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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 33

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
— 33 — Eins von diesen Häusern stand mitten in der Heide bei den alten Hünengräbern. Dies Haus wurde der Krug genannt, weil die Kirchleute sich dort von dem langen Wege bei einem Kruge Bier zu erholen pflegten. Der Wirt in dem Hause, welcher Alke hieß, dachte mehr an seinen Verdienst als an den lieben Gott. Er hatte immer viel Zeit, hielt die Menschen von der Kirche zurück und nötigte sie zum Trinken, indem er sagte, sie kämen zum Gottes- dienste noch früh genug. Dies war denn die Ursache, daß die Leute selteu zur rechten Zeit in die Kirche kamen. Da der Wirt schon häufig gewarnt worden war und doch von seiner bösen Ge- wohnheit nicht lassen wollte, so strafte ihn zuletzt Gottes Hand. Sein Haus, das auf einer kleinen Auhöhe stand, versank plötzlich samt der Scheune, und an derselben Stelle entstanden die tiefen Wasserlöcher, welche man heute noch sieht. Darüber erschraken die Leute ganz gewaltig. Zum ewigen Andenken nannten sie die andern elf Häuser „Alfhausen" und bauten sich eine eigene Kirche. Von der Stelle aber, wo das Haus versunken ist, erzählt man sich allerlei wunderbare Geschichten. Wenn um Mitternacht bei diesen Wasserknhlen Alke dreimal gerufen wird, so erscheint er in der Gestalt eines feurigen Rades und straft deu, der ihn gerufen hat. Als einst der Bauer Grumfeld, dessen Hans nicht weit von den Alkenkuhlen liegt, mit einigen guten Freunden im Wirtshause saß, rühmten sie gegenseitig ihre Pferde. Grumfeld sagte, er habe einen Schimmel, mit dem wolle er wohl in der nächsten Nacht den Alke anreiten und ihn herausfordern. Tie andern Bauern hielten ihn beim Wort und wetteten neun Pfund Silber gegen sein Pferd. Grumfeld ging die Wette ein und machte sich am folgenden Tage bereit. Er putzte seinen Schimmel und führte ihn an die Alken- kühle. Dort suchte er ihm deutlich zu machen, worauf es ankäme. Und das treue Tier begriff alles und trug seinen Herrn in schnellem Laufe nach Hause zurück. Nun gab der Bauer ihm das beste Futter und zeigte ihm auch die große Thür, welche in der Nacht offen bleiben sollte. Als Mitternacht nahe war, ritt er abermals hinaus zu der Alkenkuhle und hielt am Rande des Wasserloches still. Es war eine sternhelle, ruhige Nacht. Man vernahm keinen Laut; uicht einmal ein Fuchs oder eine Eule ließen sich hören. Der Schimmel stand und rührte kein Glied. Jetzt hörte Grumfeld die Turmuhr zwölf schlagen, erst zu Uffeln, dann zu Merzen und zuletzt zu Alfhausen. Nach dem letzten Schlage rief er mit lauter Stimme: „Alke, knmm! geist du mit?" Da antwortete eine grausige Stimme, die mitten aus der Erde kam: „Tös! den enen Schoh antück ick, den annern anrück ick, dann wil ick di Düwel wol Halen!" Ohne Zögern gab der Bauer seinem Pferde die Sporen, und wie der Blitz durch die Luft fährt, wie der Pfeil vom Bogen

2. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 1

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
Mein Heimatland. Niemand, der seine Mutter nicht Schöne Heimat! Die Wälder so liebt, grün r— Die ihn mit Sorge und Treue um- Berge, um die die Wolken ziehn — gibt, Wiesen und Auen in blumiger Die seine Schritte behütet, bewacht, Pracht — Die ihn betreut bei Tag und bei Land, wie hat Gott dich so schön Nacht. gemacht! Mutter ist uns auch das Heimat- Bin ich einst groß und im fremden land. — Land, Traute Heimat am Hasestrand, Fern von dem lieben Hasestrand, Du hegst uns alle im Mutterschoß, Tief im Herzen gedenke ich dein, In deinem Schutze wachsen wir groß. Heimat, o Heimat, mein Mütterlein! Hans Valentin. Mein Elternhaus. 1. Gib an, in welcher Straße dein Elternhaus liegt, und welche Straßen in der Nähe sind! 2. Beschreibe a) eure Wohnung, b) euren Garten! 3. Erzähle a) von der Arbeit des Vaters, b) der Mutter, c) von deinen Ver- wandten ! Mein Schulweg. 1. Durch welche Straßen kommst du auf dem Wege zur Schule? 2. Nenne größere Gebäude (Kirchen, Schulen usw.) an deinem Schulwege! 3. Gib an, wieviel Zeit du gebrauchst, um vom Hause zur Schule zu gehen! 4. Zähle, wieviel Schritte die . . . Straße lang ist! 5. Mache einen Umweg und beschreibe ihn! Unsere Schule. I. 4. as Sch u lzimmer. 1. Benenne alle Gegenstände im Schulzimmer und gib an, wozu sie dienen! 2. Miß a) eine Längswand, b) eine Querwand, c) die Breite eines Fensters! wcs

3. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 2

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 2 — 3. Zeichne eine Längswand und vergleiche die Länge der Zeichnung mit derjenigen der Wand! (Maßstab.) 4. Erzähle a) von der Heizung, b) von anderen Räumen, die wir benutzen! Ii. Das Schulgrundstück. 1. Nenne andere Räume in unserem Schul- hause und beschreibe sie! 2. Was der Schulroärter zu tun hat. 3. Was wir auf dem Schulhofe sehen. 4. Miß Länge und Breite des Schulhofes (Schritte und Meter)? Zeichne den Plan des Schulhofes und gib an, wie lang die Linie deiner Zeich- nung ist, die auf dem Hofe 10 m bedeutet! (Maßstab.) Iii. Vom Schulbesuch. Wer ein tüchtiger Kaufmann, Handwerker oder Arbeiter werden will, muß in der Schule etwas gelernt haben. Vom sechsten Jahre an müssen alle Kinder die Schule acht Jahre lang be- suchen. (Versäumnisse.) Manchmal werden Prüfungen abgehalten, um zu sehen, ob die Kinder fleißig gelernt haben. Alle halbe Jahr gibt es auch Zeugnisse. In den Ferien ist kein Unterricht, da verreisen viele Kinder. Ostern werden die Schüler in eine andere Klasse versetzt. Die meisten Kinder gehen in die Volksschule, andere in die Bürgerschule, die Gymnasien und andere Schulen. Die Lehrlinge besuchen die Fortbil- dungsschule, andere junge Leute die Handelsschule. Aufgabe: Nenne Schulen in Osnabrück und gib an, wo sie liegen! Von der Zeit. Aufgaben: 1. Nenne a) die Tageszeiten, b) die Wochentage, c) die Jahres- zeiten ! 2. Beobachte, wo morgens, mittags und abends die Sonne steht! Zeder Mensch muß auf die Zeit achten. Der Beamte muß pünktlich zum Dienst, der Arbeiter rechtzeitig in die Fabrik und der Schüler früh genug zur Schule kommen. Alle müssen pünktlich sein (Post, Eisenbahn). Morgens früh läutet uns der Wecker aus dem Schlafe. In der Küche tickt die Wanduhr und zeigt uns, wann wir zur Schule müssen. Manchmal steht sie; dann sieht der Vater nach der Taschenuhr, die geht genau. Auf dem Schulwege sehen wir nach der Turmuhr, ob wir uns beeilen müssen, dann geht es oft im Trab! Denn die Schuluhr mit den elektrischen Klingeln läutet pünktlich. Es gibt auch Uhren ohne Räder. Die Mutter gebraucht die Sanduhr beim Eierkochen. Man kann sich auch eine Sonnenuhr machen, die zeigt die Zeit nur bei Sonnenschein. Ausgaben: 1. Beschreibe die verschiedenen Uhren und ihre Teile! 2. Zeichne a) das Zifferblatt, b) das Pendel, c) die römischen Ziffern! 3. Schreibe

4. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 4

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 4 — Manchmal ist Windstille. Heftige Winde (Stürme) richten oft großen Schaden an. Das Barometer kündigt uns das Wetter des kommenden Tages an. Auch an der Post wird im Sommer das Wetter des folgenden Tages vorausgesagt. Aufgaben: 1. Erzähle, wie eine Straße bei Regen (Schnee, Frost) aussieht! 2. Erzähle vom Gewitter (Sturm)! Die Himmelsrichtungen. Wenn man sich in einer Gegend zurechtfinden will, muß man die Himmelsrichtungen kennen. An bekannten Orten bestimmt man sie nach Kirchen, Bäumen, Bergen und anderen Dingen. Die Zeichnung mit den Himmelsrichtungen nennt man Windrose. Der Wanderer und der See- mann richten sich in fremden Gegenden nach Sonne, Mond und Sternen; sie benutzen aber auch den Kompaß. Aufgabe: Zeichne die Windrose und gib die Haupt- und Nebenhimmels- richtungen an! Stadtgebiet. Was wir auf der Straße sehen. Aufgaben: Beobachte den Straßenverkehr vor unserer Schule, vor eurem Hause! Merke die Straßennamen deines Schulweges, die Hausnummer unserer Schule und eures Hauses! Unsere Schule liegt an der . . . Straße. Diesen Namen lesen wir aus dem blauen Schilde an der Straßenecke. Alle Straßen der Stadt haben Namen. Die Straßen dienen dem Verkehr. Die Fußsteige dürfen nur von den Fußgängern benutzt werden. Radfahrer und Fuhrwerke beleben die Fahrstraße (Fahrdamm). Zuweilen ertönt das laute Klingeln der Straßen- bahn, die auf eisernen Schienen durch mehrere Straßen fährt. Die Wagen werden durch Elektrizität getrieben, die durch Drähte ihnen zugeleitet wird. An beiden Seiten der Straße stehen die Häuser. Jedes Haus hat eine Nummer. In vielen Häusern sind Läden mit großen Schaufenstern. Abends werden die Straßen durch zahlreiche Laternen beleuchtet. In der Nacht werden die Straßen mit Besen und Kehrmaschinen gereinigt. Wenn es im Sommer staubig ist, fährt der Sprengwagen durch die Straßen. Aufgaben: 1. Zeichne eure Hausnummer, ein Namenschild! 2. Nenne Straßen- namen ! 3. Miß Länge und Breite unserer Schulstraße und eurer Straße nach Schritten! 4. Bestimme ihre Richtung! 5. Zeichne die Straße! 6. Erzähle vom Straßenleben vor eurem Hause!

5. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 11

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 11 — Um Tuche und andere Gewebe (Leinen) zu messen, war an der Marienkirche die „St ad teile" angebracht. Bei Waren von größerem Gewichte nutzte Marienkirche. die „Stadt wage" benutzt werden. Betrüger und andere schlechte Menschen wurden wohl an dem Sch an dp fahle (Pranger) vor der Marienkirche fest- gebunden und mutzten den Spott der vorübergehenden Kirchgänger über sich ergehen lassen.

6. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 33

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 33 — Zug schon hält. An den Wagen lesen wir: „Osnabrück-Bielefeld" und steigen flink in ein leeres Abteil Iii. blasse. Stöcke und schirme kommen ins Gepäcknetz. Oben hängt ein Griff. Es ist die Notbremse.- Wir lesen: „Nur in Fällen dringender Gefahr--" also Hände weg! An einem Lederriemen lassen wir ein Fenster herunter. Wir hören Türen schließen, und dann winkt der Beamte mit der weißen Scheibe. Langsam setzt sich der Zug in Bewegung. Die Wagen schüttern einige Male, denn wir fahren durch mehrere Weichen. Rechts liegt das Häusermeer der Stadt, während links der Fledder mit den vielen Gleisen, die Meller Straße und die Lutherkirche vorbeigleiten. Am Kalkhügel vorüber, werfen wir noch einen Blick auf die Wüste. Der Zug wird eiliger und schon sind wir am Sutthauser Gehölz, wo die Jungen die Eichkätzchen jagen und die Mäd- chen im Frühlinge Buschwindröschen und Primeln pflücken. Ein Bahn- wärterhäuschen fliegt vorüber. Ausflügler stehen vor den Schranken und winken, wir aber fahren stolz vorüber. Da gibt es einen kräftigen Stoß! Block Hörne! Wir fahren durch mehrere Weichen links seitwärts und ver- lassen die mehrgleisige Hauptbahn. ,,Peng, Peng, Peng" läutet die Loko- motive, um Fuhrwerke früh genug zu warnen, denn wir fahren ja aus einer Nebenbahn, die keine Schranken hat. Die Lokomotive keucht. Ein Holzarm zeigt nach oben: 1:400. Wir haben also 1 m Steigung auf 400 m Fahrt. Ein L an einem Pfahl bedeutet: Läuten! und schon hören wir wieder: „Peng, Peng, Peng." Links sehen wir Haus Wulften. Dann kommt Sutthausen. Am Park stehen zwei steinerne Riesen. Der Zug hält. Einige Leute steigen aus. Es geht weiter durch die Felder. Da kommen schon die Berge ganz nahe. Ein Zug der Hüttenbahn fährt drüben; unten liegt das Dütetal. Die Bremsen ziehen an. Schnell sieht der Zugführer oder der Schaffner noch die Karten nach, dann hält der Zug in Malbergen. Ein Schwärm von Menschen steigt aus. Wir stehen vor dem Gebäude, der Zug aber fährt weiter. Unsere Fahrt ist zu Ende. Die Düte. Weit östlich von Malbergen, am Honsbergs etwa, quellen kleine Wässertem aus dem Waldboden, vereinigen sich mit anderen und eilen hastig zu Tal. Das ist der Anfang oder die Quelle der Düte. Die Tröpflein haben es eilig, aus dem Waldesdickicht ins freie Wiesental zu kommen. Ziemlich steil geht es hinab, die Wässerchen haben starkes Gefälle, das hilft ihnen. Anfangs ist das Bächlein noch recht schmal, und wenn wir ihm nachsehen, können wir bequem den linken Fuß auf sein linkes Ufer und den rechten Fuß Quf sein rechtes Ufer stellen. Aber schon bei dem alten Kloster Oesede, wo 3

7. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 40

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 40 — verdunstet und das Salz allein zurückbleibt. Es ist das Rothenfelder Salz; es kann gereinigt Verden und ist dann weißes Kochsalz. Die zum Baden verwandte Sole kommt von der Quelle gleich ins Badehaus, dort wird sie erwärmt, mit Regenwasser vermischt und dann in die Badewanne geleitet. Das Bad Rothenfelde wird jährlich von etwa 6000 Kurgästen und 1000 Kindern besucht. Dissen und seine Berge. Am Südabhange des Gebirges, umgeben von weiten, fruchtbaren Feldern mit stolzen Bauernhöfen, liegt Dissen. Der Ort hat 2000 Ein- wohner, von denen viele in den Margarine- und Konservenfabriken Be- schäftigung finden. Auf die viel besuchten Dissener Berge gelangt man auch von Zanken- berge aus, wenn man den mit rotem Kreuz bezeichneten Weg (Kammweg) nach Osten wandert. Über den Hülsberg und Wehdeberg (272 m) kommen wir auf abwechslungsreichem Pfade hinab zur Noller Schlucht, von wo es sogleich wieder steil hinaufgeht zu den Dissener Bergen, von denen der Hankenüll (307 m) der höchste ist. Diese Berge haben, wie auch der Freden, oft einen schmalen, scharfen Rücken, einen Kamm, und gewähren immerfort wechselnde Ausblicke in die Täler und die Ebene, bis man vom Luisenturm hinab in ein Tal schaut. Der Gebirgszug wird hier, wie auch bei Iburg und der Noller Schlucht, durch ein Quertal unterbrochen, in dem Borgholzhausen liegt. Der Ort ist uns vom Jahrmärkte her bekannt, denn sowohl von dort als auch von Dissen kommen viele Kuchen- buden auf die Märkte. Jenseits des Tales ragt von der Spitze eines dicht bewaldeten Bergkegels der stumpfe Turm der Ravensburg. Es ist der Nest einer starken Burg der Grafen von Ravensberg. Den 100 m tiefen Brunnen sollen gefangene Ritter gegraben haben. Burgen wie die Ravensburg, Tecklenburg und Iburg nennt man Höhenburgen, weil sie auf Bergen liegen. Aufgaben: 1. Miß auf der Landkarte die Länge des Teutoburger Waldes von Tecklenburg bis zur Ravensburg, ebenso die Breite! (3 cm = 1 km). 2. Welche Bahnen und Landstraßen kreuzen das Gebirge? (Längs- and Quer- täler.) 3. Nenne a) die bedeutendsten Berge, b) die bedeutendsten Orte am Ee- birge! (Industrien.) 4. Berechne nach dem Fahrplan die Fahrzeiten und Fahr* preise nach den einzelnen Stationen der Brackweder Bahn und der anderen Bahnen! 5. Zeichne die Hauptzüge des Teutoburger Waldes! Das Gebiet des Else- und Kasetales. Zwischen dem Teutoburger Walde und dem Wiehengebirge zieht sich in der Richtung von Westen nach Osten ein breites Tal hin, das von der

8. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 44

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 44 — blühen, wenn der heiße Sommer kommt, oder wenn der Herbst die Bäume schön färbt und das Obst reif wird. Die Landleute haben hart zu arbeiten. Während die Frauen im Hause Menschen und Vieh versorgen, sind Bauer und Unecht von früh bis spät mit dem Gespann auf dem Felde. Da wird gepflügt, gesät und gepflanzt. Dann muß das Gras der Wiesen gemäht und geheut werden. Stolz kann aber auch der Bauer im Juni mit seinem Besuch Sonntags durch die wogen- den Kornfelder gehen, die in der Sommerwärme der Ernte entgegenreifen. Dann klingt die Sense und rattert die Mähmaschine. Schwerbeladene Ernte- wagen bringen das goldig glänzende Korn heim. Im Herbst beginnt die Kartoffel- und Rübenernte; die Felder müssen von neuem bestellt werden. Wenn dann endlich die Novemberstürme übers Land brausen, kommt eine Zeit wohlverdienter Ruhe. Aber die Pflege des zahlreichen Viehbestandes gibt auch im Winter noch Arbeit genug. Sobald aber die lachende Früh- lingssonne den letzten Schnee von den Feldern leckt, beginnt für den Land- mann ein neues Jahr mit neuer Arbeit. In früheren Zeiten hatten unsere Landleute eigene Trachten, beson- ders die Frauen trugen an Feiertagen schöne silberne oder goldene Mützen. Das ist alles dahin. Aber ihre Sprache, das Plattdeutsche, haben unsere Landbewohner bis heute treu bewahrt. Wie eine Quelle entsteht (Äasequelle). Am Nordabhange des Hankenüll treten mehrere Quellen zutage; eine davon ist der Anfang unserer Hase. Unter hohen Bäumen quillt sie hervor, um dann als winziges Bächlein ihren Weg nach Norden zu suchen. Wie eine Quelle entsteht. Wie entsteht eine Quelle? Füllen wir ein Trinkglas mit Sand und gießen Wasser darauf, so sickert es bis auf den Boden. Sand ist also durchlässiger Boden. Nehmen wir bei demselben Versuche Ton statt Sand, so bleibt das Wasser über dem Ton stehen. Ton ist also undurch-

9. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 49

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 49 — Urnen, wie unser Museum sie zeigt. Manche haben Henkel und sind mit einfachen Strichen verziert. In ihnen lagen oft Knochenreste, Kohle und Asche- auch Steinbeile und Hämmer, Pfeilspitzen und Messer aus Feuer- stein oder Bronze, ja sogar goldene Armspangen und Nadeln hat man in den Gräbern gefunden. Bei Ankum entdeckte man Urnenfriedhöfe mit Hunderten von Urnen (Giersfeld). Wahrscheinlich haben die Erbauer der Hünengräber ihre Toten ver- brannt und die Asche mit den Waffen und Schmucksachen dann in Urnen begraben. Den Vornehmen errichteten sie dann auch wohl die Steinmals. Unsere Vorfahren konnten sich die Entstehung der Hünengräber nicht erklären und schrieben sie dem Teufel zu. So tragen manche Steine Namen wie Teufels Backtrog, Teufels Backofen oder einfach Teufelssteine. Aufgaben: 1. Zeichne den Grundriß eines Bauernhauses! 2. Gib an, welche Wege von Osnabrück nach Holte führen! 3. Berechne die Fahrpreise von Osna- brück nach Wissingen, Melle! 4. Zeichne die Flußgabelung bei Gesmold! (Forme dieselbe im Sandkasten!) 5. Zeichne die Wappen von Osnabrück, Iburg und Melle! Bahnfahrt nach Bad Essen. Der Zug nach Bremen führt uns durch Schinkel an den Eisenbahn- Werkstätten vorbei in steter Steigung nach Nordosten. Rechts liegt der langgestreckte Schinkelberg, über den die Bremer Straße nach Bohmte führt. Bald sehen wir das Kirchdorf Belm etwa 1 km von seiner Haltestelle liegen. In der katholischen Kirche soll sich Wittekind mit seiner Ge- mahlin Geva haben taufen lassen. Die Gegend wird nun langsam hügeliger; die Bahn hält sich zwar noch im Tale, aber die Höhen des Wiehes- gebirges treten schon näher heran. Die zahlreichen Viehwagen und das aufgestapelte Grubenholz am Bahnhof Vehrte lassen erkennen, daß diese Gegend viel Vieh und Holz liefert. Für die Bahn beginnt nun eine be- deutende Steigung bis Osterkappeln. In mehreren Bogen schlängelt sie sich durch das Gebirge. Oft treten besonders an der rechten Seite die hohen Böschungen dicht an die Bahn heran, während links unten im grünen Tale das Gut Krebsburg liegt. Unser Zug hält in Osterkappeln. Der ebenso wie Oesede durch seine Kirmes bekannte Ort selbst liegt hinter einem Berge. Die schönbewaldeten Höhen bieten manchen freundlichen Ausblick auf das Hügelland im Süden und die weite Ebene im Norden. Von Osterkappeln an umgeht die Bahn in weitem Bogen ein sumpfiges Wiesenland, überschreitet den Ems—weser-Kanal und erreicht Bohmte. Hier steigen wir aus. Die Berge liegen hinter uns, und wir sind in der 4

10. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 56

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 56 — schädigung verlangten, baute man Klärteiche, in denen das Wasser sich reinigen sollte, bevor es in die Hase floß. Die Wassermassen wurden aber immer größer, daher mußte man schließlich den Betrieb einstellen und das Bergwerk verlassen. Wie die Steinkohle in die Erde hineingekommen ist, das hat keines Menschen Auge gesehen. Es ist gewiß schon sehr lange her. Man oermutet, daß dort, wo heute der Piesberg steht, einst ein gewaltiges Moor mit riesi- gen Wäldern gewesen ist, welches dann durch Wasserfluten mit Sand und Schlamm zugedeckt wurde. Man findet nämlich in der Kohle Abdrücke und Reste von allerlei Pflanzen. (Museum.) Woher unsere Pflastersteine kommen. Schon von weitem er- kennt man am Südabhange die stufenartig übereinanderliegenden Stein- brüche. Da wird der harte Kohlesandstein gebrochen. Maschinen treiben Bohrlöcher in die Felswände, die mit Schießbaumwolle gefüllt werden. Bei der Entzündung brechen dann unter gewaltigem Getöse die harten Felsen in Trümmer zusammen. Arbeiter eilen herbei und füllen die Wagen, die dann an einem Drahtseil den Bremsberg hinunterrollen zur Halle, wo Steinhauer die viereckigen Pflastersteine herstellen, welche die meisten Straßen unserer Stadt bedecken. Die kleineren Gesteinstrümmer werden gemahlen, mit Zement vermengt und zu einem Kunstsandstein, Durilit, gepreßt. Aus Durilit macht man Rohre, Stufen, Fensterbänke, Kanten- steine u. a. m. Das Gebäude der Handelskammer in Osnabrück ist aus Durilit gebaut. Pflastersteine und Durilit werden weit verschickt, sogar bis ans Meer. Bald wird man auf dem Kanal billiger und besser verladen und ver- senden können. Am Piesberge werden über 2000 Arbeiter beschäftigt - viele sind aus Italien und anderen fremden Ländern. Aufgaben: 1. Miß auf der Landkarte a) die Entfernung vom Penterknapp bis zum Huntetal, b) von Osnabrück nach Essen, e) von der Huntequelle bis zum Dümmer! 2. Welche Berge im Wiehengebirge und den daneben liegenden Höhen sind genannt worden? 3. Berechne nach dem Fahrplan Fahrzeiten und Fahrpreise nach den einzelnen Stationen der Bahn Osnabrück-Bohmte! 4. Zeichne die Haupt- züge des Wiehengebirges, die Bäche und Flüsse desselben! Regierungsbezirk Osnabrück. Der Zweigkanal. Aufgabe: Beobachte das Leben im Hafen, wie ein Schiff durchgeschleust wird k Osnabrück ist neuerdings eine Hafenstadt geworden. Zwischen Ger- trudenberg und Westerberg ist in den letzten Iahren ein Hafen gebaut, der
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