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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 59

1909 - Leipzig : Hirt
4. Überblick über die europäischen Großstaaten. 59 stände war fast jede Beteiligung am Politischen Leben durch die Ordonnanzen unmöglich gemacht. Des Königs sester Wille war, nicht nachzugeben. „Die Zugeständnisse", sagte er, „haben Ludwig Xvi. zu Fall gebracht; mir bleibt die Wahl, entweder mein Pferd oder den Karren zu besteigen." Der Widerstand gegen des Königs Verordnungen wurde bald allgemein. In der Nacht vom 27. zum 28. Juli organisierte sich unter Beteiligung von Arbeitern und eines Teiles der Nationalgarde der Aufstand. Während eines mörderischen Straßenkampfes am 28. Juli schlossen sich mehrere Regimenter den Aufständischen an. Die Hauptstadt war für den König verloren. Zu spät suchte der König einzulenken. Als er am 29. Juli die Ordonnanzen zurücknahm, war bereits eine vorläufige Regierung im Stadthause eingesetzt. Der Herzog Louis Philipp von Orleans wurde zum König ausgerufen. Karl X. starb 1836 zu Görz. (S)ic Trennung Belgiens von Holland 1830. Der Wiener Kongreß hatte Belgien und Holland zu einem Königreich vereinigt und Wilhelm von Oranien zum König eingesetzt. Die Vereinigung hatte keinen Bestand; denn die Verschiedenheit in Religion, Sprache und Erwerbsleben bildete zwischen Belgiern und Holländern eine tiefe Kluft. In Belgien war das katholische, in Holland das reformierte Bekenntnis vorherrschend. Die holländische oder niederländische Sprache ist eine niederfränkische Mundart, gehört also zum germanischen Sprachstamme, während in Belgien sich allmählich die französische Sprache eingebürgert hat und in Südbelgien noch das Wallonische, ein Gemisch von romanischen und keltischen Sprachelementen, gesprochen wird. Die Bewohner Belgiens sind neben Ackerbau hauptsächlich auf Industrie angewiesen; die Holländer treiben vorzugsweise Handel, Schiffahrt und Viehzucht. Die Holländer betrachteten sich nach 1815 als die Herren und nahmen auf die Eigenart des belgischen Volkes keine Rücksicht. Die Mehrzahl der Beamten waren Holländer; der König und die obersten Verwaltungsbehörden hatten ihren Sitz in Holland. Die französische Julirevolution gab Anlaß zur Erhebung; man erstrebte nicht Verständigung, sondern Trennung. Am Abend des 25. August begann in Brüssel der Aufstand, der sich bald über das ganze Land verbreitete. Nur wenige Festungen, darunter Antwerpen, konnten die Holländer halten. Als auch diese Festung von den Aufständischen genommen wurde, erklärte der Nationalkongreß die Unabhängigkeit Belgiens und den Ausschluß des Hauses Oranien von der belgischen Thronfolge. Ein Kongreß der Großmächte in London bestätigte die Trennung und ordnete die Grenzen. Ein Verwandter des englischen Königshauses, Prinz Leopold von Sachsen -Koburg, erhielt mit Zustimmung des belgischen Volkes die belgische Königskrone. Die getrennten Gebiete. Belgien. Leopold I. regierte von 1831—1865. Dadurch, daß er dem Lande eine freisinnige Verfassung gab und eine

2. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 106

1909 - Leipzig : Hirt
106 V. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. daß diese sich an die Arbeit gewöhnen, wenn sie den Erfolg ihrer Arbeit in klingender Münze erhalten. Ferner ist Aufgabe der Kolonisation, die Missionstätigkeit zu fördern. Die Volker, deren Zivilisation und Kultur auf dem Christentum beruht, haben die Aufgabe, den heidnischen Völkern die christliche Religion, Kultur und Gesittung zu vermitteln. Die deutschen Missionare arbeiten mit größerm Erfolg, wenn sie in einer Kolonie des Mutterlandes ihre Tätigkeit entfalten, als wenn sie dieser Anlehnung entbehren. Das ist erwiesen durch die frühern zahlreichen Christenverfolgnngen in China. Die Arbeit in den Kolonien ist schwer. Alle Vorbedingungen eines geregelten Lebeus müssen erst geschaffen werden. Zum Eintritt in die Kolonien eignen sich nur Leute mit widerstandsfähigem Körper und zäher Arbeitskraft, die Strapazen ertragen und die Bequemlichkeiten des Lebens entbehren können, vor allem Männer von reinen Sitten. Für Glücksritter ist dort kein Arbeitsfelds Nur der beste Mann ist gut genug zum Kolonisieren. { Die Eingeborenen müssen ebensosehr Achtung bekommen vor der christlichen Gesittung wie vor der geistigen Überlegenheit, der Arbeitskraft und Technik der Europäer. Was die Preisgabe einer Kolonie bedeuten kann, hat Rußland erfahren, dem das nordamerikanische Alaska gehörte. 1867 wurde das Gebiet von den Amerikanern den Russen um 7 200000 Dollar abgekauft. Im Kongreß zu Washington begegnete die Vorlage heftigem Widerspruch. Es wurde gesagt, Alaska sei ein unwirtliches, elendes Land. Man solle den Russen das Geld geben und sie bitten, das Land zu behalten; wenn das nicht geschehen könne, solle man es irgendeiner europäischen Macht anbieten und sie bitten, Geld und Land zu nehmen. Das waren die damaligen Ansichten; jetzt urteilt man anders. In Alaska hat sich das Goldgebiet Klondike gefunden! Allein der Pelzhandel und der Fischfang bringen den Amerikanern alljährlich mehr ein, als die ganze Kaufsumme betrug.x) 13. Soziale Gesetzgebung. Kaiser Wilhelm I. ist von Jugend auf ein Freund der ärmern Bevölkerung gewesen. Als zwanzigjähriger Jüngling wohnte er den Sitzungen des Staatsrates bei. Neue Steuervorlagen wurden beraten, um der Geldnot, in die das Land durch die Befreiungskriege geraten war, abzuhelfen. Bei der Gelegenheit drückte er den Wunsch aus, die reichen Volksklaffen und die hohen Beamten mit einem höhern Prozentsatz zu besteuern, damit die armen Leute mehr geschont werden könnten. Bei seiner Silbernen Hochzeit trat er an die Spitze eines Berliner Vereins, der sich die Aufgabe gestellt hatte, für die Arbeiterbevölkerung gesunde und billige Wohnungen zu bauen. Fremder Not gegenüber hatte er stets eine offne Hand. Wenn des Wassers oder des Feuers zerstörende Kraft Schaden angerichtet hatte, spendete er mit kaiserlicher Freigebigkeit; wenn ein bedrängtes Kind aus dem Volke ihm in einem schlichten Briefe seine Not klagte, hatte er immer Mittel, sie zu lindern. *) Nach Freih. von Stengel, Deutsche Kolonialpolitik, und nach einer Rede des Staatssekretärs Dernbnrg.

3. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 23

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
23 Die Bewohner Deutschlands. rheinischen Tiefebene heißen Alemannen). Am Rhein von Speyer bis Cöln und am Main wohnen die Franken (vom Rhein hinüber zur Werra heißen sie Hessen; die Rheinfranken sprechen eine niederdeutsche Mundart). Zwischen Harz und Thüringerwald sitzen die Thüringer; mit ihnen verwandt sind die Ober- sachsen im Königreich Sachsen. Die Niederdeutschen bilden in der Hauptsache nur einen Stamm, den der Sachsen; im Osten sind sie mit slawischem Blute gemischt (Ursache!). Eine Sonder- stellung nehmen die Friesen an der Nordseeküste ein, deren Sprache aber immer mehr vom Platt- deutscheu verdrängt wird. Neuerdings wird in den Schulen der Insel Sylt Unterricht in der friesischen Sprache erteilt, um diese vor dem Unter- gang zu bewahren. Z. Die Auswanderung war 1881 auf 22v 000 Menschen angestiegen; heute beträgt sie nur 30000. Davon gingen 20000 nach den Vereinigten Staaten, 4500 nach dem übrigen Amerika, 810 nach Austra- lieu, 36 nach Afrika. Im Vergleich zu den meisten anderen Staaten ist die Auswanderung jetzt bei uns gering, wie aus nebenstehender Tabelle hervorgeht. 4. In Deutschland treffen das (römisch-) katho- tische und das evangelische Gebiet Europas zu- sammen, und zwar so, daß die Randgebiete ka- tholisch sind. Rund V3 der Bevölkerung ist katholisch, % evangelisch Bewohner sind katholisch in Elsaß-Lothringen, Bayern und der Rheinprovinz; 2/3 in Posen und Baden; 7a in Schlesien und Westfalen). 5. Kein anderes Volk hat einen so hohen Bildungsgrad wie das deutsche. Vou je 10000 Rekruten können nur 2 nicht lesen und schrei- den. (In Dänemark ist diese Ziffer 10 mal so groß, in der Schweiz 25 mal, in Skandinavien 30 mal, in England 50 mal, in den Nieder- landen 90 mal, in Frankreich 175 mal so groß.) Die größte Zahl der deutschen Analphabeten (die nicht das Alphabet können) entfällt auf den Osten. Volksschulen hat Deutschland reichlich 61000 mit 170000 Lehrkräften. Über die Universitäten siehe nebenstehende Tabelle. 0. Über die im Ausland lebenden Deutschen siehe die folgende Tabelle^): Europa hatte (etwa 1904): Romanen Germanen Slawen 110'Mill. 143 Will. 130 Mm. Auswanderung berechnet aus 10000 Einw. 1. Italien..... 183 2. Portugal .... 74 3. Spanien .... 67 4. Großbr. u. Irland . 60 5. Norwegen .... 36 6. Belgien..... 25 7. Schweden .... 23 8. Österreich-Ungarn . 22 9. Dänemark .... 17 10. Schweiz..... 10 11. Rußland..... 7 12. Niederlande. . . . 5 13. Deutsches Reich. . 4 14. Frankreich .... Iv2 / 4 der In Preußen Außerhalb Preußen Berlin 8220 München 5950 Bonn 3210 Leipzig 4340 Halle 2240 Freiburg 1810 Breslau 2071 Straßburg 1710 Göttingen 1860 Heidelberg 1680 Marburg 1670 Tübingen 1580 Münster 161.0 Würzburg 1380 Königsberg 1110 1380 Kiel 1030 Gießen 1140 Greifswald 803 Erlangen 1060 Rostock 650 Skandinavier 11 Mill. Deutsche 88 Mill.-) Engländer 44 Mill. *) Einen längeren Abschnitt über das Deutschtum imausland bringt das 2. Seminarheft. 2) Niederländer und Flamen eingeschlossen.

4. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 24

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§ 24 Die Süddeutsche Hochebene. 24 Deutsche wohnen (1910): in Deutschland (65—5 Mill. Fremde) 60 Mill. in Europa........88 Mill. in Österreich-Ungarn........12v2 „ in Nordamerika .....11 „ i) in den Niederlanden .......6 „ in Südamerika...... 1/2 ,, in Belgien (die Flamen)......4 „ in Afrika ........ y10 " in der Schweiz..........21/2 „ ' in Asien u. Australien. . . 2/10 „ in Rußlaud ...........21/4: „ Deutsche in der Welt rund 100 Mill. int übrigen Europa..............y2 „ (ohne Niederl. n. Flamen 90 Mill.) Deutsche in Europa rund.....88 Mill. Die öeutfcben Canöfcbaften. Die Süddeutsche ßocbebene und ibre Ranögebirge. 24 Staatenanteile^): Fast ganz Bayern, westlich der Itter zu Württemberg. Zur Wiederholung früher erworbener Kenntnisse: Abb. 1, § 24. Stumme Skizze der Süddeutschen Hochebene. Siehe die Eckzei chn. oben! Regensbnrg-Passau = 1 Maß Erste Donaustrecke — 3 Maß Regensburg-Alpen = Iv2 „ (ein Maß immer gleich 100 km) Nöf)......=1 „ Isar • • • = Bogen Inn . . > — Flammenlinie. 1) Davon sind aber nur 3 Mill. in Deutschland geboren. 2) S. des Verfassers Schulwandkarte von Teutschland (Verlag List & von Bressensdorf, Leipzig). Ausg. A ist eine physische Karte, die kräftige rote Staatengrenzen enthält (besonders kräftig in der neuesten Auflage). Ausg. B ist eine rein physische Karte.

