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bedrohten Städte. Doch brachte er auch diesen gegenber die landes-herrliche Macht zur Geltung.
Die Reform der Steuer, die Albrecht Achilles begonnen hatte, vollendete Joachim. Als Abgabe erhob er neben der Bier-st euer der Städte eine allgemeine feste Hufen st euer (^Grundsteuer).
Um in den Stdten, die seit Friedrich Ii. sehr herunter-gekommen waren, geordnete Verhltnisse zu schaffen und den Wohl-stand zu erhhen, erlie Joachim 1515 eine Stdteordnung. Nach dieser sollten von 16 Ratmnnern alljhrlich 8 die stdtischen Angelegenheiten leiten. Diese Vertreter der Brgerschaft wurden Organe der kurfrstlichen Herrschaft. In der Verwaltung der stdtischen Gelder verlangte Joachim die peinlichste Ordnung; der abtretende Rat mute dem neugewhlten Rechnung legen. Der Stdteordnung verdankten die mrkischen Städte, da sie vor den Strmen bewahrt blieben, die spter der die Nachbarlnder herein-brachen. (S 174 u. 176).
Eine weitere Strkung erfuhr die landesherrliche Macht durch die Einfhrung des rmischen Rechts (S 140) und die Grndung eines obersten landesherrlichen Gerichtes, des Kammergerichtes, 1516 1516. Dieses wurde von dem Kanzler, vier kurfrstlichen und acht stndischen, aber vom Kurfrsten besttigten Beisitzern gebildet. Zwei von den Mitgliedern sollten Doktoren der Rechte sein. Das Kammergericht, das dreimal im Jahre zu Berlin-Klln und einmal in Tangermnde zusammentrat, urteilte der die Grafen, Ritter und frstlichen Rte, die bis dahin keinem Gericht unterworfen gewesen waren; auch hatte es die letzte Entscheidung als Berufungsgericht der die Urteile aller anderen landesherrlichen Gerichte.
6. Joachims I. Stellung zur Reformation. Joachim, dessen Bruder Albrecht Erzbischof von Mainz und Magdeburg und Bischof von Halberstadt war, gehrte zu den entschiedenen Gegnern der neuen religisen Bewegung. Auf dem Reichstage zu Augs-brg, 1530, war er der Wortfhrer der Katholiken. Trotzdem konnte er es nicht verhindern, da Luthers Lehre auch in der Mark Eingang fand. Sogar seine Gemahlin Elisabeth trat zu ihr der. Aus Furcht vor dem sehr erzrnten Kurfrsten floh sie zu ihrem Oheim, dem Kurfrsten Johann von Sachsen.
7, Joachims I. Erwerbungen. Im Jahre 1524 zog Joachim I. die Grafschaft Ruppin als erledigtes brandenburgisches Lehen ein.
Durch den Grimnitzer Vertrag. 1529, wurden die Streitigkeiten mit Pommern fr immer beendigt. Der Kurfürst verzichtete auf die Lehnshoheit, erhielt aber die Anerkennung der Erbfolge beim etwaigen Aussterben der pommerschen Herzogsfamilie.
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Extrahierte Personennamen: Albrecht_Achilles Albrecht Joachim Friedrich_Ii Friedrich Joachim Joachim Joachim Albrecht_Erzbischof_von_Mainz Albrecht Elisabeth Johann_von_Sachsen Johann Joachim_I.
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Im Jahre 1569 erreichte Joachim Ii. nach langwierigen Verhandlungen von seinem Schwager, dem Polenknige, die Mit-belehnung der das Herzogtum Preußen.
