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1. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 108

1896 - Leipzig : Voigtländer
erbittlich verfolgten, erklrte der Kurverein zu Reuse 1338, d. h. die bei Rense (oberhalb Koblenz) versammelten Kurfrsten, da der von den beut schen Fürsten gewhlte Kaiser der Besttigung durch den Papst nicht bedrfe. Die Macht seines Hauses vermehrte Ludwig, indem er nach dem Aussterben der Askanier Brandenburg seinem Sohne Ludwig verlieh. Als er diesem widerrechtlicher Weise auch Tirol zuwandte, verfeindete er sich da-durch mit den Kurfrsten, und diese stellten K a r l von Bhmen, Heinrichs Vii. Enkel, als Gegenknig Ludwigs auf. Da Ludwig bald darauf (durch einen Schlaganfall auf einer Brenjagd) starb, so wurde Karl allgemein anerkannt. Mit ihm kam das Haus Luxemburg zur Regierung. 6. Karl Iv. (13471378) ist von einem seiner Nachfolger Bhmens Vter, des heiligen rmischen Reiches Erzstiefvater" genannt worden. Er grndete sich eine sehr bedeutende Hausmach t, indem er die Mark Brandenburg, Schlesien und andere Gebiete mit seinem Erblande Bhmen verband. Er stiftete die Universitt zu Prag, die erste im Deutschen Reiche (1348). Sein Hauptwerk fr das Reich war die goldene Bulle 1356. In ihr wurde festgesetzt, da die K a i s e r w a h l durch sieben Kurfrsten: die drei Erzbifchfe von Mainz, Trier und Kln, und vier weltliche Fürsten: den König von Bhmen (Erzfchenk), den Pfalz-grafen bei Rhein (Erztruchfe), den Herzog von Sachfen-Wittenberg (Erz-Marschall) und den Markgrafen von Brandenburg (Erzkmmerer) in Frankfurt stattfinden, die Krnung des Kaisers in Aachen geschehen solle. Whrend Karls Regierung verheerte eine entsetzliche Pest, der sogenannte f ch warze Tod, die Lnder Europas. (Die Flagellanten oder Geiler.) 7. Wenzel (13781400), Karls Sohn, war König von Bhmen und bisher auch Kurfürst von Brandenburg, das er jetzt feinem Bruder Sigismund berlie. Unter feiner schlaffen Regierung nahm das Raub- und Fehdewesen im Reiche berhand (der Stdtekrieg in Schwaben). Wenzel wurde endlich von den vier rheinischen Kurfrsten als unntzlicher und saumseliger Entgliederer des heiligen rmischen Reiches" abgesetzt. 8. Ruprecht von der Pfalz (14001410) war zwar reich an gutem Willen, aber schwach an Mitteln, um das Unrecht zu krnken und zu strken das Recht". 9. Sigismund (14101437), Kurfürst von Brandenburg, durch feine Gemahlin König von Ungarn und nach feines Bruders Wenzel Tode auch König von Bhmen, suchte vor allem die in der K i r ch e eingetretenen Wirren zu beseitigen und betrieb daher die Berufung des Konzils zu Konstanz (14141418). Die nchste Aufgabe dieser grten und glnzendsten Kirchenversammlung des Mittelalters war, dem sogenannten Schisma, d. h. der Spaltung der Kirche, in der sich damals drei Ppste um die Herrschaft

2. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 169

1896 - Leipzig : Voigtländer
169 die Englnder zum Abzge aus Spanien. Allein Wellington erschien bald wieder mit einem Heere und erfocht mehrere Siege, während zugleich der allenthalben entbrennende Volkskrieg die Franzosen bedrngte. So erhob sich hier zum ersten Male ein Widerstand, den Napoleon nicht zu bewltigen der-mochte. 3. Asterreichs Freiheitskampf 1809. Whrend Napoleon mit dem Kriege in Spanien beschftigt war, erhob sich sterreich zum Freih eits-kmpfe, 1809. Erzherzog Karl als Oberfeldherr rief die gesamte deutsche Nation" zur Wiederherstellung ihrer Freiheit auf. Aber Preußen lag noch ohnmchtig darnieder; und der Rheinbund mute, dem Befehle seines Protektors gehorchend, seine Waffen gegen sterreich kehren. An der Spitze eines Heeres, das meist aus Truppen des Rheinbundes bestand, rckte Napoleon rasch heran, besiegte auf der bayerischen Hochebene zwischen Isar und Donau den Erzherzog in mehreren Gefechten, namentlich bei E ck -mht, und zwang ihn, nach Bhmen zurckzugehen. Dann unaufhaltsam die Donau abwrts ziehend, nahm Napoleon Wien zum zweitenmale ein. Als er dann aber versuchte, im Angesicht der heranrckenden Armee des Erz-Herzogs die Donau zu berschreiten, wurde der bisher Unberwundene in der zweitgigen Schlacht bei Aspern vom Erzherzog Karl zum erstenmal besiegt, so da er sich nach Wien zurckziehen mute. Bald daraus jedoch entschied er durch den Sieg bei Wagram den ganzen Krieg. Im Frieden zu Wien mute sterreich Salzburg an Bayern, die illyrischen Provinzen an Frank-reich, Westgalizien an das Herzogtum Warschau abtreten. Whrend des Krieges waren die T i r o l er unter der Fhrung des Sand-wirts Andreas Hofer fr sterreich gegen die bayerische Herrschast ausge-standen und hatten ihre Freiheit errungen. Jetzt aber wurden sie nach heldenmtigem Kampfe unterworfen; Hofer, der aus Tirol nicht flchten mochte, wurde infolge Verrates ergriffen und in der Festung Mantua erschossen (1810). 4. Napoleon auf der Hhe seiner Macht. In der Absicht, seinen Thron zu befestigen und mit erhhtem Glnze zu umgeben, lie sich Napoleon von seiner Gemahlin Josephine scheiden und vermhlte sich (1810) mit der Erzherzogin Maria Luise, der Tochter des Kaisers von sterreich; diese schenkte ihm (1811) einen Sohn, den König von Rom". Napoleon erweiterte die Grenzen seines Kaiserreiches noch dadurch, da er (1809) die weltliche Herrschaft des Papstes fr aufgehoben erklrte und denkirchenstaat mit Frankreich vereinigte. Als (1810) der König Ludwig von Holland die Krone niederlegte, weil die Machtgebote des Kaisers zu Hollands Nachteile gereichten, vereinigte Napoleon auch Holland mit Frankreich und verband damit auch Oldenburg und die drei nord-

3. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 60

1895 - Leipzig : Voigtländer
60 43. (104.) Die luxemburgischen Kaiser 13471437. 1347 1. Karl It. (13471378) ist von einem seiner Nachfolger Bhmens Vater, des heiligen rmischen Reiches Erzstiefvater" genannt worden. Er grndete sich eine sehr bedeutende Hausmacht, indem er die Mark B r a n -denburg, Schlesien und andere Gebiete mit seinem Erblande Bhmen verband, das unter ihm seine goldene Zeit hatte. Von ihm wurde zu Prag die erste Universitt im Deutschen Reiche gestiftet 1356 (1348). Sein Hauptwerk fr das Reich war die goldene Bulle 1356. In ihr wurde festgesetzt, da die Kaiserwahl durch sieben Kur-frsten: die drei Erzbischfe von Mainz, Trier und Kln und vier welt-liche Fürsten: den König von Bhmen (Erzschenk), den Pfalzgrafen bei Rhein (Erztruchse), den Herzog von Sachsen - Wittenberg (Erzmarschall) und den Markgrafen von Brandenburg (Erzkmmerer) in Frankfurt erfolgen, die Krnung des Kaisers in Aachen geschehen solle. Die Kurfrsten, die sieben Sulen und Leuchter des heiligen rmischen Reiches", wurden mit groen Vorrechten ausgestattet, und dadurch die Einheit des Reiches erheblich geschdigt. Whrend Karls Regierung verheerte eine entsetzliche Pest, der sogenannte schwarzetod,die Lnder Europas. (Die Flagellanten oder Geiler.) 2. Wenzel (13781400), Karls Sohn, war König von Bhmen und bisher auch Kurfürst von Brandenburg, das er jetzt seinem Bruder Sigismund berlie. Unter seiner schlaffen Regierung nahm das Raub- und Fehdewesen im Reiche berhand (der Stdtekrieg in Schwaben, Sieg Eberhards des Greiners bei Dffingen 1388). Wenzel wurde endlich von den vier rheinischen Kurfrsten als unntzlicher und saumseliger Entgliederer des heiligen rmi-schen Reiches" abgesetzt, und Ruprecht von der Pfalz (14001410) gewhlt, der zwar reich an gutem Willen, aber schwach an Mitteln war, um das Unrecht zu krnken und zu strken das Recht". Nach Ruprechts Tode erhielt das Deutsche Reich auf kurze Zeit drei Kaiser, da die eine Partei der Kurfrsten Wenzels Bruder Sigismund, die andere dessen Vetter Jobst von Mhren whlte, ohne da Wenzel abgedankt hatte. Doch Jobst starb bald, und nach einem gtlichen Vergleiche mit Wenzel wurde nun Sigismund von den Kur-frsten einstimmig zum Reichsoberhaupte erhoben. 3. Sigismund (14101437), Kurfürst von Brandenburg, durch seine Gemahlin König von Ungarn und nach seines Bruders Wenzel Tode auch König von Bhmen, suchte vor allem die in der Kirche eingetretenen Wirren zu beseitigen und betrieb daher die Berufung des 1414 a. Ktzmk zu Konstanz (14141418). Die nchste Aufgabe dieser grten Wu v ..izendsten Kirchenversammlung des Mittelalters war, dem

4. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 101

1895 - Leipzig : Voigtländer
/t. ^ * fxi - c/ /? M - /4h /j~ / J L ruwrm^ besttigt und auf die Reformierten ausgedehnt. An Lndern erhielt: 1. Frankreich: das sterreichische Elsa; 2. Schweden: Vorpommern mit Stettin; 8. Brandenburg: Hinterpommern, das Erzbistum Magdeburg und die Bistmer Halberstadt und Minden^ 4. der Sohn Friedrichs V. von der Pfalz: die Pfalz am Rhein und die achte Kurwrde. Die Unabhngigkeit der Schweiz und der vereinigten Nieder-lande wrde anerkannt. Vi. Die Folgen des Krieges waren fr Deutschland die unheilvollsten. Es hatte durch ihn fast zwei Drittel seiner Bewohner verloren: von 18 Millionen war die Bevlkerung durch das Schwert, durch Brand, Hungers Seuchen und Elend aller Art aus kaum 7 Millionen herabgesunken, Tausende von Stdten und Drfern lagen in Trmmern; von manchem zerstrten Dorfe hat man kaum die Sttte wie-derfinden knnen. Wohl bevlkerte Landschaften waren zu Einden geworden, Felder und Wiesen in Wald und Wstenei verwandelt; Handel und Ge-werbe lagen tief darnieder. Mit der Verarmung des Volkes verband sich eine grauenhafte Verwilderung; Bettler, Heimatlose, Ruber schweiften scharenweise umher. Es ist begreiflich,' da bei so viel Not und Elend auch das geistige Leben nicht gedeihen konnte; Deutschland mute auf lange Zeit in Kunst und Wissenschaft gegen andere Lnder zurckbleiben. In Be-zug auf das Staatswesen hatte der Krieg gleichfalls die nachteiligsten Folgen, die Jahrhunderte hindurch fortwirkten. Die kaiserliche Gewalt wurde tief herabgedrckt; die Fürsten erhielten in ihren Gebieten die Landes-hoheit, so da die Einheit des Reiches in einen lockeren Bund von mehr als 300 fast selbstndigen Staaten sich auslste. Hierdurch ging Deutschlands vorwiegende Stellung in Europa verloren. 66. (136.) V Brandenburg und Preußen seit der Reformation. A. Brandenburg bis 1618. 1. Auf Johann Cicero folgte sein Sohn Joachim I., Nestor, (1499 1585), ein Zeitgenosse Luthers. Er stiftete eine Universitt zu Frank-surt a. O. und errichtete als obersten Gerichtshof das Kammergericht zu Berlin. Unter ihm erwachte die Raublust des Adels von neuem. Da er diesem Unwesen streng entgegentrat, drohten ihm die Raubritter: Jochimke, Jochimke, hte dy; snge wy dy, so hange wy dy." Er aber lie sich nicht einschchtern, auch mfh i 1 I

5. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 115

1895 - Leipzig : Voigtländer
115 Niederlande, Wilhelm von Oranien, Jakobs Schwiegersohn, landete mit einer hollndischen Flotte in England, und Jakob floh, von allen ver-lassen, nach Frankreich. 4. Wilhelm Iii. und Anna. Wilhelm Iii., mit seiner Gemahlin, Jakobs ltester Tochter Maria, auf den Thron erhoben, besttigte die Rechte des Parlaments und die Freiheiten des Volkes. Im Kriege gegen Ludwig Xiv. verteidigte er die Unabhngigkeit Europas, und befestigte Englands Seeherr-schaft. ' Mit der Knigin Anna (feit 1702), Jakobs Ii. jngerer Tochter, endete die Regierung des Haufes Stuart, und es kam 1714 bog, Haus Hannover auf den englischen Thron./ Jjf// -h-h 71. (129.) , S 71. -Das Deutsche Reich unter Kaiser Leopold I. 1. Trkenkrieg. Ohnmchtig infolge des 30jhrigen Krieges, wurde Deutschland durch die Kriege gegen Ludwig Xiv. nur noch tiefer ge-schdigt und erniedrigt. Auer diesen Kriegen hatte der Kaiser Leopold ' -(16581705), der seinem Vater Ferdinand Iii. auf dem Throne gefolgt war, schwere Kmpfe gegen die Trken zu bestehen. Diese drangen 16831683 bis vor Wien, das vom Grafen S t ar b emb er q heldenmtig verteidigt und von dem Polenknige Johann Sobiesky gerettet wurde. Seitdem kmpften die kaiserlichen Heere mit Glck gegen die Trken. Der Markgraf Ludwig von Baden schlug sie in mehreren Schlachten; die glnzendsten Erfolge aber errang Prinz Eugen, der edle Ritter". Prinz Eugen von Savoyeu war als der jngste Sohn des franzsischen Generals Moritz von Savoyen-Carignan in Paris geboren und wegen seines kleinen, schwchlichen Krpers fr den geistlichen Stand bestimmt worden. Sein Verlangen, in franzsische Kriegsdienste einzutreten, wurde abgewiesen. Da ging er nach sterreich, wurde kaiser-licher Offizier und beschmte bald durch glnzende Waffenthaten den Spott der Soldaten. In kurzer Zeit schwang er sich zum Feldmarschall empor. , . ~ In der groen Trkenschlacht bei Zenta erfocht er (1697) einen / Sieg, der die Befreiung Ungarns von der trkischen Herrschaft zur Folge hatte. sterreich behielt nicht allein Ungarn, sondern erwarb im Frieden von i |j j {) Aarlowitz (1699) auch Siebenbrgen. 2. Standeserhhungen deutscher Fürsten. Whrend Leopolds Re-gierung traten im Deutschen Reiche nachstehende Vernderungen ein: a. Mit dem Herzogtum Hannover wurde (1692) die Kurwrde ver- 1h? 2y bunden. Es gab also, nachdem Bayern im 30jhrigen Kriege'diese Wrde erhalten hatte, von nun an nennkurfr st en im Reich: drei geistliche und sechs weltliche. b. Der Kurfürst August Ii. von Sachsen wurde (1697) zum König ^ von Polen gewhlt und trat deshalb zur katholischen Kirche der. 8*

6. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 124

1895 - Leipzig : Voigtländer
war darauf bedacht, seine Hausmacht zu vergrern und das Reich fr feine Zwecke zu gebrauchen. Die kaiserliche Wrde war mehr eine Last, als da sie Macht verlieh. Da das Reich in mehr als 300 beinahe selbstndige Staaten zerfiel, so war eine einheitliche oberste Gewalt fast nur noch ein Name. Der Reichstag, der (seit 1663) seinen stndigen Sitz zu Regens-brg hatte, wurde nicht mehr von den Fürsten in Person besucht, sondern durch Gesandte beschickt. Seine Verhandlungen schleppten sich unter lauter Frmlichkeiten in endloser Breite hin; Beschlsse kamen nur mhsam zustande. Er bestand aus drei Abteilungen: dem Kurfrstenkollegium, dem Frsten-kollegium und dem Stdterat. Nur wenn alle drei Kollegien den kaiserlichen Antrgen zustimmten, konnte ein gltiger Reichsschlu ergehen. 2. Zwei Trkenkriege, die der Kaiser fhrte, hatten einen verschiedenen Verlauf. Im erfteren erfocht der Prinz Eugen erfolgreiche Siege (bei Peterwarbein und bei Bel-grab); im zweiten dagegen kmpften die sterreichischen Heere nach Eugens Tode (1736) so unglcklich, ba die meisten Eroberungen wieber verloren gingen. 3. Der polnische Thronfolgekrieg (17331738). Nach Augusts Ii. Tode hatten die Polen nochmals Stanislaus Leszinski zum Könige gewhlt. Er war aber mit Einwilligung des Kaisers von den Russen ver-trieben, und August Iii. von Sachsen als König eingesetzt worden. Daher hatte der franzsische König Ludwig Xv., der eine Tochter von Stanislaus zur Gemahlin hatte, Krieg gegen den Kaiser begonnen. So kam es zu dem po lnisch en Th ronfo lg ekrieg,in welchem sterreich und Rußland fr August Iii., Frankreich und Spanien fr Stanislaus Leszinski kmpften. Dieser Krieg hatte auch sr das Deutsche Reich wichtige Folgen. Im Frieden zu Wien wurde August in. als König von Polen anerkannt. Stanislaus erhielt dafr das alte deutsche Herzogtum Lothringen, welches nach Sta-nislaus' Tode an Frankreich fallen sollte (was 1766 eintrat). Der Herzog von Lothringen, Franz Stefan, des Kaisers Schwiegersohn, wurde mit dem Groherzogtum Toskana entschdigt. Auch trat sterreich Neapel und Sizilien an einen spanischen (bourbonischen) Prinzen ab. 4. Die pragmatische Sanktion. Fr diese Opfer erhielt Karl Vi., der ohne mnnliche Erben war, die Anerkennung der pragmatischen Sanktion, d. h. des Gesetzes, welches seine Tochter Maria Theresia zur Erbin der sterreichischen Staaten erklrte. Y Il Das Zeitalter Friedrichs des Groen. 79. (139.) Friedrichs des Groen Jugend und erste Thaten. 1. Friedrich vor seinem Regierungsantritt. Auf Friedrich Wilhelm I. folgte sein Sohn Friedrich Ii. der Groe 17401786, durch welchen

7. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 140

1891 - Leipzig : Voigtländer
140 Bhmens Vater, des heiligen rmischen Reiches Erzstiefvater" ge-nannt worden. Von ihm wurde zu Prag die erste Universitt im Deutschen Reiche gestiftet (1348). Sein Hauptwerk fr das 1356 Reich war die goldene Bulle 1356. In derselben wurde festgesetzt, da die Kaiserwahl durch sieben Kurfrsten: die drei Erz-bischse von Mainz, Trier und Kln und vier weltliche Fürsten: den König von Bhmen (Erzschenk), den Pfalzgrafen bei Rhein (Erztruch-se), den Herzog von Sachsen - Wittenberg (Erzmarschall) und den Markgrafen von Brandenburg (Erzkmmerer) in Frankfurt erfolgen, die Krnung des Kaisers in Aachen geschehen solle. Die Kurfrsten, die sieben Sulen und Leuchter des heiligen rmischen Reiches", wurden mit groen Vorrechten ausgestattet. Karl grndete sich eine sehr bedeutende Hausmacht, indem er die Mark Brandenburg, Schlesien und andere Gebiete mit seinem Er blande Bhmen verband, das unter ihm seine goldene Zeit hatte. (Die Mark Branden-brg erwarb er durch Kauf von dem letzten der 3 bayerischen Mark-grasen, und bertrug sie seinem Sohne Wenzel, sr den er selbst zu-nchst die Regierung fhrte. So folgten auf die bayerischen Mark-grasen die l u x e m b u r g i s ch e n.) Whrend Karls Regierung verheerte eine entsetzliche Pest, der sogenannte s ch w a r z e T o d, die Lnder Europas. (Die Flagellanten oder Geiler.) 2. Wenzel (13781400), Karls Sohn, war König von Bhmen und bisher auch Kurfürst von Brandenburg, das er aber nun seinem Bruder Sigismund berlie. Unter seiner schlaffen Regierung nahm das Raub- und Fehdewesen im Reiche berhand (der Stdtekrieg in Schwaben, Sieg Eberhards des Greiners bei Dffingen 1388). Wenzel wurde endlich von den vier rheinischen Kurfrsten als unntz-licher und saumseliger Entg lieberer des heiligen rmischen Reiches" abgesetzt, und Ruprecht von der Pfalz (14001410) gewhlt, der zwar reich an gutem Willen, aber schwach an Mitteln war, um das Unrecht zu krnken und zu strken das Recht". 3. Sigismund (14101437), Kurfürst von Brandenburg, durch seine Gemahlin König von Ungarn und nach seines Bruders Wenzel Tode auch König von Bhmen, suchte vor allem die in der K i r ch e eingetretenen Wirren zu beseitigen und betrieb daher die Berufung des 1414 a. Konzils zu Konstanz (14141418). Die nchste Aufgabe dieser grten und glnzendsten Kirchenversammlung des Mittelalters war, dem sogenannten Schisma d. h. der verderblichen Spaltung I

8. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 220

1891 - Leipzig : Voigtländer
220 1809 zweitgigen Schlacht bei Aspern vom Erzherzog Karl besiegt, so da er sich nach Wien zurckziehen mute. Bald darauf jedoch entschied er, nachdem nun der bergang der die Donau geglckt war, durch den Sieg bei Wagram den ganzen Krieg. Im Frieden zu Wien mute sterreich Salzburg an Bayern, die illyrischen Provinzen an Frankreich, Westgalizien an das Herzogtum Warschau abtreten. 3. Die Tiroler unter ufer. Whrend des Krieges waren die Tiroler unter der Fhrung des Sandwirts Andreas Hofer fr fter-reich gegen die bayerische Herrschaft aufgestanden, hatten wiederholt ihre Freiheit errungen, wurden aber nach heldenmtigem Kampfe unterworfen. Hofer, der aus seinem lieben Land Tirol nicht flchten mochte, durch Verrat ergriffen und in der Festung Mantua erschossen (1810). Der Versuch des preuischen Majors Schill, mit seiner Freischar das nrd-liche Deutschland zur Vertreibung der Franzosen aufzuregen ( lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende!") milang; Schill fiel bei der Ver-teidigung Stralsunds. 147. Napoleon auf der Hhe seiner Macht. 1. Des Kaisers Familie. In der Absicht, seinen Thron zu be-festigen und mit erhhtem Glnze zu umgeben, vermhlte sich Na-poleon, nachdem er sich von feiner Gemahlin I o f e p h i n e geschieden, 1810 1810 mit der Erzherzogin Maria Luise, der Tochter des Kaisers von sterreich, welche ihm 1811 einen Sohn, den König von Rom", schenkte. 2. Das napoleonische Weltreich. Die Grenzen seines Kaiserreiches erweiterte er ferner dadurch, da er (1809) die weltliche Herrschaft des Papstes fr aufgehoben erklrte und den Kirchenstaat mit Frankreich vereinigte. Und als (1810) der König von Holland, weil die Machtgebote des Kaisers zu Hollands Nachteile ge-reichten, die Krone niederlegte, verband Napoleon auch Holland mit Frankreich, dem er ferner noch Oldenburg und die drei norddeutschen Hansestdte einverleibte. So erstreckte sich das Weltreich Napoleons, der sich als Nachfolger Karls des Groen betrachtete, 130 Departements umfassend, den Ksten des westlichen und sdlichen Europas entlang von Danzig und Hamburg bis Trieft und Korfu. Die meisten brigen Staaten Europas standen in mittelbarer Abhngigkeit von ihm (f. Karte Xii).

