburg ist die größte und wichtigste Handelsstadt Deutschlands, vie Hamburger Flotte ist größer als die irgend einer andern Stadt. Das Fahrwasser der Elbe wird durch Laggerungen ver- tieft- auch die größten Seeschiffe können bis zur Stadt kommen, vie Häfen werden ständig erweitert- jetzt fallen ihnen auch die grünen Elbinseln Walters- Hof und Zinkenwerder zum Opfer. Hn den Kais reiht sich Schuppen an Schuppen, um die Schiffsladungen aufzunehmen. Eisenbahnen laufen an den Schuppen entlang,- durch sie werden die Güter ins Inland befördert oder von dort zur Verladung nach den Häfen. Schuten und Kähne nehmen andere Güter auf und bringen sie nach den turmhohen Speichern an den Fleeten, die wie ein Netz die Stadt durchziehen. Werften. Elbtunnel. In Hamburg (Steinwerder) sind auch große Werften entstanden, auf denen die größten Kriegs- und Handelsschiffe erbaut werden. Mehr als 10000 Arbeiter finden auf den Werften lohnende Arbeit. Um für diese Tausenden einen bequemen Weg nach der Arbeitsstätte zu schaffen, hat Hamburg einen Tunnel erbaut. In einem großen Fahrstuhl sinken Menschen und Fuhrwerke über 20 m in die Tiefe. Dann wandern sie in einer 500 m langen--Köhre unter der Elbe durch und werden darauf durch einen zweiten Fahrstuhl am jenseitigen Ufer wieder emporgehoben, von einem merkwürdigen Gefühl wird man im Tunnel beschlichm, wenn man bedenkt, daß über einem die Elbe rauscht und stolze Schiffe mit ihrer un- geheuren Last trägt. Verkehr. In der Stadt ist ein gewaltiger Verkehr, vie vielen elek- irischen Straßenbahnen, die die Geschäftsstraßen durchziehen, genügten nicht mehr, den Menschenstrom zu befördern- die hoch- und Untergrundbahn wurde zu ihrer Entlastung angelegt. So flutet unter, aus und über der Straße der Menschenstrom dahin. Hamburg hat viele Sehenswürdigkeiten: den zoologischen und botanischen Garten, die Kunsthalle, mehrere Museen, vie größte Sehenswürdigkeit ist und bleibt aber der Hafen mit dem Mastenwald der Schiffe. Bedeutung für Holstein. Ist Hamburg jetzt auch keine holsteinische Stadt mehr, so übt es doch auf die Beschäftigung der Bewohner Holsteins den größten Einfluß aus, wie im vorigen Abschnitt gezeigt ist. Auf den Hamburger Viehmärkten verkauft der holsteinische Lauer seine Rinder, Schafe und Schweine. Ein großer Teil wird davon weiter verschickt nach Sachsen, dem Rheinland und andern Teilen Deutschlands. In Hamburg wohnen auch gegen 150 000 Le- wohner, die in Schleswig-Holstein geboren sind. Es zählt mehr geborene Schleswig-Holsteiner als die Großstädte Mona und Kiel. Altona. vie Stadt Altona verdankt der Nähe Hamburgs ihre Entstehung und ihr schnelles Anwachsen. Im Iahre 1536 erbaute ein Fischer, Jochim von Lohe, an dem Grenzbach gegen Hamburg ein Haus, in welchem er eine Brauerei und Wirtschaft anlegte. Die ham- burger wollten von dieser Nachbarschaft nichts wissen und verlangten den Abbruch des Hauses. Lei den Streitigkeiten fiel von seiten der Hamburger wiederholt der 5lus^

2. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 32

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
32 Schleswig-Holstein. Die Holsten sind groß gewachsen, haben blaue Augen und blondes haar- sie sind langsam und bedächtig, aber auch fleißig und ausdauernd. In alter Zeit hatten sie viele kämpfe mit den vithmarsen, Dänen und Wenden zu bestehen,- sie sind aber schließlich doch Sieger geblieben. Sie haben das eroberte Land der Wenden größtenteils, das südliche Schleswig bis zur Schlei ganz besiedelt und für das Deutschtum gewonnen. In der Gegend von Neumünster, dem sogenannten Aukrug, sind viele wenden ge- blieben und haben sich mit den Holsten vermischt? daher findet man dort mehr kleine und mittelgroße Personen mit dunklem haar und braunen flugen. Tmttelholstein ist ein rechtes Bauernland. Nur im (Dsten finden sich große Güter,- das eigentliche Holstenland kennt nur Bauernhöfe. Die Besitzer heißen hufner. In der ältesten Zeit gab es wohl nur ganze oder volle Hufen. Erst als mehr Wald gerodet und in Ackerland verwandelt war, wurden die Hufen in halb- und Viertelhufen ge- teilt, da diese Teilstücke nun hinreichten, eine Kamilie zu ernähren. Außer den hufnern gibt es in jedem Dorf Kätner (Kleinbauern) und Insten oder Heuerlinge. Oer Stand der Kätner ist wohl erst 200 Jahre alt. Er ist aus den jüngeren Kindern der hufner hervorgegangen. Oer ältem Sohn erbte die Hufe,- ein jüngerer Sohn bekam nur ein Haus mit etwas Land. Jetzt werden viele Hufen parzelliert, d. h. in Teilstücken ver- kauft. Dadurch wird die Zahl der Landstellen größer, und es steigt damit die Le- wohnerzahl. Nlittelholstein ist jetzt schon dichter bewohnt als das fruchtbarere (Dst- Holstein. Das holsteinische Dorf. Die holsteinischen Dörfer liegen geschlossen, haben aber ganz unregelmäßige Straßenzüge. Nur in den Kirchdörfern stehen die Häuser eng zusammen; sonst ist ein Bauernhof sehr geräumig und mit zahlreichen Gebäuden (Wohnhaus mit Viehhausflügel, Scheune oder Schuppen, Lackhaus, Schweinestall, verlehntshaus) besetzt. Ein holsteinisches Dorf mit uralten Eichen, schattigen Linden und blühenden Kastanien ist ein hübscher Anblick. Das alte Sachsenhaus (ein Rauchhaus ohne Schornstein und ohne Oiehhausflügel) ist eine Seltenheit geworden. Leider wird das Strohdach durch das Pappdach oder durch das noch häßlichere Zinkblechdach verdrängt. Die Städte in Mittelholstein. Die ältesten Städte der Landschaft sind Rendsburg, Itzehoe und Kiel? in späterer Zeit erfolgte die Gründung von Kellinghusen, Segeberg und Neumünster. Rendsburg liegt an der Eider und am Kaiser-Wilhelm-Kanal. Die Stadt ist aus einer Burg hervorgegangen, die auf einer Eiderinsel lag. Rendsburg hat eine sehr günstige Lage, da die wichtigste Verkehrsstraße, die die Provinz von Norden nach Süden durchzieht, über Rendsburg führt und dort die Eider und den Kanal kreuzt. fln die Stelle der alten Verkehrswege sind Eisenbahnen getreten. Zünf Eisenbahnlinien laufen in Rendsburg zusammen. Die Eider war früher eine wichtige Wasserstraße, besonders nach Erbauung des Eider- kanals. Bis hierher konnten Schiffe mit 3 m Tiefgang gelangen. Rendsburg und die Dörfer an der Eider hatten zahlreiche Segelschiffe, und bei Rendsburg waren mehrere Werften, die diese Segler bauten. Das ist nach Erbauung des Kaiser-Wilhelm-Kanals anders geworden,- denn die Segler können den Idett- kämpf mit den Dampfschiffen nicht aushalten,- ihre Zahl geht deswegen schnell zurück. Auch hat die Eider als Wasserstraße durch den Kaiser-Wilhelm-Kanal verloren. Die Stadt selbst hat natürlich durch den Kanal an Bedeutung ge- wonnen. Rendsburg war früher eine wichtige Festung; einzelne Reste der

3. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 2

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
2 Schleswig-Holstein. nach durch eine große Zlut veranlaßt, das Land zu verlassen. Sie suchten im Römerreich neue Wohnsitze, wurden aber von den Römern gänzlich vernichtet. Zusammenfassung: Schleswig-Holstein bildet den südlichen Teil der Lim- brischen Halbinsel. § 2. Längen- und Vreitenausdehnung. Größe. Schleswig-Holstein hat die größte Ausdehnung von Norden nach Süden, vie Strecke von Hamburg nach der Elbmündung mißt ungefähr 100 km. ver- gleichen wir mit diesem Matzstab die Länge der Provinz von Norden nach Süden, so ergibt sich, daß diese ungefähr 2^ mal so lang ist,- die Länge beträgt also 250 km. Die größte Breite hat das Land zwischen Eiderstedt und Fehmarn - sie ist 1*4 mal so lang wie unser Maßstab, mißt also 15vkm. ün der schmälsten Stelle, zwischen Husum und Schleswig, mißt die Breite nur 36 km; ein guter Kußgänger könnte also in einem Tage an dieser Stelle das Land durchqueren, vie Provinz nimmt einen Klächenraum von 19 000 qkm ein. (Wie groß ist dein heimatkreis?) Zusammenfassung: Schleswig-Holstein ist ungefähr 250 km lang und an der breitesten Stelle 15v km breit. Seine Größe beträgt 19 000 qkm. § 3. Gestalt und Umriß des Landes. Holstein hat ungefähr die Gestalt eines Dreiecks, das auf der Spitze steht. Vie Spitze liegt bei Lauenburg an der Elbe. Schleswig dagegen bildet ein Rechteck, dessen größte Ausdehnung in der Nordsüdrichtung liegt. vie Küstenlinie sowohl an der Nordsee als auch an der Ostsee bildet keine gerade Linie. Kn manchen Stellen schneidet das Meer tief ins Land ein, an anderen springt das Land ins Meer vor. vie Meereseinschnitte werden Meer- busen oder Buchten, die vorspringenden Landteile Halbinseln genannt. Ganz vom Meer umspülte Landgebiete heißen Inseln. Halbinseln und Inseln zu- sammen werden Glieder genannt, vie Küste Schleswig-Holsteins ist reich gegliedert. vie Nordsee und die Nordseeküste. Salzgehalt. Oas Wasser der Nordsee ist wie in allen Meeren salzig, Wenn man Salzwasser verdampfen oder verdunsten läßt, bleibt das Salz als Lodenkruste zurück, verdampft man Im kg Nordseewasser, dann bleiben 3y2 kg Salz zurück. Dieses Salz ist aber kein reines Rochsalz, wie wir es in der Küche gebrauchen/ es sind andere Salzarten darunter, wovon das Meerwasser einen bittersalzigen Geschmack erhält. Oer Salzgehalt macht das Meerwasser zum Trinken unbrauchbar. Oie See- leute müssen deswegen für ihre Fahrt Trinkwasser vom Lande mitnehmen; sie nennen es Zrischwasser. Gewöhnlich nennt man aber das Wasser der Bäche und Zlüsse zum Unterschied von dem salzigen Meerwasser Süßwasser. Salzwasser gefriert nicht so leicht wie Süßwasser. Oie Nordsee friert niemals zu. Ebbe und Klüt. Oas Nordseewasser steht nicht immer gleich hoch; zweimal am Tage steigt es, und zweimal fällt es. Wenn das Wasser steigt, haben wir Zlut, wenn es fällt, Ebbe. Oen Wechsel zwischen Ebbe und Zlut nennt man die Gezeiten (plattdeutsch: Tiden). Zur Zeit des Neumondes und Vollmondes steigt die Zlut höher; sie heißt dann Springflut. Wenn erstes oder letztes viertel eintritt, erreicht die Zlut eine geringere höhe,- sie wird dann Nippflut genannt.

4. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. uncounted

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Inhaltsverzeichnis. Seite I. Allgemeine Übersicht. § 1. Die Grenzen der Provinz............................................1 § 2. Längen- und Breitenausdehnung. Größe..............................2 § 3. Gestalt und Umriß des Landes......................................2 § 4. Die Bodengestalt des Landes........................................5 § 5. Das Klima Schleswig-Holsteins.......................................7 Ii. Die Einteilung des Landes. § 6. Die Elbe..........................................................8 § 7. Kreis Herzogtum Lauenburg....... ..........................10 § 8 Das südliche Holstein............................13 § 9. Vstholstein ..............................24 § 10. Mittelholstein............. ......................27 §11. Dithmarschen........................................................35 § 12. Eiderstedt......................................................40 § 13. Nordsriesland.............. ..................42 § 14. Helgoland........................................................48 § 15. Mittelschleswig......................................................49 § 16. Vstschleswig........................................................52 § 17. Nordschleswig......................................................56 Iii. Zusammenfassende Übersicht. § 18. Größe. Volksdichtigkeit..............................................58 § 19. Bedeutung der Landwirtschast........................................59 S 20. Die Fischerei....................................................60 §21. Handel und Schiffahrt..........................................60 §22. Die Verkehrswege..................................................60 § 23. Der Kaiser-Wilhelrns-Kanal..........................................61 § 24. Der Elbe-Trave-Kanal..............................................62 § 25. Volkstum und Sprache der Bewohner................................62 § 26. Die Religion der Bewohner..................................63 §27. Die Verwaltung der Provinz........................................63 Anhang 1: Bevölkerungstabelle der Kreise Schleswig-Holsteins nach der Volks- Zählung 1910................................................64 Anhang 2: Tabelle der Städte, Flecken und größeren Landvemeinden mit ihrer Bevölkerungszahl am 1. Dezember 1910........................65 Anhang 3: Beobachtung des Himmels, der Gestirne und des Wetters .... 66

5. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 62

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
62 Schleswig-Holstein. Der Kanal verbindet die Nordsee mit der Dstsee,- er geht von der Elbmündung (Brunsbüttel) nach dem Kieler Hafen (Holtenau), vom Zlemhuder See bis Rendsburg benutzt er zum Teil das alte Bett der Eider. Er ist 98,5 km lang, oben 102 m, unten 44 m breit und 11 m tief. Bei Levensau wurde die hauptwasserscheide, bei Grünental der Mittelholsteinische Höhenzug durchschnitten. An beiden Stellen wurden gewaltige Brücken über den Kanal geführt, die gleichzeitig dem Eisenbahn- und Zuhrwerksverkehr dienen. Zetzt entstehen neue Hochbrücken für die Eisenbahnen in hochdonn, bei Holtenau und bei Rendsburg. Die letztere wird nach ihrer Vollendung das größte Eisenbauwerk Europas sein. Die Umgebung von Rendsburg liegt nur wenige Meter höher als der Wasserspiegel des Kanals. Es mußte deswegen ein 5 km langer Eisenbahndamm gebaut werden, auf dem die Eisenbahn allmählich bis zu 42 m höhe ansteigt. Um von dieser höhe nach dem Bahnhof Rendsburg herab zu gelangen, mußte eine 5 km lange Schleife gebaut werden, auf der die Eisenbahn sich herabsenkt. Diese Schleife ruht auf einem gewaltigen Eisengerüst (siehe Bild S. 25). Bei Rendsburg wird gleichzeitig eine neue eiserne Drehbrücke für den Wagenverkehr erbaut. An andern Stellen sind Zähren für den Verkehr Zwischen beiden Ufern eingerichtet. An den Endpunkten des Kanals befinden sich gewaltige Schleusen, die im Kanal einen gleichmäßigen Wasserstand halten,- Ebbe und Zlut haben keinen Einfluß auf die höhe des Wasserstandes. Huf zwei Stunden werden täglich die Schleusentore geöffnet. Dann entsteht eine Strömung, die alle Senkstoffe hinwegspült. Wenn die Schleusentore in Holtenau geöffnet sind, strömt salziges Ostseewasser in den Kanal. Das Kanalwasser ist darum brackig. Da das Brackwasser nicht so leicht gefriert, hält man dadurch das Wasser leichter eisfrei. Der K-anal war bisher nur selten und immer nur auf kurze Zeit zugefroren. Der Kanal kann auch zur Nachtzeit befahren werden,- denn an jedem Abend flammt an ihm entlang elektrisches Licht auf. Lotsen steuern mit sicherer Hand die Schiffe durch das Wasser. In jedem Frühjahr stellen sich im Kanal ungeheure Schwärme Heringe ein, die hier ihren Laich absetzen. Im Kanal darf nicht mit Netzen gefischt werden,- er ist ein Schutzgebiet für die Heringe. 3m Sommer ziehen Milliarden junger Zische durch die Schleusen in die See. Sie werden wiederkommen, wenn sie groß geworden sind,- dann werden die Zischer der Gstseeküste sie mit ihren- Netzen erwarten. Der erste Lau des Kanals hat 156 Millionen Mark gekostet,- der Erweiterungsbau ist auf 221 Millionen Mark veranschlagt. Wir Deutschen können auf dieses Bauwerk stolz sein,- wo man ähnliche Lauten ausführen will, da dient der Bau des Kaiser- Wilhelm-Kanals als Muster. § 24. Der Llb-Trave-ttanal. Durch den Kaiser-Wilhelm-Kanal sah Lübeck seinen Handel bedroht. Hamburg und Kiel hatten den größten vorteil von seinem Bau. Um den eigenen Handel zu schützen, suchten die Lübecker deswegen einen guten Verbindungsweg zwischen Erave und Elbe herzustellen. Preußen und Lübeck zusammen ließen den Elbe-Erave-Kanal bauen. Er verläßt die Elbe bei Lauenburg, durchschneidet den Kreis Lauenburg in Nordsüdrichtung und mündet bei Lübeck in die Trave. Er hat nur reichlich Z m Wasser- tiefe und ist im Wasserspiegel 27 m breit. Seine Länge beträgt zwei Drittel der Länge des Kaiser-Wilhelm-Kanals. Um die höhe in der Mitte Lauenburgs zu überwinden, sind sieben Kastenschleusen eingebaut, die das Wasser von beiden Enden her aufstauen. Über den Kanal führen 29 Brücken, darunter 6 Eisenbahnbrücken, hier waren aber nicht so stolze Bauten erforderlich wie beim Kaiser-Wilhelm Kanal,- denn hier handelt es sich um ganz andere Schiffsarten, denen die gewaltigen Masten und Haus- hohen Schornsteine fehlen. Den Hauptanteil am Schiffsverkehr haben die großen Elb- kähne. — Auch auf diesem Wasserwege herrscht ein großer Schiffsverkehr.

6. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 36

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
36 Schleswig-Holstein. § 11. Othmarschen. Lage. Grenzen. Im Westen Holsteins, zwischen der Elb- und Eider- mündung, liegt die Landschaft Othmarschen. Im Westen wird Othmarschen von der Nordsee begrenzt. Im Osten wa. früher Landgrenze,- jetzt aber bildet der Naiser-wilhelm-Nanal die Grenze gegen Holstein. Oie Landschaft gleicht also einer Insel. Viesen Charakter trug das Gebiet auch schon vor der Er- bauung des Kanals- denn auf der holsteinischen Grenze dehnten sich im Norden und Süden an kleinen Zlüssen weite, unzugängliche Moorgebiete aus. Nur auf der kurzen Grenzstrecks zwischen den Moorgebieten, da, wo der Mittelholsteinische Landrücken von hohenwestedt her bis Heide vordringt, führte eine viclbenutzte entlang zieht sich die Lahn einer prächtigen Hochbrücke über den Nanal geführt ist. vithmarschen hat demnach eine abgeflossene , insel- artige Lage. Aus dieser Lage erklärt es sich, dah die Bewohner, die Oithmarscher oder Oithmarsen, sich in Sitten und Gebräuchen und auch in dersprache(Oialekt) von den stammverwandten Holsten deutlich unterscheiden. Diese Lage machte es den Le- wohnern auch leicht, ihr Land gegen feindliche Angriffe zu schützen. Jahrhunderte hindurch haben sie ihre Zreiheit gegen Holsten und Dänen verteidigt. In der Schlacht bei hemming- stedt (1500) besiegten sie die Dänen und Holsten, obgleich diese ihnen mit einer gewaltigen Übermacht gegenüberstanden. Reichlich 50 Jahre später mutzten sie sich aber doch dem Nachbar beugen. Die Bewohner haben aber die Zreiheitsliebe der vorfahren bewahrt, und noch singt und erzählt man von den Heldentaten der Väter. Oie Geest. Othmarschen zerfällt deutlich in zwei recht verschiedene Hälften, in Geest und Marsch. Oer Name Geest bedeutet unfruchtbar- die Oithmarscher Geest ist aber nur im vergleich zur Marsch unfruchtbar zu nennen; im ganzen ist auch dieser Teil des Landes ertragreich und wohlbebaut. Ganz unfruchtbar ist nur der Geestrand an der Marsch- dort liegt ein vünen- saum, der hier von den Winden aufgetürmt wurde, als noch das Meer über die Marsch hinflutete, viese Inlanddünen sind meistens mit Heidekraut be- kleidet. Kus manchem Ortsnamen (Michaelisdonn, hochdonn, vingerdonn) hören wir die Bezeichnung „vüne" bervorklingen. üuf dem Vünenrand liegen die bedeutendsten Orte: Meldorf, hemmingstedt, Heide, Lunden. (Siehe Bild: Inlanddünenkette am Nande der Marsch.) Verkehrsstraße ins Land. Kuf diesem Landrücken Neumünster—heide hin, die bei Grünental auf Kbb. 18. vithmarschen.

7. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 67

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Anhang 3. Beobachtung des Himmels, der Gestirne und des Wetters. 67 Zusammenfassung: Wir haben vier Haupthimmelsgegenden: Osten, Süden, Westen und Norden — und vier Nebenhimmelsgegenden: Südost, Südwest, Nord- west und Nordost. häufig stellt man die Himmelsgegenden bildlich dar. Man zeichnet zunächst ein Kreuz, dessen eine Nchse senkrecht (lotrecht) steht, während die andere wage- recht liegt. Das nach oben gerichtete Ende bezeichnet man als Norden, das entgegengesetzte mit Süden. Osten liegt dann nach rechts, Westen nach links. Zeichne das Kreuz und lege das Blatt so hin, daß das Nordende wirklich nach Norden zeigt! Oann geben auch die anderen Enden die Himmelsrichtungen richtig an. Auf manchen Häusern ist über einer beweglichen Windfahne ein solches Kreuz aus Eisen angebracht- man kann daran die Windrichtung ablesen. Legen wir über dieses Kreuz ein schrägliegendes und bezeichnen wir dann dessen Enden in der richtigen Reihenfolge mit den Nebenhimmels- gegenden, so erhalten wir eine Windrose. Um für einen bestimmten Stand- ort die Lage der Himmelsrichtungen zu ermitteln, kann man sich nach dem Stande der Sonne richten. Wenn aber der Himmel bewölkt ist und bei Nacht mutz man ein anderes hilfs- mittel anwenden. Km leichtesten ist die Zeststellung der Himmelsgegenden durch die Magnetnadel. Eine frei- schwebende Magnetnadel stellt sich nämlich immer in Nordsüdrichtung. Nennt man aber die Nordsüdlinie, dann liegt (wenn wir nach Norden sehen) nach rechts Osten, nach links Westen, häufig ist unter der Magnetnadel eine Windrose angebracht. Von dieser kann man die Himmelsrichtungen ablesen, sobald die Magnetnadel in derselben Richtung schwebt, wie die Nordsüdlinie der Windrose zeigt, vie Vereinigung von Windrose und Magnewadel nennt man Kompatz. In einem Kirchdorf kann man sich in der Regel auch nach der Stellung des Kirchturms richten,- er steht meistens am Westende der Kirche. — Auf freiem Kelde kann man sich häufig auch nach der Zorm der Baumkronen richten. In unserer Gegend wehen die häufigsten und stärksten Stürme aus westlicher Richtung,- deswegen sind die Kronen freistehender Bäume fast immer etwas nach Osten geneigt. — Oer Seemann stellt in der Nacht die Himmelsgegenden nach der Stellung gewisser Sterne fest (siehe weiter unten). Zusammenfassung: Die Vereinigung von Windrose und Magnet- nadel nennt man Nompah. Mit dem Nompah stellt man die Nordsüd- linie fest. 5* ' i isti'ttft für: nau ■'« naie chun9 flbb. 31. Wetterfahne bei Sonnenschein und Negen.

8. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 50

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
50 Schleswig-Holstein. § 15. Mittelschleswig. Lage und Beschaffenheit der Landschaft. Mittelholstein ist nur stiefmütterlich von der Natur bedacht- das gilt erst recht von Mittel- schleswig. Zieht man von Rendsburg über die Westenden der tief ein- schneidenden Korden eine Verbindungslinie nach Hadersleben, dann gibt diese fast genau die Stelle an, wo das fruchtbare, hügelige Gebiet des Ostens unvermittelt in die sandige Ebene der Mitte übergeht.'vas Marienbild zeigt, daß fast ganz Mittelschleswig Tiefebene von weniger als 25 m höhe ist. Nur zwei niedrige Höhenzüge, die beide von Flensburg ausgehen, bilden eine 5ws- nähme. Einer bildet den westlichen Abschluß des Treenegebietes- der andere zieht sich in westlicher Richtung bis zur Marsch hin. Oer letztere teilt Schleswig Abb 25. Niederung an der Sorge, (klus 0ch. Möller, Das Gesicht der Heimat,) in Zwei fast gleiche Teile, von denen der nördliche Nordschleswig genannt wird. Auf dem höhengebiet an der Treene sind noch einige schöne Wälder erhalten geblieben. 5luch auf dem (Huerwall westlich von Klensburg waren einst große Wälder. An diese erinnern aber nur kümmerliche Eichenkrattgebüsche. Sonst ist Mittelschleswig eine weite, baumlose, öde, ebene und unfruchtbare Fläche, voll von Heide- und Moorländereien. Ungehindert streift das fluge über das Land hin; kein Knick, kein Wald schließt das Gesichtsfeld ab. Wie leer das Land dem Wanderer erscheinen muß, zeigen die beiden Lilder. Das erstere führt uns in die Niederung der Sorge. Am träge dahinschleichenden Kluß ziehen sich Wiesenländereien hin,' daran schließen sich nördlich und südlich Heiden und Moore. Das zweite Lild, (Dchsenweg bei Leck, gibt uns dagegen einen Überblick über die höher gelegenen, sandigen Teile des Landes. Welteinsamkeit über- kommt uns beim Anblick beider. Wer aber einmal bei sonnigem Wetter den