5. Das Altertum - S. 2

1907 - Leipzig : Voigtländer
Oie Urzeit. § l. anfange -er Kultur. M?nschh°tt 1l Die Heimat des Menschengeschlechts. Als der Ursitz des Menschengeschlechts, „die wiege der Menschheit", gilt das innere Asien. 2. anfange der Kultur, von den frühesten Entwicklungsstufen der Menschheit fehlt uns, wie schon erwähnt ist, genauere Kunde. Doch wurden besonders in höhlen, Seen und Gräbern zahlreiche Zünde gemacht, die einigen Aufschluß geben. Nach den Stoffen, aus denen die Menschen sich ihre Werkzeuge und Waffen herstellten, unterscheidet man nacheinander Bronzezeit öiß Steinzeit, die Bronzezeit und die Eisenzeit. Der Übergang Eisenzeit von der einen zur anderen Hrt der Werkzeuge und Waffen erfolgte bei den verschiedenen Völkern zu sehr verschiedenen Seiten; noch heute bedienen sich manche Naturvölker knöcherner und steinerner Werkzeuge und Waffen. Der Mensch wußte während aller dieser Zeiträume schon Zeuer zu erzeugen und erlernte die Töpferei, das Flechten, Spinnen und weben. Allmählich erwachte sein Kunstsinn: er gab den Geweben gefällige Muster, fertigte Ketten, Ringe und Nadeln zum Schmuck und zierte das Tongeschirr mit Punkten, Strichen und Schnüren. 3. Entstehung der Staaten. Nach der Beschaffenheit der Wohnsitze, welche die Menschen einnahmen, gestaltete sich ihre Lebensweise. 5ik7und Die Bewohner rauher Gebirge lebten von der Jagd; die, welche an Hirtenvölker unwirtlichen Ufern hausten, lebten vorn Zischfang; die Steppenvölker trieben Viehzucht. Nicht wenige dieser Jäger-, Fischer- und Hirtenvölker entbehrten fester Wohnsitze; sie hausten in höhlen, schlichten Hütten oder Zelten und zogen als „Nomaden“ von (Drt zu (Drt. So blieben sie mehr oder weniger roh und werden in der Geschichte nur dann erwähnt, wenn sie als zerstörende Horden den Frieden höher stehender Völker gefährdeten (Hunnen, Mongolen). Säe 5u höherer Kultur gelangten diejenigen Völker, die sich in fruchtbaren vömer^ ^"dstrecken, in den Tälern wasserreicher Ströme oder an günstigen Meeresküsten niederließen. Sie trieben Ackerbau, Gewerbe, Schiffahrt und Handel und gründeten feste Wohnsitze, aus denen Dörfer und Städte entstanden. Je enger die Menschen zusammen wohnten, um so nötiger wurden ihnen Gesetze, durch welche sie ihr Zusammenleben regelten und Staaten sich zu geordneten Staaten verbanden. Die ältesten Staaten, die für unsere Bildung von Wichtigkeit wurden, entstanden im Morgenlande, d. H. in den Ländern vom Nil bis zum Indus.

6. Das Altertum - S. 3

1907 - Leipzig : Voigtländer
Dos Altertum. Don den ältesten geschichtlichen Zeiten bis zum Untergänge des weströmischen Reiches, 476 n. Chr. Die Geschichte des Altertums umfaßt: 1. Die Geschichte der morgenländischen Völker. 2. Die Geschichte der Griechen. 3. Die Geschichte der Römer. Die Hamiten. § 2. Das Land -er Ägypter (Karte I). Ägypten liegt zwischen Felsen und wüsten im schmalen Tale des Alpten unteren Nil es. Das Land ist heiß und regenarm; aber der mächtige Strom netzt und befruchtet es durch alljährliche Überschwemmung. So Zeichnete sich Ägypten von alters her durch üppige Fruchtbarkeit aus. Es war eine „Kornkammer" selbst für andere Länder. Huch brachte es Dattelpalmen und Baumwolle hervor; im Wasser wuchsen Papyrus und Lotos, von merkwürdigen Tieren sind das Krokodil, das Flußpferd, der Ichneumon und der Ibis zu nennen. Das schwarze Fruchtland war dicht bevölkert und hatte zahlreiche Ortschaften. (Es wurde eingeteilt in: 1. Unterägypten mit den Städten Memphis und Sai's, 2. Oberägypten mit Theben. § 3. Das Volk -er Ägypter. 1. Charakter. Die Ägypter waren zum Teil hämischer Abkunft veeerung und vielleicht vom (Euphrat her eingewandert; die niedere Bevölkerung des Landes stammte aus Afrika. Die Ägypter waren ein kräftiges, frommes und fleißiges Volk; doch liebten sie auch den heiteren Lebens-genuft. Gegen Fremde waren sie stolz und zurückhaltend. Die Frauen wurden bei ihnen höher geachtet als bei anderen Völkern des Altertums; sie durften an den Mahlzeiten und Festen der Männer teilnehmen und steh auch außer dem hause frei bewegen. 1*