3. Der Niedergang der landesherrlichen Macht. Joachim Ii. liebte den frohen Lebensgenu und umgab sich mit einem prchtigen Hofstaate. Jagden. Hoffeste und Ritterspiele wechselten unaufhrlich miteinander ab. Der Kurfürst war sehr freigebig, und sein Wahl-spruch hie: Allen wohlzutun, ist Frstenart." Joachim vergrerte das Berliner Schlo und begann mit der Befestigung Spandaus. Auf diese Weise geriet er in groe Geldverlegenheit. Die Stnde bewilligten zwar eine Erhhung der Steuern, doch verlangten sie vom Kurfrsten die Zusicherung, keine wichtige Sache, daran der Lande Gedeih und Verderb gelegen, ohne der Stnde Vorwissen und Rat zu beschlieen oder vorzunehmen", auch kein Bndnis mit anderen Fürsten ohne ihren Rat und ihre Be-willigung zu schlieen. Als Joachims Schulden wiederum eine bedeutende Hhe erreicht hatten, halfen die Stnde abermals; doch mute ihnen der Kurfürst alle Privilegien und Freiheiten besttigen, die sie ehemals besessen hatten, und die gesamte Steuerverwaltung einem unter ihrer Aufsicht stehenden Ausschu bertragen. Diese Zugestndnisse hatten fr die spteren Kurfrsten schlimme Folgen; Brandenburg wurde durch die bermacht der Stnde in seiner Entwicklung zu einem monarchischen Einheitsstaat lange Zeit ge-hemmt. Um die Einnahmen zu erhhen, gestattete Joachim Ii. den vertriebenen Juden gegen Erlegung eines hohen Schutzgeldes die Rckkehr nach Brandenburg. Den Juden Lippold machte er sogar zu seinem Mnzmeister.
4. Johann von Cstrin zeichnete sich im Gegensatze zu seinem Bruder durch Ordnungsliebe und Sparsamkeit aus. Er kaufte die Herrschaften Beeskow und Storkow (1555), schtzte das Land durch Festungen und hinterlie Ersparnisse.
Die beiden Brder starben wenige Tage nacheinander. Da Johann von Cstrin keine mnnlichen Erben hinterlie, wurden die brandenburgischen Lnder wieder vereinigt.
1571-1598 Johann Georg, 15711598.
1. Seine Persnlichkeit. Johann Georg war bereits 45 Jahre alt, als er zur Regierung kam. Er fhrte einen brgerlich einfachen Hofhalt und glich in seinem Denken und Auftreten einem mrkischen Edelmann. Streng hielt er an Luthers Lehre fest. Sein Wahl-spruch lautete: Gerecht und milde."
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Extrahierte Personennamen: Joachim_Ii Joachim_Ii Joachim Joachims Joachim_Ii Lippold Johann_von_Cstrin Johann Johann_von_Cstrin Johann Johann_Georg Johann Johann_Georg Johann
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bürg. Sigismund gewann endlich die Kalixtiner für sich. Gegen das Zugeständnis, das heilige Abendmahl unter beiden Gestalten empfangen zu dürfen, vereinigten sie sich wieder mit der Kirche. Hierauf besiegten sie die Taboriten, und Sigismund wurde gegen Ende seines Lebens allgemein als König von Böhmen anerkannt.
Pie Kaiser aus dem Kaufe Kabsburg, 1438—1806. 1438-1806
Albrecht Ii., 1438—1439, und Friedrich Iii.,
1440—1493* 1440-1493
Da Sigismund keinen männlichen Erben hinterließ, erhielt sein Schwiegersohn Albrecht von Österreich die Reiche Ungarn und Böhmen, so daß er der mächtigste Fürst Europas war. Er wurde auch zum Kaiser gewählt, regierte aber nur ein Jahr. Sein Nachfolger in der Kaiserwürde war sein Vetter
Friedrich Iii., der 53 Jahre, von 1440 — 1493, regierte.
Er war ein unschlüssiger, sehr bedächtiger und friedliebender Fürst, der sich um die Angelegenheiten seines Reiches nicht kümmerte.