9. Landeskunde der Provinz Schleswig-Holstein und der Freien und Hansestadt Lübeck mit ihrem Gebiete - S. 37

1910 - Breslau : Hirt
Ix. Klima, Pflanzen- und Tierwelt. 37 Genauere Angaben enthält folgende Tabelle, wobei die Angaben über Tem- peratnr das Ergebnis einer 30 jährigen Beobachtung von 1861—1890 sind (Hann, Handbuch der Klimatologie, Swttgart 1897), die Angaben über die Niederschläge auf 10 jährigen Beobachtungen von 1892—1901 beruhen (Hellmann, Regenkarte der Provinzen Schleswig-Holstein, Hannover, Oldenburg usw., Berlin 1902). Beobachtungsort Mittlere Temperatur 3, In Celsius-Graden in mm Januar Juli Jahr Lübeck....... — 0,3 17,2 8 634 Neustadt...... — —■ — 645 Kiel........ 0,8 17 8,4 730 Schleswig...... 0,6 16,5 8 804 Flensburg...... 1,0 17,2 8,5 820 Apenrade ...... 0,8 16,6 8,1 760 Hadersleben . ... — — —- 690 Segeberg...... —- — 734 Neumünster..... — 0,3 16,9 7,9 760 Altona....... 0,1 17,1 8,3 703 Meldorf....... 0,1 17 8,2 784 Husum....... — — 796 Tondern...... — — -—- 760 List auf Sylt . . . | 602 Keitum auf Sylt . . ! Westerland auf Sylt ) 0,8 16,5 8,3 655 700 Helgoland...... 1,6 16,5 8,6 727 2. Die Pflanzenwelt. Die Pflanzenwelt hängt ebensosehr vom Klima wie von der Bodenbe- schassenheit ab. Überwiegend klimatisch bedingt ist der große Reichtum an saftigen Wiesen und prächtigen Getreidefeldern im 0 und W, ebenso die Seltenheit der Wälder in der Mitte und im W des Landes; aber auch die Dreiteilung der Bodenarten spiegelt sich in der Verschiedenheit der Pflanzenwelt des 0, der Mitte und des W der Provinz wider. a) In dem waldreichen 0 des Landes ist nächst der Buche (Rotbuche) die Eiche am meisten verbreitet, sie kommt besouders am Rande des Waldes oder an Lichtungen vor, wo sie Luft und Licht zur freien Entwicklung findet, im dichten Buchenschatten dagegen kann sie nicht gedeihen. Neben den genannten Bäumen finden sich hier und da Weißbuche, Ulme, Bergahorn, Esche, Vogelbeerbaum, Kirsche, Birn- und Apfelbaum und an sumpfigen Stellen Weide und Erle. Linde und Pappel dienen neben der Ulme häufig als Alleebäume; die Birke kommt als Wald- bäum selten (Schwarzenbek) vor. Die Nadelhölzer wachsen in dem fruchtbaren

10. Landeskunde der Provinz Schleswig-Holstein und der Freien und Hansestadt Lübeck mit ihrem Gebiete - S. 49

1910 - Breslau : Hirt
X. Die Bevölkerung, ihr Leben und Treiben. 49 Wasserspiegels betrügt 32 m, der Sohle 22 m; an den Ausweichestellen und oberhalb und unterhalb der Schleusen ist sie größer. Die Tiefe beträgt aus der Scheitelstrecke 2,5 m, von der Büssaner Schleuse an bis zur Mündung und ebenso bei Lauenburg 3,5 m wegen des schwankenden Wasser- standes von Trave und Elbe, sonst 2 in. Der Kanal ist so angelegt, daß er leicht vertieft und bis auf 27,3 in Sohlenbreite verbreitert werden kann. An beiden Seiten Leinpfade. Eisenbahnbrücken bei Genin, Berken- thin, Grambek, Büchen und Daldorf. Die Baukosten betrugen bis 1907: 23 Mill. Mark, von denen Preußen, ein- schließlich eines Beitrags des Kreises Herzogtum Lauenburg von 600000 Mark, ein Drittel, 71/2 Mill. Mark, beisteuerte. Die Unterhaltungskosten betrugen 1907: 183000 Mark. Im Jahre 1908 passierten den Kanal 2800 Schiffe mit einer Trag- sähigkeit von 850 000 Tonnen. Er wurde eröffnet am 16. Juni 1900. Eine Zeitlang hat noch eine zweite Verbindung zwischen Trave und Elbe be- standen. Ein Kanal verband die Beste, die in Oldesloe in die Trave fließt, mit der Alster, er wurde 1529 vollendet, mußte aber bald wegen Mangel an Wasser aufgegeben werden. 2. Der Kaifer-Wilhelm-Kanal, dessen Grundstein am 3. Juni 1887 noch von Kaiser Wilhelm I. gelegt wurde, ist am 21. Juni 1895 unter Beteiligung von Kriegsschiffen aller Länder eröffnet wor- den. Er ist an die Stelle des schleswig- holsteinischen oder Eiderkanals getreten. Dieser ältere Kanal wurde von 1777 bis 1784 gebaut, begann an der Kieler Förde bei Holtenau, benutzte im 0 den kleinen Grenzfluß, die Levensau, im W zum Teil das Bett der Eider und endigte im Schirnauer See, östlich von Rendsburg. Er war 33 km lang, 31/2 m tief und führte durch 3 Schleusen zur Scheitelhöhe des Flemhuder Sees und wieder in 3 Schleusen Scholz-Doormann, Landeskunde von Schleswig-Holstein und Lübeck. c es E E >e-
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