Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Europa - S. 208

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 208 — Landpferde sind nicht schön, aber unermüdlich, ausdauernd und vortreffliche Läufer. Welches Tier wird in der Steppe noch gehalten? Kamel. Welches ganz im hohen Norden? Renntier bei den Samojeden. Wo werden besonders viel Schafe gehalten? Steppe, Ostseeprovinzen. Die Schweinezucht ist am stärksten im westlichen und mittleren Teile von Rußland. Wodurch wird sie hier begünstigt? Eichenwälder. Aber auch die Bienenzucht ist sehr bedeutend. Woher kommt es? Zahlreiche Lindenwälder — liefern den Bienen köstliche Nahrung. Welches sind die Erzeugnisse der Viehzucht? Butter, Talg, Fleisch, Felle, Wolle usw. — Wiedergabe. Waldbau. Von großerbedeutungi st derwaldbauin Rußland. Woher kommt es? Reich an herrlichen Laub- und Nadelwaldungen. Der Wald bedeckt eine Fläche, die fast viermal so groß ist wie Deutschland. Wo finden wir besonders große Wälder? Nordrußland, Polen, Ostseepro- vinzen, Ural- Welche Bäume gedeihen hier? Eichen, Linden, Ulmen, Eschen, Buchen, Ahorn — Kiefer, Tannen, Lärchen usw. Der Wald ermöglicht viele Er- werbszweige. Welche? Flößerei, Köhlerei, Holzhandel usw. Finnland führt z. B. Bretter und Brennholz, Westrußland (Polen usw ) Mastbäume, Nutzholz nach Deutschland aus. Ein sehr wichtiger Erwerbszweig ist in den weiten Lindenwäldern Rußlands die Bereitung des Bastes. Wozu wird dieser verarbeitet? Zu Matten, Getreide- und Mehlsäcken, Segeltüchern, Schiffstauen usw. — Wiedergabe. Jagd. Sehr ergiebig ist in Rußland die Jagd. Wie ist dies zu erklären? Reichtum an Wild, namentlich an Pelztieren. In welchem Teile Ruß- lands beschäftigen sich die Bewohner nur mit Jagd? Nordrußland. Welche Tiere werden hier gejagt? Bären, Wölfe, Elentiere, Zobel, Hermeline, Polarfüchse usw. Was liefern diese Tiere? Kostbares Pelzwerk. Ganze Völkerschaften entrichten ihre Abgaben an den Staat in Pelz - und Pelzwaren. — Fischfang. Wie steht es mit dem Fischfang in Rußland? Bedeutend und lohnend. Wo wird dieser betrieben? Im Meere, in den Seen, in den Flüssen. Gegen I Million Menschen beschäftigen sich mit Fischerei. Welche Fische liefert das Meer? Stockfische, Heringe, Lachse, Butten. Und die Landseen und Flüsse? Störe, Welse, Lachse usw. Auf welche Weise verwertet man die Fische? Frisch genossen — gesalzen, gedörrt, verschickt usw. Wie kommt es, daß Rußland selbst viel Fische gebraucht? Lange Fasten — viel Priester und Mönche. Was liefert der Rogen des Störs? Kaviar. In welcher Stadt wird dieser hauptsächlich bereitet? — Wiedergabe. Bergbau. Rußland weist in einigen Gebieten reiche, wertvolle Mineralien auf. Was treiben hier die Bewohner? Bergbau. Welches Gebirge ist sehr reich an wertvollen Schätzen? Der mittlere Teil des Urals. Welche Schätze birgt der Ural in seinem Innern? Gold, Silber, Eisen, Kupfer, Platiua. Wozu wird Platina verarbeitet? Eisen findet man auch in Polen und Finnland. Wozu wird dieses ver- arbeitet? Stahl — Eisenwaren. Eisen ist das wichtigste Bergwerks- erzeuguis Rußlands; es übertrifft die Goldgewinnung um das 2'/»- fache, obwohl für Gold Rußland das Hauptland Europas ist. Nenne die beiden Bergwerksstädte im Ural? — Die bedeutend st e Bergwerks- und Industriestadt in Polen ist Lodz. Rußland be- sitzt auch Steinkohlen. Wo finden wir diese? Ural, Polen, zwischen Don und Dnjepr, an der Oka.^) Doch ist der Ausbau und die Gewinnung der Mineralien in Rußland nicht so, wie es sein könnte. Woran liegt In der Steinkohlengewinnung steht Rußland in Europa erst an 6. Stelle.