Darum herrschten während seiner Negierung in Deutschland nicht bloß traurige Zustände, sondern das Reich erlitt auch schwere Verluste und büßte sein Ansehen ein. In Süddeutschlaud tobte der Krieg zwischen den Fürsten und Städten. Art der Spitze der Fürsten stand Albrecht Achilles, der später Kurfürst von Brandenburg wurde; das Haupt des Städtebuudes war die reiche Stadt Nürnberg.
Im Jahre 1460 wählten die deutschen Herzogtümer Schleswig und Holstein den Dänenkönig zu ihrem Herrn. 1466 ging der westliche Teil des Deutscheu Ordeuslandes (Westpreußen) an die Polen verloren.
Während Friedrichs Regierung eroberten die Türken Konstantinopel, 1453. Friedrich unternahm aber nichts, um 1453 sie zu vertreiben Sie bildeten seit jener Zeit eine beständige Gefahr-für das christliche Abendland.
Trotz seiner sonstigen Untätigkeit war der Kaiser auf die Vermehrung seiner Haus macht bedacht. Er verlobte seinen Sohn Maximilian mit Maria, der Erbtochter Karls des Kühnen, des reichen und mächtigen Herzogs von Burgund. Als dieser im Kampfe mit dem Herzoge von Lothringen und den Schweizern das Leben verloren hatte, vermählte sich Maria mit Maximilian, und die reichen Niederlande kamen an das Haus Habsburg.
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Extrahierte Personennamen: Sigismund Sigismund Albrecht_Ii Albrecht Friedrich_Iii Friedrich Sigismund Albrecht_von_Österreich Albrecht Friedrich_Iii Friedrich Albrecht_Achilles Albrecht Friedrichs Friedrich Friedrich Maximilian Maximilian Maria Maria Karls Karls Maria Maria Maximilian Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Kaufe_Kabsburg Ungarn Europas Deutschland Süddeutschlaud Brandenburg Nürnberg Holstein Friedrichs Burgund Lothringen Haus_Habsburg
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mehren. Er vermählte sich mit der Erbin des Herzogs von Schweidnitz und Janer und vereinigte dadurch den Rest des Herzogtums Schlesien, das schon sein Vater von sich abhängig 1373 gemacht hatte, mit Böhmen. Im Jahre 1373 erwarb Karl auch das Kurfürstentnm Brandenburg, indem er sich in die Streitigkeiten des Wittelsbachschen Hauses einmischte.
Während Karl für das Reich wenig tat, war er für seine Erblünder Bohmen (mit der Lausitz), Schlesien und Braudenburg ein wahrer Landesvater. Er verschönerte Prag und Breslau und erbaute in Prag die nach ihm benannte Moldaubrücke. Im Jahre 1348 gründete er in dieser Stadt die erste deutsche Universität.
Brandenburg erlebte unter seiner Regierung seit langer Zeit wieder Jahre des Friedens und der inneren Ruhe. Das Land war nach dem Aussterben der Anhaltiner drei Jahre ohne Herrscher geblieben. Im Jahre 1323 übertrug Kaiser Ludwig die Mark Brandenburg seiuem Sohne Ludwig. Die Herrschaft der Wittelsbacher über Braudenburg, das durch die Goldene Bulle 1356 zu einem Kurfürsten tu me erhoben wurde, war aber für das Land unheilvoll.
Vor seinem Tode teilte Karl den großen Hausbesitz, den er erworben hatte, unter seine drei Söhne. Wenzel, der bereits zum Kaiser gewählt worden war, erhielt Böhmen und Schlesien, Sigismund die Mark Braudenburg und Johann (von Görlitz) die Lausitz.
Wenzel, 1378—1400, und Ruprecht von der Pfalz, 1400—1410,
Die Regierungszeit Wenzels war für Deutschland eine Unglückszeit. Die Fürsten, der Adel und die Städte bekämpften sich in blutigen Fehden, und der Kaiser war nicht imstande, den Frieden herzustellen. Er ergab sich in seinen späteren Lebensjahren dem Trnnke und wurde durch seinen Jähzorn ein Schrecken seiner Umgebung. Ein Opfer seiner Grausamkeit wurde der Prager Generalvikar Johannes von Nepomuk, den er 1393 in der Moldau ertränken ließ.