9. Mittlere und neuere Geschichte - S. 64

1886 - Berlin : Hofmann
64 Zweiter Teil. Das Mittelalter. schwäbischer Abstammung (Stammburg in der schwäbischen Alp), begegnen uns die Grafen von Zollern zuerst als Burggrafen von Nürnberg. Durch persönliche Tüchtigkeit und besonders auch durch thatkräftige Unterstützung der Kaiser (z. B. Rudolfs von Habsburg) bringen sie es in dieser Stellung allmählich zu hohem Ansehen und großer Macht. Als nun Burggraf Friedrich Vi. dem Kaiser Sigismund bei dessen Kaiserwahl und ersten Regierungshandlungen wesentliche Dienste geleistet hatte, erhielt er zum Lohne dafür die Belehnung mit der Mark Brandenburg. Dieselbe wurde 1417 in feierlichster Weise am 18. April 1417 während des Konzils zu Konstanz auf dem Markte vollzogen, in Gegenwart einer auserlesenen Versammlung (Kurfürsten von Pfalz und Sachsen mit Scepter und Schwert!). Dadurch wurde Friedrich Kurfürst und Reichserzkämmerer. Er stellte nun in der Mark die unter den Luxemburgern eingerissene heillose Unordnung (räuberischer Landadel, Quitzows n. a.) ab und verharrte in seinem freundschaftlichen, helfenden Verhältnis zu Reich und Kaifer. Seine Nachfolger (Friedrich Ii.; Albrecht Achilles 1470 — 1486; Johann Cicero, Joachim Nestor n. s. w.) wußten durch eine kluge Politik und durch persönliche Tüchtigkeit die Bedingungen für eine glückliche Zukunft des Landes immer günstiger zu gestalten. I. Repetition (V. Periode ca. 1250—1517). § 33. 1250—1273 Interregnum, Zeit der Anarchie. Faustrecht und Raubrittertum. Strand- und Grundruhrecht. Selbsthilfe der Städte: rheinischer Städtebund 1254. 1273 — 1291 Rndols von Habsburg. Sein Sieg über Ottokar von Böhmen auf dem Marchfelde 1278: Begrüudung der habsbnrgi-gischen Macht in Österreich. — Rudolfs segensreiche Thätigkeit zur Beseitigung der Raubritterburgen. 1292 — 1298 Adolf von Nassau, von den Fürsten trege.i seines Strebens nach Hausmacht abgesetzt. 1298 — 1308 Albrecht I., Sohn Rudolfs, ermordet durch Johannes Parricida aus Privatrache. 1308 — 1313 Heinrich Vii., aus dem Hause Luxemburg, versucht noch einmal, den alten Glanz des Kaisertums herzustellen. Sein Zug nach Italien (Dante). Er stirbt plötzlich bei Siena. § 34. Zwischen Papsttum und Kaisertum bricht aufs neue Streit aus: der unter französischem Einfluß stehende Papst (babylonisches Exil der Päpste zu Avignon 1305—1377) erhebt den Anspruch, daß die Wahl des deutschen Kaisers seiner Genehmigung bedürfe. Unter König Ludwig Iv. dem Bayern (1313—1347; sein Gegenkönig Friedrich der Schöne bei Mühldorf 1322 besiegt) treten die Fürsten in dem Kurverein zu Reuse 1338 diesem Anspruch entgegen: der Papst soll gar keinen Einfluß bei der Kaiser-