2. Europa - S. 210

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 210 — es, daß der Seehandel Rußlands unbedeutend ist? Es ist vom Atl. Ozean, der großen Weltverkehrsstraße, so gut wie abgeschnitten. Da auch seine angrenzenden Meere einen großen Teil des Jahres hindurch mit Eis bedeckt und die Küsten für Hafenanlagen wenig geeignet sind, hat man es nicht mit Unrecht den „gefesselten Riesen" genannt. — Nenne Seehandelsstädte! Riga, Petersburg, Archangelsk, Odessa, Astrachan usw. Was wird von hier ausgeführt? — Wiedergabe und Einprägung. Staatliche Verhältnisse und Ortsknnde. Rußland ist eine uuum- schränkte (absolute) Monarchie. Was heißt es? Die gesetzgebende Gewalt hat allein nur der Herrscher. Der Thron ist erblich nach dem Recht der Erstgeburt und zunächst in männlicher Linie (vergl. mit unserer Monarchie). Der Herrscher dieses Riesenreiches ist der Zar. Er führt den Titel „Selbstherrscher aller Reußen". Der Zar hat die oberste Gewalt in bezug auf Gesetzgebung, Kirchenwesen und Rechts- Verhältnisse. Ihm stehen drei beratende Körperschaften zur Seite, deren Mitglieder er beruft. Es sind dies der Reichsrat, der heilige Synod und der Senat. Der Reichsrat unterstützt den Zaren in Sachen der Gesetzgebung und der Finanzverwaltung, der heilige Synod in kirchlichen Angelegenheiten, der Senat in der Rechtspflege. Hat denn das russische Volk keinen Anteil an der Gesetzgebung? Vis jetzt nicht ge- habt. In der neuesten Zeit hat man dem Volke an der Gesetzgebung eine beratende Stellung eingeräumt. Das russische Reich ist amtlich in Gouvernements (60) geteilt, die meist nach ihren Hauptstädten be- nannt werden. Welches sind die Haupt- und Residenzstädte? Peters- bürg und Moskau (alte Residenz). Zeige diese Städte! Bestimme ihre Lage! — Was ist dir von diesen Städten noch bekannt? — Moskau ist die alte Hauptstadt des Zarenreiches. Die Stadt liegt an der Moskwa, in einer weiten hügeligen Ebene. Sie ist der Kreuzungspunkt der Land- und Wasserstraßen und daher ein Hauptstapelplatz des Binnenhandels von Rußland. Hier strömen die Produkte aus allen Teilen des Reiches zusammen, so z. B. das Getreide der Schwarzerde, die Viehzuchtergebnisse der Steppe (Vieh, Leder, Wolle usw.), die Hölzer und das Pelzwerk des Waldlandes und die Metalle des Ural. Moskau zählt über 1 Mill. Einwohner'). — Den Mittel- punkt der Riesenstadt bildet der Kremls. Er bedeckt den ganzen Kremlberg und besteht wie der Hradschin Prags aus einer Anzahl von kirchlichen Bauten, Palästen und Staatsgebäuden, die von einer 20 m hohen Mauer mit 5 Toren umgeben werden. Der Anblick der Stadt (von einem der Berge der Umgegend) ist von gewaltiger Wirkung und hat seinesgleichen nicht in der Welt. Die Dächer der Häuser sind nämlich mit grün, blau oder braunrot lasierten Ziegeln bedeckt und weisen unzählige vergoldete Kuppeln und Kreuze auf, die im Sonnenlichte er- strahlen und so eine geradezu märchenhafte Farbenpracht schaffen. Außer deni Kreml bilden die rund 400 kuppelgeschmückten Kirchen den Hauptschmuck der Stadt. „Moskau ist das Rom der rufsisch-griechischen Kirche, die Stadt des Glockengeläutes und der Klöster." — Moskau ist auch die erste Fabrik- stadt Rußlands und der Mittelpunkt eines großen Industriegebiets. Dieses (11,2), Kautschuk und Guttapercha (10,8), Patronen (10,5), Leder (9,4), Schafwolle (8,6), Anilin (7,3), Waren aus edlen Metallen (7,1), Literarische Erzeugnisse (5,6), Wachs (5,6), Wollgarn (5,2), Leibwäsche (4,5), Roggen (4,5), Wollwaren (4,2 Mill. Mark) usw. ') Die Städte bezüglich ihrer Größe mit Städten Deutschlands vergleichen. s) Kreml ist kein Eigenname, sondern bezeichnet auch in andern russischen Städten den befestigten Stadtteil (die Burg).