Da sich Wenzel um das Reich nicht kümmerte, setzten ihn die Kurfürsten ab und wählten im Jahre 1400 den Wittelsbacher
Ruprecht von der Pfalz (1400—1410) zum Könige. Er war ein tapferer und gerechter Fürst; doch konnte er bei seiner geringen Hausmacht itnd der mangelhaften Unterstützung durch die Fürsten
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl_für Karl Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Karl Karl Sigismund Johann_(von_Görlitz Johann Johannes_von_Nepomuk
107
1190 Friedrichs I. Tod im Saleph.
1190—1197 Heinrich Vi.
1198—1208 Philipp von Schwaben und sein Gegenkönig:
1198-1215 Otto Iv.
1202—1204 Vierter Kreuzzug.
1215—1250 Friedrich Ii.
1228—1229 Fünfter Kreuzzug.
1241 Die Mongolenschlacht bei Liegnitz.
1250—1254 Konrad Iv.
1256—1273 Das Interregnum in Deutschland.
1268 Konradins Hinrichtung.
4. Aev Zerfalls des Weiches und die Wlütezeit der Städte,
1273—1517.
1273—1291 Rudolf von Habsburg.
1278 Die Schlacht aus dem Marchfelde. Ottokars Tod.
1292—1298 Adolf von Nassau-1298—1308 Albrecht I. von Österreich.
1308—1313 Heinrich Vii. von Luxemburg.
1314—1330 Friedrich von Österreich und sein Gegenkönig:
1314—1347 Ludwig der Baher.
1320 Aussterben der Askanier in Brandenburg.
1322 Ludwigs Sieg über Friedrich bei Mühldorf.
1323—1373 Die Wittelsbacher in Brandenburg.
1347—1437 Die Kaiser aus dem Hause Böhmen-Luxemburg.
1347-1378 Karl Iv.
1356 Die Goldene Bulle.
1378—1400 Wenzel von Böhnien.
1400—1410 Ruprecht von der Pfalz.
1410—1437 Sigismund.
1414—1418 Das Konzil zu Konstanz.
1415 Friedrich von Hoheuzolleru wird Kurfürst von Brandenburg.
1419—1436 Die Hussitenkriege.
1438—1806 Die Kaiser aus dem Hause Habsburg.
1438-1439 Albrecht Ii.
1440—1493 Friedrich Iii.
Um 1450 Erfindung der Buchdruckerkunst durch Gutenberg.
1453 Die Eroberung Konstantinopels durch die Türken.
1493—1519 Maximilian I.
1495 Der ewige Landfrieden, Reichskammergericht.
Um 1500 Die Erfindung der Taschenuhren durch Peter Henlein.
Dte wichtigsten Entdeckungen beim Ausgange des Mittelalters:
1486 Bartholomäus Diaz entdeckt das Kap der guten Hoffnung.
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs_I. Heinrich_Vi Heinrich Philipp_von_Schwaben Philipp Otto Friedrich_Ii Friedrich Konrad_Iv Konrad Konradins Rudolf_von_Habsburg Rudolf Ottokars Adolf_von_Nassau-1298—1308_Albrecht_I._von_Österreich Adolf Albrecht_I. Heinrich_Vii Heinrich Friedrich_von_Österreich Friedrich Ludwig Ludwigs Friedrich Friedrich Karl_Iv Karl Sigismund Friedrich_von_Hoheuzolleru Friedrich Albrecht_Ii Albrecht Friedrich_Iii Friedrich Maximilian_I. Peter_Henlein Bartholomäus_Diaz
B. Bilder aus der heimatlichen Geschichte.
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ihn auf seinem Krönungszuge nach Rom und rettete Friedrich in einem
Aufstande der treulosen Römer mit eigener Lebensgefahr das Leben.