7. Das Altertum - S. 12

1907 - Leipzig : Voigtländer
12 Vas Altertum. Die 5lrier. wahrte. Die bilbenbekunst mürbe von benisraeliten nur wenig gepflegt; Schriften bagegen enthalten ihre heiligen Schriften erzählenbe, lehrhafte und poetische Bücher von allerhöchstem Wert. § 11. Stellung der grauen bei den semitischen Völkern. Bei den semitischen Völkern war die Stellung der Frau schon wegen Vielweiberei der Herrscherinn Vielweiberei eine niebrige. Besonbers die Fürsten der Semiten hielten sich eine große Menge Frauen; diese lebten in einem besondren (Betäube beisammen und würden hier streng bewacht. Bei den verkauf von Babyloniern würden die heiratsfähigen Jungfrauen alljährlich öffentlich srauen versteigert. Die Phönizier raubten Frauen und boten sie als Sklavinnen feil. Selbst bei den Israeliten herrschte ursprünglich die Vielweiberei; vie |rauen hoch tvurbe bei ihnen durch das mosaische Gesetz die Stellung der Frau allmählich roürbiger und freier. Oie Arier. § 12. Die arischen Völker Asiens. Die Arier Die cmfchen Völker Asiens. Hm wichtigsten für die Geschichte °germcmen* ist die große Dölkerfamiue der Hrier ober Inbogermanen geworben; zu ihnen gehören in Europa alle geschichtlich bebeutenben Völker, in Asien die Inber, Itteber und Perser. Die Heimat des arischen Urvolkes ist unsicher. Der allen inbogermanischen Völkern gemeinsame wortbestanb läßt erkennen, daß die Hrier ein Nomabenvolk waren, welches Rinber, Schafe und Siegen züchtete und den leuchtenben Himmel als Gottheit vie arischen verehrte. Das eine der arischen Völker Hsiens eroberte das £anb ctfieiw des Inbus und Ganges und nahm bort den Hamen der Inber an; die Meber und Perser setzten sich westlich vom Inbus, in Iran, fest. § 13. Die Inder. (Eroberung ]. Das Volk. Die (Eroberung Inbiens kostete den Hriern heiße 3ninens ^ ^ m p | e gcgen die bunfcelfarbigen Urbewohner des £anbes. Hach ihrer Kasten Unterwerfung schieb sich das Volk in vier streng gesonberte Kasten. Die brei ebleren Kasten der Priester, der Krieger, der Hckerbauer und hanbeltreibenben umfaßten die (Eroberer und ihre Nachkommen, die unterste, bienenbe Kaste die große Menge der Unterworfenen. Hoch außerhalb der