3. Europa - S. 211

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 211 — verdankt seine Entstehung zum großen Teil den Kohlen- und Eisenlagern Tulas (Stadt von 100000 Einwohnern — mit großen Gewehrfabriken — an der Oka). — Wiedergabe. Petersburg wurde von dem Zaren Peter d. Gr. im Jahre 1703 gegründet und zur künftigen Hauptstadt des Landes bestimmt. Die Stadt liegt an der Newa, die fast mit allen Flüssen des Reiches durch Kanäle in Verbindung steht. Infolge- dessen ist Petersburg die erste Handelsstadt des Landes geworden. Die Stadt zählt mit ihren Vororten fast l1^ Mill. Einwohner (1425000). — Die Straßen der Stadt sind breit, die Plätze sehr groß und die Paläste schön und geräumig. Mit ihren vielen modernen Großbauten und Palästen, sowie dem Leben und Treiben der Be- wohner stellt die Stadt einen mächtigen Gegensatz zu dem altrussischen Moskau dar. Die schönste Straße, die Promenade der vornehmen Welt, ist der Newsky-Pro- spekt^), 5 km lang und sehr breit (Abb. zeigen!). Von den großartigen Palästen seien hier der Winterpalast und der Marmorpalast erwähnt. Die prachtvolle Eremitage ist ein Kunstmuseum, berühmt durch seine Sammlung von Gemälden (von Rembrandt, Rubens, van Dyck usw.) — Infolge des sumpfigen Bodens und des feuchten Klimas ist Petersburg nicht gerade eine gesunde Stadt. Die Um- gebung der Stadt ist im Norden und Osten noch heute eine Sumpf- und Wald- wildnis (Birkenwälder). In südlicher Richtung liegen die kaiserlichen Lust- schlösser Zarskoje Selo und Gatschina. — Die Einfahrt nach Petersburg deckt die starke Festung Kronstadt (30000 Einwohner — zeigen!). — Wiedergabe. Städte des Ostseebeckens. Nenne und zeige Städte im Flußgebiete der Ostsee! Riga, Dorpat, Libau, Helsingfors. Gib an, was dir von diesen Städten bekannt ist! Riga ist die größte Stadt in den Ostseeprovinzen, sie zählt über 3000g0 Einwohner (Nürnberg). Sie liegt unweit (15 km) der Dünamündung und ist der drittwichtigste Seehandelsplatz Rußlands. Einst war Riga eine mächtige Hansastadt, heute ist die Stadt der Hauptausfuhrort für die landwirtschast- lichen Produkte Nordwest-Rußlands. Über Riga werden Getreide, Flachs, Hanf, Leinsamen, Holz, Balken und Bretter ausgeführt. — Wiedergabe. — Dorpat liegt in Livland in der Nähe des Peipussees (jetzt Jurjew genannt) und war von jeher durch seine deutsche Universität der geistige Mittelpunkt des Landes. — Libau (75000 Einwohner) liegt an der Ostsee, nördlich der Stadt Memel und ist ein stark befestigter Kriegs- und Handelshafen. — Helsingfors (100000 Einwohner) liegt am Finnischen Meerbusen und ist die Haupt- und Universitätsstadt Finn- lands. — Tornea liegt an der Grenze von Schweden an der Tornea-Elf. — Städte am Nördlichen Eismeer. Archangel. Der nördlichste Handels- Hafen Rußlands ist Ar ch an gel. Die Stadt (20000 Einwohner) liegt an der Mün- dung der Dwina am Weißen Meer. Archangel ist der Ausfuhrort für nordische Pelzwaren und der Ausgangspunkt der russischen Walfisch- und Robben- sänger. Der Hauptverkehr der Stadt erstreckt sich auf die Nordseelünder und auf Sibirien. — Die Tundren-Halbinsel Kola und die Inseln des Nördlichen Eismeeres (die größte Nowaja Semlja — Neues Land) sind ganz oder fast ganz unbewohnt. — Wiedergabe. Städte in Westrußland. Zeige und nenne Städte in Westrußland (Gebiet der Weichsel)! Warschau, Lodz, Lublin, Wilna, Minsk usw. Was ist dir von diesen Städten bekannt? — Warschau liegt amlinkenufer derweichsel und ist die d r i t t g r ö ß t e <750 000 Einw) Stadt Rußlands. Warschau ist die Hauptstadt des früheren Königreichs Polen und hat als solche verhältnismäßig mehrpaläste als irgend eine andere Stadt Europas (Prunksucht des polnischen Adels). Von dem prächtigen Königsschloß der Stadt hat man eine schöne Aussicht auf den reichbelebten, majestätischen Weichselstrom und die meilenweit sich dehnende fruchtbare Niederung. — Warschau") ist der Mittelpunkt des Handels. Schiffbauholz, Getreide und Wolle werden hierher gebracht und gehen auf unzähligen Kähnen die Weichsel hinab. Prospekte nennt man die breiten Schmuckstraßen der Stadt. 2) In Warschau leben 150000 Deutsche und ca. 300000 Juden. 14*

