Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichtsbilder für evangelische Volksschulen - S. 95

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
95 König Wilhelm begab sich in Begleitung von Bismarck, Moltke und Roon zu seinem Heere, um persönlich den Oberbefehl zu übernehmen. Nach Moltke's Plan teilte sich die deutsche Heeresmacht in drei große Armeen unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm, dem Prinzen Friedrich Karl und Steinmetz; diesen standen zwei französische Heere unter Mac Mahon und Bazaine gegenüber. Am 4. August erfocht die kronprinzliche Armee einen glänzenden Sieg über die Scharen Mac Mahons bei Weißenburg im Elsaß; der hinter der Stadt liegende steile Geisberg wurde trotz der starken Befestigungen erstürmt. Zwei Tage später, am 6. August, griff der Kronprinz die Hauptmacht Mac Mahons bei Wörth an. In fünfzehnstündigem, heißen Kampfe errangen die Deutschen den Sieg. Durch die Verfolgung seitens der Kavallerie wurde das ganze Heer Mac Mahons vollständig auseinandergesprengt. Die Kämpfe um Metz. An demselben Tage wurde die zweite französische Armee aus ihrer festen Stellung auf den Spicherer Höhen bei Saarbrücken vertrieben und zog sich auf Metz zurück. Bazaine beabsichtigte, sich mit der inzwischen wieder gesammelten Armee Mac Mahons zu vereinigen. Um das zu verhindern, griffen die Deutschen unter Steinmetz die Rückhut Bazaines bei Colombey am 14. August an und trieben sie bis unter die Mauern von Metz zurück. — Unterdes rückte Prinz Friedrich Karl heran und griff Bazaine am 16. August bei Mars la Tour an. In einem heftigen Kampfe, der den ganzen Tag währte, wurde die Entscheidung durch einen todesmutigen Angriff der Kavallerie auf die feindliche Artillerie und Infanterie herbeigeführt. (Freiligrath: Die Trompete von Gravelotte.*) Mit dem Eintritt der Dunkelheit zogen sich die Franzosen zurück. — Da sie in Gefahr waren, von den Deutschen umzingelt zu werden, so boten sie ihre ganze Kraft auf, um diesem Schicksal zu entgehen. So entspann sich am 18. August die blutige Schlacht bei Gravelotte. Der König übernahm den Oberbefehl über die beiden vereinigten Armeen unter Prinz Friedrich Karl und Steinmetz. Die Franzosen hatten auf den Bergeshöhen vor Metz eine äußerst günstige Stellung inne. In stockwerkartig über einander liegenden Gräben halten sich die Schützen bis an den Hals eingegraben und eröffneten ein mörderisches Feuer auf die vorliegende Ebene, in der die Deutschen mit Todesverachtung vorrückten. Lange schwankte die Entscheidung, bis die Franzosen durch einen Seitenangriff aus ihrer Stellung verdrängt wurden. Die gesamte französische Armee zog sich mit Einbruch der Nacht in die Festung Metz zurück. Der König schrieb an seine Gemahlin: „Das war ein neuer Siegeszug, dessen Folgen noch nicht zu ermessen sind. Ich danke Gott, daß er uns den Sieg verlieh." *) Richtiger: Die Trompete von Vionville.