8. Das Altertum - S. 13

1907 - Leipzig : Voigtländer
13. Die Inder. vierten Kaste und in tiefster Verachtung standen die schwarzen, stumpfsinnigen Parias. In den heißen, üppigen Tälern des Indus und Ganges Sinnesart ward aus den tatkräftigen Eroberern allmählich ein schlaffes, beschauliches Volk. 2. Die Religion. Die ursprüngliche Religion der arischen Inder naturötenu war ein Naturdienst. Rm (Banges bildete sich bei ihnen die Lehre von Brahma aus, der H)eitseeie, die in den Dingen Gestalt gewinne und srahmanen-alle Dinge durchdringe (Pantheismus), von Brahma, so meinten sie, sei eine strenge Weltordnung eingesetzt; aus ihr beruhe auch die Teilung der Inder in Kasten. Etwa 500 Jahre vor Thristi Geburt trat ein frommer Königssohn als Reformator auf, der sich Buddha nannte, d. H. „der Er-Buddhismus weckte". Er lehrte die Gleichheit aller Menschen und verwarf das Kastenwesen, Rls Ziel des Menschen bezeichnete er das Hirrv äna, d. H. das verwehen in Gott, das Hufhören jedes leidenschaftlichen Gefühles und Strebens. Buddhas Lehre hat in Gstasien weite Verbreitung gefunden, ist aber bald in Götzendienst ausgeartet. 3. Oie bildende Kunst. Die indische Baukunst schuf Tempel in Baukunst Form von Stufenpqramiden, die Pag oden genannt werden, und unterirdische Grottentempel. 4. Die Schriftwerke. Die Sprache der altindischen Schriftwerke ist das Sanskrit, d. H. „die heilige Sprache". Diese reiche, wohlklingende Sanstmt Sprache wich ohne Zweifel wenig von der arischen Ursprache ab, aus der auch die übrigen indogermanischen Sprachen und also auch die deutsche entstanden sind *). Das älteste und heiligste Schriftwerk der Inder sind die Vedas Schriftwerke (Veda = Wissen), Sammlungen von Hymnen, Gebeten, Sprüchen und gottesdienstlichen Vorschriften. Huch weltliche Lieder, Epen und Dramen der alten Inder sind erhalten. 5. Stellung der Frauen. Huch in Indien war die Frau dem Manne zur strengsten Unterwürfigkeit verpflichtet. Doch durften unter« die Frauen in den Gesellschaften der Männer erscheinen und außer dem rourft96e,t Hause mroerschleiert einhergehen. Die unbedingte Hingebung der Frau an den Gatten führte später zu der gräßlichen Sitte, daß sich die Frau nach hauendem Tode ihres Mannes mit dessen Leiche auf dem Scheiterhaufen v e r -Derbrennun9 brennen ließ. Noch heute ist diese Sitte nicht völlig beseitigt. *) Indisch pitar ----- persisch patar, lateinisch pater, deutsch Vater, englisch father.

9. Das Altertum - S. 13

1897 - Leipzig : Voigtländer
13 5. Israel unter der Perserherrschaft. Nachdem Babylon durch den Grnder des groen Perserreiches, Cyrus (Kores), erobert war, gestattete dieser den Israeliten die Rckkehr in ihr Land (536). Sie zogen der den Euphrat nach der alten Heimat und begannen zu Jerusalem die Wieder-errichtung des Tempels, der nach manchen lngeren Unterbrechungen endlich vollendet wurde. Der jdische Staat wurde nach dem Gesetze Mosis neu geordnet, und der Hohepriester mit dem H o h e n R a t an seine Spitze gestellt. So bestand das jdische Volk unter den Persern in seiner Religion und Verfassung ungestrt weiter, bis es, nach dem Untergang des Perserreiches, unter gyptische, dann unter syrische Herrschaft kam. Il (-) Stellung der Frauen bei den semitischen Vlkern. Bei den semitischen Vlkern war die Stellung der Frau schon wegen der hier berall herrschenden Vielweiberei eine sehr niedrige. Namentlich die Könige und Fürsten d eremitischen Völker hielten sich eine groe Menge Frauen: teils eigentliche Gemahlinnen, teils Nebenfrauen niedrigeren Ranges. Sie lebten in einem besonderen Gebude beisammen und wurden hier strenge bewacht und beaufsichtigt. Sogar bei dem Volke Israel herrschte ursprnglich die Vielweiberei, und noch in spter Zeit hielten sich die israeli-tischen Könige ebenfalls eine Menge von Frauen. Doch wurde bei diesem Volke durch den Einflu des mosaischen Gesetzes die Stellung der Frau all-mhlich eine wrdigere und freiere. Die Frauen nahmen teil an den ffent-licheu Volksfesten und verherrlichten diese durch Gesang, Tonkunst und Tanz. Bei den Babyloniern bestand, wie Herodot berichtet, die Sitte, da jhrlich die heiratsfhigen Jungfrauen ffentlich feilgeboten und dem Meistbietenden zur Ehe ge-geben wurden. Herodot lobt diesen Brauch sogar, weil aus dem Erls, der durch den Verkauf der schneren Mdchen erzielt wurde, die hlicheren ausgestattet wurden. Andererseits ist auch der folgende schne Zug zu erwhnen, der von dem babylo-nischen König Nebuk adnezar aufbehalten ist: Hier lie der König Nebukadnezar mit groer Kunst hohe steinerne Terrassen errichten, gab ihnen durch Bepflanzung mit mannig-faltigen Bumen ganz dasassehen natrlicher Berge, und schuf so seiner Gemahlin zuliebe, die, in Medien aufgezogen, Heimweh nach ihren Bergen empfand, das so-genannte hngende Paradies.- Die Arier. 12. (-) Die arische oder indo-germanische Vlkerfamilie. v, arischen Völker. Zu der groen und fr die Geschichte wichtigsten Volkersaunlre der Arier oder Jndo-Germanen gehren in Asien: die ^erfer i _ in Europa: die Griechen, die Rmer (nebst den roma-nischen Vlkern), die Kelten, die Germanen, die Slaven.