4. Europa - S. 213

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 213 — Nishnis steigt dann auf mehr als 200000 (in früheren Jahren auch auf 300 und 400000) Einw. Dann ist die Stadt ein Stelldichein der Völker Europas und Asiens. Der Kaufmann aus Paris und London macht hier mit dem Perser und Chinesen, der Schwede mit dem Jakuten Geschäfte. Zur Zeit der Messe ist hier als- dann alles zu haben: Pelzwaren aus dem hohen Norden, Metalle aus dem Ural, Tuche, Seiden- und Baumwollenwaren, Leinwand und Juchten, Waffen, Tee, Zucker, Perlen und Edelsteine, kostbare indische Schals und prächtige persische Teppiche. — Wiedergabe. Rostotti (100000 Einw.) ist eine wichtige Industrie- und eine bedeutende Handels- stadt; sie ist besonders wichtig für die Weizenausfuhr. — Charkow (— kharkoff 200 000 Einw.) ist ein wichtiger Stapelplatz im Verkehr mit dem Norden; es liegt am Kreuzungspunkt der Handelsstraßen aus Rumänien und dem Kaukausus. — Wieder- gabe. — Es können noch erwähnt werden Taganrog, Kaluga, Smolensk und Zarizyn (zeigen!) — Zusammenfassung und Einprägung nach gegebener Ubersicht. Das Kaiserreich Nutzland. Lage und Ausdehnung. Im Osten Europas — zwischen Eismeer und Schwarzem Meer, zwischen Ostsee und Kaspischem Meer, zwischen Karpaten und Ural. — Grenzen. Im Norden an das Nördliche Eismeer (Weißes Meer), im O st e n an Sibirien und Turkestan, im Süden an Kaukasus und Schwarzes Meer, im Westen an Rumänien, Österreich-Ungarn, Deutschland, Schweden und Norwegen. Größe und Vollsdichte. Niese Europas — 10 mal so groß als Deutsch- land, V2 Europa — 2 mal soviel Einwohner (122 Mill.) als Deutschland, auf 1 qkm ca. 22 Bewohner. Gliederung der Küsten. Ostsee. Rigaer-, Finnischer-und Bottnischer Meer- busen, — Nördl. Eismeer: Weißes Meer- — Schwarzes Meer: Asowsches Meer. — Kaspisches Meer — Flachküsten- — Bodengestaltung. Flachland von Hö henrücken durchzogen (Waldaihöhe). — Grenzgebirge: Ural im Osten — Kaukasus mit Elbrus und Kasbek Sl00 in) und Jailagebirge im Süden. — Steppe im Südosten- — Bodenbeschaffenheit. Der nördliche Teil (V4) ist ein weites Sumpfgebiet (Tundren); Va des Bodens mit W a l d bedeckt, Äcker und Wiesen. — P f l a n- zengürtel: a) Die Tundren (Moossteppe), d) der nordrussische Waldgürtel, c) die Zone des Getreidebaues (Mittelrußland — Schwarzerdegebiet), d) der südrussische Step pengürte l. — Bewässerung. Überreich bewässert. — Meere (sieh oben). Flüsse. — Zur Ostsee: Weichsel, Njemen, Düna, Newa. — Zum Nördl. Eismeer: Dwina, Petschora. — Zum Schwarzen Meere: Don, Dnjepr mit Pripet Dnjestr. — Zum Kaspischen Meere: Wolga mit Oka und Kama, Ural. — Seen; Ladoga-, Onega-, Jlmen- und Peipus-See — unzählige kleine Seen. (Finnland). — Kaspisches Meer. — Klima: Landklima. ^ Bewohner: s) S l a w en: Russen, Polen, Kosaken, d) G e r m a n e n: Deutsche, Schweden. — c) Mongolen: Finnen, Samojeden, Syrjänen, Tataren, Kalmücken. — ^ Erwerbszweige: Ackerbau und Viehzucht (Ostseeländer, Polen, Gebiet der Schwarzerde — Steppengebiete). — Waldbau (Nord- und mittelrussischer Wald- gürtel). Jagd (Pelztiere). Fischfang (Meere, Seen, Wolga und die andern Flüsse).^— Bergbau (Ural, Donezgebiet, bei Warschau, bei Moskau). Industrie (Weberei, Spinnerei, Tuchfabrikation, Lederfabrikation, Holzindustrie, Branntweinbren- nerei usw.) Handel (Binnenhandel bedeutend, Seehandel gering). Bodenschätze. Steinkohlen (Lodz, Donez), Eisen, Silber, Gold, Platina (Ural), Blei, Zink, Kupfer, Quecksilber, Naphtha (Baku), Edelsteine. Ausfuhr: Getreide, Holz, Vieh, Wolle, Leder, Kaviar, Pelzwaren, Metalle. — Einfuhr: Eisen-, Baumwollwaren, Maschinen, Kolonialwaren, Kohlen usw. — Haupt- verkehrsländer: Deutschland, England, Niederlande, Frankreich. — Deutsch- land bezieht aus Rußland: Getreide, Mehl, Flachs, Leinsamen, Holz, Leder, Pelzwaren, Gold usw.; es führt nach Rußland aus: Eisen-, Woll- und Baumwollwaren, Kohlen, Maschinen, Silber usw-