Dankbar bestätigte Kaiser Friedrich ihm die Herrschaft über Bayern.
3. In höchster Macht herrschte nun der 27jährige Sachsenherzog.
Gern weilte er im Sachsenlande; die Burg Dankwarderode in der
Stadt Braunschweig war sein Lieblingssitz. Hier stellte er zum Zeichen
seiner Macht den ehernen Löwen auf, der noch jetzt die ehrwürdige
Burg schmückt. Er verdiente den Ruhm, den er neben seinem kaiser-
lichen Vetter genoß. Denn nach außen hin hatte er dessen Grenzen
erweitert. Jenseit der Elbe hatte er die slavischen Völker, die heidnischen
Obotriten, unterworfen. Nicht mit Gewalt hatte er ihre Tempel zer-
brochen, nicht mit dem Schwerte sie zur Taufe getrieben, sondern durch
treue, würdige Priester ihnen das Evangelium lieb und wert machen
lassen; auch hatte er viele sächsische Ansiedler unter sie gemengt, und
so befestigte er hier nach und nach seine Herrschaft. Auch im Innern
hatten seine Lande an Macht zugenommen. Er duldete nicht Fehden
und Unordnung. Der Handel Bardowiks erblühte unter Heinrichs
Schutze und füllte die Stadt mit Reichtum, und mehr noch geschah
dies bei Lübeck, als der Herzog dieje nenerworbene Stadt wegen ihrer
günstigern Handelslage bevorzugte (worüber freilich Bardowik ihm gram
wurde). Das von den Slaven eingeäscherte Hamburg war unter ihm
herrlich erstanden. In Bayern erhob sich München unter seiner Pflege.
Er sah mit Freuden seine Werke, erkannte mit Hochgefühl die Macht
seines Willens. So wollte er seinen Willen auch vor niemand beugen,
wollte allein Herr sein in seinem Reiche. Was bisher nur dem Kaiser
vergönnt war, das that er jetzt; er gründete neue Bistümer (jenseit der
Elbe); er setzte Bischöfe ein nach eigenem Ermessen. Da wurden ihm
die mächtigen geistlichen Herren rings umher gar feind. Bald kam es
zu offener Fehde. Im Jahre 1172 machte er eine Betfahrt nach
Jerusalem. An den Grenzen der Länder, die er zu durchziehen hatte,
empfingen fürstliche Gesandte den Weltgepriesenen, ehrten ihn mit
reichen Geschenken. Auch der türkische Sultan feierte ihn hoch. Sein
Ruhm ließ selbst Kaiser Friedrich den mächtigen Welfen mit besorgtem
Blicke betrachten. Er kaufte zur Stärkung seiner Macht Heinrichs
schwelgerischem Oheim Welf Vi. Besitzungen ab, die nach dessen Tode
von Rechts wegen Heinrich hätten zufallen müssen. Da wandte dieser
sich kalt von seinem Waffenbruder ab. Italien hatte die Bande der
Freundschaft geschlungen, Italien zerriß sie wieder. Der Kaiser wollte
die aufrührerischen Städte der Lombardei züchtigen. Sie standen wider
ihn mit großer Macht. Er konnte Heinrich nicht entbehren. Heinrich
wollte wohl Unterstützungen an Geld und Volk gewähren, aber selber
mitziehen wollte er nicht. „Es hat dich Gott im Himmel," so redete
der Kaiser, „über andere Fürsten erhoben, daß alle Macht des Reiches
auf dir allein beruht; so ist es billig, daß du jetzt des Reiches Ehre
rettest." Heinrich forderte die kaiserliche Reichsstadt Goslar mit ihren
Bergwerken zum Lohn. Die konnte der Kaiser nicht geben. Aber er
sah im Geiste sein kleines Heer von den Lombarden vernichtet, sah
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Heinrichs Heinrichs Friedrich Friedrich Heinrichs Heinrichs Welf_Vi Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
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Bilder aus der heimatlichen Geographie und Geschichte.