10. Mittlere und neuere Geschichte - S. 65

1886 - Berlin : Hofmann
§ 38. Die Eroberung von Konstantinopel durch die Türken. 65 wähl haben. Dieser Beschlnß wird zum Reichsgesetz erhoben durch die goldene Bulle 1356, in welcher überhaupt der Vorgang der Kaiserwahl endgiltig geregelt wird: Einsetzung des Kurfürstenkollegs! Dieses Gesetz wurde erlassen unter Kömg Karl Iv. (1347— 1378 ^„Böhmens Vater, des Reiches Erzstiefvater^). Durch ihn 1348 Gründung der ersten deutschen Universität in Prag. § 35. In der zweiten Hälfte des Mittelalters großer Aufschwung der Städte. Im Innern mehr und mehr der Selbstverwaltung teilhaftig, 3“L‘ ^®slhrun9 und Stärkung ihrer äußeren Interessen zu großeu Bündnissen zusammen: a) Die Hansa, Bund vorzugsweise der Küstenstädte der Nord- und Oltsee; Zweck: Förderung und Schutz des Seehandels. Gebietende Stellung der Hansa gegenüber den nordischen Reichen, b) Der rheinische Städtebund, löst sich gegen Ende des 14. Jahrhunderts mehr und mehr auf. c) Der schwäbische Städtebund entwickelt sich im Gegensatz zu den süddeutschen Landesherren zu großer Macht. Sieg über Eberhard von Württemberg bei Reutlingen 1377. Die Macht des Bundes sinkt gegen Ausgang des Mittelalters. <rrr ^6- Gegen die Mißstände in der Kirche treten auf: in England Wrclef ca. 1360, m Deutschland (Böhmen) Huß ca. 1400. Man suchte eine Reformation an Haupt und Gliedern durchzusetzen durch große m ®0n5tl äu ^i'a 1409' b) Konzil zu Konstanz ca. 1415 c) Konzil zu Basel ca. 1440. Keines erreicht seinen Zweck. Doch ist das Konstanzer Konzil sehr wichtig a) durch die dort vollzogene Verurteilung und Verbrennung von Huß; b) durch die von Kaiser Sigismund (1410—1437) vollzogene Belehnung des Burggrafen Friedrich von Nürnberg mit dem Kurfursteutum Brandenburg (1417). s a 137‘ .Vorgeschichte Brandenburgs. Ursprüngliche slavische Bevölkerung durch Heinrich I. und Otto I. christianisiert (Markgras Gero und die „Nord-nlv f unter den Frankenkönigen vernachlässigte Germanifierung dieser Gebiete nimmt wieder auf ca. 1135 Albrecht der Bär aus dem Hau se iqjfwä" rs ”Un0an Aufblühen Brandenburgs. Aussterben der Askanier 1320 (Waldemar). Zerrüttung der Mark unter den bayerischen und luxemburgischen pursten. 1356 wird Brandenburg durch die goldene Bulle Kurfürstentum. 1417 die Hohenzollern Kurfürsten von Brandenburg, Herstellung der Ordnung durch eine Reihe vortrefflicher Herrscher. 8 38. Die Eroberung von Konstantinopel durch die Türken. Zwischen der Welt des Morgenlandes und der des Abend-lllndes hatte seit Stiftung des Mohammedanismus beständiger Widerstreit nicht aufgehört. Die Araber waren zwar von der Besitznahme Frankreichs durch Karl Martells Sieg bei Poitiers 732 abgehalten worden, doch hatten sie in Spanien festen Fuß aefakt und Jahrhunderte lang behalten, trotzdem sie in beständigem Kampfe Mit den christlichen Königen und Rittern (der Cid!) lagen. Wychgram, Lehrbuch der Geschichte, ii. r
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