5. Europa - S. 180

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 180 — Fischerei Die Fischerei ist in Schweden nicht so bedeutend und lohnend wie in Norwegen').. Gefangen werden vor allen Dingen Her inge, dann Lachse, Dorsche und Makrelen. — Wiedergabe. Bergbau. Zu den wichtigsten Nahrungsquellen gehört auich der Bergbau. Schweden birgt nämlich unerschöpfliche Lager des besten Eisens; es ist ferner reich an Kupfer-, Blei-, Silber- und Zinkerzen. Reiche Eisenerzlager finden sich in ganz Schweden vor. Die Hauptgebiete sind L a p p l a n d (bei Gellivare) und die Gegend nördlich und südlich von der S e e n s e n k e (nördlich Dannemora, südlich der Taberg —° zeigen!). Kupfererze werden hauptsächlich bei Falun und östlich vom Wettersee (zeigen!) gewonnen. Be- rühmt sind ferner die Silber- und Bleibergwerke von Sala (zeigen!). Kohlen findet man nur in geringen Mengen auf Schonen (zeigen!). Die meisten Erze werden ausgeführt; ein großer Teil davon geht nach Deutschland. — Wiedergabe. Industrie. Die Industrie hat sich in den letzten Jahren in Schweden sehr gehoben; sie ist aber doch immer noch von geringer Bedeutung. Woher kommt es? Das Land ist arm an Kohlen; die reichen Erzlager konnten nur unvoll- kommen ausgebeutet werden; es fehlte an Eisenbahnen und Straßen, um das Fort- schaffen der Erzmassen möglich zu machen usw. Die Gewerbtätigkeit blüht namentlich auf Schonen, in Stockholm, Göteborg (jöteborj), Norrköping und Janköping (zeigen). Am wichtigsten ist die Holzindustrie, der die reichen Wasserkräfte besonders zustatten kommen. Zahlreiche Sägewerke, Holz st off-, Papier- und Zündholzsabriken finden wir in Mittel- und Süd-Schweden. Der Eisenreichtum hat die Entwicklung der E i s e n i n d u st r i e (Gießereien, Werk- stätten, Maschinenfabriken) gefördert. Von Bedeutung ist ferner die Zuckerge- winnun g und die Herstellung von Glas- und Porzellanwaren. — Wiedergabe. Handel und Verkehr. Gib an, welche Erzeugnisse Schweden aus dem Weltmarkte absetzen kann! Der Waldreichtum des Landes gestattet die Aussuhr von Bauholz, von Holzstoff, von Papier, Pappe and Zündhölzern. Die Erträgnisse des Bergbaues sind so groß, daß jährlich gegen 4 Mill. Doppelzentner Eisen im Auslande abgesetzt werden können. Auch ein großer Teil der Erzeugnisse der Viehzucht kann ausgeführt werden, und zwar sowohl lebendes Vieh als auch Fleisch, Butter und Milch. Lohnend ist sür das Land die Aus- fuhr von Steinen (Granit, Marmor usw.) Die Hauptverkehrs- länder für Schweden sind in erster Linie England und Deutsch- land, in zweiter Linie Dänemark, Norwegen und Rußland. Die Aus- fuhr Schwedens ist bedeutend höher als die Einfuhr (650 Mill. M. Aus- fuhr, 466 Mill. M. Einfuhr^). Schwedens Wohlstand beruht auf seinem Holz- und Eisenreicht um. Wir beziehen aus Schweden, hauptsächlich Holz, Eisenerze und Steine und liefern dafür Getreide, Webe- und Eisenwaren und Maschinen^). Für den Handel Deutschlands steht Schweden (mit 2,8 Proz. unserer Ausfuhr uni> 1) In Norwegen sind etwa 120000—150000, in Schweden nur 14000 Männev mit Fischfang beschäftigt. 2) Schweden führte 1905 aus Holz (200 Mill. M.), Eisen (68 Mill.), Butter (41 Mill.), Holzstoff (36,9 Mill.), Papier (21 Mill.), Tischlerarbeiten (15,4 Mill.), Steine (9,5 Mill.), Streichhölzer (9,5 Mill. M.) Es führte ein Kohlen für (72 Mill-)* Roggen und Weizen (43 Mill.), Eisenwaren und Maschinen (14 Mill. M.) s) Schweden lieferte 1905 an Deutschland für 119,3, Deutschland an Schweden, sür 159,1 Mill. M.

6. Europa - S. 209

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 209 — es? Geeignete Arbeitskräfte fehlen — Unternehmungsgeist fehlt usw. Was wird in der Gegend am Kaspisee gewonnen? Salz. Woher kommt es? — Steinsalz wird in Polen und Ural gewonnen. Nenne Edelsteine, die in Rußland zahlreich gefunden werden? Rubine, Saphire, Smaragde, Türkisen — Bernstein an der Ostsee — Marmor in Finnland. — Wiedergabe. Industrie. Wie steht es mit der Industrie in Rußland? Wenig entwickelt, obwohl sie in der letzten Zeit einen großen Ausschwung ge- nommen hat. Das Großgewerbe deckt noch lange nicht den Bedarf. Wie kommt es, daß die Industrie in Rußland trotz der reichen Erzeugnisse des Landes wenig entwickelt ist? Die reichen Kohlenlager fehlen — die russische Steinkohle hat geringe Heizkraft — die Kohlenlager liegen weit auseinander, daher von der Mitte des Reiches schwer erreichbar. Woran liegt es ferner? Verkehrswege fehlen — Straßen des Landes sind mangelhaft, wenig Eisenbahnen, Flüsse und Kanäle sind die Hälfte des Jahres mit Eis bedeckt. Inwiefern hat auch die russische Bevölkerung Schuld, daß die Industrie wenig entwickelt ist? Geringen Unternehmungsgeist, geeignete Arbeitskräfte usw. fehlen. Welche Gewerbe stehen nur in mittlerer Blüte? Leinen-, Woll-, Baumwollen-Jndustrie, Lederbereitung, Spiritus- fabrikation, Zigarettenfabrikation usw. Die Hauptindustrie- gebiete sind Polen, der Donezbezirk und das Gebiet um Moskau und Tula. — Wiedergabe. Handel und Verkehr. Wie steht es mit Handel und Verkehr des Landes? Bedeutender Landhandel — geringer Seehandel. Wie kommt es, daß Rußland einen bedeutenden und lebhaften Land- Handel treibt? — Welches ist der Hauptstapelplatz des Binnen- Handels? Moskau. Woher kommt es? Kreuzungspunkt der Land- und Wasserstraßen. Nenne andere Handelsstädte in Rußland? Nishni- Nowgorod, Warschau, Petersburg, Kasan, Kiew usw. Mit welchen Produkten wird hier gehandelt? Getreide, Hans, Flachs, Öl, Leder, Talg, Pelzen und Pelzwaren, Petroleum usw. Mit welchen Ländern treibt Rußland bedeutenden Handel? Die Hauptverkehrsländer Rußlands sind Deutschland und England, dann folgen die Niederlande und Frank- reich. Wie ist dies zu erklären? Lage, gute Verbindung, ungleichartige Produkte usw. Welche Produkte bezieht Deutschland aus Rußland? Getreide, Vieh, Bau- und Nutzholz, Petroleum, Hanf, Flachs, Kaviar. Welche Waren führt es aus? Maschinen, Eisenwaren aller Art, Baumwollwaren, Steinkohlen usw. Für unsern Handel steht Rußland unter den europäischen Staaten in unserer Einfuhr an erster Stelle, in unserer Ausfuhr aber erst an fünfter Stelle^). —Wie kommt 1) Deutschland bezog 1905 aus Rußland für 1090 Mill. Mark Waren, nämlich Weizen für (144,5), Gerste (115.8), Gold (105,4), Hafer (96,1), Holz (70,8), Eier (59,4), Roggen (56,6), Kleie (47,1), Flachs (42), Felle (60,7), lebendes Federvieh (28,9), Butter (23), Ölkuchen (20,2), Borsten (13,8), Erbsen (13,1), Hanf (12), Silber (9,9), Leinsaat (9,6), Öle (9.5), Därme (9), Pferde (8,5), Schweine (8,3), Linsen <7,2), Kaviar (6,8), Petroleum (6,7), verschiedene Erze (12,9 Mill. Mark). Deutsch- land lieferte 1905 nach Rußland für 368 Mill. Mark Waren, nämlich Eisenwaren für (32,2), Maschinen (26,3), Rohsilber (20,4), Häute (26), Baumwolle (12,3), Steinkohlen Rieb and t, Erdkundliche Präparationen. Bd. Ii. 14