Unrecht. Als ihm einst die Nachricht gebracht wurde, einige Ritter
seines Landes wollten einen Kaufmannszng überfallen, da setzte er sich
auf einen der Wagen. Als dann im Dunkeln die Räuber hervor-
brachen, rief er mit gewaltiger Stimme die einzelnen an, und Scham
und Furcht trieb die Erkannten zur Flucht. Das Althergebrachte
achtete und ehrte er, soweit es gut war; gegen seine Untergebenen war
er leutselig und herablassend, gegen seine Prediger freigebig; sein Ohr
stand den Klagen eines jeden offen. Er sprach gut und vermochte
durch die Kraft seiner Rede manchen zu überzeugen. Denn was er
redete, war stets seine eigene innere Überzeugung, und die Macht seiner
Persönlichkeit mußte man empfinden, wenn er das Wort ergriff. Den
Krieg fürchtete er nicht; aber er wollte ihn nicht selbst herbeiführen,
sondern nur angegriffen das Schwert ziehen. Wie Luther hat ihn der
Tod vor dem Schmalkaldischen Kriege hingerafft.
Aus „Bilder zur Heimatskunde" (Bielefeld, Velhageu u. Klasing).
33. Die Kitdeshermer Stiftsfehde.
1. Das Bistum Hildesheim war seit der unglücklichen Verwaltung
Johannes Iii. (1398—1424) mit Schulden also beladen, daß der
Bischof oft nicht eine Burg frei hatte, wo er seinen Wohnsitz nehmen
mochte; an eine kräftige Wahrung der fürstlichen Rechte konnte gar
nicht gedacht werden. Im Laufe eines Jahrhunderts war diese Besitz-
losigkeit fast Rechtsgrundsatz geworden, und wie das Reich durch die
Erblichkeit der Reichsümter um sich selbst gekommen war, so mußte
hier durch die Erblichkeit der Pfandschaften das Fürstentum, soweit es
auf Landesteilen beruhte, beinahe zu bestehen aufhören. Als nun
Johann Iv., welcher eine geordnete bürgerliche Wirtschaft dem ziel-
und ratlosen Prassen vorzog, im Jahre 1504 zum Bischöfe erhoben
war und die Pfandschaften einzulösen begann, standen die Ritter-
mäßigen im erbittertsten Grimme gegen ihn auf. Denn es war süßer,
auf den landesherrlichen Burgen zu hausen, über eine schöne Landschaft
fast unumschränkt zu gebieten und durch Steigerung der bäuerlichen
Dienste das auf die Burg vorgestreckte Geld sich reichlich verzinsen zu
lassen, oder auch von sicherer Feste aus durch Fehde und Raub sich
ein ritterliches Ergötzen und Einkommen zu verschaffen, als auf mäßigem
väterlichen Erbteile zum Pfluge und prunkloser, doch rechtlicher Lebens-
weise zu greifen. Die Gewaltthätigkeiten begannen im Jahre 1518;
die Rittermäßigen verbündeten sich mit den Herzögen von Braunschweig;
der Bischof erfocht am 28. Juni 1519 auf der Soltauer Heide
einen entscheidenden Sieg, konnte ihn aber nicht gehörig benutzen.
Seine Feinde bewirkten die Verhängung der Reichsacht über ihn, deren
Vollziehung gerade ihnen übertragen wurde.
2. Wie die Rittermüßigen gegen ihre Fürsten, so standen die
Bürger für ihn, und die Treue, welche damals Hildesheim, Peine und
Bockenem mit ihrem Blute bewährt haben, wird in jeder Zeit rühmens-
wert erscheinen. Retten konnten sie den Bischof nicht. In den Jahren
1521 und 1522 wurde das ganze Stift bis auf Hildesheim, Peine
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