2. Geschichtsbilder für evangelische Volksschulen - S. 96

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
96 Sedan. Prinz Friedrich Karl umzingelte mit seinem Heere die Festung Metz, um Bazaine durch Hunger zur Übergabe zu zwingen. Die kroupriuzliche Armee war unterdessen weiter nach Westen vorgedrungen. Ein neugebildetes Heer unter dem Kronprinzen Albert von Sachsen rückte in der gleichen Richtung vor, um in Gemeinschaft mit der Armee des Kronprinzen Friedrich Wilhelm Mac Mahon anzugreifen. Dieser aber wandte sich plötzlich nordwärts, um in einem großen Bogen gegen Metz zu marschieren und Bazaine aus der Umzingelung der Deutschen zu befreien. Sofort änderten auch die beiden kronprinzlichen Heere ihre Richtungen und brachten Mac Mahon durch geschickte Märsche zwischen sich. Ant 1. September kam es in den Dörfern um Sedan zum Kampf. Die Franzosen wurden trotz tapferer Gegenwehr auf allen Seiten zurückgedrängt und von den Deutschen wie mit einem eisernen Ringe umschlossen, so daß ein Entkommen unmöglich war. Sie zogen sich in die Festung Sedan zurück, gegen welche alsbald ein heftiges Artilleriefeuer eröffnet wurde. Da befahl Napoleon, der sich im französischen Heere befand, die weiße Fahne aufzuziehen, und sandte einen General zu König Wilhelm mit folgendem Brief: „Da es mir nicht vergönnt ist, an der Spitze meiner Truppen zu sterben, so lege ich meinen Degen Ew. Majestät zu Füßen." Am 2. September streckte die ganze ftanzösische Armee, über 80000 Mann, die Waffen. Der Jubel der Deutschen war unbeschreiblich, besonders als man vernahm, daß auch der Kaiser Napoleon Kriegsgefangener sei. Der König sandte seiner Gemahlin die Siegesnachricht, welche mit den Worten schloß: „Welch eine Wendung durch Gottes Fügung." Dem Kaiser Napoleon wurde das Schloß Wilhelmshöhe bei Kassel als Aufenthaltsort angewiesen. Der Kampf gegen die Republik; Friede. Als die Schreckensnachrichten von Sedan in Paris bekannt wurden, erklärte man Napoleon seines Thrones verlustig und rief die Republik aus. Die Deutschen rückten unterdessen gegen Paris vor und schlossen die Stadt ein. Die ungeübten republikanischen Heere wurden überall geschlagen. Nach viermonatlicher Belagerung ergab sich Paris; Straßburg und Metz waren schon früher gefallen. Am 1. März kam der Friede zustande. Frankreich mußte Elsaß und Lothringen an Deutschland abtreten und 4000 Millionen Mark Kriegskosten bezahlen. Inwiefern erkennt man ans der Kriegserklärung den großen Leichtsinn der Franzosen^ ^ ^ bmt Vormarsch der deutschen Heere zu Grunde? Nenne die Siege der deutschen Armeen! Wodurch wurden die beiden französischen Armeen von der Beteiligung am Kampfe ausgeschlossen?

3. Geschichtsbilder für evangelische Volksschulen - S. 104

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
104 feierte. Das Nachlesen der Lieblingsstellen in den Evangelien an solchen Orten ist ein Gottesdienst für sich." Kriegsruhm. Der Name des Kronprinzen Friedrich Wilhelm ist mit den ruhmvollsten Tagen der Jahre 1866 und 1870 unauslöschlich verknüpft. Er war der Sieger von Königgrätz, von Weißenburg, Wörth und Sedan. Seine Leutseligkeit gewann ihm im Fluge die Herzen der Krieger. Die süddeutschen Truppen, welche noch vor 4 Jahren den Preußen als Feinde gegenüberstanden, nannten ihren ritterlichen Führer begeistert „Unser Fritz". Mit diesem Namen nannten ihn sogar die feindlichen Franzosen in ihrer Sprache, nachdem sie den Edelmut ihres Gegners oft erfahren halten. Ruhmgekrönt kehrte der Kronprinz 1871 an der Seite seines greisen Vaters heim, geschmückt mit den höchsten Orden und Ehrenzeichen und in dem Range eines Generalfeldmarschalls, der höchsten militärischen Würde, die vor ihm kein preußischer Prinz inne hatte. Familienleben. Leutseligkeit. Die kronprinzliche Familie lebte gewöhnlich in dem Neuen Palais bei Potsdam in ländlicher Abgeschiedenheit. Auf dem nahegelegenen Gute Bornstedt verkehrte sie als Guts-Herrschaft mit den Landleuten in ähnlicher Weise, wie einst die Großeltern in Paretz, und teilten Freud und Leid mit ihnen. Der Kronprinz veranstaltete häufig Kinderfeste, bei denen sich seine Kinder mit der Bornstedter Jugend zu fröhlichen Spielen vereinigten. Mit freundlichem Antlitz bewegte er sich selbst unter der muntern Schar und freute sich des Glückes seiner Kinder. Der Kronprinz besuchte oft die Schule zu Bornstedt und fragte auch selbst die Kinder. Um die schüchternsten zur Antwort zu bewegen, setzte er sich wohl zu ihnen auf die Bank, indem er mit herzgewinnender Freundlichkeit sagte: „Du mußt nur rechtes Zutrauen zu mir haben, mein Kind, als wenn ich dein Lehrer wäre." Jeden Sonntag erschien der Kronprinz pünktlich in der Kirche. Wenn die ganze Kirche besetzt war, so winkte er den Leuten, die keinen Platz mehr finden konnten, in seinen Kirchenstuhl zu treten. Beim Ausbruche eines Brandes beteiligte er sich einst persönlich bei den Rettungsarbeiten. In weiten Kreisen suchte der Kronprinz den Armen zu helfen und wohlzuthun. Leidenszeil des Kronprinzen und Kaisers. Im Jahre 1886 zeigte sich bei dem Kronprinzen eine scheinbar ungefährliche Heiserkeit, die aber hartnäckig blieb und wuchs. Man hoffte, das warme Klima von San Remo in Oberitalien würde Heilung bringen. Es war aber eine tödliche Krankheit, der Kehlkopfkrebs. Die Kunst der Ärzte war vergeblich. Um eine Erstickung zu verhüten, mußte schließlich ein Einschnitt in die Luftröhre gemacht werden. Am 9. März des

4. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 117

1895 - Elberfeld : Wülfing
erste Armee stand an der Saar unter dem Oberbefehl des Generals Steinmetz. Die dritte Armee, bei der die sddeutschen Truppen standen, wurde von unserm Kronprinzen durch die Pfalz gegen Frank-reich gefhrt. Zwischen diesen, an der Nahe, stand Prinz Friedrich Karl mit der zweiten Armee. Den Oberbefehl fhrte König Wilhelm; der Chef seines Generalstabes war wieder Mottle. Ende Juli standen die drei deutschen Armeeen schlagfertig an der franzsischen Grenze. Die Hauptmacht der Franzosen stand zwischen Straburg und Metz. Der Feind war mit neuen, vorzglichen Waffen ausgerstet. Das franzsische Gewehr (Chassepot) trug viel weiter, als unser Zndnadel-geroehr. Mit ihren Kugelspritzen (Mitrailleusen) konnten die Franzosen viele Kugeln auf einmal schieen. Kaiser Napoleon meinte, es knne nicht schwer sein, mit einem so ausgersteten Heere den Sieg zu er-ringen. Er verrechnete sich aber sehr. b. Die Kmpfe bei Weienburg, Wrth und Saar-brcken. Am 4. August erstrmten Preußen und Bayern in heiem, blutigem Kampfe Weienburg und den dahinter liegenden stark besetzten Geisberg. Da der Kronprinz den Feind ungesumt verfolgte und weiter vorrckte, so kam es schon am 6. August zu einer zweiten Schlacht, bei Wrth. Hier wurde die franzsische Armee unter Mar-schall Mac Mahon geschlagen; sie floh in vollstndiger Auflsung. An demselben 6. August ging auch die erste Armee bei Saar-brcken vor, wohin die Franzosen einen Heerhaufen vorgeschoben hatten. Hinter dieser Stadt liegen die Spicherer Hhen. Diese hatten die Franzosen so stark besetzt, da sie dieselben fr unein-nehmbar hielten. Doch die mutigen Preußen schreckten vor keiner Gefahr und Schwierigkeit zurck. Auf Hnden und Fen kletterten sie die steilen Anhhen hinan, obwohl von oben ein Hagel von groen und kleinen Kugeln herabsauste. Dieser Sturm forderte blutige Opfer, aber sie waren nicht vergeblich; der Feind mute sich der die Grenze zurckziehen. So hatten die Deutschen in drei Tagen drei herrliche Siege errungen und dadurch erreicht, da nicht deutscher Boden, sondern Feindesland hinfort der Kriegsschauplatz wurde. 4. Die Beiden ersten Sthladiten um Meh. In und bei der Festung Metz hatte der franzsische Marschall Bazaine eine groe Armee stehen. Als er die Kunde von der Nieder-lge Mac Mahons erhielt, beabsichtigte er, Metz zu verlassen und sich mit Mac Mahon zu vereinigen. Diesen Plan suchten aber unsre Feldherren um jeden Preis zu vereiteln. Whrend ein Teil der siegreichen Armee unseres Kronprinzen, nmlich die Badenser unter General Werder, die Stadt Straburg umringte und belagerte und das brige Heer den fliehenden Mac Mahon verfolgte, rckten die

5. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 122

1895 - Elberfeld : Wülfing
122 Dies geschah denn auch, nachdem Metz am 27. Oktober sich ergeben hatte und die Gefangenen, 170 000 an der Zahl, nach Deutschland abgefhrt waren. Prinz Friedrich Karl mit seiner Armee trieb die feindliche Sd-Armee durch mehrere siegreiche Kmpfe zurck und schlug sie vom 2.-4. Dezbr. bei Orleans so vollstndig, da sie aus-einandergefprengt wurde. Ein Teil verband sich mit der bei Le Mans stehenden West-Armee; diese wurde durch Prinz Friedrich Karl am 11. und 12. Januar geschlagen; der andre Teil bildete eine neue, die Ost-Armee, unter General Bourbaki. Dieser fate den Plan, das Elsa wieder zu erobern und dann in Sd-Deutschland einzudringen. Dieses Unternehmen brachte unsere Armeeen in eine hchst gefhrliche Lage. Denn den mehr als 100000 Franzosen konnte anfnglich nur ein deutsches Heer von etwa 15 000 Mann bei Belfort entgegengestellt werden. Aber ihr Fhrer, der tapfere General Werder, und feine braven Truppen gaben sich das Versprechen: Hier kommt kein Mann durch!" Sie hielten Wort. Drei Tage lang (vom 15.17. Januar 1871) hielten sie in eisiger Winterklte gegen die dreifache bermacht stand. Da kam ihnen General Manteuffel mit einem Heere von Norden her zu Hilfe. Nun wurde auch diese letzte fran-zsifche Armee von drei Seiten umzingelt und in die Schweiz gedrngt, wo sie entwaffnet wurde (1. Febr. 1871). d. Der Friede. Damit war den Franzosen die letzte Hoffnung auf Sieg geschwunden. Paris konnte sich auch nicht lnger halten. Seit dem 27. Dezember 1870 wurde es krftig beschossen. Die groen Vorrte von Lebensmitteln waren verzehrt. Der Hunger qulte die Brger entsetzlich. Pferdefleisch war ein Leckerbissen. Zu all dem Elend drohte noch eine Emprung auszubrechen. Der Kommandant wurde gentigt, noch einmal mit 100 000 Mann einen Ausfall zu machen. Er mute aber wieder zurck. Da war auch der Widerstand der Pariser gebrochen. Am 28. Januar 18u mute sich die stolze Stadt ergeben. Die französisch Negierung bat um Frieden. Der Krieg war zu Ende. In diesem Kriege hatte das deutsche Heer 16 Schlachten gewonnen, 26 Festungen erobert, 11000 Offiziere und 863 000 Mann zu Gefangenen gemacht, 6700 Geschtze und 120 Adler und Fahnen erbeutet. Im Friedensschlu zu Frankfurt am Main, am 10. Mai 1871, mute Frankreich die frher geraubten Lnder Elsa und Lothringen zurckgeben und 5 Milliarden Francs (4000 Millionen Mark) Kriegskosten bezahlen. Die herrlichste Frucht der deutschen Siege aber war die Einigung Deutschlands mit einem Kaiser an der Spitze. Noch während die Kanonen donnerten, hatte Bismarck, der Kanzler des norddeutschen Bundes, im Hauptquartier zu Versailles mit den Bevollmchtigten der deutschen Sdstaaten Vertrge geschlossen. Dadurch wurden alle deutschen Staaten unter Fhrung Preuens zu einem einzigen Reiche verbunden. Die Fürsten, an ihrer Spitze der

6. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 127

1895 - Elberfeld : Wülfing
127 spter den letzten Atemzug gethan hat. Des Vaters besondere Sorge war, da sein Sohn ein tchtiger Soldat werde. Daneben wurde er auch in allem unterrichtet, was fr ihn als den zuknftigen Herrscher eines groen Landes zu wissen notwendig war. Darum besuchte er auch von Herbst 1849 bis Ostern 1852 die Hochschule zu Bonn. Z. Das Surnisatter. a. Grndung einer Familie. Am 25. Januar 1858 vermhlte Prinz Friedrich Wilhelm sich mit der englischen Knigstochter, Prinzessin Viktoria, der jetzt verwitweten Kaiserin Friedrich. Aus dieser Ehe leben noch 6 Kinder: der jetzige Kaiser Wilhelm Ii., die an den Erbprinzen von Meiningen verheiratete Tochter Charlotte, Prinz Heinrich, die Prinzessin Viktoria, Sophie, Gemahlin des Krn-prinzen von Griechenland, und die Prinzessin Margarete, Gemahlin des Prinzen Friedrich Karl von Hessen. b. Werke des Friedens und des Krieges. Vom 2. Januar 1861 an, wo König Wilhelm den preuischen Thron be-stieg, wurde sein Sohn, als knftiger Nachfolger, Kronprinz von Preußen" genannt. Diesen Titel hat er 27 Jahre lang gefhrt. Durch seine Freundlichkeit und Leutseligkeit gewann der Kronprinz, welcher zu einem stattlichen und schnen Mann herangewachsen war, die Herzen aller Menschen, welche mit ihm in Berhrung kamen. Als Frderer der Knste, Wissenschaften und Gewerbe wirkte er zum Segen des Landes und Volkes. Groes leistete er aber besonders in schwerer Kriegszeit. Im Jahre 1866 fhrte er die zweite Armee von Schlesien der das Riesengebirge nach Bhmen, und am 3. Juli 1866 wurde die Schlacht von Kniggrtz durch sein rechtzeitiges Eintreffen zu unfern Gunsten entschieden. Als im Jahre 1870 der deutsch-franzsische Krieg ausbrach, ber-nahm der Kronprinz wieder die Fhrung einer Armee. Diesmal waren es hauptschlich die sddeutschen Truppen, welche ihm anver-traut wurden. Vier Jahre frher hatten sie den Preußen noch feind-lich gegenbergestanden; trotzdem verstand es der Kronprinz, schnell ihr Vertrauen und ihre Liebe zu gewinnen. Wieder fhrte er seine Krieger von Sieg zu Sieg; bei Weienburg und Wrth, bei Sedan und Paris erwarb sich der Kronprinz von Preußen oder, wie die Soldaten ihn nannten: unser Fritz" hohen Ruhm. In den nachfolgenden Friedensjahren hatte der Kronprinz fter Gelegenheit, dem geliebten, alternden Vater eine Last abzunehmen. Im Auftrage und in Vertretung seines Vaters machte er verschiedene Reisen an die frstlichen Hfe Europas und vertrat von Juni bis Dezember 1878 den durch Mrderhand verwundeten Kaiser Wilhelm m allen Regierungsgeschften. So war der Heldensohn des Helden-Vaters wohl vorbereitet, den Thron zu besteigen.

7. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 118

1895 - Elberfeld : Wülfing
118 erste und zweite Armee in Eilmrschen auf Metz zu, um Bazaine fest zu halten. Schon am 14. August griff Steinmetz die Franzosen auf der Ostseite von Metz an und warf sie mit groem Verlust zurck in die Festung. Prinz Friedrich Karl konnte unterdessen oberhalb Metz der die Mosel gehen. Am 16. August erreichte er die von Metz nach Westen fhrende Strae, bevor das franzsische Heer hatte ab-ziehen knnen. Bei Mars la Tour und Vionville griff Prinz Fried-rich Karl die Franzosen an, verlegte ihnen den Weg und warf sie auf Metz zurck. 5. Die fnffcfieiituiigsfdifacfif. a. Die Vorteile der Franzosen. Die eigentliche Ent-fcheidung jedoch brachte erst die blutige Schlacht bei Gravelotte am 18. August. König Wilhelm leitete selbst an diesem Tage die Schlacht. Die Schlachtreihe des Feindes war mehrere Stunden lang. Sie stand auf den Hhen, die sich westlich von Metz, von Gravelotte im Sden bis St. Privat im Norden, erstrecken. Die Drfer in dem weiten Rume waren in Festungen verwandelt. An den Abhngen der Hhen waren Grben aufgeworfen, welche stufenweise bereinanderlagen. In diesen Grben war die franzsische Infanterie gegen die deutschen Kugeln geschtzt. Zu ihrer Untersttzung waren Kanonen und Kugel-spritzen aufgefahren. Die deutschen Truppen muten meistens weite Mrsche machen, ehe sie den Feind angreifen konnten. Sie kamen mde auf dem Schlachtfelde an, wo die Franzosen sie in festen Stellungen erwarteten. b. Der Kampf bei St. Privat. Um die Mittagsstunde begann die gewaltige Schlacht: 300 000 Krieger kmpften gegen einander. Mehrere Armeecorps griffen die Franzosen im Norden, bei dem Dorfe St. Privat an, andre unter General Steinmetz kmpften im Sden, bei Gravelotte. Die Deutschen stritten auf allen Punkten mit groem Heldenmute. Aber der Feind wehrte sich auch sehr tapfer. St. Privat wurde in Brand geschossen; trotzdem wichen die Franzosen nicht. Unter heien Kmpfen war es bereits Abend ge-worden. Da nahmen die Deutschen St. Privat im Sturm. Von allen Seiten rckten (je in das Dorf ein, in die Straen und Huser, und warfen den Feind hinaus. Damit war hier die Schlacht ent-schieden. c. Der Kampf bei Gravelotte. Nicht so gut sah es um diese Zeit im Sden aus. Die Truppen des Generals Steinmetz hatten zwar zuerst den Feind von Hhe zu Hhe, bis der Gravelotte hinaus getrieben. Hier aber stieen sie auf die feindliche Hauptmacht. Drei Stunden lang konnten sie keinen Fu breit vorrcken. Unsre Soldaten waren bis auf den Tod erschpft. Schon fingen einzelne Truppenteile an zu weichen. Die Granaten platzten in unmittelbarer

8. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 119

1895 - Elberfeld : Wülfing
119 Nhe des Knigs, so da er zurck mute. Kam keine Hilfe, so konnte hier die deutsche Schlachtlinie durchbrochen werden. Endlich nahte der Beistand. Es waren die Pommern, die seit 18 Stunden auf dem Marsche waren; dennoch schreiten sie mit Hurraruf und Trommelwirbel gegen den Feind die Anhhen hinan. Die Franzosen werfen sich ihnen entgegen, noch ein mchtiges Ringen, und der Sieg ist zu unsern Gunsten entschieden. Der folgende Tag lie erst erkennen, wie groß und entscheidend der Sieg war. Bazaine hatte sich in der Nacht mit seiner ganzen Armee nach Metz zurckgezogen. In den nchstfolgenden Tagen schlssen die deutschen Krieger unter Leitung des Prinzen Friedrich Karl diese Stadt fester und fester ein, so da niemand hinein noch heraus konnte. 6. Die Belagerung oon, Ke. Auf Metz hatten die Franzosen groe Hoffnung gesetzt; denn es ist eine sehr starke Festung. Beim Beginn des Krieges hatten sie hier einen groen Vorrat von Kriegsmaterial angehuft, um damit ihre Armeeen in Deutschland zu versorgen. Nun wurden in dieser Stadt 180 000 Mann wie in einem Kfig gefangen gehalten. Wohl versuchten diese in den nachfolgenden Tagen und Wochen mehrmals, die Reihen der deutschen Krieger zu durchbrechen; aber jene wider-standen ihnen. Freilich hatten auch die Belagerer einen schweren Stand. Es regnete viel, und doch muten die meisten von ihnen Tag f und Nacht unter freiem Himmel zubringen. Endlich wurde der Hunger stark in der Stadt. Da (am 27. Oktober) mute Bazaine sich ergeben mit seiner ganzen Armee; dieselbe wurde kriegsgefangen nach Deutschland gefhrt. 7. Sie iiilftficitfung bei Sedait. a. Mac Mahons Plan. Marschall Mac Mahon hatte bei Chalons eine neue Armee gesammelt und schlug den Weg nach Paris ein. Allein pltzlich nderte er seine Marschrichtung und wandte sich nach Norden, der belgischen Grenze zu. Von dort her wollte er seine Armee nach Metz führen, um Bazaine zu befreien. Diesen Plan suchten die deutschen Heerfhrer zu vereiteln. Der Kronprinz von Sachsen fhrte von Metz aus eine neue Armee in nordwestlicher Richtung ihm entgegen. Auch die Armee des Kronprinzen von Preußen, welche auf dem Marsche nach Paris war, und bei welcher auch der König Wilhelm sich befand, machte rechtsum und eilte hinter Mac Mahon her. Bald befand sich der Feind zwischen den Armeeen der beiden Kronprinzen. Weder nach Osten, noch nach Westen konnte er ausweichen, sondern mute sich immer mehr nordwrts zurckziehen, bis nach Sedan, nahe an der belgischen Grenze. Da blieb ihm weiter nichts brig, als den Kamps mit seinen Gegnern aufzunehmen.

9. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 120

1895 - Elberfeld : Wülfing
120 b. Der Kampf. So kam es am 1. September bei Sedan zu einer groen entscheidenden Schlacht. Mac Mahon wurde bald von einer Kugel verwundet und das franzsische Heer immer mehr umzingelt. Zwar kmpfte es recht tapfer und versuchte sich durch-zuschlagen, aber vergeblich. Die Deutschen hatten den Feind von drei Seiten eingeschlossen. Zuletzt wute er keinen Ausweg mehr. Wollten die Franzosen auf einer Seite dem Feuer entgehen, so liefen sie demselben auf der andern entgegen. Wer konnte, suchte in die Festung zu entkommen. Diese war aber zu klein, ein so groes Heer aufzunehmen. Bald war die Stadt berfllt. Aber auch hier waren die Franzosen nicht sicher. Denn auf den Hhen um Sedan hatten die Deutschen 600 Kanonen aufgefahren, welche die Stadt in Grund und Boden schieen konnten. Da mute die Festung samt der eingeschlossenen Armee, welche noch 83 000 Mann stark war, sich ergeben. Letztere wurde, wie acht Wochen spter die Armee von Metz, kriegsgefangen nach Deutschland gefhrt. c. Der Erfolg. Napoleon hatte schon seit den ersten Siegen der Deutschen keine bleibende Sttte mehr gehabt. Flchtig war er von Stadt zu Stadt geeilt. So war er am 31. August nach Sedan gekommen und nun mit seinem Heere eingeschlossen. Da blieb auch ihm keine andre Wahl, als sich dem Könige Wilhelm zu ergeben. Welch eine Wendung durch Gottes Fgung!" schrieb König Wilhelm an seine Gemahlin. Die franzsischen Heere waren in den Krieg gezogen mit dem Rufe: Auf, der den Rhein! Nach Berlin!" Nun waren sie in Deutschland, aber als Kriegsgefangene. Der Kaiser Napoleon wollte unfern König demtigen; nun mute er sich ihm ge-fangen geben. König Wilhelm schickte ihn unter sicherem Geleite nach Schlo Wilhelmshhe bei Kassel. Gottes Thun ist Wahrheit, und seine Wege sind recht, und wer stolz ist, den kann er demtigen. 8. Der usgatig ifes Krieges. a. Der Trotz der Franzosen. Die Nachricht von dem herrlichen Siege bei Sedan und der Gefangennahme Napoleons wurde in ganz Deutschland mit groer Freude und innigem Danke gegen Gott aufgenommen. Man hoffte, da der Krieg nun bald beendet sein wrde; denn die franzsischen Armeeen waren ja grtenteils ge-fangen. Doch das Ende war noch nicht so bald da. Die Franzosen wollten nicht erkennen, da Gott sie fr ihren Hochmut zchtigte, sondern whnten, Napoleon sei an allem Unheil schuld. Weg mit dem Kaiser!" schrieen sie, er hat uns verraten mit Lug und Trug. Wir haben keinen Kaiser mehr, wir wollen unsre eigenen Herren sein." Die Kaiserin, welche während der Abwesenheit des Kaisers die Regentschaft gefhrt hatte, mute Paris heimlich verlassen. Sie flchtete, ebenso wie Napoleons Sohn, nach England. Etliche Männer

10. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 121

1895 - Elberfeld : Wülfing
121 in Paris rissen nun die Regierung des Landes an sich und erklrten dasselbe fr eine Republik. Sie verlangten, König Wilhelm sollte mit den deutschen Kriegern Frankreich verlassen, andernfalls wollten sie den Krieg bis aufs uerste fortsetzen. b. Der Festungskrieg. Indes marschierte König Wilhelm mit den Armeeen des Kronprinzen von Preußen und des Kronprinzen von Sachsen auf Paris los. Bereits am 19. September war diese groe und starke Festung vollstndig eingeschlossen. Das knigliche Hauptquartier war in Versailles, westlich von Paris. Auf ihren Mrschen trafen die deutschen Truppen viele grere und kleinere Festungen; diese wurden nach lngerem oder krzerem Widerstande genommen. Aus dem Elsa kam die freudige Nachricht, da auch die Festung Straburg eingenommen war. Sie hatte sich sehr tapfer verteidigt. Als aber die Festungswerke von der deutschen Artillerie fast in einen Schutthaufen- verwandelt waren, konnte sie sich nicht mehr halten. Am 27. Septembet, abends 5 Uhr, war auf dem Turme des Mnsters die weie Fahne sichtbar, zum Zeichen, da die Stadt sich ergeben wolle. So wurde diese alte deutsche Reichsstadt wieder gewonnen, welche 189 Jahre zuvor (1681) mitten im Frieden von den Franzosen berfallen und in Besitz genommen war. Viel schwieriger war es, die Hauptstadt zu bezwingen. Denn die Pariser waren reichlich mit Lebensmitteln versorgt. Durch Ein-bung aller waffenfhigen Mannschaft brachte der Kommandant die Besatzung in kurzer Zeit auf 400 000 Mann. Diese machten mehrere Ausflle, um die deutschen Reihen zu durchbrechen. So hatten unsre Truppen vor Paris manchen heien Kampf zu bestehen; aber sie blieben Sieger. c. Die Nord-, Sd-, West- und Ostarmee. Gleichzeitig muten die Deutschen noch gegen andre Heere kmpfen. Die neue franzsische Regierung rief nmlich alle krftigen Männer im kriegs-fhigen Alter zu den Waffen. Sie bildete daraus zwei groe Armeeen, welche das belagerte Paris befreien sollten. Die eine sammelte sich nrdlich von Paris und hie die Nord-Armee. Die andre sollte von Sden her auf die Hauptstadt vordringen; sie wurde die Sd- oder Loire-Armee genannt. Aber alle die gewaltigen Anstrengungen konnten den Franzosen nicht Helsen; sie machten durch ihren hartnckigen Widerstand die Leiden des Krieges nur grer. Die Nord-Armee wurde bei Amiens und St. Qu entin ge-schlagen und bis nahe an das Meer getrieben. Am meisten machte die franzsische Sd-Armee den deutschen Truppen zu schaffen. Diese muten befrchten, da ihnen der vereinte Ansturm der ausfallenden Pariser und der Sd-Armee zu stark sein wrde. Mit Sehnsucht erwarteten sie darum die Einnahme von Metz, damit die Belagerer dieser Festung den Kmpfern vor Paris zu Hilfe kommen knnten.
   bis 10 von 22 weiter»  »»
22 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 22 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 2
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 2
26 0
27 0
28 22
29 0
30 0
31 0
32 0
33 2
34 6
35 0
36 0
37 1
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 1
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 3
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 11
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 2
17 3
18 0
19 1
20 1
21 0
22 0
23 12
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 4
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 4
39 2
40 0
41 2
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 22
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 3
60 7
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 1
70 0
71 2
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 1
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 64
1 21
2 79
3 35
4 15
5 28
6 155
7 23
8 13
9 48
10 89
11 19
12 128
13 173
14 23
15 2
16 5
17 28
18 33
19 58
20 1
21 57
22 4
23 0
24 134
25 43
26 81
27 4
28 128
29 57
30 72
31 13
32 61
33 384
34 149
35 29
36 14
37 2
38 41
39 69
40 62
41 44
42 194
43 127
44 53
45 5
46 83
47 18
48 21
49 11
50 225
51 495
52 20
53 4
54 75
55 22
56 22
57 10
58 81
59 322
60 20
61 62
62 32
63 3
64 22
65 91
66 14
67 19
68 8
69 1
70 45
71 46
72 45
73 5
74 4
75 63
76 12
77 28
78 23
79 11
80 46
81 868
82 11
83 34
84 185
85 8
86 10
87 7
88 1
89 100
90 7
91 25
92 67
93 18
94 12
95 55
96 10
97 57
98 3
99 37
100 710
101 5
102 186
103 12
104 7
105 15
106 62
107 86
108 0
109 33
110 75
111 98
112 86
113 34
114 90
115 4
116 105
117 45
118 9
119 44
120 11
121 188
122 22
123 64
124 111
125 144
126 30
127 113
128 11
129 73
130 17
131 247
132 23
133 80
134 4
135 14
136 84
137 43
138 2
139 23
140 45
141 22
142 118
143 151
144 9
145 76
146 4
147 40
148 5
149 0
150 12
151 79
152 238
153 9
154 48
155 85
156 129
157 156
158 13
159 19
160 7
161 86
162 0
163 3
164 60
165 29
166 63
167 29
168 59
169 47
170 37
171 64
172 18
173 81
174 18
175 499
176 14
177 100
178 1
179 190
180 20
181 6
182 65
183 191
184 27
185 30
186 4
187 80
188 25
189 26
190 0
191 6
192 30
193 26
194 48
195 150
196 233
197 7
198 28
199 33