7. Abriß der Weltkunde - S. 9

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
9 kraft der Erde an ihr festgehalten, und wir selbst, ob wir stehen oder gehen, werden durch diesen Zug der unsicht- baren Kraft an der Erde festgehalten. Freilich empfinden wir diesen Zug nicht, aus dem ganz einfachen Grunde, weil dieser Zug immer fort wirkt und immer gleich stark ist. So empfindet z. B. auch keiner die Schwere seines Kopfes, weil er ihn immer trägt, und Gott den Leib zu diesem Tragen eingerichtet hat. Eben so wenig empfinden wir den Druck der Luft, obwohl wir eine sehr große Last tragen; kommen" wir aber auf einen sehr hohen Berg, auf welchem eine um so viel tausend Fuß kürzere Luftsäule auf uns drückt, als der Berg über dem Thale steht, aus welchem wir emporgestiegen sind, so empfinden wir die Verminderung des Druckes recht wohl. Ebenso verspüren wir es, wenn wir in den tiefen Schacht eines Bergwerks niederfahren, wo der Druck der Luft beträchtlicher ist als auf der Oberfläche. Wenn man also etwas nicht sieht oder empfindet, so darf man nicht gleich der Meinung sein, es sei gar nicht vorhanden. Man sagt gerne: Die Gelehrten sind nicht verlegen, sie brüten allerlei Gedanken aus und glauben dann selbst daran, verlangen aber noch dazu, daß auch andere Leute an diese Gedanken glauben sollen. So haben sie nun eine Anziehungskraft ausgedacht, von der kein Mensch etwas spürt, die kein Mensch noch gesehen hat, und doch soll man an diese Anziehungskraft glauben. Da kann man antworten: 1) Man sieht und spürt eben gar oft eine Sache nicht, weil man oft Augen hat und nicht sieht und Ohren hat und nicht hört. 2) Es gibt außer der Anziehungs- kraft der Erdkugel noch andere Anziehungskräfte, welche man lange genug auch nicht gesehen und gekannt hat. So weiß setzt jedermann, daß das Eisen und andere Me- talle den Blitz anziehen. Der Blitz hat doch gewiß eine furchtbare Gewalt und doch zieht ihn ein Eisendraht an und leitet ihn fort; die Anziehungskraft des Eisens muß also für den Blitz eine sehr starke sein. Dagegen hat der Magnet eine sehr starke Anziehungskraft für das Eisen, so daß man darüber erstaunen muß. Von diesen beiden Anziehungskräften hat man mehrere tausend Zahre nichts gewußt und doch sind sie da gewesen; — so ist es auch mit der Anziehungskraft der Erde. Man sieht übri- gens die Thätigkeit der Anziehungskraft der Erde oft

8. Leitfaden der Weltgeschichte zum Gebrauche für Schulen - S. 98

1882 - Mainz : Kirchheim
— 98 — ihre Schuld zur ewigen Verdammnis bestimmt. Zwingli leugnete die Gegenwart Christi im heiligsten Altarssakramente. Es fand deshalb 1529 ein Religionsgespräch zwischen Lut hex und Zwingli in Marburg statt, das aber nicht zu dem erwünschten Vergleiche führte. Aus dem Reichstage zu Augsburg 1530 überreichten die Protestanten dem Kaiser ein von Melanchthon abgefaßtes Glaubensbekenntnis, die sogenannte Augsburger Confession. (gelehrte katholische Theologen widerlegten dieselbe; doch wurde eine Einigung nicht zu Stande gebracht. Da der Kaiser mit der Reichsacht drohte, traten die protestantischen Fürsten zusammen und bildeten den Schmal-kaldisch en Bund 1531. Die Häupter desselben waren: Friedrich der Beständige von Sachsen und Philipp der Großmütige von Hessen. Zwar wurde durch den Nürnberger Religionsfrieden 1532 eine augenblickliche Ruhe geschaffen, doch dauerte der innere Zwiespalt fort. Schon kurz nachher 1534 verübten die Wiedertäufer in Münster Gräuelthaten, wie sie nicht schändlicher gedacht werden können. Zwei Niederländer. Johann von Leyden ibockelsohn) und Johann Mathiesen gaben sich als Propheten aus; ihnen schloß sich der Prediger Rothmann an nebst Krechting und Knipperdolling. Johann von Leyden ließ sich sogar als König ausrufen. Endlich gelang es den Gutgesinnten, die Stadt in ihre Gewalt zu bringen. Johann von Leyden, Krechting und Knipperdolling wurden hingerichtet, ihre Leichname aber zum abschreckenden Beispiele in eisernen Käsigen an dem Turme der Lambertus-kirche ausgehängt. Die Seeräubereien des berühmten Haireddinbarba-rossa nötigten Karl V., zwei Züge nach Afrika zu unternehmen. 1535 siegte die christliche Flotte unter dem kühnen Genuesen Andreas Doria über Haireddin. Viele Tausende von Christensklaven wurden befreit, Muley Hassan, der Beherrscher von Tunis, wieder in seine Rechte eingesetzt. Der zweite Zug Karls (1541) hatte nicht den gewünschten Erfolg. Stürme und Krankheiten nötigten den Kaiser zur schleunigen Rückkehr. In Deutschland wurden die Verhältnisse immer trauriger und drohender. Der Schmalkaldische Bund verweigerte es, Abgesandte auf das nach Trient zusammenberufene