10. Das Altertum - S. 14

1897 - Leipzig : Voigtländer
14 2. Heimat der Arier. Die l t e st e n W o h n s i tz e der Arier sucht man ut den Lndern nrdlich und stlich vom Himalayagebirge. Aus dem Hoch-lande im Norden des Himalaya stieg das eine der arischen Völker Asiens in die Ebene des Indus und des Ganges hinab und nahm dort den Namen der Inder an, während die beiden andern, die Perser und die Med er, sich westlich vom Indus, in Iran, festsetzten. V. Die Inder. 13. (-) Die Inder. 1. Sprache. Das Volk der Inder hat besonders deshalb fr uns Be-beutung, weil es die Ursprache vieler Völker, das Sanskrit, bewahrt hat. Das Sanskrit ist die Muttersprache des Griechischen, des Lateinischen, des Deutschen und dient in Indien als heilige Sprache fr den Gottesdienst und als die Hauptsprache der Litteratur. Das lteste und heiligste Schriftwerk der Inder sind die Bedas. 2. Religion. Die Inder sind in den beraus fruchtbaren, aber durch ihr heies Klima ermattenden Thlern des Indus und des Ganges aus einem thatkrftigen ein beschauliches Volk geworden. In den ltesten Zeiten hatten sie Naturkrfte verehrt. Am Ganges bildete sich bei ihnen die Lehre vom hchsten Wesen, dem Brahma, aus, der Weltseele, welche das All durch-Bunge und eine strengemeliordnung eingesetzt habe. Unter Brahma, dem Schpfer, standen die Gottheiten Wischnu, der Erhalter, und Siwa, der Zer-strer. Nach der strengen Weltordnung zerfielen die Inder in vier Kasten, in die drei edleren Kasten der Priester, der Krieger, der Ackerbauer und Handel-treibenden und in die vierte, die dienende Kaste, welcher die groe Mehrheit des Volles angehrte. Etwa 500 Jahre vor Christi Geburt trat ein Refor-mator in Indien auf, Buddha, welcher die Gleichheit aller Menschen lehrte und das Kastenwesen verwarf. Buddhas Lehre hat in Hinterasien weite Ver-breitung gefunden, ist aber auch bald in Gtzendienst ausgeartet. Der Buddhismus hat auch; die Entwicklung der Kunst gefrdert. Namentlich schuf die indische Baukunst die groartigen unterirdischen Grottentempel. Die frei--stehenden Tempel, Pagoden, sind in Form von Stufenpyramiden erbaut. 3. Stellung der Frauen. Auch in Indien war die Frau zur strengsten Unterwrfigkeit unter den Mann verpflichtet, und ihre Freiheit sehr beschrnkt. Doch waren die Frauen nicht vom Verkehr der Männer ausgeschlossen, sondern sie mischten sich in die Gesellschaft der Männer und erschienen auch auer dem Haufe unverschleiert. Sie nahmen auch teil am ffentlichen Gottesdienst und nahten sich den Tempeln und Altren. Die unbedingte Hingebung der Frau an den Gatten fhrte spter zu der grlichen Sitte, da die Frauen nach dem Tode ihres Gatten sich mit dessen Leiche auf dem Scheiterhaufen verbrennen lieen.
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