9. Leitfaden der Weltgeschichte zum Gebrauche für Schulen - S. 102

1882 - Mainz : Kirchheim
— 102 - wurde. Aehnliches war in Braunan geschehen. Der dortige Abt ließ die von seinen protestantischen Unterthanen erbaute Kirche schließen. Die Böhmen erklärten die genannten Tatsachen als eine Verletzung des Majestätsbriefes. Sie stürmten das Schloß in Prag, stürzten den kaiserlichen Geheimschreiber F a-b rrcrus, sowie die kaiserlichen Räte Martinitz und S law ata aus den Fenstern der Burg in den Schloßgraben und gaben so das Signal znm Kampfe. I. Böhmisch-Pfälzischer Krieg 1618—1625. Mathias von Dhurix und Ernst von Mansfeld stellten sich an die Spitze der böhmischen Protestanten. Ehe der Kampf sich blutig austrug, starb der Kaiser Mathias 1619. Auf ihn folgte Ferdinand U. von 1619—1637. Er war ein Vetter des verstorbenen Kaisers. Da er ein eifriger Katholik war, haßten ihn die Böhmen noch mehr, als seinen Vorgänger. Sie riefen Friedrich V. von der Pfalz zu ihrem Könige aus. // Ferdinand fand an Maximilian von Baiern einen wackeren Bundesgenossen; beide Übergaben den Oberbefehl über das katholische Heer dem tapfern Tilly. Johann T s e r k l a e s, Graf v. Tilly, war auf dem Schlosse seiner Ahnen in der Nähe von Lüttich 1559 geboren. Er erhielt durch die Jesuiten eine fromme wissenschaftliche Erziehung und bekundete seine katholische Ueberzeugung durch ein fittenreines Leben. In seinem Heere hielt er strenge Manns-zucht, war aber nicht grausam, wie seine Feinde ihm ungerechterweise vorwerfen. Seine Soldaten waren ihm aufrichtig zugethan. Pflicht und Gewissen, nicht aber Ehrgeiz und Eigennutz waren die Triebfedern feines Handelns. Wertvolle Geschenke schlug er aus oder legte sie auf den Altar der Mutter Gottes in Alt ö tting; seine Erhebung in den Fürstenstand wußte er zu hintertreiben. Dieser Held, der wie kein Zweiter in der Geschichte verleumdet worden, war Sieger in 36 Schlachten, wovon die erste bedeutende Schlacht am 8. November 1620 bei Prag auf dem weißen Berge geliefert wurde. Tilly rieb das böh-misch-pfälzische Heer fast gänzlich auf. F riedrich von der Pfalz, „der Winterkönig", mußte flüchten, feine Kurwürde ging an Maximilian von Baiern über. Ernst von Mansfeld setzte auf eigene Faust den Krieg fort. Er verwüstete die Pfalz, die Rhein- und Neckargegend bis zum Elsaß und gewann gegen Tilly die Schlacht

10. Die Neuzeit - S. 73

1884 - Mainz : Kirchheim
Aufruhr in Münster. 73 unterhandeln und ihnen volle Glaubensfreiheit zu gewähren. Damit aber war die Ruhe noch nicht hergestellt, im Gegenteil wurde diese bald wieder gestört, namentlich durch Weiber, welche in den Straßen und auf den öffentlichen Plätzen mit fliegenden Haaren und aufgelösten Kleidern unter Schreien und Heuleu, Lachen, Beten und Fluchen wie Wahnsinnige herumtobten, so daß viele Leute aus Schrecken die Stadt verließen, wogegen viele auswärtige Wiedertäufer in dieselbe zogen, zumal da Rottmann jedem, der sich einfinden würde, Zehnfachen Ersatz für das zu Haufe gelassene Gut versprochen hatte. So kam am Ende die Stadt ganz in die Hände der Wiedertäufer, und die Folge davon war, daß bei der neuen Ratswahl lauter „erleuchtete" Handwerker in den Rat kamen , der sofort den K nipp er d ollin g zum Bürgermeister wählte und auch die übrigen Ämter mit Glaubensgenossen besetzte. Sechs Tage darauf fand eine große Versammlung bewaffneter Wiedertäufer auf dem Rathause statt, wo der Prophet aus scheinbarem Schlase plötzlich auffahrend erklärte, man müsse die Ungläubigen, wofern sie sich nicht bekehren, aus der Stadt jagen, denn dies sei der Wille Gottes, und verbarg dabei nicht, auf was es zunächst abgesehen war, indem er ausrief: „Hinweg mit den Kindern Esaus, die Erbschaft gehört den Kindern Jakobs!" — Gesagt, gethan, die Neugläubigen fielen über die Altgläubigen her unter dem Gebrülle: „Heraus ihr Gottlosen!" und jagten ihrer einige Tausende unter Regen und Schneegestöber zum teil halbnackt mit Weib und Kind als Bettler ans der Stadt, welche sie sofort unter sich nach Landsmannschaften verteilten. Die Beine ans den geplünderten Kirchen und Klöstern, in welchen die Kunstdenkmäler und alle Druck- und Handschriften vernichtet wurden, wurde uebst der fahrenden Habe der Vertriebenen auf die Kanzlei zusammengebracht und den sieben von Matthys aufgestellten Diakonen zur Verwaltung und allmäligen Verteilung unter die Gläubigen übergeben. Als ein ehrlicher Schmied, Hubert Rutscher, dagegen murrte, wurde er sogleich von Matthys getötet, und zwei andere, welche gleichfalls murrten, wurden verhaftet. Darauf fügten sich alle dem neuen Gewaltregiment, das sich jedoch nur auf die Stadt Münster beschränken konnte, denn der Bischof hatte unterdes Hilfstruppen aus Cleve und Köln erhalten und mit denselben die Stadt ringsum eingeschlossen (im April und Mai 1534). Dieselbe war aber mit allen Kriegsbedürfnissen wohl versehen und die Bürgerschaft zur äußersten Verteidigung entschlossen. Matthys machte einer ver-
   bis 10 von 25 weiter»  »»
25 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 25 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 6
3 1
4 2
5 1
6 0
7 2
8 0
9 1
10 7
11 0
12 0
13 0
14 0
15 1
16 0
17 2
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 1
24 0
25 8
26 0
27 7
28 0
29 4
30 1
31 6
32 0
33 0
34 2
35 0
36 1
37 3
38 1
39 0
40 4
41 0
42 0
43 0
44 2
45 1
46 0
47 0
48 1
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 13
1 17
2 6
3 36
4 17
5 1
6 7
7 14
8 20
9 29
10 1
11 10
12 3
13 2
14 9
15 5
16 85
17 45
18 3
19 8
20 22
21 16
22 0
23 30
24 2
25 2
26 3
27 2
28 8
29 14
30 0
31 3
32 1
33 4
34 16
35 8
36 2
37 2
38 6
39 5
40 5
41 27
42 1
43 17
44 1
45 8
46 4
47 7
48 44
49 8
50 12
51 5
52 8
53 0
54 1
55 11
56 14
57 5
58 29
59 13
60 7
61 12
62 9
63 4
64 4
65 9
66 1
67 5
68 11
69 10
70 24
71 9
72 3
73 6
74 22
75 5
76 11
77 13
78 64
79 6
80 6
81 1
82 13
83 7
84 3
85 11
86 16
87 5
88 6
89 4
90 6
91 2
92 79
93 29
94 8
95 11
96 13
97 7
98 68
99 5

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 7
1 9
2 2
3 4
4 0
5 7
6 17
7 15
8 1
9 17
10 1
11 11
12 16
13 2
14 1
15 0
16 26
17 0
18 0
19 6
20 5
21 0
22 1
23 0
24 22
25 3
26 15
27 0
28 4
29 0
30 33
31 6
32 5
33 20
34 10
35 1
36 0
37 1
38 0
39 11
40 112
41 1
42 2
43 5
44 5
45 5
46 2
47 24
48 1
49 32
50 5
51 7
52 3
53 10
54 7
55 51
56 0
57 2
58 17
59 27
60 1
61 4
62 9
63 0
64 5
65 6
66 0
67 3
68 5
69 0
70 1
71 7
72 0
73 24
74 3
75 13
76 0
77 10
78 16
79 6
80 22
81 38
82 3
83 9
84 0
85 0
86 3
87 7
88 17
89 8
90 3
91 5
92 1
93 8
94 0
95 10
96 0
97 1
98 4
99 1
100 12
101 17
102 6
103 21
104 2
105 1
106 1
107 7
108 0
109 2
110 1
111 0
112 2
113 18
114 12
115 3
116 2
117 2
118 1
119 4
120 2
121 8
122 6
123 2
124 5
125 4
126 5
127 3
128 0
129 7
130 1
131 27
132 0
133 10
134 5
135 2
136 40
137 1
138 3
139 5
140 5
141 1
142 8
143 6
144 11
145 4
146 0
147 1
148 61
149 1
150 10
151 4
152 7
153 3
154 3
155 7
156 3
157 1
158 10
159 7
160 9
161 4
162 0
163 0
164 10
165 1
166 4
167 1
168 1
169 1
170 1
171 0
172 2
173 15
174 2
175 22
176 11
177 40
178 6
179 8
180 13
181 1
182 86
183 32
184 4
185 3
186 6
187 2
188 24
189 1
190 0
191 21
192 1
193 10
194 15
195 7
196 7
197 8
198 2
199 0